[0001] Die Erfindung betrifft ein optisch variables Sicherheitselement zur Absicherung von
Wertgegenständen, das in einem Merkmalsbereich mit einem Dünnschichtelement mit Farbkippeffekt
versehen ist, welches einen Interferenzschichtaufbau mit zumindest einer aufgedruckten
dielektrischen Abstandsschicht aufweist. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Sicherheitselements und einen entsprechend ausgestatteten
Datenträger.
[0002] Datenträger, wie etwa Wert- oder Ausweisdokumente, oder andere Wertgegenstände, wie
etwa Markenartikel, werden zur Absicherung oft mit Sicherheitselementen versehen,
die eine Überprüfung der Echtheit der Datenträger gestatten und die zugleich als Schutz
vor unerlaubter Reproduktion dienen. Eine besondere Rolle bei der Echtheitsabsicherung
spielen Sicherheitselemente mit betrachtungswinkelabhängigen Effekten, da diese selbst
mit modernsten Kopiergeräten nicht reproduziert werden können. Die Sicherheitselemente
werden dabei mit optisch variablen Elementen ausgestattet, die dem Betrachter unter
unterschiedlichen Betrachtungswinkeln einen unterschiedlichen Bildeindruck vermitteln
und beispielsweise je nach Betrachtungswinkel einen anderen Farb- oder Helligkeitseindruck
und/ oder ein anderes graphisches Motiv zeigen.
[0003] Dabei werden oft Sicherheitselemente mit mehrschichtigen Dünnschichtelementen eingesetzt,
deren Farbeindruck sich für den Betrachter mit dem Betrachtungswinkel ändert (im Folgenden
als Farbkippeffekt bezeichnet). Als für den Farbeffekt hauptsächlich verantwortliche
Schicht enthalten die Dünnschichtelemente eine ultradünne Dielektrikumsschicht, die
typischerweise zwischen einer Absorberschicht und einer Reflexionsschicht angeordnet
ist. Aufgrund der Interferenzbedingungen zeigen die Dünnschichtelemente als Interferenzfarben
im Wesentlichen nur Spektralfarben. Auch in Fällen, in denen zwei Reflexionsmaxima
im sichtbaren Spektralbereich liegen, stehen die Wellenlängen dieser Reflexionsmaxima
in einem physikalisch vorgegebenen Abstand bzw. Verhältnis zueinander und können nicht
nach Wunsch eingestellt werden.
[0004] Bei der Herstellung der Dünnschichtelemente stellt die Erzeugung der nur wenige hundert
Nanometer dünnen Dielektrikumsschicht die wesentliche technologische Herausforderung
dar. Die übliche Herstellung der dünnen Dielektrikumsschichten durch ein Vakuumaufdampfverfahren
ist ein zeitaufwendiger und teurer Prozess. Es gibt daher seit einiger Zeit umfangreiche
Versuche, gedruckte dielektrische Abstandsschichten einzusetzen. Großflächig kann
dabei durch die Wahl des Druckzylinders und des Festkörpers des Lacks eine gewünschte
Schichtdicke eingestellt werden. Durch geeignete Zylinderauslegung kann die Schichtdicke
des gedruckten Dielektrikums makroskopisch, also auf einer Längenskale von einigen
Millimetern variiert werden. Durch eine solche Variation der Schichtdicke kann aber
auch der Farbeindruck nur auf einer makroskopischen Längenskala verändert werden.
[0005] Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitselement
der eingangs genannten Art mit verbesserter Farbdarstellung anzugeben, und das insbesondere
Farbänderungen auf engstem Raum und auch die Erzeugung von Mischfarben ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Gemäß der Erfindung ist bei einem gattungsgemäßen Sicherheitselement vorgesehen,
dass
- das Sicherheitselement im Merkmalsbereich eine Prägestruktur mit steilen Flanken und
ebenen Flächenabschnitten auf zumindest zwei Höhenstufen aufweist,
- wobei die lateralen Abmessungen der ebenen Flächenabschnitte in zumindest einer Raumrichtung
unterhalb der Auflösungsgrenze des menschlichen Auges liegen, und dass
- die aufgedruckte dielektrische Abstandsschicht in den ebenen Flächenabschnitten unterschiedlicher
Ebenenhöhe unterschiedliche große Schichtdicke aufweist und so unterschiedliche Interferenzfarben
erzeugt.
[0008] Durch das Vorsehen einer Prägestruktur mit unterschiedlichen Ebenenhöhen können die
eingangs genannten Auflösungsbeschränkungen überwunden werden, da sich durch geeignetes
Aufdrucken Dickenvariationen der dielektrischen Abstandsschicht auf einer Längenskala
erzeugen lassen, die durch die Abmessungen der Prägestruktur gegeben sind und daher
im Mikrometerbereich liegen können.
[0009] Mit Vorteil weist die aufgedruckte dielektrische Abstandsschicht in den tiefer liegenden
ebenen Flächenabschnitten eine größere Schichtdicke auf als in den höher liegenden
ebenen Flächenabschnitten. Dabei gilt mit besonderem Vorteil die Beziehung, dass für
zwei ebene Flächenabschnitte mit einer Höhendifferenz Δ die Schichtdicke der dielektrischen
Abstandsschicht des tiefer liegenden Flächenabschnitts um k*Δ größer ist als die Schichtdicke
der dielektrischen Abstandsschicht des höher liegenden Flächenabschnitts, wobei k
einen Schrumpfungsfaktor für die Schrumpfung der dielektrischen Abstandsschicht beim
Trocknen ist, der zwischen 0,05 und 1 liegt.
[0010] Diese Beziehung gilt insbesondere auch dann wenn die Prägestruktur ebene Flächenabschnitte
auf mehr als zwei unterschiedlichen Höhenstufen enthält. Beispielsweise erfüllen die
Schichtdicken e
1, e
2, e
3 der dielektrischen Abstandsschichten auf ebenen Flächenabschnitten mit Höhen h
1 < h
2 < h
3 dann die Beziehungen:

jeweils mit demselben Wert für den Schrumpfungsfaktor k.
[0011] Besonders bevorzugt ist die Prägestruktur zumindest in einem Teilbereich durch eine
Binärstruktur oder eine Multilevelstruktur mit n verschiedenen Höhenstufen gebildet,
wobei n vorzugsweise zwischen 3 und 8 liegt.
[0012] Die Flanken der Prägestruktur sind vorteilhaft unbeschichtet oder sind mit einem
nicht-interferenzfähigen Schichtaufbau beschichtet. Beispielsweise kann eine Reflexionsschicht
nach dem Aufbringen in einem Ätzschritt von den Flanken entfernt oder so umgewandelt
werden, dass auf den Flanken kein interferenzfähiger Schichtaufbau mehr entsteht.
[0013] Die lateralen Abmessungen der ebenen Flächenabschnitte liegen mit Vorteil in zumindest
einer Raumrichtung unterhalb von 150 µm, insbesondere zwischen etwa 5 µm und etwa
100 µm. In einer vorteilhaften Ausgestaltung liegen die lateralen Abmessungen der
ebenen Flächenabschnitte sogar in beiden lateralen Raumrichtungen unterhalb der Auflösungsgrenze
des menschlichen Auges, bevorzugt unterhalb von 150 µm, insbesondere zwischen etwa
5 µm und etwa 100 µm. Die ebenen Flächenabschnitte bilden mit Vorteil langgestreckte
Streifen oder rechteckige Pixelelemente.
[0014] Die Höhenunterschiede zwischen zwei ebenen Flächenabschnitten liegen zweckmäßig zwischen
50 nm und 5000 nm, bevorzugt zwischen 300 nm und 3000 nm. Die Schichtdicke der Prägelackschicht
liegt mit Vorteil zwischen 500 nm und 10 µm, bevorzugt zwischen 1500 nm und 6000 nm.
[0015] Die dielektrische Abstandsschicht ist vorteilhaft durch einen thixotropen Lack gebildet,
also einen Lack, dessen Viskosität durch mechanische Beanspruchung reduziert wird
und nach Beendigung der Beanspruchung mit einer gewissen Zeitkonstante wieder zunimmt.
Der Lack kann hierzu Additive enthalten, die das thixotrope Verhalten erzeugen oder
verstärken oder der Einstellung der Zeitkonstante dienen, mit der die Viskosität wieder
zunimmt. Als Lacke kommen insbesondere Nitrocelluloselacke, etwa der Produktlinie
Senocell® von Weilburger in Betracht, die bereits ohne Additive thixotropes Verhalten
zeigen. Als Additive können insbesondere Verlaufsadditive eingesetzt werden, die die
Oberflächenspannung des Lacks reduzieren. Beispiele solcher Verlaufsadditive sind
Additive auf Basis von Polyacrylat, wie etwa Byk 361N von Byk Additives & Instruments,
oder auch Silikon-Oberflächenadditive, wie polyethermodifiziertes Dimethylpolysiloxan
oder polyethermodifiziertes Polydimethylsiloxan.
[0016] Der Interferenzschichtaufbau des Dünnschichtelements kann eine Abfolge dielektrischer
Schichten mit unterschiedlichem Brechungsindex sein oder kann auch als metallisch/
dielektrische Mehrlagenstruktur ausgebildet sein. Besonders bevorzugt sind derzeit
Gestaltungen, bei denen der Interferenzschichtaufbau eine Reflexionsschicht, eine
Absorberschicht und eine zwischen der Reflexionsschicht und der Absorberschicht angeordnete
dielektrische Abstandsschicht umfasst. Dabei ist die Schichtreihenfolge beliebig,
es kann also sowohl die Reflexionsschicht als auch die Absorberschicht zuerst auf
der Prägestruktur aufgebracht sein.
[0017] Die Schichtdicken der aufgedruckten dielektrischen Abstandsschicht liegen vorteilhaft
zwischen 100 nm und 1000 nm, bevorzugt zwischen 300 nm und 600 nm. Wie weiter unten
genauer beschrieben, kann dabei zunächst ein thixotroper Lack in einer höheren Schichtdicke
aufgebracht werden. Die genannten Schichtdicken ergeben sich nach der Trocknung und
gegebenenfalls Schrumpfung des Lacks als Schichtdicken der fertigen dielektrischen
Abstandsschicht.
[0018] In einer vorteilhaften Erfindungsvariante bilden die von den ebenen Flächenabschnitten
erzeugten unterschiedlichen Interferenzfarben bei Betrachtung des Merkmalsbereichs
zumindest eine Mischfarbe. Als Mischfarben oder Echtfarben werden im Rahmen dieser
Beschreibung Farben bezeichnet, die sich durch Mischung von zwei oder mehr Grundfarben
ergeben.
[0019] In einer ebenfalls vorteilhaften Erfindungsvariante stellen die ebenen Flächenabschnitte
Mikrobildelemente in einer mikrooptischen Darstellungsanordnung, insbesondere einer
Moire-Vergrößerungsanordnung, oder Bildelemente in einem Linsenrasterbild dar.
[0020] Die Prägestruktur kann einen Teilbereich mit vier oder mehr unterschiedlichen Höhenstufen
enthalten, in dem sich die Interferenzfarben bei Betrachtung ohne Hilfsmittel zu einem
nicht-farbigen, insbesondere silbrigen Erscheinungsbild ergänzen. Mit einer starken
Lupe oder einem Mikroskop können die einzelnen Interferenzfarben allerdings sichtbar
gemacht werden, so dass der Teilbereich als Sicherheitsmerkmal höherer Stufe eingesetzt
werden kann.
[0021] Die Prägestruktur kann auch einen Teilbereich mit Antireflexionselementen, wie etwa
Mottenaugenstrukturen enthalten, in dem die Reflexion stark unterdrückt ist und der
daher bei Betrachtung dunkel erscheint.
[0022] Weiter kann die Prägestruktur einen relieffreien, flachen Teilbereich enthalten,
in dem ein herkömmlicher Interferenzschichtaufbau ausgebildet ist. Der relieffreie
Teilbereich kann insbesondere mit einer Binär- oder Multilevelstruktur der oben beschriebenen
Art so kombiniert sein, dass der relieffreie Teilbereich und die Binär- oder Multilevelstruktur
bei normaler Beleuchtung, wie etwa Tageslicht, dieselbe Farbe, allerdings mit unterschiedlicher
spektraler Zusammensetzung, zeigen. Durch Beleuchtung mit einer Lichtquelle besonderer
spektraler Signatur, beispielsweise einer Leuchtstofflampe oder LED-Lampe, oder bei
Betrachtung durch ein Farbfilter erscheinen die Farben des relieffreien Teilbereichs
bzw. der Binär- oder Multilevelstruktur dagegen aufgrund ihrer unterschiedlichen spektralen
Zusammensetzung unterschiedlich. Der relieffreie Teilbereich und der Bereich der Binär-
oder Multilevelstruktur können dabei insbesondere in Form von Mustern, Zeichen oder
einer Codierung angeordnet sein und ein verstecktes Sicherheitsmerkmal bilden.
[0023] Die Erfindung enthält auch ein Verfahren zum Herstellen eines optisch variablen Sicherheitselements
zur Absicherung von Wertgegenständen, bei dem
- in einem Merkmalsbereich des Sicherheitselements eine Prägestruktur mit steilen Flanken
und ebenen Flächenabschnitten auf zumindest zwei Höhenstufen erzeugt wird, wobei die
lateralen Abmessungen der ebenen Flächenabschnitte in zumindest einer Raumrichtung
unterhalb der Auflösungsgrenze des menschlichen Auges liegen,
- die Prägestruktur mit einem Dünnschichtelement mit Farbkippeffekt versehen wird, wobei
das Dünnschichtelement mit einem Interferenzschichtaufbau erzeugt wird und dabei zumindest
eine dielektrische Abstandsschicht aufgedruckt wird, und
- die aufgedruckte dielektrische Abstandsschicht verlaufen gelassen wird, so dass sich
die Schichtdicken in den ebenen Flächenabschnitten unterschiedlicher Höhenstufe einander
angleichen.
[0024] Vorzugsweise wird dabei zum Aufdrucken der dielektrischen Abstandsschicht ein thixotroper
Lack eingesetzt, der gegebenenfalls mit Additiven versehen ist. Konkrete Beispiele
für geeignete Lacke und Additive sind weiter oben bereits genannt.
[0025] Um die Viskosität des Lacks zu verringern wird der thixotrope Lack bei einer vorteilhaften
Verfahrensführung vor dem Aufdrucken mechanisch beansprucht, beispielsweise gerührt.
Der thixotrope Lack bleibt nach der mechanischen Beanspruchung für eine gewisse Zeit
dünnflüssig und verläuft nach dem Aufdrucken wie gewünscht von den höher liegenden
Flächenabschnitten in die tiefer liegenden Flächenabschnitte. Nach Beendigung der
mechanischen Beanspruchung nimmt die Viskosität mit einer bestimmten Zeitkonstante
wieder zu, die durch den Zusatz von Additiven in weitem Bereich eingestellt werden
kann. Konkret wird die Zeitkonstante dabei mit Vorteil so eingestellt, dass sich nach
dem Aufdrucken die Schichtdicken in den ebenen Flächenabschnitten unterschiedlicher
Höhenstufe möglichst weitgehend einander angleichen können bevor der Lack seine Fließfähigkeit
verliert. Nach dem Verlaufenlassen wird der Lack der dielektrischen Abstandsschicht
mit Vorteil getrocknet und dadurch die Schichtdicke der dielektrischen Abstandsschicht
in den ebenen Flächenabschnitten der Prägestruktur reduziert. Die Dickenreduktion
beim Trocknen hängt maßgeblich vom Festkörperanteil des Lacks ab. Mit Vorteil liegt
der Festkörperanteil des die dielektrische Abstandsschicht bildenden Lacks zwischen
3% und 100%, insbesondere zwischen 5% und 50%.
[0026] Der verwendete Lack kann physikalisch trocknend, aber auch vernetzbar sein. Es ist
auch möglich, dass der Lack nach dem Verlaufen durch Bestrahlung einen Viskositätsanstieg
erfährt und erst danach eine vollständige physikalische Trocknung durchgeführt wird.
Der Lack kann ein Einkomponentensystem, ein Zweikomponentensystem oder auch ein Mehrkomponentensystem
sein. Der Lack kann durch eine Vernetzungsreaktion aushärten, insbesondere durch Bestrahlung,
beispielsweise mit UV-Licht.
[0027] Der verwendete Lack ist mit Vorteil metallisierbar, so dass eine metallische Reflexions-
oder Absorberschicht auf den aufgedruckten und getrockneten Lack aufgebracht werden
kann.
[0028] Das Aufdrucken des Lacks für die dielektrische Abstandsschicht kann durch beliebige
Druckverfahren, beispielsweise im Tiefdruckverfahren oder durch Aufdüsen des Lacks
erfolgen.
[0029] Die Erfindung enthält schließlich auch einen Datenträger mit einem Sicherheitselement
der beschriebenen Art oder mit einem Sicherheitselement, das nach einem beschriebenen
Verfahren herstellbar ist. Bei dem Datenträger kann es sich insbesondere um ein Wertdokument,
wie eine Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, eine Polymerbanknote oder eine
Folienverbundbanknote, um eine Aktie, eine Anleihe, eine Urkunde, einen Gutschein,
einen Scheck, eine hochwertige Eintrittskarte, aber auch um eine Ausweiskarte, wie
etwa eine Kreditkarte, eine Bankkarte, eine Barzahlungskarte, eine Berechtigungskarte,
einen Personalausweis oder eine Passpersonalisierungsseite handeln.
[0030] Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und proportionsgetreue
Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.
[0031] Es zeigen:
- Fig.1
- eine schematische Darstellung einer Banknote mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement
in Form eines aufgeklebten Transferelements mit Farbkippeffekt,
- Fig. 2
- ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement in perspektiver Ansicht,
- Fig. 3
- in (a) bis (e) Zwischenschritte bei der Herstellung des Sicherheitselements der Fig.
2, und
- Fig. 4 und 5
- jeweils einen Teilbereich von Sicherheitselementen nach weiteren Ausführungsbeispielen
der Erfindung im Querschnitt.
[0032] Die Erfindung wird nun am Beispiel von Sicherheitselementen für Banknoten erläutert.
Fig. 1 zeigt dazu eine schematische Darstellung einer Banknote 10, die mit einem erfindungsgemäßen
Sicherheitselement 12 in Form eines aufgeklebten Transferelements mit Farbkippeffekt
versehen ist. Das Sicherheitselement 12 zeigt als Besonderheit einen Farbkippeffekt
zwischen zwei Mischfarben (im Rahmen dieser Beschreibung auch Echtfarben genannt)
und ist, anders als herkömmliche Farbkippelemente, nicht auf einen Farbwechsel zwischen
Spektralfarben oder bestimmten, festen Kombinationen von Spektralfarben beschränkt.
[0033] Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf Transferelemente und Banknoten beschränkt
ist, sondern bei allen Arten von Sicherheitselementen eingesetzt werden kann, beispielsweise
bei Etiketten auf Waren und Verpackungen oder bei der Absicherung von Dokumenten,
Ausweisen, Pässen, Kreditkarten, Gesundheitskarten und dergleichen. Bei Banknoten
und ähnlichen Dokumenten kommen neben Transferelementen beispielsweise auch Sicherheitsfäden
oder Sicherheitsstreifen in Betracht.
[0034] Der Aufbau eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements und das Zustandekommen des
Farbkippeffekts mit Mischfarben werden nun mit Bezug auf die Fig. 2 näher erläutert,
die ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement 20 in perspektiver Ansicht zeigt.
[0035] Das Sicherheitselement 20 enthält ein Substrat 22, beispielsweise eine PET-Folie,
auf der in einem Merkmalsbereich eine Prägelackschicht 24 aufgebracht und mit einer
Prägestruktur 26 versehen wurde. Die Prägestruktur 26 stellt im Ausführungsbeispiel
eine Binärstruktur dar, die im Wesentlichen senkrechte Flanken 28 und ebene Flächenabschnitte
30 auf zwei unterschiedlichen Höhenstufen aufweist. Die laterale Abmessung der ebenen
Flächenabschnitte beträgt in einer Raumrichtung, die in Fig. 2 als x-Richtung bezeichnet
ist, nur jeweils 10 µm, liegt also weit unterhalb der Auflösungsgrenze des menschlichen
Auges. In der zweiten lateralen Raumrichtung, die in Fig. 2 als y-Richtung bezeichnet
ist, beträgt die Abmessung der ebenen Flächenabschnitte 30 mehrere Millimeter oder
sogar Zentimeter. Die ebenen Flächenabschnitte 30 bilden im Ausführungsbeispiel daher
langgestreckte, schmale Streifen.
[0036] Auf die Prägestruktur 26 ist ein Dünnschichtelement 40 mit einem Interferenzschichtaufbau
42 aufgebracht, der im Wesentlichen nur die ebenen Flächenabschnitte 30, nicht aber
die steilen Flanken 28 beschichtet, so dass von den Flanken 28 im fertigen Sicherheitselement
keine störende Reflexion ausgeht. Der Interferenzschichtaufbau 42 besteht im Ausführungsbeispiel
aus einer aufgedampften Aluminium-Reflexionsschicht 44, einer aufgedruckten dielektrischen
Abstandschicht 46 und einer aufgedampften Chrom-Absorberschicht 48. Während die Reflexionsschicht
44 und die Absorberschicht 48 im gesamten Merkmalsbereich des Sicherheitselements
dieselbe Schichtdicke aufweisen, ist die dielektrische Abstandsschicht 46 in den auf
unterschiedlicher Höhe liegenden ebenen Flächenabschnitten 32, 34 mit unterschiedlich
großer Schichtdicke ausgebildet.
[0037] Konkret beträgt die Schichtdicke der dielektrischen Abstandschicht 46 im Ausführungsbeispiel
in den tiefer liegenden ebenen Flächenabschnitten 32 rund 700 nm, während sie in den
höher liegenden ebenen Flächenabschnitten 34 nur rund 500 nm beträgt. Da die Interferenzfarbe
eines Dünnschichtelements im Wesentlichen durch die Schichtdicke der dielektrischen
Abstandschicht gegeben ist, erzeugt der Interferenzschichtaufbau 42 in den ebenen
Flächenabschnitten 32 und 34 unterschiedliche Interferenzfarben. Wegen der geringen
Breite der Flächenabschnitte 32, 34 von nur 10 µm können diese unterschiedliche Interferenzfarben
bei der Betrachtung ohne Hilfsmittel jedoch nicht als Einzelfarben aufgelöst werden,
sondern bilden durch additive Farbmischung eine einheitliche Mischfarbe.
[0038] Durch reine Drucktechnik lassen sich auf einer Längenskala von etwa 10 µm unterschiedlichen
Schichtdicken der dielektrischen Abstandsschicht nicht gezielt erzeugen. Zur Herstellung
des Sicherheitselements 20 der Fig. 2 wird daher eine geeignet ausgelegte Prägestruktur
26 eingesetzt, die zur Erzeugung der unterschiedlich dicken dielektrischen Abstandschicht
mit einem Lack mit gutem Verlauf bedruckt wird, wie mit Bezug auf Fig. 3 nunmehr näher
erläutert.
[0039] Zunächst wird auf das Substrat 22 des Sicherheitselements 20 eine Prägelackschicht
24 aufgebracht und in diese die bereits beschriebene Prägestruktur 26 in Form einer
Binärstruktur eingeprägt. Der Höhenunterschied der jeweils 10 µm breiten ebenen Flächenabschnitte
32, 34 beträgt im Ausführungsbeispiel dabei Δ =1 µm. Die Prägestruktur 26 wird mit
einer Reflexionsschicht 44, beispielsweise einer 50 nm dicken Aluminium-Reflexionsschicht
bedampft, wie in Fig. 3(a) dargestellt.
[0040] In der Praxis müssen die Flanken 28 der Prägestruktur 26 nicht perfekt senkrecht
auf den ebenen Flächenabschnitten 32, 34 stehen. Vielmehr genügt ein ausreichend steiler
Winkel, beispielsweise 70° oder mehr oder 80° oder mehr, der bei einer Bedampfung
zu einer signifikant geringeren Schichtdicke auf den Flanken führt. Eine eventuelle
Flankenbeschichtung kann zudem durch einen Ätzschritt entfernt oder so umgewandelt
werden kann, dass das Erscheinungsbild des fertigen Sicherheitselements 20 nicht durch
Reflexionen von den Flanken 28 gestört wird.
[0041] Anschließend wird auf die beschichtete Prägestruktur zur Bildung der dielektrischen
Abstandsschicht ein Lack 50 aufgebracht, der ein thixotropes Verhalten zeigt, der
also nach dem Aufbringen für einen gewissen Zeitraum dünnflüssig ist und gut verläuft,
dessen Viskosität dann aber stark ansteigt und schließlich ein weiteres Verfließen
verhindert. Der thixotrope Lack 50 wird beispielsweise vor dem Aufdrucken gerührt,
so dass durch die dabei auftretenden Scherkräfte die Viskosität des Lacks 50 stark
reduziert wird. Der nunmehr dünnflüssige Lack 50 wird rasch in einem Druckverfahren
oder mittels Düsenauftrag mit konstanter Flächendichte auf die mit der Reflexionsschicht
44 bedampfte Prägestruktur 26 aufgebracht, wie in Fig. 3(b) dargestellt. Die aufgebrachte
nominelle Schichtdicke des Lacks 50 beträgt im Ausführungsbeispiel d= 3 µm.
[0042] Nach dem Aufbringen verläuft der noch dünnflüssige Lack 50 von den höher liegenden
zu den tiefer liegenden Flächenabschnitten (Pfeile 52) und gleicht dadurch die Höhenunterschiede
zwischen den ebenen Flächenabschnitten 32, 34 aus, wie in Fig. 3(c) dargestellt. Da
die Flächenabschnitte 32, 34 im Ausführungsbeispiel die gleiche Breite von 10 µm aufweisen,
ergibt sich nach dem Verlaufen des Lacks 50 in den höher liegenden Flächenabschnitten
34 eine Schichtdicke des verlaufenen Lacks von nur noch d
1 = 2,5 µm, während die Schichtdicke in den tiefer liegenden Flächenabschnitten 32
auf d
2=3,5 µm angestiegen ist. Es versteht sich, dass sich durch das Tastverhältnis der
Flächenabschnitte 32, 34 und den Höhenunterschied Δ auch andere, praktisch beliebige
Schichtdicken d
1, d
2 bzw. Schichtdickenverhältnisse nach dem Verlaufen des Lacks 50 einstellen lassen.
[0043] Dem thixotropen Lack 50 wird ausreichend Zeit zu Verlaufen und zur Wiederherstellung
der ursprünglichen, höheren Viskosität gegeben. Nach Ablauf der Wartezeit ist der
Lack 50 praktisch nicht mehr fließfähig, so dass es bei der nachfolgenden Änderung
der Schichtdicke durch den Trocknungsvorgang zu keinem Ausgleich mehr kommt.
[0044] Der verlaufene Lack 50 wird nunmehr physikalisch getrocknet, wodurch die Schichtdicke
des Lacks 50 in beiden Flächenabschnitten 32,34 gleichmäßig reduziert wird. Das Ausmaß
der Dickenreduktion hängt maßgeblich vom Festkörperanteil des Lacks, aber auch von
der Dichte des Lacks vor und nach der Trocknung ab. Beispielsweise beträgt der Festkörperanteil
im Ausführungsbeispiel 20%, so dass die nach dem Verlauf vorliegende Schichtdicke
d
1 bzw. d
2 beim Trocknungsprozess auf etwa 1/5 reduziert wird. Im Ausführungsbeispiel ergibt
sich so eine dielektrische Abstandsschicht 46, die in den höher liegenden Flächenabschnitten
34 eine Schichtdicke von e
1 = d
1/5 = 500 nm und in den tiefer liegenden Flächenabschnitten 32 eine Schichtdicke von
e
2 = d
2/5 = 700 nm aufweist, wie in Fig. 3(d) dargestellt.
[0045] Anschließend wird eine Absorberschicht 48 aus Chrom auf die dielektrische Abstandsschicht
46 aufgedampft, wie in Fig. 3(e) gezeigt, um die Interferenzschichtaufbauten in den
Flächenbereichen 32, 34 fertigzustellen.
[0046] Auf die beschriebene Art und Weise können trotz des Aufbringens der dielektrischen
Abstandsschicht mit nur einem Druckschritt und in nur einer nominellen Schichtdicke
zwei oder mehr unterschiedliche Zielschichtdicken erzeugt werden. Anstelle einer Binärstruktur
kann die Reliefstruktur 26 auch eine Multilevelstruktur mit drei, vier oder mehr unterschiedlichen
Höhenstufen und gleichen oder unterschiedlich großen Höhendifferenzen aufweisen. Der
Schrumpfungsgrad des Lacks kann durch den Festkörperanteil in weitem Bereich eingestellt
werden. Lediglich die durchschnittliche Dicke der dielektrischen Abstandsschicht ist
durch die Flächendichte des aufgebrachten Lacks festgelegt. Insgesamt erhält der Designer
auf diese Weise eine große Freiheit bei der Auswahl und Kombination unterschiedlicher
Farbkippeffekte mit Mischfarben.
[0047] Sind in einem Bereich viele, insbesondere vier oder mehr unterschiedliche Höhenstufen
bzw. Höhendifferenzen beteiligt, so können sich die auf engem Raum erzeugten individuellen
Interferenzfarben zu einem nicht-farbigen, insbesondere silbrigen Erscheinungsbild
ergänzen, wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 gezeigt. Bei dem Sicherheitselement
60 ist auf dem Substrat 22 eine Prägelackschicht 24 mit einer Prägestruktur in Form
einer Multilevelstruktur 62 mit jeweils 20 µm breiten ebenen Streifen 64-1, 64-2,
64-3, 64-4 auf vier unterschiedlichen Höhenstufen Höhen h
1 < h
2 < h
3 < h
4 vorgesehen.
[0048] Entsprechend bilden sich nach dem Aufdampfen der Aluminium-Reflexionsschicht 44,
dem Aufbringen eines gut verlaufenden Lacks, dem Verlaufenlassen des Lacks und dem
anschließenden Trocknen des Lacks vier unterschiedliche Schichtdicken e
i für die dielektrische Abstandschicht 46 aus. Wie oben erläutert sind die Schichtdicken
e
i nicht unabhängig voneinander. Vielmehr gilt für i, j =1, ..., 4 und i < j

mit demselben Wert für den Schrumpfungsfaktor k. Nach der Vervollständigung durch
eine Chrom-Absorberschicht 48 entstehen auf engsten Raum 66 jeweils vier unterschiedliche
Interferenzschichtfarben, die sich für einen Betrachter zu einem nicht-farbigen, silbrig
glänzenden Erscheinungsbild mischen.
[0049] Mit einer starken Lupe oder einem Mikroskop können die individuellen Farben der kleinen
Interferenzschichtaufbauten der Streifen 64-1, 64-2, 64-3, 64-4 allerdings sichtbar
gemacht und so von einem rein metallisch erscheinenden Sicherheitselement unterschieden
werden. Die Feinstruktur des Sicherheitselements 60 kann so als Sicherheitsmerkmal
höherer Stufe verwendet werden. Die konkrete Ausgestaltung und Anordnung der Streifen
kann auch eine Information darstellen, die bei normaler Betrachtung verborgen ist
und nur unter starker Vergrößerung sichtbar wird.
[0050] Durch eine Kombination der beschriebenen Prägestruktur mit herkömmlichen Dünnschichtgestaltungen
können weitere optische Effekte erzeugt werden. Beispielsweise kann durch geeignete
Abstimmung ein Dünnschichtelement mit nebeneinander liegenden metameren Farben erzeugt
werden, die beispielsweise bei Tageslicht identisch aussehen, sich bei Kunstlicht
oder unter einem Farbfilter aber deutlich voneinander unterscheiden.
[0051] Fig. 5 zeigt hierzu ein Sicherheitselement 70, auf dessen Substrat 22 eine Prägelackschicht
24 aufgebracht ist, die in einem ersten Teilbereich 72 in der oben beschriebenen Art
eine geprägte Binärstruktur mit zwei ebenen Flächenabschnitten 74-1, 74-2 auf zwei
Höhenstufen aufweist. In einem zweiten Teilbereich 76 ist die Prägelackschicht ohne
Relief flach ausgebildet.
[0052] Nach dem Erzeugen des bereits beschriebenen Interferenzschichtaufbaus 42 mit Reflexionsschicht
44, aufgedruckter dielektrischer Abstandsschicht 46 und Absorberschicht 48 ergibt
sich so im ersten Teilbereich 72 als Interferenzfarbe eine Mischfarbe und im zweiten
Teilbereich 76 eine Spektralfarbe, beispielsweise ein Grün. Die relative Breite der
ebenen Flächenabschnitte 74-1, 74-2 und der Höhenunterschied zwischen den Flächenabschnitten
kann nun so gewählt werden, dass sich bei Tageslichtbetrachtung im ersten Teilbereich
72 ebenfalls das Grün des zweiten Teilbereichs 76 zeigt, diesmal allerdings nicht
als Spektralfarbe, sondern als Mischfarbe von Blau (Interferenzfarbe in den Flächenabschnitten
74-1) und Gelb (Interferenzfarbe in den Flächenabschnitten 74-2).
[0053] Da das menschliche Auge für die spektrale Zusammensetzung der Farbe nicht empfindlich
ist, erscheinen die Teilbereiche 72 und 76 bei Tageslicht mit Farbton Grün. Die unterschiedliche
spektrale Zusammensetzung kann allerdings durch eine Beleuchtung des Sicherheitselements
70 mit einer Lichtquelle mit anderer spektraler Signatur, beispielsweise mit einer
Leuchtstofflampe oder einer LED-Lampe, oder auch durch Betrachten durch ein Farbfilter
sichtbar gemacht werden. Die Teilbereiche 72, 76 erscheinen dann mit unterschiedlicher
Farbe oder Helligkeit und können vom Betrachter klar unterschieden werden und beispielsweise
zuvor verborgene Muster, Zeichen oder Codierungen zeigen.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 10
- Banknote
- 12
- Sicherheitselement
- 20
- Sicherheitselement
- 22
- Substrat
- 24
- Prägelackschicht
- 26
- Prägestruktur
- 28
- Flanken
- 30, 32, 34
- ebene Flächenabschnitte
- 40
- Dünnschichtelement
- 42
- Interferenzschichtaufbau
- 44
- Reflexionsschicht
- 46
- dielektrische Abstandschicht
- 48
- Absorberschicht
- 50
- thixotroper Lack
- 52
- Verlaufen des Lacks
- 60
- Sicherheitselement
- 62
- Multilevelstruktur
- 64-1, 64-2, 64-3, 64-4
- ebene Streifen
- 70
- Sicherheitselement
- 72
- erster Teilbereich
- 74-1, 74-2
- ebene Flächenabschnitte
- 76
- zweiter Teilbereich
1. Optisch variables Sicherheitselement zur Absicherung von Wertgegenständen, das in
einem Merkmalsbereich mit einem Dünnschichtelement mit Farbkippeffekt versehen ist,
welches einen Interferenzschichtaufbau mit zumindest einer aufgedruckten dielektrischen
Abstandsschicht aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Sicherheitselement im Merkmalsbereich eine Prägestruktur mit steilen Flanken
und ebenen Flächenabschnitten auf zumindest zwei Höhenstufen aufweist,
- wobei die lateralen Abmessungen der ebenen Flächenabschnitte in zumindest einer
Raumrichtung unterhalb der Auflösungsgrenze des menschlichen Auges liegen, und dass
- die aufgedruckte dielektrische Abstandsschicht in den ebenen Flächenabschnitten
unterschiedlicher Ebenenhöhe unterschiedliche große Schichtdicke aufweist und so unterschiedliche
Interferenzfarben erzeugt.
2. Sicherheitselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aufgedruckte dielektrische Abstandsschicht in den tiefer liegenden ebenen Flächenabschnitten
eine größere Schichtdicke aufweist als in den höher liegenden ebenen Flächenabschnitten.
3. Sicherheitselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägestruktur zumindest in einem Teilbereich durch eine Binärstruktur oder eine
Multilevelstruktur mit n verschiedenen Höhenstufen gebildet ist, wobei n vorzugsweise
zwischen 3 und 8 liegt.
4. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanken der Prägestruktur unbeschichtet oder mit einem nicht-interferenzfähigen
Schichtaufbau beschichtet sind.
5. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die lateralen Abmessungen der ebenen Flächenabschnitte in beiden Raumrichtungen unterhalb
der Auflösungsgrenze des menschlichen Auges liegen.
6. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ebenen Flächenabschnitte langgestreckte Streifen oder rechteckige Pixelelemente
bilden.
7. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die dielektrische Abstandsschicht durch einen thixotropen Lack erzeugt ist.
8. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Interferenzschichtaufbau des Dünnschichtelements eine Reflexionsschicht, eine
Absorberschicht und die zwischen der Reflexionsschicht und der Absorberschicht angeordnete
dielektrische Abstandsschicht umfasst.
9. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die von den ebenen Flächenabschnitten erzeugten unterschiedlichen Interferenzfarben
bei Betrachtung des Merkmalsbereichs zumindest eine Mischfarbe bilden.
10. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die ebenen Flächenabschnitte Mikrobildelemente in einer mikrooptische Darstellungsanordnung,
insbesondere einer Moiré-Vergrößerungsanordnung, oder Bildelemente in einem Linsenrasterbild
darstellen.
11. Verfahren zum Herstellen eines optisch variablen Sicherheitselements zur Absicherung
von Wertgegenständen, bei dem
- in einem Merkmalsbereich des Sicherheitselements eine Prägestruktur mit steilen
Flanken und ebenen Flächenabschnitten auf zumindest zwei Höhenstufen erzeugt wird,
wobei die lateralen Abmessungen der ebenen Flächenabschnitte in zumindest einer Raumrichtung
unterhalb der Auflösungsgrenze des menschlichen Auges liegen,
- die Prägestruktur mit einem Dünnschichtelement mit Farbkippeffekt versehen wird,
wobei das Dünnschichtelemente mit einem Interferenzschichtaufbau erzeugt wird und
dabei zumindest eine dielektrischen Abstandsschicht aufgedruckt wird, und
- die aufgedruckte dielektrische Abstandsschicht verlaufen gelassen wird, so dass
sich die Schichtdicken in den ebenen Flächenabschnitten unterschiedlicher Höhenstufe
einander angleichen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zum Aufdrucken der dielektrischen Abstandsschicht ein thixotroper Lack eingesetzt
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der thixotrope Lack vor dem Aufdrucken mechanisch beansprucht wird, beispielsweise
durch Rühren, um die Viskosität des Lacks zu verringern.
14. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Lack der dielektrischen Abstandsschicht nach dem Verlaufenlassen getrocknet und
deren Schichtdicke in den ebenen Flächenabschnitten der Prägestruktur dadurch reduziert
wird.
15. Datenträger mit einem Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
10 oder mit einem nach einem der Ansprüche 11 bis 14 herstellbaren Sicherheitselement.