[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter aus Kunststoff nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ein solcher Behälter besteht im Wesentlichen aus einem Boden, zwei
Seitenwänden und zwei Stirnwänden. Zumindest die Stirnwände sind mit einem auskragenden
oberen Rand versehen. An der Unterseite des auskragenden oberen Randes weisen die
Stirnwände jeweils einen Handgriff auf, um den Behälter beidhändig ergreifen zu können.
[0002] Behälter der vorliegenden Art werden auf vielfältige Weise eingesetzt, insbesondere
im Haushalt, beispielsweise zur Aufbewahrung im Wohnbereich, im Hobbyraum oder im
Keller, in der Küche oder in Kleiderschränken und dergleichen mehr. Typischerweise
enthalten sie ein Volumen von 2 L bis 25 L.
[0003] Kunststoffbehälter sind in großer Stückzahl kostengünstig herzustellen; sie sind
leicht zu transportieren sowie langlebig und robust im Einsatz. Eine Herausforderung
besteht allerdings in der Eigenstabilität der Behälter, insbesondere wenn sie ein
Volumen von mehreren Litern umfassen. Denn die Kosten eines in großen Stückzahlen
hergestellten Kunststoffbehälters hängen hauptsächlich von der Menge des eingesetzten
Materials ab, so dass man bestrebt ist, die Wandstärke von Behältern der vorliegenden
Art möglichst gering zu halten.
[0004] Hieraus ergibt sich ein Zielkonflikt zwischen einerseits einer möglichst geringen
Wandstärke zur Kostenersparnis und andererseits einer möglichst hohen Eigenstabilität
des Behälters um dessen Handhabbarkeit sowie dessen Langlebigkeit und Robustheit zu
optimieren. Letzteres führte in der Vergangenheit dazu, dass Behälter der vorliegenden
Art relativ dickwandig gefertigt wurden, was sich auf der Kostenseite negativ niederschlägt.
[0005] Zur Lösung des Zielkonflikts gibt es Behälter der vorliegenden Art, die mit versteifenden
Elementen, insbesondere Versteifungsrippen ausgeformt sind. Dies ermöglicht, die Wandstärke
der Behälter in einem gewissen Maß zu reduzieren, ohne die Eigenstabilität des Behälters
zu verschlechtern. Gleichwohl verbleibt hier Optimierungspotential.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Behälter der eingangs
genannten Art hinsichtlich des Zielkonflikts zu verbessern, einerseits aus Kostengründen
möglichst wenig Kunststoffmaterial einzusetzen und andererseits eine möglichst hohe
Eigenstabilität des Behälters zu gewährleisten.
[0007] Gelöst ist diese Aufgabe durch einen Behälter mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Behälters finden
sich in den Ansprüchen 2 bis 20.
[0008] Ein erfindungsgemäßer Behälter aus Kunststoff, im Wesentlichen bestehend aus einem
Boden, zwei Seitenwänden und zwei Stirnwänden mit einem auskragenden oberen Rand,
wobei die Stirnwände an der Unterseite des auskragenden oberen Randes jeweils einen
Handgriff aufweisen, zeichnet sich demnach dadurch aus, dass die Handgriffe rohrförmig
mit einem lichten Innenraum ausgebildet sind. Diese Ausbildung der Handgriffe ermöglicht,
dass diese auch bei vorteilhaft dünnen Wandstärken sehr eigenstabil sind und an den
Stirnseiten des Behälters die Funktion von stabilisierenden Verstrebungen übernehmen.
Die Rohrform kann hierbei zylindrisch sein, es sind jedoch die verschiedensten Querschnitte
der Rohrform denkbar, vom Kreis über eine Ellipse bis zum Quadrat, Rechteck oder n-Eck
sowie Mischformen davon und dergleichen mehr. Die durch den erfindungsgemäß rohrförmigen
Handgriff erzeugte Verstrebung stabilisiert die Stirnseiten des Behälters in sich,
was sich auf die Eigenstabilität und insbesondere Verwindungssteifheit des gesamten
Behälters auswirkt. Da der Behälter an den Handgriffen ergriffen wird, und der Behälter
dort durch die verstrebende Wirkung der rohrförmigen Ausbildung der Handgriffe besonders
eigenstabil ist, ergibt sich vorteilhafterweise für den Benutzer ein besonders stark
verbessertes Gefühl der Stabilität des Behälters.
[0009] Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Handgriff in einem mittleren
Griffbereich im Wesentlichen zylindrisch geformt, während die beiden daran anschließenden
Endbereiche des Handgriffs einen annähernd rechtwinkligen Querschnitt aufweisen, und
zwar mit einer im Wesentlichen senkrecht auf die Stirnwand des Behälters auftreffenden
und dort fixierten Unterseite. Der Behälter ist vorzugsweise als Spritzgussteil hergestellt,
und es ist bevorzugt, wenn zumindest der Handgriff, der auskragende Rand und die zugehörige
Stirnseite einstückig ausgeformt sind, wobei dann die Unterseiten der beiden Endbereiche
des Handgriffs an die zugehörige Stirnseite angeformt sind. Zweckmäßigerweise ist
der gesamte Behälter einstückig als Spritzgussteil hergestellt.
[0010] Mit einer solchen, erfindungsgemäß bevorzugten Ausbildung des Handgriffs an den Stirnseiten
des Behälters ergibt sich eine nochmals überraschend verbesserte Eigenstabilität des
Behälters. Der Handgriff, der einerseits an der Unterseite des auskragenden oberen
Randes fixiert ist, insbesondere in seinem mittleren Griffbereich, und der in seinen
beiden Endbereichen, vom auskragenden oberen Rand beabstandet, mit der Stirnwand fest
verbunden ist, stellt eine verbesserte Verstrebung zwischen dem auskragenden oberen
Rand und der Stirnseite her, wobei die Anbindung an die Stirnseite nicht in einem
zentralen Bereich der Stirnseite, sondern zu den Ecken des Behälters hin erfolgt.
Somit wird die Stirnseite in sich besonders effizient versteift, was sich wiederum
auf die Eigenstabilität des gesamten Behälters auswirkt. Besonders spürbar ist die
Verbesserung der Eigenstabilität naturgemäß an den Stirnseiten, und dort insbesondere
im Bereich der Handgriffe, so dass die verbesserte Eigenstabilität von einem Benutzer
unmittelbar erfahrbar ist.
[0011] Durch die im Wesentlichen zylindrische Formung der Handgriffe erübrigt es sich, für
die Handgriffe Öffnungen in der Stirnseite vorsehen zu müssen, was sich zusätzlich
positiv auf die Eigenstabilität der Stirnseiten und somit des gesamten Behälters auswirken
kann.
[0012] Der annähernd rechtwinklige Querschnitt der Endbereiche des Handgriffs ermöglicht,
dass die Unterseiten der Endbereiche des Handgriffs in einem relativ großen Abstand
vom auskragenden oberen Rand auf die Stirnfläche auftreffen und dort mit dieser verbunden
sind. Dieser Abstand wirkt sich wiederum positiv auf die Stabilität aus.
[0013] Bevorzugt ist der Übergang vom mittleren Griffbereich zu den Endbereichen des Handgriffs
fließend geformt, was nicht nur für den Benutzer angenehm ist, sondern ebenfalls unter
Stabilitätsaspekten Vorteile bietet.
[0014] Besonders bevorzugt ist der erfindungsgemäße Handgriff mit weiteren Stabilisierungselementen
in den Stirnseiten kombiniert. Hierzu weisen die Stirnseiten einen im Wesentlichen
eben ausgeformten mittleren Bereich und zwei Randbereiche auf, die gegenüber dem mittleren
Bereich vorspringen und hierdurch in den Übergangsbereichen zwischen dem mittleren
Bereich und den Randbereichen jeweils eine Versteifungsrippe ausbilden. Diese vorspringenden
Randbereiche können sich am Boden des Behälters in Stellränder und/oder Fußelemente
fortsetzen, um die stabilisierende Wirkung der Versteifungsrippen beim Aufsetzen auf
beispielsweise einen unebenen Untergrund optimal zu nutzen.
[0015] Wenn zwei solche, vorspringende Randbereiche an den Stirnseiten des Behälters vorgesehen
sind, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Handgriff den mittleren
Bereich der zugehörigen Stirnseite so überspannt, dass der mittlere Griffbereich mit
dem mittleren Bereich der Stirnseite korreliert, während die Endbereiche des Handgriffs
in den Randbereichen der Stirnseite angeordnet sind und mit ihren Unterseiten in den
Randbereichen der Stirnseite auf diese auftreffen. Der erfindungsgemäße Handgriff
verbindet dann also praktisch die beiden Randbereiche der Stirnseite untereinander
und mit dem auskragenden oberen Rand sowie vorzugsweise auch nochmals mit dem mittleren
Bereich der Stirnseite, wodurch sich die stabilisierende Wirkung weiter verbessert.
[0016] Hierbei ist es wiederum bevorzugt, wenn der Übergang vom mittleren Griffbereich zu
den Endbereichen des Handgriffs fließend geformt ist, wobei der fließende Übergang
vom mittleren Griffbereich zu den Endbereichen des Handgriffs bevorzugt jeweils im
Übergangsbereich zwischen dem mittleren Bereich und den Randbereichen der Stirnseite
vorgesehen ist.
[0017] Besonders bevorzugt ist es hierbei, wenn der mittlere Bereich der Stirnwände gegenüber
dem auskragenden oberen Rand so nach innen eingezogen ist, dass sich zwischen dem
mittleren Bereich der Stirnwand und dem im Wesentlichen zylindrisch geformten, mittleren
Griffbereich eine Fingermulde bildet. Diese ist bevorzugt von einem Fingermuldenboden
begrenzt, der an den mittleren Bereich der Stirnseite angeformt und an dem der mittlere
Griffbereich fixiert ist. Es entsteht also bevorzugt zwischen dem Handgriff und der
Stirnseite des Behälters auch im mittleren Bereich der Stirnseite keine Lücke oder
ein Loch im Material, das die Eigenstabilität verschlechtern könnte. Gleichwohl ist
eine Fingermulde vorhanden, die es dem Benutzer erleichtert, den Handgriff zu erfassen.
[0018] Bevorzugt ist der auskragende obere Rand des erfindungsgemäßen Behälters umlaufend
ausgebildet und zum Auflegen eines Deckels vorgesehen. Hierbei wird bevorzugt ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen rohrförmigen Ausbildung der Handgriffe genutzt,
indem ein Halteelement zum Festhalten des Deckels vorgesehen ist, das ganz einfach
an oder in die stirnseitigen Öffnungen des rohrförmig ausgebildeten Handgriffs an-
oder einsetzbar ist. Auf diese Art und Weise kann der erfindungsgemäße Behälter als
Spritzgussteil identisch hergestellt werden, unabhängig davon ob er mit oder ohne
Deckel sowie mit oder ohne Halteelement für den Deckel vertrieben wird.
[0019] Besondere Vorteile ergeben sich naturgemäß, wenn die erfindungsgemäße Rohrform der
Handgriffe insofern für die Halteelemente zum Festhalten des Deckels genutzt wird,
als die Halteelemente um eine oder parallel zu einer Längs-Achse der rohrförmigen
Handgriffe schwenkbar ausgebildet sind. Dies kann beispielsweise ganz einfach dadurch
realisiert werden, dass die Handgriffe in die Stirnseiten der rohrförmigen Handgriffe
eingesetzt werden, gegebenenfalls unter Vermittlung eines Lagerelements, das im einfachsten
Fall in die stirnseitigen Öffnungen eingesetzt wird.
[0020] Um den erfindungsgemäßen Behälter bei identischer Grundform noch weiter variieren
zu können, können Eckschutzelemente vorgesehen sein, die die an die Halteelemente
bzw. an die Lagerelemente anbringbar sind und sich bis in die Eckbereiche des umlaufenden
oberen Randes des erfindungsgemäßen Behälters fortsetzen. Solche Eckschutzelemente
erhöhen die Robustheit des Behälters, und sie können leicht ausgewechselt werden,
um eventuelle Beschädigungen zu beseitigen.
[0021] Solche Eckschutzelemente bieten dann weitere Vorteile, wenn sie mittels Nuten einerseits
an einer im Randbereich der Stirnwand ausgeformten Führungsrippe und andererseits
an einem zur Außenfläche der Stirnseite orientierten Führungsrand, der an den oberen
Rand des Behälters im Übergang zum Haltegriff angeformt ist, geführt und/oder gehalten
sind; sie werden dann beim Einsetzen entlang der Führungsrippe und des Führungsrandes
geführt, so dass sie wie von selbst insbesondere in die Lagerelemente eingreifen,
bevorzugt mittels einer Rastzunge, um sie dort zu fixieren. Die beidseitige Führung
bietet danach im Einbauzustand zusätzliche Stabilität und festen Halt für die Eckschutzelemente.
[0022] Die Eckschutzelemente können auch zusammen mit dem Halteelement um eine mittlere
Achse des rohrförmigen Handgriffs schwenkbar ausgebildet sein. Hierbei kann vorgesehen
sein, dass die Eckschutzelemente in einem nach oben geschwenkten Zustand den Deckel
übergreifen, um diesen zusätzlich festzuhalten. Die Eckschutzelemente werden dann
quasi Teil des Halteelements, so dass dieses als Funktionseinheit nicht nur in einem
zentralen Bereich der Stirnseiten, sondern auch in den Eckbereichen dafür sorgen,
dass der Deckel zuverlässig auf dem umlaufenden Rand des Behälters sitzt.
[0023] Zwischen dem umlaufenden oberen Rand und dem Deckel kann eine umlaufende Dichtung
vorgesehen sein, um den Behälter noch robuster für den Einsatz zu machen, insbesondere
für einen Einsatz im Freien oder in nicht zuverlässig trockenen Räumen, wie Garagen
und Kellerräumen.
[0024] Um die Abdichtung des Behälters gegen die Umgebung noch weiter zu verbessern, kann
hierbei schließlich noch vorgesehen sein, dass im Bereich des umlaufenden oberen Rands
an den Seitenwänden zusätzliche Klammern vorgesehen sind, die den Deckel auch an den
Seitenwänden festhalten.
[0025] Ausführungsbeispiele für einen erfindungsgemäß ausgestalteten Behälter sind im Folgenden
anhand der Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Behälters;
- Figur 2
- eine Vergrößerung aus Figur 1;
- Figur 3
- eine Visualisierung der Handhabbarkeit des Behälters aus den Figuren 1 und 2;
- Figur 4
- zwei ineinander gestellte Behälter aus Figur 1;
- Figur 5
- einen Behälter aus Figur 1, mit einem zusätzlich vorgesehenen Deckel;
- Figur 6
- ein zweites Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Behälter;
- Figur 7
- ein drittes Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Behälter;
- Figur 8
- eine weitere Ansicht des dritten Ausführungsbeispiels;
- Figur 9
- eine Explosionsdarstellung eines Details aus Figur 8;
- Figur 10
- eine Explosionsdarstellung eines weiteren Details des dritten Ausführungsbeispiels;
- Figur 11
- ein weiteres Detail des dritten Ausführungsbeispiels.
[0026] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäß ausgestalteter Behälter in perspektivischer Ansicht
dargestellt. Dieser Behälter besteht aus einem Boden 1, zwei Seitenwänden 2, 2' und
zwei Stirnwänden 3, 3'. An den Oberseiten der Seitenwände 2, 2' und der Stirnwände
3, 3' ist ein umlaufender, auskragender oberer Rand 4 vorgesehen.
[0027] Wie Figur 1 verdeutlicht, teilt sich die Stirnwand 3 in einen mittleren Bereich 5,
der im Wesentlichen eben ausgeformt ist, und zwei Randbereiche 6, die gegenüber dem
mittleren Bereich 5 vorspringen und in den Übergangsbereichen 7 zwischen dem mittleren
Bereich 5 und den Randbereichen 6 jeweils eine Versteifungsrippe ausbilden. Am Boden
1 des Behälters setzen sich die vorspringenden Randbereiche 6 der Stirnseite 3 in
Fußelemente 8 fort.
[0028] Der hier dargestellte Behälter ist ein spritzgegossenes Kunststoffteil aus einem
transparenten Material, so dass die Fußelemente 8 gut erkennbar sind.
[0029] Am auskragenden oberen Rand 4 der Stirnwand 3 ist ein Handgriff 9 angeordnet, der
in Figur 2, einer Vergrößerung aus Figur 1, besser erkennbar ist. Dieser Handgriff
9 weist einen mittleren Griffbereich 10 auf, der sich in zwei Endbereiche 11 fortsetzt.
Der mittlere Griffbereich 10 ist im Wesentlichen zylindrisch geformt, während die
beiden Endbereiche 11 einen annähernd rechtwinkligen Querschnitt aufweisen. Der Übergang
vom mittleren Griffbereich 10 zu den Endbereichen 11 des Handgriffs 9 ist hierbei
fließend geformt.
[0030] Die Unterseiten 12 der beiden Endbereiche 11 des Handgriffs 9 treffen im Wesentlichen
senkrecht auf die Stirnwand 3 des Behälters auf und sind dort an diesen angeformt.
Genauer gesagt, treffen die Unterseiten 12 der Endbereiche 11 in den Randbereichen
6 der Stirnwand 3 auf diese auf, während der mittlere Griffbereich 10 den mittleren
Bereich 5 der Stirnwand 3 überspannt. Hierdurch ergibt sich eine Verstrebung zwischen
den Randbereichen 6 der Stirnwand 3, dem auskragenden oberen Rand 4 und dem gegenüberliegenden
Randbereich 6 der Stirnwand 3. Da allerdings auch der mittlere Griffbereich 10 über
eine Fingermulde 13, die in Figur 3 zu sehen ist, mit dem mittleren Bereich 5 der
Stirnwand 3 fest verbunden ist, ergibt sich eine besonders hohe versteifende Wirkung,
die wesentlich zur hervorragenden Eigenstabilität des erfindungsgemäßen Behälters
beiträgt.
[0031] Der Handgriff 9, wie er in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist, ist in einem äußeren
Bereich des auskragenden oberen Randes 4 an diesen angeformt und bildet über die Endbereiche
11 bzw. deren Unterseiten 12 Verstrebungen zu den Randbereichen 6 der Stirnwand 3
aus. Gleichzeitig setzt sich der mittlere Griffbereich 10 in eine Fingermulde 13 bzw.
in einen Fingermuldenboden fort, der in den mittleren Bereich 5 der Stirnwand 3 übergeht,
so dass auch hier eine Art Verstrebung gebildet wird, und zwar zwischen dem auskragenden
oberen Rand 4 und dem mittleren Bereich 5 der Stirnwand sowie nochmals zusätzlich
zwischen den Randbereichen 6 und dem mittleren Bereich 5 der Stirnwand 3. Dies stützt
die Stirnwand 3 insbesondere gegen eine Scherbewegung, so dass der gesamte Behälter
in sich verwindungssteifer wird.
[0032] Mittels der als Versteifungsrippen ausgebildeten Übergangsbereiche 7 zwischen den
Randbereichen 6 und dem mittleren Bereich 5 der Stirnwand 3 überträgt sich diese Eigenstabilität,
insbesondere die Verwindungssteifheit auf die Fußelemente 8, so dass sich der Behälter
auch dann nicht in sich verwindet, wenn er auf einen unebenen Untergrund gestellt
wird.
[0033] Der Handgriff 9 ist aufgrund seiner Formung mit einem von außen gut zugänglichen
lichten Innenraum versehen. Wenn der Behälter, wie vorliegend, aus einem transparenten
Material gefertigt ist, kann der Handgriff 9 daher gleichzeitig als Displayelement
dienen, indem ganz einfach ein Etikett, beispielsweise ein beschriftetes Papier, in
das Innere des Handgriffs 9 geschoben wird.
[0034] Wie Figur 4 visualisiert, sind die Seitenwände 2 und die Stirnwände 3 des vorliegenden
Ausführungsbeispiels für einen erfindungsgemäß ausgestalteten Behälter nach unten
verjüngend ausgeformt, so dass zwei Behälter ineinander genestet werden können. Dies
ist nicht nur zur Aufbewahrung von momentan nicht genutzten Behältern vorteilhaft,
sondern insbesondere auch für den Transport und den Verkauf beim Einzelhandel.
[0035] Wie Figur 5 zeigt, kann das vorliegende Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen
Behälter mit einem Deckel 14 ergänzt werden, der auf den umlaufenden oberen Rand 4
aufgesetzt und vorzugsweise dort aufgeschnappt werden kann.
[0036] Um den Deckel 14 auf dem Behälter zu fixieren, können Halteelemente 15 vorgesehen
sein, wie dies in Figur 6 dargestellt ist. Diese Halteelemente 15 werden auf die Handgriffe
9 aufgeschnappt und greifen seitlich in die Endbereiche 11 des Handgriffs 9 ein, so
dass sie um den Handgriff 9 bzw. um eine parallel zum oberen Rand 4 verlaufende Achse
schwenkbar sind. Hierdurch können sie über den Deckel 14 übergreifen, um diesen festzuhalten.
Um den Deckel 14 freizugeben, werden die Halteelemente 15 dann ganz einfach weggeschwenkt
(Figur 11).
[0037] Figur 7 zeigt eine Weiterbildung der Halteelemente 15. Diese sind durch Eckschutzelemente
16 ergänzt, welche die oberen Ecken des Behälters überdecken und dessen Robustheit
erhöhen. Zusätzliche Klammern 17 an den Seitenwänden 2 des Behälters sorgen für einen
noch besseren Halt des Deckels 14 auf dem Behälter. Eine umlaufende, in die Unterseite
des Deckels 14 eingeschäumte Dichtung 18, die gegen den umlaufenden oberen Rand 4
abdichtet, sorgt für ein weitgehendes Entkoppeln des Behälterinnenraums von der Umgebung.
[0038] Figur 8 zeigt dasselbe Ausführungsbeispiel wie Figur 7, wobei das Halteelement 15,
die Eckschutzelemente 16 und die Klammer 17 besser sichtbar dargestellt sind.
[0039] In Figur 9 wird anhand einer Explosionsdarstellung eines Details aus Figur 8, und
zwar der oberen Hälfte der Stirnwand 3, die Ausgestaltung und Wirkungsweise des Halteelements
15 und der Eckschutzelemente 16 verdeutlicht. Zwei Lagerelemente 19 werden in stirnseitige
Öffnungen 20 des rohrförmigen Handgriffs 9 eingesetzt, wobei dessen Endbereiche 11
mit ihrem annähernd rechtwinkligen Querschnitt dafür sorgen, dass die Lagerelemente
19 verdrehsicher in den stirnseitigen Öffnungen 20 des Handgriffs 9 sitzen.
[0040] Das Halteelement 15 wird, wie Figur 10 noch etwas deutlicher zeigt, mittels (nicht
sichtbarer) Zapfen in Lagerstellen 21 in den Lagerelementen 19 gelagert, welche aus
zylindrischen Öffnungen bestehen, um die Zapfen des Halteelements 15 zu führen. Aufgrund
der dem Kunststoffmaterial innewohnenden Elastizität kann das Halteelement 15 auf
die Lagerelemente 19 aufgeschnappt werden, wobei es gleichzeitig die Lagerelemente
19 an Ort und Stelle im rohrförmigen Handgriff 9 sichert.
[0041] Die Zapfen des Halteelements 15 sind in den Lagerstellen 21 der Lagerelemente 19
drehbar gelagert, so dass das Halteelement 15 um die von den Lagerstellen 21 gebildete
Achse, die parallel zu einer Längsachse des rohrförmigen Handgriffs 9 steht, schwenkbar
ist.
[0042] Figur 11 zeigt das Halteelement 15 in verschwenktem Zustand, in welchem es den Deckel
14 freigibt.
[0043] Wie die Figuren 9 und 10 am besten verdeutlichen, werden im vorliegenden Ausführungsbeispiel
die Eckschutzelemente 16 ebenfalls an den Lagerelementen 19 angebracht. Dies erfolgt
mittels einer Rastzunge 22, die in eine entsprechende Aufnahme in den Lagerelementen
19 eingesteckt wird. Somit sind die Eckschutzelemente 16 zwar lösbar, aber unbeweglich
mit den Lagerelementen 19 und somit mit dem rohrförmigen Handgriff 9 verbunden. Mittels
zweier Nuten 23 werden die Eckschutzelemente 16 beim Ansetzen bzw. Einsetzen in die
Lagerelemente 19 einerseits an einer im Randbereich 6 der Stirnwand 3 ausgeformten
Führungsrippe 24 und andererseits an einem Führungsrand 25 geführt, der, zur Außenfläche
der Stirnseite 3 orientiert, an den oberen Rand 4 des Behälters im Übergang zum Haltegriff
9 angeformt ist. Dort werden die Eckschutzelemente 16 im Einbauzustand auch gehalten.
[0044] Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch auch möglich, dass die Eckschutzelemente
16 mit dem Halteelement 15 verbunden und mit diesem schwenkbar gehalten sind.
[0045] Figur 9 zeigt schließlich noch, dass die Klammern 17, die an den Seitenwänden 2,
2' des Behälters zum Halten des Deckels 14 vorgesehen sind, ebenfalls einfach an den
Behälter angeclipst werden können.
[0046] Wie sich aus den Figuren ergibt, kann der erfindungsgemäße Behälter modular gefertigt
werden; der Grundbehälter, bestehend aus dem Boden 1, den beiden Seitenwänden 2, 2'
und den beiden Stirnwänden 3, 3' mit dem umlaufenden oberen Rand 4 wird jeweils identisch
als Spritzgussteil hergestellt und kann dann durch Ergänzen mit einem Deckel 14 sowie
gegebenenfalls mit Halteelementen 15 zu unterschiedlichen Produkten ergänzt werden.
Eine weitere Ergänzungsstufe ist das Hinzufügen von Eckschutzelementen 16 sowie gegebenenfalls
von Klammern 17 und einer eingeschäumten Dichtung 18. Dies ermöglicht die Herstellung
einer ganzen Produktgruppe, ohne deren Hauptbestandteil variieren zu müssen.
1. Behälter aus Kunststoff, im Wesentlichen bestehend aus einem Boden (1), zwei Seitenwänden
(2, 2') und zwei Stirnwänden (3, 3') mit einem auskragenden oberen Rand (4), wobei
die Stirnwände (3, 3') an der Unterseite des auskragenden oberen Randes (4) jeweils
einen Handgriff (9) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Handgriff (9) rohrförmig ausgebildet ist und einen lichten Innenraum aufweist.
2. Behälter nach Anspruch 1, wobei der Handgriff (9) in einem mittleren Griffbereich
(10) im Wesentlichen zylindrisch geformt ist, während die beiden daran anschließenden
Endbereiche (11) des Handgriffs (9) einen annähernd rechtwinkligen Querschnitt aufweisen,
mit einer im Wesentlichen senkrecht auf die Stirnwand (3) des Behälters auftreffenden
und dort fixierten Unterseite (12).
3. Behälter nach Anspruch 2, wobei zumindest der Handgriff (9), der auskragende Rand
(4) und die zugehörige Stirnseite (3) einstückig ausgeformt sind, und wobei die Unterseiten
(12) der beiden Endbereiche (11) des Handgriffs (9) an die zugehörige Stirnseite (3)
angeformt sind.
4. Behälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Stirnseiten (3) einen
im Wesentlichen eben ausgeformten mittleren Bereich (5) und zwei Randbereiche (6)
aufweisen, die gegenüber dem mittleren Bereich (5) vorspringen und hierdurch in den
Übergangsbereichen (7) zwischen dem mittleren Bereich (5) und den Randbereichen (6)
jeweils eine Versteifungsrippe ausbilden.
5. Behälter nach Anspruch 4, wobei der Handgriff (9) den mittleren Bereich (5) der zugehörigen
Stirnseite (3) so überspannt, dass der mittlere Griffbereich (10) mit dem mittleren
Bereich (5) der Stirnseite (3) korreliert, während die Endbereiche (11) des Handgriffs
(9) in den Randbereichen (6) der Stirnseite (3) angeordnet sind und mit ihren Unterseiten
(12) in den Randbereichen (6) der Stirnseite (3) auf diese auftreffen.
6. Behälter nach Anspruch 5, wobei der mittlere Bereich (5) der Stirnwände (3) gegenüber
dem auskragenden oberen Rand (4) so nach innen eingezogen ist, dass sich zwischen
dem mittleren Bereich (5) der Stirnwand (3) und dem im Wesentlichen zylindrisch geformten
mittleren Griffbereich (10) eine Fingermulde (13) bildet.
7. Behälter nach Anspruch 6, wobei die Fingermulde (13) von einem Fingermuldenboden begrenzt
ist, der an den mittleren Bereich (5) der Stirnseite (3) angeformt ist und an dem
der mittlere Griffbereich (10) fixiert ist.
8. Behälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Behälter ein Spritzgussteil
ist.
9. Behälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der auskragende obere
Rand (4) umlaufend ausgebildet und zum Auflegen eines Deckels (14) vorgesehen ist,
und wobei ein Halteelement (15) zum Festhalten des Deckels (14) an oder in stirnseitige
Öffnungen (20) des rohrförmig ausgebildeten Handgriffs (9) an- oder einsetzbar ist.
10. Behälter nach Anspruch 9, wobei das Halteelement (15) um eine oder parallel zu einer
Längs-Achse des rohrförmigen Handgriffs (9) schwenkbar ausgebildet ist.
11. Behälter nach Anspruch 10, wobei in die stirnseitigen Öffnungen (20) des rohrförmig
ausgebildeten Handgriffs (9) jeweils ein Lagerelement (19) einsetzbar ist, um das
Halteelement (15) schwenkbar zu lagern.
12. Behälter nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei an das Halteelement (15)
oder an die Lagerelemente (19) Eckschutzelemente (16) anbringbar sind, die sich bis
in die Eckbereiche des umlaufenden oberen Randes (4) fortsetzen.
13. Behälter nach Anspruch 12, wobei die Eckschutzelemente (16) mittels Nuten (23) einerseits
an einer im Randbereich (6) der Stirnwand (3) ausgeformten Führungsrippe (24) und
andererseits an einem zur Außenfläche der Stirnseite (3) orientierten Führungsrand
(25), der an den oberen Rand (4) des Behälters angeformt ist, geführt und/oder gehalten
sind.
14. Behälter nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 13, wobei zwischen dem umlaufenden
oberen Rand (4) und dem Deckel (14) eine umlaufende Dichtung (18) vorgesehen ist.
15. Behälter nach Anspruch 14, wobei an den Seitenwänden (2, 2') im Bereich des umlaufenden
oberen Rands (4) zusätzliche Klammern (17) zum Festhalten des Deckels (14) vorgesehen
sind.