[0001] Die Erfindung betrifft einen Abstandshalter für Isolierverglasungen mit profilierten
Seitenwangen und eine Isolierverglasung sowie deren Verwendung.
[0002] Die Wärmeleitfähigkeit von Glas ist etwa um den Faktor zwei bis drei niedriger als
die von Beton oder ähnlichen Baustoffen. Da Scheiben in den meisten Fällen jedoch
deutlich dünner als vergleichbare Elemente aus Stein oder Beton ausgelegt sind, verlieren
Gebäude dennoch häufig den größten Wärmeanteil über die Außenverglasung. Besonders
deutlich wird dieser Effekt bei Hochhäusern mit teilweisen oder kompletten Glasfassaden.
Die notwendigen Mehrkosten für Heizung und Klimaanlagen machen einen nicht zu unterschätzender
Teil der Unterhaltungskosten eines Gebäudes aus. Zudem werden im Zuge strengerer Bauvorschriften
niedrigere Kohlendioxid Emissionen gefordert. Ein wichtiger Lösungsansatz hierfür
sind Isolierverglasungen. Isolierverglasungen sind vor allem im Zuge immer schneller
steigender Rohstoffpreise und strengeren Umweltschutzauflagen nicht mehr aus dem Gebäudebau
wegzudenken. Isolierverglasungen machen daher einen zunehmend größeren Teil der nach
außen gerichteten Verglasungen aus. Isolierverglasungen enthalten in der Regel mindestens
zwei Scheiben aus Glas oder polymeren Materialien. Die Scheiben sind über einen vom
Abstandshalter (Spacer) definierten Gas- oder Vakuumraum voneinander getrennt. Das
Wärmedämmvermögen von Isolierglas ist deutlich höher als Einfachglas und kann in Dreifachverglasungen
oder mit speziellen Beschichtungen noch weiter gesteigert und verbessert werden. So
ermöglichen beispielsweise silberhaltige Beschichtungen eine verringerte Transmission
von infraroter Strahlung und senken so die Aufheizung eines Gebäudes im Sommer. Neben
der wichtigen Eigenschaft der Wärmeisolierung spielen im Bereich der Gebäudeverglasung
zunehmend auch optische und ästhetische Merkmale eine wichtige Rolle.
[0003] Insbesondere bei Gebäuden mit einer großflächigen Glasaußenfassade spielt die Isolierwirkung
nicht nur aus Kostengründen eine wichtige Rolle. Da die Wärmedämmung von dem in der
Regel im Vergleich zum Mauerwerk sehr dünnem Glas schlechter ist, sind Verbesserungen
in diesem Bereich notwendig.
Neben der Beschaffenheit und dem Aufbau des Glases sind auch die weiteren Komponenten
einer Isolierverglasung von großer Bedeutung. Die Dichtung und vor allem der Abstandshalter
haben einen großen Einfluss auf die Qualität der Isolierverglasung.
[0004] Undichtigkeiten innerhalb des Abstandshalters können leicht zu einem Verlust eines
inerten Gases zwischen den Isolierverglasungen führen. Neben einer schlechteren Dämmwirkung
kann es zudem leicht zu eindringender Feuchtigkeit in der Isolierverglasung führen.
Durch Feuchtigkeit gebildeter Niederschlag zwischen den Scheiben der Isolierverglasung
verschlechtert somit ganz wesentlich die optische Qualität und macht in vielen Fällen
einen Austausch der gesamten Isolierverglasung notwendig.
[0005] Mögliche Ansätze zur Verbesserung der Abdichtung und eine damit verbundene Reduzierung
der Wärmeleitfähigkeit ist die Aufbringung einer Barrierefolie auf dem Abstandshalter.
Diese Folie wird in der Regel im Bereich der Außendichtung auf dem Abstandshalter
befestigt. Gebräuchliche Folienmaterialien beinhalten Aluminium oder Edelstahl, welche
eine gute Gasdichtigkeit aufweisen. Die Metalloberfläche gewährleistet gleichzeitig
eine gute Verklebung des Abstandshalters mit der Dichtmasse.
[0006] DE 40 24 697 A1 offenbart ein wasserdichtes Mehrscheiben-Isolierglas umfassend mindestens zwei Glasscheiben
und einen Profilabstandshalter. Die Abdichtung erfolgt über Polyvinylidenchlorid-Folien
oder Beschichtungen auf dem Abstandshalter. Zusätzlich kann die Randverklebung mithilfe
einer Polyvinylidenchlorid-haltigen Lösung erfolgen.
[0007] EP 0 852 280 A1 offenbart einen Abstandshalter für Mehrscheiben-Isolierverglasungen. Der Abstandshalter
umfasst eine Metall-Folie an der Verklebungsfläche und einen Glasfaseranteil im Kunststoff
des Grundkörpers.
[0008] DE 196 25 845 A1 offenbart eine Isolierglaseinheit mit einem Abstandshalter aus thermoplastischen
Olefinen. Der Abstandshalter weist eine Wasserdampfdurchlässigkeit kleiner als 1 (g
mm)/(mm
2 d) sowie eine hohe Zugfestigkeit und Shore-Härte auf. Des Weiteren umfasst der Abstandshalter
eine gasdichte Folie als Wasserdampfsperre.
[0009] EP 0 261 923 A2 offenbart eine Mehrscheiben-Isolierverglasung mit einem Abstandshalter aus einem
feuchtigkeitsdurchlässigen Schaum mit einem integrierten Trockenmittel. Die Anordnung
wird bevorzugt durch eine äußere Versiegelung und einen gas- und feuchtigkeitsdichte
Folie abgedichtet. Die Folie kann metallbeschichtetes PET und Polyvinylidenchloridcopolymere
enthalten.
[0010] Aus
WO 2013/104507 A1 ist ein Abstandshalter für Mehrfachscheiben-Isolierverglasung mindestens umfassend
einen Verbund bekannt aus einem glasfaserverstärkten, polymeren Grundkörper mit zwei
parallel verlaufenden Seitenflächen oder Scheibenkontaktflächen, einer Verklebungsfläche
und einer Verglasungsinnenraumfläche, wobei die Scheibenkontaktflächen und die Verklebungsfläche
direkt oder über Verbindungsflächen miteinander verbunden sind, und mit einer Isolationsfolie
auf der Verklebungsfläche und den Verbindungsflächen, wobei die Isolationsfolie mindestens
eine polymere Folie in einer Dicke von 10 µm bis 100 µm, mindestens eine polymere
Schicht in eine Dicke von 5 µm bis 80 µm sowie eine metallische Schicht mit einer
Dicke von 10 nm bis 1500 nm oder eine keramische Schicht mit einer Dicke von 10 nm
bis 1500 nm umfasst. Die Scheibenkontaktflächen sind flach.
[0012] Eine der wichtigsten Merkmale der Isolierglasscheibe ist die Dichtigkeit des eingeschlossenen
Gasvolumens gegen Feuchtigkeit von außen. Die Dichtigkeit wird durch eine Kombination
von einem Abstandshalter mit einem Dichtstoff, wie einem Butyldichtstoff oder Butylkautschuk
und der jeweiligen angrenzenden Glasfläche gewährleistet. Ein wichtiger Parameter
ist die Breite der Butylabdichtung sowohl auf der Glasfläche, wie auch auf den Seitenflächen
des Abstandshalters. Die Breite der Butylabdichtung auf der Glasfläche ist durch die
glatte Fläche des Glases nicht veränderbar. Die gesamte Länge der Kotaktfläche zum
Abstandshalterprofil entspricht bei einer planaren Ausführung der Breite auf der Glasseite
und entspricht damit der Auftragsbreite der Butylschnur im Abdichtverfahren.
[0013] Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, einen Abstandshalter für eine Isolierverglasung
bereitzustellen, der die üblichen Vorteile und eine verbesserte, langzeitstabile Isolierwirkung
bei gleichzeitig einfacher Montage und eine verbesserte Dichtigkeit zwischen dem Abstandshalter
und den Glasflächen aufweist.
[0014] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfindungsgemäß durch einen Abstandshalter
oder Spacer gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen gehen
aus den Unteransprüchen hervor.
[0015] Eine erfindungsgemäße Isolierverglasung und deren erfindungsgemäße Verwendung gehen
aus weiteren unabhängigen Ansprüchen hervor.
[0016] Der erfindungsgemäße Abstandshalter für Mehrfachscheiben-Isolierverglasung umfasst
mindestens einen polymeren Grundkörper mit zwei parallel verlaufenden Scheibenkontaktflächen
und eine Hohlkammer, wobei die Scheibenkontaktflächen eine wellenförmige Form aufweisen.
[0017] Die wellenförmige Form der Scheibenkontaktflächen oder die profilierten Seitenwangen
sind kennzeichnend für den erfindungsgemäßen Abstandshalter für Mehrfachscheiben-Isolierverglasung.
Der Abstandshalter umfasst mindestens einen Verbund aus einem glasfaserverstärkten,
polymeren Grundkörper und einer polymeren Isolationsfolie. Durch die Wahl des Glasfaseranteils
im Grundkörper kann der Wärmeausdehnungskoeffizient des Grundkörpers variiert und
angepasst werden. Durch Anpassung des Wärmeausdehnungskoeffizienten des Grundkörpers
und der polymeren Isolationsfolie lassen sich temperaturbedingte Spannung zwischen
den unterschiedlichen Materialien und ein Abplatzen der Isolationsfolie vermeiden.
Der Grundkörper weist bevorzugt einen Glasfaseranteil von 20 Gew.-% bis 50 Gew.-%,
besonders bevorzugt von 30 Gew.-% bis 40 Gew.-% auf. Der Glasfaseranteil im Grundkörper
verbessert gleichzeitig die Festigkeit und Stabilität. Die Isolationsfolie umfasst
mindestens eine polymere Folie. Auf der polymeren Folie sind mindestens eine weitere
polymere Schicht in einer Dicke von 10 µm bis 100 µm sowie eine metallische oder keramische
Schicht mit einer Dicke von 10 nm bis 1500 nm aufgebracht.
[0018] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist ein Abstandshalter, wobei die Scheibenkontaktflächen
längsseitig eine wellenförmige Form aufweisen. Die längsseitige Wellenform hat sich
als besonders vorteilhaft erwiesen. Daneben sind eine im rechten Winkel zur Längsseite
aufweisende Wellenform wie eine diagonale Wellenform oder Kombinationen aus allen
Wellenformen vorteilhaft, da jede Wellenform die Oberfläche der Seitenwangen vergrößert.
[0019] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist ein Abstandshalter, wobei die wellenförmige
Form auf der Scheibenkontaktfläche längsseitig 2 bis 10 Erhöhungen aufweist. Mit dieser
Anzahl an Wellen werden gute Ergebnisse erzielt.
[0020] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist ein Abstandshalter, wobei die wellenförmige
Form auf der Scheibenkontaktfläche längsseitig 3 bis 6 Erhöhungen aufweist. Mit dieser
Anzahl an Wellen werden besonders gute Ergebnisse erzielt.
[0021] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist ein Abstandshalter, wobei die Erhöhungen
der Wellen von 0,1 mm bis 1 mm betragen. Die Wanddicke des Abstandshalters liegt bei
etwa 1 mm. Die Erhöhung liegt je nach der Anzahl auf der Scheibenkontaktfläche bevorzugt
bei etwa 0,5 mm. Die Wellenform kann grob aber auch fein sein. Die Wellenform kann
auch teilweise oder ganz durch eine Rautierung, das heißt durch waagerechte und senkrechte
Linien in gleichmäßige Rechtecke aufgegliedert, ersetzt werden. Die Form der Seitenwangen
ist auch mit scharfkantigen Flanken als Sonderform oder als Extremform der Welle möglich.
[0022] Eine deutliche Verbesserung der Kontaktfläche zum Dichtstoff wird durch die erfindungsgemäße
Profilierung der Seitenwangen erreicht. Die Vergrößerung der Kontaktfläche liegt bei
etwa 30 %, was einer Verbesserung der Abdichtung Abstandshalters auf der Glasseite
ebenfalls um etwa 30 % entspricht. Die Aufbringung der Butylabdichtung wird verbessert,
da die Kontaktfläche auf den Seitenwangen zu der Abdichtung größer ist.
[0023] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist ein Abstandshalter, wobei auf der
Außenfläche des polymeren Grundkörpers eine Isolationsfolie aufgebracht ist, die mindestens
eine polymere Schicht sowie eine metallische Schicht und/oder eine keramische Schicht
enthält. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die polymere Schicht eine Dicke
von 5 µm bis 80 µm auf. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform beträgt die Dicke
der polymeren Schicht 10 µm bis 80 µm.
[0024] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform bestehen die polymere Folie und die
polymere Schicht aus dem gleichen Material. Dies ist besonders vorteilhaft, da eine
geringere Vielfalt der verwendeten Materialien den Produktionsablauf vereinfacht.
Dabei werden die polymere Folie und die polymeren Schichten bevorzugt in der gleichen
Materialstärke eingesetzt, so dass das gleiche Ausgangsmaterial für alle polymeren
Bestandteile der Isolationsfolie verwendet werden kann.
[0025] Die Isolationsfolie enthält bevorzugt mindestens zwei metallische Schichten und/oder
keramische Schichten, die alternierend mit mindestens einer polymeren Schicht angeordnet
sind. Beispielsweise kann die Isolationsfolie aus einer polymeren Folie, auf der sich
eine metallische Schicht befindet, einer darüber angebrachten polymeren Schicht und
einer zweiten metallischen Schicht bestehen. Bevorzugt sind die außen liegenden Schichten
jedoch polymerhaltig und werden von der polymeren Folie und/oder der polymeren Schicht
gebildet. Innerhalb einer Isolationsfolie können auch keramische Schichten und metallische
Schichten verwendet werden. Die alternierenden Komponenten der Isolationsfolie können
auf die verschiedensten nach dem Stand der Technik bekannten Methoden verbunden bzw.
aufeinander aufgetragen werden. Methoden zur Abscheidung metallischer oder keramischer
Schichten sind dem Fachmann hinlänglich bekannt.
[0026] Die Verbindung der einzelnen Komponenten kann über einen Kleber erfolgen. Die Verwendung
einer Isolationsfolie mit alternierender Schichtenabfolge ist besonders vorteilhaft
im Hinblick auf die Dichtigkeit des Systems. Ein Fehler in einer der Schichten führt
dabei nicht zu einem Funktionsverlust der Isolationsfolie. Im Vergleich dazu kann
bei einer Einzelschicht bereits ein kleiner Defekt zu einem vollständigen Versagen
führen. Des Weiteren ist die Auftragung mehrerer dünner Schichten im Vergleich zu
einer dicken Schicht vorteilhaft, da mit steigender Schichtdicke die Gefahr interner
Haftungsprobleme ansteigt. Ferner verfügen dickere Schichten über eine höhere Leitfähigkeit,
so dass eine derartige Folie thermodynamisch weniger geeignet ist. Die Isolationsfolie
weist bevorzugt eine Gaspermeation kleiner als 0,001 g/(m
2 h) auf.
Der Verbund aus Grundkörper und Isolationsfolie weist bevorzugt einen PSI Wert kleiner(gleich)
als 0,05 W/mK, besonders bevorzugt kleiner(gleich) als 0,035 W/mK auf. Der Wert 0,035
W/mK bedeutet, dass im Verbund pro Meter Kantenlänge und pro Kelvin Temperaturdifferenz
weniger als 0,035 Watt verloren gehen. Die Isolationsfolie kann auf dem Grundkörper
aufgebracht werden, beispielsweise geklebt werden. Alternativ kann die Isolationsfolie
mit dem Grundkörper zusammen coextrudiert werden.
[0027] Die polymere Folie und/oder polymere Schicht umfassen bevorzugt Polyethylenterephthalat,
Ethylenvinylalkohol, Polyvinylidenchlorid, Polyamide, Polyethylen, Polypropylen, Silikone,
Acrylonitrile, Polyacrylate, Polymethylacrylate und/oder Copolymere oder Gemische
davon.
[0028] Die metallische Schicht enthält bevorzugt Eisen, Aluminium, Silber, Kupfer, Gold,
Chrom und/oder Legierungen oder Gemische davon. Die metallische Schicht weist eine
Dicke von 10 nm bis 400 nm, bevorzugt eine Dicke von 10 nm bis 300 nm, besonders bevorzugt
eine Dicke von 10 nm bis 200 nm, auf. In einer alternativen Ausführungsform weist
die metallische Schicht eine Dicke von 30 nm bis 400 nm auf. Innerhalb der genannten
Schichtdicken konnte eine besonders gute Dichtigkeit der Isolationsfolie beobachtet
werden.
[0029] Die metallische Schicht wird bevorzugt durch Aufdampfen auf der Isolationsfolie aufgebracht.
[0030] Die keramische Schicht enthält bevorzugt Siliziumoxide und/oder Siliziumnitride.
Die keramische Schicht weist bevorzugt eine Dicke von 10 nm bis 200 nm auf.
[0031] Die polymere Schicht weist bevorzugt eine Dicke von 5 µm bis 80 µm, besonders bevorzugt
10 µm bis 80 µm, auf.
[0032] Die polymere Folie weist bevorzugt 1 bis 4 metallische oder keramische Schichten
auf. Die polymere Folie weist bevorzugt 1 bis 4 polymere Schichten auf.
[0033] Die polymere Folie weist bevorzugt 2 metallische oder keramische Schichten und 2
polymere Schichten in alternierender metallisch / polymerer Reihenfolge auf. Die polymere
Folie weist besonders bevorzugt 3 metallische Schichten und 3 polymere Schichten in
alternierender metallisch / polymerer Reihenfolge auf.
[0034] Der Grundkörper weist bevorzugt entlang der Verglasungsinnenraumfläche eine Länge
oder Breite von 5,5 mm bis 8 mm auf. Der genaue Durchmesser richtet sich nach den
Abmessungen der Isolierverglasung und der gewünschten Zwischenraumgröße. Der Grundkörper
weist bevorzugt entlang der Scheibenkontaktflächen eine Länge oder Höhe von 5 mm bis
30 mm auf. Der Grundkörper weist bevorzugt eine Wanddicke von etwa 1 mm auf.
[0035] Der Grundkörper enthält bevorzugt ein Trockenmittel, bevorzugt Kieselgele, Molekularsiebe,
CaCl
2, Na
2SO
4, Aktivkohle, Silikate, Bentonite, Zeolithe und/oder Gemische davon. Das Trockenmittel
ist bevorzugt in einen porösen Teil des Grundkörpers eingearbeitet. Das Trockenmittel
wird bevorzugt mit dem Grundkörper coextrudiert. Die Verglasungsinnenraumfläche weist
bevorzugt Öffnungen auf, welche eine Aufnahme der Luftfeuchtigkeit durch das im Grundkörper
eingearbeitete Trockenmittel erlauben.
[0036] Der Grundkörper enthält bevorzugt Polyethylen (PE), Polycarbonate (PC), Polypropylen
(PP), Polystyrol, Polybutadien, Polynitrile, Polyester, Polyurethane, Polymethylmetacrylate,
Polyacrylate, Polyamide, Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT),
bevorzugt Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril (ASA),
Acrylnitril-Butadien-Styrol - Polycarbonat (ABS/PC), Styrol-Acrylnitril (SAN), PET/PC,
PBT/PC und/oder Copolymere oder Gemische davon.
[0037] Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Isolierverglasung mit mindestens zwei Scheiben
und einen die Scheiben umfassenden erfindungsgemäßen Abstandshalter. Eine äußere Isolierung,
bevorzugt eine plastische Abdichtmasse, befindet sich in einem Randraum zwischen den
Scheiben und dem erfindungsgemäßen Abstandshalter. Die äußere Isolierung enthält bevorzugt
Polymere oder silanmodifizierte Polymere, besonders bevorzugt organische Polysulfide,
Silikone, RTV (raumtemperturvernetzenden)-Silikonkautschuk, HTV-(hochtemperturvernetzenden)
Silikonkautschuk, peroxidischvernetzten-Silikonkautschuk und/oder additionsvernetzten-Silikonkautschuk,
Polyurethane, Buthylkautschuk und/oder Polyacrylate. Die Scheiben enthalten Materialien
wie Glas und/oder transparente Polymere. Die Scheiben weisen bevorzugt eine optische
Transparenz von > 85 % auf. Grundsätzlich sind verschiedene Geometrien der Scheiben
möglich, beispielsweise rechteckige, trapezförmige und abgerundete Geometrien. Die
Scheiben weisen bevorzugt eine Wärmeschutzbeschichtung auf. Die Wärmeschutzbeschichtung
enthält bevorzugt Silber. Um Energieeinsparmöglichkeiten ausschöpfen zu können, kann
die Isolierverglasung mit einem Edelgas, vorzugsweise Argon oder Krypton befüllt werden,
die den Wärmeübergangswert im Isolierverglasungszwischenraum reduzieren.
[0038] Die Aufgabe der Erfindung wird weiter durch eine Isolierverglasung gelöst mit mindestens
zwei Scheiben, einen die Scheiben umfassenden umlaufenden Abstandshalter und eine
äußere Isolierschicht, wobei die erste Scheibe an der ersten Scheibenkontaktfläche
des Abstandshalters anliegt und die zweite Scheibe an der zweiten Scheibenkontaktfläche
des Abstandshalters anliegt und wobei zwischen der ersten Scheibe und der ersten Scheibenkontaktfläche
und zwischen der zweiten Scheibe und der zweiten Scheibenkontaktfläche eine Dichtung
angebracht ist.
[0039] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist eine Isolierverglasung, wobei zwischen
der wellenförmigen Form auf den Scheibenkontaktflächen mit Erhöhungen, über die Dichtung
und den Scheiben jeweils eine feste Bindung besteht.
[0040] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist eine Isolierverglasung, wobei die
Dichtung ein Polymer oder silanmodifiziertes Polymer, bevorzugt organisches Polysulfid,
Silikon, raumtemperaturvernetzender Silikonkautschuk, hochtemperaturvernetzender Silikonkautschuk,
peroxidischvernetzender Silikonkautschuk, additionsvernetzender Silikonkautschuk,
Polyurethan, Butylkautschuk, Polyacrylat oder Gemische davon enthält.
[0041] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist eine Isolierverglasung, wobei die
erste Scheibe und die zweite Scheibe Glas, Kalk-Natron-Glas, Polymethylmethacrylat
oder Gemische davon enthalten.
[0042] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist eine Isolierverglasung, wobei die
äußere Isolierschicht ein Polymer oder silanmodifiziertes Polymer, bevorzugt organisches
Polysulfide, Silikon, raumtemperaturvernetzender Silikonkautschuk, hochtemperaturvernetzender
Silikonkautschuk, peroxidischvernetzender Silikonkautschuk, additionsvernetzender
Silikonkautschuk, Polyurethan, Butylkautschuk, Polyacrylat oder Gemische davon enthält.
[0043] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist eine Isolierverglasung, wobei zwischen
der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe mindestens eine weitere Scheibe angebracht
ist und der Abstandshalter mindestens eine Nut zum Einfassen der weiteren Scheibe
aufweist.
[0044] Die Aufgabe der Erfindung wird weiter durch ein Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung
gelöst, wobei die Dichtung auf die den Scheibenkontaktflächen des Abstandshalters
zugewandten Flächen der Scheiben umlaufend aufgetragen wird und die erste Scheibe
mit Dichtung und der Abstandshalter und die zweite Scheibe mit Dichtung miteinander
verpresst werden.
[0045] Die Aufgabe der Erfindung wird weiter durch ein Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung
gelöst, wobei die Dichtung auf die Scheibenkontaktflächen des Abstandshalter umlaufend
aufgetragen wird und die erste Scheibe mit Dichtung und der Abstandshalter und die
zweite Scheibe mit Dichtung miteinander verpresst werden.
[0046] Die Aufgabe der Erfindung wird weiter durch ein Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung
gelöst, wobei die Dichtung auf die den Scheibenkontaktflächen des Abstandshalters
zugewandten Fläche der ersten Scheibe umlaufend aufgetragen wird und der Abstandshalter
auf die erste Scheibe gelegt wird und die Dichtung auf die freie Scheibenkontaktfläche
des Abstandshalters umlaufend aufgetragen wird und die zweite Scheibe auf die mit
Dichtung versehene Scheibenkontaktfläche des Abstandshalters gelegt wird und die erste
Scheibe mit Dichtung und der Abstandshalter und die zweite Scheibe mit Dichtung miteinander
verpresst werden.
[0047] Die Erfindung umfasst weiterhin die Verwendung eines erfindungsgemäßen Abstandshalters
in Mehrfachverglasungen, bevorzugt in Isolierverglasungen.
[0048] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnung
ist eine rein schematische Darstellung und nicht maßstabsgetreu. Sie schränkt die
Erfindung in keiner Weise ein. Die Zeichnung zeigt in:
Figur 1 eine Draufsicht auf einen Abstandshalter nach dem Stand der Technik mit glatten
Scheibenkontaktflächen,
Figur 2 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Abstandshalter mit wellenförmigen
Scheibenkontaktflächen,
Figur 3 einen Querschnitt durch einen Abstandshalter nach dem Stand der Technik mit
Dichtung an den glatten Scheibenkontaktflächen,
Figur 4 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Abstandshalter mit Dichtung
an den wellenförmigen Scheibenkontaktflächen,
Figur 5 einen Querschnitt durch eine Isolationsverglasung nach dem Stand der Technik
mit einem Abstandshalter mit glatten Scheibenkontaktflächen,
Figur 6 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Isolationsverglasung mit einem
Abstandshalter mit wellenförmigen Scheibenkontaktflächen und
Figur 7 zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Abstandshalter gemäß Figur
2.
[0049] Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf einen Abstandshalter nach dem Stand der Technik.
Der glasfaserverstärkte polymere Grundkörper 1 umfasst zwei parallel verlaufende Scheibenkontaktflächen
2, welche den Kontakt zu den Scheiben einer Isolierverglasung herstellen. Die Scheibenkontaktflächen
2 sind über eine Verglasungsinnenraumfläche 3 und eine Außenfläche 4 verbunden. Zwischen
der Außenfläche 4 und den Scheibenkontaktflächen 2 sind bevorzugt zwei gewinkelte
Verbindungsflächen, hier nicht gezeigt, angeordnet. Die Verbindungsfläche verläuft
bevorzugt in einem Winkel von 30° bis 60° zur Außenfläche 4. Der glasfaserverstärkte
polymere Grundkörper 1 enthält bevorzugt Styrol-Acryl-Nitryl (SAN) und etwa 30 Gew.
% bis 40 Gew. % Glasfaser. Die abgewinkelte Form der ersten Verbindungsflächen und
der zweiten Verbindungsfläche verbessert die Stabilität des glasfaserverstärkten polymeren
Grundkörpers 1 und ermöglicht eine bessere Verklebung und Isolierung des Abstandshalters.
[0050] Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch einen Abstandshalter nach dem Stand der Technik
mit glatten Scheibenkontaktflächen 2 mit einer Dichtung 6, wie bereits in Figur 1
gezeigt. Dabei ist zu sehen, dass auf der Außenfläche 4 eine Isolierfolie 8 angebracht
ist. Der gesamte Abstandshalter weist eine Wärmeleitfähigkeit kleiner als 10 W/mK
und eine Gaspermeation von kleiner 0,001 g/m
2 h auf. Der Isolierfolie 8 selbst besitzt einen PSI-Wert kleiner als 0,035 W/mK. Der
Abstandshalter mit Isolierfolie 8 verbessert die Isolationswirkung. An den Scheibenkontaktflächen
2 ist der Dichtstoff 6 aufgebracht. Der Dichtstoff 6 bildet eine zusätzliche Dichtung
zwischen den Scheibenkontaktflächen 2 und den Innenflächen der Scheiben 9 und 10.
[0051] Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Abstandshalter. Der glasfaserverstärkte
polymere Grundkörper 1 umfasst zwei parallel verlaufende Scheibenkontaktflächen 2.1
und 2.2, welche den Kontakt zu den Scheiben einer Isolierverglasung herstellen. Die
Scheibenkontaktflächen 2.1 und 2.2 sind über eine äußere Außenfläche 4 und eine Verglasungsinnenraumfläche
3 verbunden. Zwischen der Außenfläche 4 und den Scheibenkontaktflächen 2.1 und 2.2
sind bevorzugt zwei gewinkelte Verbindungsflächen angeordnet. Die Verbindungsfläche
verläuft bevorzugt in einem Winkel von 30° bis 60° zur Außenfläche 4. Der glasfaserverstärkte
polymere Grundkörper 1 enthält bevorzugt Styrol-Acryl-Nitryl (SAN) und etwa 30 Gew.
% bis 40 Gew. % Glasfaser. Die abgewinkelte Form der Verbindungsflächen verbessert
die Stabilität des glasfaserverstärkten polymeren Grundkörpers 1 und ermöglicht eine
bessere Verklebung und Isolierung des erfindungsgemäßen Abstandshalters.
[0052] Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Abstandshalter mit
Dichtung 6 an den wellenförmigen Scheibenkontaktflächen 2.1 und 2.2. Auf der Außenfläche
4 ist eine Isolierfolie 8 angebracht. Der polymere Grundkörper 1 und die Isolationsfolie
2 ergeben zusammen einen Verbund. Der gesamte erfindungsgemäße Abstandshalter weist
eine Wärmeleitfähigkeit kleiner als 10W/mK und eine Gaspermeation von kleiner 0,001
g/m
2 h auf. Der erfindungsgemäße Verbund selbst besitzt einen PSI-Wert kleiner als 0,035
W/mK. Der erfindungsgemäße Abstandshalter verbessert die Isolationswirkung. Der Abstandshalter
mit Isolierfolie 8 verbessert die Isolationswirkung. An den Scheibenkontaktflächen
2.1 und 2.2 ist der Dichtstoff 6 aufgebracht. Der Dichtstoff 6 bildet eine zusätzliche
Dichtung zwischen den Scheibenkontaktflächen 2 und den Innenflächen der Scheiben 9
und 10. Wie in den Figuren 2 und 4 dargestellt, weisen die die Scheibenkontaktflächen
2.1 und 2.2 eine wellenförmige Form auf. Die Scheibenkontaktflächen 2.1 und 2.2 weisen
bevorzugt eine längsseitig eine wellenförmige Form auf. Die wellenförmige Form auf
der Scheibenkontaktflächen 2.1 und 2.2 längsseitig 4 Erhöhungen E auf.
[0053] Die Figuren 2 und 4 zeigen deutlich, dass die Scheibenkontaktflächen 2.1 und 2.2
aufgrund der längsseitigen Wellenform eine deutlich vergrößerte Oberfläche aufweisen.
Der erfindungsgemäße Abstandshalter weist somit gegenüber üblichen Abstandshalter
aufgrund der größeren Oberfläche der Scheibenkontaktflächen eine bessere Dichtigkeit
auf. Figur 7 zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Abstandshalter gemäß
Figur 2. Dabei sind die Erhöhungen E deutlich dargestellt. Die Erhöhung E beträgt
0,5 mm.
[0054] Figur 5 zeigt einen Querschnitt einer Isolierverglasung I nach dem Stand der Technik.
Zwischen einer ersten Isolierglasscheibe 9 und einer zweiten Isolierglasscheibe 10
ist der glasfaserverstärkte polymere Grundkörper 1 mit der darauf befestigten Isolationsfolie
8 angeordnet. Die Isolationsfolie 8 ist sowohl auf der Außenfläche 4 als auch an vorhandenen
Verbindungsflächen angeordnet. Die Isolationsfolie 8 isoliert zusammen mit der äußeren
Isolierschicht 11 den Scheibeninnenraum 12 und vermindert den Wärmeübergang vom glasfaserverstärkten
polymeren Grundkörper 1 in den Scheibeninnenraum 12. Die Isolationsfolie 8 kann beispielsweise
mit PUR-Hotmeltkleber auf dem polymeren Grundkörper 1 befestigt werden. Zwischen den
Scheibenkontaktflächen 2 und den Isolierglasscheiben 9 und 10 ist bevorzugt eine Isolier-
und Klebeschicht 6 angeordnet. Diese enthält bevorzugt Polymere oder silanmodifizierte
Polymere, besonders bevorzugt organische Polysulfide, Silikone, RTV (raumtemperturvernetzenden)-Silikonkautschuk,
HTV-(hochtempertur-vernetzenden) Silikonkautschuk, peroxidischvernetzten Silikonkautschuk
und/oder additions-vernetzten-Silikonkautschuk, Polyurethane, Buthylkautschuk und/oder
Polyacrylate. Die erste Isolierglasscheibe 9 und die zweite Isolierglasscheibe 10
weisen bevorzugt dieselben Abmessungen und Dicken auf. Die Scheiben weisen bevorzugt
eine optische Transparenz von > 85 % auf. Die Isolierglasscheiben 9 und 10 enthalten
bevorzugt Glas und/oder Polymere, bevorzugt Flachglas, Floatglas, Quarzglas, Borosilikatglas,
Kalk-Natron-Glas, Polymethylmethacrylat und/oder Gemische davon. In einer alternativen
Ausführungsform können die erste Isolierglasscheibe 9 und/oder die zweite Isolierglasscheibe
10 als Verbundglasscheibe ausgebildet sein. Die Isolierverglasung I bildet in diesem
Fall eine Dreifach- oder Vierfachverglasung. Innerhalb des glasfaserverstärkten polymeren
Grundkörpers 1 ist ein Trockenmittel 7 eingefüllt. Das Trockenmittel 7 kann sowohl
innerhalb eines zentralen Hohlraums oder in den glasfaserverstärkten polymeren Grundkörper
1 selbst sein. Die Verglasungsinnenraumfläche 3 umfasst bevorzugt kleinere Öffnungen
oder Poren die einen Gasaustausch mit dem Scheibeninnenraum 12 ermöglichen.
[0055] Figur 6 zeigt einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung II. Zwischen
einer ersten Isolierglasscheibe 9 und einer zweiten Isolierglasscheibe 10 ist der
glasfaserverstärkte polymere Grundkörper 1 mit der darauf befestigten Isolationsfolie
8 angeordnet. Die Isolationsfolie 8 ist sowohl auf der Außenfläche 4 als auch an vorhandenen
Verbindungsflächen angeordnet. Die Isolationsfolie 8 isoliert zusammen mit der äußeren
Isolierschicht 11 den Scheibeninnenraum 12 und vermindert den Wärmeübergang vom glasfaserverstärkten
polymeren Grundkörper 1 in den Scheibeninnenraum 12. Die Isolationsfolie 8 kann beispielsweise
mit PUR-Hotmeltkleber auf dem polymeren Grundkörper 1 befestigt werden. Zwischen den
Scheibenkontaktflächen 2.1 und 2.2 sowie den Isolierglasscheiben 9 und 10 ist bevorzugt
eine Isolier- und Klebeschicht 6 als Dichtung angeordnet. Diese enthält bevorzugt
Polymere oder silanmodifizierte Polymere, besonders bevorzugt organische Polysulfide,
Silikone, RTV (raumtemperturvernetzenden)-Silikonkautschuk, HTV-(hochtempertur-vernetzenden)
Silikonkautschuk, peroxidischvernetzten Silikonkautschuk und/oder additions-vernetzten-Silikonkautschuk,
Polyurethane, Buthylkautschuk und/oder Polyacrylate. Die erste Isolierglasscheibe
9 und die zweite Isolierglasscheibe 10 weisen bevorzugt dieselben Abmessungen und
Dicken auf. Die Scheiben weisen bevorzugt eine optische Transparenz von > 85 % auf.
Die Isolierglasscheiben 9 und 10 enthalten bevorzugt Glas und/oder Polymere, bevorzugt
Flachglas, Floatglas, Quarzglas, Borosilikatglas, Kalk-Natron-Glas, Polymethylmethacrylat
und/oder Gemische davon. In einer alternativen Ausführungsform können die erste Isolierglasscheibe
9 und/oder die zweite Isolierglasscheibe 10 als Verbundglasscheibe ausgebildet sein.
Die Isolierverglasung II bildet in diesem Fall eine Dreifach- oder Vierfachverglasung.
Innerhalb des glasfaserverstärkten polymeren Grundkörpers 1 ist ein Trockenmittel
7 eingefüllt. Das Trockenmittel 7 kann sowohl innerhalb eines zentralen Hohlraums
oder in den glasfaserverstärkten polymeren Grundkörper 1 selbst sein. Die Verglasungsinnenraumfläche
3 umfasst bevorzugt kleinere Öffnungen oder Poren die einen Gasaustausch mit dem Scheibeninnenraum
12 ermöglichen. In Figur 6 ist ebenso wie zuvor in den Figuren 2, 4 und 7 deutlich
die vergrößerte Oberfläche der Scheibenkontaktflächen 2.1 und 2.1 aufgrund der wellenförmigen
Form erkennbar.
[0056] Die erhöhte Dichtigkeit des erfindungsgemäßen Abstandshalters war überraschend und
unerwartet.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 1
- polymerer Grundkörper
- 2
- Scheibenkontaktflächen / Seitenwangen (Stand der Technik)
- 2.1
- erste Scheibenkontaktfläche / Seitenwange mit wellenförmiger Form
- 2.2
- zweite Scheibenkontaktfläche / Seitenwange mit wellenförmiger Form
- 3
- Verglasungsinnenraumfläche
- 4
- Außenfläche
- 5
- Hohlkammer
- 6
- Dichtung, Dichtstoff
- 7
- Trockenmittel
- 8
- Isolationsfolie
- 9
- erste Scheibe
- 10
- zweite Scheibe
- 11
- äußere Isolierschicht
- 12
- Innenraum der Isolierverglasung, Scheibenzwischenraum
- I
- Isolierverglasung (Stand der Technik)
- II
- erfindungsgemäße Isolierverglasung
- E
- Erhöhungen an den längsseitigen wellenförmigen Scheibenkontaktflächen 2.1, 2.2
1. Abstandshalter für Mehrfachscheiben-Isolierverglasung mindestens umfassend einen polymeren
Grundkörper (1) mit zwei parallel verlaufenden Scheibenkontaktflächen (2.1, 2.2),
einer Verglasungsinnenraumfläche (3) einer Außenfläche (4) und einer Hohlkammer (5),
wobei die Scheibenkontaktflächen (2.1, 2.2) eine wellenförmige Form aufweisen.
2. Abstandshalter nach Anspruch 1, wobei die Scheibenkontaktflächen (2.1, 2.2) eine längsseitig
wellenförmige Form aufweisen.
3. Abstandshalter nach Anspruch 1 oder 2, wobei die wellenförmige Form auf der Scheibenkontaktflächen
(2.1, 2.2) längsseitig 2 bis 10 Erhöhungen (E) aufweist.
4. Abstandshalter nach Anspruch 3, wobei die wellenförmige Form auf der Scheibenkontaktflächen
(2.1, 2.2) längsseitig 3 bis 6 Erhöhungen (E) aufweist.
5. Abstandshalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Erhöhung (E) 0,1 mm bis
1 mm beträgt.
6. Abstandshalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei auf der Außenfläche (4) des
polymeren Grundkörpers eine Isolationsfolie (8) aufgebracht ist, die mindestens eine
polymere Schicht sowie eine metallische Schicht und/oder eine keramische Schicht enthält.
7. Abstandshalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei auf der Außenfläche (4) des
polymeren Grundkörpers eine Isolationsfolie (8) aufgebracht ist, die mindestens zwei
metallische Schichten und/oder keramische Schichten, die im Wechsel mit mindestens
einer polymeren Schicht angeordnet sind enthält.
8. Abstandshalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei
- die polymere Schicht Polyethylenterephthalat, Ethylenvinylalkohol, Polyvinylidenchlorid,
Polyamide, Polyethylen, Polypropylen, Silikone, Acrylonitrile, Polymethylacrylate
und/oder Copolymere oder Gemische davon umfasst und eine Dicke von 5 µm bis 80 µm
aufweist,
- die metallische Schicht Eisen, Aluminium, Silber, Kupfer, Gold, Chrom und/oder Legierungen
oder Gemische davon umfasst und eine Dicke von 10 nm bis 400 nm, bevorzugt 10 nm bis
300 nm, besonders bevorzugt von 10 nm bis 200 nm aufweist,
- die keramische Schicht Siliziumoxide und/oder Siliziumnitride oder Gemische davon
umfasst und eine Dicke von 10 nm bis 400 nm, bevorzugt 10 nm bis 300 nm, besonders
bevorzugt von 10 nm bis 200 nm aufweist.
9. Abstandshalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der polymere Grundkörper (1)
ein Trockenmittel, bevorzugt Kieselgele, Molekularsiebe, CaCl2, Na2SO4, Aktivkohle, Silikate, Bentonite, Zeolithe und/oder Gemische davon enthält.
10. Abstandshalter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der polymere Grundkörper (1)
Polyethylen (PE), Polycarbonate (PC), Polypropylen (PP), Polystyrol, Polybutadien,
Polynitrile, Polyester, Polyurethane, Polymethylmetacrylate, Polyacrylate, Polyamide,
Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT), bevorzugt Acrylnitril-Butadien-Styrol
(ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril (ASA), Acrylnitril-Butadien-Styrol - Polycarbonat
(ABS/PC), Styrol-Acrylnitril (SAN), PET/PC, PBT/PC und/oder Copolymere oder Gemische
davon enthält.
11. Isolierverglasung umfassend mindestens zwei Scheiben (9, 10), einen die Scheiben umfassenden
umlaufenden Abstandshalter (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 und eine äußere Isolierschicht
(11), wobei die erste Scheibe (9) an der ersten Scheibenkontaktfläche (2.1) anliegt
und die zweite Scheibe (10) an der zweiten Scheibenkontaktfläche (2.2) anliegt und
wobei zwischen der ersten Scheibe (9) und der ersten Scheibenkontaktfläche (2.1) und
zwischen der zweiten Scheibe (10) und der zweiten Scheibenkontaktfläche (2.2) eine
Dichtung (6) angebracht ist.
12. Isolierverglasung nach Anspruch 11, wobei zwischen der wellenförmigen Form auf den
Scheibenkontaktflächen (2.1, 2.2) mit den Erhöhungen (E) der Dichtung (6) und den
Scheiben (9, 10) jeweils eine feste Bindung besteht.
13. Isolierverglasung nach Anspruch 11 oder 12, wobei die Dichtung (6) ein Polymer oder
silanmodifiziertes Polymer, bevorzugt organisches Polysulfid, Silikon, raumtemperaturvernetzender
Silikonkautschuk, hochtemperaturvernetzender Silikonkautschuk, peroxidischvernetzender
Silikonkautschuk, additionsvernetzender Silikonkautschuk, Polyurethan, Butylkautschuk,
Polyacrylat oder Gemische davon enthält.
14. Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei die erste Scheibe (9)
und die zweite Scheibe (10) Glas, Kalk-Natron-Glas, Polymethylmethacrylat oder Gemische
davon enthalten.
15. Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei die äußere Isolierschicht
(11) ein Polymer oder silanmodifiziertes Polymer, bevorzugt organisches Polysulfide,
Silikon, raumtemperaturvernetzender Silikonkautschuk, hochtemperaturvernetzender Silikonkautschuk,
peroxidischvernetzender Silikonkautschuk, additionsvernetzender Silikonkautschuk,
Polyurethan, Butylkautschuk, Polyacrylat oder Gemische davon enthält.
16. Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, wobei zwischen der ersten Scheibe
(9) und der zweiten Scheibe (10) mindestens eine weitere Scheibe angebracht ist und
der Abstandshalter (I) mindestens eine Nut zum Einfassen der weiteren Scheibe aufweist.
17. Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 11 bis
16, umfassend mindestens zwei Scheiben (9, 10), einen die Scheiben (9, 10) umfassenden
umlaufenden Abstandshalter (I) und einer Dichtung (6) zwischen der ersten Scheibe
(9) und der ersten Scheibenkontaktfläche (2.1) des Abstandshalters (I) und einer Dichtung
(6) zwischen der zweiten Scheibe (10) und der zweiten Scheibenkontaktfläche (2.2)
des Abstandshalters (I), wobei
a) die Dichtung (6) auf die den Scheibenkontaktflächen (2.1, 2.2) zugewandten Flächen
der Scheiben (9, 10) umlaufend aufgetragen wird und/oder die Dichtung (6) auf die
Scheibenkontaktflächen (2.1, 2.2) des Abstandshalter (I) umlaufend aufgetragen wird
und
b) die erste Scheibe (9), die Dichtung (6), der Abstandshalter (I), die Dichtung (6)
und die zweite Scheibe (10) miteinander verpresst werden.
18. Verwendung eines Abstandshalters nach einem der Ansprüche 1 bis 10 in Mehrfachverglasungen,
bevorzugt in Isolierverglasungen.