[0001] Die Erfindung betrifft eine Heizungsanlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Eine Heizungsanlage der eingangs genannten Art ist im Grunde aus dem Schutzrechtsdokument
DE 20 2005 003 778 U1 bekannt. Eine solche Heizungsanlage, von der im genannten Dokument in den Figuren
im wesentlichen der Heizkreisverteiler, dort Rohrverteiler genannt, dargestellt ist,
besteht, wie der Fachmann weiß, aus einem von einem Heizkreismedium durchströmten
Heizkreis mit mehreren Heizkörpern und mit einem bzw. dem oben bereits erwähnten Heizkreisverteiler,
an den mindestens zwei, jeweils mit einer Brennersteuerung versehene Heizkessel hydraulisch
angeschlossen sind. Bei einer solchen Heizungsanlage, und dies gilt auch für die noch
zu erläuternde Erfindung, werden mehrere Heizkessel verwendet, um je nach Bedarf gezielt
die erfoderliche Menge an Wärme zur Verfügung stellen zu können. Statt also mit einem
einigen, großen Heizkessel gegebenenfalls zu viel Wärme zu erzeugen, werden mehrere
kleine Heizkessel vorgehalten, die dann bedarfsangepasst Kessel für Kessel zugeschaltet
werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Heizungsanlage der eingangs genannten
Art, die man auch Kaskadenheizungsanlage nennt, zu verbessern, und zwar insbesondere
hinsichtlich ihrer Herstellungs- und Montagekosten.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einer Heizungsanlage der eingangs genannten Art durch die im
Kennzeichen des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
[0005] Nach der Erfindung ist also vorgesehen, dass am Heizkreisverteiler pro Heizkessel
je eine einem bestimmten Heizkessel zugeordnete, zur Förderung des Heizkreismediums
vorgesehene Pumpe und eine zentrale, mit allen Heizkesseln wirkverbundene, brennersteuerungsfreie
Heizungsregelung angeordnet ist.
[0006] Mit anderen Worten zeichnet sich die erfindungsgemäße Heizungsanlage somit dadurch
aus, dass abgesehen von den Brennersteuerungen (auch Feuerungsautomaten genannt) alle
übrigen, sonst an jedem Heizkessel separat vorgesehenen Komponenten wie Pumpe und
Regelung nunmehr zentral am Heizkreisverteiler angeordnet sind. Die Verlagerung der
Hydraulik und der Regelung hin zum Heizkreisverteiler vereinfacht dabei offensichtlich
die Montage der Anlage, wobei darüber hinaus auch die Heizkessel selbst, nunmehr ohne
Pumpe und Regelung, deutlich schneller montierbar sind. All dies führt zu einer Reduktion
der Herstellungs- und Montagekosten.
[0007] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Heizungsanlage ergeben
sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0008] Der Vollständigkeit halber wird noch auf das weiter abliegende Patentdokument
EP 2 213 948 A2 hingewiesen, aus dem zwar ebenfalls ein Heizkreisverteiler bekannt ist, dieser dient
aber zur Verbindung eines einzigen Heizkessels mit mehreren Heizkreisen, wobei die
Heizungsregelung wie üblich am einzigen Heizkessel und nicht am Heizkreisverteiler
angeordnet ist.
[0009] Außerdem wird noch auf das ebenfalls weiter abliegende Patentdokument
DE 696 17 966 T2 hingewiesen. Bei dieser Lösung fehlt aber gerade eine zentrale, brennersteuerungsfreie
Heizungsregelung; dementsprechend weist jeder Heizkessel nicht nur eine Brennersteuerung,
sondern auch eine Heizkesselregelung.
[0010] Die erfindungsgemäße Heizungsanlage einschließlich ihrer vorteilhaften Weiterbildungen
gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels genauer erläutert.
[0011] Es zeigt schematisch
- Figur 1
- die erfindungsgemäße Heizungsanlage mit insgesamt drei Heizkesseln.
[0012] Die in der einzigen Figur dargestellte Heizungsanlage besteht aus einem von einem
Heizkreismedium durchströmten Heizkreis 1 mit mehreren Heizkörpern 1.1 und mit einem
Heizkreisverteiler 1.2, an den mindestens zwei (hier drei), jeweils mit einer Brennersteuerung
2.1 versehene Heizkessel 2 hydraulisch angeschlossen sind. Außerdem sind in bekannter
Weise am Heizkreisverteiler 1.2 zur Verbindung mit dem Heizkreis 1 ein Vorlaufanschluss
und ein Rücklaufanschluss vorgesehen.
[0013] Wesentlich für die erfindungsgemäße Heizungsanlage ist nun, dass am Heizkreisverteiler
1.2 pro Heizkessel 2 je eine einem bestimmten Heizkessel 2 zugeordnete, zur Förderung
des Heizkreismediums vorgesehene Pumpe 3 und eine zentrale, mit allen Heizkesseln
2 wirkverbundene, brennersteuerungsfreie Heizungsregelung 4 angeordnet ist. Wie aus
der einzigen Figur ersichtlich und wie weiter oben bereits erläutert, führt diese
Maßgabe zu einer Zentralisierung der Komponenten im Bereich des Heizkreisverteilers
1.2, wobei die mit Distanz (erkennbar zum Beispiel an den unterbrochenen Linien zwischen
Heizkessel 2 und Pumpe 3) zum Heizkreisverteiler 1.2 angeordneten Heizkessel 2 selbst
einfacher als die bisher üblichen Heizkessel ausgebildet sind, da insbesondere die
Pumpe und die Regelung, abgesehen von der aus Sicherheitsgründen im Heizkessel verbleibenden
Brennersteuerung, zentralisiert werden.
[0014] Besonders bevorzugt ist dabei der Heizkreisverteiler 1.2 aus einzelnen Modulen gebildet,
wobei pro Heizkessel 2 ein Modul vorgesehen ist. Diese Module sind vorzugsweise baugleich
ausgebildet, um auf einfache Weise Heizkreisverteiler 1.2 für zwei, drei oder mehr
Heizkessel 2 vor Ort montieren zu können. Hierzu ist weiterhin besonders bevorzugt
vorgesehen, dass die Module hydraulisch miteinander verbindbar ausgebildet sind. Wie
aus der einzigen Figur ersichtlich, kann dabei vorgesehen sein, dass der Heizkreisverteiler
1.2 aus einem zentralen Sammler 6 für den Heizkreis 1, aus den mit dem Sammler 6 hydraulisch
verbindbaren Modulen und aus der Heizungsregelung 4 gebildet ist.
[0015] Da, wie oben und voran stehend erläutert, erfindungsgemäß eine Zentralregelung (Heizungsregelung
4) für alle Heizkessel 2 am Heizkreisverteiler 1.2 vorgesehen ist, ist weiterhin bevorzugt
vorgesehen, dass jeder Heizkessel 2 abgesehen von der Brennersteuerung 2.1 heizungsregelungsfrei
ausgebildet ist.
[0016] Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass jeder Heizkessel 2 bezüglich einer Förderung
des Heizkreismediums pumpenfrei ausgebildet ist. Die Förderung des Heizkreismediums
durch die Heizkessel 2 erfolgt somit mit Hilfe der pro Heizkessel 2 am Heizkreisverteiler
1.2 angeordneten Pumpen 3. Dabei ist, wie oben bereits erwähnt, besonders bevorzugt
vorgesehen, dass jede Pumpe 3 näher am Heizkreisverteiler 1.2 als am Heizkessel 2
angeordnet ist.
[0017] Um einen Heizkessel 2 zum Beispiel im Schadensfall problemlos austauschen zu können,
ist weiterhin zum Abkoppeln des entsprechenden Heizkessels 2 vom Heizkreisverteiler
1.2 bevorzugt mindestens ein vorzugsweise als Kugelhahn ausgebildetes Ventil 5 vorgesehen
bzw. ist jeder Heizkessel 2 hydraulisch vom Heizkreisverteiler 1.2 abkoppelbar ausgebildet.
Das genannte Ventil 5 ist dabei besonders bevorzugt zwischen dem Heizkreisverteiler
1.2 und der Pumpe 3 angeordnet. Außerdem ist vorgesehen, dass jedes Ventil 5 näher
am Heizkreisverteiler 1.2 als am Heizkessel 2 angeordnet ist.
[0018] Ferner ist bevorzugt (nicht extra dargestellt) am Heizkreisverteiler 1.2 für jeden
Heizkessel 2 eine Anschlussarmatur mit wahlweise Sicherheitsventil, Volumenstromschalter
und/oder Befüllanschluss vorgesehen.
[0019] Die erfindungsgemäße Heizungsanlage funktioniert wie folgt:
Wird ein Heizkessel 2 in Betrieb genommen, so wird auch die dazu gehörige, am Heizkreisverteiler
1.2 angeordnete Pumpe 3 eingeschaltet, um das Heizkreismedium durch die Heizungsanlage
zu fördern, und zwar einerseits durch den Heizkessel 2, andererseits aber auch durch
den Heizkreisverteiler 1.2 und auch durch den Heizkreis 1, wobei dieser, was nicht
extra dargestellt ist, auch mit einer zusätzlichen Pumpe versehen sein kann. Abgesehen
vom Feuerungsautomaten (Brennersteuerung 2.1) weisen die Heizkessel 2 keine eigene
Regelung auf. Diese erfolgt über die zentrale, am Heizkreisverteiler 1.2 angeordnete
Heizungsregelung 4, mit der auch die Pumpen 3 geregelt werden.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Heizkreis
- 1.1
- Heizkörper
- 1.2
- Heizkreisverteiler
- 2
- Heizkessel
- 2.1
- Brennersteuerung
- 3
- Pumpe
- 4
- Heizungsregelung
- 5
- Ventil
- 6
- Sammler
1. Heizungsanlage, umfassend einen von einem Heizkreismedium durchströmten Heizkreis
(1) mit mehreren Heizkörpern (1.1) und mit einem Heizkreisverteiler (1.2), an den
mindestens zwei, jeweils mit einer Brennersteuerung (2.1) versehene Heizkessel (2)
hydraulisch angeschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Heizkreisverteiler (1.2) pro Heizkessel (2) je eine einem bestimmten Heizkessel
(2) zugeordnete, zur Förderung des Heizkreismediums vorgesehene Pumpe (3) und eine
zentrale, mit allen Heizkesseln (2) wirkverbundene, brennersteuerungsfreie Heizungsregelung
(4) angeordnet ist.
2. Heizungsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Heizkreisverteiler (1.2) aus Modulen gebildet ist, wobei pro Heizkessel (2) ein
Modul vorgesehen ist.
3. Heizungsanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Module baugleich ausgebildet sind.
4. Heizungsanlage nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Module hydraulisch miteinander verbindbar ausgebildet sind.
5. Heizungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Heizkessel (2) abgesehen von der Brennersteuerung (2.1) heizungsregelungsfrei
ausgebildet ist.
6. Heizungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Heizkessel (2) bezüglich einer Förderung des Heizkreismediums pumpenfrei ausgebildet
ist.
7. Heizungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Abkoppeln des Heizkessels (2) vom Heizkreisverteiler (1.2) mindestens ein Ventil
(5) vorgesehen ist.
8. Heizungsanlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ventil (5) zwischen dem Heizkreisverteiler (1.2) und der Pumpe (3) angeordnet
ist.
9. Heizungsanlage nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Ventil (5) näher am Heizkreisverteiler (1.2) als am Heizkessel (2) angeordnet
ist.
10. Heizungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Pumpe (3) näher am Heizkreisverteiler (1.2) als am Heizkessel (2) angeordnet
ist.