[0001] Die Erfindung betrifft eine Therapieliege nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Vom Markt her bekannt sind Therapieliegen mit einer Gestelleinrichtung, einem Hüftauflageabschnitt
zur Aufnahme eines Hüftbereichs eines Patienten, einem Oberkörperauflageabschnitt
zur Aufnahme eines Oberkörpers des Patienten und mindestens einem Abstützelement,
das im Bereich des Hüftauflageabschnitts angeordnet ist und gegenüber dem Hüftauflageabschnitt
arretierbar oder gegenüber dem Hüftauflageabschnitt unbeweglich ist. Während einer
Behandlung legt sich der Patient mit dem Oberkörper auf den Oberkörperauflageabschnitt
und mit seiner Hüfte auf den Hüftauflageabschnitt. An dem Abstützelement kann sich
der Patient während der Behandlung festhalten und eine Behandlung von Rückenschmerzen
kann beispielsweise durch ein Verschwenken des Oberkörperauflageabschnitts vorgenommen
werden. Aus dem Stand der Technik ist alternativ auch bekannt, den Hüftauflageabschnitt
vom Oberkörperauflageabschnitt weg zu verfahren bzw. zu verschieben. Mit gegenüber
dem Hüftauflageabschnitt arretierbar oder gegenüber dem Hüftauflageabschnitt unbeweglich
ist dabei vorliegend gemeint, dass das Abstützelement in einer Position, in der es
zur Abstützung des Patienten durch diesen greifbar ist, entweder vollständig unbeweglich
angebracht ist oder in eine derartige Position bringbar ist und in dieser Position
entweder vollständig unbeweglich festlegbar ist oder in dieser Position gegen ein
Verschieben oder ein Verschwenken einen Widerstand bietet, wobei dieser Widerstand
ausreichend ist, um den Oberköperauflageabschnitt durch Abstützung an dem Abstützelement
gegenüber dem Hüftauflageabschnitt zu bewegen, wenn der Patient auf Oberköperauflageabschnitt
und Hüftauflageabschnitt aufliegt.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Therapieliege bereitzustellen, die
konstruktiv einfach gestaltet und dadurch kostengünstig herstellbar ist und die in
vorteilhafter Weise für die Extension bzw. Traktion der menschlichen Wirbelsäule genutzt
werden kann, insbesondere zur Anwendung bei einer spinalen Dekompression oder spinalen
Dekompression angewendet werden kann. Bei der spinalen Dekompression werden die Bandscheiben,
die zwischen einzelnen Wirbelkörpern angeordnet sind, entlastet bzw. dekromimiert.
Die Dekompression sorgt dabei für eine verstärkte Versorgung der Bandscheiben mit
Nährstoffen und Flüssigkeit, was sich positiv auf das Wohlbefinden des Patienten auswirkt,
insbesondere wenn dieser unter Bandscheibenproblemen leidet.
[0004] Die eingangs genannte Aufgabe wird durch eine Therapieliege nach Anspruch 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Therapieliege zeichnet sich dadurch aus, dass der Hüftauflageabschnitt
in einer Betriebslage der Therapieliege mit der Gestelleinrichtung feststehend verbunden
ist und dass der Oberkörperauflageabschnitt gegenüber dem Hüftauflageabschnitt über
eine Druckbewegung des Patienten gegen das Abstützelement entlang einer Verschiebeachse
durch Körperkraft des Patienten verschiebbar ist. Die erfindungsgemäße Therapieliege
ist kostengünstig herstellbar und arbeitet effizient. Vorgesehen ist, dass in einer
vorgesehenen Position des Patienten auf der Therapieliege die Verschiebeachse parallel
zu einem Abschnitt, vorzugsweise zum überwiegenden Verlauf, der Wirbelsäule des Patienten
angeordnet sein kann. Vorzugsweise ist die Verschiebeachse wenigstens in einer Betriebslage
der Therapieliege horizontal angeordnet.
[0005] Der Hüftauflageabschnitt bietet einen festen Ankerpunkt für die Hüfte des Patienten,
während der Oberkörperauflageabschnitt über eine Druckbewegung des Patienten, bei
der er sich an dem Abstützelement abdrückt, verschiebbar bzw. bewegbar ist. Durch
die Relativbewegung zwischen Hüftauflageabschnitt und Oberkörperauflageabschnitt wird
beim Patienten eine Entlastung bzw. Dekompression der Bandscheiben bewirkt. Der Patient
kann dann die Druckbewegung beenden, wodurch der verschiebbare Oberkörperauflageabschnitt
wieder in seine Ausgangsposition zurückkehrt und die Bandscheiben in ihren Ursprungsbelastungszustand
zurückkehren, also wieder komprimiert werden. Dieses Ent- und Belasten kann über einen
längeren Zeitraum wiederholt werden, was zu einer erhöhten Versorgung der Bandscheiben
mit Nährstoffen führt, was sich vorteilhaft auf das Wohlbefinden des Patienten auswirkt.
[0006] Von Vorteil ist, wenn die Therapieliege eine Kraftbegrenzungseinrichtung umfasst,
über die das Abstützelement gegenüber dem Hüftauflageabschnitt arretierbar ist. Kraftbegrenzungseinrichtung
ist dabei derart ausgebildet, dass sie das Abstützelement in einer Position gegenüber
dem Hüftauflageabschnitt festhält bzw. arretiert, bis eine Kraft, die auf das Abstützelement
wirkt, eine Kraftgrenze überschreitet. Überschreitet die Kraft, die auf das Abstützelement
wirkt, die Kraftgrenze, so bewegt sich das Abstützelement gegenüber dem Hüftauflageabschnitt.
Das Abstützelement kann über die Kraftbegrenzungseinrichtung beispielsweise direkt
mit dem Hüftauflageabschnitt verbunden sein. Denkbar ist auch, dass das Abstützelement
über die Kraftbegrenzungseinrichtung mit der Gestelleinrichtung verbunden ist.
[0007] Die Kraftbegrenzungseinrichtung kann beispielsweise einen Druckzylinder, der hydraulisch
oder pneumatisch ausgeführt sein kann, umfassen. Denkbar ist auch, dass die Kraftbegrenzungseinrichtung
eine Feder umfasst, die mit einer Vorspannkraft ausgebildet ist. Die Feder kann als
Druck-, Zug- oder Biegefeder ausgebildet sein.
[0008] Von Vorteil ist, wenn die Kraftbegrenzungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass
bei Überschreiten der Kraftgrenze das Abstützelement vom Oberkörper Auflageabschnitt
weg verschiebbar ist. Von Vorteil ist, wenn das Abstützelement verschwenkbar ist.
Vorteilhaft ist insbesondere, wenn das Abstützelement verschwenkbar mit der Kraftbegrenzungseinrichtung
verbunden ist.
[0009] Die oben beschriebenen Kraftbegrenzungseinrichtungen ermöglichen es, eine Kraft,
mit der der Patient den Oberköperauflageabschnitt vom Hüftauflageabschnitt durch seine
Druckbewegung weg bewegt auf eine bestimmte Kraftgrenze zu limitieren. Hierdurch können
effizient Überbelastungen von Gelenken, Bändern und Muskeln verhindert werden.
[0010] Von Vorteil ist, wenn der Oberköperauflageabschnitt entlang der Verschiebeachse über
eine Vorspanneinrichtung zum Hüftauflageabschnitt hin gespannt ist. Der Oberköperauflageabschnitt
bewegt sich dadurch zuverlässig in seine vorgesehene Ausgangsposition, wenn der Patient
keinen Druck über das Abstützelement bzw. die Abstützelemente ausübt. Eine derartige
Spannung des Oberköperauflageabschnitts über eine Vorspanneinrichtung zum Hüftauflageabschnitt
hin kann beispielsweise über eine Vorspanneinrichtung realisiert sein, die eine Feder
und/oder einen Druckzylinder umfasst.
[0011] Vorteilhaft ist, wenn das Abstützelement in verschiedenen Schwenkstellungen arretierbar
ist. Damit kann sichergestellt werden, dass das Abstützelement stets in der idealen
Position gegenüber dem Oberköperauflageabschnitt ausgerichtet ist.
[0012] Vorteilhaft ist, wenn das Fixiermittel zum Fixieren des Hüftbereiches des Patienten
einen Hüftgurt umfasst, der einen Hüftteil zur Umschlingung der Hüfte des Patienten
und wenigstens einen Befestigungsabschnitt zur Verbindung des Hüftgurts mit der Gestelleinrichtung
und/oder dem Hüftauflageabschnitt und/oder einer anderen gegenüber dem Hüftauflageabschnitt
unbeweglichen Komponente der Therapieliege umfasst, vorzugsweise wobei der Befestigungsabschnitt
vier Gurtabschnitte umfasst, von denen in einer vorgesehenen Befestigungskonfiguration
jeweils zwei der Gurtabschnitte auf einer Körperseite des Patienten angeordnet sind,
insbesondere wobei die beiden auf der gleichen Körperseite des Patienten geführten
Gurtabschnitte in der vorgesehenen Befestigungskonfiguration über Kreuz verlaufend
angeordnet sind. Hierdurch kann die Hüfte des Patienten sicher am Hüftauflageabschnitt
befestigt werden. Hierdurch kann der Hüftbereich des Patienten besonders sicher gegenüber
dem Hüftauflageabschnitt fixiert werden.
[0013] Von Vorteil ist auch, wenn der Oberkörperauflageabschnitt um eine Querachse verschwenkbar
ist, wobei die Querachse in einer horizontalen Ebene und orthogonal zu einer vorgesehenen
Patientenausrichtung verläuft. Hierdurch kann der Patient beispielsweise in eine sitzende
oder halbsitzende Position gebracht werden und anschließend der Oberkörperauflageabschnitt
gegenüber dem Hüftauflageabschnitt verschoben werden. Hierdurch lässt sich auf unterschiedliche
Anforderungen bei der Be- und Entlastung von Bandscheiben an verschiedenen Stellen
des Körpers des Patienten gezielt reagieren. Überdies können durch das Verschenken
des Oberkörperauflageabschnitts gezielt Positionen vermieden werden, die dem Patienten
Schmerzen bereiten.
[0014] Vorteilhaft ist bei dieser Ausführungsform auch, wenn der Oberkörperauflageabschnitt
in mindestens zwei zueinander um die Querachse verschwenkt angeordneten Stellen arretierbar
ist. Hierbei kann zunächst eine gewünschte Verschwenkstellung des Oberkörperauflageabschnitts
eingestellt werden und anschließend der Oberkörperauflageabschnitt gegenüber dem Hüftauflageabschnitt
verschoben werden. Der Patient kann sich also zunächst auf die Therapieliege legen,
dann kann eine für ihn komfortable Position des Oberkörperauflageabschnitts eingestellt
werden und anschließend können die eigentlichen Be- und Entlastungsvorgänge der Bandscheibe
eingeleitet werden.
[0015] Von Vorteil ist auch, wenn die Verschiebeachse um die Querachse, die in der horizontalen
Ebene und orthogonal zu der vorgesehenen Patientenausrichtung verläuft, verschwenkbar
ist. Bei dieser Ausführungsform ist also nicht lediglich der Oberkörperauflageabschnitt
verschwenkbar, sondern es lässt sich auch die Richtung verschwenken, in der der Oberkörperauflageabschnitt
gegenüber dem Hüftauflageabschnitt verschiebbar ist, also die Verschiebeachse.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Therapieliege einen Anschlag für
den Oberkörperauflageabschnitt auf, der ein Verschwenken des Oberkörperauflageabschnitts
um die Querachse unter die horizontale Ebene verhindert. Hiermit wird verhindert,
dass unbeabsichtigter Weise der Oberkörperauflageabschnitt in eine negative Schwenkstellung,
also unterhalb der horizontalen Ebene verschwenkt wird. Eine solche negative Schwenkstellung,
also eine Schwenkstellung, in der der Oberkörper des Patienten quasi herabhängt, wirkt
sich unvorteilhaft auf die Bandscheiben aus, da es zu einer ungünstigen Belastung
der Bandscheiben durch die Wirbelkörper kommt.
[0017] In einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Therapieliege ist im
Bereich des Oberkörperauflageabschnitts ein Fixiermittel zum Fixieren des Oberkörpers
des Patienten auf dem Oberkörperauflageabschnitt angeordnet und/oder im Bereich des
Hüftauflageabschnitts ein Fixiermittel zum Fixieren des Hüftbereichs des Patienten
auf dem Hüftauflageabschnitt angeordnet. Durch die eben beschriebenen Fixiermittel,
welche vorteilhafter Weise als Gurte ausgeführt sind, lassen sich die einzelnen Körperteile
des Patienten in einfacher Weise auf dem Oberkörperauflageabschnitt bzw. auf dem Hüftauflageabschnitt
fixieren. Durch die Fixierung der Hüfte auf dem Hüftauflageabschnitt sowie die Mitnahme
des verschiebbaren Oberkörperauflageabschnitts über die Schulterpolster wird die Druckkraft
des Patienten in einer Relativbewegung zwischen Oberkörperauflageabschnitt und Hüftauflageabschnitt
möglichst direkt auf den Körper bzw. die Körperteile des Patienten übertragen, so
dass eine kontrollierte Be- und Entlastung der Bandscheiben stets gewährleistet ist.
Zusätzlich oder alternativ zu dem Fixiermittel im Bereich des Hüftauflageabschnitts
kann auch ein Fixiermittel im Bereich eines Oberschenkelauflageabschnitts vorgesehen
sein. Über die Fixiermittel im Bereich des Oberschenkelauflageabschnitts können die
Oberschenkel des Patienten an diesem fixiert werden, was sich positiv auf die Be-
und Entlastung der Bandscheiben auswirkt.
[0018] In einer erfindungsgemäßen Weiterbildung der Therapieliege ist im Bereich des Oberkörperauflageabschnitts
eine Schulterkontakteinrichtung angeordnet. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn
die Schulterkontakteinrichtung in verschiedenen Stellungen entlang der vorgesehenen
Patientenausrichtung gesehen bezüglich des Oberkörperauflageabschnitts arretierbar
ist, wodurch die Schulterkontakteinrichtung an Patienten unterschiedlicher Größe anpassbar
ist. Vorteilhaft ist auch wenn die Schulterkontakteinrichtung in verschiedenen Positionen
orthogonal zur Patientenausrichtung arretierbar ist. Hierdurch kann die Therapieliege
an unterschiedlich breite Patienten angepasst werden. Über die Schulterkontakteinrichtung
kann eine Druckkraft, die der Patient, der sich an den Abstützelementen abstützt,
in einfacher Weise auf den Oberkörperauflageabschnitt übertragen werden. Die Arretierbarkeit
der Schulterkontakteinrichtung in verschiedenen Stellungen entlang der vorgesehenen
Patientenausrichtung gewährleistet, dass die Therapieliege auf Patienten unterschiedlicher
Größe in einfacher Art und Weise schnell und zuverlässig einstellbar ist. Hierdurch
wird es möglich, eine Therapieliege für die Behandlung von Patienten unterschiedlicher
Größe zu verwenden.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Therapieliege
umfasst diese den Oberschenkelauflageabschnitt, wobei dieser um eine zweite Querachse
verschwenkbar ist, wobei die zweite Querachse parallel zu der horizontalen Ebene und
orthogonal zu der vorgesehenen Patientenausrichtung verläuft. Hierdurch kann die Beinstellung
des Patienten genau justiert werden und auf seine jeweiligen Bedürfnisse eingestellt
werden. Besonders vorteilhaft ist auch, wenn die erfindungsgemäße Therapieliege einen
Unterschenkelauflageabschnitt umfasst, der um eine dritte Querachse verschwenkbar
ist, wobei die dritte Querachse parallel zu der horizontalen Ebene und orthogonal
zu der vorgesehenen Patientenausrichtung verläuft. Der Unterschenkelauflageabschnitt
ist vorteilhafterweise über eine Ausziehführung mit dem Oberschenkelauflageabschnitt
verbunden und kann insbesondere über einen Rastmechanismus auf die jeweilige Größe
des Patienten angepasst werden. Dies ist vor allem dann vorteilhaft, wenn der Oberschenkelauflageabschnitt
in geschwenkter Stellung zum Hüftauflageabschnitt steht. Durch das Einstellen des
Unterschenkelauflageabschnitts zum Oberschenkelauflageabschnitt kann der Patient die
Unterschenkel und Füße bequem darauf ablegen, um ein Kippen des Beckens und dadurch
eine Vorentlastung der Wirbelsäule zu erzielen. Besonders vorteilhaft ist dabei die
Kombination eines verschwenkbaren Oberschenkelauflageabschnitts mit dem eben beschriebenen
verschwenkbaren Unterschenkelauflageabschnitt. Hierdurch können die Beine in verschwenkter
Stellung angewinkelt genau positioniert werden, so dass eine möglichst bequeme und
schmerzfreie Stellung für den Patienten während der Behandlung ermöglicht wird.
[0020] Alternativ zu den eben beschriebenen Ausführungsformen mit verschwenkbarem Oberschenkelauflageabschnitt
bzw. verschwenkbarem Unterschenkelauflageabschnitt ist eine bevorzugte Ausführungsform
der Therapieliege, bei der der Hüftauflageabschnitt einstückig mit einem Beinauflageabschnitt
ausgeführt ist, wobei der Beinauflageabschnitt den Oberschenkelauflageabschnitt und/oder
den Unterschenkelauflageabschnitt umfasst. Eine derartige Therapieliege lässt sich
kostengünstig herstellen und weist wenige störanfällige mechanische Einrichtungen
auf. Hierdurch wird die Therapieliege nach der eben genannten Ausführungsform besonders
robust und kann sehr kostengünstig hergestellt werden bei gleichzeitig immer noch
sehr effektiven therapeutischen Einsatzmöglichkeiten. Bevorzugt ist bei den eben beschriebenen
Ausführungsformen, wenn die Therapieliege zusammenlegbar ist.
[0021] Von Vorteil ist auch, wenn der Oberkörperauflageabschnitt in der Ausgangsposition
und vorzugsweise in einer weiteren von der Ausgangsposition verschiedenen Position
gegenüber dem Hüftauflageabschnitt vollständig unbeweglich arretierbar ist. Hierdurch
kann die Therapieliege in einfacher Weise als eine herkömmliche Massageliege verwendet
werden.
[0022] Bevorzugt ist auch, wenn die Schulterkontakteinrichtung abnehmbar ausgebildet ist.
Dies ist besonders in Kombination mit dem oben genannten arretierbaren Oberkörperauflageabschnitt
von Vorteil.
[0023] Bevorzugt ist auch, wenn der Hüftauflageabschnitt in verschiedene Stellungen gegenüber
der Gestelleinrichtung schwenkbar ist, wobei der Hüftauflageabschnitt in den verschiedenen
Stellungen in der Betriebslage der Therapieliege jeweils mit der Gestelleinrichtung
feststehend verbunden ist. Der Hüftauflageabschnitt dieser Ausführungsform lässt sich
also in die verschiedenen Stellungen schwenken und sich in diesen mit der Gestelleinrichtung
feststehend verbinden. Dadurch kann die Hüftstellung des Patienten individuell angepasst
werden, um die unterschiedlichen Wirbelsäulenabschnitte noch effektiver und individueller
behandeln zu können.
[0024] Therapieliege nach dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der
Hüftauflageabschnitt in einer Stellung horizontal verläuft und/oder das der Hüftauflageabschnitt
in einer zweiten Stellung um wenigstens 10°, vorzugsweise um wenigstens 15°, insbesondere
um wenigstens 20° zur Horizontalen geneigt verläuft, vorzugsweise wobei der Hüftauflageabschnitt
in der zweiten Stellung um höchstens 35°, vorzugsweise um höchstens 30°, insbesondere
um höchstens 25° zur Horizontalen geneigt verläuft.
[0025] Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die anhand
der Zeichnungen erläutert werden, wobei die Merkmal sowohl in Alleinstellung als auch
in unterschiedlicher Kombination für die Erfindung wichtig sein können, ohne dass
hierauf nochmals explizit hingewiesen wird.
[0026] Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Therapieliege;
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung einer weiteren alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Therapieliege mit einem darauf befindlichen Patienten;
- Figur 3
- die Therapieliege aus Figur 2 mit dem Patienten aus Figur 2 in einer anderen Konfiguration
der Therapieliege und in einer Seitenansicht;
- Figuren 4 bis 13
- die Therapieliege aus den Figuren 2 und 3 ohne den Patienten in verschiedenen Konfigurationen;
und
- Figur 14
- Darstellung einer weiteren alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Therapieliege;
sowei
[0027] Eine Therapieliege trägt in Figur 1 insgesamt das Bezugszeichen 10 und ist in einer
perspektivischen Darstellung gezeigt. Die Therapieliege 10 umfasst eine Gestelleinrichtung
12, die aus einer Vielzahl an verschiedenen Streben 14 zusammengesetzt ist. Im Sinne
der Erfindung ist auch, wenn die Gestelleinrichtung höhenverstellbar sowie auch mit
klappbaren und/oder fahrbaren Stellfüßen ausgeführt ist. In Figur 1 ist die Therapieliege
in einer Betriebslage dargestellt. In dieser Betriebslage ist ein Hüftauflageabschnitt
16 mit der Gestelleinrichtung 12 feststehend verbunden. An den Hüftauflageabschnitt
16 angrenzend ist ein Oberkörperauflageabschnitt 18 der Therapieliege 10 angeordnet.
[0028] Der Oberkörperauflageabschnitt 18 ist um eine Querachse 20 gegenüber dem Hüftauflageabschnitt
16 verschwenkt. Der Oberkörperauflageabschnitt 18 ist entlang einer Verschiebeachse
22, die über einen Pfeil dargestellt ist, gegenüber dem Hüftauflageabschnitt 16 verschiebbar.
Der Oberkörperauflageabschnitt 18 ist dabei derart ausgebildet und gelagert, dass
bei einem Verschwenken des Oberkörperauflageabschnitts 18 um die Querachse 20 auch
die Verschiebeachse 22 um die Querachse 20 verschwenkt wird.
[0029] Im Bereich des Oberkörperauflageabschnitts 18 ist ein erstes Fixiermittel 24 angeordnet.
Das erste Fixiermittel 24 ist vorliegend als Gurt 24 ausgebildet. Im Sinne der Erfindung
ist jedoch ebenso eine Therapieliege ohne dieses erste Fixiermittel 24. Im Bereich
des Hüftauflageabschnitts 16 ist ein zweites Fixiermittel 26 angeordnet, das als ein
weiterer Gurt 26 ausgebildet ist.
[0030] Im Bereich des Hüftauflageabschnitts 16 sind zwei Abstützelemente 28 angeordnet.
Die Abstützelemente 28 sind jeweils gegenüber dem Hüftauflageabschnitt 16 unbeweglich.
Im Sinne der Erfindung ist jedoch auch eine Ausgestaltung der Abstützelemente 28,
bei der diese gegenüber dem Hüftauflageabschnitt verfahrbar bzw. verschwenkbar sind.
Jedoch sind die Abstützelemente bei diesen Ausführungsformen jeweils gegenüber dem
Hüftauflageabschnitt arretierbar, also feststellbar.
[0031] Der Hüftauflageabschnitt 16 der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform der Therapieliege
ist einstückig mit einem Beinauflageabschnitt 30 ausgeführt, wobei der Beinauflageabschnitt
30 wiederum einen Oberschenkelauflageabschnitt 32 und einen Unterschenkelauflageabschnitt
34 umfasst. Im Bereich des Oberkörperauflageabschnitts 18 sind zwei Schulterkontakteinrichtungen
36 angeordnet, die jeweils in einem seitlichen oberen Bereich des Oberkörperauflageabschnitts
18 angeordnet sind. Die Schulterkontakteinrichtungen 36 sind vorliegend als schaumstoffummantelte
Rollen ausgeführt. Die Schulterkontakteinrichtungen 36 sind orthogonal zur Verschiebeachse
22 jeweils verschwenkbar und in Richtung der Verschiebeachse 22 auch entlang der Erstreckung
des Oberkörperauflageabschnitts 18 verschiebbar und entlang verschiedener Stellungen
bezüglich des Oberkörperauflageabschnitts 18 über Arretiereinrichtungen 38 jeweils
arretierbar. Vorteilhaft ist auch wenn die Schulterkontakteinrichtung 36 in verschiedenen
Positionen orthogonal zur Erstreckung des Oberkörperauflageabschnitts 18 in Richtung
der Patientenausrichtung arretierbar sind. Hierdurch kann die Therapieliege 10 an
unterschiedlich breite Patienten 40 angepasst werden.
[0032] Figur 2 zeigt eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Therapieliege
10. In der Darstellung von Figur 2 befindet sich ein Patient 40 in einer vorgesehenen
Patientenausrichtung auf der Therapieliege 10. Der Patient 40 ist mit seinem Hüftbereich
42 über die zweiten Fixiermittel 26 am Hüftauflageabschnitt 16 fixiert und der Oberkörper
44 des Patienten 40 ist über die ersten Fixiermittel 24 an dem Oberkörperauflageabschnitt
18 fixiert. Eine Schulterpartie 46 des Patienten 40 kontaktiert jeweils die Schulterkontakteinrichtungen
36 der Therapieliege 10, wobei ein Kopf 48 des Patienten 40 zwischen den beiden Schulterkontakteinrichtungen
36 angeordnet ist. Die Therapieliege 10 in der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform
unterscheidet sich von der in Figur 1 gezeigten Therapieliege 10 dadurch, dass der
Oberschenkelauflageabschnitt 32 separat von dem Hüftauflageabschnitt 16 ausgebildet
ist. Des Weiteren ist der Oberschenkelauflageabschnitt 32 um eine zweite Querachse
50 verschwenkbar, insbesondere gegenüber dem Hüftauflageabschnitt 16, verschwenkbar.
Der Unterschenkelauflageabschnitt 34 ist in der Ausführungsform gemäß Figur 2 ebenfalls
einzeln ausgeführt und gegenüber dem Oberschenkelauflageabschnitt 32 um eine dritte
Querachse 52 verschwenkbar und gegenüber dem Oberschenkelauflageabschnitt 32 ausziehbar,
wodurch eine Anpassung an die unterschiedliche Größe verschiedener Patienten verbessert
wird.
[0033] Zusätzlich oder alternativ zu dem Fixiermittel 26 im Bereich des Hüftauflageabschnitts
16 kann auch ein vorliegend nicht gezeigtes Fixiermittel im Bereich des Oberschenkelauflageabschnitts
32 vorgesehen sein. Über derartige Fixiermittel im Bereich des Oberschenkelauflageabschnitts
32 können die Oberschenkel des Patienten 40 an dem Oberschenkelauflageabschnitts 32
fixiert werden, was sich positiv auf die Be- und Entlastung der Bandscheiben auswirkt.
[0034] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen weisen jeweils einen Anschlag
53 für den Oberkörperauflageabschnitt 18 auf, der ein Verschwenken des Oberköperauflageabschnitts
18 um die Querachse 20 unter eine horizontale Ebene 54 verhindert
[0035] In den weiteren Figuren 3-13 sind nicht in jeder Figur sämtliche Bezugszeichen nochmals
wiedergegeben, um eine übersichtliche Darstellung zu gewährleisten.
[0036] In Figur 3 ist die Therapieliege aus Figur 2 in einer Seitenansicht gezeigt. In der
Seitenansicht von Figur 3 ist gut sichtbar, wie der Oberschenkelauflageabschnitt 32
über einen ersten Verschwenkmechanismus 55, welcher eine mechanische Verstellung 56,
die auch als blockierbare Gasfeder ausgebildet sein kann, umfasst, um die zweite Querachse
50 verschwenkt ist. Ebenso ist sichtbar, dass der Unterschenkelauflageabschnitt 34
gegenüber dem Oberschenkelauflageabschnitt 32 über einen zweiten Verschwenkmechanismus
58, der ebenfalls eine mechanische Verstellung 60, die auch als blockierbare Gasfeder
ausgebildet sein kann, umfasst, um die dritte Querachse 52 verschwenkt ist. Der Unterschenkelauflageabschnitt
34 kann gegenüber dem Oberschenkelauflageabschnitt 32 auch entlang einer Längsachse
51 ausgezogen werden.
[0037] Figuren 4 und 5 zeigen die Therapieliege aus Figuren 2 und 3 in einer weiteren Stellung.
In dieser Stellung sind der Oberschenkelauflageabschnitt 32 und der Unterschenkelauflageabschnitt
34 gegenüber dem Hüftauflageabschnitt 16 unverschwenkt bzw. der Oberschenkelauflageabschnitt
32 und der Unterschenkelauflageabschnitt 34 befinden sich in einer Stellung, in der
sie mit dem Hüftauflageabschnitt 16 fluchten.
[0038] Insbesondere in Figur 5 ist gut erkennbar, dass der Oberkörperauflageabschnitt 18
um die Querachse 20 herum über einen dritten Verschwenkmechanismus 62 verschwenkt
ist. Der dritte Verschwenkmechanismus 62 weist eine mechanische Verstellung 64 auf,
die auch als blockierbare Gasfeder ausgebildet sein kann. Die Therapieliege 10 aus
den Figuren 2 bis 5 ist in den weiteren Figuren 6 bis 13 in weiteren unterschiedlichen
Stellungen gezeigt, wobei jeweils der Oberkörperauflageabschnitt 18 sowie der Oberschenkelauflageabschnitt
32 und der Unterschenkelauflageabschnitt 34 in verschiedenen Verschwenkstellungen
gezeigt sind.
[0039] In Figuren 6 und 7 ist eine Stellung mit leicht angewinkeltem Oberschenkelauflageabschnitt
32 gezeigt, wobei der Unterschenkelauflageabschnitt 34 parallel zum Hüftauflageabschnitt
16 angeordnet ist.
[0040] In der Konfiguration gemäß Figuren 8 und 9 ist der Oberschenkelauflageabschnitt 32
im Wesentlichen orthogonal zum Hüftauflageabschnitt 16 und zum Unterschenkelauflageabschnitt
34 verschwenkt.
[0041] In der in Figur 10 und 11 gezeigten Konfiguration entspricht die Stellung von Oberschenkelauflageabschnitt
32 und Unterschenkelauflageabschnitt 34 der aus den Figuren 8 und 9. Der Oberkörperauflageabschnitt
18 ist jedoch leicht gegenüber dem Hüftauflageabschnitt 16 verschwenkt entsprechend
der Verschwenkstellung, die bereits in Figur 4 gezeigt ist.
[0042] In der in Figur 12 gezeigten Stellung sind Oberkörperauflageabschnitt 18, Hüftauflageabschnitt
16, Oberschenkelauflageabschnitt 32 und Unterschenkelauflageabschnitt 34 in der durch
eine gestrichelte Linie dargestellten horizontalen Ebene 54 ausgerichtet. Die Querachse
20 verläuft in der horizontalen Ebene 54. Die zweite Querachse 50 und die dritte Querachse
52 verlaufen parallel zu der horizontalen Ebene 54, bzw. in der in Figur 12 gezeigten
Stellung auch jeweils in der horizontalen Ebene 54.
[0043] In der in Figur 13 gezeigten Stellung entspricht die Stellung des Oberkörperauflageabschnitts
18 der beispielsweise in Figuren 10 und 11 gezeigten und die Stellung des Oberschenkelauflageabschnitts
32 und des Unterschenkelauflageabschnitts 34 der in beispielsweise in Figuren 6 und
7 gezeigten Stellung.
[0044] Bei der Nutzung der Therapielage kann eine Stellung des Oberschenkelauflageabschnitts
32 und Unterschenkelauflageabschnitts 34 derart ausgewählt werden, dass der Patient
40 seinen entsprechenden Leiden gemäß bequem gelagert ist. Diese bequeme Lagerung
kann auch durch eine entsprechende Einstellung des Oberkörperauflageabschnitts 18
erreicht werden. Zum Durchführen einer Abfolge von Kompression und Dekompression der
Bandscheiben des Patienten 40 kann sich der Patient 40 an den Abstützelementen 28
mit seinen Armen abdrücken. Die Abstützelemente 28 bilden also einen festen Ankerpunkt
für den Patienten 40. Drückt sich der Patient 40 an den Abstützelementen 28 ab, so
wird eine Kraft, die er auf diese ausübt, auf die Schulterkontakteinrichtungen 36
und von dort auf den Oberkörperauflageabschnitt 18 übertragen. Da der Oberkörperauflageabschnitt
18 entlang der Verschiebachse 22 verschiebbar gelagert ist, wird bei der eben beschriebenen
Druckbewegung des Patienten der Oberkörperauflageabschnitt 18 entlang der Verschiebeachse
22 verschoben. Der Hüftauflageabschnitt 16 bleibt in jedem Fall stationär.
[0045] Insbesondere, wenn der Patient 40 über die zweiten Fixiermittel 26 mit dem Hüftauflageabschnitt
16 verbunden bzw. an diesen fixiert ist, überträgt sich eine Relativbewegung zwischen
Oberkörperauflageabschnitt 18 und Hüftauflageabschnitt 16 direkt auf den Körper des
Patienten 40. Die Relativbewegung zwischen Oberkörperauflageabschnitt 18 und Hüftauflageabschnitt
16 erfolgt durch Druck des Patienten auf die Schulterkontakteinrichtungen 36, wobei
er sich an den Abstützelementen 28 abstützt. Bei der beschriebenen Druckbewegung des
Patienten 40 wird also der Oberkörper 44 des Patienten 40 von seinem Hüftbereich 42
wegbewegt, was zu einer Dekompression der Bandscheiben des Patienten 40 führt. Wird
der Druck auf die Abstützelemente 28 vom Patienten verringert, so bewegt sich der
Oberkörperauflageabschnitt 18 mitsamt dem Oberkörper 44 des Patienten 40 entgegen
der Richtung des Pfeils 22 entlang der Verschiebeachse 22 auf den Hüftauflageabschnitt
16 zu, was wiederum zu einer Kompression der Bandscheiben des Patienten 40 führt.
Ein Wechsel zwischen Dekompression und Kompression der Bandscheiben des Patienten
40 führt zu einer vermehrten Versorgung der Bandscheiben mit Nährstoffen, was sich
positiv auf das Wohlbefinden des Patienten 40 auswirkt und Rückenleiden mindert.
[0046] Figur 14 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform der Therapieliege 10.
[0047] Wie beim Ausführungsbeispiel von Figur 14 dargestellt ist, kann das Fixiermittel
26 zum Fixieren des Hüftbereiches 42 des Patienten 40 einen Hüftgurt 66 umfassen (einzeln
in Figur 14 b) gezeigt), der einen Hüftteil 68 zur Umschlingung der Hüfte des Patienten
und wenigstens einen Befestigungsabschnitt 70 zur Verbindung des Hüftgurts 66 mit
der Gestelleinrichtung 12. Der Befestigungsabschnitt kann jedoch auch zur Verbindung
des Hüftgurts 66 mit dem Hüftauflageabschnitt 16 und/oder einer anderen in der Betriebslage
der Therapieliege 10 gegenüber dem Hüftauflageabschnitt 16 unbeweglichen Komponente
der Therapieliege 10 ausgebildet sein.
[0048] Vorzugsweise umfasst der Befestigungsabschnitt 70 vier Gurtabschnitte 70a-d, von
denen in einer vorgesehenen Befestigungskonfiguration jeweils zwei der Gurtabschnitte
70a, 70b bzw. 70c, 70d auf einer Körperseite des Patienten 40 angeordnet sind, insbesondere
wobei die beiden auf der gleichen Körperseite des Patienten 40 angeordneten Gurtabschnitte
70a, 70b bzw. 70c, 70d in der vorgesehenen Befestigungskonfiguration über Kreuz verlaufend
angeordnet sind, wie in Figur 14 c) gezeigt.
[0049] Die Therapieliege 10 aus Figur 14 umfasst auch eine Kraftbegrenzungseinrichtung 72,
über die das Abstützelement 28 bzw. beide Abstützelemente gegenüber dem Hüftauflageabschnitt
16 arretierbar ist bzw. sind, wobei die Kraftbegrenzungseinrichtung 72 derart ausgebildet,
dass sie das Abstützelement 28 in einer Position gegenüber dem Hüftauflageabschnitt
16 hält, bis eine Kraft, die auf das Abstützelement 28 wirkt, eine Kraftgrenze überschreitet.
Wird also das Abstützelement 28 mit einer Kraft, die größer als die Kraftgrenze ist,
vom Patienten in Figur 14 nach links gedrückt, so bewegt sich das Abstützelement 28
in Figur 14 nach links gegenüber der Gestelleinrichtung 12 bzw. dem Hüftauflageabschnitt
16.
[0050] Wie beim Ausführungsbeispiel von Figur 14 dargestellt ist, kann der Oberköperauflageabschnitt
18 entlang der Verschiebeachse 22 über eine Vorspanneinrichtung 74 zum Hüftauflageabschnitt
16 hin gespannt sein. Vorliegend umfasst die Vorspanneinrichtung 74 eine Feder 76.
[0051] Wie beim Ausführungsbeispiel von Figur 14 dargestellt ist, kann der Hüftauflageabschnitt
16 in verschiedene Stellungen gegenüber der Gestelleinrichtung 12 schwenkbar sein.
Zwei Stellungen sind in Figur 14 mit den Bezugszeichen 16a und 16b dargestellt. Der
Hüftauflageabschnitt 16 ist in beiden Stellungen in der Betriebslage der Therapieliege
10 jeweils mit der Gestelleinrichtung 12 feststehend verbunden.
[0052] Der Hüftauflageabschnitt 16 verläuft in der Stellung 16a horizontal. In der zweiten
Stellung 16b verläuft der Hüftauflageabschnitt 16 in einer um wenigstens 10°, vorzugsweise
um wenigstens 15°, insbesondere um wenigstens 20° zur Horizontalen geneigt, vorzugsweise
wobei der Hüftauflageabschnitt 16 in der zweiten Stellung um höchstens 35°, vorzugsweise
um höchstens 30°, insbesondere um höchstens 25° zur Horizontalen geneigt verläuft.
Der Neigungswinkel trägt in Figur 14 das Bezugszeichen 80 und die Neigung beträgt
ca. 45° zur Horizontalen.
1. Therapieliege (10) mit einer Gestelleinrichtung (12), einem Hüftauflageabschnitt (16)
zur Aufnahme eines Hüftbereiches (42) eines Patienten (40), einem Oberköperauflageabschnitt
(18) zur Aufnahme eines Oberkörpers des Patienten (40) und mindestens einem Abstützelement
(28), das im Bereich des Hüftauflageabschnitts (16) angeordnet ist und gegenüber dem
Hüftauflageabschnitt (16) arretierbar oder gegenüber dem Hüftauflageabschnitt (16)
unbeweglich ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Hüftauflageabschnitt (16) in einer Betriebslage der Therapieliege (10) mit der
Gestelleinrichtung (12) feststehend verbunden ist, und dass der Oberköperauflageabschnitt
(18) gegenüber dem Hüftauflageabschnitt (16) über eine Druckbewegung des Patienten
(40) gegen das Abstützelement (28) entlang einer Verschiebeachse (22) durch Körperkraft
des Patienten (40) verschiebbar ist.
2. Therapieliege (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberköperauflageabschnitt (18) um eine Querachse (20) verschwenkbar ist, wobei
die Querachse (20) in einer horizontalen Ebene (54) und orthogonal zu einer vorgesehenen
Patientenausrichtung verläuft.
3. Therapieliege (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberköperauflageabschnitt (18) in mindestens zwei zueinander um die Querachse
(20) verschwenkt angeordneten Stellungen arretierbar ist.
4. Therapieliege (10) nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebeachse (22) um die Querachse (20), die in der horizontalen Ebene (54)
und orthogonal zu der vorgesehenen Patientenausrichtung verläuft, verschwenkbar ist.
5. Therapieliege (10) nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Anschlag (53) für den Oberköperauflageabschnitt (18) aufweist, der ein
Verschwenken des Oberköperauflageabschnitts (18) um die Querachse (20) unter die horizontale
Ebene (54) verhindert.
6. Therapieliege (10) nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Oberköperauflageabschnitts (18) ein Fixiermittel (24) zum Fixieren
des Oberköpers (44) des Patienten (40) auf dem Oberköperauflageabschnitt (18) angeordnet
ist und/oder dass im Bereich des Hüftauflageabschnitts (16) ein Fixiermittel (26)
zum Fixieren des Hüftbereiches (42) des Patienten (40) auf dem Hüftauflageabschnitt
(16) angeordnet ist und/oder dass im Bereich des Oberschenkelauflageabschnitts (32)
ein Fixiermittel zum Fixieren der Oberschenkel des Patienten (40) auf dem Oberschenkelauflageabschnitt
(32) angeordnet ist.
7. Therapieliege (10) nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Oberköperauflageabschnitts (18) eine Schulterkontakteinrichtung (36)
angeordnet ist, vorzugsweise wobei die Schulterkontakteinrichtung (36) in verschiedenen
Stellungen entlang der vorgesehenen Patientenausrichtung gesehen bezüglich des Oberköperauflageabschnitts
(18) arretierbar ist.
8. Therapieliege (10) nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Oberschenkelauflageabschnitt (32) um eine zweite Querachse (50) verschwenkbar
ist, wobei die zweite Querachse (50) parallel zu der horizontalen Ebene (54) und orthogonal
zu der vorgesehenen Patientenausrichtung verläuft.
9. Therapieliege (10) nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Unterschenkelauflageabschnitt (34) um eine dritte Querachse (52) verschwenkbar
ist, wobei die dritte Querachse (52) parallel zu der horizontalen Ebene (54) und orthogonal
zu der vorgesehenen Patientenausrichtung verläuft und/oder wobei der Unterschenkelauflageabschnitt
(34) entlang einer Längsachse (51) gegenüber dem Oberschenkelauflageabschnitt (32)
ausziehbar ist.
10. Therapieliege (10) nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Hüftauflageabschnitt (16) einstückig mit einem Beinauflageabschnitt (30), der
den Oberschenkelauflageabschnitt (32) und/oder den Unterschenkelauflageabschnitt (34)
umfasst, ausgeführt ist.
11. Therapieliege (10) nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Therapieliege (10) eine Kraftbegrenzungseinrichtung (72) umfasst, über die das
Abstützelement (28) gegenüber dem Hüftauflageabschnitt (16) arretierbar ist, wobei
die Kraftbegrenzungseinrichtung (72) derart ausgebildet, dass sie das Abstützelement
(28) in einer Position gegenüber dem Hüftauflageabschnitt (16) hält, bis eine Kraft,
die auf das Abstützelement (28) wirkt, eine Kraftgrenze überschreitet.
12. Therapieliege (10) nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberköperauflageabschnitt (18) entlang der Verschiebeachse (22) über eine Vorspanneinrichtung
(74) zum Hüftauflageabschnitt (16) hin gespannt ist.
13. Therapieliege (10) nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixiermittel (26) zum Fixieren des Hüftbereiches (42) des Patienten (40) einen
Hüftgurt (66) umfasst, der einen Hüftteil (68) zur Umschlingung der Hüfte des Patienten
und wenigstens einen Befestigungsabschnitt (70) zur Verbindung des Hüftgurts (66)
mit der Gestelleinrichtung (12) und/oder dem Hüftauflageabschnitt (16) und/oder einer
anderen in der Betriebslage der Therapieliege (10) gegenüber dem Hüftauflageabschnitt
(16) unbeweglichen Komponente der Therapieliege (10) umfasst, vorzugsweise wobei der
Befestigungsabschnitt (70) vier Gurtabschnitte (70a-d) umfasst, von denen in einer
vorgesehenen Befestigungskonfiguration jeweils zwei der Gurtabschnitte (70a, 70b bzw.
70c, 70d) auf einer Körperseite des Patienten (40) angeordnet sind, insbesondere wobei
die beiden auf der gleichen Körperseite des Patienten (40) angeordneten Gurtabschnitte
(70a, 70b bzw. 70c, 70d) in der vorgesehenen Befestigungskonfiguration über Kreuz
verlaufend angeordnet sind.
14. Therapieliege (10) nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hüftauflageabschnitt (16) in verschiedene Stellungen gegenüber der Gestelleinrichtung
(12) schwenkbar ist, wobei der Hüftauflageabschnitt (16) in den verschiedenen Stellungen
in der Betriebslage der Therapieliege (10) jeweils mit der Gestelleinrichtung (12)
feststehend verbunden ist.
15. Therapieliege (10) nach dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Hüftauflageabschnitt (16) in einer Stellung horizontal verläuft und/oder dass
der Hüftauflageabschnitt (16) in einer zweiten Stellung um wenigstens 10°, vorzugsweise
um wenigstens 15°, insbesondere um wenigstens 20° zur Horizontalen geneigt verläuft,
vorzugsweise wobei der Hüftauflageabschnitt (16) in der zweiten Stellung um höchstens
35°, vorzugsweise um höchstens 30°, insbesondere um höchstens 25° zur Horizontalen
geneigt verläuft.