[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gebinde mit Tragegriff mit den Merkmalen des
Anspruchs 1, ein Verfahren zur Herstellung solcher Gebinde mit den Merkmalen des Verfahrensanspruchs
6 sowie eine Vorrichtung zur Herstellung von Gebinden mit Tragegriff mit den Merkmalen
des Anspruchs 11.
[0002] Zum Zwecke des Transports werden Getränkebehälter meist in handlichen Gebinden mit
vier, sechs oder mehr Behältern zusammengefasst, wobei die Behälter in diesen Gebinden
bspw. mit Schrumpffolie umhüllt und zusammengehalten sein können. Zur leichteren Handhabung
weisen Gebinde mit solchen sog. Einweg-Sekundärverpackungen aus PE-Schrumpffolie o.
dgl. oftmals Tragegriffe aus flexiblem Material auf, bspw. aus ausreichend stabiler
Folie, Karton, Papier, Kunststoffen wie PVC oder Mischwerkstoffe, ggf. mit einem papier-
und/oder kartonverstärktem Griffbereich. Die Tragegriffstreifen können mit ihren Enden
an den Seitenflächen des Gebindes fixiert sein, bspw. durch Verschweißen oder Verkleben.
Hierzu können die Enden des Tragegriffs ggf. selbstklebende Bereiche aufweisen.
[0003] Damit eine solche Anordnung eine ausreichende mechanische Stabilität bei der manuellen
Handhabung der Gebinde aufweist, muss nicht nur der Tragegriff über die erforderliche
Belastbarkeit verfügen, sondern auch die Verbindungsstellen zum Gebinde und dessen
Umhüllung, an der der Tragegriff fixiert ist. D.h., die umhüllende Schrumpffolie muss
über eine ausreichende Dehn- und Reißfestigkeit verfügen, damit bei Handhabung des
Gebindes mittels des Tragegriffs nicht die Verpackungsfolie überdehnt werden und/oder
ausreißen kann. Da mit zunehmenden Maßnahmen zur Kostenreduzierung und im Interesse
einer Ressourcenschonung in der Praxis immer dünnere Verpackungsfolien mit Folienstärken
von 25 µm oder weniger zum Einsatz kommen, gelangt die mechanische Belastbarkeit der
Folien in kritische Bereiche. Um das Ausreißen der Tragegriffe bei Gebinden mit insgesamt
sechs PET-Getränkebehältern ä 1,5 Itr. zuverlässig zu verhindern, sind in der Regel
Folienstärken von wenigstens 40 µm erforderlich. Aus einer solchen Verstärkungsmaßnahme
resultiert jedoch ein Mehreinsatz an Folienmaterial von ca. 60 Gewichtsprozent, der
ausschließlich dadurch bedingt ist, dass die Folie an den und im Umgebungsbereich
der Verbindungsstellen zum Tragegriff über eine ausreichende mechanische Stabilität
für die Handhabung der Gebinde verfügt.
[0004] Die
DE 693 11 338 T2 offenbart eine Mehrfachpackung für Behälter, insbesondere für Getränkebehälter in
einer einheitlichen Gruppe, bei der die Behälter mittels einer Banderole aus Kunststoff
zusammengehalten sind. Ein flexibler Tragegriff ist an den Außenseiten der Mehrfachpackung
fixiert, wobei die Verbindungsstellen jeweils einen Bereich bilden und überdecken,
in dem die Tragegriffenden sowohl an der Banderole als auch an den Behältermantelflächen
fixiert sind.
[0005] Die
WO 98/07635 offenbart eine Gebindeanordnung mit zwei, drei oder mehr mittels eines als Halteband
fungierenden Etiketts zusammengehaltenen Behältern oder Flaschen. Das Band kann einen
Handgriff ausgebildet haben, so dass das Gebinde getragen werden kann. Als Stärke
des Bandes wird ein Bereich zwischen 8 und 100 µm angegeben.
[0006] Eine weitere Gebindeanordnung mit sechs oder mehr durch Schrumpffolie zusammengehaltenen
Getränkedosen geht aus der
WO 2008/052211 A2 hervor. Die Schrumpffolie besteht aus zwei Lagen, die an mehreren Stellen quer zur
Längsrichtung zusammengeheftet sind, dass jeweils sechs oder mehr schlauchförmige
Abschnitte gebildet sind, in welche die Getränkedosen eingeschoben werden können.
Anschließend werden die Folienabschnitte voneinander getrennt, so dass Gebinde entstehen,
die danach durch einen Schrumpfofen geführt werden, wodurch die Dosen fest aneinander
fixiert werden. Eine Variante des Gebindes sieht einen nach oben ragenden Handgriffabschnitt
vor, der Teil der Folienabschnitte ist, so dass eine Klebe- oder Schweißverbindung
entfällt.
[0007] Ein vorrangiges Ziel der Erfindung wird darin gesehen, ein Gebinde mit Tragegriff
mit mehreren mittels einer Folie oder Umverpackung zusammengehaltenen Artikeln sowie
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung solcher Gebinde zur Verfügung zu
stellen, bei dem/denen trotz Verwendung einer möglichst dünnen Folie oder Umverpackung
eine ausreichende mechanische Stabilität im Zusammenhang mit der Fixierung der Tragegriffenden
an den Gebindeaußenseiten gewährleistet werden kann.
[0008] Das genannte Ziel der Erfindung wird mit den Gegenständen der unabhängigen Ansprüche
erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
jeweiligen abhängigen Ansprüchen. So schlägt die Erfindung zur Erreichung des genannten
Ziels ein Gebinde mit Tragegriff vor, das aus wenigstens zwei Artikeln gebildet ist
bzw. zwei oder mehr Artikel umfasst, die mittels einer Schrumpffolie, einer Banderole
oder dergleichen Umverpackung zumindest teilweise umhüllt und zusammengehalten sind.
Der Tragegriff ist an definierten Kontaktstellen an Außenseiten der Artikel, insbesondere
an Außenseiten von wenigstens zwei gegenüber liegend angeordneten Artikeln des Gebindes
fixiert. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist der Tragegriff derart über Kontaktstellen
am Gebinde fixiert, dass alle beim Tragen des Gebindes am Tragegriff auftretenden
Zugkräfte weitestgehend vom Tragegriff über die Kontaktstellen auf Außenseiten von
wenigstens zwei unterschiedlichen Artikeln geleitet sind. Hierbei kann zudem vorgesehen
sein, dass der Tragegriff an Kontaktstellen an Außenseiten der Umverpackung fixiert
ist, an welchen Kontaktstellen die Umverpackung haftend und zugkraftübertragend mit
Außenseiten wenigstens zweier unterschiedlicher Artikeln verbunden ist. Die Kontaktstellen
können bspw. durch Klebestellen und/oder Schweißstellen zwischen Mantelflächen der
Artikel und dem Tragegriff gebildet sein, wobei diese Klebestellen und/oder Schweißstellen
die Umverpackung zugkraftübertragend mit dem Tragegriff sowie mit den Mantelflächen
der Artikel verbinden. D.h., die Umverpackung bzw. Folie muss an den Kontaktstellen
nicht zwingend durchbrochen sein, sondern kann in geeigneter Weise haftend sowohl
mit den Tragegriffenden als auch mit den Außenmantelflächen der Artikel oder Behälter
verbunden sein. Wesentlich hierbei ist, dass die Zugkräfte beim Tragen des Gebindes
am Tragegriff in einer Weise verlaufen, dass beim Tragen des Gebindes keine nennenswerten
oder nur geringe Kräfte auf die umhüllende Verpackung einwirken. Der Kraftverlauf
geht somit immer auf dem direkten Weg von der Klebe- oder Schweißstelle des Tragegriffs
auf die Artikel über.
[0009] Wahlweise kann jedoch auch vorgesehen sein, dass sich die Kontaktstellen zumindest
teilweise mit Aussparungen in der Umverpackung decken und diese durchdringen und somit
eine Klebe- und/oder Schweißverbindung zwischen den jeweiligen Tragegriffenden und
den Außenseiten oder Mantelflächen der Artikel herstellen, insbesondere unter Einbeziehung
der Umverpackung, die an den Rändern ihrer jeweiligen Aussparungen mit den Kontaktstellen
verbunden sein können. Die Kontaktstellen können wahlweise durch Klebestellen zwischen
den Mantelflächen der Artikel und dem Tragegriff gebildet sein, wobei die Tragegriffenden
an den Artikeln fixiert sind, so dass eine zum Greifen des Gebindes geeignete Schlaufe
das Gebinde nach oben überragt. Wahlweise können die Kontaktstellen auch durch Schweißstellen
zwischen den Mantelflächen der Artikel und dem Tragegriff bzw. den beiden Tragegriffenden
gebildet sein.
[0010] Die Kontaktstellen, d.h. die Verbindungsstellen zwischen dem Tragegriff und dem Gebinde
können in einer Weise ausgestaltet sein, dass die Umverpackung im Bereich der Kontaktstellen
jeweils Aussparungen aufweist, wobei die Aussparungen im Wesentlichen mit den Dimensionen
der Kontaktflächen korrespondieren können. Die Klebe- oder Schweißstellen können dabei
durch die Aussparungen hindurchgreifen und die Ränder der Aussparung zumindest teilweise
berühren. Mit einer solchen Fixierung des Tragegriffs an den Artikeln wird die umhüllende
Umverpackung von Zugkräften entlastet bzw. völlig befreit, die beim Tragen des Gebindes
am Tragegriff auf das Gebinde übertragen werden und bei einem an der Umverpackung
verankerten Tragegriff zu hohen punktuellen Belastungen führen würden, die zu einem
Bruch, Einreißen oder allgemein zu einem Versagen oder Teilversagen der umhüllenden
Folie oder Umverpackung führen könnte.
[0011] Als Tragegriffmaterial kommen unterschiedliche Kunststoff- und/oder Verbundmaterialien
in Frage, bspw. ein PET-Material ausreichender Stärke, das eine Flexibilität und ggf.
eine Längselastizität aufweist, die ein komfortables einhändiges Greifen und Tragen
des Gebindes am Tragegriff erlaubt. Zudem kann das Tragegriffmaterial eine Papier-
oder Kartonverstärkung sowie selbstklebende Flächen an den Tragegriffenden aufweisen.
Typische Gebinde solcher Art können bspw. vier oder sechs Getränkebehälter aufweisen,
die mittels schrumpfbarer Folie oder mittels anderer Umverpackungen wie bspw. schlauchartigen
Umhüllungen zusammengehalten und zu einem transportablen Gebinde zusammengefasst sind.
[0012] Die Kontaktstellen können insbesondere durch Klebestellen und/oder durch Schweißstellen
zwischen den Mantelflächen der Artikel und dem Tragegriff gebildet sein. Wahlweise
können sich die Kontaktstellen im Wesentlichen auf die Aussparungen beschränken, so
dass sie die Umverpackung nicht oder nur linienartig berühren und damit nur geringfügig
in die Ränder der Aussparung hineinreichen. In diesem Fall bleibt die Umverpackung,
Folie, Schrumpffolie o. dgl. weitgehend frei von Zugbelastungen, wenn das Gebinde
am Tragegriff angehoben wird. Ebenso möglich sind jedoch Varianten, bei der sich die
Kontaktstellen zumindest teilweise in die Umverpackung bzw. Ränder deren Aussparungen
erstrecken, so dass die Kontaktstellen die Ränder der Aussparungen umfassen oder sich
zumindest teilweise mit den Rändern der Aussparungen überdecken.
[0013] Wahlweise können die Kontakt- bzw. Klebe- und/oder Schweißstellen vollflächig ausgebildet
sein oder mehrere Klebe- oder Schweißpunkte je Kontaktstelle umfassen. Zudem können
die Aussparungen im Wesentlichen mit den Dimensionen der Kontaktflächen korrespondieren
oder etwas kleiner als diese sein, so dass die fixierten Bereiche des Tragegriffs
randseitig der Aussparungen in die Umverpackung hineinreichen. Alternativ sind auch
Varianten denkbar, bei denen die Aussparungen deutlich größer sind als die Kontaktstellen
oder Kontaktflächen, so dass die Aussparungen bspw. jeweils ein sog. Folienauge bilden
können, das durch ein Umwickeln der zu einem Gebinde gruppierten Artikel um eine horizontale
Querachse entstanden ist.
[0014] Bei der Erfindung steht die Verstärkung und Stabilisierung von Schwachstellen bei
mit dünner Folie umhüllten Gebinden, die mit einem Tragegriff versehen sind, im Vordergrund.
Zu diesem Zweck können Klebepunkte oder Schweißpunkte zwischen Folie und Behälter
- im Bereich der Handgriff-Klebefläche - appliziert werden. Die Haftpunkte können
durch beliebige geeignete Kleber wie Heißkleber, Flüssigkleber, doppelseitiges Klebeband
oder auch durch Verschweißen - z.B. mittels Ultraschall-Verschweißung - hergestellt
werden. Sowohl bei einer Verschweißung als auch bei einer Klebeverbindung ist es zudem
möglich, alle drei Komponenten (Behälter, Umverpackungsfolie und Handgriff) miteinander
zu verbinden. Die Anzahl, Größe und Lage der Klebe- oder Schweißpunkte richtet sich
nach den jeweiligen Anforderungen. In diesem Zusammenhang ist es nicht entscheidend,
ob der der Kleber vor dem Folieneinschlag oder nachher an dem fertigen Gebinde (mit
oder ohne aufgeklebtem Handgriff) appliziert wird, so lange die Verarbeitungszeit
des Klebers zur Anwendung passt.
[0015] Die Klebe- oder Schweißverbindung von der Schrumpffolie zu den Behältern leitet den
Kraftverlauf beim Anheben des Gebindes am Handgriff, die aus der Gewichtskraft des
Gebindes resultiert, über den Handgriff auf die Behälter, ohne dass die Folie hierbei
übermäßig gedehnt und dadurch ggf. zerstört wird.
[0016] Die Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Gebinden mit einem
Tragegriff, bei dem wenigstens zwei Artikel mittels einer Schrumpffolie, Banderole
o. dgl. Umverpackung zumindest teilweise umhüllt und zusammengehalten werden. Zudem
wird bei dem Verfahren der Tragegriff mittels Klebe- und/oder Schweißverbindungen
an Kontaktstellen an Außenseiten von Artikeln fixiert. Bei dem Verfahren ist vorgesehen,
dass der Tragegriff mittels Klebe- und/oder Schweißverbindungen derart an Kontaktstellen
am Gebinde fixiert wird, dass alle beim Tragen des Gebindes am Tragegriff auftretenden
Zugkräfte weitestgehend vom Tragegriff über die Kontaktstellen auf Außenseiten von
wenigstens zwei unterschiedlichen Artikeln geleitet werden. Hierbei kann vorgesehen
sein, dass der Tragegriff an Kontaktstellen an Außenseiten der Umverpackung fixiert
wird, an welchen Kontaktstellen die Umverpackung haftend und gleichzeitig zugkraftübertragend
mit Außenseiten wenigstens zweier unterschiedlicher Artikeln verbunden wird.
[0017] Alternativ hierzu kann auch vorgesehen sein, dass sich die Kontaktstellen zumindest
teilweise mit Aussparungen in der Umverpackung oder Folienumhüllung decken und diese
durchdringen. Die Folie bzw. die Umverpackung kann bspw. sog. Folienaugen aufweisen,
die Teile der Artikel freilassen, so dass an die freiliegenden Artikelmantelflächen,
die gleichzeitig die Seitenflächen des Gebindes bilden, die Tragegriffenden fixiert
bzw. angeklebt werden können.
[0018] Bei einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Folie oder Umverpackung
mit Aussparungen versehen sein. Diese Aussparungen können bspw. unmittelbar nach dem
Abwickeln der Folie von einem Endlosvorrat und vor der Umhüllung der Artikel eingebracht
werden, bspw. durch ein mechanisches oder optisches Stanzverfahren wie bspw. einem
Laserschneidverfahren. Während des Folientransports kann der Tragegriff mit seinen
Enden über die in die Folie eingebrachten Aussparungen unter zumindest teilweiser
Überdeckung bzw. Abdeckung der Aussparungen auf die Folie oder Umverpackung appliziert
werden, wonach anschließend die Artikel mit der Folie oder Umverpackung umhüllt werden.
Bei dieser Variante des Verfahrens haftet der Tragegriff an der vorgestanzten Folie,
so dass die Fixierung oder Verklebung und/oder Verschweißung des Tragegriffs anschließend
durch die Ausstanzungen hindurch an die Artikelmantelfläche reicht. Wahlweise kann
auch eine vorgestanzte Folie von dem Folienvorrat abgewickelt werden, welche die vorgesehenen
Aussparungen bereits aufweist.
[0019] Bei einer zweiten Variante des Verfahrens kann die Folie oder Umverpackung ebenfalls
zunächst mit Aussparungen versehen werden, bspw. durch Lasern oder Stanzen, wonach
die Artikel mit der Folie oder Umverpackung umhüllt werden und anschließend der Tragegriff
unter Kontaktierung der Aussparungen auf die Mantelflächen der Artikel, d.h. auf das
umhüllte Gebinde, appliziert wird. Wahlweise kann auch hierbei eine vorgestanzte Folie
von dem Folienvorrat abgewickelt werden, welche die vorgesehenen Aussparungen bereits
aufweist.
[0020] Eine dritte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Artikel
zunächst mit der Folie oder Umverpackung umhüllt werden, wonach die Umverpackung mit
Aussparungen versehen wird, was bspw. durch mechanisches Ausstanzen oder Lasern nach
dem Aufbringen der Folie erfolgen kann. Anschließend kann der Tragegriff unter Kontaktierung
der Aussparungen auf die Mantelflächen der Artikel, d.h. auf das fertige Gebinde,
appliziert werden.
[0021] Wird als Umverpackung bspw. Schrumpffolie verwendet, so kann diese die erforderlichen
Aussparungen bereits vor dem Umhüllen der Artikel aufweisen. Nach dem Umwickeln der
Artikel erfolgt normalerweise das Aufschrumpfen der Folie unter Wärmeeinwirkung, wonach
der Tragegriff bspw. in den Bereich des verbleibenden Folienauges an die Artikelmantelflächen
appliziert werden kann. Bei einer solchen Verfahrensvariante können die Artikel bspw.
mittels eines Folieneinschlagmoduls im Bereich einer Transportstrecke in Förderrichtung
mit einer von einem Endlosvorrat zur Verfügung gestellten Folie umhüllt werden, so
dass Gebinde mit in Förderrichtung seitlich angeordneten Aussparungen an gegenüber
liegenden Außenseiten gebildet werden. Während des weiteren Transports können die
Gebinde um ca. 90° oder 270° um eine Hochachse bzw. um einen Winkel von 90 oder 270°
quer zur Förderrichtung gedreht werden, so dass der Tragegriff unter Kontaktierung
der mit Aussparungen versehenen, in Förderrichtung vorder- und rückseitig angeordneten
Gebindeaußenseiten appliziert werden kann. Bei dieser Verfahrensvariante kann als
Umverpackung bspw. Schrumpffolie, Klebefolie oder eine dünne und dehnbare, gut haftende
Folienbahn als Umhüllung für die Artikel zur Ausbildung von Foliengebinden verwendet
werden.
[0022] Zum Applizieren von Klebepunkten am fertigen Gebinde ist es z.B. denkbar, dass ein
Vakuum-Sauger die Folie - u.U. auch den bereits aufgeklebten Handgriff - von den Behältern
abhebt und der Kleber seitlich mit einer Nadel durch die Folie eingebracht wird. Es
könnte die Nadel auch im Sauger integriert sein, so dass sich beim Ansaugen die Folie
in den Sauger zieht und dadurch von der dort platzierten Nadel durchstoßen wird. Die
Dicke der Schrumpffolie kann somit soweit reduziert werden, dass die Festigkeit noch
ausreichend ist, um das Restgebinde zusammenzuhalten und dass die äußeren Behälter
beim Anheben des Gebindes am Handgriff nicht unzumutbar weit absacken.
[0023] Bei ungeraden Reihen Behältern nebeneinander wie bspw. bei 3x2-Sixpacks kann der
Handgriff symmetrisch außerhalb der mittleren Behälter oder Flaschen aufgebracht werden.
Bei geraden Zahlen von Behältern nebeneinander wie bspw. bei 4x4-Gebinden kann der
Handgriff auch diagonal verlaufen.
[0024] Schließlich umfasst die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung eines
Verfahrens zur Herstellung von Gebinden mit Tragegriffen gemäß einer der zuvor beschriebenen
Ausführungsvarianten. Die Vorrichtung umfasst eine Transportstrecke zur Beförderung
von Artikelgruppen und ein Folieneinschlagmodul zur Umhüllung der Artikelgruppen mit
einer von einem Folienvorrat zugeführten dehn- und/oder unter Wärme schrumpfbaren
Folie zur Bildung von Foliengebinden, die mit Aussparungen an wenigstens zwei gegenüber
liegenden Seitenflächen der Gebinde versehen sind bzw. nachträglich versehen werden.
Weiterhin umfasst die Vorrichtung eine Applikationseinrichtung zur Aufbringung von
Tragegriffen unter Fixierung der Tragegriffenden im Bereich der Aussparungen durch
Schweiß- und/oder Klebeverbindungen.
[0025] Durch ein teilweises oder vollständiges Verkleben oder Verschweißen des Tragegriffes
mit den Behältern selbst anstelle der umhüllenden Folie verlauft der Kraftfluss beim
Anheben des Gebindes nicht vom Tragegriff über die Folie zum Behälter, sondern direkt
zwischen Griff und Behälter. Die Henkelfestigkeit wird mit dieser Anordnung somit
unabhängig von der Folienfestigkeit, so dass wahlweise auch sehr dünne Folie zum Einsatz
kommen kann. Bei gleicher Funktion kann somit der Materialeinsatz an Folie bzw. Sekundärverpackung
deutlich reduziert werden. Die Tragfähigkeit des Tragegriffs wird gleichzeitig deutlich
erhöht. Die Gebinde können mit herkömmlichen Maschinen ohne nennenswerten Umrüstaufwand
hergestellt und verarbeitet werden. In Belastungsversuchen hat sich herausgestellt,
dass solcherart hergestellte Gebinde mit Schrumpffolien-Sekundärverpackungen auch
mit Folienstärken von 25 µm mit einer hohen Anzahl von Lastzyklen zu beaufschlagen
waren, ohne dass es zu einem Versagen der Verbindung und/oder der Folie gekommen wäre,
während bei herkömmlichen Verbindungssystemen kaum ein Anheben des Gebindes ohne Ausreißen
der Folie zu realisieren war.
[0026] Weiterhin hat die erfindungsgemäße Verbindungstechnik zwischen Tragegriff und Gebinde
den Vorteil, dass alle Arten von Bedruckungen, Bildern, Strukturierungen etc., die
sich auf der Umverpackung bzw. der Schrumpffolie befinden und ggf. in Bezug auf die
umhüllten Artikel oder Getränkebehälter ausgerichtet und positioniert sein können,
während der Handhabung der Gebinde nicht beeinträchtigt werden können, da sich die
Umverpackung oder die Folie auch beim Anheben der Gebinde am Tragegriff nicht gegenüber
den Artikeln verschieben, sondern an ihrer vorgesehenen ursprünglichen Position verbleiben.
[0027] Nachfolgend verdeutlichen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand
der beigefügten Zeichnungen. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander
in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen
vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis
zu anderen Elementen dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt in zwei schematischen Ansichten eine erste Variante eines erfindungsgemäßen
Gebindes mit Tragegriff.
Fig. 2 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen
Gebindes mit Tragegriff.
Fig. 3 zeigt in zwei schematischen Detailansichten eine Kontaktstelle eines mit dem
Gebinde verklebten oder verschweißten Tragegriffes.
Fig. 4 zeigt in zwei schematischen Ansichten eine alternative Variante eines erfindungsgemäßen
Gebindes mit Tragegriff.
Fig. 5 zeigt in einer schematischen Perspektivdarstellung einen Verfahrensschritt
beim Herstellen einer Klebestelle zwischen einem Tragegriffende und dem Gebinde.
Fig. 6 zeigt eine schematische Ansicht einer ersten Variante einer Vorrichtung zur
Herstellung von erfindungsgemäßen Gebinden.
Fig. 7 zeigt eine schematische Ansicht einer zweiten Variante der Vorrichtung zur
Herstellung von erfindungsgemäßen Gebinden.
Fig. 8 zeigt eine schematische Ansicht einer dritten Variante der Vorrichtung zur
Herstellung von erfindungsgemäßen Gebinden.
Fig. 9 zeigt eine schematische Ansicht einer vierten Variante der Vorrichtung zur
Herstellung von erfindungsgemäßen Gebinden.
[0028] Gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung sind jeweils mit gleichen Bezugsziffern
bezeichnet. Meist werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen
keine abschließende Begrenzung dar.
[0029] Die schematischen Ansichten der Fig. 1a und der Fig. 1b zeigen eine erste Variante
eines erfindungsgemäßen Gebindes 10 mit Tragegriff 12. Das Gebinde 10 umfasst in der
gezeigten Ausführungsvariante insgesamt sechs Artikel 14 in Form von PET-Getränkebehältern
16, die in einer sog. Rechteckanordnung gruppiert und mit einer umhüllenden Einweg-Umverpackung
18 in Gestalt einer Schrumpffolie 20, insbesondere einer PE-Schrumpffolie 20 zusammengehalten
sind. Der Tragegriff 12 ist an definierten Kontaktstellen 22 an Außenseiten von wenigstens
zwei gegenüber liegend angeordneten Artikeln 14 bzw. Getränkebehältern 16 des Gebindes
10 fixiert. Diese Kontaktstellen 22 decken sich gemäß der vorliegenden Erfindung zumindest
teilweise mit Aussparungen 24 in der Umverpackung 18 bzw. Folie 20, so dass die Kontaktstellen
22 im gezeigten Ausführungsbeispiel durch die Aussparungen 24 hindurchgreifen und
die Ränder 26 der Aussparung 24 zumindest teilweise berühren, wie dies die vergrößerte
Darstellung der Fig. 3a verdeutlicht.
[0030] Das an der Kontaktstelle 22 haftende, rechteckförmige und sich länglich in vertikaler
Richtung entlang der Mantelfläche 28 des Behälters 16 bzw. des Artikels 14 erstreckende
Tragegriffende 30 überdeckt hierbei nicht nur die ebenfalls längliche Aussparung 24,
sondern auch deren Randbereich 26 sowie einen Teil der den Rand 26 umgebenden Folienoberfläche
32, wobei jedoch aufgrund der sich in der Aussparung 24 konzentrierenden, eine Klebeverbindung
34 oder Schweißverbindung 35 aufweisenden Kontaktstelle 22 weitgehend der gesamte
Kraftfluss direkt vom Tragegriff 12 durch die Aussparung 24 hindurch auf die Mantelfläche
28 des kontaktierten Artikels 14 bzw. Behälters 16 stattfindet. Gleichzeitig wird
die Folienoberfläche 32 und damit der die Kontaktstelle 22 umgebende Bereich der Umverpackung
18 bzw. Schrumpffolie 20 von Zugkräften beim Tragen des Gebindes 10 entlastet, da
die relativ kleine Kontaktfläche außerhalb des Randes 26 keine nennenswerten Zugkräfte
F in die Umverpackung 18 bzw. Folie 20 einleiten.
[0031] Wahlweise kann die Kontaktstelle 22 auch auf eine Weise ausgestaltet sein, dass sich
die Klebeverbindung 34 oder Schweißverbindung 35 auf den Bereich bzw. die Flächenausdehnung
der Aussparung 24 beschränkt, wogegen der Randbereich 26 und der Bereich außerhalb
dieses Randes 26 keinen Klebstoff aufweist, wodurch die Folie 20 bzw. Umverpackung
18 gänzlich von Zugkräften F freigehalten werden, die über den Tragegriff 12 aufgebracht
werden.
[0032] Die schematische Perspektivansicht der Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Gebindes 10 mit Tragegriff 12, der eine oberhalb der Gebindeoberseite
befindliche Griffschlaufe 13 zum Tragen des Gebindes 10 ausbildet. Das Gebinde 10
umfasst auch bei dieser Variante insgesamt sechs Artikel 14 in Form von PET-Getränkebehältern
16, die in einer sog. Rechteckanordnung gruppiert und mit einer umhüllenden Einweg-Umverpackung
18 in Gestalt einer Schrumpffolie 20, insbesondere einer PE-Schrumpffolie zusammengehalten
sind. Der Tragegriff 12 ist an definierten Kontaktstellen 22 im Bereich von Außenseiten
wenigstens zweier gegenüber liegend angeordneter Artikel 14 bzw. Getränkebehälter
16 des Gebindes 10 fixiert.
[0033] Diese Kontaktstellen 22 beziehen gemäß einer Variante der Erfindung die Umverpackung
18 mit ein, so dass die Tragegriffenden 30 auf die Außenseite der Umverpackung 18
appliziert sind. Wahlweise können sich die Kontaktstellen 22 jedoch zumindest teilweise
mit Aussparungen 24 in der Umverpackung 18 bzw. Folie 20 decken, so dass die Kontaktstellen
22 im gezeigten Ausführungsbeispiel durch die Aussparungen 24 hindurchgreifen und
die Ränder 26 der Aussparung 24 zumindest teilweise berühren, wie dies die vergrößerte
Darstellung der Fig. 3a verdeutlicht. Dennoch sei mit Verweis auf die Fig. 2 darauf
hingewiesen, dass der Tragegriff 12 bei dieser Variante zunächst auf die Folie 20
bzw. Umverpackung 18 appliziert ist, auch wenn die Tragegriffenden 30 über geeignete
Verbindungstechniken unter Durchdringung der Folie 20 oder Umverpackung 18 haftend
an die Behältermantelflächen 28 appliziert werden.
[0034] Das an der Kontaktstelle 22 haftende, rechteckförmige und sich länglich in vertikaler
Richtung entlang der Mantelfläche 28 des Behälters 16 bzw. des Artikels 14 erstreckende
Tragegriffende 30 überdeckt hierbei sowohl vollständig die längliche oder punktuelle
Aussparung 24 als auch deren Randbereich 26 sowie einen Teil der den Rand 26 umgebenden
Folienoberfläche 32, wobei jedoch aufgrund der sich in der Aussparung 24 konzentrierenden,
eine Klebeverbindung 34 und/oder Schweißverbindung 35 aufweisende Kontaktstelle 22
weitgehend der gesamte Kraftfluss direkt vom Tragegriff 12 durch die Aussparung 24
hindurch auf die Mantelfläche 28 des kontaktierten Artikels 14 bzw. Behälters 16 stattfindet.
Gleichzeitig wird die Folienoberfläche 32 und damit der die Kontaktstelle 22 umgebende
Bereich der Umverpackung 18 bzw. Schrumpffolie 20 von Zugkräften beim Tragen des Gebindes
10 entlastet, da die relativ kleine Kontaktfläche außerhalb des Randes 26 keine nennenswerten
Zugkräfte F in die Umverpackung 18 bzw. Folie 20 einleiten.
[0035] Wahlweise kann die Kontaktstelle 22 auch auf eine Weise ausgestaltet sein, dass sich
die Klebeverbindung 34 oder Schweißverbindung 35 auf den Bereich der Aussparung 24
beschränkt, wogegen der Randbereich 26 und der Bereich außerhalb dieses Randes 26
keinen Klebstoff aufweisen bzw. nicht mit verschweißt sind, wodurch die Folie 20 bzw.
Umverpackung 18 gänzlich von Zugkräften F freigehalten werden, die über den Tragegriff
12 aufgebracht werden.
[0036] Die schematische Detailansicht der Fig. 3b zeigt eine Variante, bei der die Kontaktstelle
22 mehrere Aussparungen 24 aufweist, die vertikal in einer Reihe übereinander angeordnet
sind. Diese Aussparungen 24 bilden jeweils die Klebeverbindungen 34 oder Schweißverbindungen
35 zu den Mantelflächen 28 der Artikel 14 bzw. Getränkebehälter 16, wobei die Klebeverbindungen
34 oder Schweißverbindungen 35 wahlweise in das auf der Folienoberfläche 32 im Bereich
außerhalb der Ränder 26 aufliegende Tragegriffende 30 hineinreichen kann oder diese
Bereiche von Klebstoff freigehalten sein können.
[0037] Die Aussparungen 24 können wahlweise auch deutlich kleiner sein als in der Fig. 3b
angedeutet und bspw. lediglich durch Schweiß- oder Klebepunkte 34, 35 gebildet sein,
welche die Umverpackung 18 oder Folie 20 punktuell und auf kleiner Fläche durchdringen
(vgl. Fig. 5).
[0038] Bei der in den Figuren 4a und 4b gezeigten dritten Gebindevariante ist der Tragegriff
12 nicht in einer an die Größe seiner Kontaktstellen 22 an den Tragegriffenden 30
angepassten Aussparung fixiert, wie dies bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsvariante
der Fall ist, sondern im Bereich eines sog. Folienauges 33 angeordnet, das einen relativ
großen Bereich der vertikalen Front- und Rückseiten des Gebindes 10 von Folie 20 unbedeckt
lässt und das beim Wärmeschrumpfen der Schrumpffolie 20 tendenziell noch größer wird
als nach dem Umwickeln der gruppierten Artikel 14 bzw. Getränkebehälter 16 mit der
Folie 20. Das Folienauge 33 kann bspw. einen Anteil von ca. 50 % der Front- und Rückseite
des Gebindes 10 einnehmen, wahlweise jedoch auch einen deutlich kleineren oder größeren
Anteil.
[0039] Bei dieser Variante stehen die Kontaktstellen 22 mit den Klebeverbindungen 34 oder
Schweißverbindungen 35, welche die Tragegriffenden 30 des Tragegriffs 12 an den zu
den Außenseiten des Gebindes 10 weisenden Bereichen der Mantelflächen 28 der beiden
mittig angeordneten Getränkebehälter 16 des Gebindes 10 fixieren, nicht in haftendem
Kontakt mit der Umverpackung 18 bzw. Schrumpffolie 20, sondern weisen vorzugsweise
einen geringen Abstand zum oberen Rand des Folienauges 33 auf.
[0040] Die schematische Perspektivansicht der Fig. 5 zeigt anhand eines Ausführungsbeispiels
eine Möglichkeit der Verklebung des Tragegriffendes 30 des Tragegriffes 12 an der
Außenseite des Gebindes 10. So kann bspw. ein Vakuum-Sauger 36 die Folie 20 oder Umverpackung
18, ggf. zusammen mit dem bereits aufgeklebten Tragegriff 12 (hier nicht dargestellt),
von den Behältern 16 abheben, wonach der Klebstoff seitlich mit einer Injektionsnadel
38 durch die Umverpackung 18 oder Folie 20 hindurch eingebracht werden kann. Wahlweise
kann die Nadel 38 auch im Sauger 36 integriert sein, so dass sich beim Ansaugen die
Folie 20 in den Sauger 36 zieht und dadurch von der dort platzierten Nadel 38 durchstoßen
wird. Die Dicke der Schrumpffolie 20 kann somit soweit reduziert werden, dass die
Festigkeit noch ausreichend ist, um das Restgebinde zusammenzuhalten, ohne dass die
äußeren Behälter 16 beim Anheben des Gebindes 10 am Handgriff 12 nicht unzumutbar
weit absacken.
[0041] Bei einer hier nicht im Detail erkennbaren, jedoch erfindungsgemäßen Variante ist
der Tragegriff 12 oder Handgriff derart über die Kontaktstellen 22 am Gebinde 10 fixiert,
dass alle beim Tragen des Gebindes 10 am Tragegriff 12 auftretenden Zugkräfte weitestgehend
vom Tragegriff 12 über die Kontaktstellen 22 auf die Behältermantelflächen 28 von
wenigstens zwei unterschiedlichen Artikeln 14 geleitet werden. Hierbei kann zudem
vorgesehen sein, dass der Tragegriff 12 an den Kontaktstellen 22 an den Außenseiten
der Umverpackung 18 bzw. der Folie 20 fixiert ist, so dass die Umverpackung 18 bzw.
die Folie 20 haftend und zugkraftübertragend mit den Außenmantelflächen 28 wenigstens
zweier unterschiedlicher Artikel 14 verbunden ist. Wie oben erwähnt und anhand der
Figuren 1 bis 5 erläutert, können die Kontaktstellen 22 bspw. durch Klebestellen 34
und/oder Schweißstellen 35 zwischen den Mantelflächen 28 der Artikel 14 und dem Tragegriff
12 gebildet sein, wobei diese Klebestellen 34 und/oder Schweißstellen 35 die Umverpackung
18 zugkraftübertragend mit dem Tragegriff 12 sowie mit den Mantelflächen 28 der Artikel
14 verbinden. D.h., die Umverpackung 18 bzw. Folie 20 muss an den Kontaktstellen 22
nicht zwingend durchbrochen sein, sondern kann in geeigneter Weise haftend sowohl
mit den Tragegriffenden 30 als auch mit den Außenmantelflächen 28 der Artikel 14 oder
Behälter verbunden sein. Wesentlich hierbei ist, dass die Zugkräfte beim Aufnehmen
des Gebindes 10 am Tragegriff 12 in einer Weise verlaufen, dass beim Tragen des Gebindes
10 keine nennenswerten oder allenfalls geringe Kräfte auf die umhüllende Verpackung
18 bzw. 20 einwirken. Der Kraftverlauf geht somit immer auf dem direkten Weg von der
Klebe- oder Schweißstelle 34, 35 des Tragegriffs 12 bzw. 30 auf die Artikel 14 über.
[0042] Die Figuren 6 bis 9 zeigen jeweils in schematischen Ansichten vier unterschiedliche
Varianten einer Vorrichtung zur Herstellung von erfindungsgemäßen Gebinden 10. Die
damit jeweils durchführbaren Verfahren zur Herstellung der Gebinde 10 werden ebenfalls
anhand der Figuren 6 bis 9 erläutert. So haben die dort gezeigten Verpackungsmaschinen
40 gemeinsam, dass in einer Transportrichtung 42 jeweils gruppierte Artikel 14 oder
Behälter 16 auf Horizontalfördereinrichtungen 44 zunächst einen Folienpacker 46 und
danach einen Schrumpfofen 48 durchlaufen, wonach sie über einen Gebindetransportabschnitt
50 weiteren, hier nicht gezeigten, Verpackungs- und/oder Verarbeitungsstationen zugeführt
werden, so bspw. einer Palettiereinrichtung o. dgl.
[0043] Im Bereich des Folienpackers 46 wird die zur Verpackung der gruppierten Artikel 14
oder Behälter 16 eine von einem Endlos-Folienvorrat 52 abgerollte Schrumpffolie 20
zur Verfügung gestellt und über eine Folientrennstation 54 einem Folieneinschlagmodul
56 zugeführt, das die Gruppierungen der Artikel 14 oder Behälter 16 mit der Schrumpffolie
20 umhüllt. Anhand der Figuren 6 bis 9 werden nun verschiedene Varianten der Verfahren
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gebinde 10 mit Tragegriff 12 verdeutlicht. Gemeinsam
ist allen gezeigten Verfahrensvarianten, dass die Artikel 14 oder Behälter 16 im Bereich
des Folienpackers 46 jeweils mit der Schrumpffolie 20 oder Umverpackung 18 umhüllt
und zusammengehalten werden. Zudem wird bei dem Verfahren der Tragegriff 12 an den
vorgesehenen Kontaktstellen an den Außenseiten der Artikel 14 fixiert, wobei diese
Kontaktstellen zumindest teilweise mit Aussparungen in der Umverpackung oder Folienumhüllung
korrespondieren können (vgl. bspw. Fig. 5).
[0044] Bei der in Fig. 6 gezeigten ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
die Schrumpffolie 20 im Bereich des Folienpackers 46, zwischen dem Folienvorrat 52
und der Folientrennstation 54, mit geeigneten Aussparungen versehen werden. Diese
Aussparungen können mittels einer Stanzeinrichtung 58 o. dgl. unmittelbar nach dem
Abwickeln der Folie 20 von ihrem Endlosvorrat 52 und vor der Umhüllung der Artikel
14 eingebracht werden, bspw. durch ein mechanisches oder optisches Stanzverfahren
wie bspw. einem Laserschneidverfahren. Während des weiteren Folientransports kann
der Tragegriff 12 mit seinen Enden über die in die Folie 20 eingebrachten Aussparungen
unter zumindest teilweiser Überdeckung bzw. Abdeckung der Aussparungen auf die Folie
20 oder Umverpackung appliziert werden (Verkleben oder Verschweißen), wonach anschließend
die Artikel mit der Folie 20 oder Umverpackung umhüllt werden. Zu diesem Zweck ist
der Stanzeinrichtung 58 eine geeignete Applikationseinrichtung 60 zur Fixierung der
Tragegriffe auf die noch nicht in Abschnitte getrennte Folie 20 nachgeordnet, bevor
die Folie 20 anschließend die Folientrennstation 54 durchläuft.
[0045] Bei dieser Variante des Verfahrens haftet der Tragegriff 12 an der vorgestanzten
Folie 20, so dass die Fixierung durch Verklebung oder Verschweißen des Tragegriffs
12 anschließend durch die Ausstanzungen hindurch an die Artikelmantelfläche reicht.
Wahlweise kann auch eine vorgestanzte Folie von dem Folienvorrat 52 abgewickelt werden,
welche die vorgesehenen Aussparungen bereits aufweist, so dass hierbei ggf. auf die
dem Folienvorrat 52 nachgeordnete Stanzeinrichtung 58 verzichtet werden kann. Das
Folieneinschlagmodul 56 sorgt dann für die Umhüllung der gruppierten Artikel 14 mit
den passend abgelängten Folienabschnitten, die jeweils bereits den passend positionierten
Tragegriff aufweisen, bevor der weitere Transport durch den Schrumpfofen 48 und den
Gebindetransportabschnitt 50 erfolgt.
[0046] Bei der in Fig. 7 gezeigten zweiten Variante des Verfahrens kann die Folie 20 oder
Umverpackung zunächst vom Folienvorrat 52 abgewickelt werden, die Folientrennstation
54 durchlaufen und mittels des Folieneinschlagmoduls 56 im Folienpacker 46 um die
gruppierten Artikel 14 gewickelt werden. Anschließend werden die Foliengebinde 10
in der vorgesehenen Transportrichtung 42 über die Horizontalfördereinrichtung 44 durch
den Schrumpfofen 48 zum nachgeordneten Gebindetransportabschnitt 50 befördert, dem
im gezeigten Ausführungsbeispiel sowohl eine Stanzeinrichtung 58 zur Einbringung der
erforderlichen Aussparungen in der Folienverpackung als auch eine dieser Stanzeinrichtung
58 nachgeordnete Applikationseinrichtung 60 zugeordnet ist, in der die Tragegriffe
aufgebracht werden. Wahlweise kann auch bei dieser Variante eine vorgestanzte Folie
20 vom Folienvorrat 52 abgewickelt werden, welche die vorgesehenen Aussparungen bereits
aufweist, so dass die Stanzeinrichtung 58 im Gebindetransportabschnitt 50 ggf. auch
entfallen kann.
[0047] Die in der schematischen Darstellung der Fig. 8 gezeigte dritte Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens unterscheidet sich im Wesentlichen von den ersten und zweiten Varianten
durch die unterschiedlichen oder getrennten Anordnungen der Stanzeineinrichtung 58
von der Applikationseinrichtung 60. Während bei dieser dritten Variante die Stanzeinrichtung
58 dem Folienpacker 46 zugeordnet ist und sich zwischen dem Folienvorrat 52 und der
Folientrennstation 54 befinden kann, wie dies auch die erste Variante (Fig. 6) vorsieht,
kann die Applikationseinrichtung 60 wie bei der zweiten Variante (Fig. 7) im Bereich
des Gebindetransportabschnittes 50 befinden.
[0048] Die in der schematischen Darstellung der Fig. 9 gezeigte vierte Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens sieht vor, dass die Artikel 14 zunächst in einer Weise mit der Folie 20
oder Umverpackung umhüllt werden, dass die in Transportrichtung 42 seitlich befindlichen
Längsseiten der Gebinde 10 jeweils aufweisen. Diese Folienaugen können hierbei als
Aussparungen im Sinne der Erfindung dienen. Nach dem Umwickeln der Artikel 14 erfolgt
im Schrumpfofen 48 das Aufschrumpfen der Folie unter Wärmeeinwirkung, wonach der Tragegriff
in den Bereichen der verbleibenden Folienaugen an die Artikelmantelflächen appliziert
werden kann. Während des weiteren Transports im Gebindetransportabschnitt 50 werden
die Gebinde 10 zunächst mittels einer geeigneten Handhabungseinrichtung 62 um ca.
90° oder 270° um eine Hochachse bzw. um einen Winkel von 90 oder 270° quer zur Förderrichtung
42 gedreht, so dass der Tragegriff mittels der nachgeordneten Applikationseinrichtung
60 unter Kontaktierung der mit den Aussparungen in Gestalt der Folienaugen 33 versehenen,
in Förderrichtung 42 vorder- und rückseitig angeordneten Gebindeaußenseiten appliziert
werden kann. Bei dieser Verfahrensvariante kann als Umverpackung bspw. Schrumpffolie,
Klebefolie oder eine dünne und dehnbare, gut haftende Folienbahn als Umhüllung für
die Artikel zur Ausbildung von Foliengebinden verwendet werden. Wesentlich bei dieser
Variante des Applikationsverfahrens für die Tragegriffe ist die Drehung der Gebinde
10, wodurch das sog. Folienauge in bzw. gegen die Laufrichtung der transportierten
Gebinde gerichtet wird, was nach dem Umhüllen mittels des Einschlagmoduls 56 nicht
gegeben wäre. Zu diesem Zweck können die Gebinde bspw. um 90 oder 270 Grad um ihre
Hochachse gedreht werden.
[0049] Wenn im Zusammenhang der vorstehenden Beschreibung von Ausstanzungen die Rede ist,
die mittels der Stanzeinrichtung 58 in die Folie 20 oder Umverpackung 18 des Gebindes
10 eingebracht wird, so umfasst dies gleichermaßen Einstiche, die mittels der Injektionsnadel
38 entsprechend Fig. 5 und/oder mittels einer im Vakuum-Sauger 36 integrierten Nadel
38 eingebracht werden, um auf diese Weise den jeweiligen Behälteraußenmantel 28 mit
Klebstoff zu beaufschlagen, um dort das Handgriffende 30 zu fixieren.
[0050] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 10
- Gebinde
- 12
- Tragegriff
- 13
- Griffschlaufe
- 14
- Artikel
- 16
- Behälter, Getränkebehälter
- 18
- Umverpackung
- 20
- Folie, Schrumpffolie
- 22
- Kontaktstelle
- 24
- Aussparung
- 26
- Rand, Randbereich
- 28
- Mantelfläche
- 30
- Tragegriffende
- 32
- Folienoberfläche
- 33
- Folienauge
- 34
- Klebeverbindung
- 35
- Schweißverbindung
- 36
- Vakuum-Sauger
- 38
- Nadel, Injektionsnadel
- 40
- Verpackungsmaschine
- 42
- Transportrichtung
- 44
- Horizontalfördereinrichtung
- 46
- Folienpacker
- 48
- Schrumpfofen
- 50
- Gebindetransportabschnitt
- 52
- Folienvorrat, Endlos-Folienvorrat
- 54
- Folientrennstation
- 56
- Folieneinschlagmodul
- 58
- Stanzeinrichtung
- 60
- Applikationseinrichtung
- 62
- Handhabungseinrichtung
1. Verfahren zur Herstellung von Gebinden (10) mit Tragegriff (12), bei dem wenigstens
zwei Artikel (14) mittels einer Schrumpffolie (20), Banderole o. dgl. Umverpackung
(18) zumindest teilweise umhüllt und zusammengehalten werden, wobei der Tragegriff
(12) mittels Klebeverbindungen (34) an Kontaktstellen (22) am Gebinde (10) fixiert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Tragegriff (12) an definierten Kontaktstellen
(22) an Mantelflächen (28) der Artikel (14), insbesondere an Mantelflächen (28) von
wenigstens zwei gegenüber liegend angeordneten Artikeln (14) des Gebindes (10) fixiert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Kontaktstellen (22) durch Klebestellen
zwischen den Mantelflächen (28) der Artikel (14) und dem Tragegriff (12) gebildet
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der Tragegriff (12) an Kontaktstellen
(22) im Bereich von Mantelflächen (28) wenigstens zweier gegenüber liegend angeordneter
Artikel (14) unter Einbeziehung der Umverpackung (18) fixiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die Kontaktstellen (22) zumindest
teilweise die Umverpackung (18) durchdringen und jeweils Klebeverbindungen (34) zwischen
Tragegriffenden (30) und den Artikeln (14) und/oder der Umverpackung (18) hergestellt
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem sich die Kontaktstellen (22) zumindest
teilweise mit Aussparungen (24) in der Umverpackung (18) decken und diese durchdringen
und eine Klebverbindung (34) zwischen jeweiligen Tragegriffenden (30) und den Mantelflächen
(28) der Artikel (14) hergestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem Aussparungen (24) derartig ausgebildet werden,
dass diese im Wesentlichen mit den Dimensionen der Kontaktstellen (22) korrespondieren.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, bei dem die Klebeverbindung (34) der Kontaktstellen
(22) auf den Bereich der Aussparungen (24) beschränkt werden, sodass der Randbereich
(26) und der Bereich außerhalb dieses Randes (26) keinen Klebstoff aufweisen.
9. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, bei dem die Kontaktstellen (22) im Wesentlichen
auf die Aussparungen (24) beschränkt werden, sodass die Umverpackung (18) nicht oder
nur linienartig berührt wird und die Kontaktstellen (22) nur geringfügig in die Ränder
der Aussparung (24) hineinreichen.
10. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, bei dem die Klebestellen derartig ausgebildet werden,
dass diese durch die Aussparungen (24) hindurchgreifen und die Ränder (26) der Aussparung
(24) zumindest teilweise berühren.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, bei dem die Kontaktstellen (22) derartig
ausgebildet werden, dass diese sich zumindest teilweise in die Umverpackung (18) bzw.
Ränder (26) deren Aussparungen (24) erstrecken, so dass die Kontaktstellen (22) die
Ränder (26) der Aussparungen (24) umfassen oder sich zumindest teilweise mit den Rändern
(26) der Aussparungen (24) überdecken.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem die Umverpackung (18) Folienaugen
(33) aufweist, die Teile der Artikel (14) freilassen, so dass an die freiliegenden
Artikelmantelflächen (28), die gleichzeitig die Seitenflächen des Gebindes (10) bilden,
die Tragegriffenden (30) fixiert bzw. angeklebt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 12, bei dem die Folienaugen (33) durch Aussparungen
(24) gebildet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, bei dem die Klebeverbindungen (34), durch welche
die Tragegriffenden (30) des Tragegriffs (12) an den zu den Außenseiten des Gebindes
(10) weisenden Bereichen der Mantelflächen (28) der mittig angeordneten Artikel (14)
fixiert werden, nicht in haftendem Kontakt mit der Umverpackung (18) stehen, sondern
einen geringen Abstand zum oberen Rand des Folienauges (33) aufweisen.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, bei dem mit dem Tragegriff (12) eine
oberhalb der Gebindeoberseite befindliche Griffschlaufe (13) zum Tragen des Gebindes
(10) ausgebildet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, bei dem Aussparungen (24) mittels Stanzen
in die Umverpackung (18) eingebracht werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, wobei es sich bei den Artikeln (10) um
Behälter, insbesondere um Getränkebehälter, handelt.
18. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Herstellung von Gebinden (10) mit
Tragegriff (12) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 17.