[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Holz-Beton-Verbundelement mit einem Holzanteil
und einem Betonanteil zur Verwendung als Decke oder Boden oder Wand in einem Gebäude.
[0002] In der Baubranche geht der Trend eindeutig zu ressourcenschonenden Bauweisen, bei
denen Holz als ständig nachwachsender Rohstoff bevorzugt wird. Viele Häuser werden
deshalb aus Holz gebaut, da dieser Werkstoff viele positive Eigenschaften hat, beispielsweise
eine gute Wärmedämmung bietet, einfach zu montieren und in kurzer Zeit herzustellen
ist. Die Decken und Böden und Wände werden häufig ebenfalls aus Holz gefertigt. Hierbei
werden Brett-sperrholzdecken oder Brettstapeldecken eingesetzt, die mittels Leim verbunden
sein können. Vorteilhaft sind eine hohe Scheibenwirkung und eine besonders große Festigkeit
und Tragfähigkeit. Allerdings ist durch die Verwendung von Leim ein ökologisches Bauen
nur bedingt möglich. Für einen Schallschutz muss eine zusätzliche Beschwerung (Zusatzschicht)
örtlich aufgebracht werden.
[0003] Wird bei Brettsperrholzdecken oder Brettstapeldecken auf eine Leimverbindung verzichtet,
so kann zwar ein ökologisches Bauen realisiert werden, die Tragfähigkeit und das Durchbiegeverhalten
verschlechtern sich jedoch. Eine Scheibenwirkung kann nicht nur bedingt erzielt werden,
wenn statt der Leimverbindung Holzdübel oder eine Schraubverbindung verwendet werden.
Bei Brettstapeldecken kommt hinzu, dass die Optik von vielen Bauherren bemängelt wird.
[0004] Anstelle der reinen Holzdecke sind auch Holz-Beton-Verbunddecken bekannt, die in
Holzbauten kombiniert eingesetzt werden. Der Einsatz dieser Holzbetonverbunddecken
findet derzeit hauptsächlich im Sanierungsbereich statt. Die Kombination aus Holz
als nachwachsendem Rohstoff und Beton ermöglicht eine energiesparende, kosteneffiziente,
stabile und langlebige Bauweise. Insbesondere bei Geschossdecken werden solche Holz-Beton-Verbunddecken
eingesetzt, wobei eine Lage aus Holz mit einer darüber angeordneten Betonlage kombiniert
wird. Die beiden Lagen werden mittels Spezialschrauben oder eingeleimten Blechen miteinander
verbunden. Eine derartige Decke wird direkt vor Ort gebaut hergestellt, wobei zunächst
eine Brettstapeldecke, Holzbalkendecke oder Brettsperrholzdecke in das Haus eingebaut
wird und dann eine Betonschicht darüber betoniert wird. Durch diese Kombination lassen
sich Decken mit einem guten Schallschutz und gutem Brandschutzverhalten erzeugen.
Allerdings ist die Herstellung aufwändig und muss vor Ort stattfinden. Belohnt wird
dies jedoch damit, dass gegenüber der konventionellen Holzbauweise mit statisch nichtwirksamer
Beschwerung die aufgebrachte Betonschicht statisch mitwirkt und somit die Auflast
durch eine höhere Tragfähigkeit kompensiert wird. mit einer deutlich höheren Tragfähigkeit
gegenüber reinen Holzdecken. Im Ergebnis wird auch eine deutliche Verringerung des
Eigengewichts bei ähnlicher Tragfähigkeit im Vergleich zu reinen Beton- oder Stahlbetondecken
erzielt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Deckenkonstruktion vorzuschlagen,
die die Nachteile im Stand der Technik überwindet, insbesondere eine Holz-Beton-Verbunddecke
aufzuzeigen, die verbesserte Eigenschaften aufweist.
[0006] Die vorliegende Aufgabe wird durch ein Holz-Beton-Verbundelement mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst.
[0007] Das erfindungsgemäße Holz-Beton-Verbundelement kann zur Verwendung als Decke, Boden
oder Wand in einem Gebäude, insbesondere in einem Holzhaus oder in Massivhäusern verwendet
werden. Die Holz-Beton-Verbunddecke umfasst eine Bodenplatte und eine gegenüberliegende
Deckplatte sowie einen zwischen der Bodenplatte und der Deckplatte angeordneten Kern
aus einer Betonfüllung oder ggf. zementgebundener Splittfüllung. Bodenplatte und Deckplatte
sind bevorzugt jeweils aus einer Mehrzahl nebeneinander angeordneter Holzbalken gebildet.
Die Bodenplatte und Deckplatte bilden somit eine Holzlage, die hauptsächlich (obere
und untere) Gurtlage, Brettlage oder Kernlage genannt wird. Die verwendeten Holzbalken
werden von Fachleuten als Gurthölzer oder lediglich als Hölzer bezeichnet.
[0008] Bodenplatte und/oder Deckplatte haben jeweils an ihrer Innenseite bevorzugt wenigstens
eine Langnut (auch Kerve genannt), die sich quer zur Längsrichtung der Holzbalken
erstreckt. Die Langnut hat bevorzugt einen rechteckigen Querschnitt, kann jedoch auch
einen runden oder anderen Querschnitt aufweisen. Die Innenseite der Deckplatte bzw.
Bodenplatte ist die Seite, die zu der jeweils gegenüberliegenden Platte und somit
zu dessen entsprechender Innenseite ausgerichtet ist. Die beiden Innenseiten liegen
somit direkt gegenüber.
[0009] Die Langnut der Bodenplatte oder die der Deckplatte bilden einen nicht notwendigerweise
offenen Kanal, der mit der Betonfüllung gefüllt ist. Die Langnut wird an ihrer offenen
Seite geschlossen, so dass ein geschlossener Kanal gebildet wird, der den Betonkern
aufweist. Die Langnut wird bevorzugt durch die gegenüberliegende Platte abgedeckt
und geschlossen. Der Kanal weist dann bevorzugt die gleiche Tiefe auf wie die Langnut.
[0010] Alternativ und bevorzugt weisen die Bodenplatte und die Deckplatte jeweils eine Langnut
auf. Bodenplatte und Deckplatte sind bevorzugt derart ausgebildet und angeordnet,
dass die Langnut der Bodenplatte und die Langnut der Deckplatte bevorzugt deckungsgleich
sind und derart miteinander fluchten, dass sie den Kanal bilden, der mit der Betonfüllung
gefüllt ist. In diesem Fall entsteht ein Kanal, dessen Tiefe größer ist als die Tiefe
der Langnut, bevorzugt doppelt so groß.
[0011] Der Kanal ist ein nicht notwendigerweise rechteckiger Kanal. Bevorzugt hat der Kanal
jedoch einen rechteckigen Querschnitt und ist nach oben hin geschlossen, da er aus
den beiden gegenüberliegenden Langnuten gebildet wird. Selbstverständlich können die
einzelnen Kanäle unterschiedliche Dimensionen aufweisen und müssen nicht alle gleich
sein. Gleiches gilt für die Nuten und Langnuten.
[0012] Die bevorzugt zur Bildung der Bodenplatte und Deckplatte verwendeten Holzbalken sind
bevorzugt langgestreckte, im Wesentlichen quaderförmige Holzstücke mit zwei gegenüberliegenden
Hauptseiten, zwei gegenüberliegenden Längsseiten, die von einer der langen Schmalseiten
des Holzbalkens gebildet werden, und zwei gegenüberliegenden Frontseiten, die von
den kurzen Schmalseiten des Holzbalkens gebildet werden. Die Länge des Holzbalkens
ergibt sich durch die Länge der Hauptseite bzw. der Länge der langen Schmalseite.
Sie definiert die Längsrichtung des Holzbalken. Die Breite ist die Breite der Hauptseite
bzw. die Längsausrichtung der Frontseite, also der kurzen Schmalseite, während die
Höhe durch die kleinere Längsausdehnung der Längsseite gebildet wird. Eine der Hauptseiten
des Holzbalkens ist eine Innenseite, die zu der Innenseite des gegenüberliegenden
Holzbalkens gerichtet ist. An der Innenseite des Holzbalkens ist eine Nut angeordnet,
die sich quer zur Längsausdehnung des Holzbalkens zwischen den beiden gegenüberliegenden
Längsseiten erstreckt. Die Nut verläuft also über die gesamte Breite des Holzbalkens.
Mehrere miteinander fluchtende Nuten von an den Längsseiten einander kontaktierenden
Holzbalken bilden dann die Langnut der Bodenplatte bzw. die Langnut der Deckplatte.
Diese Langnut wird in der Fachbezeichnung auch Kerve genannt. Sie ist eine Ausnehmung,
die bevorzugt durch spanende Bearbeitung, beispielsweise durch Fräsen, gebildet wird.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform des Holz-Beton-Verbundelements sind die Holzbalken
der Bodenplatte und die Holzbalken der Deckplatte quer zu ihrer Längsrichtung versetzt
angeordnet. Ein Holzbalken einer Platte überlappt somit mit zwei gegenüberliegenden
Holzbalken der gegenüberliegenden Platte. Mit anderen Worten überlappt ein Holzbalken
der Bodenplatte zwei Holzbalken der Deckplatte, während gleichzeitig ein Holzbalken
der Deckplatte zwei Balken der Bodenplatte überlappt.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform überlappen die Holzbalken derart, dass ein Holzbalken
mit zwei gegenüberliegenden Holzbalken verbunden werden kann. Die Verbindung erfolgt
über wenigstens ein Verbindungselement. Verbindungselemente können Nägel, Schrauben,
Holzdübel, Bolzen oder andere Holzverbindungselemente sein, beispielsweise solche,
wie sie im Stand der Technik bekannt sind. Auch weitere Verbindungselemente, wie beispielswiese
schmale Platten, wären denkbar.
[0015] Vorzugsweise weist die Nut in dem Holzbalken eine Tiefe auf, die wenigstens 20 %
der Höhe des Holzbalkens entspricht. Die Höhe des Holzbalkens ist gleich der Höhe
der Längsseite des Balkens. Weiter bevorzugt ist eine Tiefe der Nut von wenigstens
25 %, besonders bevorzugt wenigstens 30 % und sehr bevorzugt von wenigstens 35 % der
Höhe der Längsseite des Holzbalkens. Auf diese Weise wird genügend Volumen für den
Betonkern zur Verfügung gestellt.
[0016] Alternativ kann die Dimension der Nuttiefe auch in absoluten Zahlen betrachtet werden.
Bei einer Höhe des Holzbalkens von wenigstens 6 cm, bevorzugt 8 cm und sehr bevorzugt
10 bis 12 cm hat sich eine Nuttiefe von wenigstens 1,5 cm als untere Grenze im praktischen
Einsatz gezeigt. Vorzugsweise ist die Tiefe der Nut wenigstens 2 cm, sehr bevorzugt
wenigstens 2,5 cm, besonders bevorzugt wenigstens 3,5 cm. Bei Holzbalken mit 12 cm
Höhe und darüber können auch Nuttiefen von wenigstens 4 cm vorgesehen sein.
[0017] Damit die Stabilität der Bodenplatte und Deckplatte gewährleistet ist, darf die Tiefe
der Nut eine Höchstgrenze nicht überschreiten. Es hat sich in der Praxis als sinnvoll
erwiesen, wenn die Nuttiefe maximal 50 % der Höhe des Holzbalkens, also 50 % der Höhe
der Längsseite des Holzbalkens beträgt. Besonders bevorzugt ist die Nuttiefe höchstens
45 %, sehr bevorzugt höchstens 40 % und weiter bevorzugt höchstens 35 % der Höhe der
Längsseite des Holzbalkens. In absoluten Zahlen kann die Nuttiefe auf höchstens 6
cm begrenzt sein, wobei diese Grenze auf einen Holzbalken mit einer Höhe von 12 cm
oder von wenigstens 10 cm gesehen werden muss. Bevorzugt ist die Nuttiefe höchstens
5,5 cm, besonders bevorzugt höchstens 5 cm, 4,5 cm oder 4 cm, wobei der Wert von 4
cm als Maximalwert für Holzbalken von wenigstens 7 cm oder 8 cm Höhe angesehen wird.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Nut des Holzbalkens wenigstens 5 cm
breit, besonders bevorzugt wenigstens 10 cm. In der Praxis haben sich Nuten mit einer
Breite von 15 cm, 20 cm oder 25 cm als sehr geeignet gezeigt. Nuten von wenigstens
30 cm Breite, bevorzugt wenigstens 35 cm Breite werden bevorzugt verwendet, wenn der
Holzbalken eine Länge von mehr als 2 m, bevorzugt von mehr als 3 m aufweist. Bevorzugt
ist ein Verhältnis von Tiefe der Nut zu Breite der Nut von 1 zu 2 bis 1 zu 5, besonders
bevorzugt bis 1 zu 7 oder 1 zu 10.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Holz-Beton-Verbund-elements ist
in dem Holzbalken eine Nut im Endbereich angeordnet. Der Endbereich ist dabei der
Bereich des Holzbalkens, der sich vom Ende bis maximal 100 cm Entfernung erstreckt.
Bei Holzbalken von weniger als 3 m Länge ist der Endbereich auf ca. 50 cm definiert.
Die Nut im Holzbalken ist in diesem Endbereich angeordnet, sodass die Langnut der
Bodenplatte und der Deckplatte ebenfalls in einem Endbereich gebildet wird. Der Abstand
der Nut vom benachbarten Ende des Holzbalkens, also von dem Ende, das der Nut am nächsten
liegt, ist dabei wenigstens gleich der Breite des Holzbalkens, bevorzugt wenigstens
15 cm bei einer Balkenlänge bis zu 3 m, sehr bevorzugt wenigstens 20 cm. Besonders
bevorzugt ist ein Abstand von 20 bis 30 cm, der sich in der Praxis auch bei einer
Balkenlänge von über 3 m als besonders geeignet erwiesen hat.
[0020] Der Nutabstand vom nahe gelegenen Ende des Holzbalkens beträgt bevorzugt höchstens
70 cm, besonders bevorzugt höchstens 50 cm. Bei Balkenlängen und damit bei Längen
des Holz-Beton-Verbundelements von kleiner 3 m hat sich ein Nutabstand vom nahe gelegenen
Ende des Balkens bzw. vom Rand des Verbundelements von bevorzugt höchstens 30 cm oder
25 cm als vorteilhaft erwiesen.
[0021] Gemäß der Erfindung weist das Holz-Beton-Verbundelement wenigstens einen Kanal zwischen
der Bodenplatte und der Deckplatte auf. Es hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen,
wenn ein Kanal an beiden Enden des Holz-Beton-Verbundelements vorgesehen ist. Dazu
weisen die einzelnen Holzbal-ken an beiden Enden je eine Nut auf, die bevorzugt im
Endbereich der Holz-balken angeordnet ist. Besonders bevorzugt ist der jeweilige Abstand
der Nut zum benachbarten Ende des Holzbalkens, also zum nahliegenden Ende des Holzbalkens,
gleich oder im Wesentlichen gleich. In einer besonderen Ausführungsform gelten die
oben genannten Abstände der Nuten für beide Seiten.
[0022] In der Praxis hat sich eine Ausführungsform des Holz-Beton-Verbundelements als besonders
vorteilhaft erwiesen, bei der zwei Nuten in den Holzbalken nebeneinander angeordnet
sind. Die Bodenplatte und die Deckplatte haben somit zwei Längsnuten. Besonders bevorzugt
sind zwei Längsnuten im jeweiligen Randbereich der Bodenplatte und der Deckplatte.
Somit weisen die Holz-balken bevorzugt jeweils zwei Nuten in dem Endbereich der jeweiligen
Enden auf. Die Holz-Beton-Verbunddecke hat also insgesamt bevorzugt vier Kanäle mit
Betonfüllung, wobei selbstverständlich mehr als vier Kanäle in dem Verbundelement
angeordnet sein können, beispielsweise 6, 7, 8 oder mehr.
[0023] Besonders bevorzugt ist der Abstand von zwei benachbarten Nuten in den Holzbalken
wenigstens 40 % der Breite der Nut, besonders bevorzugt wenigstens 50 % der Breite
der Nut und sehr bevorzugt wenigstens 60 % der Nutbreite. In der Praxis ergeben sich
damit Abstände der benachbarten Nuten von bevorzugt wenigstens 5 cm, sehr bevorzugt
wenigstens 10 cm, 15 cm oder 20 cm, wobei die Abstände bevorzugt von der Länge der
Holzbalken abhängen. Für Holzbalken mit 3 m Länge und mehr haben sich Abstände von
zwei benachbarten Nuten von wenigstens 20 cm als vorteilhaft erwiesen.
[0024] Bevorzugt ist ein Holz-Beton-Verbundelement, bei dem die durch die Nuten gebildeten
Langnuten mit einer Folie oder folienartigen Schicht ausgekleidet sind. Die folienartige
Schicht kann beispielsweise aus Kunststoff sein. Auch kann eine Papierschicht oder
ein dünnes Trennpapier verwendet werden, das in die Langnuten eingelegt wird. Auf
diese Weise wird verhindert, dass der Beton mit dem Holzbalken in Kontakt kommt, da
die Folie oder Schicht zwischen Beton und Holzbalken angeordnet ist. Feuchtigkeit
aus dem noch feuchten Beton kann somit nicht in das Holz eindringen. Die Schichten
oder das Trennpapier können in den Langnuten befestigt sein oder durch eine geeignete
Formgebung selbsthaltend sein.
[0025] Das erfindungsgemäße Holz-Beton-Verbundelement, das beispielsweise als Decke, Boden
oder Wand in Häusern oder Gebäuden verwendet wird, verbindet zwei sich gegenüberliegende
Holzlagen (Bodenplatte und Deckplatte) mit einer Betonfüllung in einem Kanal, einer
so genannten Betonknagge in neuer Weise. Dadurch wird ein ökologisch hochwertiges
Produkt gebildet, das ohne Leim und ohne Leimverbindung auskommt. Es werden nur Naturbaustoffe
verbaut. Die CO2-Bilanz der beiden Baustoffe und Holz bleibt neutral oder ist sogar
positiv durch den erhöhten Einsatz von Holz. Das derart gebildete Verbundelement mit
dem kanalartigen Betonkern weist eine Steifigkeit auf, die doppelt so groß ist wie
die bisherigen, leimfreien Verbunddecken, bei denen Holz und Beton beispielsweise
durch Holzdübel, Schrauben oder Nägel verbunden werden. Durch Einfassen des Betonkerns
zwischen den beiden Holzlagen wird eine sehr gute Verbindung der beiden Elemente gewährleistet.
Wird eine Stahlarmierung in den Kanal eingelegt, so dass eine bewehrte Betonknagge
entsteht, wird auch eine Scheibenwirkung ohne gekreuzte Holzlagen sichergestellt,
die sonst nur bei gekreuzten Holzlagen und Leimverbindung erzielt werden kann.
[0026] Die beiden Holzlagen (Deckplatte und Bodenplatte) werden durch senkrechte Schrauben
miteinander verschraubt. Dabei werden zusätzlich Schrauben durch die Betonknaggen
geführt. Insbesondere bei stahlarmiertem Betonkern werden Schrauben senkrecht durch
den Kern mit dem Holz verschraubt. Hierdurch wird ein seitliches Quellen der Holzlagen
quer zur Faser bei Feuchtigkeitseinwirkung, z. B. während der Montage, verhindert.
Dies bietet einen großen Vorteil gegenüber den bisherigen Lösungen, bei denen Holzkreuzlagen
in Brettsperrholzdecken verwendet wurden, um das Quellen zu verhindern. Insbesondere
bei Brettstapeldecken ohne Kreuzlagen ist der Quelleffekt enorm und muss bei der Herstellung
immer berücksichtigt werden
[0027] Das erfindungsgemäße Holz-Beton-Verbundelement hat den Vorteil, dass sowohl die Unterseite
als auch die Oberseite aus Holz sind. Somit können beim Verbau alle gebräuchlichen
Holzverbindungsmittel verwendet werden.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Holzlagen, also die Bodenplatte
und die Deckplatte, gegeneinander versetzt angeordnet. So wird eine seitliche Falzverbindung
zwischen zwei Holz-Beton-Verbundelement ermöglicht. Während der Herstellung wird dazu
an einem seitlichen Ende bei einer der Platten der letzte Holzbalken in einer schmäleren
Version ausgebildet. Dieser schmale Holzbalken wird nach Erstarren und Aushärten des
Betonkerns entfernt, sodass eine stufenförmige Randverbindung entsteht. Auf diese
Stufe wird das überstehende Holzteil (Holzbalken) des benachbarten Holz-Beton-Verbundelements
angeordnet. Durch einfaches Verschrauben kann eine schnelle und kostengünstige und
gleichsam sehr wirksame Verbindung realisiert werden.
[0029] Neben dem Vorteil der Verarbeitung durch die beiden Holzseiten des Verbundelements,
also durch die Holzdecke und den Holzboden, entsteht auch ein optisch sehr schönes
Bild. Zum einen kann man eine derartige Decke (z.B. bei einer Holzsichtdecke) unbearbeitet
lassen. Zum anderen kann die Oberseite als Boden des darüber liegenden Stockwerks
verwendet werden. Unterseite der Bodenplatte als sichtbare Holzdecke eingesetzt werden
um einen hochwertigen ästhetischen Eindruck gerade in Gebäuden mit Holzsichtanforderungen
anbieten zu können.
[0030] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform weisen die Bodenplatte und die Deckplatte
bzw. die Holzbalken der entsprechenden Platte weitere Ausnehmungen an ihrer Innenseite
auf. In diesen Ausnehmungen wird eine Schallschutzschicht eingebracht, die beispielsweise
aus Beton oder Magerbeton oder aus einer zementgebundenen Splittschüttung bestehen
kann. Eine derartige Zwischenschicht dient zum Schallschutz. Die Ausnehmung an den
Innenseiten der Bodenplatte und Deckplatte hat eine geringere Tiefe als die Nuten,
die den Kanal für den Betonkern bilden. Auf diese Weise wird das Gewicht nur wenig
erhöht. Durch die integrierte Zwischenschicht zur Schallschutzbildung müssen die Holz-Beton-Verbundelemente
nicht mehr oberseitig zusätzlich beschwert werden, beispielsweise durch eine zusätzliche
Schallschutzschicht. Die Raumhöhe wird nicht durch eine zusätzliche Schallschutzschicht
verringert und die Bauzeit beim Bau des Gebäudes nicht verlängert wird, da das Schallschutzelement
bereits integriert ist. Die Schallschutzschicht innerhalb des Holz-Beton-Verbundelements
leistet keinen Beitrag zur Steifigkeit Auch das bevorzugte Holz-Beton-Verbundelement
mit Zwischenschicht kann komplett werkseitig hergestellt werden und muss auf der Baustelle
nur noch verlegt werden. Ein weiterer Vorteil dieser als Einlage ausgebildeten Zwischenschicht
ist darin zu sehen, dass das Element rauchdicht wird, da die Fugen geschottet sind.
[0031] Alternativ kann in den durch die Ausnehmung gebildeten Hohlraum auch eine Dämmschicht
eingelegt werden, wenn die wärmedämmenden Anforderungen höher sind als die Schallschutzanforderungen.
[0032] Ein weiterer Vorteil der massiven Zwischenschicht (z.B. aus Beton, Magerbeton, Splitt,
etc.) ist auch die Erhöhung der Speicherfähigkeit von Raumwärme des Bauteils. Sie
hat somit eine sehr positive Auswirkung auf das Raumklima.
[0033] Erfindungsgemäß umfasst die Herstellung eines Holz-Beton-Verbundelements mit einer
Bodenplatte, einer Deckplatte und einem zwischen Bodenplatte und Deckplatte angeordneten
Kern aus einer Betonfüllung mehrere Schritte, die im Folgenden angegeben sind. Die
Schritte können teilweise auch in veränderter Reihenfolge verwendet werden.
[0034] Zunächst werden langgestreckte, im Wesentlichen quaderförmige Holzbalken mit zwei
gegenüberliegenden langen Hauptseiten, deren Längsausdehnung deutlich größer ist als
deren Querausdehnung, zwei gegenüberliegenden Längsseiten, der Längsausdehnung der
Längsausdehnung der Hauptseite entspricht und zwei gegenüberliegenden Frontseiten
bereitgestellt. Auf einer der Hauptseiten des Holzbalkens wird wenigstens eine Nut
in Querrichtung des Holzbalkens von einer Längsseite zur gegenüberliegenden Längsseite
erzeugt. Die Hauptseite mit der Nut wird die spätere Innenseite des Holz-Beton-Verbundelements.
Bevorzugt erfolgt das Erzeugen der Nut mittels einer Fräse. Optional können in diesem
Stadium oder später auch bereits Bohrungen vorgesehen werden, in denen später Verbindungselemente,
z.B. Schrauben zur Verschraubung der Boden- und Deckplatte bzw. der einzelnen Holzbalken
verwendet oder eingeschraubt werden.
[0035] In einem weiteren Schritt werden mehrere Holzbalken derart nebeneinander gelegt,
dass je zwei Holzbalken mit ihren Längsseiten aneinander liegen, wobei die Nuten zweier
benachbarter Holzbalken miteinander fluchten. Durch diese Anordnung wird eine Bodenplatte
gebildet, die eine Langnut aufweist, die sich vom ersten bis zum letzten Holzbalken
erstreckt. Optional wird die Langnut mit einer folienartigen Schicht, beispielsweise
einer Papierschicht oder Trennpapier ausgelegt, um das Eindringen von Feuchtigkeit
aus dem Frischbeton in das Holz zu verhindern. Optional können die Holzbalken, die
die Bodenplatte bilden, miteinander verspannt werden.
[0036] In einem nächsten Schritt wird die Deckplatte durch Anordnen mehrerer Holz-balken
derart nebeneinander gebildet, dass sich benachbarte Längsseiten berühren und die
Nuten der Holzbalken derart miteinander fluchten, dass eine Langnut gebildet wird.
Die Holzbalken werden gegenüber der Bodenplatte derart angeordnet, dass die Nuten
der Holzbalken der Bodenplatte den Nuten der Holzplatten der Deckplatte gegenüberliegen,
wodurch die beiden Langnuten der Bodenplatte und der Deckplatte gegenüberliegen und
einen geschlossenen Kanal bilden, der sich quer zur Längsrichtung der Holzbalken erstreckt.
[0037] Vorzugsweise erfolgt das Anordnen der Holzbalken der Deckplatte um eine halbe Balkenbreite
versetzt gegenüber den Holzbalken der Bodenplatte.
[0038] Die Holzbalken werden mit gegenüberliegenden Holzbalken verbunden, sodass ein Holzverbundelement
mit einem ungefüllten Kanal entsteht. Optional kann in dem Kanal eine Stahlbewehrung
eingebracht werden, um einen Stahlbetonkern zu bilden. Ebenfalls optional kann der
Kanal an wenigstens einer Seite, bevorzugt an beiden Seiten verschlossen werden.
[0039] In einem weiteren Schritt wird der Kanal mit Beton durch eine Einfüllöffnung gefüllt,
bist ein vollständiges Befüllen erfolgt ist. Eine oder mehrere Einfüllöffnungen können
in der Deckplatte (oder Bodenplatte) vorgesehen werden, beispielsweise auch bevor
Bodenplatte und Deckplatte miteinander verschraubt werden. Optional kann das Befüllen
durch ein Rütteln des Verbundelements unterstützt werden, damit eine vollständige
Befüllung gewährleistet wird. Beispielsweise kann das Verbundelement waagerecht ausgerichtet
sein. Alternativ ist es auch möglich, das Verbundelement derart vertikal zu lagern,
dass der Kanal durch eines der Kanalenden gefüllt werden kann.
[0040] Die Einfüllöffnungen, die vorzugsweise in der Deckplatte angeordnet sind, werden
nach dem bevorzugt vollständigen Befüllen des Kanals mit Beton verschlossen, bevorzugt
nach Aushärten des Betons, beispielsweise durch einen Holzzapfen. Sobald der Beton
ausgehärtet ist, können die Verschlussstücke an den Kanalenden entfernt werden. Das
Holz-Beton-Verbundelement kann ausgeliefert werden.
[0041] Optional können weitere Verfahrensschritte vorgesehen sein. Beispielsweise können
in den einzelnen Holzbalken Ausnehmungen erzeugt werden, in die eine Dämmschicht oder
eine Schallschutzschicht, beispielsweise aus Beton, eingefüllt werden kann. Selbstverständlich
ist es auch möglich, die Nuten in den Holzbalken oder die Ausnehmung in den Holzbalken
erst dann zu erzeugen, wenn mehrere Holzbalken aneinander gelegt und miteinander verspannt
sind. Sobald eine Ausnehmung für das Füllmaterial der Zwischenschicht gebildet ist,
kann die Ausnehmung der Bodenplatte mit dem Magerbeton gefüllt werden. Dies erfolgt
bevorzugt, wenn noch keine Deckplatte montiert ist. Der verwendete Beton ist in der
Regel derart steif, dass er nicht davonfließt. Gleiches gilt für eine zementgebundene
Splittschüttung oder ein optionales Dämmmaterial.
[0042] Selbstverständlich kann die Ausnehmung nur in den Holzbalken der Bodenplatte vorgesehen
sein. Alternativ oder zusätzlich und ebenfalls bevorzugt ist die Ausnehmung in den
Holzbalken der Deckplatte vorgesehen.
[0043] Bei Verwendung einer Zwischenschicht zum Schallschutz oder zur Wärmedämmung berühren
sich die Bodenplatte und die Deckplatte nicht direkt sondern lediglich über den Betonkern
oder die Zwischenschicht. Aus Stabilitätsgründen werden deshalb bevorzugt Füllhölzer
in die Ausnehmung eingelegt um eine Höhennivellierung zu erzeugen. Darüber hinaus
können im Bereich der Füllhölzer die obere und untere Gurtlage (also die Holzlagen
Bodenplatte und Deckplatte) einfach miteinander verschraubt werden. Darüber hinaus
können Füllhölzer an den Seiten des Kanals positioniert, damit der Füllbeton für den
Betonkern nicht verläuft, insbesondere nicht das Material der Zwischenschicht verschiebt
und verdrängt. Vorzugsweise werden mehrere Füllhölzer zwischen die Bodenplatte und
die Deckplatte gelegt. Ihr Abstand ist variabel. Sie können unter anderem auch zur
Stabilität dienen, wenn dies notwendig ist. In der Praxis hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, bei Holz-Beton-Verbundelementen maximal vier Füllhölzer zwischen den beiden
Kanälen anzuordnen.
[0044] Die Ausnehmungen zur Aufnahme des Schallschutzmaterials oder des Wärmedämmmaterials
erstrecken sich bevorzugt auch von dem Kanal zum äußeren Rand des Verbundmaterials
und bei zwei benachbarten Kanälen auf jeder Seite des Verbundelements zwischen den
Kanälen.
[0045] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die
beigefügten Abbildungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Holz-Beton-Verbundelement mit zwei Betonkernen;
- Figur 2
- einen Schnitt durch einen Holzbalken als Teil des Holz-Beton-Verbundelements gemäß
Figur 1;
- Figur 3
- eine besondere Ausführungsform eines Holz-Beton-Verbundelements mit Zwischenschicht
zur Schalldämmung;
- Figur 4
- eine Bodenplatte und eine Deckplatte als Teile des Holz-Beton-Verbundelements gemäß
Figur 3;
- Figur 5
- das Holz-Beton-Verbundelement gemäß Fig. 3 in perspektivischer Ansicht;
- Figur 6
- zwei Holz-Beton-Verbundelemente mit Versatz zur Verbindung; und
- Figur 7
- eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Holz-Beton-Verbundelements.
[0046] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Holz-Beton-Verbundelement 1 mit einer Bodenplatte
2 und einer Deckplatte 3, die mit ihren jeweiligen Innenseiten 4 aneinander liegen.
Die Bodenplatte 2 und die Deckplatte 3 sind jeweils aus mehreren Holzbalken 5 gebildet,
die mit ihren Längsseiten 6 aneinander gelegt sind und sich kontaktieren. Zwischen
der Bodenplatte 2 und der Deckplatte 3 sind in dem hier bevorzugt dargestellten Beispiel
zwei Betonkerne 7 angeordnet.
[0047] Die Bodenplatte 2 und die Deckplatte 3 weisen jeweils an ihren Innenseiten 4 eine
Langnut 8 auf, die deckungsgleich sind. Die Langnut 8 der Bodenplatte 2 liegt der
Langnut 8 der Deckplatte 3 gegenüber, sodass ein Kanal 9 gebildet wird, da die beiden
Langnuten 8 miteinander fluchten. Der Kanal 9, der im Fachjargon auch Knagge genannt
wird, nimmt eine Betonfüllung 10 auf, die nach Aushärten den Betonkern 7 bildet.
[0048] In der Deckplatte 3 ist oberhalb des Kanals 9 wenigstens eine Einfüllöffnung 11 für
Beton vorgesehen, die mit einem Zapfen 12 verschlossen werden kann. In der gezeigten
bevorzugten Ausführungsform weist die Deckplatte 3 drei beabstandete Einfüllöffnungen
11 je Kanal 9 auf, durch die Beton eingefüllt werden kann.
[0049] Wie Figur 1 zu entnehmen ist, umfasst die Bodenplatte 2 zehn nebeneinander angeordnete
Holzbalken 5a, die sich mit ihrem Längsseiten 6 berühren. Die Holzbalken 5b der Deckplatte
3 sind versetzt zu den Holzbalken 5a der Bodenplatte 2 angeordnet. An den jeweiligen
langen Rändern 13 der Deckplatte 3 sind Holzbalken 5c vorgesehen, deren Breite der
halben Breite der Holzbalken 5a, 5b entspricht. Die Deckplatte 3 weist also neun Holzbalken
5a sowie zwei schmale Holzbalken 5c auf, sodass ihre Längsausdehnung quer zur Holzbalkenrichtung
der Längsausdehnung der Bodenplatte 2 entspricht. Die Breite der Holzbalken 5a, 5b
beträgt bevorzugt 16 bis 24 cm; hier 20 cm.
[0050] In Figur 1 ist deutlich zu erkennen, dass die beiden Kanäle 9 des Holz-Beton-Verbundelements
1 in einem Randbereich 14 der Bodenplatte 2 bzw. der Deckplatte 3 angeordnet sind.
Der Randbereich 14 entspricht einem Endbereich 15 der Holzbalken 5.
[0051] Das hier dargestellte Holz-Beton-Verbundelement 1 hat eine Länge (Längsausdehnung
in Holzbalkenrichtung) von ca. 5 m. Die Breite in dem hier gezeigten Beispiel beträgt
2 m, da jeder der Holzbalken 5, 5a, 5b eine Breite b von 20 cm aufweist. Die Höhe
des Holz-Beton-Verbundelements h entspricht der doppelten Höhe der Bodenplatte 2 bzw.
Deckplatte 3. Sie ist in dem hier gezeigten Beispiel 22 cm.
[0052] In dem Holz-Beton-Verbundelement 1 werden die Holzbalken 5 mit dem Betonkern 7 miteinander
verbunden, wobei eine nachgiebige Verbindung zweier Holzgurtlagen, die übereinander
liegen, nämlich der Bodenplatte 2 und der Deckplatte 3, geschaffen wird. Die Verbindung
mit dem Werkstoff Beton erfolgt durch die von den Kanälen 9 gebildete Knaggenkonstruktion,
die eine derart steife Verbindung für das Holz-Beton-Verbundelement 1 erzeugt, dass
die Steifigkeit des Verbundelements 1 der einer Holzkonstruktion mit Leimverbindung.
Im Vergleich zu den bisher bekannten Systemen mit einer Verbindung von Holz und Beton
bietet das erfinderische Holz-Beton-Verbundelement 1 ein Deckensystem mit einer Holzunterseite
und einer Holzoberseite. Hierdurch können bei der Montage auf der Baustelle alle üblichen
Holzverbindungen, die im Markt erhältlich sind, verwendet werden.
[0053] Bei dem Holz-Beton-Verbundelement werden die Druckkräfte und Zugkräfte von den Holzlagen
übernommen, also von der Bodenplatte 2 und der Deckplatte 3. Soll auch die Scheibentragfähigkeit
der Elemente erhöht werden, so kann in den Kanal 9 eine Stahlarmierung eingelegt werden,
bevor der Beton eingefüllt wird. Die armierten Betonknaggen stellen dann eine hohe
Scheibentragfähigkeit sicher. Insgesamt ist das erfindungsgemäße Holz-Beton-Verbundelement
1 aus ökologischer Sicht optimiert, da es nur den Einsatz einer recht geringen Menge
an Beton verlangt.
[0054] Das Holz-Beton-Verbundelement gemäß Figur 1 eignet sich insbesondere für ein Element
mit einer Länge (in Holzbalkenrichtung) von max. 3 m. Werden längere Elemente benötigt,
beispielsweise bis zu einer maximalen Länge von etwa 5 m, so werden in den Randbereichen
14 jeweils zwei Kanäle 9 nebeneinander angeordnet.
[0055] Figur 2 zeigt die Seitenansicht eines entsprechend ausgeführten Holzbalkens 5. In
dem Endbereich 15 des Holzbalkens 5 sind zwei Nuten 16 vorgesehen, deren Querschnitt
jeweils die Hälfte des Querschnitts des später gebildeten Kanals 9 sind. Die Nuten
16 werden bevorzugt aus dem Holzbalken 5 herausgefräst. Selbstverständlich können
sie einen nicht rechteckigen Querschnitt aufweisen, beispielsweise rund sein, insbesondere
halbkugelartig im Querschnitt. Gegebenenfalls muss die Anzahl der runden Nuten erhöht
werden.
[0056] Soll das erfindungsgemäße Holz-Beton-Verbundelement 1 über gute Schallschutzeigenschaften
verfügen, so werden in den Holzbalken 5 neben den Nuten 16 auch weitere Ausnehmungen
17 vorgesehen, um einen Raum für eine Zwischenschicht für ein Schallschutzmaterial
zu bilden. Die Zwischenschicht ist bevorzugt ebenfalls aus Beton oder aus einer zementgebundenen
Splittschüttung ausgebildet.
[0057] Figur 3 zeigt einen Schnitt durch ein Holz-Beton-Verbundelement 1 mit einer Schallschutzzwischenschicht
18 im Schnitt. Das Holz-Beton-Verbundelement 1 ist als Decke ausgeführt und an seinen
Seiten auf zwei Lagern 19 gelagert, die beispielsweise an den Wänden eines Gebäudes
angeordnet sein können. Die hier gezeigte Ausführungsform hat insgesamt vier Kanäle
9 mit vier Betonkernen, die zur Stabilität und Tragfähigkeit beitragen. Die Ausnehmungen
17 in den Holzbalken sind als Ausnehmung 17a zwischen zwei benachbarten Kanälen 9
angeordnet. Eine weitere Ausnehmung 17b erstreckt sich von dem außen am Rand liegenden
Kanal 9 zum Rand des Holz-Beton-Verbundelements 1. Eine weitere große Ausnehmung 17c
erstreckt sich zwischen den beiden innenliegenden Kanälen 9.
[0058] Die Ausnehmungen 17b am Rand werden jeweils durch ein Randholz 20 aufgefüllt, so
dass die beiden Holzlagen Bodenplatte 2 und Deckplatte 3 über die Randhölzer 20 miteinander
verbunden sind. Zwei Verbindungsschrauben 21 pro Holzbalken 5 werden bevorzugt von
oben durch die Deckplatte 3 und das Randholz 20 in die Bodenplatte 2 geschraubt.
[0059] Im Bereich der großen mittigen Ausnehmung 17c sind in dem hier gezeigten Beispiel
vier Füllhölzer 22 angeordnet, die einen gewünschten Abstand der beiden Holzlagen
zueinander gewährleisten und die zur Aufnahme von Verbindungselementen oder Verbindungsschrauben
21 dienen, um die Bodenplatte 2 und die Deckplatte 3 miteinander zu verbinden, bevorzugt
zu verschrauben.
[0060] Die Füllhölzer 22, die direkt an den Kanal 9 anschließen, sind bevorzugt breiter
ausgebildet als die inneren Füllhölzer 22. Diese äußeren Füllhölzer 22 sowie die Randhölzer
20 dienen auch zur Begrenzung der Kanäle 9. Sie verhindern, dass in die Kanäle 9 eingeführter
Beton aus den Kanälen 9 herausläuft und sich in den Ausnehmungen verteilt und dort
angeordnetes Material verdrängt.
[0061] Die Schallschutzzwischenschicht 18 hat lediglich die Aufgabe, den Schall zu dämmen.
Sie hat keine tragende Funktion. Entsprechend kann das hier verwendete Material andere
Eigenschaften aufweisen als der für die Betonkerne 7 verwendete Fließbeton. Insbesondere
kann es dünner sein.
[0062] Figur 4 zeigt eine perspektivische Anordnung einer Bodenplatte 2 und einer Deckplatte
3 eines Holz-Beton-Verbundelements 1, das eine Schallschutzzwischenschicht 18 aufnehmen
soll. Zu erkennen ist hier, dass die Ausnehmungen 17 lediglich in den Holzbalken 5a
der Bodenplatte 2 vorgesehen sind und dass die Randhölzer 20 und Füllhölzer 22 auf
der Bodenplatte 2 aufliegen.
[0063] Die Ausnehmungen 17 an der Innenseite 4 haben eine Höhe, die bevorzugt geringer ist
als die Höhe der Nut 16 bzw. der gebildeten Langnut 8. In der hier gezeigten Anordnung
der Bodenplatte 2 sind alle Vorbereitungen getroffen, um nun den Füllbeton in die
Ausnehmungen 17 zwischen den Füllhölzern 22 anzuordnen. Anschließend wird in einem
nächsten Schritt die Deckplatte 3 auf die Bodenplatte 2 aufgelegt und durch die Randhölzer
20 und Füllhölzer 22 mit der Bodenplatte 2 verschraubt. Ein weiterer Herstellungsschritt
umfasst das Einfüllen von Fließbeton durch die Einfüllöffnungen 11 an der Oberseite
der Deckplatte 3. Beim Befüllen kann sich der Fließbeton auch in die Ausnehmung 17a
ausbreiten, so dass die beiden Betonkerne 7 der benachbarten Kanäle 9 miteinander
verbunden werden. Alternativ kann in dem Bereich der Ausnehmung 17a auch Füllbeton
eingelegt werden, oder ein Füllholz. In einem abschließenden Schritt werden die Einfüllöffnungen
11 durch Zapfen 12 verschlossen.
[0064] Den Figuren 4 und 5 ist zu entnehmen, dass die Deckplatte 3 an ihren langen Rändern
13 jeweils aus schmalen Holzbalken 5c gebildet wird. Auf diese Weise kann ein Überlappen
der Holzbalken 5 der Deckplatte 3 mit dem Holzbalken 5 der Bodenplatte 2 gewährleistet
werden. Je ein Holzbalken 5 der einen Platte 2, 3 überlappt jeweils zwei Holzbalken
5 der gegenüberliegenden Platte 2, 3, sodass eine sichere und zuverlässige Verbindung
der Bodenplatte 2 mit der Deckplatte 3 gewährleistet wird.
[0065] Figur 5 zeigt demnach das vormontierte Holz-Beton-Verbundelement, das in dieser Art,
also mit seiner Betonfüllung und der Schallschutzschicht vormontiert an die Baustelle
zur Endmontage geliefert werden kann. Die Zeit zum Montieren vor Ort wird dadurch
deutlich verringert.
[0066] Durch die Vormontage, gegebenenfalls mit zusätzlich eingelegter Stahlarmierung in
den Kanälen 9 und vorheriges Verschrauben der einzelnen Holzbalken miteinander, wird
ein seitliches Quellen der Holzbalken und Holzlagen verhindert, da keine Feuchtigkeitseinwirkung
während der Montage stattfinden kann.
[0067] Als weitere Maßnahme zur Vermeidung des Kontakts von Beton und Holz werden bevorzugt
in die Nuten 16 bzw. die Langnuten 8 und in die Ausnehmungen 17 Trennfolien oder Trennpapiere
eingelegt, die verhindern, dass Feuchtigkeit ins Holz eindringt.
[0068] Soll mit den Holz-Beton-Verbundelementen 1 eine hohe Wärmedämmung erzielt werden,
insbesondere dann, wenn die wärmedämmenden Anforderungen höher sind als die Schallschutzanforderungen,
kann die Schallschutzzwischenschicht 18 durch eine Wärmedämmschicht ersetzt werden.
Gegebenenfalls muss dann die Zahl der Füllhölzer 22 erhöht werden.
[0069] Sowohl in der Version mit Mitteln zur Wärmedämmung als auch mit einer Zwischenschicht
zum Schallschutz bietet das Holz-Beton-Verbundelement 1 den Vorteil, dass keine weitere
Lage auf das Element 1 aufgebracht werden muss, da diese Lagen jeweils integriert
zwischen der Bodenplatte 2 und der Deckplatte 3 angeordnet sind. Auch dies führt zur
Verkürzung der Montagezeiten auf der Baustelle. Darüber hinaus wird Raumhöhe eingespart,
da keine zusätzliche Schicht auf die Elemente aufgebracht werden muss.
[0070] Figur 6 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform, bei der zwei Holz-Beton-Verbundelemente
gezeigt sind, die über eine stufenartige Falzverbindung zwischen zwei benachbarten
Holz-Beton-Verbundelementen 1 erzeugt wird.
[0071] Die Falzverbindung wird dadurch hergestellt, dass bei dem ersten Holz-Beton-Verbundelement
1a auf einer Langseite eine bündige Kante durch ein in der Breite verkürztes Holzbalkenelement
erzeugt wird. Dieses Element 1 ist das Anschlussstück zu einer Gebäudewand. Auf der
gegenüberliegenden Langseite wird der für die Herstellung zunächst eingesetzte schmale
Holzbalken 5c entfernt, sodass die Bodenplatte 2 über die Deckplatte 3 hinausragt
und eine Stufe gebildet wird.
[0072] Das nächste Holz-Beton-Verbundelement 1, hier als 1b bezeichnet, weist an seiner
einen Langseite einen Holzbalken 5b auf, durch den ein ursprünglich während der Montage
vorgesehener schmaler Holzbalken 5c ersetzt wurde. Damit überragt die Deckplatte 3
die Bodenplatte 2.
[0073] Auf der gegenüberliegenden Langseite des bevorzugten Holz-Beton-Verbundelements 1b
ist der schmale Holzbalken 5c entfernt, sodass hier die Bodenplatte 2 über die Deckplatte
3 hinausragt.
[0074] Werden die beiden Holz-Beton-Verbundelemente 1a, 1b aneinandergeschoben, so überragt
der äußere Holzbalken 5b der Deckplatte 3 des Holz-Beton-Verbundelements 1b den äußeren
Holzbalken 5a der Bodenplatte 2, sodass es zu einer überlappenden Verbindung kommt.
Durch Verschrauben der Holzbalken werden die benachbarten Holz-Beton-Verbundelemente
1a, 1b miteinander verbunden, wie im unteren Bild der Figur 6 gezeigt ist. Es entsteht
somit eine breitere Deckenkonstruktion.
[0075] In der Praxis hat es sich als sinnvoll erwiesen, die Breite (quer zur Längsrichtung
der Holzbalken) des Holz-Beton-Verbundelements 1 auf 2,50 m zu beschränken, da sich
so ein problemloser Transport der Elemente mit einem LKW realisieren lässt. Das Verbinden
zweier Holz-Beton-Verbundelemente 1 vor Ort erfolgt in kurzer Zeit und hat sich als
nicht nachteilig erwiesen.
[0076] Figur 7 zeigt eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Holz-Beton-Verbundelements
1 mit einer Bodenplatte 2 und einer Deckplatte 3. Diese Ausführungsform hat eine Länge
in Holzbalkenrichtung von deutlich mehr als 2,50 m, vorzugsweise bis zu 5 m. Zur Stabilisierung
weist diese Ausführungsform des Holz-Beton-Verbundelements 1 in ihren Randbereichen
14 jeweils zwei Betonkerne 7 auf, die in benachbarten Kanälen 9 eingefüllt sind.
[0077] Daneben sind in der hier gezeigten Form vorzugsweise zwei weitere, nicht notwendigerweise
gleiche Betonkerne 7 vorgesehen. Diese können z.B. im Bereich von auf die Decke wirkenden
Einzellasten angeordnet sein, um die Lastverteilung zu verbessern und zu optimieren.
Bevorzugt sind die Betonkerne 7 mit einer Stahlarmierung ausgeführt. Beispielsweise
kann eine derartige Ausführungsform mit Stahlbetonknaggen im mittleren Bereich der
Holz-Beton-Verbundelemente 1 in Fabrikhallen oder Bürogebäuden eingesetzt werden,
wenn auch im mittleren Bereich der Decke große Lasten durch Anordnung von Maschinen
oder schweren Schränken auftreten. Das erfindungsgemäße Holz-Beton-Verbundelement
1 weist also den Vorteil auf, dass punktuell große Lasten aufgenommen und gut verteilt
werden können. Dies ist ein weiterer Vorteil gegenüber den auf dem Markt üblichen
Brettsperrholzdecken oder Brettstapeldecken, die nur eine sehr eingeschränkte Möglichkeit
der Aufnahme von Einzellasten und deren Querverteilung bieten.
[0078] Figur 7 zeigt zwar eine Anordnung der Betonkerne 7 in fast äquidistantem Abstand
zwischen den beiden jeweils außen angeordneten Betonkernen. Dies muss jedoch in der
Praxis nicht zwangsläufig sein. Vielmehr kann die Lage der Kanäle 9 bzw. der Langnuten
8 in der Bodenplatte 2 und der Deckplatte 3 individuell angepasst ein. Nicht nur die
zwei weiteren Betonkerne 7 in der Mitte des Holz-Beton-Verbundelements 1 sind möglich.
Es können nur einer oder auch mehrere Betonkerne 7 vorgesehen werden, deren Abstand
zueinander unterschiedlich sein kann. Selbstverständlich können diese innenliegenden
Betonkerne auch andere Dimensionen aufweisen als die äußeren Betonkerne.
[0079] Die Figuren 1 bis 7 zeigen jeweils ein Holz-Beton-Verbundelement 1, das als Decke
oder Boden eingesetzt wird. Selbstverständlich können die erfindungsgemäßen Holz-Beton-Verbundelemente
1 auch als Wände in Häusern verbaut werden. Die Holz-Beton-Verbundelemente 1 können
nicht nur Zwischenwände sein. Es ist auch möglich, sie als Außenwände einzusetzen,
wobei dann bevorzugt eine äußere Schutzschicht (z. B. ein Verputz) aufgebracht werden
kann, um Witterungseinflüsse zu verhindern.
[0080] Durch den Einbau von Betonkernen 7 in die Holz-Beton-Verbundelemente 1, die teilweise
auch stahlarmiert sein können, können die Wände auch tragende Eigenschaften übernehmen.
Vorzugsweise werden die Wände dann mit einer wärmedämmenden Zwischenschicht ausgeführt,
wenn sie als Außenwände eingesetzt sind. Beim Einsatz als Zwischenwände können Schallschutzfüllungen
aus zementgebundenen Schüttgutfüllungen vorgesehen sein, ebenso wie beim Einsatz des
Elements als Boden oder Decke.
1. Holz-Beton-Verbundelement zur Verwendung als Decke oder Boden oder Wand in einem Gebäude
umfassend eine Bodenplatte (2) und eine gegenüberliegende Deckplatte (3), die jeweils
aus einer Mehrzahl nebeneinander angeordneter Holzbalken (5) gebildet werden, und
einem zwischen der Bodenplatte (2) und der Deckplatte (3) angeordnetem Kern (7) aus
einer Betonfüllung,
wobei
die Bodenplatte (2) und/oder die Deckplatte (3) an ihrer Innenseite (4) jeweils wenigstens
eine Langnut (8) aufweisen, die sich quer zur Längsrichtung der Holzbalken (5) erstreckt,
wobei eine der Langnuten (8) allein oder mit einer gegenüberliegenden Langnut (8)
einen Kanal (9) bildet, der mit der Betonfüllung (10) gefüllt ist.
2. Holz-Beton-Verbundelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte (2) und die Deckplatte (3) jeweils eine Langnut (8) aufweisen und
die Langnut (8) der Bodenplatte und die Langnut (8) der Deckplatte (3) deckungsgleich
sind und derart miteinander fluchten, dass sie den geschlossenen Kanal (9) bilden,
der die Betonfüllung (10) aufweist.
3. Holz-Beton-Verbundelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzbalken (5) zwei gegenüberliegende Hauptseiten, zwei gegenüber liegende Längsseiten
(6), die von einer langen Schmalseite des Holzbalkens (5) gebildet werden, und zwei
gegenüberliegende Frontseiten, die von der kurzen Schmalseite des Holzbalkens gebildet
werden, haben, wobei eine der Hauptseiten des Holzbalkens (5) die Innenseite ist und
zu der Innenseite eines gegenüberliegenden Holzbalkens (5) gerichtet ist,
wobei
die Holzbalken (5) an ihren Innenseiten wenigstens eine Nut (16) aufweisen, die sich
quer zur Längsausdehnung der Holzbalken (5) zwischen den beiden gegenüberliegenden
Längsseiten (6) erstreckt, und durch mehrere miteinander fluchtende Nuten (16) die
Langnut (8) der Bodenplatte (2) und die Langnut (8) der Deckplatte (3) gebildet werden.
4. Holz-Beton-Verbundelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzbalken (5, 5a) der Bodenplatte (2) und die Holzbalken (5, 5b) der Deckplatte
(3) quer zu ihrer Längsrichtung derart versetzt angeordnet sind, dass ein Holzbalken
(5) mit zwei gegenüberliegenden Holzbalken überlappt.
5. Holz-Beton-Verbundelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzbalken (5) so überlappen, dass ein Holzbalken (5) mit zwei gegenüberliegenden
Holzbalken (5) mittels wenigstens je eines Verbindungselements (21) verbunden ist,
wobei bevorzugt das Verbindungselement (21) ein Nagel, eine Schraube, ein Holzdübel,
ein Bolzen, ein Holzverbindungselement oder ein ähnliches ist.
6. Holz-Beton-Verbundelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (16) in dem Holzbalken (5) eine Tiefe von wenigstens 20 % der Höhe der Längsseite
(6) der Holz-balken (5) hat, bevorzugt wenigstens 25 %, sehr bevorzugt wenigstens
30 %, besonders bevorzugt wenigstens 35 % oder dass die Nut (16) eine Tiefe von wenigstens
1, 5 cm, bevorzugt wenigstens 2,0 cm, 2,5 cm, 3,5 cm oder 4,0 cm hat.
7. Holz-Beton-Verbundelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (16) in dem Holzbalken (5) eine Tiefe von höchstens 50 % der Höhe der Längsseite
des Holzbalkens (5) hat, bevorzugt höchstens 45 %, sehr bevorzugt höchstens 40 %,
besonders bevorzugt von höchstens 35 % hat oder die Nut (16) eine Tiefe von höchstens
6,0 cm, bevorzugt von höchstens 5,5 cm, 5,0 cm, 4,5 cm oder 4,0 cm hat.
8. Holz-Beton-Verbundelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass, die Betonfüllung (10) im Kanal (9) des Holz-Beton-Verbundelements (1) eine Stahlbewehrung
hat.
9. Holz-Beton-Verbundelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass, je eine Nut (16) im Endbereich (15) der Holzbalken (5) angeordnet ist, so dass die
Langnut (8) in einem Randbereich der Bodenplatte (2) und der Deckplatte (3) gebildet
wird, wobei der Abstand von dem der Nut (16) benachbarten Ende des Holz-balkens (5)
wenigstens gleich der Breite des Holzbalkens (5) ist, bevorzugt wenigstens 10 cm beträgt,
sehr bevorzugt wenigstens 15 cm, 20 cm oder 25 cm beträgt, und bevorzugt der Abstand
der Nut (16) vom Ende des Holzbalkens (5) höchstens 50 cm beträgt, besonders bevorzugt
höchstens 40 cm, 30 cm, 20 cm.
10. Holz-Beton-Verbundelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass, die Breite der Nut (16) des Holzbalkens (5) wenigstens 5 cm ist, bevorzugt wenigstens
10 cm, besonders bevorzugt wenigstens 15 cm, 20 cm, 25 cm, 30 cm, 35 cm ist.
11. Holz-Beton-Verbundelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass, an beiden Enden der Holzbalken (5) je eine Nut (16) im Endbereich (15) der Holzbalken
(5) angeordnet ist, wobei bevorzugt der jeweilige Abstand der Nut (16) zu dem benachbarten
Ende des Holzbalkens gleich oder im Wesentlichen gleich ist.
12. Holz-Beton-Verbundelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass, zwei Nuten (16) in den Holzbalken (5) nebeneinander angeordnet sind, wobei der Abstand
der Nuten (16) wenigstens 40 % der Breite der Nut (16) ist, besonders bevorzugt wenigstens
50 %, sehr bevorzugt wenigstens 60 % ist oder der Abstand der Nuten (16) bevorzugt
wenigstens 5 cm, sehr bevorzugt wenigstens 10 cm, 15 cm, 20 cm ist.
13. Holz-Beton-Verbundelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass, die durch die Nuten (16) gebildeten Langnuten (8) mit einer Folie oder folienartigen
Schicht, bevorzugt aus Kunststoff, oder mit einer Papierschicht derart ausgekleidet
sind, dass die Folie oder Schicht zwischen Beton und Holzbalken (5) angeordnet ist
und ein Kontakt von Beton mit den Holzbalken (5) verhindert wird.
14. Holz-Beton-Verbundelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass, der Holzbalken (5) eine Ausnehmung (17) an der Innenseite aufweist, dessen Höhe
bevorzugt geringer ist als die Höhe der Nut (16), wobei sich die Ausnehmung (17) zwischen
den beiden Längsseiten der Holzbalken (5) erstreckt und wobei die Längsausdehnung
der Ausnehmung (17) in Längsrichtung der Holzbalken (5) um ein Vielfaches größer ist
als die Ausdehnung der Ausnehmung (17) quer zur Längsrichtung der Holzbalken (5),
bevorzugt wenigstens dreimal so groß, sehr bevorzugt wenigstens viermal, fünfmal oder
siebenmal so groß ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Holz-Beton-Verbundelements mit einer Bodenplatte (2),
eine Deckplatte (3) und einem zwischen Bodenplatte (2) und Deckplatte (3) angeordnetem
Kern (7) aus einer Betonfüllung, umfassend die folgenden Schritte:
- Bereitstellen eines langgestreckten, im Wesentlichen quaderförmigen Holzbalkens
(5) mit zwei gegenüberliegenden langen Hauptseiten, deren Längsausdehnung deutlich
größer ist als deren Querausdehnung, zwei gegenüberliegenden Längsseiten (6), deren
Längsausdehnung der Längsausdehnung der Hauptseite entspricht und zwei gegenüberliegenden
Frontseiten;
- Erzeugen einer Nut (16) in Querrichtung der Holzbalken (5) von einer Längsseite
(6) des Holzbalkens (5) zur gegenüberliegenden Längsseite (6) des Holzbalkens (5)
an ihrer Innenseite, bevorzugt mittels einer Fräse;
- Anordnen mehrerer Holzbalken (5) derart nebeneinander, dass die Nuten (16) der Holzbalken
(5) miteinander fluchten, und Bilden einer Bodenplatte (2) mit einer Langnut (8);
- optionales Auskleiden der Nut (16) oder der Langnut (8) mit einer folienartigen
Schicht;
- Bilden einer Deckplatte (3) durch Anordnen mehrerer Holzbalken (5) derart nebeneinander,
dass die Nuten (16) der Holzbalken (5) miteinander fluchten, und Anordnen gegenüber
der Bodenplatte (2) derart, dass die Nuten (16) der Holzbalken (5) der Bodenplatte
den Nuten (16) der Holzbalken (5) der Deckplatte (3) gegenüberliegen, wodurch ein
Kanal gebildet wird, der sich quer zur Längsrichtung der Holzbalken (5) erstreckt;
- Verbinden eines Holzbalkens (5) mit wenigstens einem gegenüberliegenden Holzbalken
(5);
- optionales Einbringen einer Stahlbewehrung in den Kanal (9);
- optionales Verschließen des Kanals (9) an wenigstens einem Ende;
- Füllen des Kanals (9) mit Beton durch eine Einfüllöffnung (11) und Erzeugen eines
Kerns (7) aus einer Betonfüllung;
- optionales Verschließen der Einfüllöffnung (11), bevorzugt nachdem der Kanal vollständig
mit Beton gefüllt ist.