[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet von Holzwerkstoffen in Form
von Grobspan-Holzwerkstoffplatten bzw. OSB-Holzverbundstoffplatten und deren Bearbeitung
bzw. Behandlung.
[0002] Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Behandlung, insbesondere
Egalisierung, mindestens einer Oberfläche, vorzugsweise mindestens einer Flachseitenoberfläche,
von Grobspan-Holzwerkstoffplatten bzw. OSB-Holzverbundstoffplatten.
[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft gleichermaßen eine Grobspan-Holzwerkstoffplatte
bzw. OSB-Holzverbundstoffplatte als solche, welche gemäß dem Verfahren nach der vorliegenden
Erfindung erhältlich ist bzw. welche mindestens eine behandelte, insbesondere egalisierte
Oberfläche, vorzugsweise Flachseitenoberfläche, aufweist.
[0004] Die vorliegende Erfindung betrifft zudem eine Produktionsanlage zur Behandlung, insbesondere
Egalisierung, mindestens einer Oberfläche, vorzugsweise mindestens einer Flachseitenoberfläche,
von Grobspan-Holzwerkstoffplatten bzw. zur Durchführung des Verfahrens nach der vorliegenden
Erfindung.
[0005] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung eine Verwendung mindestens eines Schmelzklebstoffs
zur Erhöhung der Witterungs-, UV- bzw. Feuchtigkeitsbeständigkeit einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte
bzw. zur Ausrüstung einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte mit Anwendungseigenschaften
für den Außenbereich.
[0006] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin auch eine Verwendung mindestens eines
Schmelzklebstoffs zur Vergleichmäßigung bzw. Egalisierung der Oberfläche, vorzugsweise
Flachseitenoberfläche, einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte.
[0007] Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung mindestens
einer erfindungsgemäßen Grobspan-Holzwerkstoffplatte als bzw. zur Herstellung von
Beplankungen, Verkleidungen, Fassadenelementen, Fassadenplatten, Bauelementen bzw.
Bauplatten insbesondere im (Bau-)Außenbereich bzw. (Bau-)Innenbereich bzw. von Möbeln
oder Möbelelementen, Möbelplatten, Bauelementen bzw. Bauplatten insbesondere im Möbel-,
Laden- und Messebau bzw. von Verpackungs- und Transportelementen bzw. -platten insbesondere
im Transport-, Logistik- bzw. Verpackungsbereich.
[0008] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung auch Bau- bzw. Fassadenelemente als
solche, welche mindestens eine Grobspan-Holzwerkstoffplatte nach der Erfindung aufweisen
oder hieraus bestehen.
[0009] Bei Holzwerkstoffplatten handelt es sich im Allgemeinen um plattenförmige Werkstoffe,
die durch Zerkleinern von Holz und anschließendes Zusammenfügen bzw. Verpressen der
holzbasierten Strukturelemente bzw. Holzpartikel hergestellt werden. Größe und Form
der Holzpartikel entscheiden dabei über die Art des Holzwerkstoffs und seine Eigenschaften.
Die den Platten zugrundeliegenden Holzpartikel können dabei unter Verwendung von Bindemitteln
sowie über mechanische Verbindungen (z.B. gegenseitiges Verhaken bzw. Ineinandergreifen
der Holzpartikel beim Verpressen) miteinander verbunden sein. Zum Produktportfolio
vieler Hersteller von Holzwerkstoffplatten gehören dabei Plattentypen in Form von
Spanplatten, Holzfaserplatten, wie z. B. MDF-Platten (
mittel
dichte
Faserplatten), HDF-Platten (
hoch
dichte
Faserplatten), DHF-Platten (
diffusionsoffene
Holz
faserplatten) sowie darüber hinaus auch sogenannte Grobspan-Holzwerkstoffplatten (OSB-Holzverbundstoffplatten
bzw.
Oriented-Strand-Boards bzw.
Oriented-Structural-Boards).
[0010] Bei den in Rede stehenden Grobspan-Holzwerkstoffplatten bzw. OSB-Holzverbundstoffplatten,
synonym auch als Grobspanplatten bzw. OSB-Platten bezeichnet, handelt es sich im Allgemeinen
um plattenförmige Holzwerkstoffe, welche unter Verwendung von relativ großen, länglich
ausgebildeten Spänen hergestellt werden. Grobspan-Holzwerkstoffplatten finden insbesondere
im Bereich der Bauindustrie eine weitreichende Verwendung und können beispielsweise
in industriellen Anlagen hergestellt werden, indem zunächst im Rahmen einer Spanaufbereitung
aus entrindetem Rundholz in Längsrichtung durch rotierende Messer längliche Späne
herausgeschnitten werden, bei welchen durch eine sich anschließende Trocknung die
natürliche Feuchtigkeit bei hohen Temperaturen reduziert wird. Anschließend kann eine
Beleimung der Späne erfolgen, wobei nachfolgend zur Herstellung der eigentlichen OSB-Platte
die vorbehandelten Späne beispielsweise im Wurfverfahren zunächst längs und quer orientiert
bzw. gestreut werden, so dass beispielsweise ein kreuzweiser und die strukturelle
Stabilität erhöhender Schichtaufbau geschaffen wird. Anschließend werden im Allgemeinen
unter hohem Druck und hoher Temperatur die Grobspan-Holzwerkstoffplatten insbesondere
auf kontinuierlichen Pressen hergestellt.
[0011] Grobspan-Holzwerkstoffplatten zeichnen sich im Allgemeinen gegenüber anderen Holzplattensystemen,
wie MDF-Platten, durch eine erhöhte Biegefestigkeit aus, was insbesondere durch den
Einsatz der relativ großen und länglich ausgebildeten Späne hervorgerufen wird. Auch
von daher werden Grobspan-Holzwerkstoffplatten im Rahmen von Bauanwendungen oftmals
als Bauplatten beim Rohbau und im Innenausbau als Wand- oder Dachbeplankung eingesetzt.
Im Fußbodenbereich dienen sie beispielsweise als Verlegeplatten, wobei hierbei beispielsweise
Platten mit Nut- und Federprofil zum Einsatz kommen. Zudem werden die in Rede stehenden
Grobspan-Holzwerkstoffplatten grundsätzlich auch als Schalungsplatten für Beton oder
dergleichen eingesetzt.
[0012] Im Gegensatz zu Spanplatten sowie HDF- bzw. MDF-Faserplatten, welche im Allgemeinen
eine relativ glatte bzw. ebene Oberfläche aufweisen, liegt bei Grobspan-Holzwerkstoffplatten
eine unregelmäßige Strukturierung bzw. Formgebung der Oberfläche und insbesondere
der Flachseitenoberfläche mit mitunter großen Unebenheiten, Hohlräumen bzw. Vertiefungen
oder dergleichen vor, was insbesondere durch die relativ großen und unregelmäßig geformten
Holzspäne, wie sie zur Herstellung von Grobspan-Holzwerkstoffplatten eingesetzt werden,
hervorgerufen wird. Durch die insbesondere im Bereich der Flachseitenoberfläche der
Großspan-Holzwerkstoffplatten vorhandenen Unebenheiten, Hohlräume bzw. Vertiefungen
ist oftmals keine optimale Maßhaltigkeit der zugrundeliegenden Platten gegeben, zumal
sich die Oberfläche aufgrund der mitunter großen Vertiefungen und Unebenheiten nur
schwer beispielsweise durch Abschleifen oder dergleichen egalisieren lässt. Hierbei
ist auch beachtlich, dass sich die in Rede stehenden Unebenheiten, Vertiefungen bzw.
Hohlräume oder dergleichen durch die gesamte Platte erstrecken können.
[0013] Eine Besonderheit von Grobspan-Holzwerkstoffplatten bzw. OSB-Holzverbundstoffplatten
liegt somit in der zugrundeliegenden Spangeometrie, welche einerseits mit entsprechenden
Vorteilen beispielsweise im Hinblick auf eine hohe Biegefestigkeit, jedoch auch mit
dem grundlegenden Nachteil einhergeht, dass beim anwendungsfertigen Produkt in Form
der OSB-Platte eine stark unregelmäßige bzw. nicht homogene Formgebung der Oberfläche
vorliegt, da infolge der grobspanigen Struktur und der Beabstandung der Späne mitunter
erhebliche Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume oder dergleichen auch im Bereich
der Oberfläche der zugrundeliegenden Platte vorliegen.
[0014] Dies geht insbesondere auch mit nachteiligen optischen Eigenschaften der Oberfläche
einher, so dass sich die in Rede stehenden Grobspan-Holzwerkstoffplatten mitunter
nicht für einen nachhaltigen Einsatz im unmittelbaren Sichtbereich eignen, auch wenn
die zugrundeliegenden OSB-Platten grundsätzlich aufgrund ihrer speziellen Spanstruktur
eine markante Optik aufweisen. Insbesondere führt die starke Unregelmäßigkeit der
Oberflächenstruktur auch zu einer erhöhten Schmutzanfälligkeit sowie zu mitunter nicht
zufriedenstellenden Eigenschaften hinsichtlich der Witterungs- und Feuchtigkeitsbeständigkeit.
[0015] Aufgrund der zuvor beschriebenen unregelmäßigen Strukturgebung der Oberfläche sind
Grobspan-Holzwerkstoffplatten nur bedingt bewitterungsbeständig, zumal Feuchtigkeit
leicht in die Hohlräume der Platte eindringen kann. In diesem Zusammenhang weist die
unregelmäßige Oberfläche auch Nachteile hinsichtlich einer weiterführenden Vergütung,
wie einer homogenen Beschichtung oder dergleichen, auf.
[0016] Auch von daher sind OSB-Platten bislang für weiterführende (Oberflächen-) Vergütungsschritte
nicht im ausreichenden Maß geeignet bzw. nicht zugänglich gewesen. Auch von daher
werden Grobspan-Holzwerkstoffplatten bislang fast ausschließlich für solche Bauanwendungen
eingesetzt, die vorwiegend nicht im unmittelbaren Sichtbereich liegen.
[0017] Dabei besteht in Bezug auf Grobspan-Holzwerkstoffplatten insgesamt ein großer Bedarf,
den Einsatzbereich zu erweitern bzw. die zugrundeliegenden Produkteigenschaften, insbesondere
im Hinblick auf die Oberflächenbeschaffenheit weiterführend zu verbessern, da dieser
Plattentyp, bei gutem Preis-LeistungsVerhältnis insgesamt über positive Platteneigenschaften
insbesondere im Hinblick auf die Plattenstabilität oder der grundsätzlich markanten
Oberflächenoptik verfügt, was den Einsatz dieses Plattentyps - auch im Vergleich beispielsweise
zur Spanplatte - in anderen Anwendungsbereichen grundsätzlich interessant macht.
[0018] Im Stand der Technik werden im Allgemeinen Ansätze zur Behandlung der Oberfläche
von plattenförmigen Holzwerkstoffplatten als solchen verfolgt, wobei hierbei auch
mitunter auf eine Vergleichmäßigung der Oberfläche abgestellt wird.
[0019] In diesem Zusammenhang wird unter anderem ein Ansatz verfolgt, wonach unter Einsatz
von UV-härtenden Lacksystemen in einem mehrschichtigen Auftrag die Oberfläche einer
Holzwerkstoffplatte vereinheitlicht werden soll. Dieses Verfahren ist jedoch insbesondere
mit dem Nachteil verbunden, dass die UV-härtenden Lackschichten in der Regel nur im
Bereich von bis zu 0,3 mm pro Härtungsvorgang ausreichend ausgehärtet werden können,
so dass eine Bearbeitung von gegebenenfalls vorliegenden großen Vertiefungen bzw.
Unebenheiten in der Oberfläche, welche ein Ausmaß von bis zu mehreren Millimetern
aufweisen können, nicht möglich bzw. hierzu eine erhebliche Anzahl an Arbeitsschritten
erforderlich ist, was die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens deutlich verschlechtert.
[0020] Neben dem vergleichsweise hohen Bezugspreis für UV-härtende Lacksysteme liegt zudem
das Risiko des Verbleibens von Restmonomeren bei nicht vollständig erfolgter Aushärtung
vor. Zudem ist der Energieeintrag, welcher bei einem mehrstufigen Härtungsprozess
erforderlich ist, im Allgemeinen hoch und somit unwirtschaftlich. Zudem weisen die
Oberflächen von mittels UV-härtenden Lacksystemen behandelten bzw. lackierten Holzwerkstoffplatten
ein nur sehr begrenztes Adhäsionsspektrum auf, was insbesondere eine weitere Beschichtung
bzw. Vergütung bzw. Oberflächenbehandlung beispielsweise mittels einer Klebkaschierung
mit Kondensationsharzfilmen beispielsweise in Kurztaktpressen oder dergleichen nachteilig
ist.
[0021] Ein weiterer Ansatz zur Egalisierung von Oberflächen bei Holzwerkstoffplatten ist
zudem in dem partiellen Verfüllen beispielsweise von Astlöchern bzw. Rissen bei einzelnen
Lagen von Plattenverbundwerkstoffen, wie z. B. bei Sperrholz oder Fertigparkett, und
darüber hinaus bei Vollholz, zu sehen, wobei hierzu grundsätzlich Kunststoffe zum
Einfüllen in die vorliegenden Astlöcher eingesetzt werden. Eine derartige Vorgehensweise
weist insbesondere eine mitunter nur geringe Durchsatzleistung auf, was insbesondere
bei einer hohen Anzahl an Vertiefungen bzw. Unebenheiten nachteilig ist, so dass die
zugrundeliegende Verfahrensführung oftmals nicht wirtschaftlich betrieben werden kann.
[0022] In diesem Zusammenhang werden im Bereich der Vergütung von Vollholz bzw. Vollholzplatten
im Stand der Technik auch solche Verfahren eingesetzt, bei welchen Fehlstellen zunächst
unter Einsatz einer Fräsvorrichtung großzügig ausgefräst werden, wobei im Anschluss
entsprechende und der Fräsung angepasste Massivholzteile in die zuvor entstandenen
Vertiefungen eingebracht werden, was beispielsweise manuell oder maschinell vorgenommen
werden kann. Derartige Verfahren sind beim Vorliegen einer Vielzahl an Vertiefungen
bzw. Unebenheiten in einer zugrundeliegenden Platte nicht wirtschaftlich umsetzbar.
[0023] Ein weiterer Ansatz besteht in dem Verfüllen von Vertiefungen bzw. Unebenheiten in
der Oberfläche von Holzwerkstoffplatten unter Verwendung wasserbasierter bzw. lösemittelbasierter
Spachtelsysteme. Der Einsatz derartiger Systeme führt jedoch zu nicht immer zufriedenstellenden
Produkteigenschaften, insbesondere da wasserbasierte Verfüllsysteme bei der Verarbeitung
infolge des hohen Wasseranteils die Späne der Holzwerkstoffplatten zur Quellung bringen
können, was hinsichtlich der Oberflächeneigenschaften nachteilig ist und insbesondere
zu einer erheblichen optischen Unruhe in der Oberfläche führen kann. Zudem ist das
Trocknen von wasserverdünnbaren bzw. wasserbasierten Spachtelmassen, insbesondere
bei tieferen Stellen, mitunter problematisch, da das Lösemittel in Form von Wasser
nur schlecht entfernt werden kann. Zudem führen wasserbasierte Systeme in der Regel
nach der Rücktrocknung zu einem Volumenschrumpf in einer Größenordnung des Volumens
der zuvor enthaltenen Wassermenge. Eine egale bzw. gleichmäßige Oberfläche kann somit
nicht in einem Arbeitsschritt erreicht werden, so dass aufwendige Nachbehandlungen
zur Egalisierung der Oberfläche erforderlich sind.
[0024] Zudem stellen lösemittelbasierte Systeme, welche unter Verwendung organischer Lösemittel
hergestellt sind, hohe Anforderungen an die Arbeitsplatzsicherheit, insbesondere im
Hinblick auf die Vermeidung von Emissionen, und auch die anschließende Entsorgung
bzw. Weiterverwertung von organischem Lösemittel, beispielsweise in Form einer thermischen
Verwertung, beispielsweise durch Nachverbrennung oder dergleichen, ist aus wirtschaftlichen
Gesichtspunkten mitunter nicht optimal.
[0025] In diesem Zusammenhang betrifft die
EP 1 749 587 A1 bzw. die zu derselben Patentfamilie gehörende
DE 10 2005 036 579 A1 eine Bauplatte aus einem Holzwerkstoff, welche aus mindestens drei Lagen gestreuter
und verpresster, harzbeleimter Späne besteht, mit einer oberen Deckschicht und einer
unteren Deckschicht, wobei zumindest die obere Deckschicht eine Flächenunebenheiten
ausfüllende Beschichtung aufweist, die aus einem wasserbasierten Lack mit Zuschlags-
bzw. Füllstoffen besteht.
[0026] Insbesondere liegen im Stand der Technik auch Ansätze vor, Holzwerkstoffplatten im
Allgemeinen mit zusätzlichen homogenen Deckschichten zu versehen, wie es beispielsweise
für Spanplatten der Fall ist. Hierzu sind allerdings massive Eingriffe in den eigentlichen
Produktionsprozess der Holzwerkstoffplatte erforderlich, da beginnend von der Spanaufbereitung
über die Trocknung und über die Lagerung der Deckschichtspäne bis hin zum Beleimen
und Streuen der Deckschichtspäne ein separater Materialstrom in das vorliegende Verfahren
integriert werden muss.
[0027] Ein weiterer vom Ergebnis her grundsätzlich vergleichbarer Ansatz besteht zudem in
dem Aufbringen bzw. Aufdoppeln von zusätzlichen Decklagen, welche beispielsweise in
Form von Furnieren, Dünnschichtplatten oder dünnen Faserplatten vorliegen können.
Derartige Verfahren sind jedoch gleichermaßen kostenintensiv und führen nicht immer
zu den gewünschten Produktqualitäten.
[0028] Im Ergebnis führen somit die im Stand der Technik bekannten Ansätze zur Behandlung
bzw. Egalisierung der Oberflächen von Holzwerkstoffplatten nicht immer zu den gewünschten
Produkteigenschaften, wobei die im Stand der Technik vorliegenden Ansätze zudem oftmals
auch unter Kostengesichtspunkten nicht immer optimal sind. Zudem können die im Stand
der Technik vorliegenden Ansätze bzw. Verfahren oftmals nicht für spezielle Holzwerkstoffplatten
in Form von Grobspan-Holzwerkstoffplatten bzw. OSB-Holzverbundstoffplatten eingesetzt
werden, da OSB-Holzverbundstoffplatten über sehr spezielle Materialeigenschaften verfügen,
insbesondere im Hinblick auf das Vorliegen von mitunter großen bzw. großvolumigen
Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräumen, Löchern bzw. Lunkerstellen in der Plattenoberfläche.
[0029] Vor diesem technischen Hintergrund besteht somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, ein Verfahren bzw. eine entsprechende Produktionsanlage zur Behandlung, insbesondere
Egalisierung, einer Oberfläche, insbesondere einer Flachseitenoberfläche, von Grobspan-Holzwerkstoffplatten
bzw. OSB-Holzverbundstoffplatten bereitzustellen, wobei die zuvor geschilderten Nachteile
und Unzulänglichkeiten des Standes der Technik zumindest weitgehend vermieden oder
aber wenigstens abgeschwächt werden sollen. Durch die vorliegende Erfindung sollen
in technisch effizienter Weise entsprechende Grobspan-Holzwerkstoffplatten bereitgestellt
werden, welche eine optimal egalisierte bzw. verfüllte Oberfläche aufweisen. Insbesondere
sollen mit der vorliegenden Erfindung in effizienter Weise entsprechende Vertiefungen
bzw. Unebenheiten sowie Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen oder dergleichen im Bereich
der Oberfläche bzw. Flachseitenoberfläche von Grobspan-Holzwerkstoffplatten nachhaltig
bzw. effektiv ausgeglichen bzw. verfüllt werden.
[0030] Insbesondere ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin zu sehen, ein Verfahren
und eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Produktionsanlage bereitzustellen,
mit welcher eine Oberflächenbehandlung speziell von Grobspan-Holzwerkstoffplatten
ermöglicht werden soll, so dass auch von daher die Produkteigenschaften der so behandelten
Grobspan-Holzwerkstoffplatten insbesondere auch im Hinblick auf die Bereitstellung
einer Witterungs-, UV- und Temperaturbeständigkeit, weiterführend verbessert werden,
einhergehend mit einer Vergrößerung des Einsatzspektrums der so behandelten Grobspan-Holzwerkstoffplatten.
[0031] In diesem Zusammenhang besteht eine wiederum weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, auch Grobspan-Holzwerkstoffplatten als solche bereitzustellen, welche eine
widerstandsfähige und dauerhafte sowie gleichmäßige Verfüllung bzw. Beschichtung der
im Bereich der Oberfläche angeordneten Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher
bzw. Lunkerstellen aufweisen, wobei die erfindungsgemäß bereitgestellten Grobspan-Holzwerkstoffplatten
gegenüber solchen Holzwerkstoffplatten des Standes der Technik auch weiterführend
verbesserte Produkteigenschaften, insbesondere verbesserte (Oberflächen-)Eigenschaften,
aufweisen sollen.
[0032] Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird - gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung - durch ein Verfahren zur Behandlung, insbesondere
Egalisierung, mindestens einer Oberfläche, vorzugsweise mindestens einer Flachseitenoberfläche,
von Grobspan-Holzwerkstoffplatten (OSB-Holzverbundstoffplatten), gemäß Anspruch 1
gelöst. Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
Gegenstand der diesbezüglichen Verfahrensunteransprüche.
[0033] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem
zweiten Erfindungsaspekt - ist die erfindungsgemäße Grobspan-Holzwerkstoffplatte bzw. OSB-Holzverbundstoffplatte
als solche, welche gemäß dem Verfahren nach der Erfindung erhältlich ist bzw. welche
eine behandelte, insbesondere egalisierte Oberfläche, vorzugsweise Flachseitenoberfläche,
aufweist, gemäß den diesbezüglich unabhängigen Ansprüchen. Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Grobspan-Holzwerkstoffplatte sind Gegenstand der diesbezüglichen
Unteransprüche.
[0034] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem
dritten Erfindungsaspekt - ist zudem die Produktionsanlage zur Behandlung, insbesondere Egalisierung,
mindestens einer Oberfläche, vorzugsweise mindestens einer Flachseitenoberfläche,
von Grobspan-Holzwerkstoffplatten, wie in dem entsprechenden unabhängigen und die
Produktionsanlage betreffenden Anspruch definiert.
[0035] Wiederum weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem
vierten Erfindungsaspekt - ist zudem die Verwendung mindestens eines Schmelzklebstoffs bzw.
einer Schmelz- und/oder Versiegelungsmasse zur Erhöhung der Witterungs-, UV- bzw.
Feuchtigkeitsbeständigkeit einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte bzw. zur Ausrüstung
einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte mit Anwendungseigenschaften für den Außenbereich,
wie in dem entsprechenden unabhängigen Verwendungsanspruch definiert.
[0036] In diesem Zusammenhang betrifft die vorliegende Erfindung auch - gemäß einem
fünften Erfindungsaspekt - die Verwendung mindestens eines Schmelzklebstoffs bzw. einer Schmelz-
und/oder Versiegelungsmasse zur Vergleichmäßigung bzw. Egalisierung der Oberfläche,
vorzugsweise der Flachseitenoberfläche, einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte, wie in
dem diese Verwendung betreffenden unabhängigen Anspruch definiert.
[0037] Gleichermaßen ist weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem
sechsten Erfindungsaspekt - die erfindungsgemäße Verwendung mindestens einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte
als bzw. zur Herstellung von Beplankungen, Verkleidungen, Fassadenelementen, Fassadenplatten,
Bauelementen bzw. Bauplatten insbesondere im (Bau-)Außenbereich bzw. im (Bau-)Innenbereich
sowie darüber hinaus als bzw. zur Herstellung von Möbeln bzw. Möbelelementen oder
dergleichen im Möbel-, Laden- bzw. Messebau sowie weiterhin als bzw. zur Herstellung
von Verpackungs- bzw. Transportelementen insbesondere im Transport- bzw. Verpackungsbereich,
wie in dem diese Verwendung betreffenden unabhängigen Anspruch definiert.
[0038] Schließlich ist weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem
siebten Erfindungsaspekt - das erfindungsgemäße Bau- bzw. Fassadenelement als solches, welches
mindestens eine erfindungsgemäße Grobspan-Holzwerkstoffplatte aufweist oder hieraus
besteht, wie in dem diesbezüglichen unabhängigen Anspruch definiert.
[0039] Es versteht sich von selbst, dass bei der nachfolgenden Beschreibung der vorliegenden
Erfindung solche Ausgestaltungen, Ausführungsformen, Vorteile, Beispiele oder dergleichen,
welche nachfolgend - zu Zwecken der Vermeidung unnötiger Wiederholungen - nur zu einem
einzelnen Erfindungsaspekt ausgeführt werden, selbstverständlich auch in Bezug auf
die übrigen Erfindungsaspekte entsprechend gelten, ohne dass es hierzu einer ausdrücklichen
Erwähnung bedarf. Weiterhin versteht es sich von selbst, dass bei nachfolgenden Angaben
von Werten, Zahlen und Bereichen die diesbezüglichen Werte-, Zahlen- und Bereichsangaben
nicht beschränkend zu verstehen sind; es versteht sich für den Fachmann von selbst,
dass einzelfallbedingt oder anwendungsbezogen von den angegebenen Bereichen bzw. Angaben
abgewichen werden kann, ohne dass der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen
ist.
[0040] Zudem gilt, dass sämtliche im Folgenden genannten Werte- bzw. Parameterangaben oder
dergleichen grundsätzlich mit genormten bzw. standardisierten oder explizit angegebenen
Bestimmungsverfahren oder aber anderenfalls mit dem Fachmann auf diesem Gebiet an
sich geläufigen Bestimmungs- bzw. Messmethoden ermittelt bzw. bestimmt werden können.
Sofern nicht anders angegeben, werden die zugrundeliegenden Werte bzw. Parameter unter
Standardbedingungen (d.h. insbesondere bei einer Temperatur von 20 °C und/oder bei
einem Druck von 1.013,25 hPa bzw. 1,01325 bar) ermittelt.
[0041] Im Übrigen gilt, dass bei sämtlichen nachstehend aufgeführten relativen bzw. prozentualen,
insbesondere gewichtsbezogenen Mengenangaben zu beachten ist, dass diese Angaben im
Rahmen der vorliegenden Erfindung vom Fachmann derart auszuwählen bzw. zu kombinieren
sind, dass in der Summe - gegebenenfalls unter Einbeziehung weiterer Komponenten bzw.
Inhaltsstoffe, insbesondere wie nachfolgend definiert - stets 100 % bzw. 100 Gew.-%
resultieren. Dies versteht sich für den Fachmann aber von selbst.
[0042] Weiterhin verhält es sich in Bezug auf die im Rahmen der vorliegenden Erfindung für
den Schmelzklebstoff angeführten Polymere derart, dass diese in Form von Homopolymeren
oder Copolymeren vorliegen können, d.h. der erfindungsgemäß verwendete Begriff der
Polymere umfasst sowohl Homopolymere als auch Copolymere (d.h. Polymere aus zwei oder
mehr voneinander verschiedenen Monomeren). Dabei können im Fall von Copolymeren die
Polymere beispielsweise als statistische Copolymere, alternierende Copolymere, Gradienten-Copolymere,
Block-Copolymere oder Pfropf-Copolymere vorliegen. Beispielsweise bezeichnet der Begriff
"Polyolefin" im Rahmen der vorliegenden Erfindung Olefin-Homopolymere (z.B. Polypropylen-Homopolymere
oder Polyethylen-Homopolymere) oder auch Olefin-Copolymere (z.B. Ethylen/Propylen-Copolymere),
der Begriff "Polyethylene" sowohl Polyethylen-Homopolymere als auch Polyethylen-Copolymere
usw. Grundsätzlich umfasst der Begriff der Polymere auch den Einsatz von funktionalisierten
Polymeren, insbesondere zur Erhöhung der Funktionalität des zugrundeliegenden Schmelzklebstoffs.
[0043] Dies vorausgeschickt, wird im Folgenden die vorliegende Erfindung näher beschrieben
und erläutert, und zwar auch anhand von bevorzugte Ausführungsformen bzw. Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnungen bzw. Figurendarstellungen.
[0044] Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung - ist somit ein
[0045] Verfahren zur Behandlung, insbesondere Egalisierung, mindestens einer Oberfläche,
vorzugsweise mindestens einer Flachseitenoberfläche, von Grobspan-Holzwerkstoffplatten
(OSB-Holzverbundstoffplatten),
wobei das Verfahren die nachfolgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge umfasst:
- a) Bereitstellung mindestens einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte, wobei die Grobspan-Holzwerkstoffplatte
mindestens eine Oberfläche, vorzugsweise mindestens eine Flachseitenoberfläche, mit
einer Vielzahl von Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräumen, Löchern und/oder Lunkerstellen
aufweist; dann
- b) Aufbringen mindestens eines Schmelzklebstoffs, insbesondere in Form einer Schmelzklebstoff-Schmelze,
auf die mindestens eine Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
derart, dass zumindest die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder
Lunkerstellen zumindest im Wesentlichen mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere der
Schmelzklebstoff-Schmelze, gefüllt und/oder verfüllt werden, insbesondere wobei eine
Vergleichmäßigung und/oder Egalisierung der Oberfläche, vorzugsweise der Flachseitenoberfläche,
bewirkt wird; dann
- c) Abkühlen und Verfestigen, insbesondere Aushärten und/oder Erstarrenlassen, des
Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze.
[0046] Die vorliegende Erfindung zielt somit auf die Bereitstellung eines speziellen Verfahrens
ab, wonach in gezielter Weise eine Behandlung, insbesondere Vergleichmäßigung bzw.
Egalisierung, insbesondere der Flachseitenoberfläche(n) von Grobspan-Holzwerkstoffplatten
unter Verwendung einer speziellen Füll- bzw. Beschichtungsmasse in Form eines Schmelzklebstoffs
bzw. einer Schmelz-und/oder Versiegelungsmasse durchgeführt wird, wobei der Schmelzklebstoff
bzw. die Schmelz- und/oder Versiegelungsmasse insbesondere in Form einer Schmelzklebstoff-Schmelze
bzw. in Form einer Schmelze zur Verfüllung der in Rede stehenden Unebenheiten oder
dergleichen auf die so zu behandelnde Fläche aufgebracht wird.
[0047] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann auf diese Weise eine effektive (d. h. dauerhaft
mechanisch stabile und die OSB-Platte vor Witterungs-, UV- und Feuchtigkeitseinflüssen
schützende) Verfüllung der zugrundeliegenden Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume,
Löcher bzw. Lunkerstellen durchgeführt werden, wobei die zweckgerichtete Verwendung
eines Schmelzklebstoff sowohl mit verfahrens- als auch produktspezifischen Vorteilen
einhergeht. Denn im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann technisch und ökonomisch
optimierter Verfahrensweise eine dauerhafte und mit hervorragenden Adhäsionseigenschaften
zum Substrat in Form der OSB-Platte versehene Verfüllung der Oberfläche einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte
realisiert werden, wobei die auf Basis des erfindungsgemäßen Verfahrens modifizierte
bzw. mit dem Schmelzklebstoff beschichtete Oberfläche und damit die erfindungsgemäß
erhaltene Grobspan-Holzwerkstoffplatten als solche neben verbesserten optischen Eigenschaften
auch über nachhaltig verbesserte Produkteigenschaften im Hinblick auf eine erhöhte
Witterungs-, UV- und Feuchtigkeitsbeständigkeit verfügt. Zudem weist die erfindungsgemäß
erhaltene OSB-Platte auch eine erhöhte Chemikalienbeständigkeit auf. Durch den Einsatz
des Schmelzklebstoffs wird eine nachhaltige Oberflächenversiegelung der OSB-Platte
geschaffen, so dass beispielsweise Feuchtigkeit, Chemikalien, Schmutz oder dergleichen,
nicht in die zugrundeliegende OSB-Platte eindringen können und somit die organischen
Holzbestandteile vor äußeren Einwirkungen geschützt werden, einhergehend mit einer
verbesserten Lagerungs- und Bewitterungsbeständigkeit.
[0048] Durch den Einsatz eines Schmelzklebstoffs kann beispielsweise eine Erhöhung auch
der Feuchtigkeitsbeständigkeit gegenüber mitunter starkem Feuchtigkeitseinfluss, wie
dieser beispielsweise im Außenbereich bei Starkregen oder dergleichen auftreten kann,
gewährleistet werden, so dass auch von daher die erfindungsgemäßen Grobspan-Holzwerkstoffplatten
insbesondere im Hinblick auf (Bau-)Außenanwendungen ein erweitertes Einsatzspektrum
aufweisen.
[0049] Durch die unter Verwendung eines Schmelzklebstoffs vereinheitlichte Oberflächenstruktur
der Grobspan-Holzwerkstoffplatte eignen sich die erfindungsgemäß bereitgestellten
Plattensysteme zudem auch zur Anwendung im (Bau-)Innenbereich, beispielweise im Hinblick
auf im Sichtbereich verlegte Wand-und Bodensysteme mit verbesserter Feuchtigkeits-,
Abnutzungs- und Schmutzbeständigkeit.
[0050] Durch die erfindungsgemäß vorgenommene Vergleichmäßigung bzw. Egalisierung der Oberfläche
sind die erfindungsgemäßen Grobspan-Holzwerkstoffplatten auch einer weiterführenden
Vergütung der Oberfläche zugänglich, insbesondere was eine vollflächige Kaschierung,
Lackierung, Laminierung oder dergleichen anbelangt, so dass auch hierdurch optisch
ansprechende und insgesamt glatte bzw. ebene Oberflächenstrukturen bereitgestellt
werden können, wobei zudem der zugrundeliegende Verbund aufgrund der gleichmäßigen
Oberfläche unter Verwendung eines Schmelzklebstoffs mechanisch stabilisiert wird.
Die so vergüteten Grobspan-Holzwerkstoffplatten lassen sich somit mit guter optischer
Wirkung insbesondere vollflächig beschichten, insbesondere lackieren, kaschieren bzw.
laminieren, so dass ein insbesondere dauerhafter vollflächiger Verbund resultiert,
welcher auch nach Auftrennen bzw. Zurechtschneiden der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
an beliebiger Stelle einer zurechtgeschnittenen Platte gewährleistet ist, was beispielsweise
im Hinblick auf die Bereitstellung von Festmaßen im Möbel- und Innenausbau von hoher
Relevanz ist.
[0051] In diesem Zusammenhang können die erfindungsgemäßen Grobspan-Holzwerkstoffplatten
bzw. Grobspan-Holzverbundstoffplatten im Hinblick auf ihre Oberfläche dahingehend
weiterführend modifiziert werden, dass vergütete Oberflächen auf Basis von zusätzlichen
Filmen bzw. Folien, wie Kondensationsharzfilmen, beispielsweise Melaminharzfilmen
bzw. Phenolharzfilmen, bereitgestellt werden können, was das Einsatz- bzw. Anwendungsspektrum
der erfindungsgemäßen Grobspan-Holzwerkstoffplatten im Möbel- bzw. Baubereich weiterführend
vergrößert, da im Rahmen der vorliegenden Erfindung sozusagen Produkte mit völlig
neuartigen und gezielt einstellbaren Produkteigenschaften bereitgestellt werden können,
wie zuvor angeführt.
[0052] Zudem ermöglicht die erfindungsgemäße Konzeption mit der Verwendung von speziellen
Schmelzklebstoffen zur Egalisierung bzw. Vergleichmäßigung der Oberfläche einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte
eine diesbezüglich weiterführende Funktionalisierung der Oberfläche, beispielsweise
im Hinblick auf eine antimikrobielle Ausrüstung sowie die Bereitstellung einer elektrischen
Leitfähigkeit bzw. Ableitfähigkeit, gezielte optische (Oberflächen-)Eigenschaften
oder dergleichen.
[0053] Zudem kann auf Basis des auf die Flachseite aufgebrachten Schmelzklebstoffs eine
gezielte Strukturierung bzw. Profilierung der Oberfläche vorgenommen werden, so dass
die erfindungsgemäßen Grobspan-Holzwerkstoffplatten beispielsweise mit Antirutsch-
bzw.
Antislip-Eigenschaften ausgerüstet werden können.
[0054] Durch den gezielten Einsatz eines Schmelzklebstoffs und dessen gezielte Auswahl und
Abstimmung ist es im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens somit im Ergebnis gewährleistet,
dass eine optimierte Verfüllung der Unebenheiten im Bereich der Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, vorliegt, wobei zudem eine optimierte Haftung bzw. Adhäsion
des eingesetzten Füllmaterials in Form des Schmelzklebstoffs zu dem zugrundeliegenden
Substrat in Form der Grobspan-Holzwerkstoffplatte vorliegt. Durch den Einsatz eines
Schmelzklebstoffs wird zudem eine weiterführend optimierte Beschichtung mit dem Erhalt
einer besonders gleichmäßigen bzw. ebenen Oberfläche der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
ermöglicht. Aufgrund der gezielt steuerbaren elastomeren bzw. thermoplastischen Eigenschaften
ist zudem eine weiterführende Strukturierung bzw. Profilierung der Oberfläche bzw.
eine weitergehende Beschichtung mit entsprechenden Flächenmaterialien, wie Dekorfolien
oder dergleichen, möglich, welche beispielsweise auf die erfindungsgemäße Grobspan-Holzwerkstoffplatte
aufgebracht werden können.
[0055] Darüber hinaus führt der Einsatz eines Schmelzklebstoffs zu einer verfahrenstechnischen
Optimierung, insbesondere auch im Hinblick auf die zugrundeliegenden Apparaturen,
da der Schmelzklebstoff in einfacher Art und Weise insbesondere unter Erwärmung aufgebracht
werden kann, wobei der eingesetzte Schmelzklebstoff zudem zumindest im Wesentlichen
frei von mitunter gesundheitsschädlichen Lösemitteln oder dergleichen ist, so dass
auch entsprechende Abzugsvorrichtungen oder dergleichen zur Entfernung etwaiger Lösemittel
entfallen können. Insbesondere fallen bei der Verwendung eines Schmelzklebstoffs keine
mitunter aufwendig zu entsorgende Restchemikalien bzw. Abfälle an. Aufgrund der hohen
Fließfähigkeit und zumindest im Wesentlichen schwindfreien Aushärtung können auch
tiefere bzw. größere Unebenheiten vollständig und dauerhaft verfüllt werden.
[0056] Folglich resultiert erfindungsgemäß auch eine nachhaltige Reduzierung der der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
zugrundeliegenden Anteile an flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs [
Volatile Organic Compounds])
, welche den Einsatz von herkömmlichen Grobspan-Holzwerkstoffplatten insbesondere im
Innenbereich einschränken.
[0057] Darüber hinaus kann durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise insbesondere auch die
Wasserdampfdurchlässigkeit der OSB-Platte gezielt eingestellt bzw. verringert werden,
so dass den erfindungsgemäßen Grobspan-Holzwerkstoffplatten zudem die Funktion einer
Dampfsperre zukommen kann, was deren Einsatz beispielsweise auch im Feucht- oder Sanitärbereich
ermöglicht. Insbesondere wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung der SD-Wert (wasserdampfdiffusionsäquivalente
Luftschichtdicke) der erfindungsgemäßen Grobspan-Holzwerkstoffplatte verbessert bzw.
entsprechend vergrößert, so dass den erfindungsgemäßen Grobspan-Holzwerkstoffplatten
gleichermaßen ein verbesserter Feuchtigkeitsschutz zukommt, da die in Rede stehenden
Platten diffusionshemmend bzw. diffusionsdicht ausgebildet werden können. Die wasserdampfdiffusionsäquivalente
Luftschichtdicke stellt dabei ein bauphysikalisches Maß für den Wasserdampfdiffusionswiderstand
eines Bauteils bzw. einer Bauteilschicht dar und definiert somit dessen Eigenschaft
als Dampfsperre.
[0058] Durch die gezielte Verwendung von Schmelzklebstoffen können im Rahmen der vorliegenden
Erfindung Unebenheiten oder dergleichen auf der OSB-Platte ausgeglichen werden, wobei
die resultierende Beschichtung gegebenenfalls zudem eine gewisse Elastizität aufweisen
kann.
[0059] Durch den zweckgerichteten Einsatz eines Schmelzklebstoffs insbesondere in Kombination
mit den weiteren erfindungsgemäßen Maßnahmen wird somit insgesamt ein effizientes
Verfahren zur Vergütung bzw. Behandlung der Oberfläche(n), insbesondere Flachseitenoberfläche(n),
von Grobspan-Holzwerkstoffplatten bereitgestellt, welches bei hoher Verfahrensökonomie
und somit hervorragender Kosteneffizienz zu nachhaltig verbesserten Produkten in Form
entsprechend behandelter Grobspan-Holzwerkstoffplatten mit maßgeschneiderten Eigenschaften,
wie zuvor angeführt, führt.
[0060] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere im Hinblick auf besondere
Ausführungsformen und Ausgestaltungen weiterführen beschrieben:
Erfindungsgemäß kann im Allgemeinen derart vorgegangen werden, dass die Unebenheiten,
Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen zumindest im Wesentlichen vollständig
mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze, gefüllt und/oder
verfüllt werden.
[0061] Zudem sollte der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, zumindest
teil- und/oder abschnittsweise, vorzugsweise vollflächig, auf die Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, aufgebracht werden. Gleichermaßen sollte der Schmelzklebstoff,
insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, zumindest im Wesentlichen kontinuierlich
und/oder unterbrechungsfrei auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
aufgebracht werden. Infolgedessen liegt insbesondere eine zumindest teil- und/oder
abschnittsweise, vorzugsweise vollflächige, Verfüllung der Unebenheiten, Vertiefungen,
Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen, bezogen auf die Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, vor.
[0062] Erfindungsgemäß ist es somit bevorzugt, wenn die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume,
Löcher und/oder Lunkerstellen zumindest im Wesentlichen vollständig mit dem Schmelzklebstoff
gefüllt bzw. verfüllt werden. Hierdurch wird eine effiziente Vergleichmäßigung bzw.
Egalisierung der Oberfläche gewährleistet. Zu diesem Zweck kann der Auftrag des Schmelzklebstoffs,
insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze, wiederholt bzw. die Menge an aufgetragenem
Schmelzklebstoff entsprechend angepasst bzw. eingestellt werden.
[0063] Im Allgemeinen sollte daher der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze,
in einer Menge im Bereich von 10 g/m
2 bis 2.000 g/m
2, insbesondere im Bereich von 25 g/m
2 bis 1.500 g/m
2, vorzugsweise im Bereich von 50 g/m
2 bis 1.000 g/m
2, bevorzugt im Bereich von 75 g/m
2 bis 800 g/m
2, besonders bevorzugt im Bereich von 100 g/m
2 bis 600 g/m
2, bezogen auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht werden.
Sofern der Schmelzklebstoff als solcher keine weiterführenden Additive bzw. Zusatzstoffe
oder dergleichen, insbesondere wie nachfolgend definiert, aufweist, haben sich entsprechende
Auftragsmengen im Bereich von 80 g/m
2 bis 120 g/m
2 bewährt. Demgegenüber sind für Schmelzklebstoffe, welche weitere Additive, Zuschlagsstoffe
oder dergleichen, insbesondere wie nachfolgend definiert, aufweisen, Auftragsmengen
im Bereich von 150 g/m
2 bis 200 g/m
2 bevorzugt.
[0064] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es somit insbesondere vorgesehen, dass der
Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, aufgebracht wird derart,
dass die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen mit
dem Schmelzklebstoff, insbesondere unter Ausbildung mindestens einer Schmelzklebstoff-Füllung,
insbesondere Schmelzklebstoff-Egalisierungsfüllung, gefüllt und/oder verfüllt werden.
[0065] In diesem Zusammenhang können, wie zuvor angeführt, die Unebenheiten, Vertiefungen,
Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen zumindest im Wesentlichen vollständig mit
dem Schmelzklebstoff gefüllt und/oder verfüllt werden. Gleichermaßen kann es im Rahmen
der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume,
Löcher und/oder Lunkerstellen zu mindestens 30 % %, insbesondere mindestens 50 %,
vorzugsweise mindestens 70 %, bevorzugt mindestens 80 %, besonders bevorzugt mindestens
90 %, besonders bevorzugt mindestens 95 % ganz besonders bevorzugt mindestens 98 %,
bezogen auf das Volumen der Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder
Lunkerstellen, mit dem Schmelzklebstoff gefüllt und/oder verfüllt werden.
[0066] Die in Rede stehenden Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen
sind - ohne sich auf diese Theorie beschränken zu wollen - aus den im Allgemeinen
durch die Beabstandung der unregelmäßig geformten Grobspäne der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
resultierenden Zwischenräumen gebildet. Infolge der erfindungsgemäß vorgesehenen Verfüllung
werden somit sozusagen insbesondere die im Bereich der Oberfläche der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
vorliegenden Freiräume bzw. Fehlstellen mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere mit
der Schmelzklebstoff-Schmelze, verfüllt bzw. verschlossen, so dass auf dieser Basis
insbesondere eine Vergleichmäßigung bzw. Egalisierung der Oberfläche in Form einer
Versiegelung resultiert. Erfindungsgemäß wird die Oberfläche der zugrundeliegenden
Grobspan-Holzwerkstoffplatte somit mit dem Schmelzklebstoff gewissermaßen verschlossen,
was gleichermaßen neben der in Rede stehenden Vergleichmäßigung bzw. Egalisierung
zur Ausbildung entsprechend verbesserter Eigenschaften insbesondere im Hinblick auf
eine erhöhte Witterungs-, UV-und/oder Feuchtigkeitsbeständigkeit der so behandelten
Grobspan-Holzwerkstoffplatte führt.
[0067] Erfindungsgemäß kann es insbesondere vorgesehen sein, dass die Schmelzklebstoff-Füllung
zumindest teilweise und/oder abschnittsweise mit die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume,
Löcher und/oder Lunkerstellen ausbildenden oder begrenzenden Grobspan durchsetzt und/oder
gegebenenfalls unterbrochen ist. Insbesondere kann der die Unebenheiten, Vertiefungen,
Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen ausbildende oder begrenzende Grobspan zumindest
teil- und/oder abschnittsweise in die Schmelzklebstoff-Füllung hineinragen.
[0068] Dabei kann die Schmelzklebstoff-Füllung eine Dicke im Bereich von 0,2 mm bis 50 mm,
insbesondere im Bereich von 0,5 mm bis 25 mm, vorzugsweise im Bereich von 1 mm bis
10 mm, bevorzugt im Bereich von 1 mm bis 5 mm, aufweisen. Die vorgenannten Dickenangaben
beziehen sich im Allgemeinen auf die mit dem Grobspan sozusagen durchsetzte Schmelzklebstoff-Füllschicht.
[0069] Erfindungsgemäß kann es in Bezug auf die Schmelzklebstoff-Füllschicht, welche beispielsweise
im Rahmen eines ersten Auftrags erhalten werden kann, grundsätzlich der Fall sein,
dass diese gegebenenfalls noch Durchbrechungen mit dem in Rede stehenden Grobspan
aufweist bzw. diese als solche noch keine vollständig gleichmäßige bzw. egalisierte
Oberfläche ausbildet. Für diesen Fall kann der Auftrag des Schmelzklebstoffs wiederholt
oder die Menge an aufzutragendem Schmelzklebstoff erhöht werden. Insbesondere kann,
wie nachfolgend noch angeführt, beispielsweise im Rahmen eines zweiten Schmelzklebstoffauftrags
mindestens eine weitere Schmelzklebstoff-Füllung bzw. eine Schmelzklebstoffschicht,
insbesondere Schmelzklebstoff-Abdeckschicht, aufgebracht werden. Erfindungsgemäß kann
es aber auch vorgesehen sein, dass bereits die Schmelzklebstoff-Füllung insbesondere
im Bereich ihrer Oberfläche sozusagen eine geschlossene Schmelzklebstoffschicht und
somit eine vergleichmäßigte bzw. egalisierte (End-)Schicht ausbildet. Dies kann beispielsweise
durch die Auswahl entsprechend hoher Auftragsmengen an Schmelzklebstoff gewährleistet
werden.
[0070] In diesem Zusammenhang kann es erfindungsgemäß insbesondere vorgesehen sein, dass
der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, zur Ausbildung der
Schmelzklebstoff-Füllung in einer Menge im Bereich von 5 g/m
2 bis 1.000 g/m
2, insbesondere im Bereich von 10 g/m
2 bis 800 g/m
2, vorzugsweise im Bereich von 20 g/m
2 bis 600 g/m
2, bevorzugt im Bereich von 40 g/m
2 bis 600 g/m
2, besonders bevorzugt im Bereich von 60 g/m
2 bis 400 g/m
2, bezogen auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht wird.
[0071] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann darüber hinaus derart vorgegangen werden,
dass der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, zudem aufgebracht
wird derart, dass die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder die
Schmelzklebstoff-Füllung zumindest teil-und/oder abschnittsweise, vorzugsweise vollflächig,
mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere mit der Schmelzklebstoff-Schmelze, beschichtet
und/oder verfilmt wird insbesondere derart, dass mindestens eine auf der Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder auf der Schmelzklebstoff-Füllung angeordnete
Schmelzklebstoff-Schicht, insbesondere Schmelzklebstoff-Abdeckschicht, resultiert.
[0072] Das Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze
zur Ausbildung der in Rede stehenden Schmelzklebstoff-Schicht kann erfindungsgemäß
insbesondere in Ergänzung zu der zuvor beschriebenen Aufbringung des Schmelzklebstoffs
insbesondere zur Herstellung einer Schmelzstofffüllung durchgeführt werden. Bei der
insbesondere zusätzlich aufgebrachten Schmelzklebstoff-Schicht handelt es sich insbesondere
um eine Abschlussschicht, wobei die Schmelzklebstoff-Schicht die Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte vorzugsweise vollständig bedeckt
bzw. versiegelt. Bei der Schmelzklebstoff-Schicht handelt es sich somit insbesondere
um eine (Abschluss-)Schicht zur Gewährleistung einer glatten bzw. ebenen und zumindest
im Wesentlichen vollständig versiegelten Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
der Grobspan-Holzwerkstoffplatte.
[0073] Die Schmelzklebstoff-Schicht kann grundsätzlich auch zeitgleich bzw. in einem gemeinsamen
Verfahrensschritt mit der Aufbringung der Schmelzklebstoff-Füllung hergestellt werden,
insbesondere wobei in diesem Fall die Schmelzklebstoff-Füllung einerseits und Schmelzklebstoff
andererseits eine gemeinsame Schicht ausbilden bzw. als gemeinsame Schicht vorliegen.
Darüber hinaus kann die Schmelzklebstoff-Schicht auch nachträglich bzw. in einem separaten
Verfahrensschritt aufgebracht werden, insbesondere wobei die Schmelzklebstoff-Schicht
dann sozusagen in Form einer Nachbeschichtung bzw. Nachverfilmung aufgebracht wird.
[0074] Die Schmelzklebstoff-Schicht kann zumindest im Wesentlichen geschlossenen und/oder
zumindest im Wesentlichen durchbrechungsfrei ausgebildet werden. Gleichermaßen kann
es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Schmelzklebstoff-Schicht zumindest im
Wesentlichen keinen die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen
ausbildenden oder begrenzenden Grobspan aufweist. Bei der Schmelzklebstoff-Schicht
kann es sich somit insbesondere um eine zumindest im Wesentlichen nur den Schmelzklebstoff
als solchen aufweisende und/oder homogene (Abdeck-)Schicht handeln. Hierdurch wird
neben optimierten optischen Oberflächeneigenschaften auch eine nochmals verbesserte
Versiegelung der Grobspan-Holzwerkstoffplatte gewährleistet, insbesondere einhergehend
mit einer nochmals verbesserten Witterungs-, UV-und/oder Feuchtigkeitsbeständigkeit.
[0075] Im Allgemeinen kann die Schmelzklebstoff-Schicht eine Dicke im Bereich von 0,1 mm
bis 30 mm, insbesondere im Bereich von 0,2 mm bis 20 mm, vorzugsweise im Bereich von
0,5 mm bis 10 mm, bevorzugt im Bereich von 0,75 mm bis 5 mm, besonders bevorzugt im
Bereich von 1 mm bis 3 mm, aufweisen. Dabei beziehen sich die vorstehenden Dickenangaben
insbesondere auf die Schmelzklebstoff-Schicht, welche auf die verfüllte bzw. die Schmelzklebstoff-Füllung
aufweisende OSB-Platte aufgebracht vorliegt.
[0076] In diesem Zusammenhang kann der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze,
zur Ausbildung der Schmelzklebstoff-Schicht in einer Menge im Bereich von 5 g/m
2 bis 1.000 g/m
2, insbesondere im Bereich von 10 g/m
2 bis 800 g/m
2, vorzugsweise im Bereich von 20 g/m
2 bis 600 g/m
2, bevorzugt im Bereich von 40 g/m
2 bis 600 g/m
2, besonders bevorzugt im Bereich von 60 g/m
2 bis 400 g/m
2, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 60 g/m
2 bis 300 g/m
2, bezogen auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht werden.
[0077] Die vorliegende Erfindung betrifft somit auch ein Verfahren zur Behandlung, insbesondere
Egalisierung, mindestens einer Oberfläche, vorzugsweise mindestens einer Flachseitenoberfläche,
von Grobspan-Holzwerkstoffplatten (OSB-Holzverbundstoffplatten), insbesondere ein
wie zuvor definiertes Verfahren, wobei das Verfahren die nachfolgenden Schritte in
der angegebenen Reihenfolge umfasst:
- a) Bereitstellung mindestens einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte, wobei die Grobspan-Holzwerkstoffplatte
mindestens eine Oberfläche, vorzugsweise mindestens eine Flachseitenoberfläche, mit
einer Vielzahl von Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräumen, Löchern und/oder Lunkerstellen
aufweist; dann
- b) Aufbringen mindestens eines Schmelzklebstoffs, insbesondere in Form einer Schmelzklebstoff-Schmelze,
auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte,
wobei
b1) zunächst der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, aufgebracht
wird derart, dass die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen
mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere unter Ausbildung mindestens einer Schmelzklebstoff-Füllung,
vorzugsweise Schmelzklebstoff-Egalisierungsfüllung, gefüllt und/oder verfüllt werden,
insbesondere wobei eine Vergleichmäßigung und/oder Egalisierung der Oberfläche, vorzugsweise
der Flachseitenoberfläche, bewirkt wird und
b2) anschließend der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze,
aufgebracht wird derart, dass die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
und/oder die Schmelzklebstoff-Füllung zudem zumindest teil- und/oder abschnittsweise,
vorzugsweise vollflächig, mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere mit der Schmelzklebstoff-Schmelze,
beschichtet und/oder verfilmt wird, insbesondere wobei mindestens eine auf der Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder auf der Schmelzklebstoff-Füllung angeordnete
Schmelzklebstoff-Schicht, insbesondere Schmelzklebstoff-Abdeckschicht, resultiert;
- c) gegebenenfalls Abkühlen und Verfestigen, insbesondere Aushärten und/oder Erstarrenlassen,
des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze, nach Durchführung
von Schritt b1) und/ oder b2).
[0078] Im Hinblick auf die Abfolge der jeweiligen Verfahrensschritte kann dabei insbesondere
derart vorgegangen werden, dass das Füllen bzw. Verfüllen der Unebenheiten, Vertiefungen,
Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere die
Ausbildung der Schmelzklebstoff-Füllung, bzw. Schritt b1) einerseits und die Beschichtung
bzw. Verfilmung der Oberfläche, vorzugsweise Flachseitenoberfläche, insbesondere die
Ausbildung der Schmelzklebstoff-Schicht, bzw. Schritt b2) andererseits in einem gemeinsamen
Verfahrensschritt und/oder gleichzeitig durchgeführt werden oder aber in getrennten
Verfahrensschritten bzw. aufeinander abfolgend durchgeführt werden. Hierbei wird insbesondere
derart vorgegangen, dass zunächst das Füllen und/oder Verfüllen der Unebenheiten,
Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere
die Ausbildung der Schmelzklebstoff-Füllung, bzw. Schritt b1), gegebenenfalls gefolgt
von einem Abkühlen und Verfestigen des Schmelzklebstoffs, und anschließend die Beschichtung
bzw. Verfilmung der Oberfläche, vorzugsweise Flachseitenoberfläche, insbesondere die
Ausbildung der Schmelzklebstoff-Schicht, bzw. Schritt b2), gegebenenfalls gefolgt
von einem Abkühlen und Verfestigen des Schmelzklebstoffs, durchgeführt wird.
[0079] In diesem Zusammenhang kann bzw. können für das Füllen bzw. Verfüllen der Unebenheiten,
Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen, insbesondere für die Ausbildung
der Schmelzklebstoff-Füllung, bzw. in Schritt b1) einerseits und für die Beschichtung
bzw. Verfilmung der Oberfläche, vorzugsweise Flachseitenoberfläche, bzw. der Schmelzklebstoff-Füllung,
insbesondere für die Ausbildung der Schmelzklebstoff-Schicht, bzw. in Schritt b2)
andererseits jeweils derselbe Schmelzklebstoff und/oder jeweils identische Schmelzklebstoffe,
insbesondere wie nachfolgend definiert, eingesetzt werden.
[0080] Im Hinblick auf die Verwendung identischer Schmelzklebstoffe liegt insbesondere eine
weitere Vereinfachung der Verfahrensführung vor. Durch die Verwendung voneinander
verschiedener Schmelzklebstoffe können demgegenüber die jeweiligen Eigenschaften der
Schmelzklebstoff-Füllung einerseits und der Schmelzklebstoff-Schicht andererseits
gezielt eingestellt bzw. maßgeschneidert werden.
[0081] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann grundsätzlich eine Vielzahl an Schmelzklebstoffen
eingesetzt werden, wie nachfolgend angeführt.
[0082] Bei den erfindungsgemäß eingesetzten Schmelzklebstoffen, welche synonym auch als
Heißklebstoffe, Heißkleber bzw.
Hotmelts bezeichnet werden, handelt es sich im Allgemeinen um zumindest im Wesentlichen lösungsmittelfreie
und bei Raumtemperatur feste Produkte, die unter Erwärmung bzw. im heißen Zustand
einen fließfähigen bzw. flüssigen Zustand annehmen, so dass auf dieser Basis ein Auftrag
bzw. eine Applikation auf der zugrundeliegenden Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
der Grobspan-Holzwerkstoffplatte, zu Zwecken der Verfüllung der Unebenheiten oder
dergleichen, erfolgen kann. Bei dem nachfolgenden Abkühlen mit einer einhergehenden
Verfestigung bzw. Aushärtung des Schmelzklebstoffs erfolgt dann die Ausbildung einer
dauerhaften Verfüllung bzw. Beschichtung der Grobspan-Holzwerkstoffplatte auf der
so behandelten Oberfläche der OSB-Platte.
[0083] Die erfindungsgemäß eingesetzten Schmelzklebstoffe sind im Allgemeinen mit dem Vorteil
einer schnellen Verarbeitung bei gleichzeitig niedrigem Materialpreis verbunden, wobei
zudem, wie zuvor angeführt, verschiedenste Materialien eingesetzt werden können. In
diesem Zusammenhang ist auch von Vorteil, dass die eingesetzten Schmelzklebstoffe
sowie die damit hergestellten Verfüllungen bzw. Beschichtungen einer nachfolgenden
Bearbeitung bzw. Modifizierung zugänglich sind, beispielsweise im Rahmen weiterführender
Beschichtungen, Kaschierungen, Lackierungen oder dergleichen. Zudem weisen die eingesetzten
Schmelzklebstoffe eine hohe Beständigkeit und Resistenz gegenüber Witterung, UV-Strahlung
und Feuchtigkeit auf, was in entsprechender Weise zu erfindungsgemäß bereitgestellten
Grobspan-Holzwerkstoffplatten mit verbesserten Eigenschaften führt.
[0084] Erfindungsgemäß hat es sich im Allgemeinen als vorteilhaft erwiesen, wenn der Schmelzklebstoff
ein thermoplastischer bzw. einkomponentiger Schmelzklebstoff, insbesondere ein einkomponentiger
Schmelzklebstoff (1 K-Schmelzklebstoff), ist.
[0085] Im Allgemeinen sollte der Schmelzklebstoff zumindest im Wesentlichen wasser-und/oder
lösemittelfrei sein. In diesem Zusammenhang sollte der Schmelzklebstoff einen Wasser-
und/oder Lösemittelgehalt von höchstens 10 Gew.-%, insbesondere höchstens 5 Gew.-%,
vorzugsweise höchstens 2 Gew.-%, bevorzugt höchstens 1 Gew.-%, besonders bevorzugt
höchstens 0,5 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt höchstens 0,1 Gew.-%, bezogen auf den
Schmelzklebstoff, aufweisen. Hierdurch werden die Verarbeitungseigenschaften des erfindungsgemäß
eingesetzten Schmelzklebstoffs verbessert. Insbesondere wird hierdurch gewährleistet,
dass der Schmelzklebstoff zumindest im Wesentlichen nicht in die Faserstruktur der
der Holzwerkstoffplatte zugrundeliegenden Holzspäne eindringt, so dass eine unerwünschte
Quellung des Materials vermieden wird.
[0086] Erfindungsgemäß werden besonders gute Verfüll- bzw. Beschichtungsergebnisse erhalten,
wenn der Schmelzklebstoff ein reaktiver Schmelzklebstoff, insbesondere ein thermoplastischer
bzw. einkomponentiger reaktiver Schmelzklebstoff, bevorzugt ein einkomponentiger reaktiver
Schmelzklebstoff, ist.
[0087] Reaktive Schmelzklebstoffe, wie sie erfindungsgemäß in besonders bevorzugter Weise
eingesetzt werden, zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie über chemisch
reaktive funktionale Gruppen verfügen, welche insbesondere während und nach dem Auftragen
bzw. der Applikation beispielsweise unter Einfluss von Wärme, Strahlung oder Feuchtigkeit
zu einer (Nach-)Vernetzung führen, wobei hierdurch die Haftung bzw. Klebeverbindung
zu dem Substrat in Form der Grobspan-Holzwerkstoffplatte nochmals verbessert ist.
[0088] In diesem Zusammenhang kann es erfindungsgemäß insbesondere vorgesehen sein, dass
der reaktive Schmelzklebstoff ein feuchtigkeitsvernetzender, wärmevernetzender bzw.
strahlenvernetzender Schmelzklebstoff, insbesondere ein feuchtigkeitsvernetzender
bzw. strahlenvernetzender, bevorzugt ein feuchtigkeitsvernetzender Schmelzklebstoff,
ist.
[0089] Bei der Verarbeitung von reaktiven Schmelzklebstoffen - ohne sich auf diese Theorie
beschränken zu wollen - erfolgt nach Auftragung auf die zu bearbeitende Grobspan-Holzwerkstoffplatte
im Allgemeinen neben einer physikalischen Abbindung auch eine weiterführende chemische
Reaktion unter Ausbildung hochmolekularer Polymere mit hoher Kohäsion bzw. unter Ausbildung
zusätzlicher Vernetzungs- und Klebeverbindungen insbesondere in Folge von chemischen
Reaktionen auch mit der Oberfläche der zu behandelnden Grobspan-Holzwerkstoffplatten.
Auf diese Weise können bei reaktiven Schmelzklebstoffen sehr gute Beschichtungs- bzw.
Verfülleigenschaften, hohe Temperaturbeständigkeiten bei gleichzeitig guter Kälteflexibilität
sowie eine hohe Beständigkeit auch gegenüber Chemikalien oder gegenüber Umwelteinflüssen
erreicht werden.
[0090] Reaktive Schmelzklebstoffe weisen somit bei ihrer Anwendung Vorteile auch dahingehend
auf, dass bedingt durch die chemische Nachvernetzung und Ausbildung chemischer Klebe-
bzw. Kontaktverbindungen ein entsprechend ausgehärteter reaktiver Schmelzklebstoff
durch Hitzeeinwirkung zumindest im Wesentlichen nicht mehr aufgeschmolzen werden kann,
so dass auch diesbezüglich eine hohe Beständigkeit bzw. Dauerhaftigkeit vorliegt.
Zudem weisen reaktive Schmelzklebstoffe, insbesondere durch die der Nachvernetzung
sozusagen vorgeschaltete physikalische Aushärtung gleichermaßen schnelle Verarbeitungseigenschaften
ohne langwierige Trocknungsphasen auf, was mit verfahrenstechnischen Vorteilen einhergeht.
[0091] Im Allgemeinen weist der reaktive Schmelzklebstoff chemisch reaktive Gruppen auf.
Die chemisch reaktiven Gruppen können dabei ausgewählt werden aus Isocyanatgruppen,
Silangruppen, Epoxidgruppen und reaktiven Doppel- oder Mehrfachbindungen (insbesondere
C-C-Doppel- oder Mehrfachbindungen, wie z.B. Urethangruppen mit reaktiven Doppel-
oder Mehrfachbindungen, insbesondere C-C-Doppel- oder Mehrfachbindungen) sowie deren
Kombinationen, vorzugsweise Isocyanatgruppen und Silangruppen. Insbesondere sind die
chemisch reaktiven Gruppen endständig bzw. endständig im molekularen Grundgerüst des
reaktiven Schmelzklebstoffs angeordnet. Die in Rede stehenden chemisch reaktiven Gruppen
führen im Rahmen der Anwendung des Schmelzklebstoffs, gleichermaßen um sich auf diese
Theorie beschränken zu wollen, zu einer definierten (Nach-)Vernetzung, und zwar auch
unter Ausbildung von Kleb- bzw. Kontaktverbindungen mit der zu behandelnden Oberfläche
der Grobspan-Holzwerkstoffplatte.
[0092] Erfindungsgemäß ist es dabei insbesondere von Vorteil, wenn der reaktive Schmelzklebstoff
ausgewählt wird aus der Gruppe von (i) reaktiven, insbesondere feuchtigkeitsvernetzenden
Polyurethanen (PUR), vorzugsweise isocyanatgruppenfunktionalisierten und/oder isocyanatgruppenhaltigen
Polyurethanen, bevorzugt isocyanatterminierten Polyurethanen; (ii) reaktiven, insbesondere
feuchtigkeitsvernetzenden Polyolefinen (POR), vorzugsweise silangruppenfunktionalisierten
und/oder silangruppenhaltigen Polyolefinen, bevorzugt silangruppengepfropften Polyolefinen;
(iii) reaktiven, insbesondere strahlenvernetzenden, vorzugsweise UVvernetzenden Poly(meth)acrylaten,
vorzugsweise urethangruppenfunktionalisierten und/oder urethangruppenhaltigen Poly(meth)acrylaten;
sowie deren Mischungen und Kombinationen, besonders bevorzugt aus der Gruppe von (i)
reaktiven, insbesondere feuchtigkeitsvernetzenden Polyurethanen (PUR), vorzugsweise
isocyanatgruppenfunktionalisierten und/oder isocyanatgruppenhaltigen Polyurethanen,
bevorzugt isocyanatterminierten Polyurethanen; (ii) reaktiven, insbesondere feuchtigkeitsvernetzenden
Polyolefinen (POR), vorzugsweise silangruppenfunktionalisierten und/oder silangruppenhaltigen
Polyolefinen, bevorzugt silangruppengepfropften Polyolefinen; sowie deren Mischungen
und Kombinationen.
[0093] Die erfindungsgemäß in bevorzugter Weise eingesetzten reaktiven Schmelzklebstoffe,
insbesondere einkomponentigen reaktiven Schmelzklebstoffe, wie insbesondere reaktive,
vorzugsweise feuchtigkeitsvernetzende Polyurethane (PUR), zeichnen sich insgesamt
durch eine hohe UV-Stabilität bei gleichzeitiger hoher mechanischer Stabilität bzw.
Festigkeit aus. Zudem liegt beim Abkühlen bzw. Verfestigen keine übermäßig exotherme
Reaktion vor, so dass die zugrundeliegende Grobspan-Holzwerkstoffplatte bzw. die Verfüllung
als solche bei Applikation und Verfestigung des aufgebrachten Schmelzklebstoffs nicht
durch eine zusätzliche und mitunter schwer kontrollierbare Wärmeeinwirkung beeinflusst
wird, was gleichermaßen der Ausbildung einer guten Haftverbindung zuträglich ist und
was zudem einem unerwünschten Verzug der Grobspan-Holzwerkstoffplatte durch Vermeidung
einer zu starken einseitigen Wärmeentwicklung entgegenwirkt.
[0094] Zudem können die in Rede stehenden Schmelzklebstoffe grundsätzlich auch im Durchlaufverfahren
bzw. im Inline-Verfahren eingesetzt werden, wobei die so behandelten Grobspan-Holzwerkstoffplatten
unmittelbar einer weiteren Verarbeitung, beispielsweise einer weiterführenden Beschichtung
mit Dekorfolien oder dergleichen zugänglich sind.
[0095] Darüber hinaus sind die in Rede stehenden Schmelzklebstoffe nach dem Abkühlen und
dem Verfestigen bzw. nach vollständiger Vernetzung aufgrund der Blockfreiheit nicht
klebrig, so dass auch keine mitunter nachteilige Oberflächenklebrigkeit vorliegt,
wobei jedoch aufgrund der den reaktiven Schmelzklebstoffen zugrundeliegenden Materialeigenschaften
im Allgemeinen dennoch hohe Rutschfestigkeiten bzw. gute
Antislip-Eigenschaften der zugrundeliegenden Oberflächen gewährleistet sind.
[0096] Zudem können die in Rede stehenden reaktiven Schmelzklebstoffe in der thermoplastischen
Phase, also bis zur endgültigen Vernetzung des Klebstoffs, aufgrund der Restklebrigkeit
beispielsweise mit Beschichtungsmaterialien, wie (Dekor-)Folien oder dergleichen,
belegt werden. Zudem ist auch die Inkorporation von partikulären Strukturen, wie Glitter
zu dekorativen Zwecken, in der thermoplastischen Phase möglich.
[0097] Aufgrund der zugrundeliegenden Nachvernetzung liegt zudem eine zusätzliche Verklebung
der reaktiven Schmelzklebstoffe mit der Grenzfläche bzw. Oberfläche der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
vor, was die Festigkeit gleichermaßen erhöht. Diesbezüglich sind insbesondere feuchtigkeitsvernetzende
reaktive Schmelzklebstoffe von Vorteil, da die zur Vernetzung erforderliche Feuchtigkeit
beispielsweise aus dem Restfeuchtigkeit enthaltenen Grobspan bereitgestellt werden
kann. Zudem weisen insbesondere die zuvor angeführten reaktiven PUR-Schmelzklebstoffe
neben einer hohen Temperaturbeständigkeit insbesondere auch eine hohe Chemikalienresistenz
auf.
[0098] Im Allgemeinen zeichnen sich die erfindungsgemäß eingesetzten Schmelzklebstoffe bzw.
Schmelzmassen unter anderem dadurch aus, dass diese im geschmolzenen Zustand eine
hohe Fließfähigkeit aufweisen und/oder zeitnah nach der Applikation bzw. dem Auftrag
auf der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, zumindest im Wesentlichen
blockfrei sind. Diese Eigenschaften haben sich insbesondere im Hinblick auf die Nach-
bzw. Weiterverarbeitung bzw. die Lagerung der erfindungsgemäß bereitgestellten Grobspan-Holzwerkstoffplatten
als vorteilhaft erwiesen. Insbesondere können die erfindungsgemäß bereitgestellten
Grobspan-Holzwerkstoffplatten zeitnah nach Applikation des Schmelzklebstoffs weiterverarbeitet
bzw. gelagert werden, und zwar ohne dass es hierbei zu einem unerwünschten Verkleben
oder dergleichen kommt.
[0099] Gemäß einer alternativen, jedoch weniger bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung kann es zudem vorgesehen sein, dass der Schmelzklebstoff ein nichtreaktiver
Schmelzklebstoff, insbesondere ein thermoplastischer und/oder einkomponentiger nichtreaktiver
Schmelzklebstoff, bevorzugt ein einkomponentiger nichtreaktiver Schmelzklebstoff,
ist.
[0100] Nichtreaktive Schmelzklebstoffe, wie sie im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzt
werden können, weisen im Allgemeinen eine kurze Auftrags- bzw. Abbindezeit auf. Bei
nichtreaktiven Schmelzklebstoffen erfolgt die eigentliche Verklebung maßgeblich physikalisch,
und zwar bedingt durch die bei der Abkühlung des aufgetragenen Schmelzklebstoffs vorliegende
Verfestigung der aufgetragenen Schmelzklebstoff-Schmelze. Im Gegensatz zu den reaktiven
Schmelzklebstoffen können nichtreaktive Schmelzklebstoffe nach erfolgter Verfestigung
grundsätzlich wieder aufgeschmolzen werden. In diesem Zusammenhang kann im Rahmen
der erfindungsgemäßen Konzeption die Verwendung von nichtreaktiven Schmelzklebstoffen
beispielsweise vor dem Hintergrund einer nachträglichen Beschichtung bzw. Laminierung
der erfindungsgemäß bereitgestellten Grobspan-Holzwerkstoffplatte in Betracht gezogen
werden.
[0101] Im Allgemeinen kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung der nichtreaktive Schmelzklebstoff
ausgewählt werden aus der Gruppe von (i) Ethylenvinylacetaten (EVA-Polymeren); (ii)
Polyolefinen (PO), insbesondere Polyethylenen (PE), Polypropylenen (PP) und ataktischen
Polyolefinen (APAO); (iii) Polyamiden (PA); (iv) thermoplastischen Polyurethanen (TPU);
(v) Polyurethanen (PU); (vi) (Meth-)-Acrylaten; (vii) Polyestern (PES); sowie deren
Mischungen und Kombinationen, besonders bevorzugt aus der Gruppe von (i) Ethylenvinylacetaten
(EVA-Polymeren); (ii) Polyolefinen (PO); (iii) Polyamiden (PA); (iv) thermoplastischen
Polyurethanen (TPU); sowie deren Mischungen und Kombinationen.
[0102] Darüber hinaus kann es erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, dass der Schmelzklebstoff
ein auf natürlichen Rohstoffen basierender Schmelzklebstoff, insbesondere Polymilchsäure
(PLA), ist. Für weitere Ausführungen zu dem erfindungsgemäß einsetzbaren Schmelzklebstoffen
auf Basis natürlicher Rohstoffe kann auf die
EP 2 781 573 sowie auf die parallele
DE 10 2013 004 909 sowie die
US 2015 191 635 verwiesen werden, deren jeweiliger Offenbarungsgehalt hiermit durch Bezugnahme vollumfänglich
einbezogen ist.
[0103] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es zudem möglich, dass der Schmelzklebstoff
eine Mischung bzw. Kombination von mindestens zwei voneinander verschiedenen Schmelzklebstoffen,
insbesondere wie zuvor definiert, umfasst oder hieraus besteht. Insbesondere kann
der Schmelzklebstoff eine Mischung bzw. Kombination mindestens eines reaktiven Schmelzklebstoffs,
insbesondere wie zuvor definiert, und mindestens eines nichtreaktiven Schmelzklebstoffs,
insbesondere wie zuvor definiert, umfassen oder hieraus bestehen. Auch auf dieser
Basis können die entsprechenden Anwendungs- und Produkteigenschaften des eingesetzten
Schmelzklebstoffs insbesondere im Hinblick auf den jeweiligen Anwendungs- und Einsatzfall
angepasst bzw. maßgeschneidert werden.
[0104] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann als reaktiver Schmelzklebstoff beispielsweise
das von der Jowat SE vertriebene, kommerziell erhältliche Produkt Jowatherm-Reaktant
® 602.35 eingesetzt werden. Erfindungsgemäß kann zudem als nichtreaktiver Schmelzklebstoff
ein Schmelzklebstoff auf Basis von Polyolefinen eingesetzt werden, insbesondere in
Form des gleichermaßen von der Jowat SE vertriebenen, kommerziell erhältlichen Produkts
Jowatherm
® EP 60 287.90. Zudem kann ein nichtreaktiver EVA-Schmelzklebstoff in Form des von der Jowat SE
vertriebenen, kommerziell erhältlichen Produkts Jowatherm
® 287.10 eingesetzt werden.
[0105] Was den im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzten Schmelzklebstoff weiterhin
anbelangt, so sollte dieser bei Raumtemperatur (20 °C) und Umgebungsdruck (1.013,25
hPa) im festen Zustand vorliegen.
[0106] Zudem sollte der Schmelzklebstoff einen Erweichungspunkt und/oder -bereich, insbesondere
bestimmt nach Ring und Kugel, vorzugsweise bestimmt nach DIN EN 1238:2011-07, im Bereich
von 30 °C bis 200 °C, insbesondere im Bereich von 40 °C bis 100 °C, vorzugsweise im
Bereich von 50 °C bis 90 °C, bevorzugt im Bereich von 55 °C bis 80 °C, aufweisen.
[0107] In diesem Zusammenhang sollte der Schmelzklebstoff einen Erweichungspunkt bzw. -bereich,
insbesondere bestimmt nach Ring und Kugel, vorzugsweise bestimmt nach DIN EN 1238:2011-07,
von mindestens 30 °C, insbesondere mindestens 40 °C, vorzugsweise mindestens 50 °C,
bevorzugt mindestens 55 °C, besonders bevorzugt mindestens 60 °C, aufweisen.
[0108] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es zudem von Vorteil, wenn der Schmelzklebstoff
einen Schmelzpunkt, insbesondere bestimmt mittels Dynamischer Differenzialkalorimetrie
(DDK), vorzugsweise bestimmt nach DIN 53765:1994-03, im Bereich von 55 °C bis 275
°C, insbesondere im Bereich von 65 °C bis 225 °C, vorzugsweise im Bereich von 70 °C
bis 175 °C, aufweist.
[0109] In diesem Zusammenhang kann es gleichermaßen vorgesehen sein, dass der Schmelzklebstoff
eine Verarbeitungstemperatur, insbesondere bestimmt mittels Dynamischer Differenzialkalorimetrie
(DDK), vorzugsweise bestimmt nach DIN 53765:1994-03, im Bereich von 80 °C bis 300
°C, insbesondere im Bereich von 90 °C bis 250 °C, vorzugsweise im Bereich von 95 °C
bis 200 °C, aufweist.
[0110] Zudem sollte der Schmelzklebstoff eine der Schmelzklebstoff eine Viskosität, insbesondere
dynamische Viskosität und/oder insbesondere bestimmt nach DIN EN ISO 3219:1994-10
und/oder insbesondere im Temperaturbereich von 95 °C bis 200 °C, im Bereich von 5.000
mPas bis 150.000 mPas, insbesondere im Bereich von 7.500 mPas bis 125.000 mPas, vorzugsweise
im Bereich von 10.000 mPas bis 100.000 mPas, aufweisen.
[0111] Gleichermaßen sollte der Schmelzklebstoff eine Dichte p, insbesondere bestimmt bei
einer Temperatur von 20 °C und/oder insbesondere bestimmt nach DIN 51757:2011-01,
im Bereich von 0,5 g/cm
3 bis 2,5 g/cm
3, insbesondere im Bereich von 0,6 g/cm
3 bis 2,3 g/cm
3, vorzugsweise im Bereich von 0,7 g/cm
3 bis 2,1 g/cm
3, bevorzugt im Bereich von 0,8 g/cm
3 bis 2 g/cm
3, aufweisen.
[0112] Zudem kann es vorgesehen sein, dass der Schmelzklebstoff nach dessen Auftrag und/oder
nach dessen Abkühlen und Verfestigen, insbesondere Aushärten und/oder Erstarrenlassen,
zumindest im Wesentlichen blockfrei ist.
[0113] Gleichermaßen kann es gegebenenfalls vorgesehen sein, dassder Schmelzklebstoff nach
dessen Auftrag und/oder nach dessen Abkühlen und Verfestigen, insbesondere Aushärten
und/oder Erstarrenlassen, thermoplastische und/oder elastomere Eigenschaften aufweist.
[0114] Die vorgenannten Eigenschaften bzw. Parameter des erfindungsgemäß eingesetzten Schmelzklebstoffs
führen insbesondere zu anwendungs- bzw. verarbeitungsspezifischen Eigenschaften und
Vorteilen, insbesondere was das Schmelzverhalten, die Fließfähigkeit und das Auftragsverhalten
auf die zu behandelnde Grobspan-Holzwerkstoffplatte anbelangt.
[0115] Gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform kann der Schmelzklebstoff mindestens
einen Haftvermittler bzw. Primer aufweisen. Diesbezüglich kann der Haftvermittler
bzw. Primer ausgewählt sein aus der Gruppe von Siliciumoxiden, Silanen, Kieselsäuren,
Kieselerden sowie deren Mischungen und Kombinationen. Insbesondere kann der Schmelzklebstoff
den Haftvermittler bzw. Primer in Mengen im Bereich von 1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbesondere
im Bereich von 2 Gew.-% bis 20 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 5 Gew.-% bis 10
Gew.-%, bezogen auf den Schmelzklebstoff, enthalten. Durch den gezielten Einsatz eines
Haftvermittlers bzw. Primer kann zum einen die Haftung des Schmelzklebstoffs in Bezug
auf die zu behandelnde Grobspan-Holzwerkstoffplatte verbessert werden. Zum anderen
kann der eingesetzte Schmelzklebstoff im Hinblick auf die Bereitstellung einer Primerfunktion
beispielsweise für eine sich der Oberflächenbehandlung der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
gegebenenfalls anschließende Laminierung, Kaschierung, Beschichtung, Lackierung oder
dergleichen mit entsprechenden Eigenschaften ausgerüstet werden. Insbesondere kann
somit eine Steuerung der Adhäsionseigenschaften in Bezug auf nachfolgende Beschichtungen
vorgenommen werden. Insbesondere kann dem Schmelzklebstoff eine Primerfunktion bei
schwierig zu verklebenden Substraten bzw. die Funktion eines Haftgrunds für nachfolgende
Beschichtungen oder dergleichen zukommen, beispielsweise im Hinblick auf den Einsatz
mineralischer bzw. kunstharzbasierter Beschichtungen, wie entsprechende Putze oder
dergleichen. Zudem kann durch den Einsatz eines Haftvermittlers bzw. Primer die Porosität
der Oberfläche der Schmelzklebstoff-Füllung bzw. Schmelzklebstoff-Schicht gezielt
eingestellt werden.
[0116] Darüber hinaus kann der Schmelzklebstoff mindestens ein Additiv aufweisen. Dabei
kann das Additiv ausgewählt sein aus der Gruppe von Weichmachern, hochsiedenden organischen
Ölen, Estern oder anderen der Plastifizierung dienenden Additiven, Stabilisatoren,
insbesondere UV-Stabilisatoren, Antioxidantien, Säurefängern, insbesondere nanoteiligen
Füllstoffen, Alterungsschutzmitteln sowie deren Mischungen oder Kombinationen. Diesbezüglich
kann der Schmelzklebstoff das Additiv beispielsweise in Mengen im Bereich von 1 Gew.-%
bis 60 Gew.-%, insbesondere im Bereich von 5 Gew.-% bis 50 Gew.-%, vorzugsweise im
Bereich von 10 Gew.-% bis 40 Gew.-%, bezogen auf den Schmelzklebstoff, enthalten.
Hierdurch können die Eigenschaften des erfindungsgemäß eingesetzten Schmelzklebstoffs
weiterführend eingestellt bzw. vorgegeben werden.
[0117] Insbesondere kann der Schmelzklebstoff zudem mindestens ein nichtreaktives Polymer,
Harz und/oder Wachs, insbesondere ein natürliches, synthetisches oder chemisch modifiziertes
(teilsynthetisches) Wachs, aufweisen. In diesem Zusammenhang kann der Schmelzklebstoff
das nichtreaktive Polymer, Harz bzw. Wachs in Mengen im Bereich von 0,5 Gew.-% bis
15 Gew.-%, insbesondere im Bereich von 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich
von 1,5 Gew.-% bis 5 Gew.-%, bezogen auf den Schmelzklebstoff, enthalten. Hierdurch
kann insbesondere auch die Fließfähigkeit des Schmelzklebstoffs weiterführend eingestellt
werden, was insbesondere zu verbesserten Anwendungseigenschaften beim Auftrag des
Schmelzklebstoffs auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
führt.
[0118] Gleichermaßen kann der Schmelzklebstoff mindestens eine Funktionalisierungskomponente
aufweisen. In diesem Zusammenhang kann die Funktionalisierungskomponente ausgewählt
werden aus der Gruppe von elektrisch leitfähigen Substanzen, antimikrobiellen, antimykotischen
und/oder fungiziden Substanzen sowie deren Mischungen und Kombinationen. Insbesondere
kann der Schmelzklebstoff die Funktionalisierungskomponente in Mengen im Bereich von
0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere im Bereich von 0,2 Gew.-% bis 5 Gew.-%, vorzugsweise
im Bereich von 0,5 Gew.-% bis 3 Gew.-%, bezogen auf den Schmelzklebstoff, enthalten.
[0119] Weiterhin kann der Schmelzklebstoff mindestens einen Farbstoff bzw. mindestens ein
Farbpigment aufweisen. In diesem Zusammenhang kann der Schmelzklebstoff bzw. das Farbpigment
ausgewählt sein aus der Gruppe von organischen Pigmentfarbstoffen, anorganischen Pigmentfarbstoffen
sowie deren Mischungen und Kombinationen. Der Schmelzklebstoff kann den Farbstoff
bzw. das Farbpigment in Mengen im Bereich von 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbesondere
im Bereich von 0,5 Gew.-% bis 20 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 1 Gew.-% bis
10 Gew.-%, bezogen auf den Schmelzklebstoff, enthalten. Hierdurch kann der Schmelzklebstoff
in zweckgerichteter Art und Weise mit speziellen optischen Eigenschaften ausgerüstet
werden, so dass einer auf dieser Basis behandelten Grobspan-Holzwerkstoffplatte auch
weiterführende dekorative Eigenschaften zukommen können.
[0120] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere bevorzugt, wenn der Schmelzklebstoff,
insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, mittels Sprühen, Düsenauftrag, Rakeln,
Walzenauftrag, Kalandern, Druckverfahren bzw. Extrusion, insbesondere mittels Düsenauftrag
und/oder Walzenauftrag, vorzugsweise Walzenauftrag, auf die Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, aufgebracht wird.
[0121] Erfindungsgemäß kann insbesondere derart vorgegangen werden, dass der Schmelzklebstoff,
insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, mittels Düsenauftrag, insbesondere Schlitzdüsenauftrag,
auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht wird.
[0122] Erfindungsgemäß werden jedoch besonders gute Ergebnisse erreicht, wenn der Schmelzklebstoff,
insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, mittels Walzenauftrag, insbesondere mittels
mindestens einer Schmelzklebstoff-Dosierwalze und/oder Schmelzklebstoff-Auftragswalze,
auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht wird. In diesem
Zusammenhang kann insbesondere derart verfahren werden, dass die Schmelzklebstoff-Dosierwalze
und/oder Schmelzklebstoff-Auftragswalze im Gleichlauf oder Gegenlauf zur Verfahrens-
bzw. Auftragsrichtung, insbesondere im Gleichlauf oder Gegenlauf zur Transportrichtung
bzw. Vorschubrichtung der Grobspan-Holzwerkstoffplatte, betrieben wird bzw. werden.
Durch die gezielte Verfahrensweise, wonach die Schmelzklebstoff-Dosierwalze und/oder
Schmelzklebstoff-Auftragswalze, unabhängig voneinander, im Gleichlauf oder Gegenlauf
zur Verfahrens- bzw. Auftragsrichtung bzw. zur Transportrichtung und/oder Vorschubrichtung
der Grobspan-Holzwerkstoffplatte betrieben wird bzw. werden, kann die Menge an aufgetragenem
Schmelzklebstoff pro Flächeneinheit gezielt eingestellt bzw. vorgegeben werden.
[0123] In diesem Zusammenhang kann es erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, dass die Auftragsmenge,
insbesondere die flächenbezogene Auftragsmenge, des Schmelzklebstoffs, insbesondere
der Schmelzklebstoff-Schmelze, über die Drehgeschwindigkeit bzw. Umfangsgeschwindigkeit
der Schmelzklebstoff-Dosierwalze und/oder der Schmelzklebstoff-Auftragswalze, vorzugsweise
über das Verhältnis der Drehgeschwindigkeit bzw. Umfangsgeschwindigkeit der Schmelzklebstoff-Dosierwalze
und/oder der Schmelzklebstoff-Auftragswalze zur Auftragsgeschwindigkeit, insbesondere
Transportgeschwindigkeit bzw. Vorschubgeschwindigkeit der Grobspan-Holzwerkstoffplatte,
eingestellt bzw. vorgegeben wird. Dabei bezieht sich die Auftragsgeschwindigkeit insbesondere
auf den pro Zeiteinheit längenbezogenen Auftrag des Schmelzklebstoffs auf die Grobspan-Holzwerkstoffplatte.
Auf dieser Basis kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine vorgegebene Menge
an Schmelzklebstoff auf eine definierte Fläche der Grobspan-Holzwerkstoffplatte aufgebracht
werden. Erfindungsgemäß wird somit durch die spezielle Vorgehensweise gewährleistet,
dass ein gleichmäßiger Auftrag des Schmelzklebstoffs in definierten flächenbezogenen
Mengen auf der zugrundeliegenden Grobspan-Holzwerkstoffplatte erfolgt.
[0124] Erfindungsgemäß kann beispielsweise eine Schmelzklebstoff-Auftragswalze insbesondere
mit Rakelsystem eingesetzt werden. Hierdurch wird ein besonders definierter und gleichmäßiger
Auftrag der benötigten Menge an Schmelzklebstoff gewährleistet.
[0125] Erfindungsgemäß können beispielsweise beheizbare Schmelzklebstoff-Dosierwalzen und/oder
beheizbare Schmelzklebstoff-Auftragswalzen, beispielsweise insbesondere beheizbare
Schmelzklebstoff-Auftragswalzen mit separaten Schmelzklebstoff-Dosierwalzen, bzw.
insbesondere beheizbare Schmelzklebstoff-Auftragswalzen mit Rakelsystemen, zum Auftrag
der erfindungsgemäß vorgesehenen Mengen an Schmelzklebstoff eingesetzt werden.
[0126] Wie zuvor angeführt, kann durch das Einstellen des Verhältnisses von Vorschubgeschwindigkeit
der zu beschichtenden Grobspan-Holzwerkstoffplatte zur Rotations- bzw. Umfangsgeschwindigkeit
insbesondere der Auftragswalze die Menge an Schmelzklebstoff vorgegeben bzw. eingestellt
werden, und dies auch unter Berücksichtigung der den jeweiligen Schmelzen zugrundeliegenden
unterschiedlichen Viskositäten bzw. rheologischen Eigenschaften.
[0127] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird insbesondere derart vorgegangen,
dass der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, bei einer Temperatur
oberhalb des Erweichungspunkts bzw. -bereichs bzw. oberhalb des Schmelzpunkts, vorzugsweise
oberhalb des Schmelzpunkts, des Schmelzklebstoffs auf die Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, aufgebracht wird. Hierdurch wird eine besonders gleichmäßige
und vollständige Verfüllung der Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher bzw.
Lunkerstellen gewährleistet, da die Schmelze im fließfähigen Zustand besonders gut
in die Oberfläche eindringen kann, und zwar ohne eine Quellung der Holzspäne hervorzurufen.
Insbesondere kann hierdurch auch eine gleichmäßige und homogene Beschichtung der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
mit dem zugrundeliegenden Schmelzklebstoff erreicht werden, wobei zudem eine hohe
Haftung gegenüber dem Substrat (d. h. der zugrundeliegenden Grobspan-Holzwerkstoffplatte)
gewährleistet wird.
[0128] In diesem Zusammenhang ist es erfindungsgemäß insbesondere vorgesehen, dass der Schmelzklebstoff,
insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, bei einer Temperatur (d. h. insbesondere
Temperatur des Schmelzklebstoffs) im Bereich von 40 °C bis 300 °C, insbesondere im
Bereich von 60 °C bis 250 °C, vorzugsweise im Bereich von 80 °C und 220 °C, bevorzugt
im Bereich von 90 °C bis 200 °C, besonders bevorzugt im Bereich von 95 °C bis 190
°C, auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht wird.
[0129] Insbesondere kann der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze,
bei einer Temperatur (d. h. Temperatur des Schmelzklebstoffs) von mindestens 40 °C,
insbesondere mindestens 60 °C, vorzugsweise mindestens 80 °C, bevorzugt mindestens
90 °C, besonders bevorzugt mindestens 95 °C, auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
aufgebracht werden.
[0130] Insbesondere im Hinblick auf eine weiterführende Optimierung des Schmelzklebstoffauftrags
kann erfindungsgemäß zudem derart vorgegangen werden, dass (i) das Aufbringen des
Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze, auf die Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte und/oder Schritt
b) und/oder (ii) das Füllen und/oder Verfüllen der Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume,
Löcher und/oder Lunkerstellen mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere die Ausbildung
der Schmelzklebstoff-Füllung, und/oder Schritt b1) und/oder (iii) die Beschichtung
und/oder Verfilmung der Oberfläche, vorzugsweise Flachseitenoberfläche, insbesondere
die Ausbildung der Schmelzklebstoff-Schicht, und/oder Schritt b2), insbesondere unabhängig
voneinander, mehrfach, insbesondere 1-mal, 2-mal, 3-mal oder mehr, durchgeführt bzw.
wiederholt wird bzw. werden.
[0131] Hierdurch kann eine besonders gleichmäßige bzw. vollständige Verfüllung sowie eine
gleichmäßige und homogene Beschichtung der zugrundeliegenden Grobspan-Holzwerkstoffplatte
bereitgestellt werden, und zwar auch für den Fall, dass die zu behandelnde Grobspan-Holzwerkstoffplatte
über eine übermäßige Vielzahl bzw. über entsprechend große bzw. großvolumige Unebenheiten,
Vertiefungen, Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen verfügt. Die in Rede stehenden
Wiederholungen der jeweiligen Verfahrensschritte kann dabei durch entsprechende Rückführung
bzw. erneutes Zuführen der erneut zu behandelnden Grobspan-Holzwerkstoffplatte zu
der Schmelzklebstoff-Dosierwalze bzw. der Schmelzklebstoff-Auftragswalze realisiert
werden. Alternativ können im Rahmen der erfindungsgemäßen Verfahrensführung auch mehrere,
nacheinander bzw. aufeinander abfolgend angeordnete Schmelzklebstoff-Dosierwalzen
bzw. der Schmelzklebstoff-Auftragswalzen eingesetzt werden. Erfindungsgemäß kann dabei
auch derart vorgegangen werden, dass vor erneutem Aufbringen des Schmelzklebstoffs
die zuvor aufgebrachte Schmelzklebstoff-Schmelze zunächst zumindest teilweise abgekühlt
bzw. zumindest teilweise verfestigt wird. Alternativ kann jedoch auch derart vorgegangen
werden, dass der erneute Auftrag des Schmelzklebstoffs auf den zuvor aufgetragenen
und noch nicht (vollständig) abgekühlten bzw. noch nicht (vollständig) verfestigten
Schmelzklebstoff erfolgt.
[0132] Darüber hinaus kann erfindungsgemäß derart vorgegangen werden, dass vor dem Aufbringen
des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze, auf die Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder vor Schritt b), insbesondere vor Schritt
b1) und/oder vor Schritt b2), vorzugsweise vor Schritt b1), und/oder nach Schritt
(a) zudem eine Glättung, insbesondere ein Schleifen, vorzugsweise Kalibrierschleifen,
der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, durchgeführt wird. Hierdurch können
die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen insbesondere
durch Abtragung insbesondere von (Oberflächen-)Material bzw. Grobspan-Material der
zu behandelnden Grobspan-Holzwerkstoffplatte vor der eigentlichen Ausrüstung mit dem
Schmelzklebstoff verkleinert bzw. vergleichmäßigt werden. In der Folge können insgesamt
nochmals gleichmäßigere Verfüllungen bzw. Beschichtungen mit dem Schmelzklebstoff
realisiert werden, wobei besonders gleichmäßige und homogene Oberflächen bereitgestellt
werden können. Insbesondere führt die dem Schmelzklebstoff-Auftrag gegebenenfalls
vorangehende Glättung der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, zu einer
Verringerung der Menge an aufzutragendem Schmelzklebstoff. Die Glättung kann beispielsweise
unter Verwendung einer Schleifwalze oder dergleichen durchgeführt werden. Die Glättung
kann gegebenenfalls wiederholt werden, bis die gewünschte Glattheit der Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte vorliegt.
[0133] In diesem Zusammenhang kann nach der Glättung, insbesondere dem Schleifen, vorzugsweise
Kalibrierschleifen, der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, noch eine
Reinigung der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, insbesondere zur Entfernung
von zuvor abgetragenem und/oder abgeschliffenem Material, durchgeführt werden. Hierzu
können insbesondere entsprechende Bürstenwalzen, Absaugeinrichtungen oder dergleichen
eingesetzt werden. Die Reinigung der Oberfläche sollte gleichermaßen vor dem Aufbringen
des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze, erfolgen
[0134] Darüber hinaus kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zudem vor dem Aufbringen
des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze, auf die Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder vor Schritt b), insbesondere vor Schritt
b1) und/oder vor Schritt b2), vorzugsweise vor Schritt b1), und/oder nach Schritt
(a) und/oder nach der Glättung der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
eine Vorwärmung der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, bzw. der OSB-Platte
als solcher durchgeführt wird. In diesem Zusammenhang kann die Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, bzw. die OSB-Platte auf eine Temperatur im Bereich von 25 °C
bis 200 °C, insbesondere im Bereich von 30 °C bis 150 °C, vorzugsweise im Bereich
von 40 °C und 125 °C, bevorzugt im Bereich von 50 °C bis 100 °C, erwärmt werden. Insbesondere
kann die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, bzw. die OSB-Platte auf eine
Temperatur von mindestens 25 °C, insbesondere mindestens 30 °C, vorzugsweise mindestens
40 °C, bevorzugt mindestens 50 °C, erwärmt werden. Auf dieser Basis können während
des gesamten Verfahrensablaufs gleichmäßige Auftrags- und Verarbeitungsbedingungen
gewährleistet werden. Zudem führt die Vorwärmung zu einem verbesserten Benetzungs-
und Eindringverhalten des aufgetragenen Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze,
in Bezug auf die zu beschichtende Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
der Grobspan-Holzwerkstoffplatte, da ein vorzeitige Aushärten verhindert wird, so
dass die Qualität der verfüllten bzw. beschichteten Oberfläche weiterführend verbessert
wird.
[0135] Gemäß der vorliegenden Erfindung kann zudem derart vorgegangen werden, dass vor dem
Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze, auf
die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder vor Schritt b), insbesondere
vor Schritt b1) und/oder Schritt b2), vorzugsweise vor Schritt b1), und/oder nach
Schritt (a) und/oder nach der Glättung der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
eine vorzugsweise automatisierte Erfassung und Auswertung, insbesondere optische Erfassung
und Auswertung, vorzugsweise optisch-elektronische Erfassung und Auswertung, der Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, vorzugsweise der Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume,
Löcher und/oder Lunkerstellen, erfolgt. Dabei kann erfindungsgemäß insbesondere derart
vorgegangen werden, dass nachfolgend ein differenzierter und/oder an die erfasste
und analysierte Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, vorzugsweise an die
erfassten und analysierten Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder
Lunkerstellen, angepasster, vorzugsweise mengenmäßig angepasster Auftrag des Schmelzklebstoffs,
insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze, erfolgt.
[0136] Hierzu können beispielsweise entsprechende opto-elektronische Erfassungs- bzw. Analyseeinrichtungen
eingesetzt werden. Ein entsprechend differenzierter bzw. ortsspezifischer Schmelzklebstoffauftrag
kann beispielsweise unter Einsatz entsprechender Düsenauftragsvorrichtungen oder durch
abschnittsweisen Auftrag des Schmelzklebstoffs mittels einer Schmelzklebstoff-Dosierwalze
bzw. Schmelzklebstoff-Auftragswalze oder dergleichen durchgeführt werden kann. In
diesem Zusammenhang kann insbesondere derart verfahren werden, dass für Bereiche mit
besonders großen bzw. großvolumigen Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräumen, Löchern
bzw. Lunkerstellen entsprechend größere Auftragsmengen des Schmelzklebstoffs eingesetzt
werden, während für Bereiche der zu behandelnden Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
mit entsprechend wenigen bzw. kleinvolumigen Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräumen,
Löchern bzw. Lunkerstellen entsprechend geringere Auftragsmengen an Schmelzklebstoff
eingesetzt werden. Hierdurch kann die erfindungsgemäße Verfahrensführung insbesondere
im Hinblick auf eine Optimierung des Materialeinsatzes an Schmelzklebstoff bei gleichzeitiger
Verringerung der Anzahl an Auftrags- bzw. Beschichtungsschritten weiterführend verbessert
werden.
[0137] In diesem Zusammenhang kann erfindungsgemäß zudem derart vorgegangen werden, dass
nach dem Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze,
auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder nach Schritt b),
insbesondere nach Schritt b1) und/oder nach Schritt b2), vorzugsweise nach Schritt
b2), eine gegebenenfalls weitere vorzugsweise automatisierte Erfassung und Auswertung,
insbesondere optische Erfassung und Auswertung, vorzugsweise optisch-elektronische
Erfassung und Auswertung, der mit dem Schmelzklebstoff verfüllten bzw. beschichteten
Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, vorzugsweise der mit dem Schmelzklebstoff
verfüllten bzw. beschichteten Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder
Lunkerstellen, erfolgt. Dabei kann erfindungsgemäß insbesondere derart vorgegangen
werden, dass nachfolgend bei unvollständiger bzw. nicht ausreichender Verfüllung und/oder
Beschichtung ein erneuter Auftrag des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze,
erfolgt.
[0138] Zudem kann nach dem Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze,
auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder nach Schritt b),
insbesondere nach Schritt b1) und/oder nach Schritt b2), vorzugsweise nach Schritt
b2), eine Glättung bzw. Vereinheitlichung des aufgebrachten Schmelzklebstoffs, insbesondere
der Schmelzklebstoff-Füllung bzw. der Schmelzklebstoff-Schicht, vorzugsweise der Schmelzklebstoff-Schicht,
durchgeführt werden. Hierzu können beispielsweise insbesondere beheizbare Glättwalzen
oder dergleichen eingesetzt werden. Dabei kann die Glättwalze beispielsweise im Gegenlauf
zur Transportrichtung bzw. Vorschubrichtung der Grobspan-Holzwerkstoffplatte betrieben
werden. Die Glättung kann dabei im nicht (vollständig) abgekühlten bzw. nicht (vollständig)
verfestigten Zustand des aufgetragenen Schmelzklebstoffs durchgeführt werden. Insbesondere
kann das thermoplastische Verhalten des eingesetzten Schmelzklebstoffs im Rahmen der
Glättung entsprechend genutzt werden, und zwar auch bei nicht (vollständig) vernetzten
reaktiven Schmelzklebstoffen.
[0139] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann nach dem Aufbringen des Schmelzklebstoffs,
insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze, auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
und/oder nach Schritt b), insbesondere nach Schritt b1) und/oder nach Schritt b2),
vorzugsweise nach Schritt b2), eine Strukturierung bzw. Profilierung, insbesondere
Oberflächenstrukturierung und/oder Oberflächenprofilierung, des aufgebrachten Schmelzklebstoffs,
insbesondere der Schmelzklebstoff-Füllung und/oder der Schmelzklebstoff-Schicht, vorzugsweise
der Schmelzklebstoff-Schicht, durchgeführt werden. Dabei kann die Strukturierung und/oder
Profilierung mittels einer vorzugsweise beheizbaren Struktur- bzw. Profilwalze, aber
auch mittels entsprechender Struktur- bzw. Profilblechen, Struktur- bzw. Profilpapieren
sowie deren Kombinationen, durchgeführt werden. Auch im Hinblick auf die gegebenenfalls
durchzuführende Strukturierung bzw. Profilierung kann vorzugsweise im nicht (vollständig)
abgekühlten bzw. im nicht (vollständig) verfestigten Zustand des eingesetzten Schmelzklebstoffs
verfahren werden. Durch die Strukturierung bzw. Profilierung kann die behandelte Oberfläche
bzw. der aufgebrachte Schmelzklebstoff der Grobspan-Holzwerkstoffeigenschaften mit
zusätzlichen optischen bzw. dekorativen Eigenschaften sowie mit weiterführenden funktionellen
Eigenschaften, wie einer Antirutsch- bzw.
Antislip-Funktion, ausgerüstet werden.
[0140] In diesem Zusammenhang kann die Glättung einerseits und/oder die Strukturierung bzw.
Profilierung andererseits während des Abkühlens bzw. Verfestigens und/oder vor bzw.
nach dem Abkühlen und Verfestigen des Schmelzklebstoffs und/oder vor, während bzw.
nach Schritt c), insbesondere vor dem Abkühlen und Verfestigen des Schmelzklebstoffs
bzw. vor Schritt c) durchgeführt werden. Insbesondere sofern der erfindungsgemäß eingesetzte
Schmelzklebstoff auch nach dem Abkühlen bzw. nach der Verfestigung über thermoplastische
Eigenschaften verfügt, kann die Glättung bzw. Strukturierung bzw. Profilierung insbesondere
unter Erwärmung grundsätzlich auch nach dem Abkühlen bzw. Aushärten des Schmelzklebstoffs
durchgeführt werden.
[0141] Weiterhin kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass nach
dem Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze,
auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder nach Schritt b) und/oder
nach der Glättung und/oder Vereinheitlichung und/oder nach der Strukturierung und/oder
Profilierung zudem eine Vergütung bzw. weiterführende Beschichtung der Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, durchgeführt wird.
[0142] In diesem Zusammenhang kann die Oberflächenvergütung durch (i) Beschichten, insbesondere
mit Harzfilmen und/oder -schichten, vorzugsweise Kondensationsharzfilmen und/oder
-schichten, bevorzugt Melaminharzfilmen und/oder -schichten und/oder Phenolharzfilmen
und/oder -schichten; (ii) Kaschieren, insbesondere Klebkaschieren; (iii) Lackieren;
und/oder (iv) Laminieren erfolgen. Im Allgemeinen kann somit die im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bereitgestellte Grobspan-Holzwerkstoffplatte einer weiteren Oberflächenbehandlung
in Form einer Vergütung unterzogen werden, wie zum Beispiel durch Lackieren bzw. Belegen
der Oberfläche mit insbesondere schichtförmigen Materialien bzw. Substraten. In diesem
Zusammenhang kann die Grobspan-Holzwerkstoffplatte mit weiteren dekorativen bzw. funktionellen
Eigenschaften ausgerüstet werden. Beispielsweise können auf die zuvor behandelten
Grobspan-Holzwerkstoffplatten auch Furniere, Folien, HPL-Materialien
(High Pressure Laminate), CPL-Materialien (
Continuous Pressed Laminate), Kondensationsharzfilme, Tapeten, Textilien, mineralisch und/oder kunstharzbasierte
Putze oder dergleichen aufgebracht werden. Die Ausrüstung mit den in Rede stehenden
Materialien, welche insbesondere über Kaschieren, vorzugsweise Klebkaschieren, erfolgt,
kann in Abhängigkeit von dem eingesetzten Material beispielsweise über Walzen- oder
Düsenauftrag (Breitschlitzdüse, Sprühauftrag oder Multi-Raupenauftrag) erfolgen.
[0143] Im Allgemeinen kann die weitere Oberflächenvergütung während des Abkühlens und Verfestigens
und/oder vor und/oder nach dem Abkühlen und Verfestigen des Schmelzklebstoffs und/oder
vor, während und/oder nach Schritt c), insbesondere nach dem Abkühlen und Verfestigen
des Schmelzklebstoffs und/oder nach Schritt c) durchgeführt werden.
[0144] Das erfindungsgemäße Verfahren kann kontinuierlich und/oder automatisiert, insbesondere
kontinuierlich, durchgeführt werden. Insbesondere kann das Verfahren nach der Erfindung
im Hinblick auf die Abfolge der jeweiligen Verfahrensschritte kontinuierlich durchgeführt
werden.
[0145] Erfindungsgemäß versteht es sich von selbst, dass die Auswahl und Ausgestaltung sowie
die Art des Auftrags bzw. des Aufbringens des Schmelzklebstoffs, insbesondere der
Schmelzklebstoff-Schmelze, in den einzelnen Verfahrensstufen bzw. Verfahrensabschnitten,
insbesondere im Hinblick auf die Ausbildung der Schmelzklebstoff-Füllung einerseits
und der Schmelzklebstoff-Schicht andererseits, jeweils unabhängig voneinander erfolgen
können. Insbesondere versteht es sich erfindungsgemäß von selbst, dass die Auswahl
und Ausgestaltung sowie die Art des Auftrags bzw. des Aufbringens des Schmelzklebstoffs,
insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze, (i) zum Füllen bzw. Verfüllen der Unebenheiten,
Vertiefungen, Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen und/oder zur Ausbildung der Schmelzklebstoff-Füllung
und/oder in Schritt b1) einerseits und (ii) zur Beschichtung bzw. Verfilmung der Oberfläche,
vorzugsweise Flachseitenoberfläche, und/oder zur Ausbildung der Schmelzklebstoff-Schicht
und/oder in Schritt b2) andererseits jeweils unabhängig voneinander erfolgen können.
[0146] Was die erfindungsgemäß eingesetzten Grobspan-Holzwerkstoffplatten im Allgemeinen
anbelangt, so zeichnen sich diese insbesondere durch die nachfolgenden Eigenschaften
aus:
Im Allgemeinen weist die Grobspan-Holzwerkstoffplatte eine Dichte, insbesondere Rohdichte,
im Bereich von 300 kg/m3 bis 1.000 kg/m3, insbesondere im Bereich von 400 kg/m3 bis 900 kg/m3, bevorzugt im Bereich von 500 kg/m3 bis 800 kg/m3, besonders bevorzugt im Bereich von 550 kg/m3 bis 750 kg/m3, auf.
[0147] Zudem kann die Grobspan-Holzwerkstoffplatte eine Vielzahl an insbesondere schichtweise
angeordneten und/oder ausgerichteten Spänen, insbesondere Holzspänen, vorzugsweise
in Form von Grobspänen, aufweisen.
[0148] In diesem Zusammenhang können die Späne eine Länge, insbesondere mittlere Länge,
im Bereich von 50 mm bis 400 mm, insbesondere im Bereich von 75 mm bis 300 mm, bevorzugt
im Bereich von 100 mm bis 200 mm, aufweisen.
[0149] Gleichermaßen können die Späne eine Breite, insbesondere mittlere Breite, im Bereich
von 2 mm bis 100 mm, insbesondere im Bereich von 5 mm bis 75 mm, bevorzugt im Bereich
von 10 mm bis 50 mm, aufweisen.
[0150] Weiterhin können die Späne eine Dicke, insbesondere mittlere Dicke, im Bereich von
0,2 mm bis 5 mm, insbesondere im Bereich von 0,4 mm bis 3 mm, bevorzugt im Bereich
von 0,6 mm bis 1,5 mm, aufweisen.
[0151] Schließlich können die Späne unter Verwendung mindestens eines Bindemittels verbunden
und/oder zur Ausbildung eines Verbundes verpresst sein.
[0152] Wie zuvor angeführt, weisen die in Rede stehenden Grobspan-Holzwerkstoffplatten insbesondere
auch im Bereich ihrer Oberfläche eine Vielzahl an Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume,
Löcher bzw. Lunkerstellen auf, welche im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens in
effektiver Weise verfüllt werden können, insbesondere einhergehend mit einer effektiven
Beschichtung der Grobspan-Holzwerkstoffplatten auf Basis eines speziellen Schmelzklebstoffs,
wie zuvor angeführt. Auf Basis der vorliegenden Erfindung wird somit insgesamt ein
leistungsfähiges und insgesamt ökonomisches Verfahren zur Behandlung, insbesondere
Egalisierung, der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, von Grobspan-Holzwerkstoffplatten
bereitgestellt, welches mit den vorgenannten Vorteilen und Eigenschaften einhergeht.
[0153] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem
zweiten Erfindungsaspekt - ist zudem die Grobspan-Holzwerkstoffplatte (OSB-Holzverbundstoffplatte),
aufweisend mindestens eine behandelte, insbesondere egalisierte Oberfläche, vorzugsweise
Flachseitenoberfläche, wobei die Grobspan-Holzwerkstoffplatte gemäß dem zuvor beschriebenen
Verfahren nach der Erfindung erhältlich ist bzw. erhalten wird.
[0154] In diesem Zusammenhang betrifft die vorliegende Erfindung somit auch die Grobspan-Holzwerkstoffplatte
(OSB-Holzverbundstoffplatte) als solche, aufweisend mindestens eine behandelte, insbesondere
egalisierte Oberfläche, vorzugsweise Flachseitenoberfläche, wobei die Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, eine Vielzahl von Unebenheiten, Vertiefungen,
Hohlräumen, Löchern bzw. Lunkerstellen aufweist, wobei die Unebenheiten, Vertiefungen,
Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen mit mindestens einem Schmelzklebstoff gefüllt
bzw. verfüllt sind, insbesondere derart, dass eine Vergleichmäßigung bzw. Egalisierung
der Oberfläche, vorzugsweise der Flachseitenoberfläche, vorliegt.
[0155] Was die erfindungsgemäße Grobspan-Holzwerkstoffplatte in diesem Zusammenhang anbelangt,
so kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der Schmelzklebstoff, insbesondere
die Schmelzklebstoff-Schmelze, aufgebracht ist derart, dass die Unebenheiten, Vertiefungen,
Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere unter
Ausbildung einer Schmelzklebstoff-Füllung, insbesondere Schmelzklebstoff-Egalisierungsfüllung,
gefüllt bzw. verfüllt sind.
[0156] Insbesondere kann die Grobspan-Holzwerkstoffplatte nach der Erfindung mindestens
eine auf der die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, angeordnete Schmelzklebstoff-Füllung,
insbesondere Schmelzklebstoff-Egalisierungsfüllung, aufweisen. In diesem Zusammenhang
kann die Schmelzklebstoff-Füllung derart ausgebildet sein, dass die Unebenheiten,
Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen mit dem Schmelzklebstoff gefüllt
und/oder verfüllt sind.
[0157] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung verhält es sich in diesem Zusammenhang insbesondere
derart, dass die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen
zumindest im Wesentlichen vollständig mit dem Schmelzklebstoff gefüllt bzw. verfüllt
sind.
[0158] Insbesondere kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Unebenheiten, Vertiefungen,
Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen zu mindestens 30 %, insbesondere mindestens 50
%, vorzugsweise mindestens 70 %, bevorzugt mindestens 80 %, besonders bevorzugt mindestens
90 %, besonders bevorzugt mindestens 95 % ganz besonders bevorzugt mindestens 98 %,
bezogen auf das Volumen der Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder
Lunkerstellen, mit dem Schmelzklebstoff gefüllt bzw. verfüllt sind.
[0159] Gleichermaßen kann es in diesem Zusammenhang vorgesehen sein, dass die Schmelzklebstoff-Füllung
zumindest teilweise und/oder abschnittsweise mit die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume,
Löcher und/oder Lunkerstellen ausbildenden oder begrenzenden Grobspan durchsetzt und/oder
gegebenenfalls unterbrochen ist. Zudem kann der die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume,
Löcher bzw. Lunkerstellen ausbildende oder begrenzende Grobspan zumindest teil- bzw.
abschnittsweise in die Schmelzklebstoff-Füllung hineinragen.
[0160] Im Allgemeinen kann in diesem Zusammenhang die Schmelzklebstoff-Füllung eine Dicke
im Bereich von 0,2 mm bis 50 mm, insbesondere im Bereich von 0,5 mm bis 25 mm, vorzugsweise
im Bereich von 1 mm bis 10 mm, bevorzugt im Bereich von 1 mm bis 5 mm, aufweisen.
[0161] Weiterhin kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der Schmelzklebstoff, insbesondere
die Schmelzklebstoff-Schmelze, zudem aufgebracht ist derart, dass die Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder die Schmelzklebstoff-Füllung zumindest
teil- und/oder abschnittsweise, vorzugsweise vollflächig, mit dem Schmelzklebstoff,
insbesondere mit der Schmelzklebstoff-Schmelze, beschichtet und/oder verfilmt ist.
[0162] Was die erfindungsgemäße Grobspan-Holzwerkstoffplatte weiterhin anbelangt, so kann
diese somit mindestens eine auf der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
bzw. auf der Schmelzklebstoff-Füllung angeordnete bzw. aufgebracht Schmelzklebstoff-Schicht,
insbesondere Schmelzklebstoff-Abdeckschicht, aufweisen. In diesem Zusammenhang kann
die Schmelzklebstoff-Schicht derart ausgebildet sein, dass die Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche bzw. die Schmelzklebstoff-Füllung zumindest teil- und/oder abschnittsweise,
vorzugsweise vollflächig, mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere mit der Schmelzklebstoff-Schmelze,
beschichtet und/oder verfilmt ist. Hierbei kann die Schmelzklebstoff-Schicht zumindest
im Wesentlichen geschlossen bzw. zumindest im Wesentlichen durchbrechungsfrei ausgebildet
sein. Zudem kann es vorgesehen sein, dass die Schmelzklebstoff-Schicht zumindest im
Wesentlichen keinen die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen
ausbildenden oder begrenzenden Grobspan aufweist.
[0163] In diesem Zusammenhang kann die Schmelzklebstoff-Schicht eine Dicke im Bereich von
0,1 mm bis 30 mm, insbesondere im Bereich von 0,2 mm bis 20 mm, vorzugsweise im Bereich
von 0,5 mm bis 10 mm, bevorzugt im Bereich von 0,75 mm bis 5 mm, besonders bevorzugt
im Bereich von 1 mm bis 3 mm, aufweisen.
[0164] Insbesondere in diesem Zusammenhang kann der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze,
in einer Menge im Bereich von 10 g/m
2 bis 2.000 g/m
2, insbesondere im Bereich von 25 g/m
2 bis 1.500 g/m
2, vorzugsweise im Bereich von 50 g/m
2 bis 1.000 g/m
2, bevorzugt im Bereich von 75 g/m
2 bis 800 g/m
2, besonders bevorzugt im Bereich von 100 g/m
2 bis 600 g/m
2, bezogen auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht sein.
[0165] Im Allgemeinen kann es erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, dass die Schmelzklebstoff-Füllung
einerseits und die Schmelzklebstoff-Schicht, insbesondere Schmelzklebstoff-Abdeckschicht,
andererseits sozusagen als einheitliche Schicht insbesondere in Form einer Füll- und/oder
Abdeckschicht vorliegen, was beispielsweise dadurch realisiert werden kann, dass der
Schmelzklebstoff insgesamt im Rahmen eines einzigen Auftragungsschritts auf die Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht ist.
[0166] Erfindungsgemäß werden hinsichtlich der Eigenschaften der erfindungsgemäßen Grobspan-Holzwerkstoffplatte
besonders gute Ergebnisse erhalten, wenn der Schmelzklebstoff ein thermoplastischer
und/oder einkomponentiger Schmelzklebstoff, insbesondere ein einkomponentiger Schmelzklebstoff,
ist.
[0167] In diesem Zusammenhang sollte der Schmelzklebstoff zumindest im Wesentlichen wasser-
und/oder lösemittelfrei sein. In diesem Zusammenhang sollte der Schmelzklebstoff einen
Wasser- und/oder Lösemittelgehalt von höchstens 10 Gew.-%, insbesondere höchstens
5 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 2 Gew.-%, bevorzugt höchstens 1 Gew.-%, besonders
bevorzugt höchstens 0,5 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt höchstens 0,1 Gew.-%, bezogen
auf den Schmelzklebstoff, aufweisen.
[0168] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere bevorzugt, wenn der Schmelzklebstoff
ein reaktiver Schmelzklebstoff, insbesondere ein thermoplastischer und/oder einkomponentiger
reaktiver Schmelzklebstoff, bevorzugt ein einkomponentiger reaktiver Schmelzklebstoff,
ist.
[0169] In diesem Zusammenhang ist es gleichermaßen von Vorteil, wenn der reaktive Schmelzklebstoff
ein feuchtigkeitsvernetzender, wärmevernetzender und/oder strahlenvernetzender Schmelzklebstoff,
insbesondere ein feuchtigkeitsvernetzender und/oder strahlenvernetzender, bevorzugt
ein feuchtigkeitsvernetzender Schmelzklebstoff, ist.
[0170] Gemäß einer erfindungsgemäß weniger bevorzugten Ausführungsform kann es auch vorgesehen
sein, dass der Schmelzklebstoff ein nichtreaktiver Schmelzklebstoff, insbesondere
ein thermoplastischer und/oder einkomponentiger nichtreaktiver Schmelzklebstoff, bevorzugt
ein einkomponentiger nichtreaktiver Schmelzklebstoff, ist.
[0171] Gleichermaßen kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein auf natürlichen Rohstoffen
basierender Schmelzklebstoff, insbesondere Polymilchsäure (PLA), eingesetzt werden.
[0172] Erfindungsgemäß kann es auch vorgesehen sein, dass der Schmelzklebstoff mindestens
einen Haftvermittler und/oder Primer aufweist. In diesem Zusammenhang kann der Haftvermittler
ausgewählt sein aus der Gruppe von Siliciumoxiden, Silanen, Kieselsäuren, Kieselerden
sowie deren Mischungen und Kombinationen.
[0173] Gleichermaßen kann der Schmelzklebstoff mindestens ein Additiv aufweisen. In diesem
Zusammenhang kann das Additiv ausgewählt sein aus der Gruppe von Weichmachern, hochsiedenden
organischen Öle, Estern oder anderen der Plastifizierung dienenden Additiven, Stabilisatoren,
insbesondere UV-Stabilisatoren, Antioxidantien, Säurefängern, insbesondere nanoteiligen
Füllstoffen, Alterungsschutzmittel und deren Mischungen oder Kombinationen.
[0174] Zudem kann der Schmelzklebstoff mindestens ein nichtreaktives Polymer, Harz und/oder
Wachs, insbesondere ein natürliches, synthetisches oder chemisch modifiziertes (teilsynthetisches)
Wachs, aufweisen.
[0175] Weiterhin kann der Schmelzklebstoff mindestens eine Funktionalisierungskomponente
aufweisen. In diesem Zusammenhang kann die Funktionalisierungskomponente ausgewählt
sein aus der Gruppe von elektrisch leitfähigen Substanzen, antimikrobiellen, antimykotischen
und/oder fungiziden Substanzen sowie deren Mischungen und Kombinationen.
[0176] Weiterhin kann der Schmelzklebstoff mindestens einen Farbstoff und/oder mindestens
ein Farbpigment aufweisen. In diesem Zusammenhang kann der Farbstoff bzw. das Farbpigment
ausgewählt sein aus der Gruppe von organischen Pigmentfarbstoffen, anorganischen Pigmentfarbstoffen
sowie deren Mischungen und Kombinationen.
[0177] Die erfindungsgemäße Grobspan-Holzwerkstoffplatte kann weiterhin derart ausgebildet
sein, dass die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, geglättet, insbesondere
geschliffen, ist. In diesem Zusammenhang können die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume,
Löcher bzw. Lunkerstellen insbesondere durch Abtragung vorzugsweise von Grobspanmaterial
verkleinert bzw. vergleichmäßigt sein. Infolgedessen kann die flächenbezogene Auftragsmenge
an Schmelzklebstoff entsprechend verringert sein.
[0178] Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Grobspan-Holzwerkstoffplatte derart ausgebildet
sein, dass der auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebrachte
Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Füllung und/oder die Schmelzklebstoff-Schicht,
geglättet bzw. vereinheitlicht ist. Hierdurch können die Oberflächeneigenschaften
weiterführend verbessert sein, insbesondere im Hinblick auf ein gleichmäßiges und
homogenes Erscheinungsbild der erfindungsgemäßen Grobspan-Holzwerkstoffplatte.
[0179] Demgegenüber kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch vorgesehen sein, dass
der auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebrachte Schmelzklebstoff,
insbesondere die Schmelzklebstoff-Füllung und/oder die Schmelzklebstoff-Schicht, strukturiert
bzw. profiliert ist. Hierdurch können weitere dekorative Eigenschaften bereitgestellt
werden. Zudem können aufgrund der Strukturierung bzw. Profilierung der Oberfläche
die
Antislip-Eigenschaften verbessert und somit die Rutschfestigkeit entsprechend erhöht werden.
[0180] Erfindungsgemäß kann es zudem vorgesehen sein, dass die Grobspan-Holzwerkstoffplatte,
insbesondere auf der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, vorzugsweise
auf dem Schmelzklebstoff, insbesondere auf der Schmelzklebstoff-Füllung und/oder der
Schmelzklebstoff-Schicht, oberflächenvergütet ist bzw. eine weitere Beschichtung aufweist.
[0181] Beispielsweise kann die Grobspan-Holzwerkstoffplatte, insbesondere auf der Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, (i) mindestens eine Beschichtung, insbesondere
mit Harzfilmen und/oder -schichten, vorzugsweise Kondensationsharzfilmen und/oder
-schichten, bevorzugt Melaminharzfilmen und/oder -schichten und/oder Phenolharzfilmen
und/oder -schichten; (ii) mindestens eine Kaschierung, insbesondere Klebkaschierung;
(iii) mindestens eine Lackierung; und/oder (v) mindestens eine Laminierung aufweisen.
[0182] Was die erfindungsgemäß vorliegende Grobspan-Holzwerkstoffplatte weiterhin anbelangt,
so kann diese eine Dichte, insbesondere Rohdichte, im Bereich von 300 kg/m
3 bis 1.000 kg/m
3, insbesondere im Bereich von 400 kg/m
3 bis 900 kg/m
3, bevorzugt im Bereich von 500 kg/m
3 bis 800 kg/m
3, besonders bevorzugt im Bereich von 550 kg/m
3 bis 750 kg/m
3, aufweisen.
[0183] Die Grobspan-Holzwerkstoffplatte nach der Erfindung zeichnet sich zudem dadurch aus,
dass diese eine Vielzahl von insbesondere schichtweise angeordneten und/oder ausgerichteten
Spänen, insbesondere Holzspänen, vorzugsweise in Form von Grobspänen, aufweist.
[0184] In diesem Zusammenhang können die Späne eine Länge, insbesondere mittlere Länge,
im Bereich von 50 mm bis 400 mm, insbesondere im Bereich von 75 mm bis 300 mm, bevorzugt
im Bereich von 100 mm bis 200 mm, aufweisen.
[0185] Zudem können die Späne eine Breite, insbesondere mittlere Breite, im Bereich von
2 mm bis 100 mm, insbesondere im Bereich von 5 mm bis 75 mm, bevorzugt im Bereich
von 10 mm bis 50 mm, aufweisen.
[0186] Weiterhin können die Späne eine Dicke, insbesondere mittlere Dicke, im Bereich von
0,2 mm bis 5 mm, insbesondere im Bereich von 0,4 mm bis 3 mm, bevorzugt im Bereich
von 0,6 mm bis 1,5 mm, aufweisen.
[0187] In Bezug auf die erfindungsgemäße Grobspan-Holzwerkstoffplatte bzw. die diesbezüglich
eingesetzte Ausgangs- bzw. Grundplatte verhält es sich dabei insbesondere derart,
dass die Späne mittels mindestens eines Bindemittels verbunden bzw. zur Ausbildung
eines Verbundes verpresst sind.
[0188] Wie zuvor angeführt, zeichnet sich die erfindungsgemäße Grobspan-Holzwerkstoffplatte
durch verbesserte (Oberflächen-)Eigenschaften aus, insbesondere im Hinblick auf eine
verbesserte Witterungs-, UV- und/oder Feuchtigkeitsbeständigkeit. Zudem weisen die
erfindungsgemäßen Grobspan-Holzwerkstoffplatten eine hohe Chemikalienresistenz auf.
Durch die zumindest im Wesentlichen durchbrechungsfreie und/oder vollständige Beschichtung
der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, werden die darunterliegenden Bestandteile
der Grobspan-Holzwerkstoffplatte in effektiver Weise vor Witterung bzw. Umwelteinflüssen,
wie Feuchtigkeit, bei gleichzeitig hoher mechanischer Stabilität der Beschichtung
geschützt.
[0189] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist zudem - gemäß einem
dritten Erfindungsaspekt - die erfindungsgemäße Produktionsanlage zur Behandlung, insbesondere
Egalisierung, mindestens einer Oberfläche, vorzugsweise mindestens einer Flachseitenoberfläche,
von Grobspan-Holzwerkstoffplatten (OSB-Holzverbundstoffplatten), wobei die Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, eine Vielzahl von Unebenheiten, Vertiefungen,
Löcher und/oder Lunkerstellen aufweist, bzw. zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, wie zuvor beschrieben, wobei die Produktionsanlage die nachfolgenden Einheiten
umfasst:
- (A) gegebenenfalls mindestens eine Schleifeinrichtung, insbesondere Kalibrierschleifeinrichtung,
insbesondere zum Schleifen, vorzugsweise Kalibrierschleifen, der mindestens einen
Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte;
- (B) gegebenenfalls mindestens eine Erwärmungs- und/oder Temperiereinrichtung, insbesondere
zur Erwärmung und/oder zum Temperieren der Grobspan-Holzwerkstoffplatte, vorzugsweise
der mindestens einen Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte,
insbesondere wobei die Erwärmungs- und/oder Temperiereinrichtung stromabwärts zur
Schleifeinrichtung angeordnet ist;
- (C) mindestens eine Verfüllungs- und/oder Beschichtungseinrichtung,
insbesondere zum Aufbringen mindestens eines Schmelzklebstoffs, insbesondere in Form
einer Schmelzklebstoff-Schmelze, auf die mindestens eine Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte derart, dass zumindest die
Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen zumindest im
Wesentlichen mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze,
gefüllt und/oder verfüllt werden, insbesondere derart, dass eine Vergleichmäßigung
und/oder Egalisierung der Oberfläche, vorzugsweise der Flachseitenoberfläche, insbesondere
unter Ausbildung mindestens einer Schmelzklebstoff-Füllung, bewirkt wird und
gegebenenfalls zum weiteren Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere in Form
der Schmelzklebstoff-Schmelze, auf die mindestens eine Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
der Grobspan-Holzwerkstoffplatte und/oder auf die Schmelzklebstoff-Füllung derart,
dass die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder die Schmelzklebstoff-Füllung
zumindest teil- und/oder abschnittsweise, vorzugsweise vollflächig, mit dem Schmelzklebstoff,
insbesondere mit der Schmelzklebstoff-Schmelze, beschichtet und/oder verfilmt wird,
insbesondere wobei mindestens eine auf der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
und/oder auf der Schmelzklebstoff-Füllung angeordnete Schmelzklebstoff-Schicht, insbesondere
Schmelzklebstoff-Abdeckschicht, resultiert,
insbesondere wobei die Verfüllungs- und/oder Beschichtungseinrichtung stromabwärts
zur Erwärmungs- und/oder Temperiereinrichtung angeordnet ist;
- (D) gegebenenfalls mindestens eine Oberflächenbehandlungs- und/oder Strukturgebungseinrichtung,
insbesondere zur Glättung und/oder zur Strukturierung und/oder Profilierung des aufgebrachten
Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Füllung und/oder der Schmelzklebstoff-Abdeckschicht,
vorzugsweise der Schmelzklebstoff-Abdeckschicht,
insbesondere wobei die Oberflächenbehandlungs- und/oder Strukturgebungseinrichtung
stromabwärts zur Verfüllungs- und/oder Beschichtungseinrichtung angeordnet ist;
- (E) gegebenenfalls mindestens eine Abkühleinrichtung, insbesondere zum Abkühlen und
Verfestigen, insbesondere Aushärten und/oder Erstarrenlassen, des aufgebrachten Schmelzklebstoffs,
insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze,
insbesondere wobei die Abkühleinrichtung stromabwärts zur Verfüllungs- und/oder Beschichtungseinrichtung
und/oder stromabwärts zurOberflächenbehandlungs- und/oder Strukturgebungseinrichtung
angeordnet ist.
[0190] Die erfindungsgemäße Produktionsanlage kann insbesondere eine Mehrzahl, insbesondere
zwei, drei, vier oder mehr, Verfüllungs- und/oder Beschichtungseinrichtungen umfassen.
In diesem Zusammenhang können die jeweiligen Verfüllungs- bzw. Beschichtungseinrichtungen
insbesondere stromabwärts zueinander bzw. in Serie angeordnet sein. Auf dieser Basis
ist ein mehrfacher bzw. aufeinander abfolgender Auftrag des Schmelzklebstoffs auf
die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, mit im Verfahrensablauf zunehmendem
Schmelzklebstoff-Auftrag möglich, so dass auf diese Weise die entsprechende Schmelzklebstoff-Füllung
bzw. Schmelzklebstoff-Schicht fortlaufend ausgebildet werden kann.
[0191] Gleichermaßen ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch auch möglich, dass
die Produktionsanlage nach der Erfindung mindestens eine Rückführeinrichtung insbesondere
zum Rücktransport bzw. Rückschub der Grobspan-Holzwerkstoffplatte insbesondere zur
Verfüllungs- bzw. Beschichtungseinrichtung aufweist. Hierdurch ist es im Rahmen der
erfindungsgemäßen Produktionsanlage möglich, dass die Grobspan-Holzwerkstoffplatte
erneut durch eine entsprechende Verfüllungs- bzw. Beschichtungseinrichtung zum erneuten
Aufbringen des Schmelzklebstoffs geführt werden kann. Hierdurch kann die Anzahl an
Verfüllungs- bzw. Beschichtungseinrichtungen entsprechend reduziert werden. Die Rückführeinrichtung
kann insbesondere Bestandteil der nachfolgend noch beschriebenen Transport- bzw. Vorschubeinrichtung
sein.
[0192] Was die Schleifeinrichtung der erfindungsgemäßen Produktionsanlage anbelangt, so
kann diese mindestens ein Mittel zum Schleifen, insbesondere eine Schleifwalze, aufweisen.
Insbesondere kann die Schleifeinrichtung zudem mindestens ein Mittel zum Reinigen
bzw. zur Entfernung von abgeschliffenem Material aufweisen. Hierbei kann es sich beispielsweise
um eine Bürstenwalze bzw. einen Absauger oder dergleichen handeln.
[0193] Weiterhin kann die der Produktionsanlage nach der Erfindung zugrundeliegende Erwärmungs-
bzw. Temperiereinrichtung mindestens ein Mittel zum Erwärmen bzw. zum Temperieren
der Grobspan-Holzwerkstoffplatte, vorzugsweise der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
der Grobspan-Holzwerkstoffplatte insbesondere einen Wärmestrahler bzw. Wärmelüfter
bzw. einen Ofen, insbesondere Band- bzw. Durchlaufofen, und/oder mindestens ein Mittel
zum Erfassen bzw. Steuern der Temperatur der Grobspan-Holzwerkstoffplatte, insbesondere
der Oberfläche, vorzugsweise Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
aufweisen.
[0194] Durch die Erwärmung der Grobspan-Holzwerkstoffplatte vor dem Aufbringen des Schmelzklebstoffs
kann das Auftragsverhalten insgesamt verbessert werden, insbesondere im Hinblick auf
ein zumindest im Wesentlichen vollständiges Befüllen bzw. Verfüllen der in Rede stehenden
Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen, insbesondere da
ein vorzeitiges Abkühlen bzw. Verfestigen des Schmelzklebstoffs, wie es beim Aufbringen
auf ein kaltes bzw. nicht erwärmtes Substrat der Fall sein kann, vermieden wird.
[0195] Weiterhin kann die Verfüllungs- und/oder Beschichtungseinrichtung der Produktionsanlage
nach der Erfindung mindestens ein Mittel zum Erwärmen des Schmelzklebstoffs, vorzugsweise
zum Erhalt der Schmelzklebstoff-Schmelze, bzw. mindestens ein Mittel zum Aufbringen
des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze, auf die Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, aufweisen.
[0196] In diesem Zusammenhang kann das Mittel zum Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere
der Schmelzklebstoff-Schmelze, ausgewählt sein aus der Gruppe von (i) Schmelzklebstoff-Walzen,
insbesondere Schmelzklebstoff-Dosierwalzen und/oder Schmelzklebstoff-Auftragswalzen;
(ii) Schmelzklebstoff-Auftragsdüsen, insbesondere Schmelzklebstoff-Schlitzdüsen, vorzugsweise
SchmelzklebstoffBreitschlitzdüsen; (iii) Schmelzklebstoff-Rakeln, insbesondere Schmelzklebstoff-Walzenrakeln;
besonders bevorzugt (i) Walzen, insbesondere Schmelzklebstoff-Dosierwalzen und/oder
Schmelzklebstoff-Auftragswalzen, und deren Kombinationen.
[0197] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können diesbezüglich insbesondere beheizbare
Schmelzklebstoff-Auftragswalzen mit separaten, insbesondere gleichmäßig beheizbaren
Schmelzklebstoff-Dosierwalzen eingesetzt werden. Erfindungsgemäß kann gleichermaßen
eine Schmelzklebstoff-Auftragswalze insbesondere mit Rakelsystem insbesondere zum
definierten Auftrag der benötigten Auftragsmenge an Schmelzklebstoff, vorzugsweise
Schmelzklebstoff-Schmelze, eingesetzt sein.
[0198] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, dass das Mittel zum
Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere die Schmelzklebstoff-Walze, insbesondere
Schmelzklebstoff-Dosierwalze und/oder Schmelzklebstoff-Auftragswalze, beheizbar ausgebildet
ist. Hierdurch wird ein vorzeitiges Abkühlen bzw. Verfestigen des eingesetzten Schmelzklebstoffs
vermieden und die Fließfähigkeit des Schmelzklebstoffs beim Aufbringen auf die Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, aufrecht erhalten, was die Auftragsqualität weiterführend
verbessert.
[0199] Darüber hinaus kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, das die Verfüllungs- bzw.
Beschichtungseinrichtung
B1) mindestens ein erstes Mittel zum Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere
der Schmelzklebstoff-Schmelze, auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
derart, dass die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen
mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere unter Ausbildung einer Schmelzklebstoff-Füllung,
vorzugsweise Schmelzklebstoff-Egalisierungsfüllung, gefüllt und/oder verfüllt werden;
und/oder
B2) mindestens ein zweites Mittel zum Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere
der Schmelzklebstoff-Schmelze, auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
der Grobspan-Holzwerkstoffplatte und/oder auf die Schmelzklebstoff-Füllung, derart,
dass die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder die Schmelzklebstoff-Füllung
zudem zumindest teil- und/oder abschnittsweise, vorzugsweise vollflächig, mit dem
Schmelzklebstoff, insbesondere mit der Schmelzklebstoff-Schmelze, beschichtet und/oder
verfilmt wird, insbesondere wobei mindestens eine auf der Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, und/oder auf der Schmelzklebstoff-Füllung angeordnete Schmelzklebstoff-Schicht,
insbesondere Schmelzklebstoff-Abdeckschicht, resultiert;
aufweist.
[0200] Hierbei kann es erfindungsgemäß grundsätzlich vorgesehen sein, dass die Verfüllungs-
bzw. Beschichtungseinrichtung mehrere erste Mittel und mehrere zweite Mittel zum Aufbringen
des Schmelzklebstoffs aufweist.
[0201] Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, wenn das Mittel zum Aufbringen des Schmelzklebstoffs
in Form einer Schmelzklebstoff-Walze, insbesondere Schmelzklebstoff-Dosierwalze und/oder
Schmelzklebstoff-Auftragswalze, ausgebildet ist bzw. diese umfasst, wobei die Schmelzklebstoff-Walze,
insbesondere die Schmelzklebstoff-Dosierwalze bzw. die Schmelzklebstoff-Auftragswalze,
im Gleichlauf oder Gegenlauf zur Transportrichtung und/oder Vorschubrichtung der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
betreibbar ist. In diesem Zusammenhang ist es erfindungsgemäß gleichermaßen bevorzugt,
wenn die Schmelzklebstoff-Walze, insbesondere die Schmelzklebstoff-Dosierwalze und/oder
die Schmelzklebstoff-Auftragswalze, mindestens eine Einrichtung zur Steuerung und/oder
zum Betrieb der Schmelzklebstoff-Walze, insbesondere der Schmelzklebstoff-Dosierwalze
und/oder der Schmelzklebstoff-Auftragswalze, im Gleichlauf oder Gegenlauf zur Transportrichtung
und/oder Vorschubrichtung der Grobspan-Holzwerkstoffplatte aufweist. Hierdurch kann
insbesondere die Menge des aufgetragenen Schmelzklebstoffs entsprechend eingestellt
bzw. vorgegeben werden.
[0202] Gleichermaßen kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Produktionsanlage
bzw. die Verfüllungs- und/oder Beschichtungseinrichtung, insbesondere das Mittel zum
Aufbringen des Schmelzklebstoffs, mindestens eine Steuereinrichtung zum Einstellen
bzw. zur Steuerung der Auftragsmenge an Schmelzklebstoff aufweist. Dabei kann die
Steuereinrichtung zum Einstellen und/oder zur Steuerung der Auftragsmenge an Schmelzklebstoff
beispielsweise derart ausgebildet sein, dass die Menge an aufzubringendem Schmelzklebstoff
in Abhängigkeit von der Transportgeschwindigkeit und/oder Vorschubgeschwindigkeit
der Grobspan-Holzwerkstoffplatte einstellbar ist. Hierdurch wird ein gleichmäßiger
und definierter Klebstoffauftrag bei gleichzeitig hohem Durchsatz gewährleistet.
[0203] Insbesondere kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch vorgesehen sein, dass
das Mittel zum Aufbringen des Schmelzklebstoffs in Form einer Schmelzklebstoff-Walze,
insbesondere Schmelzklebstoff-Dosierwalze und/oder Schmelzklebstoff-Auftragswalze,
ausgebildet ist bzw. diese umfasst, wobei die Schmelzklebstoff-Walze, insbesondere
die Schmelzklebstoff-Dosierwalze und/oder die Schmelzklebstoff-Auftragswalze, mindestens
eine Steuereinrichtung zum Einstellen bzw. zur Steuerung der Walzen-Drehgeschwindigkeit
und/oder der Walzen-Umfangsgeschwindigkeit, insbesondere in Abhängigkeit von der Transportgeschwindigkeit
und/oder Vorschubgeschwindigkeit der Grobspan-Holzwerkstoffplatte, aufweist.
[0204] Gleichermaßen kann die Produktionsanlage nach der Erfindung mindestens eine Transport-
und/oder Vorschubeinrichtung insbesondere zum Transport und/oder Vorschub der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
aufweisen. In diesem Zusammenhang kann die Transport- bzw. Vorschubeinrichtung mindestens
eine Steuereinrichtung zum Einstellen bzw. zur Steuerung der Transport- und/oder Vorschubgeschwindigkeit
der Grobspan-Holzwerkstoffplatte aufweisen. Diesbezüglich kann die Steuereinrichtung
zum Einstellen und/oder zur Steuerung der Transport- und/oder Vorschubgeschwindigkeit
derart ausgebildet sein, dass die Transport- und/oder Vorschubgeschwindigkeit der
Grobspan-Holzwerkstoffplatte in Abhängigkeit von der Menge an aufzubringendem Schmelzklebstoff
und/oder in Abhängigkeit von der Walzen-Drehgeschwindigkeit und/oder der Walzen-Umfangsgeschwindigkeit
der Schmelzklebstoff-Dosierwalze und/oder der Schmelzklebstoff-Auftragswalze der einstellbar
ist.
[0205] Durch die Einstellung der Transport- bzw. Vorschubgeschwindigkeit der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
insbesondere in Abstimmung mit der Einstellung der Dreh- bzw. Rotationsrichtung und/oder
der Dreh- bzw. Umfangsgeschwindigkeit der erfindungsgemäß eingesetzten Schmelzklebstoff-Walzen,
insbesondere Schmelzklebstoff-Dosierwalze bzw. Schmelzklebstoff-Auftragswalze, kann
insgesamt die Menge an aufzutragendem Schmelzklebstoff vorgegeben werden.
[0206] Erfindungsgemäß kann es zudem vorgesehen sein, dass die Produktionsanlage nach der
Erfindung mindestens eine Erfassungs- und/oder Auswertungseinrichtung zur vorzugsweise
automatisierten Erfassung und Auswertung, insbesondere optischen Erfassung und Auswertung,
vorzugsweise optisch-elektronischen Erfassung und Auswertung, der Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, vorzugsweise der Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher
und/oder Lunkerstellen, aufweist. Diesbezüglich kann die Erfassungs- bzw. Auswertungseinrichtung
stromabwärts zur Schleifeinrichtung und/oder stromabwärts zur Erwärmungs- und/oder
Temperiereinrichtung und/oder stromaufwärts zur Verfüllungs- und/oder Beschichtungseinrichtung
angeordnet sein. In diesem Zusammenhang kann die Produktionsanlage nach der Erfindung
zudem mindestens ein Mittel zur Steuerung der Menge an aufzubringendem bzw. auszutragendem
Schmelzklebstoff in Abhängigkeit von der optischen Erfassung bzw. Auswertung der Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte aufweisen. In
diesem Zusammenhang kann somit eine den jeweiligen Gegebenheiten angepasste und insbesondere
ortsspezifische Auftragsmenge an Schmelzklebstoff eingestellt werden, was zu entsprechend
optimierten Beschichtungen bei gleichzeitiger Materialersparnis führt.
[0207] Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass die Produktionsanlage nach der Erfindung
mindestens eine gegebenenfalls weitere Erfassungs- und/oder Auswertungseinrichtung
zur vorzugsweise automatisierten Erfassung und Auswertung, insbesondere optischen
Erfassung und Auswertung, vorzugsweise optisch-elektronischen Erfassung und Auswertung,
der Verfüllung und/oder Beschichtung der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
vorzugsweise der Verfüllung und/oder Beschichtung der Unebenheiten, Vertiefungen,
Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen, mit dem Schmelzklebstoff aufweist. Diesbezüglich
kann die weitere Erfassungs- bzw. Auswertungseinrichtung stromabwärts zur Verfüllungs-
und/oder Beschichtungseinrichtung angeordnet sein. In diesem Zusammenhang kann die
Produktionsanlage beispielsweise derart konzipiert sein, dass bei nicht vollständiger
Beschichtung oder dergleichen die Grobspan-Holzwerkstoffplatte einem erneuten Schmelzklebstoff-Auftrag
unterzogen wird, beispielsweise durch erneutes Zuführen zu der Verfüllungs- und/oder
Beschichtungseinrichtung insbesondere mittels der Transport- und/oder Vorschubeinrichtung
bzw. der Rückführeinrichtung.
[0208] Auf dieser Basis ermöglicht die erfindungsgemäße Produktionsanlage eine kontinuierliche
und/oder automatisierte bzw. vollautomatisierte Behandlung der zugrundeliegenden OSB-Platten.
[0209] Weiterhin kann die Oberflächenbehandlungs- und/oder Strukturgebungseinrichtung mindestens
ein Mittel zur Glättung bzw. Vereinheitlichung des aufgebrachten Schmelzklebstoffs,
insbesondere eine vorzugsweise beheizbare Glättwalze, und/oder mindestens ein Mittel
zur Strukturierung und/oder Profilierung des aufgebrachten Schmelzklebstoffs, insbesondere
ausgewählt aus der Gruppe von vorzugsweise beheizbaren Struktur- bzw. Profilwalzen,
Struktur- bzw. Profilblechen, Struktur- bzw. Profilpapieren sowie deren Kombinationen,
aufweisen.
[0210] Weiterhin kann die Produktionsanlage nach der Erfindung zudem mindestens eine Beschichtungs-,
Kaschierungs-, Lackier- und/oder Laminiereinrichtung aufweisen. Dabei kann die Beschichtungs-,
Kaschierungs-, Lackier- und/oder Laminiereinrichtung stromabwärts zur Verfüllungs-
und/oder Beschichtungseinrichtung bzw. stromaufwärts zur Abkühleinrichtung oder aber
stromabwärts zur Abkühleinrichtung angeordnet sein. Auf dieser Basis kann eine weiterführende
Vergütung der Oberfläche, beispielsweise durch Auftragen von (Dekor-)Folien, Lackierungen
oder dergleichen, vorgenommen werden.
[0211] Auf Basis der erfindungsgemäßen Produktionsanlage können im Ergebnis in effizienter
Weise Grobspan-Holzwerkstoffplatten insbesondere auf Basis des Verfahrens nach der
Erfindung an deren Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, mit einem Schmelzklebstoff
zur Versiegelung der zugrundeliegenden Holzwerkstoffplatten behandelt werden.
[0212] Zudem ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem
vierten Erfindungsaspekt - die Verwendung mindestens eines Schmelzklebstoffs, insbesondere
wie zuvor definiert, zur Erhöhung der Witterungs-, UV- und/oder Feuchtigkeitsbeständigkeit
einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte (OSB-Holzverbund-stoffplatte) und/oder zur Ausrüstung
einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte (OSB-Holzverbundstoffplatte) mit Anwendungseigenschaften
für den Außenbereich.
[0213] In diesem Zusammenhang ist darüber hinaus auch Gegenstand der vorliegenden Erfindung
- gemäß einem
fünften Erfindungsaspekt - die Verwendung mindestens eines Schmelzklebstoffs, insbesondere
wie zuvor definiert, zur Vergleichmäßigung bzw. Egalisierung der Oberfläche, vorzugsweise
der Flachseitenoberfläche, einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte.
[0214] Wie zuvor angeführt, handelt es sich bei dem zugrundeliegenden Schmelzklebstoff,
wie er im Rahmen der Verwendungen gemäß dem vierten und fünften Erfindungsaspekt eingesetzt
wird, in erfindungsgemäß bevorzugter Weise um einen einkomponentigen Schmelzklebstoff
und/oder um einen reaktiven Schmelzklebstoff, insbesondere um einen einkomponentigen
reaktiven Schmelzklebstoff.
[0215] Was die Verwendungen gemäß dem vierten und fünften Erfindungsaspekt weiterhin anbelangt,
so kann der Schmelzklebstoff, insbesondere in Form einer Schmelzklebstoff-Schmelze,
auf mindestens eine Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
aufgebracht werden derart, dass zumindest die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume,
Löcher und/oder Lunkerstellen zumindest im Wesentlichen mit dem Schmelzklebstoff,
insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze, gefüllt und/oder verfüllt werden, insbesondere
wobei eine Vergleichmäßigung und/oder Egalisierung der Oberfläche, vorzugsweise der
Flachseitenoberfläche, insbesondere unter Ausbildung mindestens einer Schmelzklebstoff-Füllung
bewirkt wird.
[0216] Gleichermaßen kann es bei den vorliegenden Verwendungen vorgesehen sein, das der
Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, zudem aufgebracht wird
derart, dass die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder die Schmelzklebstoff-Füllung
zumindest teil- und/oder abschnittsweise, vorzugsweise vollflächig, mit dem Schmelzklebstoff,
insbesondere mit der Schmelzklebstoff-Schmelze, beschichtet und/oder verfilmt wird,
insbesondere wobei mindestens eine auf der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
und/oder auf der Schmelzklebstoff-Füllung angeordnete Schmelzklebstoff-Schicht, insbesondere
Schmelzklebstoff-Abdeckschicht, resultiert.
[0217] Ein wiederum weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem
sechsten Erfindungsaspekt - ist zudem die Verwendung mindestens einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte,
wie zuvor definiert, für die unterschiedlichen, nachfolgend angeführten Anwendungen.
[0218] So eignet sich die erfindungsgemäße Grobspan-Holzwerkstoffplatte, wie zuvor definiert,
zur Verwendung als und/oder zur Herstellung von insbesondere witterungs-, UV- und/oder
feuchtigkeitsbeständigen und/oder dekorativen Beplankungen, Verkleidungen, Fassadenelementen,
Fassadenplatten, Bauelementen und/oder Bauplatten, vorzugsweise im Bereich von Wand-,
Dach- und/oder Bodenaufbauten, insbesondere im (Bau-)Außenbereich und/oder (Bau-)-Innenbereich,
vorzugsweise im Bereich des Außen- und/oder Innenausbaus.
[0219] Weiterhin eignet sich die erfindungsgemäße Grobspan-Holzwerkstoffplatte, wie zuvor
definiert, zur Verwendung als und/oder zur Herstellung von Möbeln und/oder Möbelelementen
und/oder insbesondere dekorativen Möbelplatten, Bauelementen, Bauplatten, insbesondere
im Möbel-, Laden- und/oder Messebau, vorzugsweise im Bereich von Wand-, Dach- und/oder
Bodenaufbauten.
[0220] Zudem eignet sich die erfindungsgemäße Grobspan-Holzwerkstoffplatte, wie zuvor definiert,
zur Verwendung als und/oder zur Herstellung von insbesondere witterungs-, UV- und/oder
feuchtigkeitsbeständigen Verpackungs- und/oder Transportelementen und/oder -platten,
Verpackungs- und/oder Transportvorrichtungen, insbesondere Verpackungs- und/oder Transportbehältern
und/oder -kisten, insbesondere im Transport- und/oder Verpackungsbereich.
[0221] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung - gemäß einem
siebten Erfindungsaspekt - das erfindungsgemäße Bau- bzw. Fassadenelement, insbesondere Bau-
und/oder Fassadenplatte, insbesondere mit witterungs-, UV-und/oder feuchtigkeitsbeständigen
und/oder dekorativen Eigenschaften, wobei das Bau- und/oder Fassadenelement mindestens
eine Grobspan-Holzwerkstoffplatte (OSB-Holzverbundstoffplatte), aufweisend mindestens
eine mit mindestens einem Schmelzklebstoff behandelte, insbesondere egalisierte Oberfläche,
vorzugsweise Flachseitenoberfläche, insbesondere Grobspan-Holzwerkstoffplatte (OSB-Holzverbundstoffplatte)
gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, aufweist oder hieraus besteht.
[0222] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnungen bzw. Figurendarstellungen näher erläutert. Im Zusammenhang
mit der Erläuterung dieser bevorzugten Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung,
welche jedoch in Bezug auf die vorliegende Erfindung keinesfalls beschränkend sind,
werden auch weitergehende Vorteile, Eigenschaften und Aspekte und Merkmale der vorliegenden
Erfindung beschrieben.
[0223] In den Figurendarstellungen zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung in Form eines Ablaufschemas einer erfindungsgemäßen
Verfahrensführung gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform zur Behandlung, insbesondere
Egalisierung, mindestens einer Oberfläche, vorzugsweise mindestens einer Flachseitenoberfläche,
von Grobspan-Holzwerkstoffplatten;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Produktionsanlage gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform zur Behandlung, insbesondere Egalisierung, mindestens
einer Oberfläche, vorzugsweise mindestens einer Flachseitenoberfläche, von Grobspan-Holzwerkstoffplatten
bzw. zur Durchführung des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3A
- eine Querschnittsdarstellung einer unbehandelten GrobspanHolzwerkstoffplatte (OSB-Holzverbundstoffplatte);
- Fig. 3B
- eine Querschnittsdarstellung einer gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten
Grobspan-Holzwerkstoffplatte unter Verwendung eines Schmelzklebstoffs verfüllter Flachseitenoberfläche
gemäß einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform;
- Fig. 3C
- eine Querschnittsdarstellung einer gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten
Grobspan-Holzwerkstoffplatte mit entsprechend verfüllter Flachseitenoberfläche und
weiterem Auftrag eines Schmelzklebstoffs, insbesondere zur Ausbildung einer zusätzlichen
Schmelzklebstoff-Schicht gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform;
- Fig. 3D
- eine Querschnittsdarstellung einer gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten
Grobspan-Holzwerkstoffplatte gemäß einer wiederum weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, wobei die aufgebracht Schmelzklebstoff-Schicht zusätzlich strukturiert
bzw. profiliert ist.
[0224] Fig. 1 zeigt somit in Form eines Ablaufschemas die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Behandlung, insbesondere Egalisierung, mindestens einer Oberfläche,
vorzugsweise mindestens einer Flachseitenoberfläche, von Grobspan-Holzwerkstoffplatten
bzw. OSB-Holzverbundstoffplatten gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform.
[0225] Im Rahmen der erfindungsgemäßen Verfahrensführung wird zunächst gemäß Schritt 1 mindestens
eine Grobspan-Holzwerkstoffplatte bereitgestellt, wobei die Grobspan-Holzwerkstoffplatte
mindestens eine Oberfläche, vorzugsweise mindestens eine Flachseitenoberfläche, mit
einer Vielzahl von Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräumen, Löchern bzw. Lunkerstellen
aufweist, welche im Allgemeinen durch die Formgebung und Anordnung der der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
zugrundeliegenden Grobspäne bedingt sind. Hierzu kann auch auf die Darstellung gemäß
Fig. 3A verwiesen werden.
[0226] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es gemäß Schritt 2 gegebenenfalls
vorgesehen sein, dass vor der Verfüllung der Oberfläche mit dem Schmelzklebstoff eine
Glättung, insbesondere ein Schleifen, vorzugsweise Kalibrierschleifen der Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, durchgeführt wird. Durch den damit einhergehenden
Materiallabtrag kann eine Glättung bzw. Verkleinerung der Unebenheiten, Vertiefungen,
Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen auf der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
realisiert werden, was insbesondere dem nachfolgenden Schmelzklebstoff-Auftrag insbesondere
im Hinblick auf eine Verringerung des Materialeinsatzes zuträglich ist.
[0227] Darüber hinaus kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens grundsätzlich derart
vorgegangen werden, dass gemäß Schritt 3 insbesondere nach der Bereitstellung bzw.
nach dem Schleifen der Grobspan-Holzwerkstoffplatte sowie vor dem Aufbringen des Schmelzklebstoffs
eine Vorwärmung der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, bzw. der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
als solcher durchgeführt wird. Hierdurch kann das Benetzungs- bzw. Eindringverhalten
des Schmelzklebstoffs in Form der Schmelzklebstoff-Schmelze in die der Oberfläche
zugrundeliegenden Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen
verbessert werden.
[0228] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es zudem gemäß Schritt 4 und 5 vorgesehen,
mindestens einen Schmelzklebstoff, insbesondere in Form einer Schmelzklebstoff-Schmelze,
auf die mindestens eine Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
aufzubringen. Dabei wird erfindungsgemäß derart verfahren, dass zumindest die Unebenheiten,
Vertiefungen, Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen zumindest im Wesentlichen mit dem
Schmelzklebstoff bzw. der Schmelzklebstoff-Schmelze gefüllt bzw. verfüllt werden.
Hierdurch wird insbesondere eine Vergleichmäßigung bzw. Egalisierung der Oberfläche,
vorzugsweise der Flachseitenoberfläche, bewirkt.
[0229] In diesem Zusammenhang kann das Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere in
Form der Schmelzklebstoff-Schmelze, im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens auch
derart durchgeführt werden, dass zunächst gemäß Schritt 4 der Schmelzklebstoff, insbesondere
in Form der Schmelzklebstoff-Schmelze aufgebracht wird derart, dass die Unebenheiten,
Vertiefungen, Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere
unter Ausbildung einer Schmelzklebstoff-Füllung, vorzugsweise Schmelzklebstoff-Egalisierungsfüllung,
gefüllt bzw. verfüllt werden, insbesondere einhergehend mit einer entsprechenden Vergleichmäßigung
bzw. Egalisierung der so behandelten Oberfläche. Hierzu kann auch auf die Darstellung
gemäß Fig. 3B verwiesen werden.
[0230] Darüber hinaus kann im Rahmen des Aufbringens des Schmelzklebstoffs gemäß Schritt
5 derart verfahren werden, dass anschließend der Schmelzklebstoff, insbesondere in
Form der Schmelzklebstoff-Schmelze, aufgebracht wird derart, dass die Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, bzw. die Schmelzklebstoff-Füllung zudem zumindest
teil- bzw. abschnittsweise, vorzugsweise vollflächig, mit dem Schmelzklebstoff beschichtet
bzw. verfilmt wird, insbesondere wobei auf dieser Basis eine auf der Oberfläche bzw.
auf der Schmelzklebstoff-Füllung angeordnete Schmelzklebstoff-Schicht, insbesondere
in Form einer Schmelzklebstoff-Abdeckschicht, resultieren kann. Hierzu kann auch auf
die Darstellung gemäß Fig. 3C verwiesen werden.
[0231] Darüber hinaus kann gemäß Schritt 6 nach dem Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere
der Schmelzklebstoff-Schmelze, eine Glättung und/oder eine Strukturierung bzw. Profilierung
des aufgebrachten Schmelzklebstoffs erfolgen, und zwar insbesondere im nicht (vollständig)
abgekühlten bzw. insbesondere im nicht (vollständig) verfestigten Zustand des Schmelzklebstoffs.
[0232] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt zudem gemäß Schritt 7 gegebenenfalls
ein Abkühlen und Verfestigen, insbesondere Aushärten bzw. Erstarrenlassen, des Schmelzklebstoffs.
Bei der Verwendung von erfindungsgemäß bevorzugten reaktiven Schmelzklebstoffen umfasst
das Abkühlen und Verfestigen insbesondere auch eine (Nach-)Vernetzung des eingesetzten
Schmelzklebstoffs.
[0233] Schließlich kann erfindungsgemäß derart verfahren werden, dass gemäß Schritt 8 insbesondere
nach dem Abkühlen bzw. Verfestigen eine weiterführende Oberflächenvergütung der mit
dem Schmelzklebstoff ausgerüsteten OSB-Platte erfolgt, beispielsweise mittels Beschichten,
Kaschieren, Lackieren, Laminieren oder dergleichen.
[0234] Weiterhin zeigt Fig. 2 in Form einer schematischen Darstellung eine erfindungsgemäße
Produktionsanlage P, wobei die Produktionsanlage P nach der Erfindung gemäß der beschriebenen
erfindungsgemäßen Ausführungsform mindestens ein Mittel A in Form einer Schleifeinrichtung,
insbesondere zum Schleifen, vorzugsweise Kalibrierschleifen, der mindestens einen
Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, der erfindungsgemäß zu behandelten
Grobspan-Holzwerkstoffplatte aufweist.
[0235] Die Produktionsanlage P nach der Erfindung kann zudem gemäß Mittel B gegebenenfalls
mindestens eine Erwärmungs- bzw. Temperatureinrichtung aufweisen, welche insbesondere
stromabwärts zur Schleifeinrichtung angeordnet ist.
[0236] Zudem kann die Produktionsanlage P nach der Erfindung gemäß Mittel C mindestens eine
Verfüllungs- bzw. Beschichtungseinrichtung zum Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere
in Form der Schmelzklebstoff-Schmelze, aufweisen. Dabei kann die Verfüllungs- bzw.
Beschichtungseinrichtung gemäß Mittel C insbesondere stromabwärts zur Erwärmungs-
bzw. Temperiereinrichtung gemäß Mittel B angeordnet sein.
[0237] Erfindungsgemäß kann es zudem vorgesehen sein, dass die Produktionsanlage P mindestens
eine Oberflächenbehandlungs- bzw. -strukturgebungseinrichtung gemäß Mittel D sowie
gegebenenfalls mindestens eine Abkühleinrichtung gemäß Mittel E aufweist, welche jeweils
stromabwärts zur Verfüllungs- und/oder Beschichtungseinrichtung angeordnet sein können.
[0238] Weiterhin zeigt Fig. 3A eine unbehandelte Ausgangs-Grobspan-Holzwerkstoffplatte 2
mit einer entsprechenden Flachseitenoberfläche, welche eine Vielzahl von zu verfüllenden
Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräumen, Löchern bzw. Lunkerstellen aufweist.
[0239] Weiterhin zeigt Fig. 3B eine gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelte Grobspan-Holzverbundstoffplatte
1, bei welcher die zugrundeliegende Ausgangs-Grobspan-Holzwerkstoffplatte 2 unter
Verwendung eines Schmelzklebstoffs an der Flachseitenoberfläche insbesondere zur Ausbildung
einer Schmelzklebstoff-Füllung 3a verfüllt ist, einhergehend mit einer entsprechenden
Vergleichmäßigung bzw. Egalisierung der Flachseitenoberfläche.
[0240] Fig. 3C zeigt eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelte Grobspan-Holzwerkstoffplatte
1 gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform, wonach die behandelte Grobspan-Holzwerkstoffplatte
1 zusätzlich eine weiterführende Schmelzklebstoff-Schicht 3b aufweist, welche auf
die Flachseitenoberfläche der zugrundeliegenden Grobspan-Holzwerkstoffplatte 2 bzw.
auf die Schmelzklebstoff-Füllung 3a aufgebracht ist.
[0241] Schließlich zeigt Fig. 3D eine weitere erfindungsgemäße Grobspan-Holzwerkstoffplatte
1, bei welcher in Ergänzung zu der Ausführungsform gemäß Fig. 3C die zusätzlich aufgebrachte
Schmelzklebstoff-Schicht 3b profiliert bzw. strukturiert ist.
[0242] Weitere Ausgestaltungen, Abwandlungen, Variationen, Modifikationen, Besonderheiten
und Vorteile der vorliegenden Erfindung sind für den Fachmann beim Lesen der Beschreibung
ohne Weiteres erkennbar und realisierbar, ohne dass er dabei den Rahmen der vorliegenden
Erfindung verlässt.
[0243] Die vorliegende Erfindung wird zudem anhand der folgenden Ausführungsbeispiele veranschaulicht,
ohne jedoch die vorliegende Erfindung hierauf zu beschränken.
Ausführungsbeispiele:
[0244] Es werden verschiedene Grobspan-Holzwerkstoffplatten hergestellt, und zwar Grobspan-Holzwerkstoffplatten
nach der vorliegenden Erfindung einerseits und Vergleichs-Grobspan-Holzwerkstoffplatten
andererseits, wobei die jeweiligen Grobspan-Holzwerkstoffplatten wie nachfolgend beschrieben
hergestellt werden:
Zur Herstellung erfindungsgemäßer und an ihrer Flachseitenoberfläche behandelter Grobspan-Holzwerkstoffplatten
werden jeweils verschiedene Schmelzklebstoffsysteme in Form der jeweiligen Schmelzklebstoff-Schmelze
auf eine zugrundeliegende unbehandelte Grobspan-Holzwerkstoffplatte aufgetragen, wobei
diesbezüglich eine entsprechende Produktionsanlage eingesetzt wird, welche eine Verfüllungs-
bzw. Beschichtungseinrichtung auf Basis von Schmelzklebstoff-Auftragswalzen mit Rakelsystem
umfasst. Der Schmelzklebstoff wird dabei bei Temperaturen oberhalb des Erweichungspunkts
bzw. oberhalb des Schmelzpunkts des eingesetzten Schmelzklebstoffs auf die jeweils
vorgewärmten Platten appliziert, und zwar insofern, als neben einer vollständigen
Füllung der der Flachseitenoberfläche zugrundeliegenden Unebenheiten, Vertiefungen,
Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen auch eine vollständige Beschichtung in Form einer
geschlossenen Schmelzklebstoff-Schicht auf der Oberfläche der behandelten Platten
vorliegt. Dabei wird derart vorgegangen, dass zunächst der Schmelzklebstoff im Rahmen
eines ersten Behandlungsschritts zur Verfüllung der in Rede stehenden Unebenheiten,
Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen und anschließend in einem zweiten
Verfahrensschritt der jeweilige Schmelzklebstoff erneut zur Ausbildung der vollständig
geschlossenen Schmelzklebstoff-Schicht aufgebracht wird.
[0245] Anschließend erfolgt jeweils eine Glättung des aufgetragenen Schmelzklebstoffs sowie
ein Aushärten bzw. Abkühlen des aufgebrachten Schmelzklebstoffs zum Erhalt die der
jeweils endfertigen Grobspan-Holzwerkstoffplatte.
[0246] Auf dieser Basis werden erfindungsgemäße Grobspan-Holzwerkstoffplatten hergestellt,
bei welchen zum einen jeweils ein reaktives Schmelzklebstoff in Form von PUR (erfindungsgemäße
OSB-Platte I), POR (erfindungsgemäße OSB-Platte II) und zum anderen ein nichtreaktiver
Schmelzklebstoff in Form von EVA (erfindungsgemäße OSB-Platte III) eingesetzt wird.
[0247] Zudem wurden entsprechende Vergleichs-Grobspan-Holzwerkstoffplatten hergestellt,
wobei zur Behandlung der Flachseitenoberfläche bzw. zum Befüllen der Vertiefungen,
Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen zum einen ein wasserbasiertes Lacksystem (Vergleichs-OSB-Platte
IV) sowie andererseits ein auf organische Lösemittel basierendes Lacksystem (Vergleichs-OSB-Platte
V) zum Befüllen der Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher bzw. Lunkerstellen
der Flachseite der jeweiligen Grobspan-Holzwerkstoffplatten und zum nachfolgenden
Auftrag einer weiterführenden Abschlussschicht eingesetzt werden.
[0248] Im Gegensatz zu dem erfindungsgemäßen OSB-Platten unter Verwendung des reaktiven
bzw. nichtreaktiven Schmelzklebstoffs ist aufgrund der diesbezüglich nicht optimalen
Verarbeitungseigenschaften sowohl des wasserbasierten Lacksystems als auch des Lacksystems
auf Basis organischer Lösemittel ein Walzenauftrag nicht möglich. In Bezug auf die
Vergleichs-OSB-Platten IV und V wird der das jeweils eingesetzte Lacksystem folglich
durch händisches Verspachteln zur Verfüllung der in Rede stehenden Vertiefungen, Hohlräume,
Löcher bzw. Lunkerstellen auf die Flachseitenoberfläche aufgebracht. Anschließend
erfolgt das Aufbringen des jeweiligen Lacksystems zum Erhalt einer entsprechenden
Abschlussschicht, wobei hierzu das jeweilige Lacksystem mittels Aufsprühen auf die
Flachseitenfläche aufgebracht wird.
[0249] Nach Abkühlen bzw. Verfestigen bzw. Erstarrenlassen werden die so bereitgestellten
OSB-Platten zunächst visuell hinsichtlich der optischen Qualität der behandelten Flachseitenoberfläche,
insbesondere im Hinblick auf eine homogene Ausbildung der aufgetragenen Schichten
bewertet, wobei die Bewertung nach dem Schulnotensystem erfolgt (d. h. Bewertungen
von 1 = sehr gut bis 6 = ungenügend).
[0250] Nachfolgend werden die einzelnen OSB-Platten zeitgleich und unter identischen Bedingungen
einem beschleunigten Bewitterungstest unter definierten Feuchtigkeits-, Nässe- und
Temperatureinfluss unterzogen. Anschließend erfolgt eine visuelle Bewertung im Hinblick
auf die Qualität der Oberfläche bzw. den Zustand der jeweiligen OSB-Platte insgesamt,
insbesondere im Hinblick auf eine Quellung der OSB-Platte, Oberflächenbeschaffenheit,
Rissbildung bzw. Abplatzung der aufgebrachten Verfüll- bzw. Beschichtungssysteme,
wobei die Bewertung auch hier nach dem Schulnotensystem erfolgt.
[0251] Die Versuchsergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle entsprechend zusammengefasst.
OSB-Platte |
optische Eigenschaften / Qualität der behandelten Oberfläche vor Bewitterung |
Bewertung nach Bewitterung (1 Monat) |
Bewertung nach Bewitterung (3 Monate) |
OSB-Platte I PUR, reaktiv (erfindungsgemäß) |
1 |
1 |
1 |
OSB-Platte II POR, reaktiv (erfindungsgemäß) |
1 |
1 |
2 |
OSB-Platte III EVA, nichtreaktiv (erfindungsgemäß) |
1-2 |
3 |
3-4 |
OSB-Platte IV wasserbasiertes Lacksystem (Vergleich) |
2-3 |
4-5 |
6 |
OSB-Platte V Lacksystem auf Basis organischer Lösemittel (Vergleich) |
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[0252] Die in der Tabelle angeführten Ergebnisse zeigen, dass die erfindungsgemäßen OSB-Platten
insgesamt verbesserte Oberflächenqualitäten auch im Hinblick auf die optischen Eigenschaften
aufweisen, wobei bei den erfindungsgemäßen OSB-Platten eine dauerhafte und gleichmäßige
Verfüllung der in Rede stehenden Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher bzw.
Lunkerstellen unter Verwendung maschineller Verfahren gewährleistet ist. Darüber hinaus
weisen die erfindungsgemäßen OSB-Platten ein deutlich verbessertes Bewitterungsverhalten
auf. Auf Basis der vorliegenden Erfindung werden somit insgesamt an ihrer Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, behandelte Grobspan-Holzwerkstoffplatten bereitgestellt,
welche bei größerer Homogenität und Beständigkeit der Oberfläche zudem eine erhöhte
Langzeit- bzw. Bewitterungsbeständigkeit aufweisen.
1. Verfahren zur Behandlung, insbesondere Egalisierung, mindestens einer Oberfläche,
vorzugsweise mindestens einer Flachseitenoberfläche, von Grobspan-Holzwerkstoffplatten
(OSB-Holzverbundstoffplatten),
wobei das Verfahren die nachfolgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge umfasst:
a) Bereitstellung mindestens einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte, wobei die Grobspan-Holzwerkstoffplatte
mindestens eine Oberfläche, vorzugsweise mindestens eine Flachseitenoberfläche, mit
einer Vielzahl von Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräumen, Löchern und/oder Lunkerstellen
aufweist; dann
b) Aufbringen mindestens eines Schmelzklebstoffs, insbesondere in Form einer Schmelzklebstoff-Schmelze,
auf die mindestens eine Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
derart, dass zumindest die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder
Lunkerstellen zumindest im Wesentlichen mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere der
Schmelzklebstoff-Schmelze, gefüllt und/oder verfüllt werden, insbesondere wobei eine
Vergleichmäßigung und/oder Egalisierung der Oberfläche, vorzugsweise der Flachseitenoberfläche,
bewirkt wird; dann
c) Abkühlen und Verfestigen, insbesondere Aushärten und/oder Erstarrenlassen, des
Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen zumindest
im Wesentlichen vollständig mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze,
gefüllt und/oder verfüllt werden; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, zumindest
teil- und/oder abschnittsweise, vorzugsweise vollflächig, auf die Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, aufgebracht wird; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, zumindest
im Wesentlichen kontinuierlich und/oder unterbrechungsfrei auf die Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, aufgebracht wird; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, in einer Menge
im Bereich von 10 g/m2 bis 2.000 g/m2, insbesondere im Bereich von 25 g/m2 bis 1.500 g/m2, vorzugsweise im Bereich von 50 g/m2 bis 1.000 g/m2, bevorzugt im Bereich von 75 g/m2 bis 800 g/m2, besonders bevorzugt im Bereich von 100 g/m2 bis 600 g/m2, bezogen auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht wird;
und/oder wobei der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze,
aufgebracht wird derart, dass die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder
Lunkerstellen mit dem Schmelzklebstoff insbesondere unter Ausbildung mindestens einer
Schmelzklebstoff-Füllung, insbesondere Schmelzklebstoff-Egalisierungsfüllung, gefüllt
und/oder verfüllt werden;
insbesondere wobei die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen
zumindest im Wesentlichen vollständig mit dem Schmelzklebstoff gefüllt und/oder verfüllt
werden; und/oder
insbesondere wobei die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen
zu mindestens 30 %, insbesondere mindestens 50 %, vorzugsweise mindestens 70 %, bevorzugt
mindestens 80 %, besonders bevorzugt mindestens 90 %, besonders bevorzugt mindestens
95 % ganz besonders bevorzugt mindestens 98 %, bezogen auf das Volumen der Unebenheiten,
Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen, mit dem Schmelzklebstoff gefüllt
und/oder verfüllt werden; und/oder
insbesondere wobei die Schmelzklebstoff-Füllung zumindest teilweise und/oder abschnittsweise
mit die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen ausbildenden
oder begrenzenden Grobspan durchsetzt und/oder gegebenenfalls unterbrochen ist und/oder
insbesondere wobei der die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder
Lunkerstellen ausbildende oder begrenzende Grobspan zumindest teil- und/oder abschnittsweise
in die Schmelzklebstoff-Füllung hineinragt; und/oder
insbesondere wobei die Schmelzklebstoff-Füllung eine Dicke im Bereich von 0,2 mm bis
50 mm, insbesondere im Bereich von 0,5 mm bis 25 mm, vorzugsweise im Bereich von 1
mm bis 10 mm, bevorzugt im Bereich von 0,75 mm bis 5 mm, besonders bevorzugt im Bereich
von 1 mm bis 3 mm, aufweist; und/oder
insbesondere wobei der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze,
zur Ausbildung der Schmelzklebstoff-Füllung in einer Menge im Bereich von 5 g/m2 bis 1.000 g/m2, insbesondere im Bereich von 10 g/m2 bis 800 g/m2, vorzugsweise im Bereich von 20 g/m2 bis 600 g/m2, bevorzugt im Bereich von 40 g/m2 bis 600 g/m2, besonders bevorzugt im Bereich von 60 g/m2 bis 400 g/m2, bezogen auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht wird;
und/oder
wobei der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, zudem aufgebracht
wird derart, dass die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder die
Schmelzklebstoff-Füllung zumindest teil- und/oder abschnittsweise, vorzugsweise vollflächig,
mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere mit der Schmelzklebstoff-Schmelze, beschichtet
und/oder verfilmt wird insbesondere derart, dass mindestens eine auf der Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder auf der Schmelzklebstoff-Füllung angeordnete
Schmelzklebstoff-Schicht, insbesondere Schmelzklebstoff-Abdeckschicht, resultiert;
insbesondere wobei die Schmelzklebstoff-Schicht zumindest im Wesentlichen geschlossenen
und/oder zumindest im Wesentlichen durchbrechungsfrei ausgebildet wird und/oder zumindest
im Wesentlichen keinen die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder
Lunkerstellen ausbildenden oder begrenzenden Grobspan aufweist; und/oder
insbesondere wobei die Schmelzklebstoff-Schicht eine Dicke im Bereich von 0,1 mm bis
30 mm, insbesondere im Bereich von 0,2 mm bis 20 mm, vorzugsweise im Bereich von 0,5
mm bis 10 mm, bevorzugt im Bereich von 0,75 mm bis 5 mm, besonders bevorzugt im Bereich
von 1 mm bis 3 mm, aufweist; und/oder
insbesondere wobei der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze,
zur Ausbildung der Schmelzklebstoff-Schicht in einer Menge im Bereich von 5 g/m2 bis 1.000 g/m2, insbesondere im Bereich von 10 g/m2 bis 800 g/m2, vorzugsweise im Bereich von 20 g/m2 bis 600 g/m2, bevorzugt im Bereich von 40 g/m2 bis 600 g/m2, besonders bevorzugt im Bereich von 60 g/m2 bis 400 g/m2, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 60 g/m2 bis 300 g/m2, bezogen auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht wird.
3. Verfahren zur Behandlung, insbesondere Egalisierung, mindestens einer Oberfläche,
vorzugsweise mindestens einer Flachseitenoberfläche, von Grobspan-Holzwerkstoffplatten
(OSB-Holzverbundstoffplatten), insbesondere Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
wobei das Verfahren die nachfolgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge umfasst:
a) Bereitstellung mindestens einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte, wobei die Grobspan-Holzwerkstoffplatte
mindestens eine Oberfläche, vorzugsweise mindestens eine Flachseitenoberfläche, mit
einer Vielzahl von Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräumen, Löchern und/oder Lunkerstellen
aufweist; dann
b) Aufbringen mindestens eines Schmelzklebstoffs, insbesondere in Form einer Schmelzklebstoff-Schmelze,
auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte,
wobei
b1) zunächst der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, aufgebracht
wird derart, dass die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen
mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere unter Ausbildung mindestens einer Schmelzklebstoff-Füllung,
vorzugsweise Schmelzklebstoff-Egalisierungsfüllung, gefüllt und/oder verfüllt werden,
insbesondere wobei eine Vergleichmäßigung und/oder Egalisierung der Oberfläche, vorzugsweise
der Flachseitenoberfläche, bewirkt wird und
b2) anschließend der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze,
aufgebracht wird derart, dass die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
und/oder die Schmelzklebstoff-Füllung zudem zumindest teil- und/oder abschnittsweise,
vorzugsweise vollflächig, mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere mit der Schmelzklebstoff-Schmelze,
beschichtet und/oder verfilmt wird, insbesondere wobei mindestens eine auf der Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder auf der Schmelzklebstoff-Füllung angeordnete
Schmelzklebstoff-Schicht, insbesondere Schmelzklebstoff-Abdeckschicht, resultiert;
c) gegebenenfalls Abkühlen und Verfestigen, insbesondere Aushärten und/oder Erstarrenlassen,
des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze, nach Durchführung
von Schritt b1) und/ oder b2).
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Füllen und/oder Verfüllen der Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher
und/oder Lunkerstellen mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere die Ausbildung der Schmelzklebstoff-Füllung,
und/oder Schritt b1) einerseits und die Beschichtung und/oder Verfilmung der Oberfläche,
vorzugsweise Flachseitenoberfläche, insbesondere die Ausbildung der Schmelzklebstoff-Schicht,
und/oder Schritt b2) andererseits in einem gemeinsamen Verfahrensschritt und/oder
gleichzeitig durchgeführt werden oder aber in getrennten Verfahrensschritten und/oder
aufeinander abfolgend durchgeführt werden;
insbesondere wobei zunächst das Füllen und/oder Verfüllen der Unebenheiten, Vertiefungen,
Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere die
Ausbildung der Schmelzklebstoff-Füllung, und/oder Schritt b1), gegebenenfalls gefolgt
von einem Abkühlen und Verfestigen des Schmelzklebstoffs, und anschließend die Beschichtung
und/oder Verfilmung der Oberfläche, vorzugsweise Flachseitenoberfläche, insbesondere
die Ausbildung der Schmelzklebstoff-Schicht, und/oder Schritt b2), gegebenenfalls
gefolgt von einem Abkühlen und Verfestigen des Schmelzklebstoffs, durchgeführt wird;
und/oder
wobei für das Füllen und/oder Verfüllen der Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume,
Löcher und/oder Lunkerstellen insbesondere für die Ausbildung der Schmelzklebstoff-Füllung,
und/oder in Schritt b1) einerseits und für die Beschichtung und/oder Verfilmung der
Oberfläche, vorzugsweise Flachseitenoberfläche, und/oder der Schmelzklebstoff-Füllung,
insbesondere für die Ausbildung der Schmelzklebstoff-Schicht, und/oder in Schritt
b2) andererseits jeweils derselbe Schmelzklebstoff eingesetzt wird und/oder jeweils
identische Schmelzklebstoffe, insbesondere wie nachfolgend definiert, oder aber voneinander
verschiedene Schmelzklebstoffe eingesetzt werden; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff ein thermoplastischer und/oder einkomponentiger Schmelzklebstoff,
insbesondere ein einkomponentiger Schmelzklebstoff, ist; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff zumindest im Wesentlichen wasser- und/oder lösemittelfrei
ist und/oder wobei der Schmelzklebstoff einen Wasser- und/oder Lösemittelgehalt von
höchstens 10 Gew.-%, insbesondere höchstens 5 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 2 Gew.-%,
bevorzugt höchstens 1 Gew.-%, besonders bevorzugt höchstens 0,5 Gew.-%, ganz besonders
bevorzugt höchstens 0,1 Gew.-%, bezogen auf den Schmelzklebstoff, aufweist; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff ein reaktiver Schmelzklebstoff, insbesondere ein thermoplastischer
und/oder einkomponentiger reaktiver Schmelzklebstoff, bevorzugt ein einkomponentiger
reaktiver Schmelzklebstoff, ist;
insbesondere wobei der reaktive Schmelzklebstoff ein feuchtigkeitsvernetzender, wärmevernetzender
und/oder strahlenvernetzender Schmelzklebstoff, insbesondere ein feuchtigkeitsvernetzender
und/oder strahlenvernetzender, bevorzugt ein feuchtigkeitsvernetzender Schmelzklebstoff,
ist; und/oder
insbesondere wobei der reaktive Schmelzklebstoff chemisch reaktive Gruppen aufweist,
insbesondere wobei die chemisch reaktiven Gruppen ausgewählt werden aus Isocyanatgruppen,
Silangruppen, Epoxidgruppen und reaktiven Doppel- oder Mehrfachbindungen (insbesondere
C-C-Doppel- oder Mehrfachbindungen) sowie deren Kombinationen, vorzugsweise Isocyanatgruppen
und Silangruppen, und/oder insbesondere wobei die chemisch reaktiven Gruppen endständig
sind; und/oder
insbesondere wobei der reaktive Schmelzklebstoff ausgewählt wird aus der Gruppe von
(i) reaktiven, insbesondere feuchtigkeitsvernetzenden Polyurethanen (PUR), vorzugsweise
isocyanatgruppenfunktionalisierten und/oder isocyanatgruppenhaltigen Polyurethanen,
bevorzugt isocyanatterminierten Polyurethanen; (ii) reaktiven, insbesondere feuchtigkeitsvernetzenden
Polyolefinen (POR), vorzugsweise silangruppenfunktionalisierten und/oder silangruppenhaltigen
Polyolefinen, bevorzugt silangruppengepfropften Polyolefinen; (iii) reaktiven, insbesondere
strahlenvernetzenden, vorzugsweise UV-vernetzenden Poly(meth)acrylaten, vorzugsweise
urethangruppenfunktionalisierten und/oder urethangruppenhaltigen Poly(meth)acrylaten;
sowie deren Mischungen und Kombinationen, besonders bevorzugt aus der Gruppe von (i)
reaktiven, insbesondere feuchtigkeitsvernetzenden Polyurethanen (PUR), vorzugsweise
isocyanatgruppenfunktionalisierten und/oder isocyanatgruppenhaltigen Polyurethanen,
bevorzugt isocyanatterminierten Polyurethanen; (ii) reaktiven, insbesondere feuchtigkeitsvernetzenden
Polyolefinen (POR), vorzugsweise silangruppenfunktionalisierten und/oder silangruppenhaltigen
Polyolefinen, bevorzugt silangruppengepfropften Polyolefinen; sowie deren Mischungen
und Kombinationen; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff ein nichtreaktiver Schmelzklebstoff, insbesondere ein thermoplastischer
und/oder einkomponentiger nichtreaktiver Schmelzklebstoff, bevorzugt ein einkomponentiger
nichtreaktiver Schmelzklebstoff, ist;
insbesondere wobei der nichtreaktive Schmelzklebstoff ausgewählt wird aus der Gruppe
von (i) Ethylenvinylacetaten (EVA-Polymeren); (ii) Polyolefinen (PO), insbesondere
Polyethylenen (PE), Polypropylenen (PP) und ataktischen Polyolefinen (APAO); (iii)
Polyamiden (PA); (iv) thermoplastischen Polyurethanen (TPU); (v) Polyurethanen (PU);
(vi) (Meth-)Acrylaten; (vii) Polyestern (PES); sowie deren Mischungen und Kombinationen,
besonders bevorzugt aus der Gruppe von (i) Ethylenvinylacetaten (EVA-Polymeren); (ii)
Polyolefinen (PO); (iii) Polyamiden (PA); (iv) thermoplastischen Polyurethanen (TPU);
sowie deren Mischungen und Kombinationen; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff ein auf natürlichen Rohstoffen basierender Schmelzklebstoff,
insbesondere Polymilchsäure (PLA), ist; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff eine Mischung und/oder Kombination von mindestens zwei
voneinander verschiedenen Schmelzklebstoffen, insbesondere wie zuvor definiert, umfasst
oder hieraus besteht; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff eine Mischung und/oder Kombination mindestens eines reaktiven
Schmelzklebstoffs, insbesondere wie zuvor definiert, und mindestens eines nichtreaktiven
Schmelzklebstoffs, insbesondere wie in zuvor definiert, umfasst oder hieraus besteht;
und/oder
wobei der Schmelzklebstoff einen Erweichungspunkt und/oder -bereich, insbesondere
bestimmt nach Ring und Kugel, vorzugsweise bestimmt nach DIN EN 1238:2011-07, im Bereich
von 30 °C bis 200 °C, insbesondere im Bereich von 40 °C bis 100 °C, vorzugsweise im
Bereich von 50 °C bis 90 °C, bevorzugt im Bereich von 55 °C bis 80 °C, aufweist; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff einen Erweichungspunkt und/oder -bereich, insbesondere
bestimmt nach Ring und Kugel, vorzugsweise bestimmt nach DIN EN 1238:2011-07, von
mindestens 30 °C, insbesondere mindestens 40 °C, vorzugsweise mindestens 50 °C, bevorzugt
mindestens 55 °C, besonders bevorzugt mindestens 60 °C, aufweist.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, mittels Sprühen
und/oder Düsenauftrag, Rakeln, Walzenauftrag, Druckverfahren und/oder Extrusion, insbesondere
mittels Sprühen und/oder Düsenauftrag und/oder Walzenauftrag, vorzugsweise Walzenauftrag,
auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht wird; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, mittels Düsenauftrag,
insbesondere Schlitzdüsenauftrag, auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
aufgebracht wird; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, mittels Walzenauftrag,
insbesondere mittels mindestens einer Schmelzklebstoff-Dosierwalze und/oder Schmelzklebstoff-Auftragswalze,
auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht wird, insbesondere
wobei die Schmelzklebstoff-Dosierwalze und/oder Schmelzklebstoff-Auftragswalze im
Gleichlauf oder Gegenlauf zur Verfahrens- und/oder Auftragsrichtung, insbesondere
im Gleichlauf oder Gegenlauf zur Transportrichtung und/oder Vorschubrichtung der Grobspan-Holzwerkstoffplatte,
betrieben wird; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, bei einer
Temperatur oberhalb des Erweichungspunkts und/oder -bereichs und/oder oberhalb des
Schmelzpunkts, vorzugsweise oberhalb des Schmelzpunkts, des Schmelzklebstoffs auf
die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht wird; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, bei einer
Temperatur im Bereich von 40 °C bis 300 °C, insbesondere im Bereich von 60 °C bis
250 °C, vorzugsweise im Bereich von 80 °C und 220 °C, bevorzugt im Bereich von 90
°C bis 200 °C, besonders bevorzugt im Bereich von 95 °C bis 190 °C, auf die Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht wird; und/oder
wobei vor dem Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze,
auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder vor Schritt b), insbesondere
vor Schritt b1) und/oder vor Schritt b2), vorzugsweise vor Schritt b1), und/oder nach
Schritt (a) zudem eine Glättung, insbesondere ein Schleifen, vorzugsweise Kalibrierschleifen,
der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, durchgeführt wird, insbesondere
derart, dass die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen
insbesondere durch Abtragung vorzugsweise von Grobspanmaterial verkleinert und/oder
vergleichmäßigt werden; und/oder
wobei vor dem Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze,
auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder vor Schritt b), insbesondere
vor Schritt b1) und/oder vor Schritt b2), vorzugsweise vor Schritt b1), und/oder nach
Schritt (a) und/oder nach der Glättung der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
eine Vorwärmung der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, durchgeführt wird;
und/oder
wobei nach dem Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze,
auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder nach Schritt b),
insbesondere nach Schritt b1) und/oder nach Schritt b2), vorzugsweise nach Schritt
b2), eine Glättung und/oder Vereinheitlichung des aufgebrachten Schmelzklebstoffs,
insbesondere der Schmelzklebstoff-Füllung und/oder der Schmelzklebstoff-Schicht, vorzugsweise
der Schmelzklebstoff-Schicht, durchgeführt wird; und/oder
wobei nach dem Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze,
auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder nach Schritt b),
insbesondere nach Schritt b1) und/oder nach Schritt b2), vorzugsweise nach Schritt
b2), eine Strukturierung und/oder Profilierung, insbesondere Oberflächenstrukturierung
und/oder Oberflächenprofilierung, des aufgebrachten Schmelzklebstoffs, insbesondere
der Schmelzklebstoff-Füllung und/oder der Schmelzklebstoff-Schicht, vorzugsweise der
Schmelzklebstoff-Schicht, durchgeführt wird; und/oder
wobei nach dem Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze,
auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder nach Schritt b) und/oder
nach der Glättung und/oder Vereinheitlichung und/oder nach der Strukturierung und/oder
Profilierung eine Vergütung der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, durchgeführt
wird; insbesondere wobei die Oberflächenvergütung durch (i) Beschichten, insbesondere
mit Harzfilmen und/oder -schichten, vorzugsweise Kondensationsharzfilmen und/oder
-schichten, bevorzugt Melaminharzfilmen und/oder -schichten und/oder Phenolharzfilmen
und/oder -schichten; (ii) Kaschieren, insbesondere Klebkaschieren; (iii) Lackieren;
und/oder (iv) Laminieren erfolgt.
6. Grobspan-Holzwerkstoffplatte (OSB-Holzverbundstoffplatte), aufweisend mindestens eine
behandelte, insbesondere egalisierte Oberfläche, vorzugsweise Flachseitenoberfläche,
erhältlich gemäß einem Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche.
7. Grobspan-Holzwerkstoffplatte (OSB-Holzverbundstoffplatte), aufweisend mindestens eine
behandelte, insbesondere egalisierte Oberfläche, vorzugsweise Flachseitenoberfläche,
wobei die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, eine Vielzahl von Unebenheiten,
Vertiefungen, Hohlräumen, Löchern und/oder Lunkerstellen aufweist, wobei die Unebenheiten,
Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen mit mindestens einem Schmelzklebstoff
gefüllt und/oder verfüllt sind, insbesondere derart, dass eine Vergleichmäßigung und/oder
Egalisierung der Oberfläche, vorzugsweise der Flachseitenoberfläche, vorliegt.
8. Grobspan-Holzwerkstoffplatte nach Anspruch 6 oder 7,
wobei der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, aufgebracht
ist derart, dass die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen
mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere unter Ausbildung einer Schmelzklebstoff-Füllung,
insbesondere Schmelzklebstoff-Egalisierungsfüllung, gefüllt und/oder verfüllt sind;
und/oder wobei die Grobspan-Holzwerkstoffplatte mindestens eine auf der die Oberfläche,
insbesondere Flachseitenoberfläche, angeordnete Schmelzklebstoff-Füllung, insbesondere
Schmelzklebstoff-Egalisierungsfüllung, aufweist insbesondere wobei die Schmelzklebstoff-Füllung
derart ausgebildet ist, dass die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder
Lunkerstellen mit dem Schmelzklebstoff gefüllt und/oder verfüllt sind;
insbesondere wobei die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen
zumindest im Wesentlichen vollständig mit dem Schmelzklebstoff gefüllt und/oder verfüllt
sind; und/oder
insbesondere wobei die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen
zu mindestens 30 %, insbesondere mindestens 50 %, vorzugsweise mindestens 70 %, bevorzugt
mindestens 80 %, besonders bevorzugt mindestens 90 %, besonders bevorzugt mindestens
95 % ganz besonders bevorzugt mindestens 98 %, bezogen auf das Volumen der Unebenheiten,
Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen, mit dem Schmelzklebstoff gefüllt
und/oder verfüllt sind; und/oder
insbesondere wobei die Schmelzklebstoff-Füllung zumindest teilweise und/oder abschnittsweise
mit die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen ausbildenden
oder begrenzenden Grobspan durchsetzt und/oder gegebenenfalls unterbrochen ist und/oder
wobei der die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder Lunkerstellen
ausbildende oder begrenzende Grobspan zumindest teil- und/oder abschnittsweise in
die Schmelzklebstoff-Füllung hineinragt; und/oder
insbesondere wobei die Schmelzklebstoff-Füllung eine Dicke im Bereich von 0,2 mm bis
50 mm, insbesondere im Bereich von 0,5 mm bis 25 mm, vorzugsweise im Bereich von 1
mm bis 10 mm, bevorzugt im Bereich von 1 mm bis 5 mm, aufweist; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, zudem aufgebracht
ist derart, dass die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder die
Schmelzklebstoff-Füllung zumindest teil- und/oder abschnittsweise, vorzugsweise vollflächig,
mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere mit der Schmelzklebstoff-Schmelze, beschichtet
und/oder verfilmt ist, insbesondere wobei eine auf der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
und/oder auf der Schmelzklebstoff-Füllung angeordnete Schmelzklebstoff-Schicht, insbesondere
Schmelzklebstoff-Abdeckschicht, resultiert; und/oder
wobei die Grobspan-Holzwerkstoffplatte mindestens eine auf der die Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, und/oder auf der Schmelzklebstoff-Füllung angeordnete Schmelzklebstoff-Schicht,
insbesondere Schmelzklebstoff-Abdeckschicht aufweist, insbesondere wobei die Schmelzklebstoff-Schicht
derart ausgebildet ist, dass dass die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
und/oder die Schmelzklebstoff-Füllung zumindest teil- und/oder abschnittsweise, vorzugsweise
vollflächig, mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere mit der Schmelzklebstoff-Schmelze,
beschichtet und/oder verfilmt ist;
insbesondere wobei die Schmelzklebstoff-Schicht zumindest im Wesentlichen geschlossenen
und/oder zumindest im Wesentlichen durchbrechungsfrei ausgebildet ist und/oder zumindest
im Wesentlichen keinen die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder
Lunkerstellen ausbildenden oder begrenzenden Grobspan aufweist; und/oder
insbesondere wobei die Schmelzklebstoff-Schicht eine Dicke im Bereich von 0,1 mm bis
30 mm, insbesondere im Bereich von 0,2 mm bis 20 mm, vorzugsweise im Bereich von 0,5
mm bis 10 mm, bevorzugt im Bereich von 0,75 mm bis 5 mm, besonders bevorzugt im Bereich
von 1 mm bis 3 mm, aufweist.
9. Grobspan-Holzwerkstoffplatte nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
wobei der Schmelzklebstoff, insbesondere die Schmelzklebstoff-Schmelze, in einer Menge
im Bereich von 10 g/m2 bis 2.000 g/m2, insbesondere im Bereich von 25 g/m2 bis 1.500 g/m2, vorzugsweise im Bereich von 50 g/m2 bis 1.000 g/m2, bevorzugt im Bereich von 75 g/m2 bis 800 g/m2, besonders bevorzugt im Bereich von 100 g/m2 bis 600 g/m2, bezogen auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebracht ist;
und/oder
wobei der Schmelzklebstoff ein thermoplastischer und/oder einkomponentiger Schmelzklebstoff,
insbesondere ein einkomponentiger Schmelzklebstoff, ist; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff zumindest im Wesentlichen wasser- und/oder lösemittelfrei
ist und/oder wobei der Schmelzklebstoff einen Wasser- und/oder Lösemittelgehalt von
höchstens 10 Gew.-%, insbesondere höchstens 5 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 2 Gew.-%,
bevorzugt höchstens 1 Gew.-%, besonders bevorzugt höchstens 0,5 Gew.-%, ganz besonders
bevorzugt höchstens 0,1 Gew.-%, bezogen auf den Schmelzklebstoff, aufweist; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff ein reaktiver Schmelzklebstoff, insbesondere ein thermoplastischer
und/oder einkomponentiger reaktiver Schmelzklebstoff, bevorzugt ein einkomponentiger
reaktiver Schmelzklebstoff, ist;
insbesondere wobei der reaktive Schmelzklebstoff ein feuchtigkeitsvernetzender, wärmevernetzender
und/oder strahlenvernetzender Schmelzklebstoff, insbesondere ein feuchtigkeitsvernetzender
und/oder strahlenvernetzender, bevorzugt ein feuchtigkeitsvernetzender Schmelzklebstoff,
ist; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff ein nichtreaktiver Schmelzklebstoff, insbesondere ein thermoplastischer
und/oder einkomponentiger nichtreaktiver Schmelzklebstoff, bevorzugt ein einkomponentiger
nichtreaktiver Schmelzklebstoff, ist; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff ein auf natürlichen Rohstoffen basierender Schmelzklebstoff,
insbesondere Polymilchsäure (PLA), ist; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff mindestens einen Haftvermittler und/oder Primer aufweist,
insbesondere wobei der Primer und/oder Haftvermittler ausgewählt ist aus der Gruppe
von Siliciumoxiden, Silanen, Kieselsäuren, Kieselerden sowie deren Mischungen und
Kombinationen; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff mindestens ein Additiv aufweist, insbesondere wobei das
Additiv ausgewählt ist aus der Gruppe von Weichmachern, hochsiedenden organischen
Öle, Estern oder anderen der Plastifizierung dienenden Additiven, Stabilisatoren,
insbesondere UV-Stabilisatoren, Antioxidantien, Säurefängern, insbesondere nanoteiligen
Füllstoffen, Alterungsschutzmittel und deren Mischungen oder Kombinationen; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff mindestens ein nichtreaktives Polymer, Harz und/oder Wachs,
insbesondere ein natürliches, synthetisches oder chemisch modifiziertes (teilsynthetisches)
Wachs, aufweist; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff mindestens eine Funktionalisierungskomponente aufweist,
insbesondere wobei die Funktionalisierungskomponente ausgewählt ist aus der Gruppe
von elektrisch leitfähigen Substanzen, antimikrobiellen, antimykotischen und/oder
fungiziden Substanzen sowie deren Mischungen und Kombinationen; und/oder
wobei der Schmelzklebstoff mindestens einen Farbstoff und/oder mindestens ein Farbpigment
aufweist, insbesondere wobei der Farbstoff und/oder das Farbpigment ausgewählt ist
aus der Gruppe von organischen Pigmentfarbstoffen, anorganischen Pigmentfarbstoffen
sowie deren Mischungen und Kombinationen.
10. Grobspan-Holzwerkstoffplatte nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
wobei die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, geglättet, insbesondere
geschliffen, ist, insbesondere derart, dass die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume,
Löcher und/oder Lunkerstellen insbesondere durch Abtragung vorzugsweise von Grobspanmaterial
verkleinert und/oder vergleichmäßigt sind; und/oder
wobei der auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebrachte Schmelzklebstoff,
insbesondere die Schmelzklebstoff-Füllung und/oder die Schmelzklebstoff-Schicht, geglättet
und/oder vereinheitlicht ist; und/oder
wobei der auf die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, aufgebrachte Schmelzklebstoff,
insbesondere die Schmelzklebstoff-Füllung und/oder die Schmelzklebstoff-Schicht, strukturiert
und/oder profiliert ist; und/oder
wobei die Grobspan-Holzwerkstoffplatte, insbesondere auf der Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, vorzugsweise auf dem Schmelzklebstoff, insbesondere auf der
Schmelzklebstoff-Füllung und/oder der Schmelzklebstoff-Schicht, oberflächenvergütet
ist; und/oder
wobei die Grobspan-Holzwerkstoffplatte, insbesondere auf der Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, (i) mindestens eine Beschichtung, insbesondere mit Harzfilmen
und/oder -schichten, vorzugsweise Kondensationsharzfilmen und/oder -schichten, bevorzugt
Melaminharzfilmen und/oder -schichten und/oder Phenolharzfilmen und/oder -schichten;
(ii) mindestens eine Kaschierung, insbesondere Klebkaschierung; (iii) mindestens eine
Lackierung; und/oder (v) mindestens eine Laminierung aufweist; und/oder
wobei die Grobspan-Holzwerkstoffplatte eine Dichte, insbesondere Rohdichte, im Bereich
von 300 kg/m3 bis 1.000 kg/m3, insbesondere im Bereich von 400 kg/m3 bis 900 kg/m3, bevorzugt im Bereich von 500 kg/m3 bis 800 kg/m3, besonders bevorzugt im Bereich von 550 kg/m3 bis 750 kg/m3, aufweist; und/oder
wobei die Grobspan-Holzwerkstoffplatte eine Vielzahl von insbesondere schichtweise
angeordneten und/oder ausgerichteten Spänen, insbesondere Holzspänen, vorzugsweise
in Form von Grobspänen, aufweist;
insbesondere wobei die Späne eine Länge, insbesondere mittlere Länge, im Bereich von
50 mm bis 400 mm, insbesondere im Bereich von 75 mm bis 300 mm, bevorzugt im Bereich
von 100 mm bis 200 mm, aufweisen; und/oder
insbesondere wobei die Späne eine Breite, insbesondere mittlere Breite, im Bereich
von 2 mm bis 100 mm, insbesondere im Bereich von 5 mm bis 75 mm, bevorzugt im Bereich
von 10 mm bis 50 mm, aufweisen; und/oder
insbesondere wobei die Späne eine Dicke, insbesondere mittlere Dicke, im Bereich von
0,2 mm bis 5 mm, insbesondere im Bereich von 0,4 mm bis 3 mm, bevorzugt im Bereich
von 0,6 mm bis 1,5 mm, aufweisen; und/oder
insbesondere wobei die Späne mittels mindestens eines Bindemittels verbunden und/oder
zur Ausbildung eines Verbundes verpresst sind; und/oder
wobei die Grobspan-Holzwerkstoffplatte gekennzeichnet ist durch eines oder mehrerer der Merkmale der Ansprüche 1 bis 5.
11. Produktionsanlage zur Behandlung, insbesondere Egalisierung, mindestens einer Oberfläche,
vorzugsweise mindestens einer Flachseitenoberfläche, von Grobspan-Holzwerkstoffplatten
(OSB-Holzverbundstoffplatten) wobei die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
eine Vielzahl von Unebenheiten, Vertiefungen, Löchern, und/oder Lunkerstellen aufweist,
und/oder zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die Produktionsanlage die nachfolgenden Einheiten umfasst:
(A) gegebenenfalls mindestens eine Schleifeinrichtung, insbesondere Kalibrierschleifeinrichtung,
insbesondere zum Schleifen, vorzugsweise Kalibrierschleifen, der mindestens einen
Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte;
(B) gegebenenfalls mindestens eine Erwärmungs- und/oder Temperiereinrichtung, insbesondere
zur Erwärmung und/oder zum Temperieren der Grobspan-Holzwerkstoffplatte, vorzugsweise
der mindestens einen Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte,
insbesondere wobei die Erwärmungs- und/oder Temperiereinrichtung stromabwärts zur
Schleifeinrichtung angeordnet ist;
(C) mindestens eine Verfüllungs- und/oder Beschichtungseinrichtung, insbesondere zum
Aufbringen mindestens eines Schmelzklebstoffs, insbesondere in Form einer Schmelzklebstoff-Schmelze,
auf die mindestens eine Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte
derart, dass zumindest die Unebenheiten, Vertiefungen, Hohlräume, Löcher und/oder
Lunkerstellen zumindest im Wesentlichen mit dem Schmelzklebstoff, insbesondere der
Schmelzklebstoff-Schmelze, gefüllt und/oder verfüllt werden, insbesondere derart,
dass eine Vergleichmäßigung und/oder Egalisierung der Oberfläche, vorzugsweise der
Flachseitenoberfläche, insbesondere unter Ausbildung mindestens einer Schmelzklebstoff-Füllung,
bewirkt wird und gegebenenfalls zum weiteren Aufbringen des Schmelzklebstoffs, insbesondere
in Form der Schmelzklebstoff-Schmelze, auf die mindestens eine Oberfläche, insbesondere
Flachseitenoberfläche, der Grobspan-Holzwerkstoffplatte und/oder auf die Schmelzklebstoff-Füllung
derart, dass die Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche, und/oder die Schmelzklebstoff-Füllung
zumindest teil- und/oder abschnittsweise, vorzugsweise vollflächig, mit dem Schmelzklebstoff,
insbesondere mit der Schmelzklebstoff-Schmelze, beschichtet und/oder verfilmt wird,
insbesondere wobei mindestens eine auf der Oberfläche, insbesondere Flachseitenoberfläche,
und/oder auf der Schmelzklebstoff-Füllung angeordnete Schmelzklebstoff-Schicht, insbesondere
Schmelzklebstoff-Abdeckschicht, resultiert,
insbesondere wobei die Verfüllungs- und/oder Beschichtungseinrichtung stromabwärts
zur Erwärmungs- und/oder Temperiereinrichtung angeordnet ist;
(D) gegebenenfalls mindestens eine Oberflächenbehandlungs- und/oder Strukturgebungseinrichtung,
insbesondere zur Glättung und/oder zur Strukturierung und/oder Profilierung des aufgebrachten
Schmelzklebstoffs, insbesondere der Schmelzklebstoff-Füllung und/oder der Schmelzklebstoff-Abdeckschicht,
vorzugsweise der Schmelzklebstoff-Abdeckschicht,
insbesondere wobei die Oberflächenbehandlungs- und/oder Strukturgebungseinrichtung
stromabwärts zur Verfüllungs- und/oder Beschichtungseinrichtung angeordnet ist;
(E) gegebenenfalls mindestens eine Abkühleinrichtung, insbesondere zum Abkühlen und
Verfestigen, insbesondere Aushärten und/oder Erstarrenlassen, des aufgebrachten Schmelzklebstoffs,
insbesondere der Schmelzklebstoff-Schmelze,
insbesondere wobei die Abkühleinrichtung stromabwärts zur Verfüllungs- und/oder Beschichtungseinrichtung
und/oder stromabwärts zur-Oberflächenbehandlungs- und/oder Strukturgebungseinrichtung
angeordnet ist.
12. Verwendung mindestens eines Schmelzklebstoffs, insbesondere wie in Anspruch 4 oder
9 definiert, zur Erhöhung der Witterungs-, UV- und/oder Feuchtigkeitsbeständigkeit
einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte (OSB-Holzverbundstoffplatte) und/oder zur Ausrüstung
einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte (OSB-Holzverbundstoffplatte) mit Anwendungseigenschaften
für den Außenbereich.
13. Verwendung mindestens eines Schmelzklebstoffs, insbesondere wie in Anspruch 4 oder
9 definiert, zur Vergleichmäßigung und/oder Egalisierung der Oberfläche, vorzugsweise
der Flachseitenoberfläche, einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte (OSB-Holzverbundstoffplatte).
14. Verwendung mindestens einer Grobspan-Holzwerkstoffplatte (OSB-Holzverbundstoffplatte),
wie in einem der vorangehenden Ansprüche definiert,
als und/oder zur Herstellung von insbesondere witterungs-, UV- und/oder feuchtigkeitsbeständigen
und/oder dekorativen Beplankungen, Verkleidungen, Fassadenelementen, Fassadenplatten,
Bauelementen und/oder Bauplatten, vorzugsweise im Bereich von Wand-, Dach- und/oder
Bodenaufbauten, insbesondere im (Bau-)Außenbereich und/oder (Bau-)Innenbereich, vorzugsweise
im Bereich des Außen- und/oder Innenausbaus; und/oder
als und/oder zur Herstellung von Möbeln und/oder Möbelelementen und/oder insbesondere
dekorativen Möbelplatten, Bauelementen, Bauplatten, insbesondere im Möbel-, Laden-
und/oder Messebau, vorzugsweise im Bereich von Wand-, Dach- und/oder Bodenaufbauten;
und/oder
als und/oder zur Herstellung von insbesondere witterungs-, UV- und/oder feuchtigkeitsbeständigen
Verpackungs- und/oder Transportelementen und/oder -platten, Verpackungs- und/oder
Transportvorrichtungen, insbesondere Verpackungs- und/oder Transportbehältern und/oder
-kisten, insbesondere im Transport- und/oder Verpackungsbereich.
15. Bau- und/oder Fassadenelement, insbesondere Bau- und/oder Fassadenplatte, insbesondere
mit witterungs-, UV- und/oder feuchtigkeitsbeständigen und/oder dekorativen Eigenschaften,
wobei das Bau- und/oder Fassadenelement mindestens eine Grobspan-Holzwerkstoffplatte
(OSB-Holzverbundstoffplatte), aufweisend mindestens eine mit mindestens einem Schmelzklebstoff
behandelte, insbesondere egalisierte Oberfläche, vorzugsweise Flachseitenoberfläche,
insbesondere Grobspan-Holzwerkstoffplatte (OSB-Holzverbundstoffplatte) gemäß einem
der vorangehenden Ansprüche, aufweist oder hieraus besteht.