[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sicherungsstreifen sowie ein Verfahren zur
Sicherung eines Transportgutes.
[0002] Es ist bekannt, zur Sicherung von Transportgütern elastische oder nicht elastische
Sicherungsmittel, beispielsweise Bänder (z.B. Gummibänder), Leinen, Riemen, Wickelfolie,
Klebebänder oder Ähnliches zu benutzen, um die zu transportierenden Güter beispielsweise
zu größeren Transporteinheiten zusammenzufassen oder auch um diese an einem Transportmittel
oder an einer Transportunterlage, beispielsweise an einer Europalette, festzubinden.
Insbesondere aus der
EP 0 672 592 B1 ist ein als Schlaufe ausgestaltetes elastisches Transportband bekannt, welches zur
Sicherung von Transportgütern um diese herum gespannt werden kann.
[0003] Nachteilig an den bekannten Sicherungsmitteln ist, dass eine einfache und effektive
Sicherung nur dann möglich ist, wenn das zu sichernde Transportgut von allen Seiten
leicht zugänglich ist, was jedoch nicht immer der Fall ist.
[0004] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Sicherungsstreifen
sowie ein Verfahren zur Sicherung eines Transportgutes bereitzustellen, welcher bzw.
welches bei schlechter Zugänglichkeit des zu sichernden Transportgutes eine einfache
und effektive Sicherung ermöglicht. Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen der
unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0005] Erfindungsgemäß ist der Sicherungsstreifen ausgebildet zur Sicherung eines Transportgutes
in Zusammenwirken mit einem elastischen Band, wobei der Sicherungsstreifen zum Umfassen
eines ersten Umfangsabschnitts des Transportgutes und das damit zusammen wirkende
elastische Band zum Umfassen des verbleibenden Umfangsabschnitts des Transportgutes
ausgebildet ist. Der erfindungsgemäße Sicherungsstreifen weist weiterhin folgende
Merkmale auf:
- a) der Sicherungsstreifen ist im Bereich beider Längsenden zur Herstellung einer zugfesten
Verbindung mit einem elastischen Band ausgebildet,
- b) er ist hinreichend zugfest für die vorgesehene Sicherungsfunktion des Transportgutes,
- c) er ist in Längsrichtung hinreichend druckfest, so dass ein vorlaufendes Längsende
entlang eines Umfangsabschnitts des Transportgutes verschieblich ist durch Krafteinwirkung
in Längsrichtung auf einen nachlaufenden Abschnitt des Sicherungsstreifens.
[0006] Zunächst werden einige im Rahmen der Erfindung verwendete Begriffe erläutert. Der
erfindungsgemäße Sicherungsstreifen ist streifenförmig ausgestaltet. Dies bedeutet,
dass er in seiner Längsrichtung eine deutlich größere Ausdehnung aufweist als in seiner
Querrichtung. Weiterhin ist der Sicherungsstreifen in Längsrichtung hinreichend druckfest
ausgebildet, so dass ein vorlaufendes Längsende verschieblich ist durch Krafteinwirkung
in Längsrichtung auf einen nachlaufenden Abschnitt des Sicherungsstreifens. Der Begriff
"druckfest" beschreibt im Rahmen der Erfindung eine Materialeigenschaft, wobei die
genannte hinreichende Druckfestigkeit bedeutet, dass das vorlaufende Längsende des
Sicherungsstreifens in Längsrichtung verschoben wird, wenn auf einen in Längsrichtung
vom Längsende beabstandeten Abschnitt, beispielsweise auf das gegenüberliegende Längsende
des Sicherungsstreifens, eine Kraft in Längsrichtung einwirkt. Die Druckfestigkeit
muss so ausgebildet sein, dass unter den Anwendungsbedingungen das gewünschte Verschieben
bzw. Durchschieben entlang einer Seite des Transportgutes möglich ist. Für das bevorzugte
und in den Ausführungsbeispielen beschriebene Durchschieben unter einer Europalette
hindurch muss beispielsweise die Druckfestigkeit hinreichend groß sein, dass der Streifen
auf dem Boden aufliegend durch den Zwischenraum zwischen Boden und Unterseite der
Europalette hindurchgeschoben werden kann.
[0007] Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass ein zu sicherndes Transportgut
oftmals nicht von allen Seiten leicht zugänglich ist. Es ist daher oftmals schwierig,
ein Sicherungsmittel so um das Transportgut herum zu spannen, dass es das Transportgut
umfasst. Steht das Transportgut beispielsweise nah an einer Wand, so ist es schwierig
ein Sicherungsmittel kontrolliert zwischen dem Transportgut und der Wand entlang zu
führen. Auch bei der vertikalen Sicherung eines Transportgutes an einer auf dem Boden
stehenden Transportunterlage besteht dieses Problem, da eine auf dem Boden stehende
Transportunterlage naturgemäß von unten her schlecht zugänglich ist. Zwar weisen bekannte
Transportunterlagen - wie beispielsweise Europaletten - einen Spalt zwischen der Auflagefläche
und dem Boden auf. Dennoch können bekannte Sicherungsmittel nur unter großem Aufwand,
beispielsweise unter Verwendung von Hilfsmitteln, durch diesen Spalt hindurch und
unter dem Transportgut entlang geführt werden, um das Transportgut in vertikaler Richtung
an der Europalette zu sichern. Dies ist aufwändig und wenig benutzerfreundlich. Äußerst
aufwändig ist es auch, die Palette zusammen mit darauf angeordnetem Transportgut mit
einem Gabelstapler oder Hubwagen anzuheben, um anschließend ein Sicherungsband vertikal
um Palette und Transportgut herum spannen zu können.
[0008] Die vorliegende Erfindung stellt vor diesem Hintergrund eine sichere und einfache
Lösung zur Sicherung eines Transportgutes bereit. Indem der erfindungsgemäße Sicherungsstreifen
in Längsrichtung eine hinreichende Druckfestigkeit aufweist, kann der Sicherungsstreifen
auf einfache Art und Weise auch bei schlechter Zugänglichkeit entlang des Transportgutes
geführt werden. Insbesondere ist es aufgrund dieser Ausgestaltung möglich, den Sicherungsstreifen
unterhalb einer Europalette hindurchzuschieben. Der Sicherungsstreifen kann also an
einem Ende gegriffen werden und entlang seiner Längsrichtung unterhalb der Auflagefläche
einer Europalette hindurchgeschoben werden, bis das andere Ende des Sicherungsstreifens
auf der anderen Seite der Europalette hervortritt. Im Gegensatz dazu weist beispielsweise
ein Gummiband keine "ausreichende Druckfestigkeit in Längsrichtung" im Sinne der Erfindung
auf.
[0009] Da der Sicherungsstreifen erfindungsgemäß zudem im Bereich beider Längsenden zur
Herstellung einer zugfesten Verbindung mit einem elastischen Band ausgebildet ist,
kann der Sicherungsstreifen anschließend mit dem elastischen Band verbunden werden,
so dass er zusammen mit dem elastischen Band das Transportgut sowie die darunter angeordnete
Europalette umfasst und auf diese Weise das Transportgut an der Europalette sichert.
Indem der Sicherungsstreifen schließlich auch hinreichend zugfest für die vorgesehene
Sicherungsfunktion des Transportgutes ausgebildet ist, kann durch die Erfindung auf
benutzerfreundliche Art und Weise eine zuverlässige und einfache Sicherung eines Transportgutes
an einer Europalette erreicht werden.
[0010] Weitere Einsatzmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Sicherungsstreifens in Zusammenwirken
mit einem elastischen Band sind beispielsweise die Sicherung von Gegenständen, Waren,
Behältern gegen Verrutschen und Verschieben in horizontaler Richtung oder in vertikaler
Richtung, die Sicherung eines Transportgutes mit beweglichen Teilen gegen eine Bewegung
der beweglichen Teile relativ zum Transportgut, beispielsweise Fixierung von Türen
und / oder Schubladen eines Möbelstücks, oder auch die Befestigung von horizontalen,
oberen Kantenschutzwinkeln oder Abdeckpappen an einem Transportgut sowie schließlich
eine Verbesserung der Stabilität und Berstfestigkeit hoher Kartonwände.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Sicherungsstreifen aus Pappe, weiter
bevorzugt aus Wellpappe hergestellt. Es hat sich gezeigt, dass Wellpappe für den vorliegenden
Zweck eine ausreichende Stabilität aufweist und dass ein Sicherungsstreifen auf sehr
einfache Weise aus Wellpappe hergestellt werden kann. Geeignete Wellpappe weist einerseits
eine ausreichende Zugfestigkeit bei Zugbelastung in Längsrichtung auf, außerdem ist
sie genügend druckfest, um bei einer Verschiebung des einen Längsendes des Sicherungsstreifens
eine Längsverschiebung eines nachlaufenden Abschnittes des Sicherungsstreifens zu
gewährleisten.
[0012] Schließlich bietet die Verwendung von Wellpappe bzw. von Pappkarton im Allgemeinen
den Vorteil, dass der Sicherungsstreifen nach dem Entlangführen an einem Transportgut
bzw. unterhalb einer Europalette an einer Kante des Transportgutes bzw. der Europalette
auf einfache Weise geknickt werden kann. Dadurch entsteht zwischen der Palette bzw.
dem Transportgut und dem Sicherungsstreifen im Bereich des Knicks ein Form- und /
oder Reibschluss, welcher eine gewisse Befestigung des Sicherungsstreifens am Transportgut
bzw. an der Europalette bewirkt. Dies wird nachfolgend in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Sicherung von Transportgut noch genauer erläutert.
[0013] Bevorzugt ist der Sicherungsstreifen aus Doppelwellpappe, beispielsweise zweiwelliger
Wellpappe der Sorte 2.03 mit Wellenart EB hergestellt, wobei diese Definition gemäß
der Norm DIN 55468 zu verstehen ist. Diese Art von Pappkarton bietet eine ausreichende
Druckfestigkeit sowie eine ausreichende Zugbelastbarkeit. Bevorzugt sind die Wellen
der Wellpappe in Querrichtung des Sicherungsstreifens ausgerichtet. Dies erleichtert
ein Umbiegen bzw. Umknicken des Sicherungsstreifens um eine Querachse an Kanten des
zu sichernden Transportgutes.
[0014] In einer alternativen Ausführungsform kann der Sicherungsstreifen auch aus anderen
Materialien, insbesondere aus Kunststoff, beispielsweise aus Polyethylen, Polypropylen
oder PVC hergestellt sein. Diese Ausgestaltung kommt insbesondere bei der Anwendung
in Feuchträumen in Frage oder dann, wenn der Sicherungsstreifen Witterungseinflüssen
ausgesetzt ist.
[0015] Bevorzugt weist der Sicherungsstreifen eine Länge, also eine Ausdehnung in Längsrichtung,
zwischen 1000 mm und 2200 mm, bevorzugt zwischen 1300 mm und 1900 mm, weiter bevorzugt
zwischen 1500 mm und 1700 mm auf. Ein Sicherungsstreifen dieser Länge kann leicht
unter einer Europalette hindurchgeschoben werden. Außerdem ist der Sicherungsstreifen
in diesem Fall sowohl bei Verwendung in Querrichtung zur Europalette, als auch bei
Verwendung in Längsrichtung zur Europalette ausreichend lang, um auf beiden Seiten
der Europalette an deren Kanten nach oben geknickt zu werden.
[0016] Weiter bevorzugt weist der Sicherungsstreifen eine Breite, also eine Ausdehnung in
Querrichtung, zwischen 30 mm und 400 mm, bevorzugt zwischen 50 mm und 200 mm, weiter
bevorzugt zwischen 60 mm und 100 mm, besonders bevorzugt von etwa 80 mm auf. Bevorzugt
weist der Sicherungsstreifen zudem eine Dicke auf, welche zwischen 1 mm und 25 mm
liegt, bevorzugt zwischen 2 mm und 15 mm, weiter bevorzugt zwischen 3 mm und 10 mm.
[0017] Die oben genannten Längen, Breiten, bzw. Dicken führen zu einer besonders guten Handhabbarkeit
des Sicherungsstreifens, wobei gleichzeitig eine ausreichende Druckfestigkeit sowie
Zugbelastbarkeit des Sicherungsstreifens gegeben ist. Die Zugfestigkeit eines erfindungsgemäßen
Sicherungsstreifens in Längsrichtung (Zugbelastung bis zum Reißen) ist erfindungsgemäß
bevorzugt wenigstens so groß oder größer als die Zugfestigkeit des verwendeten elastischen
Bandes, sie beträgt erfindungsgemäß bevorzugt wenigstens 100 N.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Sicherungsstreifen zumindest eine
in Querrichtung verlaufende Knicklinie auf. Eine Knicklinie bezeichnet dabei bevorzugt
eine Achse des Sicherungsstreifens, entlang derer der Sicherungsstreifen eine erhöhte
Knickbarkeit und / oder Biegbarkeit aufweist. Bevorzugt ist insbesondere, dass der
Sicherungsstreifen zumindest zwei Knicklinien aufweist, wobei die Knicklinien weiter
bevorzugt in Längsrichtung um 800 mm und / oder 1200 mm voneinander beabstandet sind.
Die Knicklinien sind weiter bevorzugt bezüglich einer Mittelachse des Sicherungsstreifens
in Längsrichtung symmetrisch angeordnet, wobei der Abstand der Knicklinien von der
Mittelachse in Längsrichtung jeweils 400 mm bzw. 600 mm beträgt. Besonders bevorzugt
sind vier Knicklinien vorgesehen, von denen zwei um 800 mm und die anderen beiden
um 1200 mm in Längsrichtung voneinander beabstandet sind. Die Bereitstellung von Knicklinien
mit einem Abstand in Längsrichtung von 800 mm bzw. 1200 mm ist insbesondere vorteilhaft
bei der Sicherung eines Transportgutes an einer Europalette. Der erfindungsgemäße
Sicherungsstreifen kann in diesem Fall in Längsrichtung oder in Querrichtung unterhalb
der Europalette hindurchgeschoben werden und so positioniert werden, dass die Knicklinien
unterhalb der Kanten der Europalette angeordnet sind, so dass der Sicherungsstreifen
leicht um die Kanten der Europalette herum geknickt werden kann. Die Knicklinien können
durch einen oder mehrere Bereiche geringerer Dicke des Sicherungsstreifens gebildet
sein und / oder durch eine Mehrzahl von Perforationen im Sicherungsstreifen, wobei
die Bereiche geringerer Dicke und / oder die Perforationen bevorzugt entlang der Knicklinien
angeordnet sind. Beispielsweise kann eine Knicklinie durch entlang der Knicklinie
angeordnete Rillungen gebildet sein. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bezeichnet
der Begriff Europalette bevorzugt eine Europoolpalette nach DIN EN 13698.
[0019] Bevorzugt weist der Sicherungsstreifen im Bereich beider Längsenden jeweils mindestens
eine, bevorzugt zwei hinterschnittene Ausnehmungen zur Herstellung einer zugfesten
Verbindung mit einem elastischen Band auf. Diese Ausgestaltung ist insofern vorteilhaft,
da ein Teilabschnitt des elastischen Bands in die Ausnehmungen eingelegt werden kann
und anschließend mit einer Kraft in Längsrichtung des Sicherungsstreifens beaufschlagt
werden kann, so dass diese Kraft auf den Sicherungsstreifen übertragen wird. Eine
Ausnehmung im Sicherungsstreifen ist zudem auf einfache Weise herstellbar, ohne dass
weitere Elemente mit dem Sicherungsstreifen verbunden werden müssen.
[0020] Weiter bevorzugt weist der Sicherungsstreifen im Bereich beider Längsenden jeweils
zwei in Querrichtung einander im Wesentlichen gegenüberliegende hinterschnittene Ausnehmungen
auf, deren Öffnungen zu den gegenüberliegenden Längskanten des Sicherungsstreifens
weisen. Dadurch wird die Kraft zentrisch zum Querschnitt des Sicherungsstreifens übertragen
und zudem die Gefahr verringert, dass das elastische Band nach dem Einlegen in die
Ausnehmung wieder aus dieser herausrutscht. Die Ausnehmungen können eine Längsausdehnung
zwischen 30 mm und 100 mm, bevorzugt zwischen 40 mm und 80 mm weiter bevorzugt zwischen
50 mm und 60 mm aufweisen. Zudem können die Ausnehmungen eine Querausdehnung zwischen
5 mm und 50 mm, bevorzugt zwischen 10 mm und 35 mm, weiter bevorzugt zwischen 15 mm
und 25 mm aufweisen.
[0021] In einer vorteilhaften Ausführungsform schwächen die hinterschnittenen Ausnehmungen
in Querrichtung die Abmessungen des Sicherungsstreifens um nicht mehr als 60 %, bevorzugt
um nicht mehr als 50 %. Vorzugsweise weisen die in Längsrichtung weisenden Böden der
hinterschnittenen Ausnehmungen vom Längsende des Sicherungsstreifens einen Abstand
von 20 bis 100 mm, bevorzugt 40 bis 60 mm auf. Durch diese Merkmale ist gewährleistet,
dass der Sicherungsstreifen auch im Bereich der Ausnehmungen eine ausreichende Zugfestigkeit
aufweist.
[0022] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein Kit, umfassend wenigstens
einen erfindungsgemäßen Sicherungsstreifen sowie wenigstens ein elastisches Band.
[0023] Weiterhin ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung eines erfindungsgemäßen Kits
zur Sicherung von Transportgut, bevorzugt zur Sicherung von Transportgut auf einer
Palette, wobei der Sicherungsstreifen weiter bevorzugt die Unterseite des Palettenbodens
umgreift.
[0024] Bevorzugt ist die Palette als Europalette mit einer an der Oberseite der Palette
angeordneten Auflagefläche sowie einer Mehrzahl von an der Unterseite der Europalette
angeordneten Bodenbrettern ausgestaltet, wobei zwischen der Auflagefläche und den
Bodenbrettern ein Spalt angeordnet ist. Weiter bevorzugt wird der Sicherungsstreifen
in Querrichtung der Europalette durch den Spalt geführt, so dass er die Unterseite
der Auflagefläche umgreift. Auf Grund des spezifischen Aufbaus einer Europalette ist
der Sicherungsstreifen bei einer Verwendung in dieser Art durch die bei Europaletten
vorhandene Unterlattung besser vor Beschädigung durch in Längsrichtung der Europalette
einfahrende Gabeln eines Gabelstaplers geschützt.
[0025] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist zudem ein Verfahren zur Sicherung eines
Transportgutes an einer Palette unter Verwendung eines elastischen Bandes sowie eines
erfindungsgemäßen Sicherungsstreifens, umfassend die nachfolgenden Schritte:
- a) Bereitstellen eines auf einer Palette angeordneten Transportgutes;
- b) Verschieben des ersten Längsendes des Sicherungsstreifens von einer ersten Seite
der Palette entlang der Palettenunterseite, bis das erste Längsende auf der gegenüberliegenden
Seite der Palette unterhalb der Palette hervorragt;
- c) Umknicken des Sicherungsstreifens im Bereich des zweiten Längsendes an einer Kante
der Palette;
- d) Herstellen einer zugfesten Verbindung zwischen dem elastischen Band und dem zweiten
Längsende;
- e) Herumführen des elastischen Bandes um das Transportgut;
- f) Herstellen einer zugfesten Verbindung zwischen dem elastischen Band und dem ersten
Längsende.
[0026] Das Verfahren kann mit den oben in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Sicherungsstreifen
beschriebenen Merkmalen fortgebildet werden.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens handelt es sich bei der Palette
um eine Europalette mit einer an der Oberseite der Palette angeordneten Auflagefläche
sowie einer Mehrzahl von an der Unterseite der Europalette angeordneten Bodenbrettern,
wobei zwischen der Auflagefläche und den Bodenbrettern ein Spalt angeordnet ist. Bevorzugt
wird das erste Längsende des Sicherungsstreifens im Verfahrensschritt b) durch den
Spalt in Querrichtung der Palette verschoben. Wie oben bereits erläutert ist der Sicherungsstreifen
in diesem Fall vor Beschädigung durch in Längsrichtung der Europalette einfahrende
Gabeln eines Gabelstaplers geschützt.
[0028] Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird nach dem Umknicken des Sicherungsstreifens
im Bereich des zweiten Längsendes an einer Kante der Palette eine zugfeste Verbindung
zwischen diesem umgeknickten Ende mit dem elastischen Band hergestellt und bevorzugt
eine Kraft in Längsrichtung des umgeknickten Teils des Sicherungsstreifens ausgeübt.
Da der umgeknickte Teil des Sicherungsstreifens einen Winkel, beispielsweise einen
90° Winkel, mit dem vor der Kante befindlichen nicht umgeknickten Teil des Sicherungsstreifens
einschließt, wird der nicht umgeknickte Teil des Sicherungsstreifens durch diese Kraft
im Bereich der Kante gegen das Transportgut gezogen und so in seiner Position festgehalten.
Das elastische Band kann anschließend unter fortwährender Ausübung einer gewissen
Zugkraft um das Transportgut herumgeführt werden (bevorzugt bei Bündigkeit des Transportgutes
mit der entsprechenden Außenkante der Palette), ohne dass der Sicherungsstreifen beispielsweise
von einer zweiten Person oder durch zusätzliche Hilfsmittel im Bereich des umgeknickten
Endes festgehalten werden muss. Nach dem Herumführen des elastischen Bandes um das
Transportgut kann auf der anderen Seite des Transportgutes ebenfalls eine Verbindung
hergestellt werden. Das Verfahren kann somit auf einfache Weise von nur einer Person
und ohne weitere Hilfsmittel ausgeführt werden, was einen großen Vorteil gegenüber
bisher bekannten Sicherungsmitteln darstellt.
[0029] Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere zur vertikalen Sicherung einer Mehrzahl
von Packgutlagen geringer Höhe geeignet.
[0030] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen beispielhaft erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine dreidimensionale schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Sicherungsstreifens
vor der Verwendung zur Sicherung von Transportgut an einer Palette;
- Figur 2:
- eine dreidimensionale schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Sicherungsstreifens
nach dem Hindurchschieben des Sicherungsstreifens unterhalb der Palette;
- Figur 3:
- eine dreidimensionale schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Sicherungsstreifens
während der Herstellung einer Verbindung zwischen dem erfindungsgemäßen Sicherungsstreifen
und einem elastischen Band;
- Figur 4:
- eine dreidimensionale schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Sicherungsstreifens
während der Herstellung einer Verbindung zwischen dem erfindungsgemäßen Sicherungsstreifen
und einem elastischen Band aus einer die gegenüberliegende Palettenseite zeigenden
Perspektive;
- Figur 5:
- eine dreidimensionale schematische Ansicht eines erfindungsgemäß an einer Palette
gesicherten Transportgutes;
- Figur 6:
- eine vergrößerte Ansicht von oben auf einen Teilabschnitt eines erfindungsgemäßen
Sicherungsstreifens.
[0031] Figur 1 zeigt eine dreidimensionale schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Sicherungsstreifens 10 vor der Verwendung zur Sicherung von Transportgut 11 an einer
Palette 12. Die Palette ist eine Europalette gemäß DIN EN 13698. Der Sicherungsstreifen
10 weist zwei Längsenden 22, 23 auf, an denen jeweils zwei in Querrichtung gegenüberliegende
hinterschnittene Ausnehmungen 13 angeordnet sind. Die Ausnehmungen, welche in Verbindung
mit der Figur 6 unten noch genauer beschrieben werden, dienen der Herstellung einer
zugfesten Verbindung mit einem in Figur 1 nicht gezeigten elastischen Band. Weiterhin
weist der Sicherungsstreifen vier Knicklinien 17, 18, 19, 20 auf, wobei die Knicklinien
17 und 18 in Längsrichtung um 800 mm voneinander beabstandet sind und wobei die Knicklinien
19 und 20 in Längsrichtung um 1200 mm voneinander beabstandet sind. Die jeweiligen
Paare der Knicklinien sind dabei vom Mittelpunkt des Sicherungsstreifens in Längsrichtung
in etwa gleich weit beabstandet.
[0032] Zur Sicherung des Transportgutes 11 an der Palette 12 kann das erste Längsende 22
des Sicherungsstreifens 10 - wie durch den Pfeil 14 angedeutet - durch den Spalt 15
unterhalb der Palette 12 in Querrichtung zur Palette 12 hindurchgeschoben werden,
bis es auf der gegenüberliegenden Seite der Palette 12 hervorragt. Dieser Vorgang
ist durch den gestrichelten Pfeil 16 angedeutet. Aufgrund der Druckfestigkeit in Längsrichtung
des Sicherungsstreifens ist dieses Hindurchschieben durch eine Person ohne Hilfsmittel
problemlos möglich.
[0033] Figur 2 zeigt den Sicherungsstreifen 10, nachdem das erste Längsende 22 durch den
Spalt 15 unterhalb der Palette 12 hindurchgeschoben wurde. Wie durch den Pfeil 21
angedeutet, kann das zweite Längsende 23 anschließend an einer Kante der Palette 12
nach oben umgeknickt werden. Dabei kann der Sicherungsstreifen so relativ zur Palette
angeordnet werden, dass das Umknicken des zweiten Längsendes 23 entlang der Knicklinie
17 stattfindet.
[0034] Figur 3 illustriert den erfindungsgemäßen Sicherungsstreifen während der Herstellung
einer zugfesten Verbindung zwischen dem zweiten Längsende 23 und einem elastischen
Band 24. Das zweite Längsende 23 kann zur Herstellung der Verbindung wie in Teilfigur
3A angedeutet durch den Fuß eines Benutzers in der umgeknickten Position festgehalten
werden. Anschließend kann, wie in Teilfigur 3B gezeigt, ein Teilabschnitt des elastischen
Bands 24 in die beiden gegenüberliegenden Ausnehmungen 13 eingelegt werden und mit
einer Kraft in Längsrichtung des umgeknickten Längsendes 23 beaufschlagt werden. Der
Sicherungsstreifen 10 wird auf diese Weise im Bereich des Knicks durch einen Form-
bzw. Reibschluss mit der Kante der Palette in seiner Position festgehalten. Das elastische
Band kann daher anschließend unter Beibehaltung einer gewissen Zugkraft einfach um
das Transportgut 11 herumgeführt werden, bis es das Transportgut stramm umfasst.
[0035] Wie in Figur 4 gezeigt ist, kann anschließend auf der gegenüberliegenden Seite der
Palette 12 das erste Längsende 22 auf die gleiche Art und Weise umgeknickt und auf
die gleiche Art und Weise mit einem weiteren Teilabschnitt des elastischen Bandes
24 verbunden werden.
[0036] Figur 5 zeigt das entsprechende Ergebnis des Verfahrens zur Sicherung des Transportgutes,
wobei hier zusätzlich ein weiterer Sicherungsstreifen 10' sowie ein weiteres elastisches
Band 24' gezeigt sind, welche in Querrichtung der Palette 12 relativ zum ersten Sicherungsstreifen
und zum ersten elastischen Band verschoben sind.
[0037] Figur 6 zeigt eine vergrößerte Ansicht von oben auf einen Teilabschnitt eines erfindungsgemäßen
Sicherungsstreifens 10, wobei die Abmessungen des Sicherungsstreifens zur besseren
Übersicht in der Figur angegeben sind. Insbesondere ist in der Figur das erste Längsende
22 des Sicherungsstreifens zu sehen sowie die beiden im Bereich des ersten Längsendes
22 angeordneten gegenüberliegenden hinterschnittenen Ausnehmungen 13.
[0038] Die Ausnehmungen 13 weisen Öffnungen 25 auf, welche zum gegenüberliegenden, in Figur
6 nicht gezeigten zweiten Längsende des Sicherungsstreifens weisen.
[0039] Die Breite des Sicherungsstreifens beträgt 80 mm. Die in Figur 6 nicht gezeigte gesamte
Länge des Sicherungsstreifens beträgt 1600 mm. Im Bereich der Ausnehmungen 13 ist
die Breite auf einen minimalen Wert von 45 mm reduziert. Die Breite des Sicherungsstreifens
ist im Bereich der Ausnehmungen 13 somit um maximal etwa 44 % geschwächt. Die Ausnehmungen
13 sind in Längsrichtung um 45 mm vom ersten Längsende 22 beabstandet. Durch diese
Merkmale ist eine ausreichende Zugfestigkeit in Längsrichtung, sowie eine ausreichende
Druckfestigkeit in Längsrichtung auch im Bereich der Ausnehmungen gewährleistet. Weiterhin
weist der Sicherungsstreifen 10 am Längsende seitliche Abschrägungen 26 auf, welche
in etwa einen 45° Winkel mit der Querrichtung einschließen. Dadurch wird die Gefahr
verringert, dass der Sicherungsstreifen beim Verschieben an Hindernissen hängenbleibt.
[0040] Die Ausnehmungen 13 weisen endseitige Randflächen 27 auf, welche abgerundet sind.
Der Radius der Abrundung beträgt in etwa 6 mm. Die endseitigen Randflächen 27 der
Ausnehmungen kommen mit dem elastischen Band in Kontakt, wenn das elastische Band
24 in die Ausnehmungen 13 eingelegt und in Längsrichtung mit einer Kraft beaufschlagt
wird. Indem die Randflächen 27 abgerundet sind, kann die Kraft gleichmäßig vom elastischen
Band 24 auf den Sicherungsstreifen 10 übertragen werden, wobei gleichzeitig Beschädigungen
des elastischen Bandes 24 durch Ecken oder Kanten innerhalb der Ausnehmung 13 vermieden
werden.
[0041] Die Ausnehmungen 13 weisen weiterhin jeweils einen den endseitigen Randflächen 27
in Längsrichtung gegenüberliegenden Einhängbereich 28 auf, wobei die Querausdehnung
der Ausnehmung 13 im Einhängbereich 28 in Richtung der endseitigen Randfläche 27 stetig
zunimmt. Ein solcher Einhängbereich 28 erleichtert das Einhängen des elastischen Bandes
24, da ein Übergangsbereich geschaffen wird, innerhalb dem die Querausdehnung der
Ausnehmung 13 zunimmt, so dass das (in Figur 6 nicht gezeigte) elastische Band 24
in diesem Bereich stetig bis zur endseitigen Randfläche 27 in die Ausnehmung 13 hineingleiten
kann.
1. Sicherungsstreifen ausgebildet zur Sicherung eines Transportgutes (11) in Zusammenwirken
mit einem elastischen Band (24), wobei der Sicherungsstreifen (10) zum Umfassen eines
ersten Umfangsabschnitts des Transportgutes (11) und das damit zusammen wirkende elastische
Band (24) zum Umfassen des verbleibenden Umfangsabschnitts des Transportgutes ausgebildet
ist,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a. der Sicherungsstreifen (10) ist im Bereich beider Längsenden (22, 23) zur Herstellung
einer zugfesten Verbindung mit einem elastischen Band (24) ausgebildet,
b. er ist hinreichend zugfest für die vorgesehene Sicherungsfunktion des Transportgutes
(11),
c. er ist in Längsrichtung hinreichend druckfest, so dass ein vorlaufendes Längsende
entlang eines Umfangsabschnitts des Transportgutes (11) verschieblich ist durch Krafteinwirkung in Längsrichtung auf einen nachlaufenden Abschnitt des Sicherungsstreifens
(10).
2. Sicherungsstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er aus Pappe, bevorzugt aus Wellpappe hergestellt ist.
3. Sicherungsstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er aus Kunststoff hergestellt ist.
4. Sicherungsstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Länge zwischen 1000 mm und 2200 mm, bevorzugt zwischen 1300 mm und 1900 mm,
weiter bevorzugt zwischen 1500 mm und 1700 mm aufweist.
5. Sicherungsstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Breite zwischen 30 mm und 400 mm, bevorzugt zwischen 50 mm und 200 mm, weiter
bevorzugt zwischen 60 mm und 100 mm, besonders bevorzugt von etwa 80 mm aufweist.
6. Sicherungsstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass er zumindest eine in Querrichtung verlaufende Knicklinie (17, 18, 19, 20) aufweist,
7. Sicherungsstreifen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass er zumindest zwei Knicklinien (17, 18, 19, 20) aufweist, wobei die Knicklinien (17,
18, 19, 20) bevorzugt in Längsrichtung um 800 mm und / oder 1200 mm voneinander beabstandet
sind.
8. Sicherungsstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass er im Bereich beider Längsenden (22, 23) jeweils mindestens eine, bevorzugt zwei
hinterschnittene Ausnehmungen (13) zur Herstellung einer zugfesten Verbindung mit
einem elastischen Band (24) aufweist.
9. Sicherungsstreifen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass er im Bereich beider Längsenden (22, 23) jeweils zwei in Querrichtung einander im
Wesentlichen gegenüberliegende hinterschnittene Ausnehmungen (13) aufweist, deren
Öffnungen (25) zu den gegenüberliegenden Längskanten (22, 23) des Sicherungsstreifens
weisen.
10. Sicherungsstreifen nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die hinterschnittenen Ausnehmungen (13) in Querrichtung die Abmessungen des Sicherungsstreifens
(10) um nicht mehr als 60 %, bevorzugt nicht mehr als 50 % schwächen.
11. Sicherungsstreifen nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die in Längsrichtung weisenden Böden der hinterschnittenen Ausnehmungen (13) vom
jeweiligen Längsende (22, 23) des Sicherungsstreifens (10) einen Abstand von 20 bis
100 mm, bevorzugt 40 bis 60 mm aufweisen.
12. Kit, umfassend wenigstens einen Sicherungsstreifen (10) nach einem der Ansprüche 1
bis 11 sowie wenigstens ein elastisches Band (24).
13. Verwendung eines Kits nach Anspruch 12 zur Sicherung von Transportgut (11).
14. Verwendung nach Anspruch 13 zur Sicherung von Transportgut (11) auf einer Palette
(12), wobei der Sicherungsstreifen (10) die Unterseite des Palettenbodens umgreift.
15. Verfahren zur Sicherung von Transportgut (11) an einer Palette (12) unter Verwendung
eines elastischen Bandes (24) sowie eines Sicherungsstreifens (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, umfassend die nachfolgenden Schritte:
a. Bereitstellen eines auf einer Palette (12) angeordneten Transportgutes (11);
b. Verschieben des ersten Längsendes (22) des Sicherungsstreifens (10) von einer ersten
Seite der Palette (12) entlang der Palettenunterseite, bis das erste Längsende (22)
auf der gegenüberliegenden Seite der Palette (12) unterhalb der Palette (12) hervorragt;
c. Umknicken des Sicherungsstreifens (10) im Bereich des zweiten Längsendes (23) an
einer Kante der Palette (12);
d. Herstellen einer zugfesten Verbindung zwischen dem elastischen Band (24) und dem
zweiten Längsende (23) ;
e. Herumführen des elastischen Bandes (24) um das Transportgut (11);
f. Herstellen einer zugfesten Verbindung zwischen dem elastischen Band (24) und dem
ersten Längsende (22).