[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Heben, Senken oder Halten einer Last
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Seegangs- oder Dünungskompensationseinrichtungen (Heave Compensation System) - im
Folgenden auch HCS genannt - werden beispielsweise in der Offshore-/Marinetechnik
eingesetzt, wenn eine Last von einem Schiff mittels eines Krans auf ein am Meeresboden
abgestütztes Objekt, beispielsweise eine Plattform abgesetzt werden soll. Eine derartige
Aufgabenstellung liegt bei der Montage von Bohrinseln oder Offshore-Windkraftanlagen
vor oder wenn ein Bohrstrang von einer schwimmenden Plattform aus abgesenkt wird und
diese durch den Seegang angehoben und abgesenkt wird. In der Forschung werden schwere
Messgeräte oder Versorgungsstationen für Roboter oder dergleichen von einem Schiff
über eine Winde in große Tiefen abgesenkt, wobei dann durch den Seegang verursacht
das Halteseil erheblichen Zugbelastungen ausgesetzt ist.
[0003] Zum Ausgleich derartiger durch Seegang oder Dünung verursachten Relativbewegungen
der Last zur jeweils vorgegebenen Zielposition sind passive Kompensationssysteme und
aktive Kompensationssysteme bekannt. Bei einem passiven System, wie es beispielsweise
in der Beschreibungseinleitung der
US 4,121,806 beschrieben ist, wird eine linear verstellbare Einheit, beispielsweise ein Hydrozylin-
der oder eine rotatorisch betriebene Einheit, beispielsweise ein Hydromotor in Abstützrichtung
über eine hydropneumatische Speichereinheit beaufschlagt, dessen Druck so ausgelegt
ist, dass die Last ohne Seegang in einer Mittelposition abgestützt ist - die hydropneumatische
Speichereinheit wirkt somit als eine Art Gasfeder.
[0004] Derartige passive Kompensationssysteme sind konstruktiv auf den jeweiligen Anwendungszweck
und die zugehörigen Lasten abgestimmt, so dass eine Anpassung an unterschiedliche
Lasten nur mit größerem Aufwand möglich ist. Passive Kompensationssysteme sind häufig
zwischen dem eigentlichen Kranhaken und der Last angeordnet und befinden sich somit
beim Absenken unterhalb des Meeres-spiegels.
[0005] Ein Problem bei derartigen passiven Systemen besteht darin, dass die Aufladung der
hydropneumatischen Speichereinheit in Abhängigkeit von der Last und dem Seegang und
auch von der Eintauchtiefe angepasst werden muss. In der
US 7,934,561 B1 ist ein passives System mit einer Wassertiefenkompensation gezeigt, über die sich
die Einflüsse der Wassertiefe beim Absenken der Last etwas kompensieren lassen.
[0006] Bei Anwendungen, bei denen es auf eine sehr präzise Führung der Last beim Absenken
ankommt, werden vorzugsweise aktive Kompensationssysteme verwendet, bei denen ein
Linearantrieb, vornehmlich ein Hydrozylinder, oder ein rotatorischer Antrieb, vornehmlich
ein Hydromotor, mit einem Positionsregelsystem ausgeführt ist, durch das die Last
durch Ansteuerung des Antriebs stets auf der vorbestimmten Position gehalten werden
kann. Eine derartige Einrichtung mit aktiver und passiver Kompensationseinrichtung
ist in der
US 4,121,
806 beschrieben.
[0007] Derartige aktive Kompensationssysteme werden üblicher Weise auf dem Schiff angeordnet,
so dass sie auch das Gewicht des Kranseils, der Kranblöcke (Flaschenzug) und des Kranhakens
bewegen müssen, so dass die Nutzlast durch das zusätzliche Gewicht dieser Komponenten
reduziert ist.
[0008] Bei größeren Lasten wird üblicherweise eine Kombination eines aktiven und passiven
Kompensationssystems eingesetzt, wie es beispielsweise in der
EP 1 869 282 B1 erläutert ist.
[0009] Dabei wird zum einen die Last über ein passives hydropneumatisches Speichersystem
kompensiert und zum anderen die Sollposition der Last über ein aktives Regelsystem
konstant gehalten. Ein derartiges System hat den Vorteil, dass über das aktive System
lediglich die Ausgleichsbewegung der Last bewirkt werden muss, während das eigentliche
Abstützen über das passive System erfolgt. Derartige Kombinationssysteme sind insbesondere
dann erforderlich, wenn eine Last mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit vom Meeresboden
oder von einer auf diesem verankerten Plattform abgehoben oder auf diese abgesenkt
werden soll. Ein ähnliches System ist auch in der eingangs genannten
US 4,121,806 erläutert. Bei dieser Anordnung sind passiv wirkende, über eine hydropneumatische
Speichereinheit vorgespannte Hydrozylinder und aktive Hydrozylinder mit einer Positionsregelung
parallel zueinander in einer Kompensationseinheit angeordnet, an der der eigentliche
Kranhaken befestigt ist, der wiederum über ein Kranseil mit der Last verbunden ist.
[0010] Die
US 4,021,019 zeigt ein System, bei dem ein aktiver Hydrozylinder in einen passiven Hydrozylinder
integriert ist.
[0011] Derartige Systeme haben einen relativ komplexen Aufbau und werden seitens der Hersteller
bei der Konzeption des Krans integriert. Eine Nachrüstung des aktiven Systems bei
bestehenden Kränen, die lediglich mit einem passiven Kompensationssystem ausgeführt
sind, ist nur mit äußerst großem Aufwand möglich, da ein Eingriff in die Kranstruktur
des bestehenden Designs erforderlich ist und auch zusätzliche hydraulische Leistung
bereitgestellt werden muss. Hinzu kommt, dass existierende Krandesigns aufgrund Restriktionen
im Hinblick auf die maximale Seilgeschwindigkeit, das Gewicht und den Durchmesser
der Seilscheiben/Blöcke und die Steifigkeit der Konstruktion unterliegen, so dass
eine Nachrüstung mit einem aktiven System nahezu ausgeschlossen ist.
[0012] In den Druckschriften
DE 10 2015 225 936 A1 und
EP 2 896 589 A1 sind jeweils Systeme gezeigt, bei denen eine aktive Kompensationseinheit und eine
mit einer passiven Kompensationseinrichtung versehene Hubeinrichtung getrennt an der
Last angreifen. Aufgrund der getrennten Kraftflusslinien des aktiven und passiven
Teils können bestehende Systeme mit einer aktiven Kompensationseinheit nachgerüstet
werden.
[0013] Bei diesen Systemen ist die aktive Kompensationseinheit jeweils mit einer Windenanordnung
ausgeführt, wobei ein Windenseil oder dergleichen an der Last angreift, um die Hubeinrichtung
und die passive Kompensationseinrichtung beim Absenken zu unterstützen, indem das
Fieren des Windenseils durch entsprechende Ansteuerung der aktiven Winde gesteuert
wird. Nachteilig bei derartigen Lösungen ist, dass eine Unterstützung der Absenkbewegung,
das heißt ein aktives Absenken durch "Drücken" nicht möglich ist.
[0014] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen,
bei der das Absenken der Last aktiv unterstützt ist.
[0015] Diese Aufgabe wird durch eine Einrichtung mit der Merkmalskombination des Patentanspruches
1 gelöst.
[0016] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0017] Erfindungsgemäß hat die Einrichtung zum Heben, Senken oder Halten einer Last eine
Kompensationseinrichtung, die zum Ausgleich von insbesondere durch Seegang verursachten
Relativbewegungen der Last mit Bezug zu einer Zielposition ausgeführt ist. Die Last
ist mittels einer Hubeinrichtung in Richtung der Zielposition oder von dieser weg
bewegbar. Der Hubeinrichtung ist zum einen eine passive Kompensationseinrichtung zugeordnet.
Des Weiteren ist eine aktive Kompensationseinheit vorgesehen, die über eine Regeleinheit
in Abhängigkeit von einer Relativbewegung der Last oder einer wirksamen Kraft ansteuerbar
ist. Die passive Kompensationseinrichtung ist dabei so ausgelegt, dass sie das Gewicht
der Last zumindest teilweise stützt. Die aktive Kompensationseinheit ist erfindungsgemäß
als Linearaktor, beispielsweise als Aktivzylinder oder als Linearmotor ausgeführt,
dessen Stellelement parallel zu der passiven Kompensationseinrichtung an der Last
angreift. Dem Linearaktor ist ein aktiver Antrieb zum Betätigen des Stellelementes
zugeordnet.
[0018] Mit einer derartigen Lösung kann die Last aktiv, das heißt durch geeignete Betätigung
des Linearaktors sowohl in Absenkrichtung als auch in Anheberichtung beaufschlagt
werden, so dass die Absenkbewegung auch bei komplexem Wellengang oder komplexer Dünung
gemäß den Vorgaben erfolgt.
[0019] In dem Fall, in dem der Linearaktor ein Aktivzylinder ist, ist dieser vorzugsweise
als Hydrozylinder ausgeführt.
[0020] Bei einer Variante der Erfindung ist der Hydrozylinder ein Gleichgangzylinder, der
in einem geschlossenen hydraulischen Kreislauf angeordnet ist.
[0021] Die passive Kompensationseinrichtung ist vorzugsweise mit einem Hydrozylinder ausgeführt.
Dieser hat einen Kolben, der einen in Stützrichtung wirksamen Druckraum begrenzt.
Dieser Druckraum steht in Wirkverbindung mit einer hydropneumatischen Speichereinheit
und bildet somit eine Art Gasfeder aus.
[0022] Der Aktivantrieb eines als Hydrozylinder ausgebildeten Linearaktors der aktiven Kompensationseinrichtung,
auch Aktivzylinder genannt, kann eine Hydropumpe mit zwei Förderrichtungen sein, deren
Anschlüsse in einem geschlossenen Kreislauf mit jeweils einem Druckraum des Aktivzylinders
verbunden ist.
[0023] Der Antrieb der Hydropumpe kann wiederum über einen elektrischen Antriebsmotor oder
einen Windenantrieb erfolgen. Die Förderrichtung wird dann einfach durch Umsteuern
des Antriebsmotors beziehungsweise Windenantriebs gesteuert.
[0024] Das Fördervolumen der Hydropumpe ist auf einfache Weise verstellbar, wenn der Antriebsmotor
frequenzgesteuert ausgelegt ist.
[0025] Bei einer besonders kompakten Lösung bilden die Hydropumpe und der Antriebsmotor
mit dem Aktiv-zylinder eine bauliche Einheit, wobei eine Signal- und Stromversorgung
über eine Aktivleitung erfolgt, deren Eintauchlänge über eine am Deck angeordnete
Aktivwinde einstellbar ist, so dass praktisch die Aktivleitung mit der Positionsänderung
der Last verlängert oder verkürzt wird.
[0026] Bei einem Ausführungsbeispiel, bei dem die Hydropumpe über einen Windenantrieb angetrieben
ist, ist dieser mit einer oder zwei Aktivwinden ausgeführt, denen ein Windenseil oder
dergleichen zugeordnet ist, das mittels eines Umlenkrades umgelenkt ist. Das Windenseil
erstreckt sich somit von einer Aktivwinde über das Umlenkrad zur anderen Winde oder
anderen Aktivwinde, so dass durch entsprechende Ansteuerung der Aktivwinde oder Aktivwinden
die Drehgeschwindigkeit und Drehrichtung des Umlenkrades bestimmt ist, über das dann
die Hydropumpe angetrieben wird.
[0027] Die Hydropumpe und das Umlenkrad können an einem Rollenblock gelagert sein, an dem
auch die losen/beweglichen Rollen eines Flaschenzugs der Hubeinrichtung gelagert sind.
[0028] Der vorrichtungstechnische Aufwand ist besonders gering, wenn eine Aktivwinde eine
Komponente des Flaschenzugs ist, der als Teil der Hubeinrichtung zum Heben und Senken
einer Last vorgesehen ist.
[0029] Erfindungsgemäß ist es besonders bevorzugt, wenn die passive Kompensationseinrichtung
vorgespannt ist, wobei die Vorspannung so ausgelegt ist, dass eine resultierende,
in Stützrichtung wirkende Kraft etwa dem Gewicht der Last entspricht.
[0030] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Bei den konkreten Ausführungsbeispielen ist die Einrichtung
mit Kompensationseinrichtungen zum Ausgleich von durch Seegang verursachten Relativbewegungen
der Last mit Bezug zu einer Zielposition ausgeführt.
[0031] Es zeigen
- Figur 1
- eine als Seegangskompensationseinrichtung ausgeführte Einrichtung mit einer passiven
Kompensationseinrichtung und einer aktiven Kompensationseinheit, wobei letztere als
Hydrozy-linder ausgeführt ist und
- Figuren 2 bis 4
- Varianten des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 1.
[0032] Figur 1 zeigt ein stark vereinfachtes Prinzipschaubild eines mit einer erfindungsgemäßen
Einrichtung zur Seegangskompensation (HCS- Heave Compensation System) 1 ausgeführten
Schiffes oder Schwimmkrans 2, über den eine Last L auf einem anderen Schiff oder dem
Meeresboden 4 oder einer auf diesem verankerten Plattform abgesetzt werden soll. Die
Einrichtung 1 (Bewegungskompensationseinrichtung, HCS) hat eine passive Kompensationseinrichtung
6 und eine aktive Kompensationseinheit 8, deren konkreter Aufbau im Folgenden erläutert
ist. Auf dem angedeuteten Schwimmkran 2 ist ein Ladekran 10 montiert, der in an sich
bekannter Weise eine Vielzahl von ortsfesten Rollen 14 (Scheiben) und beweglichen
Rollen (Scheiben) 16 aufweist, die gemeinsam mit einem Tragseil 18 einen Flaschenzug
20 bilden. Die beweglichen Rollen 16 (lose Part) sind an einem Rollenblock 22 gelagert.
Das mit einem Ende an Deck festgelegte Tragseil 18 kann mittels einer Winde 21 des
Ladekrans 10 eingeholt oder gefiert/ausgelassen werden, um die Last L anzuheben oder
abzusenken. Die wirksame Kraft der Winde 21 wird dann entsprechend über den Flaschenzug
20 übersetzt.
[0033] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ist am Rollenblock 22 ein passiver Hydrozylinder
24 gehalten, der als Differentialzylinder mit nur einer Kolbenstange ausgeführt ist.
Ein Kolben 26 unterteilt den Zylinder 24 in einen in Stützrichtung wirksamen Druckraum
28 und eine in Absenkrichtung wirksame Druckkammer 30. Der Druckraum 28 ist mit einer
hydropneumatischen Speichereinheit 32 verbunden, die wie üblich als hydropneumatischer
Kolbenspeicher mit einer oder mehreren nachgeschalteten Gasflaschen ausgebildet sein
kann und durch die der Druckraum 28 mit einem Vorspanndruck beaufschlagt ist. Die
aus dieser Vorspannung resultierende Kraft entspricht dabei beim dargestellten Ausführungsbeispiel
etwa der zu bewegenden Last L. Diese wird somit zu etwa 100% kompensiert. Der Druckraum
28 und die Speichereinheit 32 bilden eine Art Gasfeder, deren Druck sich jedoch mit
zunehmender Wassertiefe ändert. Zum Ausgleich dieser Änderung kann beispielsweise
der Druckkammer 30 eine Einrichtung zur Kompensation der Wassertiefe zugeordnet sein.
Die Druckkammer 30 kann auch mit einem Druckmittelausgleichsbehälter verbunden sein.
[0034] Wie erläutert, ist der Hydrozylinder 24 als Differentialzylinder ausgeführt. Eine
in Figur 1 lastseitige Kolbenstange 34, die den Druckraum 28 durchquert, trägt die
Last L, die beispielsweise über einen Kranhaken oder dergleichen an der Kolbenstange
34 befestigt ist. Der passive Hydrozylinder kann auch als Gleichgangzylinder mit zwei
Kolbenstangen ausgebildet sein, so dass die durch den Druck des Wassers erzeugten
Kräfte kompensiert sind.
[0035] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel greift die aktive Kompensationseinheit
8 ebenfalls an der Last L an. Die Kompensationseinheit 8 hat einen Aktivzylinder 36,
der über eine Brücke 38 mit dem Hydrozylinder 24 der passiven Kompensationseinrichtung
6 verbunden ist. Der Aktivzylinder 36 ist als Gleichgangzylinder ausgeführt, wobei
ein Aktivkolben 40 zwei mit Druckmittel gefüllte Ringräume 42, 44 des Aktivzylinders
40 voneinander trennt. Eine lastseitige Kolbenstange 46 greift direkt oder über eine
Verlängerung an der Last L an. Denkbar ist auch, dass die lastseitige Kolbenstange
46 des Aktivzylinders 36 wie die Kolbenstange 34 des passiven Hydrozylinders über
den Kranhaken an der Last angreift, wie dies in Figur 1 gezeigt ist. Die andere Kolbenstange
48 ist aus dem Zylinderge-häuse herausgeführt, so dass die beiden Ringräume 42, 44
in der Mittelstellung des Aktivkolbens 40 gleiche Volumina aufweisen. Diese beiden
Ringräume 42, 44 sind mit einer Hydropumpe 50, deren Anschlüsse über Druckleitungen
52, 54 mit jeweils einem Ringraum 42 bzw. 44 verbunden sind, in einem geschlossenen
hydraulischen Kreislauf angeordnet. Je nach Förderrichtung der Hydropumpe 50 kann
somit Druckmittel aus einem der Ringräume, beispielsweise dem Ringraum 42 heraus über
die Hydropumpe 50 in den anderen, sich vergrößernden Ringraum 44 verschoben/gefördert
werden. Die Hydropumpe 50 ist eine Konstantpumpe und bildet eine bauliche Einheit
mit dem Aktivzylinder 36 und ist somit beim Absenken auf den Meeresboden 4 ebenfalls
unterhalb des Wasserspiegels angeordnet. Der Antrieb der Hydropumpe 50 erfolgt direkt
über eine Welle 56 oder über ein Getriebe durch ein Umlenkrad 58, das Teil eines Windenantriebs
60 ist. Dieser hat zwei Aktivwinden 62, 64, die jeweils einen elektrischen oder hydrostatischen
Antrieb haben, der über eine Regeleinheit (siehe Figur 3) ansteuerbar ist.
[0036] Über die Aktivwinden 62, 64 kann ein Windenseil 66 gefiert oder eingeholt (abgewickelt/aufgewickelt)
werden, das teilweise auf die eine Aktivwinde aufgerollt ist, von dieser Aktivwinde
zum Umlenkrad 58 führt, über das Umlenkrad 58 umgelenkt ist vom Umlenkrad 58 zur anderen
Aktivwinde führt und teilweise auf die andere Aktivwinde aufgerollt ist. Somit hängt
die Drehzahl des Umlenkrads 58 und damit die Drehzahl der Hydropumpe und die pro Zeiteinheit
von der Hydropumpe geförderte Druckmittelmenge Fördermenge davon ab, wie sich die
Drehzahlen der beiden Aktivwinden 62 und 64 zueinander verhalten, wobei der Einfachheit
vorausgesetzt sei, das der Wickelradius für das Windenseil 66 auf der einen Aktivwinde
genauso groß wie auf der anderen Aktivwinde ist.
[0037] Zur Erklärung der Funktionsweise seien im Folgenden verschiedene Zustände der Hubeinrichtung
betrachtet:
Beim Absenken der Last L ohne Wellengang werden die beiden Aktivwinden mit gleicher
Drehzahl angetrieben, so dass pro Zeiteinheit von beiden Aktivwinden 62, 64 dieselbe,
auf die Senkgeschwindigkeit der Last abgestimmte Strecke Windenseil 66 abgerollt wird.
Das Umlenkrad 58 dreht sich nicht.
Beim Heben der Last L ohne Wellengang werden die beiden Aktivwinden mit gleicher Drehzahl
in umgekehrter Richtung wie beim Absenken angetrieben, so dass pro Zeiteinheit von
beiden Aktivwinden 62, 64 dieselbe, auf die Hubgeschwindigkeit der Last abgestimmte
Strecke Windenseil 66 aufgerollt wird. Wiederum dreht sich das Umlenkrad 58 nicht.
Soll die Last L weder abgesenkt noch gehoben werden, sondern in Bezug zur Erde auf
einer festen Höhe gehalten werden, und ist ein Wellengang auszugleichen, so werden
die beiden Aktivwinden 62, 64 derart angesteuert werden, dass je nachdem, ob der Schwimmkran
gerade auf einen Wellenberg angehoben oder in ein Wellental abgesenkt wird, entweder
die Aktivwinde 62 oder die Aktivwinde 64 Windenseil abgibt und die jeweils andere
Aktivwinde Windenseil aufnimmt. Die abgerollte Seillänge und die aufgerollte Seillänge
sind dabei gleich, da sich der Abstand zwischen dem Schwimmkran und dem Rollenblock
nicht ändert.
Soll während eines Heben- oder eines Senkenvorgangs der Wellengang ausgeglichen werden,
so ist der durch die Heben- oder Senkbewegung der Last bedingten Drehbewegung einer
Aktivwinde 62, 64 eine Drehbewegung zu überlagern, die zu einer Drehung des Umlenkrades
58 und damit zu einem Antrieb der Hydropumpe 50 führt. Beim Absenken einer Last und
Anheben des Schwimmkrans durch einen Wellenberg muss die Hydropumpe 50 in den Ringraum
44 fördern. Dazu möge die Drehzahl der Aktivwinde 62 erhöht und die Drehzahl der Aktivwinde
64 verringert werden. Beim Absenken des Schwimmkrans muss die Hydropumpe 50 in den
Ringraum 42 fördern und in umgekehrter Drehrichtung angetrieben werden. Es wird dazu
die Drehzahl der Aktivwinde 64 erhöht und die Drehzahl der Aktivwinde 62 verringert.
Beim Heben einer Last und Anheben des Schwimmkrans durch einen Wellenberg wird dann
die Drehzahl der Aktivwinde 64 erhöht und die Drehzahl der Aktivwinde 62 verringert.
Beim Absenken des Schwimmkrans wird die Drehzahl der Aktivwinde 62 erhöht und die
Drehzahl der Aktivwinde 64 verringert. Die unterschiedlichen Drehzahlen der Aktivwinden
führen dazu, dass ein Seilabschnitt von dem Trum zwischen der schneller drehenden
Aktivwinde und dem Umlenkrad 58 über das Umlenkrad 58 zu dem Trum zwischen dem Umlenkrad
58 und der langsamer drehenden Aktivwinde gelangt und sich das Umlenkrad dreht. Insbesondere
wenn die Hydropumpe 50 schnell gedreht werden muss, um die notwendige Fördermenge
zu liefern, oder insbesondere bei einer kleinen Geschwindigkeit der Last wird sich
die Drehrichtung der verlangsamten Aktivwinde sogar umkehren, wie dies in dem oben
geschilderten Fall, in dem die Last weder gehoben noch abgesenkt werden soll, besonders
deutlich wird. Von der einen Aktivwinde wird dann Seil abgerollt und von der anderen
Aktivwinde Seil abgerollt, wobei aber die Länge des abgerollten Seilabschnitts eine
andere als die Länge des aufgerollten Seilabschnitts ist.
[0038] Das Windenseil 66 muss unter einer gewissen Spannung stehen, um das Umlenkrad 58
und die Hydropumpe 50 drehen zu können. Allerdings muss die Hydropumpe nicht gegenübermäßig
hohe Drücke fördern, da das Gewicht der Last L durch die passive Kompensationseinrichtung
zu annähernd 100 Prozent getragen werden soll. Der Aktivzylinder 36 hat deshalb nur
eine Kraft aufzubringen, die die durch die Bewegung des Kolbens 26 und durch die Volumenänderung
des Druckraums 28 bedingte Änderung des Druckes in dem Druckraum 28 ausgleicht. Die
Drücke in den Ringräumen 42 und 44 sind also niedrig und das für den Antrieb der Hydropumpe
50 aufzubringende Antriebsmoment ist gering.
[0039] Entsprechend der Umfangsgeschwindigkeit und der Drehrichtung des Umlenkrades 58 wird
die Hydropumpe 50 angesteuert und entsprechend der Aktivzylinder 36 betätigt, wobei
die Kolbenstange 46 entweder ein- oder ausfährt.
[0040] Das Windenseil 66 kann im Bereich der Umlenkung auf einer Länge auch als Kette oder
dergleichen ausgeführt sein. Das Umlenkrad kann als Zahnrad ausgebildet sein, mit
dem die Kette zusammenwirkt.
[0041] Anhand der Figuren 2 bis 4 werden weitere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Seegangskompensationseinrichtung erläutert. Dabei entspricht der Grundaufbau der passiven
Kompensationseinrichtung 6 jeweils demjenigen des Ausführungsbeispiels in Figur 1,
so dass im Hinblick auf den Aufbau der Kompensationseinrichtung 6 der Einfachheit
halber auf die entsprechenden Ausführungen in Figur 1 verwiesen wird und lediglich
auf die wesentlichen Unterschiede zu der beschriebenen aktiven Kompensationseinheit
8 eingegangen wird.
[0042] Bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel sind die Hydropumpe 50 und das Umlenkrad
58 mit der Antriebswelle 56 oder einem Getriebe aktivzylinderseitig angeordnet. Beim
Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 sind das Umlenkrad 58, die Welle 56 oder anstatt
der Welle ein Getriebe und die Hydropumpe 50, die gemeinsam das Pumpenaggregat ausbilden,
auf oder an dem Rollenblock 22 gelagert, wobei die Lagerung beispielsweise über Stützkonsolen
oder dergleichen erfolgt. Das heißt, dass das Umlenkrad 58 entsprechend den beweglichen/losen
Rollen 16 am Rollenblock 22 gelagert ist. Die Achsen der Rollen und des Umlenkrades
können parallel zu einander angeordnet sein. Aufgrund des größeren Abstandes der Hydropumpe
50 zum Aktivzylinder 36, genauer gesagt zu dessen Ringräumen 42, 44, sind die Druckleitungen
52, 54 länger als beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ausgebildet. Prinzipiell
können diese Druckleitungen auch als Kanäle durch den Rollenblock 52 und die Brücke
38 hindurch ausgeführt sein. Im Übrigen entspricht das in Figur 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
demjenigen in Figur 1, so dass weitere Ausführungen entbehrlich sind.
[0043] Figur 3 zeigt eine Variante, bei der zum Antrieb der Hydropumpe 50 kein Windenantrieb
60 sondern ein elektrischer Antrieb verwendet wird. Dementsprechend wird die Hydropumpe
50 über die Welle 56 oder ein Getriebe von einem elektrischen Antriebsmotor 68 angetrieben.
Dieser bildet eine bauliche Einheit mit der Hydropumpe 50 und dem wiederum als Gleichgangzylinder
ausgeführten Aktivzylinder 36, dessen Ringräume 42, 44 mit der Hydropumpe 50 in einem
geschlossenen hydraulischen Kreislauf angeordnet sind.
[0044] Die bauliche Einheit kann beispielsweise als Pumpenblock an das Gehäuse des Aktivzylinders
36 angesetzt werden. Die Ansteuerung und Stromversorgung des Antriebsmotors 68 erfolgt
über eine lose elektrische Leitung 70, die entsprechend der Bewegung des Rollenblocks
22 von einer Trommel 71 abgerollt oder auf die Trommel 71 aufgerollt wird. Die Tauchlänge
der Leitung 70 ändert sich also mit der Bewegung der des Rollenblocks. Die Ansteuerung
des Elektromotors 68 erfolgt über die bereits genannte elektrische Regeleinheit 72.
[0045] Der Antriebsmotor 68 kann dabei frequenzgeregelt oder in sonstiger Weise geregelt
sein, so dass die Hydropumpe 50 im Prinzip als Verstellpumpe ausgeführt ist.
[0046] Die elektrische Leitung 70 dient lediglich der Signalübertragung und der Stromversorgung
des Elektromotors 68.
[0047] Selbstverständlich kann die Positionierung der Hydropumpe 50 mit dem Antriebsmotor
68 auch entsprechend Figur 2 erfolgen. Der Antriebsmotor 68 und die Hydropumpe 50
können sich also auch auf oder an dem Rollenblock 22 befinden.
[0048] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 sind die Hydropumpe 50 und das Umlenkrad
58 sowie die Welle 56 wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 auf oder am Rollenblock
22 gelagert. Das Umlenkrad 58 bildet dabei jedoch eine der losen/beweglichen Rollen
16 aus und ist somit einen Teil des Flaschenzugs 20, der beispielhaft einerseits durch
zwei feste Rollen 14, 14' und andererseits durch zwei lose Rollen 16, 16' sowie das
ebenfalls als "bewegliche Rolle" wirkende Umlenkrad 58 gebildet ist, die von dem gemeinsamen
Tragseil 18 umschlungen sind. Das Fieren und Einholen des Tragseils 18 erfolgt bei
diesem Ausführungsbeispiel über zwei synchron arbeitende Winden 62, 64, wobei die
erst genannte Wind 62 auch die Funktion der Winde 21 aus Figur 1 hat. Das Bezugszeichen
21 wird daher in Figur 4 zusätzlich in Klammern hinzugefügt. Das in Figur 1 "feste
Ende" des Windenseils 18 steht dementsprechend in Wirkverbindung mit der Aktivwinde
64.
[0049] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 4 ist es jedoch nicht unbedingt notwendig,
dass die Winde 62 auch als Aktivwinde ausgebildet ist. Es genügt auch, dass diese
Winde nur die Funktion der Winde 21 gemäß den Figuren 1 und 2 hat.
[0050] Die Seillänge, die auf die Aktivwinde 64 aufgewickelt ist, ist wesentlich geringer
als die Seillänge, die auf die Winde 21, 62 aufgewickelt ist. Die Trägheitsmasse der
Aktivwinde 64 ist deshalb gering, so dass auch die für den Antrieb der Aktivwinde
64 zu installierende Leistung gering ist.
[0051] Zur Erklärung der Funktionsweise der Hubeinrichtung gemäß Figur 4 seien im Folgenden
wieder verschiedene Zustände der Hubeinrichtung betrachtet:
Beim Absenken der Last L ohne Wellengang wird von der Winde 62 und von der Winde 64
Seil abgerollt, wobei die Länge der von der Winde 64 abgerollten Seilstrecke gleich
dem Weg der Last und die Länge der von der Winde 62 abgerollten Seilstrecke unter
Berücksichtigung der Weguntersetzung des Flaschenzugs ebenfalls gleich dem Weg der
Last ist. Das Umlenkrad 58 dreht sich deshalb nicht, Beim Heben der Last L ohne Wellengang
wird auf die Winde 62 und auf die Winde 64 Seil aufgerollt, wobei die Länge der auf
die Winde 64 aufgerollten Seilstrecke gleich dem Weg der Last und die Länge der auf
die Winde 62 aufgerollten Seilstrecke unter Berücksichtigung der Weguntersetzung des
Flaschenzugs ebenfalls gleich dem Weg der Last ist. Das Umlenkrad 58 dreht sich deshalb
wiederum nicht.
Für den Fall, dass die Last L weder abgesenkt noch gehoben werden, sondern in Bezug
zur Erde auf einer festen Höhe gehalten werden soll, und ein Wellengang auszugleichen
ist, sei davon ausgegangen, dass die Winde 21 keine Aktivwinde ist. Diese bleibt also
in Ruhe. Es wird nur die Aktivwinde 64 angesteuert. Und zwar wird die Aktivwinde 64
derart angesteuert, dass das Seil 18 von ihr abgerollt wird, wenn der Schwimmkran
gerade auf einen Wellenberg angehoben wird. Das Umlenkrad 58 dreht sich also und treibt
die Hydropumpe 50 in eine solche Richtung an, dass die Hydropumpe Druckmittel dem
Ringraum 42 entnimmt und in den Ringraum 44 fördert. Aufgrund des Abrollens des Seils
18 von der Aktivrolle 64 vergrößert sich auch der Abstand des Rollenblocks 22 und
damit der Last L vom Schwimmkran 2. Die Last bewegt sich aufgrund der Bewegung des
Rollenblocks 22 also in dieselbe Richtung, in die auch die aktive Kompensationseinrichtung
die Last bewegt, so dass die Bewegung des Rollenblocks 22 die Kompensation der Bewegung
des Schiffskrans unterstützt. Taucht der Schwimmkran in ein Wellental ein, so wird
die Aktivwinde 64 derart angesteuert, dass das Seil 18 aufgerollt wird. Das Umlenkrad
58 dreht sich in die entgegengesetzte Richtung wie vorher und treibt die Hydropumpe
50 in eine solche Richtung an, dass die Hydropumpe Druckmittel dem Ringraum 44 entnimmt
und in den Ringraum 42 fördert. Aufgrund des Aufrollens des Seils 18 von der Aktivrolle
64 verkleinert sich auch der Abstand des Rollenblocks 22 und damit der Last L vom
Schwimmkran 2. Die Last bewegt sich aufgrund der Bewegung des Rollenblocks 22 also
wiederum in dieselbe Richtung, in die auch die aktive Kompensationseinrichtung die
Last bewegt, so dass die Bewegung des Rollenblocks 22 die Kompensation der Bewegung
des Schiffskrans unterstützt.
Soll während eines Heben- oder eines Senkvorganges der Wellengang ausgeglichen werden,
so ist der durch die Heben- oder Senkbewegung der Last bedingten Drehbewegung der
Aktivwinde 64 eine Drehbewegung zu überlagern, die zu einer Drehung des Umlenkrades
58 in die richtige Richtung führt.
[0052] Beim Absenken einer Last und Anheben des Schwimmkrans durch einen Wellenberg wird
die Drehzahl der Aktivwinde 64 erniedrigt, so dass ein Mangel an Seil in dem Trum
zwischen dem Umlenkrad 58 und der Aktivwinde 64 auftritt und dieser Mangel durch den
Lauf des Seils über das Umlenkrad 58 ausgeglichen wird. Dadurch wird der Hydropumpe
50 in eine solche Richtung angetrieben, dass die Hydropumpe 50 Druckmittel dem Ringraum
42 entnimmt und in den Ringraum 44 fördert. Beim Senken einer Last und Absenken des
Schwimmkrans wird die Drehzahl der Aktivwinde 64 erhöht, so dass ein Überschuss an
Seillänge von ihr abgerollt wird. Das Umlenkrad 58 dreht sich also und treibt die
Hydropumpe in eine solche Richtung an, dass die Hydropumpe 50 Druckmittel dem Ringraum
44 entnimmt und in den Ringraum 42 fördert.
[0053] Beim Heben einer Last und Anheben des Schwimmkrans durch einen Wellenberg wird die
Drehzahl der Aktivwinde 64 erhöht, so dass sie mehr Seilstrecke aufrollt als der Hebengeschwindigkeit
der Last entspricht. Dadurch werden das Umlenkrad 58 und damit die Hydropumpe 50 in
eine solche Richtung angetrieben, dass die Hydropumpe 50 Druckmittel dem Ringraum
42 entnimmt und in den Ringraum 44 fördert. Beim Heben einer Last und Absenken des
Schwimmkrans wird die Drehzahl der Aktivwinde 64 erniedrigt, so dass sie zu wenig
Seillänge aufrollt. Das Umlenkrad 58 dreht sich also in die entgegengesetzte Richtung
und treibt die Hydropumpe in eine solche Richtung an, dass die Hydropumpe 50 Druckmittel
dem Ringraum 44 entnimmt und in den Ringraum 42 fördert.
[0054] Die Drehzahl der Aktivwinde 64 wird unter Umständen soweit erniedrigt, dass sie ihre
Drehrichtung umkehrt.
[0055] Wird auch die Winde 21 als Aktivwinde 62 genutzt, so kann durch eine Ansteuerung
der Winde 21, 62 vermieden werden, dass sich die aktive Kompensation auf die Bewegung
des Rollenblocks 22 auswirkt. Im Übrigen entspricht die Funktion unter Berücksichtigung
der Übersetzung von der Umlenkrolle 58 zur Winde 21 der Funktion der Ausführungsbeispiele
nach den Figuren 1 und 2.
[0056] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 1, 2 und 4 sind die Antriebe der
Hydropumpe mit Winden (Winde 21, Aktivwinden 62, 64) ausgeführt. Prinzipiell können
anstelle derartiger Winden auch andere Aktoren, beispielsweise Linearantriebe oder
dergleichen verwendet werden.
[0057] Wie beschrieben, kann das Windenseil 66 im Bereich der Umlenkung um das Umlenkrad
58 als Kette oder sonstiges verschleißfestes Zugmittel ausgeführt sein und zum Beispiel
aus hochfestem Kunststoff, beispielsweise. Dyneema
® bestehen. Die aktive Kompensationseinheit kann mit geringem Aufwand nachgerüstet
werden, da die aktiven und passiven Systeme im Wesentlichen unabhängig voneinander
betreibbar sind. Wie erläutert, ist die Anwendung der Einrichtung nicht auf die Kompensation
von durch Seegang verursachten Bewegungen begrenzt sondern allgemein dort anwendbar,
wo aufgrund äußerer Umstände verursachte Relativbewegungen einer Last kompensiert
werden sollen. Die aktive Kompensationseinheit kann auch als mobile Lösung ausgeführt
sein.
[0058] Offenbart ist eine Seegangskompensationseinrichtung, bei der eine Last über einen
passive Kompensationseinrichtung abgestützt ist und eine aktive Kompensationseinheit
als Linearaktor ausgeführt ist.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 1
- Einrichtung
- 2
- Schwimmkran
- 4
- Meeresboden
- 6
- passive Kompensationseinrichtung
- 8
- aktive Kompensationseinheit
- 10
- Ladekran
- 14
- feste Rolle
- 16
- lose Rolle
- 18
- Tragseil
- 20
- Flaschenzug
- 21
- Winde
- 22
- Rollenblock
- 24
- Zylinder
- 26
- Kolben
- 28
- Druckraum
- 30
- Druckkammer
- 32
- Speichereinheit
- 34
- Kolbenstange
- 36
- Aktivzylinder
- 38
- Brücke
- 40
- Aktivkolben
- 42
- Ringraum
- 44
- Ringraum
- 46
- Kolbenstange
- 48
- Kolbenstange
- 50
- Hydropumpe
- 52
- Druckleitung
- 54
- Druckleitung
- 56
- Welle
- 58
- Umlenkrad
- 60
- Windenantrieb
- 62
- Aktivwinde
- 64
- Aktivwinde
- 66
- Windenseil
- 68
- elektrischer Antriebsmotor
- 70
- elektrische Leitung
- 71
- Trommel
- 72
- Regeleinheit
1. Einrichtung zum Heben, Senken oder Halten einer Last (L) mit einer Kompensationseinrichtung
zum Ausgleich von insbesondere durch Seegang verursachten Relativbewegungen der Last
(L) mit Bezug zu einer Zielposition, wobei die Last (L) von einer Hubeinrichtung in
Richtung zur Zielposition oder von dieser weg bewegbar ist und der Hubeinrichtung
eine passive Kompensationseinrichtung (6) zugeordnet ist, die das Gewicht der Last
(L) zumindest teilweise stützt, wobei eine aktive Kompensationseinheit (8) vorgesehen
ist, die in Abhängigkeit von einer Relativbewegung der Last (L) oder der wirksamen
Kraft ansteuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die aktive Kompensationseinheit (8) einen Linearaktor hat, dessen Stellelement parallel
zur passiven Kompensationseinrichtung (6) an der Last (L) angreift, wobei die aktive
Kompensationseinheit (8) einen aktiven Antrieb zum Betätigen des Linearaktors aufweist.
2. Einrichtung nach Patentanspruch 1, wobei der Linearaktor ein Aktivzylinder (36), vorzugsweise
ein Hydrozylinder ist.
3. Einrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei der Aktivzylinder (36) als Gleichgangzylinder
ausgeführt ist.
4. Einrichtung nach Patentanspruch 2 oder 3, wobei die passive Kompensationseinrichtung
(6) einen Zylinder (24) mit einem Kolben (26) hat, der einen in Stützrichtung wirksamen
Druckraum (28) begrenzt, der mit einer hydropneumatischen Speichereinheit (32) in
Wirkverbindung steht, wobei der Aktivzylinder (36) in etwa parallel zum Zylinder (24)
angeordnet ist.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Aktivantrieb
eine Hydropumpe (50) mit zwei Förderrichtungen hat, deren Anschluss mit jeweils einem
Druckraum des Aktiv-zylinders (36) verbunden ist.
6. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, wobei der Aktivantrieb ein elektrischer
Antriebsmotor (68) oder ein Windenantrieb (60) ist.
7. Einrichtung nach Patentanspruch 6, wobei der Antriebsmotor (68) frequenzgesteuert
ist.
8. Einrichtung nach Patentanspruch 6 oder 7, wobei die Hydropumpe (50) und der Antriebsmotor
(58) mit dem Aktivzylinder (36) eine bauliche Einheit bilden, wobei die Signalübertragung
und Stromversorgung über eine Aktivleitung (70) erfolgt, deren Tauchlänge über eine
Aktivwinde (64) einstellbar ist.
9. Einrichtung nach Patentanspruch 6, wobei der Windenantrieb (60) zwei Aktivwinden (62,
64) hat, denen ein Windenseil (66) oder ein Tragseil (18) zugeordnet ist, das mittels
eines Umlenkrades (58) umgelenkt ist, über das die Hydropumpe (50) angetrieben ist.
10. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 6 bis 9, wobei die Hydropumpe (50) und
das Umlenkrad (58) an einem Rollenblock (22) gelagert sind, an dem auch lose Rollen
(16) eines Flaschenzugs (20) der Hubeinrichtung gelagert sind.
11. Einrichtung nach Patentanspruch 10, wobei eine Aktivwinde (64) eine Komponente des
Flaschenzugs (20) ist.
12. Antrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die passive Kompensationseinrichtung
(6) mit einer Vorspannung derart beaufschlagt ist, dass die aus der Kompensation resultierende
Stützkraft etwa so groß ist wie das Gewicht der Last (L).