[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses
in einem Heizsystem. Die Erfindung betrifft auch eine Steuereinheit, die zum Ausführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet ist sowie ein Heizsystem mit der erfindungsgemäßen
Steuereinheit.
Stand der Technik
[0002] Um eine optimale Verbrennung zu gewährleisten, ist es bei dem Betrieb von Gasbrenner
notwendig, das richtige Brennstoff-Luft-Verhältnis sicherzustellen. Dazu wird der
Gasbrenner auf Basis von einer Sensorik gemessenen Verbrennungskenngröße geregelt,
in dem diese Verbrennungskenngröße einer Sollverbrennungskenngröße angeglichen wird.
Dabei muss die korrekte Funktionsweise der für die Bestimmung der Verbrennungskenngröße
eingesetzten Sensorik gewährleistet sein. Aus dem Stand der Technik sind Gasbrenner
bekannt, welche dazu Verfahren zur Kalibrierung der entsprechenden Sensorik ausführen.
Dabei wird in der Regel die Sollverbrennungskenngröße an veränderliche innere und/oder
äußere Bedingungen angepasst. In solchen Kalibrierverfahren wird der Gasbrenner weitgehend
über seinen gesamten Leistungsbereich gefahren. Das hat den Nachteil, dass während
einer solchen Kalibrierung verstärkt Schadstoffe ausgestoßen werden können. Die Dauer
einer solchen Kalibrierung liegt im Bereich von mehreren Sekunden bis hin zu Minuten.
Das hat den zusätzlichen Nachteil, dass in dieser Zeit der Gasbrenner für den normalen
Betrieb nicht zur Verfügung steht.
Offenbarung der Erfindung
Vorteile
[0003] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Einstellung und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses
in einem Heizsystem, welches die folgenden Schritte umfasst:
- Erzeugen einer vorübergehenden, zeitlichen Fluidzufuhränderung einer Fluidzufuhrkenngröße,
- Versuch, ein Signalmaximum einer mit der zeitlichen Fluidzufuhränderung korrelierten
zeitlichen Änderung von mindestens einer Verbrennungskenngröße zu ermitteln,
- Ermitteln einer Sollverbrennungskenngröße auf Basis des Signalmaximums, falls ein
Signalmaximum ermittelt wurde,
- Regeln des Heizsystems auf Basis der Sollverbrennungskenngröße, falls ein Signalmaximum
ermittelt wurde,
und dadurch gekennzeichnet ist, dass die Fluidzufuhränderung so gewählt ist, dass
bei der zeitlichen Änderung von der mindestens einen Verbrennungskenngröße ein Verbrennungskenngrößenmaximum
mindestens zwei Mal angenommen wird, hat den Vorteil, dass die Sollverbrennungskenngröße
im laufenden, regulären Betrieb des Heizsystems ermittelt werden kann. Das Verfahren
stellt nur einen kurzzeitigen Eingriff in die Regelung des Heizsystems dar, bei dem
nur kleine Fluidzufuhränderungen vorgenommen werden im Vergleich zu möglichen gesamten
Fluidzufuhränderungen im Betrieb des Heizsystems. Auf diese Weise wird das Heizsystem
stets mit einem vorgesehenen, optimierten Brennstoff-Luft-Verhältnis betrieben. Das
Brennstoff-Luft-Verhältnis wird auch als Lambdawert bezeichnet. So wird eine vorgesehene
Leistung des Heizsystems unter einem minimalen Schadstoffausstoß erzeugt. Zusätzlich
entfällt die Notwendigkeit, spezielle Kalibrierzyklen zur Einstellung der Sollverbrennungskenngröße
zu fahren. Das hat den Vorteil, dass keine weiteren Emissionen entstehen und das Heizsystem
weitgehend immer in einem Regelbetrieb operieren kann, sodass es stets im vollen Umfang
zur Verfügung steht. Dadurch, dass die Fluidzufuhränderung so gewählt ist, dass bei
der zeitlichen Änderung von der mindestens einen Verbrennungskenngröße das Verbrennungskenngrößenmaximum
mindestens zweimal angenommen wird, wird das Signalmaximum besonders zuverlässig erkannt.
Das ermöglicht eine besonders präzise Bestimmung der Sollverbrennungskenngröße.
[0004] Dabei ist unter "Heizsystem" mindestens ein Gerät zur Erzeugung von Wärmeenergie
zu verstehen, insbesondere ein Heizgerät bzw. Heizbrenner, insbesondere zur Verwendung
in einer Gebäudeheizung und/oder zur Warmwassererzeugung, bevorzugt durch das Verbrennen
von einem gasförmigen oder flüssigen Brennstoff. Ein Heizsystem kann auch aus mehreren
solchen Geräten zur Erzeugung von Wärmeenergie sowie weiteren, den Heizbetrieb unterstützenden
Vorrichtungen, wie etwa Warmwasser- und Brennstoffspeichern, bestehen.
[0005] Unter einer "Fluidzufuhrkenngröße" soll insbesondere eine skalare Kenngröße verstanden
werden, welche insbesondere mit zumindest einem, insbesondere einer Brennereinheit
des Heizsystems zugeführten, Fluid, insbesondere einem Verbrennungsluftstrom, einem
Brennstoffstrom und/oder einem Gemischstrom, insbesondere aus einer Verbrennungsluft
und einem Brennstoff, korreliert ist. Vorteilhaft kann, insbesondere durch eine Steuer-
und/oder Regeleinheit des Heizsystems, wenigstens anhand der Fluidzufuhrkenngröße
auf einen Volumenstrom und/oder einen Massenstrom des zumindest einen Fluids geschlossen
werden und/oder der Volumenstrom und/oder der Massenstrom des zumindest einen Fluids
ermittelt werden. Ein Beispiel für eine Fluidzufuhrkenngröße ist die Angabe einer
Öffnungsweite eines Brennstoffventils. Unter einer "vorübergehenden, zeitlichen Fluidzufuhränderung"
soll eine zeitlich eingeschränkte Variation der Fluidzufuhrkenngröße verstanden werden,
sodass diese vom Wert der Fluidzufuhrkenngröße vor Beginn der Fluidzufuhränderung
abweicht. Bevorzugt wird die Fluidzufuhrkenngröße über den Zeitraum der Fluidzufuhränderung
vergrößert oder verkleinert. Bevorzugt wird dabei die Fluidzufuhrkenngröße zuerst
monoton vergrößert und anschließend monoton verkleinert, bzw. zuerst monoton verkleinert
und anschließend monoton vergrößert. Bevorzugt ist die Zeitdauer der Fluidzufuhränderung
pulsartig und kurz gegenüber den im üblichen Betrieb des Heizsystems vorgesehenen
zeitlichen Variationen der Fluidzufuhrkenngröße.
[0006] Dabei ist unter einem "Puls", einer "pulsartigen Änderung" oder einem "pulsförmigen
Signal" ein Verlauf einer Kenngröße zu verstehen, welche von einem ersten Wert innerhalb
einer beschränkten Zeitspanne auf mindestens einen zweiten, vom ersten Wert verschiedenen
Wert, gebracht wird. Ein "Puls" wird manchmal auch als "Impuls" bezeichnet, insbesondere
in der Elektrotechnik.
[0007] Unter einer "Verbrennungskenngröße" soll insbesondere eine skalare Kenngröße verstanden
werden, welche insbesondere mit der Verbrennung, insbesondere des Gemischs, insbesondere
aus der Verbrennungsluft und dem Brennstoff, korreliert ist. Ein Beispiel für eine
Verbrennungskenngröße ist ein lonisationsstrom, welcher an einer Flamme des Heizsystems
gemessen wird. Vorteilhaft kann, insbesondere durch die Steuer- und/oder Regeleinheit
des Heizsystems, wenigstens anhand der Verbrennungskenngröße auf ein Vorhandensein
und/oder eine Güte der Verbrennung geschlossen werden und/oder das Vorhandensein und/oder
die Güte der Verbrennung ermittelt werden. Vorteilhaft kann anhand der Verbrennungskenngröße
zumindest in Teilintervallen und zumindest in bestimmten Betriebszuständen des Heizsystems
eindeutig einem Maß für die Güte der Verbrennung zugeordnet werden. Ein Beispiel für
ein Maß für die Güte der Verbrennung ist das Brennstoff-Luft-Verhältnis. Vorteilhaft
entspricht die Verbrennungskenngröße zumindest einem oder genau einem, die Verbrennung
abbildenden und/oder charakterisierenden Messwert, wie beispielsweise einem Verbrennungssignal,
insbesondere einer Lichtintensität, einem Schadstoffausstoß, einer Temperatur und/oder
vorteilhaft einem lonisationssignal bzw. kann die Verbrennungskenngröße einem solchen
Messwert eindeutig zugeordnet werden.Unter einem "Signalmaximum" ist die maximale
Amplitude der Verbrennungskenngröße in einem mit der zeitlichen Änderung der Fluidzufuhrkenngröße
korrelierten Zeitraum zu verstehen. Ein Signalmaximum ist insbesondere die maximale
Amplitude eines Pulses der Fluidzufuhrkenngröße. Unter einem "Verbrennungskenngrößenmaximum"
soll ein in zumindest bestimmten Betriebszuständen des Heizsystems maximal möglicher
Wert der Verbrennungskenngröße bei einem konstantem Brennerleistungsparameter verstanden
werden. Vorteilhaft lässt sich das Verbrennungskenngrößenmaximum eindeutig einem wohlbestimmten
Wert des Brennstoff-Luft-Verhältnisses zuordnen. Ein Verbrennungskenngrößenmaximum
ist ein maximal möglicher Wert der Verbrennungskenngröße bei einem konstanten Brennerleistungsparameter.
[0008] Unter "Brennerleistungsparameter" soll insbesondere eine Kenngröße verstanden werden,
welche mit der Leistung, insbesondere einer Heizleistung, des Heizsystems korreliert
ist. Vorteilhaft kann, insbesondere durch die Steuer-und/oder Regeleinheit des Heizsystems,
wenigstens anhand des Brennerleistungsparameters die Leistung, insbesondere Heizleistung,
des Heizsystems ermittelt werden. Vorteilhaft entspricht der Brennerleistungsparameter
mindestens einem oder genau einem, die Leistung abbildenden Messwert bzw. kann einem
solchen Messwert eindeutig zugeordnet werden. Ein solcher Messwert kann beispielsweise
eine Temperatur, eine Luftdurchflussmenge, ein Gebläsesteuersignal oder eine Gebläsedrehzahl
sein.
[0009] Unter einem "Versuch", ein Signalmaximum einer mit der zeitlichen Fluidzufuhränderung
korrelierten zeitlichen Änderung von mindestens einer Verbrennungskenngröße zu ermitteln,
soll ein Verfahrensschritt verstanden werden, in welchem ein Signalmaximum einer mit
der zeitlichen Fluidzufuhränderung korrelierten zeitlichen Änderung von mindestens
einer Verbrennungskenngröße gemessen bzw. festgestellt wird. Abhängig vom Ergebnis
bzw. Wert des Signalmaximums können im weiteren Verlauf des Verfahrens optional unterschiedliche
folgende Schritte ausgewählt werden, falls das notwendig und/oder erwünscht ist.
[0010] Unter "Regeln des Heizsystems" ist das einmalige oder wiederholte, insbesondere periodische,
Einstellen von Betriebsparametern des Heizsystems gemeint, so dass das Heizsystem
die spezifizierte und/oder angeforderte Leistung im vollen Umfang stets erfüllen kann,
insbesondere unter veränderlichen inneren und äußeren Bedingungen, insbesondere bei
Verschleißprozessen und wechselnden Rand- und Umweltbedingungen. Dabei sind unter
"Betriebsparameter" Parameter zu verstehen, die von der Steuerung des Heizsystems
zum Steuern und Überwachen von im Heizsystem ablaufenden Prozessen verwendet werden.
Beispiele für "Betriebsparameter" sind die Gebläsedrehzahl bzw. die Gebläsedrehzahlkennlinie,
eine Flammenionisationskennlinie oder eine Öffnungsweite eines Brennstoffregelventils.
[0011] Unter "Sollverbrennungskenngröße" soll insbesondere eine skalare Kenngröße verstanden
werden, welche die gewünschte Größe der Verbrennungskenngröße beschreibt. Nimmt die
Verbrennungskenngröße den Wert der Sollverbrennungskenngröße an, weist die Verbrennung
die vorgesehenen Eigenschaften auf, insbesondere bezüglich einer Schadstoffemission.
Damit ist mit "Regeln des Heizsystems auf Basis der Sollverbrennungskenngröße" ein
Betrieb des Heizsystems gemeint, bei dem die Betriebsparameter so eingestellt werden,
dass die Verbrennungskenngröße weitgehend den Wert der Sollverbrennungskenngröße annimmt.
[0012] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Weiterbildungen
des Verfahrens nach dem Hauptanspruch möglich.
[0013] Wird das Heizsystem auf Basis einer Standardverbrennungskenngröße geregelt, falls
kein Signalmaximum ermittelt wurde, hat das den Vorteil, dass das Heizsystem auch
bei einem nicht ermittelbaren Signalmaximum funktionsfähig bleibt. Auf diese Weise
wird die Zuverlässigkeit des Heizsystems sichergestellt.
[0014] Wird eine erste Fehlerreaktion ausgeführt, falls kein Signalmaximum ermittelt wird,
so erhöht sich die Zuverlässigkeit des Verfahrens. Kann kein Signalmaximum ermittelt
werden, befindet sich das Heizsystem in einem unvorteilhaften Betriebszustand welcher
durch die erste Fehlerreaktion korrigiert wird bzw. auf welchen mit der erste Fehlerreaktion
reagiert wird.
[0015] Wird die die Fluidzufuhränderung abhängig von einem Brennerleistungsparameter gewählt,
ermöglicht das die präzise Anpassung der benötigten Änderung der Fluidzufuhrkenngröße
um das Verbrennungskenngrößenmaximum mindestens zwei Mal anzunehmen. Auf diese Weise
kann die benötigte Fluidzufuhränderung minimiert werden, so dass die benötigte Fluidmenge,
bevorzugt Brennstoff, eingespart wird und so die Emissionen reduziert werden.
[0016] Wird in einem zusätzlichem Schritt eine vorübergehende zeitliche zusätzliche Fluidzufuhränderung
erzeugt, wobei diese zusätzliche Fluidzufuhränderung der Fluidzufuhränderung entgegengesetzt
ist, so hat das den Vorteil, dass die durch die Fluidzufuhränderung bedingte zusätzliche
Heizleistung und die zusätzlichen Emissionen ausgeglichen werden. Im zeitlichen Mittel
über die Fluidzufuhränderung und die zusätzliche Fluidzufuhränderung hat die Fluidzufuhrkenngröße
den im Regelbetrieb vorgesehenen Wert.
[0017] Wird in einem zusätzlichen Schritt überprüft, ob die zeitliche Änderung der mindestens
einen Verbrennungskenngröße eine Doppelpeakstruktur aufweist, hat das den Vorteil,
dass zuverlässig verifiziert wird, ob das Signalmaximum dem Verbrennungskenngrößenmaximum
entspricht. Dabei ist unter "Doppelpeakstruktur" ein zeitlicher Verlauf der Verbrennungskenngröße
in einem mit der zeitlichen Änderung der Fluidzufuhrkenngröße korrelierten Zeitraum
zu verstehen, welcher mindestens zwei Maxima, gegebenfalls mit weitgehend gleicher
Amplitude, aufweist.
[0018] Wird eine erste Fehlerreaktion ausgeführt, falls keine Doppelpeakstruktur erkannt
wird, wird auf diese Weise das Verfahren robuster und sicherer. Auf diese Weise wird
die Präzision und Zuverlässigkeit der Bestimmung der Sollverbrennungskenngröße verbessert.
[0019] Wenn festgestellt wird, dass die zeitliche Änderung der mindestens einen Verbrennungskenngröße
keine Doppelpeakstruktur aufweist, wird die Fluidzufuhränderung in den nächsten Schritten
vergrößert, um auf diese Weise die Detektion einer Doppelpeakstruktur im weiteren
Verlauf des Verfahrens zu ermöglichen. Das macht das Verfahren zur Einstellung und
Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses besonders robust und zuverlässig. Dabei
sind unter "nächsten Schritten" danach folgende Schritte des Verfahrens zu verstehen,
in denen eine Fluidzufuhränderung erzeugt wird. Insbesondere sind unter "nächsten
Schritte" Schritte zu verstehen, die zu einer nächsten Iteration des Verfahrens gehören.
[0020] Wird die Sollverbrennungskenngröße durch eine Produktbildung vom Signalmaximum mit
einem Kalibrierungsfaktor ermittelt, so wird eine besonders einfache und zuverlässige
Methode zur Bestimmung der Sollverbrennungskenngröße realisiert. Zusätzlich werden
auf diese Weise alle relevanten Einflüsse auf die Verbrennung automatisch bei der
Wahl der Sollverbrennungskenngröße mitberücksichtigt, welche einen Einfluss auf das
Verbrennungskenngrößenmaximum haben. Das erspart die Notwendigkeit einer zusätzlichen
Sensorik zur Berücksichtigung dieser Einflüsse.
[0021] Entspricht die Fluidzufuhrkenngröße einem Steuersignal zum Dosieren eines Brennstoffs
und/oder der Verbrennungsluft und/oder einer Mischung aus einem Brennstoff und Verbrennungsluft,
wird auf diese Weise keine Vermessung des Brennstoffs und oder der Verbrennungsluft
und/oder einer Mischung aus einem Brennstoff und Verbrennungsluft bzw. eines Durchflusses
dieser Fluide benötigt. Das vereinfacht das Verfahren und macht es robust gegenüber
Fehlfunktionen.
[0022] Wird die mindestens eine Verbrennungskenngröße durch eine lonisationsstrommessung
an einer Flamme des Heizsystems bestimmt, ist das besonders vorteilhaft, da zwischen
dem lonisationsstrom an einer Flamme und dem Brennstoff-Luft-Verhältnis ein funktionaler
Zusammenhang besteht, welcher besonders günstig auswertbar ist. Insbesondere weist
der lonisationsstrom ein Verbrennungskenngrößenmaximum auf, welches bei einem Brennstoff-Luft-Verhältnis
von 1 liegt.
[0023] Das Verfahren wird weiter verbessert, wenn der Brennerleistungsparameter eine Gebläsedrehzahl
ist oder von dieser abhängt und/oder ein Massenfluss einer Verbrennungsluft und/oder
einer Mischung aus einem Brennstoff und Verbrennungsluft ist oder von diesem abhängt
und/oder ein Volumenfluss einer Verbrennungsluft und/oder einer Mischung aus einem
Brennstoff und Verbrennungsluft ist oder von diesem abhängt und/oder eine Laufzeit
einer Verbrennungsluft und/oder einer Mischung aus einem Brennstoff und Verbrennungsluft
ist oder von dieser abhängt. Die Gebläsedrehzahl lässt sich einfach und zuverlässig
bestimmen und liefert eine gute Abschätzung der Brennerleistung. Ein Massenfluss und/oder
ein Volumenfluss einer Verbrennungsluft und/oder einer Mischung aus einem Brennstoff
und Verbrennungsluft erlauben eine besonders präzise Abschätzung der Brennerleistung.
Eine Laufzeit einer Verbrennungsluft und/oder einer Mischung aus einem Brennstoff
und Verbrennungsluft lässt sich besonders einfach und kostengünstig bestimmen.
[0024] Weist die zeitliche Fluidzufuhränderung eine zumindest weitgehend rechteckige Form
auf, hat das den Vorteil, dass die zeitliche Änderung von der mindestens einen Verbrennungskenngröße
besonders einfach detektiert werden kann. Auf diese Weise wird die Zuverlässigkeit
des Verfahrens weiter gesteigert. Dabei ist unter "weitgehend rechteckige Form der
Fluidzufuhränderung" ein zeitlicher Verlauf der Fluidzufuhrkenngröße zu verstehen,
bei dem die Fluidzufuhrkenngröße zunächst einen Normalwert aufweist. Anschließend
wird die Fluidzufuhrkenngröße schnell auf einen weitgehend konstanten Maximalzufuhrwert
erhöht. Danach wird die Fluidzufuhrkenngröße schnell auf den Normalwert gesenkt. Dieser
zeitliche Verlauf der Fluidzufuhrkenngröße hat in guter Näherung die Form einer Rechteckfunktion.
Ein solcher zeitlicher Verlauf der Fluidzufuhrkenngröße wird üblicherweise als Rechtecksignal
bezeichnet.
[0025] Die Verwendung einer Steuereinheit für ein Heizsystem, wobei die Steuereinheit dazu
eingerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren zur Kontrolle und Regelung eines
Brennstoff-Luft-Verhältnisses in einem Heizsystem auszuführen, hat den Vorteil, dass
durch das Betreiben des Heizsystems bei der richtigen Einstellung des Brennstoff-Luft-Verhältnisses
die Haltbarkeit des Heizsystems erhöht wird, Fehlfunktionen vermieden werden und somit
die Sicherheit erhöht wird.
[0026] Ein Heizsystem mit einer erfindungsgemäßen Steuereinheit, mit einem Dosierer für
einen Brennstoff und/oder für Verbrennungsluft und/oder für eine Mischung aus einem
Brennstoff und Verbrennungsluft, sowie mit einer lonisationssonde an einer Flamme
und mit einem Gebläse mit variierbarer Gebläsedrehzahl hat den Vorteil, dass im Betrieb
des Heizsystems eine falsche Einstellung des Brennstoff-Luft-Verhältnisses weitgehend
verhindert wird. Auf diese Weise werden unvorhergesehene, starke Belastungen des Heizsystems
durch beispielsweise zu hohe Brennertemperaturen und/oder zu hohe Gebläsedrehzahlen
und/oder zu hohe Rußemissionen und/oder zu starke Vibrationen vermieden. Das ermöglicht
eine kostengünstige Herstellung des Heizsystems. Zusätzlich wird auf der Brennstoffverbrauch
gesenkt und die Lebensdauer des Heizsystems erhöht bzw. das Zeitintervall zwischen
den erforderlichen Inspektionsintervallen gesenkt.
[0027] Weist das Heizsystem mindestens einen Dosierer für einen Brennstoff und/oder für
Verbrennungsluft und/oder für eine Mischung aus einem Brennstoff und Verbrennungsluft
auf, ist damit eine zeitliche Änderung einer Fluidzufuhrkenngröße besonders einfach
erzeugbar.
[0028] Dabei soll unter einem "Dosierer" insbesondere eine, insbesondere elektrische und/oder
elektronische, Einheit, insbesondere Aktoreinheit, vorteilhaft Stelleinheit, verstanden
werden, welche dazu vorgesehen ist, das zumindest eine Fluid, insbesondere den Verbrennungsluftstrom,
den Brennstoffstrom und/oder den Gemischstrom, insbesondere aus der Verbrennungsluft
und dem Brennstoff, zu beeinflussen. Insbesondere ist der zumindest eine Dosierer
dazu vorgesehen, einen Volumenstrom und/oder einen Massenstrom, insbesondere der Verbrennungsluft
und/oder des Brennstoffs, einzustellen, zu regulieren und/oder zu fördern. Der Dosierer
für Verbrennungsluft kann dabei vorteilhaft als, insbesondere drehzahlvariabler, Ventilator
und/oder vorzugsweise als, insbesondere drehzahlvariables, Gebläse ausgebildet sein.
Der Dosierer für Brennstoff kann vorteilhaft als, insbesondere durchsatzvariable,
Brennstoffpumpe und/oder vorzugsweise als, insbesondere durchsatzvariables, Brennstoffventil
ausgebildet sein. Insbesondere sind der Dosierer für Verbrennungsluft und/oder der
Dosierer für Brennstoff dazu vorgesehen, eine Heizleistung der Heizgerätevorrichtung
zu modulieren.
[0029] Weist das Heizsystem eine lonisationssonde an der Flamme des Heizgeräts auf, ist
damit ein besonders günstiger und zuverlässiger Sensor zur Messung einer Verbrennungskenngröße
realisiert. Ionisationsdetektoren werden üblicherweise in Heizgeräten zur Flammendetektion
eingesetzt.
[0030] Weist das Heizsystem ein Gebläse mit variierbarer Gebläsedrehzahl auf, kann auf diese
Weise ein einfaches und robustes Mittel zur Einstellung und Bestimmung der Leistung
des Heizgeräts realisiert werden.
Zeichnungen
[0031] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Regeln und/oder Kalibrieren eines Heizsystems, der erfindungsgemäßen Steuereinheit
und des erfindungsgemäßen Heizsystems dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Heizsystems mit der erfindungsgemäßen
Steuereinheit,
Figur 2 das erfindungsgemäße Verfahren zum Regeln und/oder Kalibrieren eines Heizsystems,
Figur 3 eine schematische Darstellung einer Fluidzufuhränderung und
einer zeitlichen Änderung von einer Verbrennungskenngröße,
Figur 4 eine schematische Darstellung einer Abhängigkeit des lonisationsstroms vom
Brennstoff-Luft-Verhältnis,
Figur 5 schematische Darstellungen von Fluidzufuhränderungen und zeitlichen Änderungen
von einer Verbrennungskenngröße bei unterschiedlichen Messungen und
Figuren 6 bis 8 Varianten des Verfahrens zum Regeln und/oder Kalibrieren eines Heizsystems.
Beschreibung
[0032] In den verschiedenen Ausführungsvarianten erhalten gleiche Teile bzw. Schritte die
gleichen Bezugszahlen.
[0033] In Figur 1 ist ein Heizgerät 10 schematisch dargestellt, das im Ausführungsbeispiel
auf einem Speicher 12 angeordnet ist. Das Heizgerät 10 weist ein Gehäuse 14 auf, das
je nach Ausstattungsgrad unterschiedliche Komponenten aufnimmt.
[0034] Als wesentliche Komponenten befinden sich eine Wärmezelle 16, eine Steuereinheit
18, eine oder mehrere Pumpen 20 sowie Verrohrungen 22, Kabel oder Busleitungen 24
und Haltemittel 26 im Heizgerät 10. Auch bei den einzelnen Komponenten hängt deren
Anzahl und Komplexität vom Ausstattungsgrad des Heizgeräts 10 ab.
[0035] Die Wärmezelle 16 weist einen Brenner 28, einen Wärmetauscher 30, ein Gebläse 32,
ein Dosierer 34 sowie ein Zuluftsystem 36, ein Abgassystem 38 und, wenn die Wärmezelle
16 in Betrieb ist, eine Flamme 40 auf. In die Flamme 40 ragt eine lonisationssonde
42. Der Dosierer 34 ist als Brennstoffventil 44 ausgebildet. Eine Gebläsedrehzahl
80 des Gebläses 32 ist variabel einstellbar. Das Heizgerät 10 und der Speicher 12
bilden zusammen ein Heizsystem 46. Die Steuereinheit 18 weist einen Datenspeicher
48, eine Recheneinheit 50 und eine Kommunikationsschnittstelle 52 auf. Über die Kommunikationsschnittstelle
52 sind die Komponenten des Heizsystems 46 ansteuerbar. Die Kommunikationsschnittstelle
52 ermöglicht einen Datenaustausch mit externen Geräten. Externe Geräte sind beispielsweise
Steuergeräte, Thermostate und/oder Geräte mit Computerfunktionalität, beispielsweise
Smartphones.
[0036] Figur 1 zeigt ein Heizsystem 46 mit einer Steuereinheit 18. In alternativen Ausführungsformen
befindet sich die Steuereinheit 18 außerhalb des Gehäuses 14 des Heizgeräts 10. Die
externe Steuereinheit 18 ist in besonderen Varianten als Raumregler für das Heizsystem
46 ausgeführt. In bevorzugten Ausführungsformen ist die Steuereinheit 18 mobil. Die
externe Steuereinheit 18 weist eine Kommunikationsverbindung zum Heizgerät 10 und/oder
anderen Komponenten des Heizsystems 46 auf. Die Kommunikationsverbindung kann kabelgebunden
und/oder kabellos sein, bevorzugt eine Funkverbindung, besonders bevorzugt über WLAN,
Z-Wave, Bluetooth und/oder ZigBee. Die Steuereinheit 18 kann in weiteren Varianten
aus mehreren Komponenten bestehen, insbesondere nicht physisch verbundenen Komponenten.
In besonderen Varianten können zumindest eine oder mehrere Komponenten der Steuereinheit
18 teilweise oder ganz in der Form von Software vorliegen, die auf internen oder externen
Geräten, insbesondere auf mobilen Recheneinheiten, beispielsweise Smartphones und
Tablets, oder Servern, insbesondere einer Cloud, ausgeführt wird. Die Kommunikationsverbindungen
sind dann entsprechende Softwareschnittstellen.
[0037] In Figur 2 ist das erfindungsgemäße Verfahren 54 zur Kontrolle und Regelung eines
Brennstoff-Luft-Verhältnisses 56 in einem Heizsystem 46 abgebildet. Im Ausführungsbeispiel
wird in einem Schritt 58 eine zeitliche Fluidzufuhränderung 60 einer Fluidzufuhrkenngröße
62 erzeugt. Im Ausführungsbeispiel ist die Fluidzufuhrkenngröße 62 ein Steuersignal
64 an den Dosierer 34 (siehe Figur 3). Das Steuersignal 64 wird durch eine Angabe
einer Stromstärke charakterisiert. Das Steuersignal 64 wird durch die Steuereinheit
18 an das Brennstoffventil 44 gesendet. In der Steuereinheit 18 ist ein Zusammenhang
zwischen einem durch das Brennstoffventil 44 durchgelassenen Brennstofffluss und einem
dafür nötigen Steuersignal 64 hinterlegt.
[0038] Die Fluidzufuhränderung 60 im Ausführungsbeispiel ist in Figur 3 abgebildet. Die
erste Abszissenachse 66 stellt eine Zeit dar. Auf der ersten Ordinatenachse 68 ist
die Fluidzufuhrkenngröße 62 dargestellt. Die Fluidzufuhränderung 60 verläuft in einem
weitgehend rechteckförmigen Puls. Zunächst hat das Steuersignal 64 einen weitgehend
konstanten Normalzufuhrwert 70. Anschließend wird das Steuersignal 64 so schnell wie
möglich auf einen Maximalzufuhrwert 72 erhöht. Danach wird das Steuersignal 64 so
schnell wie möglich auf den Normalwert 70 gesenkt. Eine in Figur 3 abgebildete Pulshöhe
74 beträgt 65 mA. Eine in Figur 3 abgebildete Pulsbreite 76 beträgt 40 ms.
[0039] Im Ausführungsbeispiel wird die Fluidzufuhränderung 60 in Schritt 58 abhängig von
einem Brennerleistungsparameter 78 gewählt. Der Brennerleistungsparameter 78 ist eine
Gebläsedrehzahl 80 (siehe Figur 2). Die Gebläsedrehzahl 80 ist ein von der Steuereinheit
18 bestimmter Kennwert, welcher ein Gebläsesteuersignal bestimmt. Das Gebläsesteuersignal
wird von der Steuereinheit 18 an das Gebläse 32 gesendet und bestimmt eine Drehzahl
des Gebläses 32. Die Pulshöhe 74 wird im Ausführungsbeispiel abhängig von der Gebläsedrehzahl
80 gewählt. Die Pulshöhe 74 steigt linear mit der Gebläsedrehzahl 80 an. Zwischen
einer minimalen Gebläsedrehzahl und einer maximalen Gebläsedrehzahl nimmt die Pulshöhe
74 Werte in einem Intervall zwischen 10 mA und 1000 mA an. Im regulären Betrieb des
Heizsystems 46 nimmt die Pulshöhe 74 bevorzugt Werte zwischen 40 mA und 100 mA an.
Die Pulsbreite 76 wird im Ausführungsbeispiel abhängig von der Gebläsedrehzahl 80
gewählt. Die Pulsbreite 76 steigt linear mit der Gebläsedrehzahl 80 an. Zwischen einer
minimalen Gebläsedrehzahl und einer maximalen Gebläsedrehzahl nimmt die Pulsbreite
76 Werte in einem Intervall zwischen 1 ms und 2000 ms an. Im regulären Betrieb des
Heizsystems 46 nimmt die Pulsbreite 76 Werte zwischen 10 ms und 200 ms an, bevorzugt
100 ms.
[0040] In einem folgenden Schritt 82 (siehe Figur 2) wird versucht, ein Signalmaximum 84
einer mit der zeitlichen Fluidzufuhränderung 60 korrelierten zeitlichen Änderung von
einer Verbrennungskenngröße 86 zu ermittelt. Die Verbrennungskenngröße 86 ist im Ausführungsbeispiel
ein lonisationsstrom 88 (siehe Figur 3). Der lonisationsstrom 88 wird von der lonisationssonde
42 an der Flamme 40 ermittelt und an die Steuereinheit 18 übermittelt. Nach der Fluidzufuhränderung
60 weist der zeitliche Verlauf des lonisationsstroms 88 das Signalmaximum 84 auf.
Im Ausführungsbeispiel wird das Signalmaximum 84 vom Ionisationsstrom 88 zwei Mal
angenommen.
[0041] Das Signalmaximum 84 wird im Ausführungsbeispiel ermittelt, indem von der Steuereinheit
18 überprüft wird, ob der lonisationsstrom 88 stärker als ein Signalrauschen über
den lonisationsstromnormalwert 90 hinaus ansteigt. Der lonisationsstromnormalwert
90 wird im Ausführungsbeispiel bestimmt, in dem der über die Zeitdauer der Pulsbreite
76 gemessene, mittlere lonisationsstrom 88 ermittelt wird. In alternativen Varianten
wird der lonisationsstromnormalwert 90 bestimmt, in der der mittlere lonisationsstrom
88 zwischen der Fluidzufuhränderung 60 und der mit der zeitlichen Fluidzufuhränderung
60 korrelierten zeitlichen Änderung der mindestens einen Verbrennungskenngröße 86
ermittelt wird. In weiteren Varianten wird ein Wert des lonisationsstrom 88, welcher
vor der mit der zeitlichen Fluidzufuhränderung 60 korrelierten zeitlichen Änderung
der mindestens einen Verbrennungskenngröße 86 aufgenommen wurde, beispielsweise zu
Beginn der Fluidzufuhränderung 60, als lonisationsstromnormalwert 90 verwendet.
[0042] Das Signalmaximum 84 wird vom lonisationsstrom 88 zwei Mal angenommen. Das Signalmaximum
84 entspricht einem Verbrennungskenngrößenmaximum 92. Der Grund dafür ist die Ausgestaltung
der Fluidzufuhränderung 60 und der Zusammenhang zwischen dem lonisationsstrom 88 und
dem Brennstoff-Luft-Verhältnis 56. Das Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 berechnet sich
aus einer Luftmenge geteilt durch eine Brennstoffmenge in einer Mischung aus dem Brennstoff
und der Verbrennungsluft, welche dem Brenner 28 zugeführt wird. Figur 4 illustriert
den Zusammenhang zwischen dem lonisationsstrom 88 und dem Brennstoff-Luft-Verhältnis
56 bei einer konstanten Gebläsedrehzahl 80. Auf der ersten Ordinatenachse 68 ist der
lonisationsstrom 88 aufgetragen. Auf einer zweiten Abszissenachse 94 ist das Brennstoff-Luft-Verhältnis
56 dargestellt. Auf dem Graphen des lonisationsstroms 88 sind unterschiedliche Messungen
96, 98, 100, 102 und 104 markiert. Diese Messungen weisen jeweils die gleiche Gebläsedrehzahl
80 und jeweils unterschiedliche Brennstoff-Luft-Verhältnisse 56 auf. Die einzelnen
Messungen werden später diskutiert. Der Verlauf des lonisationsstroms 88 weist ein
Verbrennungskenngrößenmaximum 92 bei einem Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 von 1 auf
(Messung 98). Bei einer Vergrößerung oder Verkleinerung des Brennstoff-Luft-Verhältnisses
56 ausgehend vom Verbrennungskenngrößenmaximum 92 nimmt der lonisationsstrom 88 ab.
Bevorzugt wird das Heizsystem 46 mit einem Luftüberschuss betrieben, also mit einem
Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 größer als 1. Besonders bevorzugt wird das Heizsystem
46 mit einem Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 zwischen 1.2 und 1.4, bevorzugt 1.3 (Messung
102) betrieben. Das Verfahren 54 stellt sicher, dass das Heizsystem 46 mit einem vorgegebenen
Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 betrieben wird.
[0043] Aufgrund der Fluidzufuhränderung 60 wird kurzzeitig das Brennstoff-Luft-Verhältnis
56 gesenkt. Ist das Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 größer als 1, wird das Brennstoff-Luft-Verhältnis
56 durch die Erhöhung der Fluidzufuhrkenngröße 62 auf den Maximalzufuhrwert 72 auf
einen Wert kleiner als 1 gesenkt. Die anschließende Absenkung der Fluidzufuhrkenngröße
62 auf den Normalwert 70 bewirkt ein Ansteigen des Brennstoff-Luft-Verhältnisses 56
auf den ursprünglichen Wert größer als 1. Auf diese Weise nimmt infolge der Fluidzufuhränderung
60 das Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 zwei Mal den Wert 1 an. Der lonisationsstrom
88 nimmt zweimal das Verbrennungskenngrößenmaximum 92 an. Der lonisationsstrom 88
weist zwei lokale Maxima auf, was eine Doppelpeakstruktur 106 darstellt (siehe Figur
3).
[0044] Im Ausführungsbeispiel wird die Absenkung des Brennstoff-Luft-Verhältnisses 56 auf
einen Wert kleiner 1 sichergestellt, in dem für jeden Brennerleistungsparameter 78
durch Labortests eine ausreichend große Fluidzufuhränderung 60 ausgewählt ist, so
dass infolge dieser Fluidzufuhränderung 60 in allen Betriebszuständen und unter weitgehend
allen Umweltbedingungen stets das Brennstoff-Luft-Verhältnisse 56 unterhalb von 1
gesenkt wird, insbesondere bei einem vorliegenden Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 größer
1, insbesondere bei einem vorliegenden Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 größer 1.3. Dazu
sind die Zusammenhänge zwischen der benötigten Pulshöhe 74 bzw. der benötigten Pulsbreite
76 abhängig von der Gebläsedrehzahl 80 in der Steuereinheit 18 gespeichert.
[0045] Im Ausführungsbeispiel wird das Signalmaximum 84 durch die Steuereinheit 18 ermittelt,
indem der maximale lonisationsstrom 88 in einem mit der zeitlichen Änderung des lonisationsstroms
88 korrelierten Zeitraums ermittelt wird. Der mit der zeitlichen Änderung des lonisationsstroms
88 korrelierte Zeitraum wird dadurch festgelegt, dass dieser mit einer ersten Abweichung
des lonisationsstroms 88 vom lonisationsstromnormalwert 90 über ein Signalrauschen
hinaus beginnt und mit einer Rückkehr des Ionisationsstroms 88 zum lonisationsstromnormalwert
90 innerhalb der Grenzen des Signalrauschens endet. Ist ein mit der zeitlichen Änderung
des lonisationsstroms 88 korrelierter Zeitraum innerhalb einer Ermittlungszeit nicht
ermittelbar, kann kein Signalmaximum 84 ermittelt werden. Die Ermittlungszeit hat
die Länge einer in der Steuereinheit 18 hinterlegten Zeitschwelle. Die Ermittlungszeit
beginnt mit der Fluidzufuhränderung 60. In alternativen Ausführungsformen beginnt
die Ermittlungszeit mit dem Ende der Fluidzufuhränderung 60 oder mit dem Ende einer
Zeitverzögerung nach der Fluidzufuhränderung 60. Die Zeitverzögerung berücksichtigt
eine Fließdauer des Fluids vom Dosierer 34 bis zum Brenner 28. Im Ausführungsbeispiel
beträgt die Zeitschwelle 2 Sekunden. In Varianten wird eine Zeitschwelle zwischen
1 Sekunde und 5 Sekunden gewählt. In alternativen Ausführungsformen wird das Signalmaximum
84 bestimmt, in denen die Steuereinheit 18 die beiden Maxima der Doppelpeakstruktur
106 identifiziert. Das Signalmaximum 84 ergibt sich aus dem arithmetischen Mittel
aus den beiden Maxima der Doppelpeakstruktur 106. In weiteren Ausführungsformen wird
das Signalmaximum 84 bestimmt, in dem der lonisationsstrom 88 über die Ermittlungszeit
gemessen wird. Nimmt der lonisationsstrom 88 über die Ermittlungszeit einen Wert größer
als der lonisationsstromnormalwert 90 über ein Signalrauschen hinaus an, wird der
über die Ermittlungszeit größte Wert des lonisationsstroms 88 als Signalmaximum 84
gewählt. Nimmt der lonisationsstrom 88 über die Ermittlungszeit keinen Wert größer
als der lonisationsstromnormalwert 90 über ein Signalrauschen hinaus an, kann kein
Signalmaximum 84 ermittelt werden.
[0046] In einem weiteren Schritt 108 wird eine Sollverbrennungskenngröße 110 basierend auf
dem Signalmaximum 84 bestimmt, falls ein Signalmaximum 84 im Schritt 82 ermittelt
wurde (Pfad A in Figur 2). Im Ausführungsbeispiel wird die Sollverbrennungskenngröße
110 als das Produkt aus dem Signalmaximum 84 und einem Kalibrierungsfaktor 112 ermittelt.
Der Kalibrierungsfaktor 112 ist ein in der Steuereinheit 18 hinterlegter Wert zwischen
0 und 1. Im Ausführungsbeispiel beträgt der Kalibrierungsfaktor 112 0.75. In alternativen
Varianten nimmt der Kalibrierungsfaktor 112 Werte zwischen 0.6 und 0.9 an. In besonderen
Ausführungen ist der Kalibrierungsfaktor 112 abhängig vom Brennerleistungsparameter
78.
[0047] In einem weiteren Schritt 114 wird das Heizsystem 46 auf Basis der in Schritt 108
ermittelten Sollverbrennungskenngröße 110 geregelt, falls ein Signalmaximum 84 im
Schritt 82 ermittelt wurde. Dazu wird die Sollverbrennungskenngröße 110 im Datenspeicher
48 der Steuereinheit 18 gespeichert. Mit der in Schritt 108 ermittelten Sollverbrennungskenngröße
110 wird eine in der Steuereinheit 18 hinterlegte Flammenionisationskennlinie aktualisiert.
Die Flammenionisationskennlinie beschreibt den Zusammenhang zwischen dem Brennerleistungsparameter
78 und der Sollverbrennungskenngröße 110. Zu einem vorgegebenen Brennerleistungsparameter
78 wird durch die Steuereinheit 18 mithilfe der Flammenionisationskennlinie die Sollverbrennungskenngröße
110 zugeordnet. Die Flammenionisationskennlinie wird empirisch ermittelt und ist in
der Steuereinheit 18 abgelegt. Im Ausführungsbeispiel wird die Flammenionisationskennlinie
durch das Verfahren 54 aktualisiert, falls das notwendig ist.
[0048] In alternativen Ausführungsformen wird das Heizsystem 46 ohne Verwendung einer Flammenionisationskennlinie
geregelt. Die Regelung des Heizsystems 46 basiert alleine auf der in Schritt 108 ermittelten
Sollverbrennungskenngröße 110.
[0049] Der Normalwert 70 des Steuersignals 64 wird im Ausführungsbeispiel durch die Steuereinheit
18 so gewählt bzw. an das Brennstoffventil 44 übermittelt, dass der lonisationsstrom
88 den Wert der Sollverbrennungskenngröße 110 annimmt. Dazu wird im Ausführungsbeispiel
ein geschlossener Regelkreis verwendet, wobei der lonisationsstrom 88 eine Regelgröße,
das Steuersignal 64 eine Stellgröße und die Sollverbrennungskenngröße 110 eine Führungsgröße
ist. Auf diese Weise wird das vorgesehene Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 erreicht.
In Varianten des Verfahrens sind in der Steuereinheit 18 für unterschiedliche gewünschte
Brennstoff-Luft-Verhältnisse 56 unterschiedliche Flammenionisationskennlinien gespeichert.
[0050] Kann in Schritt 82 kein Signalmaximum 84 ermittelt werden, wird das Verfahren auf
dem Pfad B fortgesetzt. In diesem Fall wird eine erste Fehlerreaktion 116 und ein
Schritt 115 ausgeführt. Bei der ersten Fehlerreaktion 116 wird eine in der Steuereinheit
18 gespeicherte erste Fehlerzählvariable um 1 erhöht. Überschreitet die erste Fehlerzählvariable
einen Maximalwert, so wird das Verfahren 54 beendet, das Heizsystem 46 heruntergefahren
und eine Fehlermeldung ausgegeben. Im Ausführungsbeispiel hat der Maximalwert den
Wert 7. In alternativen Ausführungen nimmt der Maximalwert Werte zwischen 1 und 10
an. Wird in Schritt 82 ein Signalmaximum 84 ermittelt, wird die Fehlerzählvariable
um 1 erniedrigt, falls ihr Wert größer als 0 ist. In Varianten wird die erste Fehlerzählvariable
auf den Wert 0 gesetzt, falls in Schritt 82 ein Signalmaximum 84 ermittelt wird. In
Schritt 115 wird das Heizsystem 46 auf Basis von einer Standardverbrennungskenngröße
117 geregelt. Die Standardverbrennungskenngröße 117 wird auf Basis des Brennerleistungsparameters
78 aus der in der Steuereinheit 18 hinterlegten Flammenionisationskennlinie bestimmt.
In alternativen Varianten kann die Position der Schritte 116 und 115 getauscht werden.
[0051] Figur 5 illustriert den Ablauf des Verfahrens 54 bei den unterschiedlichen Messungen
96, 98, 100, 102 und 104 mit jeweils unterschiedlichen Brennstoff-Luft-Verhältnissen
56 (siehe Figur 4). Auf den ersten Abszissenachsen 66 ist für jede Messung jeweils
eine gleiche Zeit dargestellt. Die zweiten Ordinatenachsen 118 stellen jeweils die
Fluidzufuhrkenngröße 62 dar. Die dritten Ordinatenachsen 120 bilden jeweils den lonisationsstrom
88 ab. Bei der Messung 102 beträgt das Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 den vorgesehenen
Wert 1.3. Die durch das Verfahren 54 ermittelte Sollverbrennungskenngröße 110 gleicht
der durch die Steuereinheit 18 bereits verwendeten Sollverbrennungskenngröße 110.
Die Fluidzufuhrkenngröße 62 und der lonisationsstrom 88 werden daher nicht verändert.
[0052] Bei der Messung 104 beträgt das Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 1.45. Die in der Steuereinheit
18 hinterlegte Sollverbrennungskenngröße 110 ist zu niedrig. Zum Vergleich ist ein
Vergleichsionisationsstrom 122 als gestrichelte Linie in der Figur 5 eingezeichnet,
welcher dem Verlauf des lonisationsstroms 88 aus der Messung 102 entspricht. Die durch
das Verfahren 54 neu bestimmte Sollverbrennungskenngröße 110 ist größer als der lonisationsstromnormalwert
90. Im Schritt 114 wird das Steuersignal 64 vergrößert, so dass sich das Brennstoffventil
44 weiter öffnet. Der lonisationsstromnormalwert 90 steigt an. Bei der Messung 100
beträgt das Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 1.15. Die durch das Verfahren 54 neu bestimmte
Sollverbrennungskenngröße 110 ist kleiner als der lonisationsstromnormalwert 90. Im
Schritt 114 wird das Steuersignal 64 verkleinert, sodass sich das Brennstoffventil
44 seinen Durchlass verkleinert.
[0053] Bei der Messung 98 hat das Brennstoff-Luft-Verhältnisse 56 den Wert 1. Infolge der
Fluidzufuhränderung 60 sinkt der lonisationsstrom 88. Das Verfahren 54 kann kein Signalmaximum
84 feststellen. Die erste Fehlerreaktion 116 wird ausgeführt. Das Heizsystem 46 wird
heruntergefahren. Bei der Messung 96 hat das Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 den Wert
0.85. Die Fluidzufuhränderung 60 bewirkt ein Absinken des lonisationsstroms 88. Damit
kann kein Signalmaximum 84 festgestellt werden und es wird die Fehlerreaktion erste
116 ausgeführt, das Heizsystem 46 wird heruntergefahren.
[0054] In alternativen Ausführungsformen wird im Schritt 82 zusätzlich ein Signalminimum
ermittelt. Dieses wird analog zur Ermittlung des Signalmaximums 84 über eine hinreichend
stark vom Signalrauschen unterscheidbare Absenkung des Ionisationsstroms 88 festgestellt.
Ist das Signalminimum groß genug bzw. unterschreitet der Abstand des Signalminimums
zum lonisationsstromnormalwert 90 einen in der Steuereinheit 18 hinterlegten Maximalabweichungswert,
so wird das Signalmaximum 84 auf den Wert des lonisationsstromnormalwerts 90 gesetzt.
Ist der Abstand des Signalminimums zum lonisationsstromnormalwert 90 klein genug,
entspricht der lonisationsstromnormalwert 90 weitestgehend dem Verbrennungskenngrößenmaximum
92.
[0055] Das Verfahren 54 wird im Ausführungsbeispiel periodisch widerholt. Figur 5 zeigt
in den Messungen 100, 102 und 104 eine der Änderung des lonisationsstroms 88 folgende
Fluidzufuhränderung 60, welche zu einer nächsten Iteration des Verfahrens 54 gehört.
Ein Zeitabstand zwischen den Iterationen des Verfahrens 54 wird abhängig vom Betriebszustand
des Heizsystems 46 und von den äußeren Bedingungen gewählt. Im Ausführungsbeispiel
beträgt der Zeitabstand zwischen 1 Sekunde und 20 Sekunden, bevorzugt 2 Sekunden.
[0056] Im Ausführungsbeispiel wird die Fluidzufuhränderung 60 abhängig von der Gebläsedrehzahl
80 gewählt. Die Pulshöhe 74 und die Pulsbreite 76 hängen jeweils linear von der Gebläsedrehzahl
80 ab. In alternativen Ausführungen ist in der Steuereinheit 18 eine Fluidzufuhränderungskennlinie
abgespeichert, welche dem Brennerleistungsparameter 78 eine Fluidzufuhränderung 60
zuordnet. Die Fluidzufuhränderungskennlinie ist zumindest auf Intervallen des Parameterbereichs
des Brennerleistungsparameters 78 definiert. Die Fluidzufuhränderungskennlinie ist
durch Labortests ermittelt und so gewählt, dass durch die anhand der Fluidzufuhränderungskennlinie
gewählte Fluidzufuhränderung 60 in allen Betriebszuständen und unter weitgehend allen
Umweltbedingungen stets das Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 unterhalb von 1 gesenkt
wird, insbesondere bei einem vorliegenden Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 größer als
1, insbesondere bei einem vorliegenden Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 größer als 1.3.
[0057] In alternativen Ausführungsformen wird in einem zusätzlichen Schritt 124 eine zusätzliche
Fluidzufuhränderung 126 erzeugt. Die zusätzliche Fluidzufuhränderung 126 ist der Fluidzufuhränderung
60 weitgehend entgegengesetzt. Auf diese Weise entspricht die mittlere Fluidzufuhrkenngröße
62 über einen Zeitraum, welcher die Fluidzufuhränderung 60 und die zusätzliche Fluidzufuhränderung
126 umfasst weitgehend dem Normalzufuhrwert 72. In bevorzugten Ausführungsformen gleicht
der Graph des zeitlichen Verlaufes der Fluidzufuhrkenngröße 62 der zusätzlichen Fluidzufuhränderung
126 weitgehend dem am Normalzufuhrwert 72 gespiegelten und zeitlich verschobenen Graphen
des zeitlichen Verlaufes der Fluidzufuhrkenngröße 62 der Fluidzufuhränderung 60. Wird
beispielsweise die Fluidzufuhränderung 60 durch einen weitgehend rechteckigen Puls
mit einer bestimmten positiven Pulshöhe 74 und einer bestimmten Pulsbreite 76 realisiert,
so wird die zusätzliche Fluidzufuhränderung 126 durch einen weitgehend rechteckigen
Puls mit einer weitgehend gleichen Pulsbreite 76 und einer zusätzlichen Pulshöhe umgesetzt,
welche vom Betrag der Pulshöhe 74 des ersten weitgehend rechteckigen Pulses der Fluidzufuhränderung
60 weitgehend entspricht und negativ ist. Dabei kann der Schritt 124 an einer beliebigen
Stelle im Verfahren 54 ausgeführt werden. In Figur 6 ist eine Variante abgebildet,
bei welcher der Schritt 124 nach dem Schritt 82 ausgeführt wird. In bevorzugten Ausführungsformen
ist der Schritt 124 so positioniert, dass die zusätzliche Fluidzufuhränderung 126
die mit der Fluidzufuhränderung 60 korrelierten Änderung der Verbrennungskenngröße
86 nicht beeinflusst. Bevorzugt wird Schritt 124 nach dem Schritt 58 ausgeführt, besonders
bevorzugt nach dem Schritt 82.
[0058] In Varianten des Verfahrens 54 wird in einem zusätzlichen Schritt 128 überprüft,
ob die zeitliche Änderung der mindestens einen Verbrennungskenngröße 86 eine Doppelpeakstruktur
106 aufweist. Der Schritt 128 wird bevorzugt nach dem Schritt 58 und bevorzugt vor
dem Schritt 108 durchgeführt. Figur 7 zeigt eine Variante, in welcher auf dem Pfad
A nach dem Schritt 82 der Schritt 128 ausgeführt wird. Wird im Schritt 128 festgestellt,
dass eine Doppelpeakstruktur 106 vorliegt, so wird das Verfahren auf dem Pfad C mit
dem Schritt 108 fortgesetzt. Liegt keine Doppelpeakstruktur 106 vor, wird das Verfahren
auf dem Pfad D fortgesetzt und die erste Fehlerreaktion 116 ausgeführt. Das Heizsystem
46 wird in Schritt 115 basierend auf der Standardverbrennungskenngröße 117 geregelt.
Dabei wird im Schritt 128 der in der Steuereinheit 18 gespeicherte zeitliche Verlauf
der Änderung der Verbrennungskenngröße 86 infolge der Fluidzufuhränderung 60 auf die
Existenz von mindestens zwei lokalen Maxima untersucht. In alternativen Varianten
wird der Schritt 128 vor dem Schritt 82 ausgeführt.
[0059] In besonderen Varianten wird eine zweite Fehlerreaktion 130 durchgeführt, falls keine
Doppelpeakstruktur 106 vorliegt. Bei der zweiten Fehlerreaktion 130 wird eine zweite
Fehlerzählvariable 132 um 1 erhöht (siehe Figur 8).
[0060] In bevorzugten Varianten, in denen die zweite Fehlerreaktion 130 durchgeführt wird,
wird, falls die zweite Fehlerzählvariable 132 um eins erhöht wurde, bei der nächsten
Iteration des Verfahrens 54 im Schritt 58 die Fluidzufuhränderung 60 vergrößert. Dabei
ist die Fluidzufuhränderung 60 durch eine maximale, von dem Brennerleistungsparameter
78 abhängige Fluidzufuhränderung, welche in der Steuereinheit 18 hinterlegt ist, nach
oben begrenzt. Auf diese Weise lässt sich eine nicht ausreichende Fluidzufuhränderung
60 korrigieren. Ist die Fluidzufuhränderung 60 nicht ausreichend, wird das Brennstoff-Luft-Verhältnis
56 nicht unter den Wert 1 gesenkt. Figur 8 zeigt eine Variante, in welcher auf dem
Pfad die nach der ersten Fehlerreaktion 116 die zweite Fehlerreaktion 130 ausgeführt
wird. Die zweite Fehlerzählvariable 132 beeinflusst die Auswahl der Fluidzufuhränderung
60, welche in Schritt 58 der folgenden Iteration des Verfahrens 54 getroffen wird.
Dabei kann in alternativen Ausführungsformen die Reihenfolge der Schritte 116, 130
und 115 auf dem Pfad D beliebig verändert werden.
[0061] Im Ausführungsbeispiel wird die Sollverbrennungskenngröße 110 durch eine Produktbildung
vom Signalmaximum 84 mit dem Kalibrierungsfaktor 112 ermittelt. In alternativen Varianten
hängt der Kalibrierungsfaktor 112 vom Betriebszustand des Heizsystems 46 ab. In bevorzugten
Varianten hängt der Kalibrierungsfaktor 112 vom Brennerleistungsparameter 78 ab. In
weiteren Varianten ist in der Steuereinheit 18 eine Sollverbrennungskenngrößenkennlinie
hinterlegt. Mithilfe der Sollverbrennungskenngrößenkennlinie wird dem Signalmaximum
84 die Sollverbrennungskenngröße 110 zugeordnet. Die Sollverbrennungskenngrößenkennlinie
ist vom Betriebszustand des Heizsystems 46 abhängig. Insbesondere hängt die Sollverbrennungskenngrößenkennlinie
vom gewünschten Brennstoff-Luft-Verhältnis 56 und/oder vom Brennerleistungsparameter
78 ab.
[0062] Im Ausführungsbeispiel ist die Fluidzufuhrkenngröße 62 ein Steuersignal 64 an das
Brennstoffventil 44. In alternativen Ausführungsformen ist die Fluidzufuhrkenngröße
62 ein vom Steuersignal 64 ableitbarer skalarer Wert. In weiteren Ausführungen ist
die Fluidzufuhrkenngröße 62 eine Öffnungsweitenwahl des Brennstoffventils 44. Anhand
der Öffnungsweitenwahl wird von der Steuereinheit 18 ein Steuersignal 64 an das Brennstoffventil
44 ermittelt und übermittelt. In weiteren Varianten entspricht die Fluidzufuhrkenngröße
62 einem Steuersignal 64 zum Dosieren einer Verbrennungsluft und/oder einer Mischung
aus einem Brennstoff und einer Verbrennungsluft. Dabei enthält das durch die Steuereinheit
18 gesendete Steuersignal 64 mindestens einem Steuerbefehl an mindestens einen Dosierer
34. Der mindestens eine Dosierer 34 ist mindestens ein Brennstoffventil 44 und/oder
mindestens ein Gebläse 32. In alternativen Ausführungsformen wird ein Dosierungswert
des Dosierers 34 gemessen und als Fluidzufuhrkenngröße 62 verwendet. Dabei ist unter
"Dosierungswert" ein Kennwert zu verstehen, der den Zustand des Dosierers 34 beschreibt
und der Rückschlüsse auf die durch den Dosierer 34 zugeführte und/oder durchgelassene
Stoffmenge erlaubt. Ein Beispiel für ein Dosierungswert ist eine gemessene Öffnungsweite
des Brennstoffventils 44 und/oder ein gemessener Brennstofffluss.
[0063] Im Ausführungsbeispiel ist die Verbrennungskenngröße 86 ein lonisationsstrom 88.
Der lonisationsstrom 88 wird durch eine lonisationsstrommessung an einer Flamme 40
des Heizsystems 46 bestimmt. Der lonisationsstrom 88 wird durch die lonisationssonde
42 ermittelt und an die Steuereinheit 18 übermittelt. In weiteren Ausführungsformen
ist die Verbrennungskenngröße 86 eine Lichtintensität, ein Spektrum, ein Lambda-Wert,
ein Schadstoffausstoß und/oder eine Temperatur. Dabei wird die Lichtintensität und/oder
das Spektrum an der Flamme 40 durch mindestens eine Fotodiode ermittelt. Der Lambda-Wert
wird mit einer Lambda-Sonde in einem Abgas gemessen. Das Abgassystem 38 weist die
Lambda-Sonde auf. Der Schadstoffausstoß wird durch eine Sensorvorrichtung ermittelt,
welche sich an der Flamme 40 und/oder im Abgassystem 38 befindet. Die Temperatur wird
durch ein Kontaktthermometer und/oder ein berührungslos arbeitendes Thermometer, insbesondere
ein Pyrometer bestimmt. Dabei kann sich das Thermometer im Abgassystem 38 befinden
und/oder die Flamme 40 vermessen.
[0064] Im Ausführungsbeispiel ist der Brennerleistungsparameter 78 die Gebläsedrehzahl 80.
Die Gebläsedrehzahl 80 ist ein von der Steuereinheit 18 bestimmter Kennwert, welcher
ein Gebläsesteuersignal bestimmt. In alternativen Ausführungsformen ist der Brennerleistungsparameter
78 eine gemessene Gebläsedrehzahl und/oder eine Temperatur und/oder eine Luftdurchflussmenge
und/oder eine Durchflussmenge des Luft-Brennstoff-Gemisches. Dabei kann die Luftdurchflussmenge
bzw. die Durchflussmenge des Luft-Brennstoff-Gemisches als ein Volumenfluss oder als
ein Massenfluss bestimmt werden. In weiteren Ausführungsformen ist der Brennerleistungsparameter
78 eine Laufzeit einer Verbrennungsluft und/oder einer Mischung aus einem Brennstoff
und Verbrennungsluft. In besonderen Varianten wird eine Laufzeit als Zeitdifferenz
zwischen der Fluidzufuhränderung 60 und der mit der Fluidzufuhränderung 60 korrelierten
zeitlichen Änderung der Verbrennungskenngröße 86 bestimmt. Die Laufzeit entspricht
der Zeit, welche die Mischung aus Brennstoff und Verbrennungsluft benötigt, um von
dem Brennstoffventil 44 zur lonisationssonde 42 zu gelangen. Die Laufzeit ist ein
Maß für die Durchflussmenge des Luft-Brennstoff-Gemisches. Diese Parameter können
auch in Kombination eingesetzt werden. Dabei kann die Temperatur im Abgassystem 38
und/oder von der Flamme 40 bestimmt werden.
[0065] Im Ausführungsbeispiel hat die Fluidzufuhränderung 60 eine weitgehend rechteckige
Form. In alternativen Ausführungsformen hat die Fluidzufuhränderung 60 weitgehend
die Form einer Rampe und/oder weitgehend eine Dreiecksform und/oder weitgehend die
Form eines Sinus und/oder weitgehend die Form einer Gausskurve. Im Ausführungsbeispiel
wird die Fluidzufuhränderung 60 abhängig vom Brennerleistungsparameter 78 gewählt.
Die Pulshöhe 74 und Pulsbreite 76 hängen jeweils linear von der Gebläsedrehzahl 80
ab. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Heizsystem 46 durch die Fluidzufuhränderung
60 nicht zu stark in seinem Regelbetrieb gestört wird. In alternativen Ausführungen
weist die Fluidzufuhränderung 60 einen funktionalen Zusammenhang zum Brennerleistungsparameter
78 auf. Der funktionale Zusammenhang ist so gewählt, dass eine gute Detektion des
Signalmaximums 84 unter der Berücksichtigung der technischen Eigenschaften des Heizsystems
46 möglich ist. Treten beispielsweise bei bestimmten Gebläsedrehzahlen 80 Resonanzen
auf, welche das Signalrauschen des Ionisationsstroms 88 vergrößern, so wird bei diesen
Gebläsedrehzahlen 80 die Fluidzufuhränderung 60 erhöht.
1. Verfahren (54) zur Einstellung und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses (56)
in einem Heizsystem (46), welches die folgenden Schritte umfasst:
• Erzeugen einer vorübergehenden, zeitlichen Fluidzufuhränderung (60) einer Fluidzufuhrkenngröße
(62),
• Versuch, ein Signalmaximum (84) einer mit der zeitlichen Fluidzufuhränderung (60)
korrelierten zeitlichen Änderung von mindestens einer Verbrennungskenngröße (86) zu
ermitteln,
• Ermitteln einer Sollverbrennungskenngröße (110) auf Basis des Signalmaximums (84),
falls ein Signalmaximum (84) ermittelt wurde,
• Regeln des Heizsystems (46) auf Basis der Sollverbrennungskenngröße (110), falls
ein Signalmaximum (84) ermittelt wurde,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidzufuhränderung (60) so gewählt ist, dass bei der zeitlichen Änderung von
der mindestens einen Verbrennungskenngröße (86) ein Verbrennungskenngrößenmaximum
(92) mindestens zwei Mal angenommen wird.
2. Verfahren (54) zur Einstellung und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses (56)
in einem Heizsystem (46) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zusätzlichen Schritt das Heizsystem (46) auf Basis einer Standardverbrennungskenngröße
(117) geregelt wird, falls kein Signalmaximum (84) ermittelt wurde.
3. Verfahren (54) zur Einstellung und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses (56)
in einem Heizsystem (46) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Fehlerreaktion (116) ausgeführt wird, falls kein Signalmaximum (84) ermittelt
wurde.
4. Verfahren (54) zur Einstellung und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses (56)
in einem Heizsystem (46) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidzufuhränderung (60) abhängig von einem Brennerleistungsparameter (78) gewählt
wird.
5. Verfahren (54) zur Kontrolle und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses (56)
in einem Heizsystem (46) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zusätzlichem Schritt, eine vorübergehende zeitliche zusätzliche Fluidzufuhränderung
(126) erzeugt wird, wobei diese zusätzliche Fluidzufuhränderung (126) der Fluidzufuhränderung
(60) weitgehend entgegengesetzt ist.
6. Verfahren (54) zur Kontrolle und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses (56)
in einem Heizsystem (46) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zusätzlichen Schritt überprüft wird, ob die zeitliche Änderung der mindestens
einen Verbrennungskenngröße (86) eine Doppelpeakstruktur (106) aufweist.
7. Verfahren (54) zur Kontrolle und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses (56)
in einem Heizsystem (46) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Fehlerreaktion (116) ausgeführt wird, falls keine Doppelpeakstruktur |[m1]|[Mic2]
(106) erkannt wird.
8. Verfahren (54) zur Kontrolle und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses (56)
in einem Heizsystem (46) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn festgestellt wird, dass die zeitliche Änderung der mindestens einen Verbrennungskenngröße
(86) keine Doppelpeakstruktur (106) aufweist, die Fluidzufuhränderung (60) in den
nächsten Schritten vergrößert wird.
9. Verfahren (54) zur Kontrolle und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses (56)
in einem Heizsystem (46) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollverbrennungskenngröße (110) durch eine Produktbildung vom Signalmaximum (84)
mit einem Kalibrierungsfaktor (112) ermittelt wird.
10. Verfahren (54) zur Kontrolle und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses (56)
in einem Heizsystem (46) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidzufuhrkenngröße (62) einem Steuersignal (64) zum Dosieren eines Brennstoffs
und/oder der Verbrennungsluft und/oder einer Mischung aus einem Brennstoff und Verbrennungsluft
entspricht.
11. Verfahren (54) zur Kontrolle und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses (56)
in einem Heizsystem (46) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Verbrennungskenngröße (86) durch eine lonisationsstrommessung
an einer Flamme (40) des Heizsystems (46) bestimmt wird.
12. Verfahren (54) zur Kontrolle und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses (56)
in einem Heizsystem (46) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennerleistungsparameter (78) eine Gebläsedrehzahl (80) ist oder von dieser
abhängt und/oder ein Massenfluss einer Verbrennungsluft und/oder einer Mischung aus
einem Brennstoff und Verbrennungsluft ist oder von diesem abhängt und/oder ein Volumenfluss
einer Verbrennungsluft und/oder einer Mischung aus einem Brennstoff und Verbrennungsluft
ist oder von diesem abhängt und/oder einer Laufzeit einer Verbrennungsluft und/oder
einer Mischung aus einem Brennstoff und Verbrennungsluft ist oder von dieser abhängt.
13. Verfahren (54) zur Kontrolle und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses (56)
in einem Heizsystem (46) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, dass die zeitliche Fluidzufuhränderung (60) eine zumindest weitgehend rechteckige
For |[m3]|[Mic4] m aufweist.
14. Steuereinheit (18) für ein Heizsystem (46), wobei die Steuereinheit (18) dazu eingerichtet
ist, dass ein Verfahren (54) zur Kontrolle und Regelung eines Brennstoff-Luft-Verhältnisses
(56) in einem Heizsystem (46) nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausführbar ist.
15. Heizsystem (46) mit einer Steuereinheit (18) nach Anspruch 13, mit einem Dosierer
(34) für einen Brennstoff und/oder für Verbrennungsluft und/oder für eine Mischung
aus einem Brennstoff und Verbrennungsluft, sowie mit einer lonisationssonde (42) an
einer Flamme (40) und mit einem Gebläse (32) mit variierbarer Gebläsedrehzahl (80).