[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine netzspannungsbetriebene Kühlschrankvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs. Eine derartige Vorrichtung ist insbesondere
im Gebiet der Ultra-Niedrigtemperatur-Kühlschrankvorrichtungen, nämlich Kühlschrankvorrichtungen
mit Kühlbetriebstemperaturen von zur Kühlgutaufnahme vorgesehenen Innenräumen < -50
°C, allgemein bekannt und eignet sich zur Sicherung gegen einen unbeabsichtigten und/oder
unautorisierten Zugriff auf diesen Innenraum.
[0002] Derartige gattungsgemäße Kühlschrankvorrichtungen werden nämlich üblicherweise zur
Aufnahme biologischer Proben oder vergleichbaren Kühlguts verwendet, häufig verbunden
mit dem Erfordernis, einen Zugriff auf derartiges Kühlgut - welches oftmals wochen-
oder monatelang bei niedrigen Zieltemperaturen zu lagern ist - zu kontrollieren, etwa
mit dem Zweck, Missbrauch vorzubeugen. Ein weiterer, praktisch nicht unbedeutsamer
Aspekt eines Zugriffsschutzes besteht in der Problematik, dass bei den angegebenen
niedrigen Kühlbetriebstemperaturen jeder Öffnungsvorgang zu Vereisungseffekten führt,
welche dann wiederum besondere Maßnahmen notwendig machen, eine Vereisung zu entfernen
oder trotzdem den Niedrigtemperatur-Kühlbetrieb sicherzustellen.
[0003] So offenbart etwa die
US 2015/0013352 A1 eine Ultra-Niedrigtemperatur-Kühlschrankvorrichtung, welche, gattungsgemäß, eine
Kühlschranktür zeigt, an welcher ein zwischen einer Öffnungs- und einer Verriegelungsposition
schwenkbar angelenkter Verschlusshebel vorgesehen ist.
[0004] Prinzipiell ist es auch bekannt, einen derartigen Verschlusshebel mit Sperrmitteln
zu versehen, welche, etwa mittels eines elektromotorisch oder elektromagnetisch angetriebenen
Sperrbolzens od.dgl. Sperrelements, eine Schwenkbetätigung des Verschlusshebels und
damit etwa das Öffnen der Kühlschranktür verhindern können. Als aus dem Stand der
Technik bekannt gilt in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, mittels einer Codierung,
etwa eines hochfrequenzmäßig in einen Erfassungsbereich zu bringenden RFID-Trägers,
ergänzend etwa mittels einer Tastatur oder anderen Codierungsmitteln, die Ansteuerung
der Sperrmittel freizugeben bzw. zu sperren, so dass insoweit, häufig auch berührungslos
und damit in der Betätigung komfortabel, die Zugangssicherung erfolgen kann.
[0005] Allerdings führt die bei diesen bekannten Vorrichtungen notwendige elektrische Energieversorgung
der beteiligten Elektronik- und Elektromechanik-Komponenten dann zu Problemen, wenn
ein Stromausfall oder ein vergleichbarer, die dauerhafte Energieversorgung beeinträchtigender
Störzustand vorliegt. So gilt es insbesondere sicherzustellen, dass - potentiell wertvolles
- Kühlgut im Innenraum in einer solchen Störsituation entnommen und ggf. in einen
alternativen Kühlschrank umgelagert werden kann. Es ist also sicherzustellen, dass
selbst bei einem Netzspannungsausfall ein Öffnen des Kühlschranks ermöglicht ist.
Die als aus dem Stand der Technik allgemein bekannt vorausgesetzten und etwa mittels
der vorbeschriebenen Code-Eingabetechnologie versehenen Vorrichtungen lösen dieses
Problem dadurch, dass im Fall eines Netzspannungsausfalls eine automatische Entriegelung
der Sperrmittel erfolgt, so dass eine Bedienperson dann einen entsperrten und damit
unverriegelten Verschlusshebel zum ungehinderten Zugriff auf den Kühlschrank-Innenraum
betätigen kann. Elektromagnetische Aktuatoren für einen Antrieb eines Sperrbolzen
weisen zu diesem Zweck sogenannte fail-safe Betriebsmodi auf, nämlich stromlos monostabile
Endpositionen, die bei einem Bestromungsende automatisch eingenommen werden.
[0006] Allerdings bedeutet dieser Ansatz eine Schwächung des eigentlich durch die Code-Eingabe
bewirkten Zugriffsschutzes gegen unautorisiertes Öffnen: So könnte etwa, auch in Missbrauchsabsicht,
der Störzustand des Netzspannungsausfalls absichtlich herbeigeführt werden, beispielsweise
durch Ziehen des Netzsteckers bei an üblichen Netzsteckdosen betriebenen gattungsgemäßen
Kühlschrankvorrichtungen. In der vorbeschriebenen Weise und in der Annahme des Notfallmodus
entriegeln daraufhin die Sperrmittel den Verschlusshebel zur freien Betätigung, ohne
dass es etwa eine weitere Sicherung oder Überprüfung eines autorisierten Zugriffs
gibt.
[0007] Darüber hinaus weist der als allgemein bekannt vorausgesetzte Stand der Technik den
wiederum im beschriebenen Störungsfall merkbaren Nachteil auf, dass Temperaturanzeigen
und andere, insbesondere einen Kühlungszustand von im Innenraum aufgenommenem Kühlgut
anzeigende Aggregate funktionsunfähig sind und damit insbesondere Bedienpersonen keine
Hinweise (mehr) geben können, wie etwa ein aktueller Kühlzustand bzw. eine aktuelle
Kühlbetriebstemperatur ist, so dass insbesondere einzuleitende Notmaßnahmen mit dem
Kühlgut spekulativ sind und keine Gewähr dafür bieten, dass nicht etwa kritische Kühltemperaturen
bereits überschritten wurden.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine netzspannungsbetriebene Kühlschrankvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs sowohl im Hinblick auf ihre Betriebs- und
Zugangsschutzeigenschaften im Fall eines Netzspannungsausfalls zu verbessern, als
auch Bedienpersonen, in einem solchen außergewöhnlichen Betriebszustand, die Gelegenheit
zu geben, einen Zustand von im Kühlschrank befindlichem Kühlgut abzuschätzen, so dass
geeignete Sicherungsmaßnahmen, trotz des Netzspannungsausfalls, ergriffen werden können.
[0009] Die Aufgabe wird durch die netzspannungsbetriebene Kühlvorrichtung mit den Merkmalen
des Hauptanspruchs gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben. Zusätzlich Schutz im Rahmen der Erfindung wird beansprucht
für eine bevorzugte Verwendung dieser netzspannungsbetriebenen Kühlschrankvorrichtung
in einem Ultra-Niedrigtemperatur-Kühlbereich, nämlich bei einer stationären Kühlbetriebstemperatur
eines zur Kühlgutaufnahme vorgesehenen Innenraums des Kühlschranks unterhalb von -50°C,
wobei bevorzugt diese Temperatur als stationäre Betriebstemperatur auch darunter und
bevorzugt bei -80°C und tiefer liegen kann.
[0010] In erfindungsgemäß vorteilhafter Weise sind den Sperrmitteln, die erfindungsgemäß
ein elektromotorisch oder elektromagnetisch betätigtes Sperrelement, etwa einen Sperrbolzen,
aufweisen, netzspannungsunabhängige Batteriepuffermittel zugeordnet. Diese wirken
dann so mit der Code-Eingabeeinheit sowie der elektronischen Steuereinheit zusammen,
dass als Reaktion auf einen Netzspannungsausfall die Code-Betätigung sowie das Freigeben
des Verschlusshebels für die Kühlschranktür durch das Sperrelement über einen vorbestimmten
Mindestzeitraum nach dem Auftreten des Netzspannungsausfalls ermöglicht ist. Dieser
Zeitraum ist vorteilhaft so eingestellt bzw. eingerichtet, dass er mindestens 50 Stunden
beträgt, vorteilhaft mindestens 72 Stunden, so dass insbesondere unter Berücksichtigung
von Wochenenden od.dgl. Zeiträumen ohne Personenanwesenheit nach wie vor ein Zugriff
auf das Kühlgut durch Entsperren ermöglicht ist. Dabei sorgt die vorliegende Erfindung
gleichzeitig dafür, dass während dieses Mindestzeitraums die Code-Eingabeeinheit im
Zusammenwirken mit den Sperrmitteln in Betrieb bleibt, mit anderen Worten, während
dieses Zeitraums auch nur durch Eingeben des korrekten Codes bzw. durch die vorgesehene
ordnungsgemäße Code-Betätigung die Freigabe des Verschlusshebels ermöglicht ist. Erfindungsgemäß
bleibt damit die Sicherungsfunktion auch während dieses Notfallbetriebs erhalten,
so dass, in Abkehr vom eingangs diskutierten Stand der Technik, ein Missbrauch und
eine Umgehung der Code-Sicherung durch absichtliche Netzspannungsunterbrechung ausgeschlossen
sind.
[0011] Zusätzlich erfindungsgemäß sind der Steuereinheit Display-Mittel zugeordnet, welche
weiterbildend und bevorzugt an der Kühlschranktür vorgesehen und damit einfach von
außen sichtbar und so ausgestaltet sind, dass bei dem Netzspannungsausfall als Reaktion
auf diesen und zumindest über den vorbestimmten Mindestzeitraum eine Temperaturanzeige
einer aktuellen Kühlschrankinnentemperatur der Kühlschrankvorrichtung, insbesondere
des zur Kühlgutaufnahme vorgesehenen Innenraums, erfolgen kann. Damit ist es dann
insbesondere Bedienpersonen oder anderem Personal ermöglicht, durch Feststellung einer
aktuellen Innenraumtemperatur, auch während des Störzustands, eine Entscheidung darüber
zu treffen, ob das (potentiell sensible, empfindliche) Kühlgut aus dem Innenraum -
durch ordnungsgemäße Code-Eingabe - zu entfernen und umzulagern ist, oder aber ob
das Kühlgut, etwa bei noch ausreichender Isolation und entsprechend ausreichender
Lagertemperatur, im Innenraum verbleiben kann.
[0012] Im Ergebnis ist damit sowohl der Sicherungs-, als auch der Zugangs- und Informationskomfort
gattungsbildender Kühlschrankvorrichtungen, insbesondere im Ultra-Niedrigtemperatur-Kühlbereich
für empfindliche und sensible Kühlgüter, deutlich verbessert, so dass, neben einer
wirksamen Vermeidung von Missbrauch, eine höhere Zugangssicherheit in Verbindung mit
verbessertem Betriebsverhalten ermöglicht ist.
[0013] In erfindungsgemäß vorteilhafter Weise und in Weiterbildung der Erfindung weisen
die Sperrmittel einen elektromotorisch linear verschiebbaren Sperrbolzen als Sperrelement
auf, der, insbesondere durch einen ansonsten bekannten Kraftschluss, zum Gewährleisten
des Sperrens in einen Abschnitt des Verschlusshebels eingreifen kann, etwa eine darin
ausgebildete Bohrung. Auf diese Weise ist mechanisch sicher, gleichzeitig mit einfacher
elektromotorischer Realisierung und entsprechend mit geringem Herstellungsaufwand
die Sperrfunktionalität realisierbar, welche zudem dadurch zusätzlich weiter verbesserbar
ist, dass der elektromotorisch angetriebene Sperrbolzen zumindest in der das Sperren
ermöglichenden End- bzw. Anschlagposition stromlos stabil gehalten ist. Vorteilhaft
führt dies dazu, dass, synergistisch mit dem vorbeschriebenen Erfindungsgedanken,
die Sperrposition selbst bei dem Ausnahmezustand eines Stromausfalls erhalten bleibt.
Zusätzlich ermöglicht ein derartiger stromlos stabiler Ausfahrzustand eine niedrige
elektrische Energieaufnahme insbesondere der an diesem Sperrvorgang beteiligten elektromotorischen
Komponenten. Weiter bevorzugt und etwa durch geeignete Ausgestaltung der beteiligten
Aktoren ist zudem die Sperrbolzenbewegung beidseits bistabil, benötigt also lediglich
ein elektrisches Antriebssignal bei der eigentlichen Bewegung.
[0014] Eine zusätzliche und bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass dem Sperrbolzen
Detektor- bzw. Schaltermittel zugeordnet sind, welche insbesondere eine Freigabe,
nämlich eine zurückgezogene Verschiebeposition des Sperrbolzens, anzeigen. Dies kann
in der praktischen Realisierung vorteilhaft etwa dadurch geschehen, dass in der das
Freigeben bewirkenden zurückgezogenen Verschiebeposition des Sperrbolzens dieser einen
mechanischen Schaltkontakt berührt und damit schließt. Entsprechend ist es der angeschlossenen
Steuereinheit ermöglicht, zuverlässig diesen Öffnungs- bzw. Entsperrzustand zu erfassen
und ggf. bei weiteren Steuer- und Display-Aufgaben zu berücksichtigen.
[0015] Wiederum gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung, welche in Kombination
mit den vorbeschriebenen Weiterbildungen, jedoch auch alternativ und unabhängig von
diesen vorgesehen sein kann, sind dem Verschlusshebel Schwenkpositionsdetektormittel
zugeordnet und so mit der Steuereinheit verbunden, dass ein Schwenkzustand bzw. eine
Schwenkposition des Verschlusshebels, nämlich insbesondere die Öffnungs- sowie die
Verriegelungsposition, elektronisch erfass- und auswertbar sind. Zur Realisierung
dieser vorteilhaften Weiterbildung, welche etwa das nachfolgende Betätigen des Sperrbolzens
mit dem Zweck des Entsperrens sowie ein etwaiges späteres Wieder-Versperren abhängig
von den geeigneten (mechanischen) Schwenkpositionen des Verschlusshebels machen kann,
wird die Verschlusshebelfunktionalität in das Steuerverhalten der Vorrichtung unmittelbar
einbezogen. Dabei ist es weiterbildungsgemäß zunächst günstig, die Schwenkpositionsdetektormittel
an der Kühlschranktür, dem Verschlusshebel benachbart und bevorzugt mit diesem berührungslos
zusammenwirkend, anzuordnen, nicht zuletzt als an bzw. in der Kühlschranktür, etwa
für die Display-Mittel, ohnehin Steuerleitungen und dgl. Elektronikaggregate vorhanden
sind. Wiederum in bevorzugter Weiterbildung, einfach und kostengünstig in der Umsetzung
und betriebssicher im vorliegenden Kontext ist es zudem, die Schwenkpositionsdetektormittel
in Form von Magnetfelddektoren oder magnetisch betätigbaren Schaltern zur realisieren,
welche besonders geeignet und vorteilhaft (und weiter vorteilhaft berührungslos) mit
Permanentmagnetmitteln zusammenwirken können, welche am Verschlusshebel selbst vorgesehen
und ausgebildet sind. Auf diese Weise kann eine berührungslose, zuverlässige Detektion
realisiert sein, ohne dass etwa am Verschlusshebel selbst Leitungen oder andere elektronische
Aggregate vorgesehen sein müssen. Zudem gestatten dann die Magnetfelddetektormittel
bzw. die magnetisch betätigten Schaltermittel eine einfache und komfortable Signalauswertung.
[0016] Mit dem Zweck, bei andauerndem Netzspannungsausfall unbeabsichtigte Betriebszustände
zu verhindern, kann es weiterbildend vorteilhaft sein, die erfindungsgemäße Steuereinheit
so auszubilden, dass die Code-Betätigung und/oder das Freigeben während des Netzspannungsausfalls
beschränkt ist, insbesondere lediglich einmal durchgeführt werden kann.
[0017] Im Ergebnis gestatten damit auch die vorteilhaften Weiterbildungen der Erfindung
entsprechend der Unteransprüche die Realisierung der durch die Erfindung ermöglichten
vorteilhaften Schutz- und Betriebseigenschaften, insbesondere im sensiblen Kontext
der Ultra-Niedrigtemperatur-Kühlschrankvorrichtungen.
[0018] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese
zeigen in:
- Fig. 1:
- eine schematische Darstellung der netzspannungsbetriebenen Kühlschrankvorrichtung
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, bei welchem in der Art eines Blockschaltbilds
elektronische bzw. elektromechanische Funktionskomponenten die in der Figur gezeigte
Funktionalität des Verschlusshebels an der Kühlschranktür ergänzen.
[0019] Die Fig. 1 illustriert ein erstes Ausführungsbeispiel der netzspannungsbetriebenen
Kühlschrankvorrichtung der vorliegenden Erfindung. Dabei zeigt die schematische Perspektivansicht
der Fig. 1 einen zum Anschluss an ein (bevorzugt öffentliches) Spannungsversorgungsnetz
über einen Netzspannungseingang 10 anschließbaren Kühlschrank mit einer Kühlschranktür
2, welche, in der Fig. 1 nicht gezeigt, einen zur Kühlgutaufnahme vorgesehenen Innenraum
verschließt, welcher in einem stationären Kühlzustand auf eine Kühlbetriebstemperatur
bei -80°C gekühlt ist. Diese wird von einem dem Innenraum zugeordneten Temperatursensor
T erfasst.
[0020] In ansonsten bekannter Weise ist die Kühlschranktür 2, schwenkbar angelenkt an einen
den (nicht gezeigten) Innenraum umschließenden Kühlschrankkörper 4, zu öffnen (bzw.
zu verschließen) durch manuelle Betätigung eines Verschlusshebels 22, welcher um eine
horizontal verlaufende Schwenkachse 23 verschwenkbar ist; die Darstellung der Fig.
1 zeigt insoweit den Verschlusszustand, in welchem der Verschlusshebel 22 auf (nicht
gezeigte) Widerlagermittel am Körper 4 greift.
[0021] In seiner Verschlussposition (Fig. 1) gegen unbefugten Zugriff gesichert ist der
Verschlusshebel 22 durch Wirkung einer Sperrvorrichtung (Sperrmittel) 24, welche einen
in Richtung auf den Hebel 22 ausfahrbaren und im Sperrzustand in diesen sperrend eingreifenden
Sperrbolzen 26 ausbildet. Dieser Sperrbolzen ist wiederum im Inneren des Gehäuses
24 durch einen elektromotorisch angetriebenen Wendelantrieb in einer Vertikalrichtung
der Fig. 1 betätigbar, zwischen einer zurückgezogenen (geöffneten bzw. unversperrten)
Stellung, bei welcher der Sperrbolzen 26 außer Eingriff mit dem Hebel 22 steht (und
diesen insoweit zur Betätigung freigibt), und einem Verriegelungszustand, bei welchem
in der vorbeschriebenen Weise der Sperrbolzen 26 ausgefahren ist und durch Eingriff
in eine geeignete Öffnung bzw. eine Bohrung im Versschlusshebel 22 dessen Verschwenken
verhindert.
[0022] Die Ansteuerung dieser elektromotorischen Sperrbolzenbetätigung erfolgt durch eine
schematisch in der Fig. 1 gezeigte Steuereinheit 14, welche, etwa mittels einer Mikrocontrollereinheit
realisiert und mit geeigneter Betriebs-(System)Software versehen, den Ver- bzw. Entriegelungszustand
des Verschlusshebels 22 durch geeignete Ansteuerung des den Sperrbolzen 26 betätigenden
Motors durchführt.
[0023] Zusätzlich zeigt die Fig. 1 eine der Steuereinheit 14 zugeordnete Display-und Eingabeeinheit
16, welche eine Temperaturanzeige 18 für eine Innenraum-Kühltemperatur (abhängig von
einem Sensorausgangssignal des Temperatursensors T) sowie eine schematisch gezeigte
Tastatur 20 aufweist, über welche, zum Bewirken des Öffnungsbetriebs der Sperrmittel
24 und insoweit zum Freigeben des Sperrbolzens 26, zunächst ein korrekter Code eingegeben
werden muss.
[0024] Wie die Fig. 1 zusätzlich verdeutlicht, sind Sensormittel in Form eines Endschalters
28 sowie eines Magnetdetektors 32 vorgesehen und der Steuereinheit 14 zugeordnet,
um den Sperr- bzw. Entsperrbetrieb zu beeinflussen: So wird zunächst mittels des mechanisch
durch den Sperrbolzen im geöffneten (heruntergefahrenen) Zustand betätigten Endschalters
28 festgestellt, ob ein entriegelter bzw. zur Öffnung geeigneter Zustand des Sperrbolzens
26 vorliegt. Darüber hinaus erfolgt mittels des Magnetfelddetektors, etwa realisiert
durch einen Reed-Schalter an der Kühlschranktür 2 und zum Zusammenwirken mit einem
gegenüberliegend am Verschlusshebel 22 befestigten Permanentmagneten 30 eingerichtet,
festgestellt, ob der Verschlusshebel sich in der Verschlussposition (Fig. 1) befindet:
In dieser Position steht nämlich der Permanentmagnet 30 gegenüber dem Reed-Schalter
32, so dass eine entsprechende Detektion durch die Steuereinheit 14 erfolgen kann.
Lediglich in dieser Verschlussposition würde dann etwa ein Verschließen durch Hochführen
des Sperrbolzens 26 (bei entsprechender Ansteuerung der Funktionseinheit 24) erfolgen
können, so dass wirksam eine Fehlfunktion des Sperrbolzens verhindert werden kann
- insbesondere verhindert nämlich die Kombination 30, 32, dass in einer Fehlstellung,
etwa einem verschwenkten Zustand des Verschlusshebels 22, eine derartige Betätigung
des Sperrbolzens 26 zum Verschließen ausgelöst werden kann.
[0025] Wie die schematisch die in die Darstellung der Fig. 1 eingebrachten Blockschaltbilder
zusätzlich verdeutlichen, ist das Ausführungsbeispiel versehen mit einer Notfallfunktionalität
für den Fall einer (unbeabsichtigten) Unterbrechung bzw. eines Ausfalls der am Anschluss
10 anliegenden Netzspannung. So wird nämlich zunächst die Netzspannung benutzt, um,
schematisch symbolisiert durch die Funktionseinheit 12, Kühlaggregate und zugeordnete
Steuereinheiten für das Kühlen des Innenraums des Kühlschranks auf die vorgesehene
Soll-Temperatur zu versorgen. Diese Einheiten sind als solche bekannt und werden nicht
gesondert dargestellt oder beschrieben.
[0026] Gleichzeitig ist eine batteriebetriebene Puffereinheit 13 vorgesehen, welche, bei
angeschlossener Netzspannung 10, diese (geeignet durch nicht gezeigte Netzteilmittel
aufbereitet) empfängt und so puffert, dass ein nachfolgend zu beschreibender Notfallbetrieb
der Steuereinheit 14 samt damit verbundener Display- und Eingabeeinheit 16, 18, 20
sichergestellt werden kann, und zwar über einen vorgesehenen Mindest-Betriebszeitraum
von 72 Stunden ohne angeschlossenes Netzspannungssignal: In diesem Notfallmodus ist
nämlich die Steuereinheit 14, über den in den Kühlinnenraum des Kühlschranks wirkenden
Temperaturfühler T, nach wie vor in der Lage, kontinuierlich eine Kühltemperatur dieses
Innenraums festzustellen, geeignet digital aufzubereiten und auf dem Display 14 der
Display- und Eingabeeinheit 16, montiert auf einer frontseitigen Außenfläche der Tür
2, zur Darstellung zu bringen. Dabei muss diese Darstellung nicht kontinuierlich erfolgen,
vielmehr kann sie auch durch Betätigung der symbolisch durch die Tastenreihe 20 eines
Interfaces erfolgen (welches wiederum alternativ etwa auch durch berührungsempfindliche
Funktionalität der Display-Einheit 18, etwa in der Art eines bekannten Touch-Screen,
realisiert sein kann). Die Batteriepuffereinheit 13 sorgt dabei für eine Aufrechterhaltung
dieser Funktionalität während dieses 72-stündigen Mindest-Zeitraums. Darüber hinaus
sorgt die Stromversorgung 14 auch dafür während dieses Zeitraums (mindestens) einmal
den vorbeschrieben und code-gesicherten Freigabe- und Öffnungsbetrieb der Einheit
24 durch Ansteuerung der Steuereinheit 14 sicherzustellen: Selbst während des Stromausfalls
erfordert nämlich das Freigeben des Verschlusshebels durch Herabführen des Sperrbolzens
26 durch Wirkung der Sperrmittel 24 ein Freigabesignal durch die Steuereinheit 14,
welches lediglich dann erzeugt wird, wenn eine Bedienperson mittels der Tasten 20
einen korrekten Code eingegeben hat.
[0027] Dabei hat sich, im Rahmen des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels, die Bedienperson
durch Ablesen der Temperaturanzeige auf dem Display 18 vor diesem Öffnen davon überzeugt,
dass dies tatsächlich eine zum Zugriff auf den Inhalt des Kühlschranks geeignete Maßnahme
ist, also etwa mit der Absicht, diesen Inhalt dann in einen noch funktionsfähigen
Kühlschrank umzulagern.
[0028] In diesem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Display zusätzlich
in der Lage, während des Minimum-Anzeigezeitraums während des Stromausfalls neben
der Temperaturanzeige eine Betriebszustands-, insbesondere Störungsmeldungsanzeige
auszugeben. Auf diese Weise kann dann nämlich eine Bedien- oder Wartungsperson (zusätzlich)
Erkenntnisse über das Kühlgerät erhalten, etwa über den Umstand, ob der Stromausfall
(tatsächlich) rein extern bedingt ist, oder ob etwa ein Defekt der Funktionseinheit
12 vorliegt. Auch dies ist exemplarisch; so kann nämlich diese weiterbildende Funktionalität
auf dem Display insbesondere auch benutzt werden, um in der Art einer Notfall-Hinweisanzeige
der Bedienperson Hinweise zu geben, wie nunmehr (auch zur Behebung der Störung) zu
verfahren ist.
[0029] Darüber hinaus gestattet die vorbeschriebene Not-Öffnungsfunktionalität (erfindungsgemäß
mit notwendiger Code-Eingabe) das Öffnen nur einmal, so dass insbesondere ein nachfolgendes
Verschließen verhindert ist, es sei dann, es ist zwischenzeitlich wieder eine ordnungsgemäße
Netzspannungsversorgung am Anschluss 10 vorhanden (und es sind ggf. Initialisierungs-
bzw. Neustartprozesse des der Steuereinheit 14 zugeordneten Betriebssystems erfolgt).
[0030] Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt. Weder sind
zur Realisierung der Erfindung die konkreten Einsatz- bzw. Umgebungsparameter erforderlich
- so ist zwar die vorliegende Erfindung besonders günstig und geeignet im Kontext
der Ultra-Niedrigtemperatur-Kühlschrankvorrichtungen anwendbar, jedoch sind auch andere
Anwendungsfälle denkbar - noch muss etwa die Verschluss- und Sperrfunktionalität notwendigerweise
in der beschriebenen konkreten Weise passieren, auch hier sind auch zahlreiche andere
elektromechanische Lösungen denkbar.
1. Netzspannungsbetriebene Kühlschrankvorrichtung, insbesondere Ultra-Niedrigtemperatur-Kühlschrankvorrichtung,
mit
einer einen zwischen einer Öffnungs- und einer Verriegelungsposition schwenkbar angelenkten
Verschlusshebel (22) aufweisenden Kühlschranktür (2)
und dem Verschlusshebel zugeordneten, ein elektromotorisch und/oder elektromagnetisch
betätigtes Sperrelement (26) aufweisenden Sperrmitteln (24),
die in Abhängigkeit von einer mittels einer Codeeingabeeinheit (20) durch eine Bedienperson
eingebbaren Codebetätigung das Schwenken des Verschlusshebels sperrt oder freigibt,
dadurch gekennzeichnet,
dass den Sperrmitteln sowie der Codeeingabeeinheit eine elektronische Steuereinheit (14)
sowie netzspannungsunabhängige Batteriepuffermittel (13) so zugeordnet sind,
dass als Reaktion auf einen Netzspannungsausfall die Codebetätigung sowie das Freigeben
über einen vorbestimmten Mindestzeitraum ohne Netzspannungsversorgung ermöglicht ist,
wobei der Steuereinheit zugeordnete, insbesondere an der Kühlschranktür vorgesehene,
Displaymittel (18) so ausgebildet sind, dass bei dem Netzspannungsausfall und zumindest
über den vorbestimmten Mindestzeitraum eine Temperaturanzeige einer aktuellen Kühlschrankinnentemperatur
der Kühlschrankvorrichtung erfolgen kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorbestimmte Mindestzeitraum 50 Stunden, bevorzugt 70 Stunden, beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrmittel einen elektromotorisch linear verschiebbaren Sperrbolzen (26) als
Sperrelement aufweisen, der bei dem Sperren in einen Abschnitt des Verschlusshebels
insbesondere kraftschlüssig eingreifen kann.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrmittel so ausgebildet sind, dass der Sperrbolzen in der das Sperren ermöglichenden
End- oder Anschlagposition stromlos stabil gehalten ist, weiter bevorzugt die Sperrmittel
zum Antreiben des Sperrbolzens in stromlos bistabile Endpositionen ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrmittel zum Detektieren einer Verschiebeposition, insbesondere einer das
Freigeben bewirkenden zurückgezogenen Verschiebeposition des Sperrbolzens, mit der
Steuereinheit verbundene Detektor- und/oder Schaltermittel (24) aufweisen, welche
bevorzugt als durch den Sperrbolzen betätigbare mechanische Schaltermittel (24) realisiert
sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Verschlusshebel, bevorzugt an der Kühlschranktür vorgesehene, Schwenkpositionsdetektormittel
(30, 32) zugeordnet und mit der Steuereinheit verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenkpositionsdetektormittel Magnetfelddetektormittel (32) und/oder magnetisch
betätigbare Schaltermittel aufweisen, die zum magnetischen Zusammenwirken mit am Verschlusshebel
vorgesehenen Permanentmagnetmitteln (30) ausgebildet sind, oder einen Lagesensor oder
einen berührend oder berührungslos betätigbaren Schalter aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit so ausgebildet ist, dass die Codebetätigung und/oder das Freigeben
als Reaktion auf den Netzspannungsausfall nur eine vorbestimmte Anzahl von Malen,
insbesondere nur einmal, ermöglicht ist und bevorzugt ein Sperr- und/oder Verriegelungsbetrieb
verhindert ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit und die Display-Einheit zum zusätzlichen Anzeigen einer Störungs-,
Betriebszustands- und/oder Betriebshinweisinformation während des Mindestzeitraums
ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein zur Kühlgutaufnahme vorgesehener Innenraum bei einer stationären Kühlbetriebstemperatur
< -50° C, bevorzugt < -80° C, betrieben wird.