[0001] Die Erfindung betrifft einen Mikrowellenofen, wie er vorteilhaft zur Zubereitung
von Nahrungsmitteln verwendet und ausgebildet ist, also als Elektro-Haushaltsgerät.
[0002] Bekannte und übliche Mikrowellenöfen sind mit einem Magnetron als Mikrowellenerzeugungseinheit
ausgestattet. Sie können auch mit einer Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit ausgestattet
sein, so dass Halbleiterelemente zur Erzeugung von Mikrowellen verwendet werden können,
siehe die
EP 3035773 A1. Letzteres stellt eine neue Technik dar, welche auch als Solid State Cooking bezeichnet
werden kann.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen eingangs genannten Mikrowellenofen
zu schaffen, mit dem Probleme des Standes der Technik vermieden werden können und
es insbesondere möglich ist, die Funktionssicherheit des Mikrowellenofens sicherzustellen
bei gleichzeitig geringem Herstellungsaufwand.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Mikrowellenofen mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
weiteren Ansprüche und werden im Folgenden näher erläutert. Der Wortlaut der Ansprüche
wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
[0005] Der Mikrowellenofen weist eine Kavität bzw. eine Mikrowellenofenmuffel auf. Er weist
eine Tür auf, mittels welcher die Kavität in einem geschlossenen Zustand verschlossen
ist und welche die Kavität in einem offenen Zustand zugänglich lässt. Der Mikrowellenofen
weist ferner eine Mikrowellenerzeugungseinheit zum Erzeugen von in die Kavität abzugebenden
Mikrowellen auf. Außerdem weist er mindestens einen Türschalter auf, welcher dazu
ausgebildet ist, den geschlossenen oder offenen Zustand der Tür zu detektieren bzw.
zumindest sicher zu erkennen, ob die Tür ganz geschlossen ist. Der Türschalter ist
dazu ausgebildet, eine Stromversorgung der Mikrowellenerzeugungseinheit zu unterbrechen,
wenn die Tür geöffnet wird bzw. nicht mehr ganz geschlossen ist. Dies ist erforderlich,
um die Erzeugung von Mikrowellen bei offener Tür zu verhindern, da dies ansonsten
zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Hier sind auch die Zulassungsanforderungen
an solche Geräte sehr hoch.
[0006] Erfindungsgemäß ist eine Abschalteinrichtung vorgesehen, welche mit dem mindestens
einen Türschalter und der Mikrowellenerzeugungseinheit verbunden ist. Sie ist so verschaltet,
dass sie die Mikrowellenerzeugungseinheit ansprechend auf einen durch den Türschalter
erkannten offenen bzw. nicht mehr ganz geschlossenen Zustand der Tür unmittelbar abschaltet
und/oder das Erzeugen von Mikrowellen unmittelbar beendet.
[0007] Durch die Abschalteinrichtung kann insbesondere der Tatsache Rechnung getragen werden,
dass bei modernen Mikrowellenerzeugungseinheiten, insbesondere vorgenannten Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheiten,
häufig Kondensatoren vorhanden sind. Diese sorgen bei einem reinen Unterbrechen der
Stromzufuhr zur Mikrowellenerzeugungseinheit dafür, dass trotz fehlender Stromzufuhr
bzw. Spannungsversorgung noch für eine gewisse Zeit weiter Mikrowellen erzeugt werden,
auch bei gerade geöffneter Tür. Dies kann zu einer Gesundheitsgefährdung führen.
[0008] Durch die Ausführung der Abschalteinrichtung, welche entsprechend der beschriebenen
Funktionalität verschaltet ist, wird im Gegensatz zu einer programmierten Ausführung
einer Abschaltung erreicht, dass die Funktionalität hardwaremäßig realisiert ist.
Es ist somit nicht erforderlich, einen Mikrocontroller und die darauf laufende Software
in ein Sicherheitskonzept mit einzubeziehen, was erheblichen Aufwand bei einer dafür
nötigen Zertifizierung oder Approbation einspart.
[0009] Der Mikrowellenofen weist bevorzugt mehrere Türschalter bzw. eine Mehrzahl von Türschaltern
auf, insbesondere bis zu drei Türschalter. Damit kann die Sicherheit weiter erhöht
werden, da bei Ausfall eines Türschalters noch ein weiterer Türschalter oder auch
mehrere weitere Türschalter vorhanden sind, welche einen eventuell offenen Zustand
der Tür detektieren. Die Türschalter können in unterschiedlichen Kombinationen verschaltet
sein und verschaltet werden.
[0010] Alle hierin erwähnten Ausführungen der Erfindung können mit zumindest einem Türschalter
und entsprechend auch mit mehreren Türschaltern ausgeführt werden.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist der mindestens eine Türschalter in einer Leitung
einer Wechselstromversorgung der Mikrowellenerzeugungseinheit verschaltet. Dadurch
kann auch unmittelbar die Stromversorgung der Mikrowellenerzeugungseinheit unterbrochen
werden, was eine zusätzliche Sicherheit darstellt, auch wenn diese Maßnahme nicht
die gleiche Geschwindigkeit hat wie die beschriebene Wirkung der Abschalteinrichtung.
[0012] Bevorzugt ist der Türschalter dazu ausgebildet, eine Leitung zur Abschalteinrichtung
bei offenem Zustand der Tür zu unterbrechen. Damit kann sowohl die Wechselstromversorgung
abgeschaltet werden wie auch ein entsprechendes Signal an die Abschalteinrichtung
ausgelöst werden. Insbesondere kann die Abschalteinrichtung dazu ausgebildet sein,
eine solche unterbrochene Leitung zu detektieren, welche bei offenem Zustand der Türe
entsteht.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung kann die Abschalteinrichtung ein eingangsseitiges
Differenzierglied und ein dem Differenzierglied nachgeschaltetes Integrierglied aufweisen,
um ein binäres Signal zu erzeugen. Eine solche Ausführung hat sich für typische Situationen
beim Abschalten einer Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit bewährt.
[0014] Es ist möglich, dass eine Glättungsschaltung und/oder eine Gleichrichterschaltung
vorgeschaltet werden können, um die Abschalteinrichtung besser an eine Verwendung
bei Wechselstrom anzupassen. Dies ergibt ein besser verwertbares bzw. auswertbares
Signal.
[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung weist die Abschalteinrichtung eine
Signalleitung auf, die direkt in die Mikrowellenerzeugungseinheit geführt ist. So
kann die direkte Abschaltung der Mikrowellenerzeugungseinheit bzw. der Erzeugung von
Mikrowellen besser und vor allem direkter erfolgen, weil sie schneller geht.
[0016] Bevorzugt erfolgt beim Abschalten der Mikrowellenerzeugungseinheit durch die Abschalteinrichtung
eine elektrische Trennung von einer Anzahl von Kapazitäten. Dadurch können Kapazitäten,
welche ein unmittelbares Beenden der Mikrowellenerzeugung durch die Mikrowellenerzeugungseinheit
gegebenenfalls verhindern können, elektrisch getrennt werden, so dass die Erzeugung
von Mikrowellen unmittelbar beendet wird. Anders ausgedrückt steht bei einer solchen
Trennung die jeweilige Kapazität nicht mehr als Energiespeicher zur Verfügung, was
zu einer schnelleren Beendigung der Erzeugung von Mikrowellen führt.
[0017] Gemäß einer Ausführung kann die Abschalteinrichtung zum Abschalten der Mikrowellenerzeugungseinheit
auf eine Primärseite und/oder auf einen Schaltregler und/oder auf eine Sekundärseite
eines Schaltnetzteils einwirken. So stehen mehrere vorteilhafte Möglichkeiten frei,
abhängig vom tatsächlichen Aufbau und einer Verschaltung der Mikrowellenerzeugungseinheit
eine gute Möglichkeit zum Einwirken zu haben.
[0018] Die Mikrowellenerzeugungseinheit kann gemäß einer Ausführung vorteilhaft eine Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit
sein. Bei einer solchen Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit kommt der Vorteil
besonders zum Tragen, dass die Abschalteinrichtung verschaltet ist und typischerweise
ihre Funktionalität nicht vom Funktionieren von Softwarekomponenten abhängt. Dies
erleichtert eine Sicherheitszertifizierung bzw. Approbation erheblich, da die Software
darin nicht miteinbezogen werden muss.
[0019] Bevorzugt wirkt die Abschalteinrichtung zum Abschalten einer Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit
auf einen Hochfrequenzteil der Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit ein. Dies kann
insbesondere an einer Gate-Spannung eines Vorverstärkers und/oder an einer Gate-Spannung
eines Leistungsverstärkers und/oder an einer oder mehreren Verstärkerstufen und/oder
an einem Enable-Eingang eines Oszillatorbausteins und/oder an einem Hochfrequenzschalter
und/oder an einer Pulsweitenmodulationserzeugung (PWM) sein. Die PWM kann in den bereits
erwähnten Oszillatorbaustein eingehen. An solchen Stellen kann eine besonders vorteilhafte,
insbesondere schnelle Abschaltung erreicht werden.
[0020] Im Rahmen einer Ausgestaltung der Erfindung können die hierin beschriebenen Stellen,
an welchen die Abschalteinrichtung zum Abschalten einwirken kann, in beliebiger Weise
miteinander kombiniert werden. Die Abschalteinrichtung kann also an verschiedenen
oder an mehreren der beschriebenen Stellen oder auch noch an anderen Stellen einwirken.
Alle solchen Kombinationen und Unterkombinationen gelten als Bestandteil der Offenbarung
dieser Anmeldung bzw. Erfindung.
[0021] Gemäß einer Weiterbildung ist der Türschalter mit einem oder mit einer Mehrzahl von
Eingängen der Abschalteinrichtung verbunden. Dabei ist die Abschalteinrichtung so
verschaltet, dass sie die Mikrowellenerzeugungseinheit abschaltet, wenn sie darauf
anspricht, dass zumindest an einem der Eingänge ein jeweiliges vordefiniertes Signal
anliegt. Dadurch können zusätzlich zur Abschaltung mittels der Türschalter auch weitere
Signalquellen verwendet werden, um eine Abschaltung, insbesondere aus Sicherheitsgründen,
auszulösen.
[0022] Die Eingänge können beispielsweise so verschaltet sein, dass sie logisch verundet
oder verodert sind. Dadurch kann erreicht werden, dass die Mikrowellenerzeugung nur
dann stattfinden kann bzw. nur dann nicht abgeschaltet wird, wenn alle Eingänge anzeigen,
dass einer Mikrowellenerzeugung keine Sicherheitsbedenken entgegenstehen. Das hierzu
erforderliche jeweilige vordefinierte Signal kann beispielsweise bei allen Eingängen
0 oder 1 sein. Es können jedoch auch unterschiedliche vordefinierte Signale verwendet
werden.
[0023] Mit zumindest einem Eingang kann ein Temperatursensor verbunden sein. Damit können
Temperaturwerte von Bauteilen überwacht werden, so dass bei einer zu hohen Temperatur
eines Bauteils eine Abschaltung ausgelöst werden kann. Es kann auch zumindest ein
Eingang mit einem Ausgangsanschluss eines Mikrocontrollers oder einer anderen programmierbaren
Einheit verbunden sein. Dadurch kann auch einem Mikrocontroller oder einer anderen
programmierbaren Einheit die Möglichkeit gegeben werden, darauf Einfluss zu nehmen,
ob eine Mikrowellenerzeugung stattfinden soll oder nicht. Beispielsweise kann dadurch
erreicht werden, dass beim Schließen einer Tür ein Mikrocontroller oder eine andere
programmierbare Einheit festlegen kann, dass die Mikrowellenerzeugung erst später
beginnen soll, also mit einer Zeitverzögerung.
[0024] Es kann auch ein Eingang mit zumindest einer Kopplerstruktur zur Erfassung reflektierter
Mikrowellenleistung verbunden sein. Dadurch kann eine reflektierte Mikrowellenleistung
erfasst werden und zur Steuerung der Mikrowellenerzeugung verwendet werden. Insbesondere
kann bei einer zu hohen reflektierten Leistung die Mikrowellenerzeugung reduziert
oder vorteilhaft beendet werden.
[0025] Durch die eben beschriebenen zusätzlichen Eingänge, mit welchen ebenfalls die Mikrowellenerzeugung
abgeschaltet werden kann, ist kein Verlust des eingangs erwähnten Vorteils verbunden,
dass eine Software nicht mit in eine Sicherheitszertifizierung oder Approbation miteinbezogen
werden muss. Es wird hier lediglich eine zusätzliche Funktionalität zum Abschalten
zur Verfügung gestellt, welche die Abschaltfunktionalität der oben erwähnten Türschalter
in keiner Weise beeinträchtigt.
[0026] Gemäß einer Ausführung weist der Mikrowellenofen einen sogenannten eingangsseitigen
Primary Interlock Switch und/oder einen sogenannten ausgangsseitigen Monitor Switch
als Türschalter auf. Gemäß einer weiteren Ausführung weist der Mikrowellenofen einen
dem Primary Interlock Switch nachgeschalteten Secondary Interlock Switch als Türschalter
auf, welcher bei offenem Zustand der Tür zwei Leitungen kurzschließt, so dass bei
Anliegen einer Versorgungsspannung eine in einer der Leitungen verschaltete Sicherung
öffnen oder durchbrennen würde, wenn der Primary Interlock Switch nicht geöffnet hätte.
So kann eine zusätzliche Sicherheit erreicht werden, da beispielsweise für den Fall,
dass Kontakte des Primary Interlock Switch kurzgeschlossen sein oder kleben sollten,
der Secondary Interlock Switch beim Öffnen der Tür die beiden Leitungen kurzschließt.
Anschließend brennt die Sicherung durch, da aufgrund der Fehlfunktion des Primary
Interlock Switch noch eine Versorgungsspannung anliegt. Im Normalbetrieb liegt aufgrund
der ordnungsgemäßen Funktion des Primary Interlock Switch beim Öffnen des Secondary
Interlock Switch bzw. bei dessen Umschalten zum Kurzschließen der Leitungen bereits
keine Versorgungsspannung mehr an, so dass die Sicherung nicht öffnet oder durchbrennt.
[0027] Bevorzugt ist die Mikrowellenerzeugungseinheit so ausgebildet, dass sie beim Abschalten
unmittelbar die Erzeugung von Mikrowellen beendet. Hierzu kann insbesondere, wie weiter
oben bereits beschrieben, eine elektrische Trennung von Kapazitäten vorgenommen werden.
So steht unmittelbar keine Energie mehr zum Erzeugen von Mikrowellen zur Verfügung.
Dadurch kann eine besonders hohe Sicherheit erreicht werden.
[0028] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0029] Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung,
die nachfolgend anhand der Fig. 1 erläutert sind. Dabei zeigt die Fig. 1 eine Schaltung
eines erfindungsgemäßen Mikrowellenofens.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0030] Fig. 1 zeigt eine Schaltung 10 eines erfindungsgemäßen Mikrowellenofens 50 gemäß
Ausführungsbeispielen der Erfindung. Dabei sind unterschiedliche Ausführungsbeispiele
dargestellt, welche unterschiedliche mögliche Ausführungen zeigen, wie eine Abschalteinrichtung
auf eine Mikrowellenerzeugungseinheit einwirken kann, um die Mikrowellenerzeugung
zu beenden. Diese sind mit den Kleinbuchstaben a) bis g) bezeichnet. Diese Ausführungen
können alleine verwendet oder auch beliebig miteinander kombiniert werden. Der Einbau
der Schaltung 10 in einen Mikrowellenofen stellt den Fachmann vor keinerlei Probleme.
[0031] Die Schaltung 10 weist eine Leistungsversorgungseinheit (Power Supply Unit, PSU)
20 auf, welche zur unmittelbaren Leistungsversorgung einer Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit
40 dient. Hierzu ist die PSU 20 an eine Wechselstromversorgung angeschlossen, deren
Leitungen mit L und N bezeichnet sind.
[0032] Die Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit 40 erzeugt, wenn sie mit Strom versorgt
wird und eine weiter unten beschriebene Abschalteinrichtung 30 nicht aktiv ist, Mikrowellen,
welche in eine Kavität des Mikrowellenofens 50 in üblicher Weise abgegeben werden.
Sie weist einen Oszillatorbaustein 42, einen Vorverstärker 44 und einen Leistungsverstärker
46 auf.
[0033] In der Leitung L ist zunächst eine Sicherung F1 verschaltet. Anschließend können
bis zu drei Türschalter vorgesehen bzw. verschaltet sein. Hier sind dies drei Türschalter
in Form eines Primary Interlock Switch S1, eines Secondary Interlock Switch S2 und
eines Monitor Switch S3 verschaltet. Die drei Türschalter S1, S2, S3 werden dabei
von einer Tür des Mikrowellenofens 50 betätigt, wobei sie beim Öffnen der Tür vorteilhaft
in einer Reihenfolge S1, S2, S3 und unmittelbar hintereinander geöffnet werden können.
Somit entsteht hier eine bis zu dreifache Sicherheit, so dass selbst beim Ausfall
von zwei Schaltern noch eine Unterbrechung der Stromversorgung für die PSU 20 durch
den verbleibenden intakten Schalter resultieren würde.
[0034] Des Weiteren ist der Secondary Interlock Switch S2 so verschaltet, dass er im Zustand
bei offener Tür nicht nur die Leitung L unterbricht, sondern diese auch zur Leitung
N kurzschließt. Dadurch würde für den Fall, dass bei dem Primary Interlock Switch
S1 eine Fehlfunktion in Form kurzgeschlossener bzw. verklebter Kontakte vorliegen
würde, unmittelbar die Sicherung F1 durchbrennen bzw. ansprechen und öffnen, so dass
die Stromversorgung bis zum Auswechseln oder Aktivieren der Sicherung F1 unterbrochen
wäre.
[0035] In der Leitung N ist des Weiteren ein Schaltkontakt (Switching Contact) k(a) verschaltet,
welcher für eine zusätzliche Unterbrechung sorgen kann. Ein ähnlicher Schaltkontakt
k(b) ist auch ausgangsseitig zur PSU 20 in einer Leitung verschaltet. Auch damit kann
eine Unterbrechung erreicht werden.
[0036] Die PSU 20 versorgt die Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit 40 unmittelbar mit
elektrischer Leistung, was dadurch dargestellt ist, dass die beiden rechts abgehenden
Leitungen jeweils mit einem Pfeil versehen sind. Sie führen zur Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit
40, welche lediglich in den Ausführungen d) bis g) dargestellt ist. In diesen Ausführungen
ist auch der Mikrowellenofen 50 dargestellt.
[0037] Die Schaltung 10 weist des Weiteren die bereits weiter oben erwähnte Abschalteinrichtung
30 auf. Die Abschalteinrichtung 30 ist wie gezeigt mit den beiden Leitungen L und
N verbunden. Sofern zumindest einer der bereits erwähnten drei Türschalter S1, S2
oder S3 öffnet, wird somit auch die Eingangsseite der Abschalteinrichtung 30 beeinflusst,
d.h. insbesondere auf einen Null-Pegel gelegt.
[0038] Um ein solches Signal in ein Schaltsignal umzuwandeln, verfügt die Abschalteinrichtung
30 über ein Differenzierglied 32 und ein Integrierglied 34.
[0039] Ausgangsseitig kann die Abschalteinrichtung 30 auf unterschiedliche Komponenten wirken,
was als mögliche Ausführungen mit den Kleinbuchstaben a) bis g) dargestellt ist und
nachfolgend beschrieben werden wird.
[0040] Bei a) wirkt die Abschalteinrichtung 30 auf einen Schaltregler 25 der PSU 20. Damit
kann beispielsweise eine Stromversorgung der Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit
40 unterbrochen werden.
[0041] Bei b) wirkt die Abschalteinrichtung 30 auf eine Primärseite eines Schaltnetzteils
K(a).
[0042] Bei c) wirkt die Abschalteinrichtung 30 auf ein Relais an einer Sekundärseite eines
Schaltnetzteils K(b).
[0043] Bei d) wirkt die Abschalteinrichtung 30 auf einen Enable-Eingang des Oszillatorbausteins
42 der Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit 40.
[0044] Bei e) wirkt die Abschalteinrichtung 30 auf eine Gate-Spannung des Vorverstärkers
44 bzw. an einer oder mehreren Verstärkerstufen des Vorverstärkers 44 der Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit
40.
[0045] Bei f) wirkt die Abschalteinrichtung 30 auf eine Gate-Spannung des Leistungsverstärkers
46 der Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit 40.
[0046] Bei g) wirkt die Abschalteinrichtung 30 auf eine Pulsweitenmodulationserzeugung PWM,
welche in den bereits erwähnten Oszillatorbaustein 42 eingeht.
[0047] So wirkt die Abschalteinrichtung 30 jeweils in die Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit
40 hinein, nur eben an unterschiedlichen Stellen. Wichtig ist dabei als Ergebnis das
direkte bzw. schnelle Abschalten der Erzeugung von Mikrowellen.
[0048] In einer tatsächlichen Realisierung eines Mikrowellenofens ist zumindest eine dieser
Varianten realisiert. Es können jedoch auch mehrere dieser Varianten verwendet werden
und sie können beliebig untereinander kombiniert werden.
[0049] Durch die Abschalteinrichtung 30 kann zusätzlich zur Unterbrechung der Stromzufuhr
durch die bis zu drei Türschalter S1, S2, S3 eine Abschaltwirkung realisiert werden,
welche schneller ist und/oder welche vor allem eine Erzeugung von Mikrowellen unmittelbar
beendet. Dies erhöht die Sicherheit des Mikrowellenofens 50.
[0050] Im Rahmen der Erfindung sollen alle hier gezeigten Ausführungen als Verschaltung
der Abschalteinrichtung 30 mit der Mikrowellenerzeugungseinheit 40 verstanden werden
können, da eine entsprechende Einwirkung auf die Funktionalität der Mikrowellenerzeugungseinheit
40 erfolgt. Im Vergleich zu softwarebasierten Lösungen wird dadurch der Aufwand für
eine Zertifizierung bzw. Approbation deutlich gesenkt.
1. Mikrowellenofen (50), aufweisend
- eine Kavität,
- eine Tür, wobei
in einem geschlossenen Zustand der Tür die Kavität verschlossen ist, und
in einem offenen Zustand der Tür die Kavität zugänglich ist,
- eine Mikrowellenerzeugungseinheit (40) zum Erzeugen von in die Kavität abzugebenden
Mikrowellen,
- mindestens einen Türschalter (S1, S2, S3), welcher dazu ausgebildet ist, den geschlossenen
oder offenen Zustand der Tür zu detektieren,
gekennzeichnet durch
- eine Abschalteinrichtung (30), welche mit dem mindestens einen Türschalter (S1,
S2, S3) und der Mikrowellenerzeugungseinheit (40) verbunden ist und so verschaltet
ist, dass sie die Mikrowellenerzeugungseinheit (40) ansprechend auf einen durch den
Türschalter (S1, S2, S3) erkannten offenen Zustand der Tür unmittelbar abschaltet
und/oder das Erzeugen von Mikrowellen unmittelbar beendet.
2. Mikrowellenofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrowellenofen (50) eine Mehrzahl von Türschaltern (S1, S2, S3) aufweist, vorzugsweise
bis zu drei Türschalter (S1, S2, S3), die in unterschiedlichen Kombinationen verschaltbar
sind.
3. Mikrowellenofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Türschalter (S1, S2, S3) in einer Leitung (L) einer Wechselstromversorgung
der Mikrowellenerzeugungseinheit (40) verschaltet ist.
4. Mikrowellenofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Türschalter (S1, S2, S3) dazu ausgebildet ist, eine Leitung (L)
zur Abschalteinrichtung (30) bei offenem Zustand der Tür zu unterbrechen.
5. Mikrowellenofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschalteinrichtung (30) ein eingangsseitiges Differenzierglied (32) und ein
dem Differenzierglied (32) nachgeschaltetes Integrierglied (34) aufweist, um ein binäres
Signal zu erzeugen.
6. Mikrowellenofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschalteinrichtung (30) mit einer Signalleitung direkt in die Mikrowellenerzeugungseinheit
(40) geführt ist.
7. Mikrowellenofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Abschalten der Mikrowellenerzeugungseinheit (40) durch die Abschalteinrichtung
(30) eine elektrische Trennung von einer Anzahl von Kapazitäten erfolgt.
8. Mikrowellenofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschalteinrichtung (30) zum Abschalten der Mikrowellenerzeugungseinheit (40)
auf eine Primärseite und/oder auf einen Schaltregler und/oder auf eine Sekundärseite
eines Schaltnetzteils (K(a), K(b)) einwirkt.
9. Mikrowellenofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrowellenerzeugungseinheit (40) eine Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit
(40) ist, wobei vorzugsweise die Abschalteinrichtung (30) zum Abschalten der Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit
(40) auf einen Hochfrequenzteil der Halbleiter-Mikrowellenerzeugungseinheit (40) einwirkt.
10. Mikrowellenofen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschalteinrichtung (30) an einen Enable-Eingang eines Oszillatorbausteins (42)
und/oder an einer Gate-Spannung eines Vorverstärkers (44) und/oder an einer oder mehreren
Verstärkerstufen und/oder Gate-Spannung eines Leistungsverstärker (46) und/oder an
einem Hochfrequenzschalter und/oder an einer Pulsweitenmodulationserzeugung (PWM),
die in den Oszillatorbaustein (42) eingeht.
11. Mikrowellenofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Türschalter (S1, S2, S3) mit einem Eingang oder mit einer Mehrzahl
von Eingängen der Abschalteinrichtung (30) verbunden ist, wobei die Abschalteinrichtung
(30) so verschaltet ist, dass sie die Mikrowellenerzeugungseinheit (40) ansprechend
darauf abschaltet, dass zumindest an einem der Eingänge ein jeweiliges vordefiniertes
Signal anliegt.
12. Mikrowellenofen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingänge so verschaltet sind, dass sie logisch verundet oder verodert sind.
13. Mikrowellenofen nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
- zumindest ein Eingang mit einem Temperatursensor verbunden ist,
und/oder
- zumindest ein Eingang mit einem Ausgangsanschluss eines Mikrocontrollers oder einer
anderen programmierbaren Einheit verbunden ist,
und/oder
- zumindest ein Eingang mit einer Kopplerstruktur zur Erfassung reflektierter Mikrowellenleistung
verbunden ist.
14. Mikrowellenofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er einen eingangsseitigen Primary Interlock Switch (S1) und/oder einen ausgangsseitigen
Monitor Switch (S3) als Türschalter (S1, S2, S3) aufweist, wobei vorzugsweise der
Mikrowellenofen einen dem Primary Interlock Switch (S1) nachgeschalteten Secondary
Interlock Switch (S2) als Türschalter (S1, S2, S3) aufweist, welcher bei offenem Zustand
der Tür zwei Leitungen (L, N) kurzschließt, so dass bei Anliegen einer Versorgungsspannung
eine in einer der Leitungen verschaltete Sicherung (F1) durchbrennt.
15. Mikrowellenofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrowellenerzeugungseinheit (40) so ausgebildet ist, dass sie beim Abschalten
unmittelbar die Erzeugung von Mikrowellen beendet.