[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Brennofen für Zahnersatz oder -teilersatz,
insbesondere für Dentalkeramik, mit einer beheizbaren und insbesondere auch evakuierbaren
Brennkammer, einer Steuereinrichtung zum Steuern des Betriebs des Brennofens anhand
eines Brennprogramms, welches auf einem Satz von Parameterwerten beruht, und einer
der Steuereinrichtung zugeordneten Bedieneinheit, welche dazu ausgebildet ist, eine
Darstellung des Brennprogramms in Form einer Brennverlaufskurve anzuzeigen.
[0002] Solche Brennöfen werden beispielsweise in zahntechnischen Laboren dazu eingesetzt,
Brennobjekte aus Dentalkeramik einem vorgegebenen Brennzyklus zu unterziehen. Es sind
zahlreiche Typen von Brennzyklen bekannt, die sich hinsichtlich der einzelnen Parameterwerte
unterscheiden. Beispielsweise unterscheidet man Washbrände, Dentinbrände, Malbrände
und Glanzbrände. Mittels der Bedieneinheit kann ein Benutzer die Parameterwerte und
somit das Brennprogramm festlegen, wobei die angezeigte Brennverlaufskurve eine Hilfestellung
bei der Programmierung gibt. Beispielsweise können die Parameterwerte einzeln eingegeben
oder verändert werden.
[0003] Die
EP 1 767 168 A1 offenbart einen Dentalbrennofen, der mit einer Fernanzeige versehen ist. Die Fernanzeige
zeigt Betriebszustände des Geräts als Farbsignale an.
[0004] In der
DE 198 24 497 A1 ist ein Dentalbrennofen offenbart, auf dessen Bildschirm außer einer Brennkurve eine
Reihe von Anzeigefeldern zur Anzeige von Parameterwerten in der Reihenfolge der Programmschritte
dargestellt ist.
[0005] Die
EP 2 767 255 A1 offenbart einen Brennofen mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm. Eines der
auf diesem angezeigten Bedienelemente dient zum Auslösen eines vereinfachten Glanzbrand-Programms,
bei welchem Temperatur und Brenndauer gleichzeitig eingestellt werden.
[0006] In der
EP 2 058 616 A1 ist ein Dentalbrennofen offenbart, der mittels eines Mobiltelefons oder eines Computers
fernsteuerbar ist.
[0007] Das Programmieren von Dentalbrennöfen ist eine relativ anspruchsvolle Tätigkeit,
die im Allgemeinen speziell ausgebildeten Zahntechnikern vorbehalten ist. Daher werden
Dentalbrennöfen hauptsächlich in den vorstehend genannten Speziallaboren eingesetzt.
Auf dem Fachgebiet ist man jedoch bestrebt, die Verwendungsmöglichkeiten von programmierbaren
Brennöfen zu erweitern.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch einen Brennofen mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0009] Erfindungsgemäß ist die Bedieneinheit dazu ausgebildet, in einem vereinfachten Bedienmodus
gemeinsam mit der Brennverlaufskurve wenigstens ein Bedienfeld zum Verstellen eines
ausgewählten, sich auf eine vorgegebene Programmphase des Brennprogramms beziehenden
Parameterwerts des Satzes von Parametermeterwerten anzuzeigen, wobei das wenigstens
eine Bedienfeld in demjenigen Bereich der angezeigten Brennverlaufskurve fest angeordnet
ist, welcher der vorgegebenen Programmphase entspricht.
[0010] Über das Bedienfeld kann ein bestimmter - z.B. ein für eine vorgegebene Anwendungssituation
besonders wichtiger - Parameter schnell und intuitiv angepasst werden. Einem Benutzer
ist aufgrund der selbsterklärenden Darstellung unmittelbar bewusst, auf weiche Programmphase
er durch Verstellen des Parameterwerts Einfluss nimmt. Die Bedienung des Brennofens
ist somit besonders einfach und komfortabel. Insbesondere kann ein erfindungsgemäßer
Brennofen nicht nur von einem Spezialisten bedient werden, sondern beispielsweise
auch von einem Zahnarzt in seiner eigenen Praxis. Die Erfindung beruht unter anderem
auf der Erkenntnis, dass es für viele Brennofen-Anwendungen überhaupt nicht erforderlich
ist, alle vorhandenen Parameterwerte benutzerseitig vorzugeben. Beispielweise reicht
es für Malbrände und Glanzbrände im Allgemeinen aus, lediglich einzelne ausgewählte
Parameterwerte an das jeweilige Brennobjekt anzupassen.
[0011] Erfindungsgemäß ist das wenigstens eine Bedienfeld der Brennverlaufskurve überlagert.
Dies ermöglicht eine besonders schnelle und intuitive gedankliche Zuordnung des Parameterwerts
zu der betreffenden Programmphase.
[0012] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Bedieneinheit in dem vereinfachten
Bedienmodus mehrere, vorzugsweise höchstens fünf, Bedienfelder zum Verstellen ausgewählter
Parameterwerte des Satzes von Parameterwerten anzeigt, welche in unterschiedlichen
Bereichen der Brennverlaufskurve angeordnet sind. Die Flexibilität der Bedieneinheit
ist durch die Verstellbarkeit mehrerer ausgewählter Parameterwerte erhöht. Das Anzeigen
von übermäßig vielen - beispielsweise zehn oder mehr - Bedienfeldern würde jedoch
die Überschaubarkeit der Anzeige und somit den Bedienkomfort einschränken.
[0013] Eine spezielle Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Bedieneinheit in dem
vereinfachten Bedienmodus ein Bedienfeld zum Verstellen einer Aufheizrate und/oder
ein Bedienfeld zum Verstellen einer Aufheizdauer anzeigt, welches im Bereich eines
Anstiegs der Brennverlaufskurve angeordnet ist. Der Benutzer kann schnell erkennen,
dass das betreffende Bedienfeld zum Anpassen des Aufheizvorgangs vorgesehen ist. Der
angezeigte Anstieg der Brennverlaufskurve ist aus Gründen der Einfachheit vorzugsweise
geradlinig.
[0014] Alternativ oder zusätzlich kann die Bedieneinheit in dem vereinfachten Bedienmodus
ein Bedienfeld zum Verstellen einer Endtemperatur und/oder ein Bedienfeld zum Verstellen
einer Brenndauer anzeigen, welches im Bereich eines Plateaus der Brennverlaufskurve
angeordnet ist. Für einen Benutzer ist leicht erkennbar, dass das betreffende Bedienfeld
dem Anpassen des eigentlichen Brennvorgangs dient. Das angezeigte Plateau ist vorzugsweise
geradlinig und horizontal verlaufend.
[0015] Es ist bevorzugt, dass in dem vereinfachten Bedienmodus lediglich der ausgewählte
Parameterwert oder die ausgewählten Parameterwerte verstellbar sind, während jeder
übrige Parameterwert des Satzes von Parameterwerten auf eine feste Voreinstellung
gesetzt ist. Um die Bedienung zu vereinfachen und Bedienfehler zu vermeiden, werden
vorzugsweise möglichst viele Parameterwerte vorab fest eingestellt.
[0016] Insbesondere kann in dem vereinfachten Bedienmodus eine Vortrockenzeit, eine Vortrockentemperatur,
eine Abkühldauer, eine Abkühlrate und/oder eine Abkühlabstufung auf eine feste Voreinstellung
gesetzt sein. Für viele Brennzyklen wie zum Beispiel Malbrände und Glanzbrände ist
es im Allgemeinen nicht erforderlich, diese Parameterwerte zu verändern.
[0017] Es ist bevorzugt, dass die Bedieneinheit zur ausschließlichen Verwendung in dem vereinfachten
Bedienmodus vorgesehen ist. Bei einem solchen Brennofen ist stets eine einfache Bedienbarkeit
gewährleistet. Grundsätzlich könnte die Bedieneinheit jedoch auch in einen erweiterten
Bedienmodus überführbar sein, beispielsweise durch Betätigen eines speziellen zusätzlichen
Bedienfelds, in welchem weitere Parameterwerte, insbesondere alle Parameterwerte des
Satzes von Parameterwerten, verstellt werden können.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass die Bedieneinheit einen berührungsempfindlichen Bildschirm
umfasst und vorzugsweise keine weiteren Anzeige- und Bedienelemente aufweist. Insbesondere
kann die Bedieneinheit vollständig als Touchscreen ausgeführt sein. Das Bedienfeld
ist bei einer solchen Ausführungsform in besonders vorteilhafter Weise mit der Darstellung
der Brennverlaufskurve kombinierbar. Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor,
dass die Bedieneinheit in den Brennofen integriert ist. Beispielsweise kann die Bedieneinheit
an einem Basisgehäuse des Brennofens angeordnet sein. Eine solche Ausgestaltung ist
besonders kompakt.
[0019] Alternativ kann die Bedieneinheit als von dem Brennofen separate tragbare Einheit,
beispielsweise als Tablet-Computer, ausgeführt sein. Der Bedienkomfort ist hierbei
besonders hoch.
[0020] Das wenigstens eine Bedienfeld ist ein den aktuellen ausgewählten Parameterwert wiedergebendes
Anzeigefeld, durch dessen Antippen ein Eingabefenster aufrufbar ist. Dies ermöglicht
eine besonders intuitive Bedienung.
[0021] Das Eingabefenster weist zwei Ebenen auf, wobei die zweite Ebene durch Antippen der
ersten Ebene aufrufbar ist. Dadurch werden erweiterte Eingabemöglichkeiten bereitgestellt.
[0022] Die erste Ebene des Eingabefensters umfasst einen Dreh- oder Schieberegler und die
zweite Ebene umfasst ein Tastenfeld. Die erste Ebene ermöglicht hierbei eine einfache
und schnelle Anpassung des aktuellen Parameterwerts, während die zweite Ebene bei
Bedarf eine exakte Direkteingabe eines gewünschten Parameterwerts ermöglicht.
[0023] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Bedieneinheit zum
Anzeigen wenigstens eines von der Darstellung der Brennverlaufskurve unabhängigen
Funktions-Bedienfelds ausgebildet ist, über welches eine Betriebsfunktion des Brennofens
auslösbar ist, insbesondere das Starten und Stoppen des Brennprogramms, das Einschalten
und Ausschalten einer Evakuierungsvorrichtung und/oder das Auf- und Abfahren eines
Objektträger-Lifts. Die wichtigsten Grundsteuerfunktionen des Brennofens und die Anpassung
des Brennprogramms sind somit in einem gemeinsamen Steuerbildschirm zusammengefasst.
[0024] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Bedieneinheit zum
Anzeigen wenigstens eines von der Darstellung der Brennverlaufskurve unabhängigen
Einstellungs-Bedienfelds ausgebildet ist, über welches wenigstens ein Eingabefenster
zum Anpassen von Grundeinstellungen der Bedieneinheit und/oder einer Kalibrierung
des Brennofens aufrufbar ist. Das Einstellungs-Bedienfeld kann als selbsterklärendes
Icon, z.B. in Form einer stilisierten Werkzeug-Darstellung, ausgeführt sein.
[0025] Weiterhin kann die Bedieneinheit zum Anzeigen der Ofentemperatur, der Außentemperatur
und/oder der Uhrzeit in jeweiligen Anzeigefeldern ausgebildet sein. Somit kann der
Benutzer den aktuellen Betriebszustand des Brennofens jederzeit schnell erfassen.
[0026] Die Bedieneinheit kann eine elektronische Schnittstelle für einen Barcode-Leser oder
einen QR-Code-Leser umfassen, über welche Parameterwerte des Satzes von Parametern
in die Steuereinrichtung einlesbar sind. Der Bedienkomfort ist hierdurch weiter erhöht.
[0027] Die Erfindung betrifft auch eine Bedieneinheit eines Brennofens für Zahnersatz oder
-teilersatz, insbesondere für Dentalkeramik, welcher eine beheizbare und insbesondere
auch evakuierbare Brennkammer und eine Steuereinrichtung zum Steuern des Betriebs
des Brennofens anhand eines Brennprogramms umfasst, welches auf einem Satz von Parameterwerten
beruht, wobei die Bedieneinheit der Steuereinrichtung zugeordnet ist und dazu ausgebildet
ist, eine Darstellung des Brennprogramms in Form einer Brennkurve anzuzeigen.
[0028] Erfindungsgemäß ist die Bedieneinheit in einem vereinfachten Bedienmodus verwendbar,
in welchem sie gemeinsam mit der Brennverlaufskurve wenigstens ein Bedienfeld zum
Verstellen eines ausgewählten, sich auf eine vorgegebene Programmphase des Brennprogramms
beziehenden Parameterwerts des Satzes von Parameterwerten anzeigt, wobei das wenigstens
eine Bedienfeld in demjenigen Bereich der angezeigten Brennverlaufskurve fest angeordnet
ist, welcher der vorgegebenen Programmphase entspricht, und wobei das wenigstens eine
Bedienfeld der Brennverlaufskurve überlagert ist.
[0029] Weiterbildungen der Erfindung sind auch in der Beschreibung sowie den beigefügten
Zeichnungen angegeben.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt in vereinfachter Form einen Brennofen gemäß einer ersten Ausführungsform der
Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt einen Brennofen gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
- Fig. 3
- zeigt eine erfindungsgemäße Bedieneinheit für einen Brennofen.
[0031] Der in Fig. 1 dargestellte Brennofen 11 für Dentalkeramik umfasst ein Gehäuse 13,
in welchem eine von außen nicht sichtbare Brennkammer untergebracht ist. Die Brennkammer
ist in grundsätzlich bekannter Weise über in Fig. 1 ebenfalls nicht sichtbare Heizelemente
beheizbar und bei Bedarf mittels einer Vakuumpumpe evakuierbar. Mittels eines heb-
und senkbaren Objektträger-Lifts 15 kann ein Brennobjekt von unten in die Brennkammer
eingefahren und nach unten aus der Brennkammer herausgefahren werden. In dem Gehäuse
13 ist auch eine elektronische Steuereinrichtung (nicht dargestellt) zum Steuern des
Betriebs des Brennofens 11 anhand eines Brennprogramms untergebracht. Das Brennprogramm
beruht in üblicher Weise auf einem Satz von Parameterwerten wie zum Beispiel der Vortrockenzeit,
der Vortrockentemperatur, der Aufheizrate, der Endtemperatur, der Abkühldauer und
der Abkühlrate.
[0032] Die Bedienung des Brennofens 11 erfolgt über eine der elektronischen Steuereinrichtung
zugeordneten Bedieneinheit 17, welche bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
direkt in das Gehäuse 13 des Brennofens 11 integriert ist. Die Bedieneinheit 17 ist
hier ausschließlich durch ein Touchscreen gebildet. Grundsätzlich könnten jedoch zusätzlich
zu dem Touchscreen zum Beispiel separate Einzel-Bedienelemente vorhanden sein. Die
Bedieneinheit 17 ist dazu ausgebildet, in einem Betriebszustand des Brennofens 11
eine Darstellung des Brennprogramms in Form einer Brennverlaufskurve 19 anzuzeigen.
[0033] Der in Fig. 2 dargestellte Brennofen 11' ist im Prinzip ähnlich gestaltet wie der
vorstehend beschriebene Brennofen 11, wobei jedoch die Bedieneinheit 17 des Brennofens
11' nicht in dessen Gehäuse 13' integriert ist, sondern als von dem Brennofen 11'
separate tragbare Einheit ausgeführt ist. Speziell ist die Bedieneinheit 17 in einen
Tablet-Computer 21 integriert, welcher über eine kabellose Kommunikationsverbindung
mit der Steuereinrichtung des Brennofens 11' in Verbindung steht.
[0034] Damit die in Fig. 1 und 2 dargestellten Brennöfen 11, 11' auch von solchen Benutzern
verwendet werden können, die nicht speziell ausgebildet sind, sind sie in konstruktiver
Hinsicht bewusst relativ einfach gehalten. Zudem ist die Bedieneinheit 17 sowohl bei
dem Brennofen 11 gemäß Fig. 1 als auch bei dem Brennofen 11' gemäß Fig. 2 in einem
vereinfachten Bedienmodus verwendbar, wie nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 3
näher beschrieben wird.
[0035] In dem vereinfachten Bedienmodus zeigt die Bedieneinheit 17 gemeinsam mit der Brennverlaufskurve
19 vier Bedienfelder 25a-d zum Verstellen jeweiliger ausgewählter Parameterwerte desjenigen
Satzes von Parameterwerten an, welcher das Brennprogramm festlegt. Wie gezeigt sind
die Bedienfelder 25a-d in unterschiedlichen Bereichen der Brennverlaufskurve 19 angeordnet
und teilweise dieser überlagert. In den Bedienfeldern 25a-d werden jeweils die aktuellen
Parameterwerte angezeigt.
[0036] Die mittels der Bedienfelder 25a-d verstellbaren Parameterwerte beziehen sich jeweils
auf eine bestimmte, vorgegebene Programmphase des Brennprogramms. Zur Erleichterung
der Bedienung ist jedes Bedienfeld 25a-d in demjenigen Bereich der angezeigten Brennverlaufskurve
19 fest angeordnet, welcher der vorgegebenen Programmphase entspricht. Speziell ist
ein Bedienfeld 25a zum Verstellen der Aufheizrate im Bereich eines Anstiegs 27 der
Brennverlaufskurve 19 angeordnet, während ein anderes Bedienfeld 25b zum Verstellen
der Endtemperatur im Bereich eines oberen Plateaus 29 der Brennverlaufskurve 19 angeordnet
ist. Unterhalb des zum Verstellen der Endtemperatur vorgesehenen Bedienfelds 25b ist
ein Bedienfeld 25c zum Verstellen der Brenndauer angeordnet. Außerdem ist ein weiteres
Bedienfeld 25d zum Verstellen der Basistemperatur unterhalb eines unteren Plateaus
30 der Brennverlaufskurve 19 angeordnet.
[0037] Die übrigen für einen Brennzyklus maßgeblichen Parameterwerte wie die Vortrockenzeit,
die Vortrockentemperatur, die Abkühldauer, die Abkühlrate sowie die Abkühlabstufung
sind in dem vereinfachten Bedienmodus der Bedieneinheit 17 nicht verstellbar, sondern
auf feste Voreinstellungen gesetzt. Zum Verstellen der ausgewählten Parameterwerte
sind die Bedienfelder 25a-d jeweils anzutippen. Durch ein solches Antippen wird ein
jeweiliges Eingabefenster 33 aufgerufen, welches wie im linken unteren Teil von Fig.
3 gezeigt eine erste Ebene 33a sowie eine zweite Ebene 33b aufweist. Die erste Ebene
33a umfasst hierbei neben einer Anzeige des Parameterwerts einen Schieberegler 35,
während die zweite Ebene 33b ein Tastenfeld 36 umfasst. Vorzugsweise gilt für jedes
Bedienfeld 25a-d, dass durch einmaliges Antippen die erste Ebene 33a des Eingabefensters
33 und durch nochmaliges Antippen die zweite Ebene 33b des Eingabefensters 33 aufrufbar
ist.
[0038] Unterhalb der Brennverlaufskurve 19 befinden sich drei Funktions-Bedienfelder 37a-c,
welche von der Darstellung der Brennverlaufskurve 19 unabhängig sind. Das im Bild
linke Funktions-Bedienfeld 37a ist mit einem nach rechts weisenden Pfeil gekennzeichnet
und dient dem Einschalten und Ausschalten einer nicht gezeigten Evakuierungsvorrichtung.
Die im Bild rechts gelegenen beiden Funktions-Bedienfelder 37b, 37c dienen dem Auf-
und Abfahren des Objektträger-Lifts 15 (Fig. 1 und 2) und sind dementsprechend mit
Pfeilen gekennzeichnet. Oberhalb der Brennverlaufskurve 19 ist ein weiteres Funktions-Bedienfeld
37d angeordnet, welches dem Starten und Stoppen des Brennprogramms dient und dementsprechend
mit einem Start-Symbol (wie dargestellt) bzw. einem Stopp-Symbol (nicht dargestellt)
- beispielsweise einem gefüllten Quadrat - gekennzeichnet ist.
[0039] Im Bild rechts neben dem Funktions-Bedienfeld 37d ist ein Einstellungs-Bedienfeld
39 angeordnet, über welches ein Eingabefenster 40 zum Anpassen von Grundeinstellungen
der Bedieneinheit 17 sowie einer Kalibrierung des Brennofens 11, 11' aufrufbar ist.
Bei einem Antippen des mit Werkzeugsymbolen gekennzeichneten Einstellungs-Bedienfelds
39 wird zunächst eine erste Ebene 40a des Eingabefensters 40 aufgerufen. In der ersten
Ebene 40a des Eingabefensters 40 ist ein Kalibrierungs-Anzeigefeld 45 sowie ein Helligkeits-Anzeigefeld
47 dargestellt. Das Kalibrierungs-Anzeigefeld 45 dient dem Anzeigen von Kalibrierungs-Einstellungen,
während das Helligkeits-Anzeigefeld 47 die aktuell eingestellte Bildschirmhelligkeit
anzeigt. Die zweite Ebene 40b des Eingabefensters 40 umfasst zwei unterschiedliche
Eingabefenster, je nachdem, ob in der ersten Ebene 40a auf das Kalibrierungs-Anzeigefeld
45 oder auf das Helligkeits-Anzeigefeld 47 getippt wurde. Mittels jeweiliger Schieberegler
49 können in der zweiten Ebene 40b die Einstellungen für die Kalibrierung des Brennofens
11, 11' sowie für die Bildschirmhelligkeit der Bedieneinheit 17 verändert werden.
[0040] Im oberen linken Bereich der Bedieneinheit 17 werden die Raumtemperatur und die aktuelle
Uhrzeit in jeweiligen Anzeigefeldern 50a,b angezeigt. Es versteht sich, dass diese
Anzeigefelder 50a-c auch an einer anderen Stelle der Bedieneinheit 17 angeordnet sein
können.
[0041] Die Bedieneinheit 17 umfasst eine nicht dargestellte elektronische Schnittstelle
für einen Barcode-Leser 51, über welche Parameterwerte des Satzes von Parameterwerten
in die Steuereinrichtung des Brennofens 11, 11' einlesbar sind. Diese elektronische
Schnittstelle ist bevorzugt auch in der Lage, mit einer lediglich schematisch dargestellten
weiteren Bedieneinheit 17 eines Brennofens 11, 11' zu kommunizieren.
[0042] Um eine stets einfache Bedienung des Brennofens 11, 11' zu gewährleisten, ist die
Bedieneinheit 17 bevorzugt zur ausschließlichen Verwendung in dem vereinfachten Bedienmodus
vorgesehen. Somit ist ein versehentliches Wechseln in einen komplizierteren Bedienmodus
ausgeschlossen. Für bestimmte Anwendungen kann es jedoch wünschenswert sein, einen
Wechsel der Bedieneinheit 17 in einen erweiterten Bedienmodus zu ermöglichen, in welchem
der Benutzer Zugriff auf sämtliche Parameterwerte des Satzes von Parameterwerten hat.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 11, 11'
- Brennofen
- 13, 13'
- Gehäuse
- 15
- Objektträger-Lift
- 17
- Bedieneinheit
- 19
- Brennverlaufskurve
- 21
- Tablet-Computer
- 25a - d
- Bedienfeld
- 27
- Anstieg
- 29
- oberes Plateau
- 30
- unteres Plateau
- 33
- Eingabefenster
- 33a
- erste Ebene
- 33b
- zweite Ebene
- 35
- Schieberegler
- 36
- Tastenfeld
- 37a - d
- Funktions-Bedienfeld
- 39
- Einstellungs-Bedienfeld
- 40
- Eingabefenster
- 40a
- erste Ebene
- 40b
- zweite Ebene
- 45
- Kalibrierungs-Anzeigefeld
- 47
- Helligkeits-Anzeigefeld
- 49
- Schieberegler
- 50a,b
- Anzeigefeld
- 51
- Barcode-Leser