[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schraubvorrichtung zum Bereitstellen mindestens
eines Schraubwerkzeugs und ein Verfahren zum Bereitstellen mindestens eines Schraubwerkzeugs.
[0002] In Produktionsstraßen, wie sie bspw. im Automobilbereich typisch sind, werden zur
Qualitätssicherung häufig sogenannte "EC-Schrauber", d. h. elektronisch einstellbare
Schraubvorrichtungen, eingesetzt, die jeweilige Schraubparameter, über bspw. ein einzustellendes
Drehmoment und ein zu verwendendes Werkzeug aus einem Speicher auslesen und für einen
aktuellen Schraubfall bereitstellen. Um einen aktuellen Schraubfall zu aktivieren
und ggf. ein jeweiliges Schraubwerkzeug zu wechseln, werden Werkzeugwechselboxen verwendet,
die einen Werkzeugwechsel protokollieren und entsprechend verwalten. Dies bedeutet,
dass für einen Werkzeugwechsel ein Techniker nach jedem Schraubfall zu einer jeweiligen
Werkzeugwechselbox laufen muss, um ein aktuelles Werkzeug aus seiner Schraubvorrichtung
zu entnehmen, in die Werkzeugwechselbox einzuführen und dort zu registrieren. Danach
kann der Techniker ein aktuell benötigtes Schraubwerkzeug aus der Werkzeugwechselbox
entnehmen und mit seiner Schraubvorrichtung kombinieren, um einen aktuellen Schraubfall
abzuarbeiten.
[0003] Die deutsche Druckschrift
DE 10 2004 006 772 A1 offenbart einen Akkuschrauber, an dem jeweilige Schraubwerkzeuge verliersicher befestigt
sind und ein Verfahren, bei dem ein einzelner Universalwerkzeugaufsatz verwendet wird.
[0004] In der deutschen Druckschrift
DE 10 2005 019 163 A1 wird eine Schraubwerkzeugnuss offenbart, die dazu konfiguriert ist, Schraubmuttern
mit unterschiedlicher Außenkontur zu betätigen.
[0005] Ein Verfahren zur Erhöhung einer Sicherheit beim Betrieb eines Roboters ist in der
deutschen Druckschrift
DE 10 2006 046 759 A1 offenbart.
[0006] Vor diesem Hintergrund wird eine Schraubvorrichtung zum Bereitstellen mindestens
eines Schraubwerkzeugs, mit mindestens einem inneren Schraubwerkzeug und einem äußeren
Schraubwerkzeug vorgestellt, wobei das mindestens eine innere Schraubwerkzeug innerhalb
des äußeren Schraubwerkzeugs angeordnet ist, und wobei das mindestens eine innere
Schraubwerkzeug und das äußere Schraubwerkzeug gemeinsam um dieselbe Drehachse drehbar
sind, und wobei das mindestens eine innere Schraubwerkzeug und das äußere Schraubwerkzeug
entlang einer Achse, die im wesentlichen einem Verlauf eines Werkzeugträgers des mindestens
einen inneren Werkzeugs und/oder des äußeren Werkzeugs entspricht, jeweils relativ
zueinander bewegbar bzw. zu bewegen sind, und wobei mittels der relativen Bewegung
entlang der Achse lediglich ein Schraubwerkzeug der zwei Schraubwerkzeuge, nämlich
das innere Schraubwerkzeug oder das äußere Schraubwerkzeug in eine zum Schrauben mit
der Schraubvorrichtung geeignete Schraubposition bewegt wird, und wobei die Schraubvorrichtung
mindestens ein Mittel zur Identifizierung eines aktuell in Schraubposition befindlichen
Schraubwerkzeugs umfasst.
[0007] Ausgestaltungen ergeben sich aus der Beschreibung und den abhängigen Ansprüchen.
[0008] Die vorgestellte Schraubvorrichtung dient insbesondere zum Bereitstellen eines für
einen aktuellen Schraubfall, d. h. einen aktuellen Schraubvorgang, benötigten Schraubwerkzeugs.
Dazu ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die vorgestellte Schraubvorrichtung mindestens
zwei Schraubwerkzeuge umfasst, wobei mindestens ein inneres Schraubwerkzeug innerhalb
eines äußeren Schraubwerkzeugs angeordnet ist. Entsprechend umgibt das äußere Schraubwerkzeug
das mindestens eine innere Schraubwerkzeug, so dass das mindestens eine innere Schraubwerkzeug
in einem durch das äußere Schraubwerkzeug gebildeten Innenraum bewegt werden kann
bzw. das äußere Schraubwerkzeug über das mindestens eine innere Schraubwerkzeug hinweg
bewegt werden kann. Entsprechend ist vorgesehen, dass das mindestens eine innere Schraubwerkzeug
und das äußere Schraubwerkzeug relativ zueinander auf einer Achse, wie bspw. einer
durch einen jeweiligen Werkzeugträger und/oder einen Mittelpunkt eines jeweiligen
Schraubwerkzeugs verlaufenden Horizontalachse, verschoben werden können, um das mindestens
eine innere Schraubwerkzeug aus dem äußeren Schraubwerkzeug herauszuführen oder das
äußere Schraubwerkzeug über das mindestens eine innere Schraubwerkzeug soweit hinweg
zu führen bzw. das mindestens eine innere Werkzeug soweit in das äußere Schraubwerkzeug
zurückzuziehen, dass ein Raum am Ende das äußeren Schraubwerkzeugs entsteht, in den
eine jeweilige zu verschraubende Schraube einführbar bzw. einzuführen ist, so dass
das äußere Schraubwerkzeug sich über die Schraube legen und diese bewegen kann.
[0009] Die erfindungsgemäß vorgesehene relative Bewegung des äußeren und des mindestens
einen inneren Schraubwerkzeugs kann bspw. derart sein, dass das mindestens eine innere
Schraubwerkzeug im Inneren des äußeren Schraubwerkzeugs vor oder zurück geschoben
wird und entsprechend für einen Schraubfall aus dem äußeren Schraubwerkzeug herausragt
oder derart in dem äußeren Schraubwerkzeug abgesenkt wird, dass eine in das äußere
Schraubwerkzeug einzubringende Schraube nicht in Kontakt mit dem mindestens einen
inneren Schraubwerkzeug gelangt. Dazu kann das mindestens eine innere Schraubwerkzeug
bspw. mittels eines beweglichen Drahtstifts oder eines entsprechend ausgestalten Werkzeugträgers
innerhalb des äußeren Schraubwerkzeugs bewegt werden und/oder das äußere Schraubwerkzeug
ebenfalls mittels eines Drahtstifts oder einem entsprechenden Werkzeugträger über
das mindestens eine innere Schraubwerkzeug hinweg geschoben werden.
[0010] Es ist denkbar, dass das mindestens eine innere Schraubwerkzeug ein Schraubbit und
das äußere Werkzeug eine Schraubnuss ist. Selbstverständlich ist auch denkbar, das
sowohl das mindestens eine innere Schraubwerkzeug als auch das äußere Schraubwerkzeug
als Schraubbit oder Schraubnuss ausgestaltet sind.
[0011] Um einen Einsatz eines für einen jeweiligen Schraubfall nicht geeigneten Schraubwerkzeugs
zu verhindern, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass aufgrund der relativen Bewegung
des äußeren Schraubwerkzeugs und des mindestens einen inneren Schraubwerkzeugs entlang
einer jeweiligen Achse lediglich ein Schraubwerkzeug in eine zum Schrauben mit der
Schraubvorrichtung geeignete Schraubposition zu bewegen ist. Durch die relative Bewegung
entlang einer jeweiligen Achse wird automatisch ein Schraubwerkzeug gegenüber einem
jeweils anderen Schraubwerkzeug derart bewegt, dass lediglich ein Schraubwerkzeug
am Ende der Achse positioniert ist und entsprechend zur Verschraubung eingesetzt werden
kann.
[0012] Weiterhin ist vorgesehen, dass die erfindungsgemäße Schraubvorrichtung mindestens
ein Mittel zur Identifizierung eines aktuell in Schraubposition befindlichen Schraubwerkzeugs
umfasst. Mittels der Mittel zur Identifizierung des aktuell in Schaubposition befindlichen
Schraubwerkzeugs kann ein aktuell gewähltes Schraubwerkzeug sicher erkannt und für
einen Abgleich mit in einem Speicher hinterlegten Informationen über für einen aktuellen
Schraubfall vorgegebenen Schraubparametern verwendet werden. Sollte das aktuell in
Schraubposition befindliche Schraubwerkzeug nicht mit für den aktuellen Schraubfall
hinterlegten Schraubparametern übereinstimmen bzw. nicht zu den Schraubparametern
passen, kann bspw. das Schraubwerkzeug geändert oder eine Aktivierung der Schraubvorrichtung
verhindert werden. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass, wenn der Abgleich des
aktuell in Schraubposition befindlichen Schraubwerkzeugs mit den Schraubparametern
des aktuellen Schraubfalls dazu führt, dass die Aktivierung der Schraubvorrichtung
verhindert werden soll, einem jeweiligen Nutzer ein entsprechender Hinweis, bspw.
in Form eines akustischen und/oder visuellen Signals dargeboten wird.
[0013] In einer möglichen Ausgestaltung der vorgestellten Schraubvorrichtung ist vorgesehen,
dass die Schraubvorrichtung eine Steuervorrichtung mit mindestens einem Speicher umfasst,
wobei in dem mindestens einen Speicher Daten über jeweils durchzuführende Schraubfälle
hinterlegt sind, und wobei die Steuervorrichtung dazu konfiguriert ist, lediglich
dann einen Steuerbefehl zur Freigabe einer Schraubfunktion bereitzustellen, wenn die
Mittel zur Identifizierung eines jeweiligen in Schraubposition befindlichen Schraubwerkzeugs
melden, dass ein für einen aktuellen Schraubfall benötigtes Schraubwerkzeug in der
Schraubposition ist.
[0014] Um eine Fehlbedienung durch einen Schraubvorgang mittels eines falschen Schraubwerkzeugs
zu vermeiden, kann die vorgestellte Schraubvorrichtung eine Steuervorrichtung umfassen,
die dazu konfiguriert ist, die Schraubvorrichtung mittels eines Steuerbefehls zu sperren,
wenn aktuell kein zu einem aktuellen Schraubfall passendes Schraubwerkzeug eingelegt,
d. h. in die Schraubposition gebracht ist. Selbstverständlich kann die Steuervorrichtung
auch dazu konfiguriert sein, lediglich dann einen Steuerbefehl zur Aktivierung der
Schraubvorrichtung bereitzustellen, wenn ein aktuell in der Schraubposition befindliches
Schraubwerkzeug zu einem aktuellen Schraubfall passt.
[0015] Unter einer Schraubposition ist im Kontext der vorliegenden Erfindung eine Position
an der erfindungsgemäßen Schraubvorrichtung zu verstehen, in der ein Schraubwerkzeug
zum Bewegen einer Schraube verwendet werden kann. Eine Schraubposition befindet sich
insbesondere am äußeren Ende eines Werkzeugträgers.
[0016] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der vorgestellten Schraubvorrichtung ist
vorgesehen, dass jeweilige Schraubwerkzeuge der Schraubvorrichtung mindestens ein
Identifikationsmerkmal der folgenden Liste an Identifikationsmerkmalen umfassen: Bar-Code,
QR-Code oder identifizierbare geometrische Form.
[0017] Um ein jeweiliges Schraubwerkzeug bspw. unter Verwendung eines Sensors zu erkennen
und mit einem für einen aktuellen Schraubfall benötigten Werkzeug abzugleichen, können
Identifikationsmerkmale, wie bspw. ein QR-Code oder jedes weitere technisch geeignete
Identifikationsmerkmal verwendet werden, um einer jeweiligen Steuereinheit Informationen
über Eigenschaften eines jeweiligen Schraubwerkzeugs bereitzustellen. Dabei kann selbstverständlich
vorgesehen sein, dass ein jeweiliges Identifikationsmerkmal, wie bspw. ein Bar-Code,
der Steuereinheit neben Informationen über eine Art eines jeweiligen Schraubwerkzeugs
zusätzliche Informationen über bspw. eine maximale Belastbarkeit oder ein bevorzugt
zu verwendendes Drehmoment bereitstellt.
[0018] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der vorgestellten Schraubvorrichtung ist
vorgesehen, dass ein jeweiliger durchzuführender Schraubfall über eine Benutzerschnittstelle
auszuwählen ist.
Um der erfindungsgemäßen Schraubvorrichtung mitzuteilen, welcher Schraubfall aktuell
vorliegt und entsprechende Schraubparameter für einen Abgleich mit einem jeweiligen
Schraubwerkzeug auszuwählen, kann vorgesehen sein, dass ein Techniker an der Schraubvorrichtung
über eine Benutzerschnittstelle den aktuellen Schraubfall oder eine Abfolge von Schraubfällen
auswählt. Dabei können dem Techniker jeweilige Schraubfälle auch produktabhängig angeboten
werden, so dass der Techniker bspw. auswählt, dass er aktuell ein Produkt "Cabrio"
bearbeitet und die Schraubvorrichtung automatisch lediglich dann für einen Schraubvorgang
freigeschaltet wird, wenn sich ein gemäß einer vorgegebenen Abfolge von Schraubfällen
benötigtes Schraubwerkzeug in der Schraubposition befindet.
[0019] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der vorgestellten Schraubvorrichtung ist
vorgesehen, dass ein jeweiliger durchzuführender Schraubfall über mindestens ein detektierbares
Mittel an einem jeweiligen Schraubort hinterlegt und über von der Schraubvorrichtung
umfasste Mittel zur Erfassung des mindestens einen detektierbaren Mittels auszulesen
ist.
[0020] Um der erfindungsgemäßen Schraubvorrichtung Informationen darüber bereitzustellen,
welches Schraubwerkzeug aktuell benötigt wird, und entsprechende Informationen für
einen Abgleich mit einem jeweiligen in Schraubposition befindlichen Schraubwerkzeug
zur Verfügung zu stellen, kann vorgesehen sein, dass detektierbare Mittel, wie bspw.
Bar-Codes oder QR-Codes an jeweiligen Schrauborten hinterlegt werden, die die für
einen jeweiligen Schraubvorgang benötigten Informationen bzgl. des benötigten Schraubwerkzeugs
umfassen.
[0021] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der vorgestellten Schraubvorrichtung ist
vorgesehen, dass die Steuervorrichtung dazu konfiguriert ist, in Abhängigkeit eines
jeweiligen durchzuführenden Schraubfalls ein maximal durch die Schraubvorrichtung
zu erzeugendes Drehmoment einzustellen.
[0022] Um eine Fehlbedienung durch einen jeweiligen Techniker durch bspw. ein zu hohes Drehmoment
beim Anziehen einer Schraube zu vermeiden, ist denkbar, dass an der vorgestellten
Schraubvorrichtung automatisch ein für einen jeweiligen Schraubfall oder ein aktuell
in Schraubposition befindliches Schraubwerkzeug maximal zulässiges Drehmoment an einer
jeweiligen Schraubvorrichtung eingestellt wird.
[0023] In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der vorgestellten Schraubvorrichtung ist
vorgesehen, dass die Mittel zur Identifizierung eines jeweiligen in Schraubposition
befindlichen Schraubwerkzeugs mindestens zwei optische Sensoren umfassen, und die
Steuerungsvorrichtung dazu konfiguriert ist, eine Erkennung des äußeren Schraubwerkzeugs
zu melden, wenn lediglich ein optischer Sensor der zwei optischen Sensoren eine optische
Veränderung erfassen und eine Erkennung des mindestens einen inneren Schraubwerkzeugs
zu melden, wenn beide optische Sensoren eine optische Veränderung erfassen.
[0024] Um ein jeweiliges in Schraubposition befindliches Schraubwerkzeug zu erkennen, kann
weiterhin vorgesehen sein, dass zwei optische Sensoren verwendet werden, wobei die
zwei optischen Sensoren derart an der Schraubvorrichtung angeordnet sind, dass ein
erster optischer Sensor eine Positionsänderung eines Werkzeugträgers des äußeren Schraubwerkzeugs
und ein zweiter optischer Sensor eine Positionsänderung eines Werkzeugträgers des
mindestens einen inneren Schraubwerkzeugs erfasst.
[0025] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Bereitstellen mindestens
eines Schraubwerkzeugs an einer Schraubvorrichtung, bei dem mindestens ein inneres
Schraubwerkzeug und ein äußeres Schraubwerkzeug, die gemeinsam um dieselbe Drehachse
drehbar und axial gegeneinander verschiebbar sind, entlang einer Achse relativ zueinander
bewegt werden, und bei dem mittels der relativen Bewegung entlang der Achse lediglich
ein Schraubwerkzeug in eine zum Schrauben mit der Schraubvorrichtung geeignete Schraubposition
bewegt wird, und bei dem ein aktuell in der Schraubposition befindliches Schraubwerkzeug
über mindestens ein Mittel zur Identifizierung eines jeweiligen in Schraubposition
befindlichen Schraubwerkzeugs identifiziert wird, und bei dem lediglich dann ein Steuerbefehl
zur Freigabe einer Schraubfunktion der Schraubvorrichtung bereitgestellt wird, wenn
das aktuell in der Schraubposition befindliche Schraubwerkzeug als zu einem aktuell
durchzuführenden Schraubfall zugehörig erkannt wird.
[0026] Das vorgestellte Verfahren dient insbesondere zum Betrieb der vorgestellten Schraubvorrichtung.
[0027] In einer möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass
an der Schraubvorrichtung automatisch ein für einen aktuellen Schraubfall benötigtes
Schraubwerkzeug in die Schraubposition bewegt und ein entsprechendes maximal bereitzustellendes
Drehmoment eingestellt wird.
[0028] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
und den beiliegenden Zeichnungen.
[0029] Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0030] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen schematisch und ausführlich beschrieben.
Figur 1 zeigt eine mögliche Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schraubvorrichtung.
Figur 2 zeigt eine Detailansicht der Schraubvorrichtung aus Figur 1, bei der ein äußeres
Schraubwerkzeug in eine Schraubposition bewegt wurde.
Figur 3 zeigt eine weitere Detailansicht der Schraubvorrichtung aus Figur 1, bei der
ein inneres Schraubwerkzeug in eine Schraubposition bewegt wurde.
Figur 4 zeigt eine weitere Detailansicht der Schraubvorrichtung aus Figur 1, bei der
ein inneres Schraubwerkzeug in eine Schraubposition bewegt wurde.
Figur 5 zeigt eine weitere Detailansicht der Schraubvorrichtung aus Figur 1, bei der
ein äußeres Schraubwerkzeug in eine Schraubposition bewegt wurde.
[0031] Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben. Gleiche Bezugszeichen
bezeichnen gleiche Merkmale.
[0032] In Figur 1 ist eine Schraubvorrichtung 1 dargestellt. Die Schraubvorrichtung 1 umfasst
eine Ratsche 3 mit einem Stellmotor, eine Sensoreinheit 5, einen ersten Werkzeugträger
7, ein inneres Schraubwerkzeug 9 und ein äußeres Schraubwerkzeug 11.
[0033] Hier wurde der erste Werkzeugträger 7, an dem das innere Schraubwerkzeug 9, das als
Schraubbit ausgestaltet ist, angeordnet ist, in eine erste Stellung, in der der erste
Werkzeugträger 7 formschlüssig an der Ratsche 3 anliegt, gefahren. Entsprechend wurde
das innere Schraubwerkzeug 9 entlang einer Achse, die einem Verlauf des ersten Werkzeugträgers
7 entspricht, innerhalb des äußeren Schraubwerkzeugs 11 in Richtung der Ratsche 3
bewegt, so dass innerhalb des äußeren Schraubwerkzeugs 11 eine Aufnahme 13 entstanden
ist, in die eine Schraube eingreifen kann, so dass die Schraube mittels des äußeren
Schraubwerkzeugs 11 bewegt werden kann.
[0034] In Figur 2 ist der erste Werkzeugträger 7, an dem das innere Schraubwerkzeug 9 angeordnet
ist, mittels des Stellmotors in zu der Ratsche 3 entgegengesetzter Richtung bewegt
worden, so dass ein zweiter Werkzeugträger 15, an dem das äußere Schraubwerkzeug 11
angeordnet ist, sichtbar wird. Durch die Bewegung des ersten Werkzeugträgers 7 werden
optische Sensoren 17 und 19 der Sensoreinheit 5 einer Umgebung ausgesetzt und entsprechend
gleichzeitig von außen beleuchtet. Entsprechend ändert sich ein durch die optischen
Sensoren 17 und 19 bereitgestellter Sensorwert bei einer Bewegung des ersten Werkzeugträgers
7. Aufgrund eines Abgleichs aktuell ermittelter Sensorwerte mit im voraus bereitgestellten
Werten für verschiedene Zustände der Schraubvorrichtung 1 ermittelt eine Steuereinheit
der Sensoreinheit 5, dass der erste Werkzeugträger 7 bewegt und das innere Schraubwerkzeug
9 in die Schraubposition gebracht wurde.
[0035] In Figur 3 ist der erste Werkzeugträger 7 zurück in Richtung der Ratsche 3 geschoben
worden. Entsprechend wird der Sensor 17 nur eingeschränkt und der Sensor 19 nicht
mehr von außen beleuchtet. Aufgrund der veränderten Beleuchtungssituation der Sensoren
17 und 19 ändert sich ein durch die optischen Sensoren 17 und 19 bereitgestellter
Sensorwert bei einer Bewegung des ersten Werkzeugträgers 7. Ein Abgleich der durch
die optischen Sensoren 17 und 19 bereitgestellten Sensorwerte mit im voraus bereitgestellten
Werten für verschiedene Zustände der Schraubvorrichtung 1 ermöglicht es der Steuereinheit
der Sensoreinheit 5, auch eine Bewegung zurück zu der Ratsche 3 zu identifizieren
und auf eine entsprechende Position der Schraubwerkzeuge 9 und 11 zu schließen.
[0036] In Figur 4 ist das innere Schraubwerkzeug 9 in der Schraubposition gezeigt. Das innere
Schraubwerkzeug 9 wurde durch eine Bewegung des ersten Werkzeugträgers 7 von der Ratsche
3 weg, aus dem äußeren Schraubwerkzeug 11 heraus geschoben und kann zum Eingriff in
eine Schraube verwendet werden, um die Schraube zu bewegen, d. h. bspw. festzuziehen.
[0037] In Figur 5 ist das äußere Schraubwerkzeug 11 in einer Schraubposition gezeigt. Das
innere Schraubwerkzeug 9 wurde durch eine Bewegung des ersten Werkzeugträgers 7 zu
der Ratsche 3 hin, in das äußere Schraubwerkzeug 11 hinein bewegt. Entsprechend kann
das äußere Schraubwerkzeug 11 über eine Schraube gestülpt und zum Bewegen der Schraube
verwendet werden.
1. Schraubvorrichtung zum Bereitstellen mindestens eines Schraubwerkzeugs (9, 11), mit
mindestens einem inneren Schraubwerkzeug (9) und einem äußeren Schraubwerkzeug (11)
vorgestellt, wobei das mindestens eine innere Schraubwerkzeug (9) innerhalb des äußeren
Schraubwerkzeugs (11) angeordnet ist, und wobei das mindestens eine innere Schraubwerkzeug
(9) und das äußere Schraubwerkzeug (11) gemeinsam um dieselbe Drehachse drehbar sind,
und wobei das mindestens eine innere Schraubwerkzeug (9) und das äußere Schraubwerkzeug
(11) entlang einer Achse, die im wesentlichen einem Verlauf eines Werkzeugträgers
(7) des mindestens einen inneren Schraubwerkzeugs (9) und/oder des äußeren Schraubwerkzeugs
(11) entspricht, jeweils relativ zueinander bewegbar sind, und wobei mittels der relativen
Bewegung entlang der Achse lediglich ein Schraubwerkzeug (9, 11) in eine zum Schrauben
mit der Schraubvorrichtung (1) geeignete Schraubposition bewegbar ist, und wobei die
Schraubvorrichtung (1) mindestens ein Mittel (5, 17, 19) zur Identifizierung eines
aktuell in Schraubposition befindlichen Schraubwerkzeugs (9, 11) umfasst.
2. Schraubvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Schraubvorrichtung (1) eine Steuervorrichtung
mit mindestens einem Speicher umfasst, wobei in dem mindestens einen Speicher Daten
über jeweils durchzuführende Schraubfälle hinterlegt sind, und wobei die Steuervorrichtung
dazu konfiguriert ist, lediglich dann einen Steuerbefehl zur Freigabe einer Schraubfunktion
bereitzustellen, wenn die Mittel (5, 17, 19) zur Identifizierung eines jeweiligen
in Schraubposition befindlichen Schraubwerkzeugs (9, 11) melden, dass ein für einen
aktuellen Schraubfall benötigtes Schraubwerkzeug (9, 11) in der Schraubposition ist.
3. Schraubvorrichtung nach Anspruch 2, wobei jeweilige Schraubwerkzeuge (9, 11) der Schraubvorrichtung
(1) mindestens ein Identifikationsmerkmal der folgenden Liste an Identifikationsmerkmalen
umfassen: Bar-Code, QR-Code oder identifizierbare geometrische Form.
4. Schraubvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei ein jeweiliger durchzuführender
Schraubfall über eine Benutzerschnittstelle auszuwählen ist.
5. Schraubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei ein jeweiliger durchzuführender
Schraubfall über mindestens ein detektierbares Mittel an einem jeweiligen Schraubort
hinterlegt und über von der Schraubvorrichtung (1) umfasste Mittel (5, 17, 19) zur
Erfassung des mindestens einen detektierbaren Mittels auszulesen ist.
6. Schraubvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei die Steuervorrichtung dazu
konfiguriert ist, in Abhängigkeit eines jeweiligen durchzuführenden Schraubfalls ein
maximal durch die Schraubvorrichtung (1) zu erzeugendes Drehmoment einzustellen.
7. Schraubvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei das mindestens eine
innere Schraubwerkzeug (9) und/oder das äußere Schraubwerkzeug (11) als Schraubbit
oder als Schraubnuss ausgestaltet ist.
8. Schraubvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, wobei die Mittel (5, 17, 19)
zur Identifizierung eines jeweiligen in Schraubposition befindlichen Schraubwerkzeugs
(9, 11) mindestens zwei optische Sensoren (17, 19) umfassen, und die Steuerungsvorrichtung
dazu konfiguriert ist, eine Erkennung des äußeren Schraubwerkzeugs (11) zu melden,
wenn lediglich ein optischer Sensor (17, 19) der zwei optischen Sensoren (17, 19)
eine optische Veränderung erfassf und eine Erkennung des mindestens einen inneren
Schraubwerkzeugs (9) zu melden, wenn beide optische Sensoren (17, 19) eine optische
Veränderung erfassen.
9. Verfahren zum Bereitstellen mindestens eines Schraubwerkzeugs an einer Schraubvorrichtung,
bei dem mindestens ein inneres Schraubwerkzeug und ein äußeres Schraubwerkzeug, die
gemeinsam um dieselbe Drehachse drehbar und axial gegeneinander verschiebbar sind,
entlang einer Achse relativ zueinander bewegt werden, und bei dem mittels der relativen
Bewegung entlang der Achse lediglich ein Schraubwerkzeug in eine zum Schrauben mit
der Schraubvorrichtung geeignete Schraubposition bewegt wird, und bei dem ein aktuell
in der Schraubposition befindliches Schraubwerkzeug über mindestens ein Mittel zur
Identifizierung eines jeweiligen in Schraubposition befindlichen Schraubwerkzeugs
identifiziert wird, und bei dem lediglich dann ein Steuerbefehl zur Freigabe einer
Schraubfunktion der Schraubvorrichtung bereitgestellt wird, wenn das aktuell in der
Schraubposition befindliche Schraubwerkzeug als zu einem aktuell durchzuführenden
Schraubfall zugehörig erkannt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem an der Schraubvorrichtung automatisch ein für einen
aktuellen Schraubfall benötigtes Schraubwerkzeug in die Schraubposition bewegt und
ein entsprechendes maximal bereitzustellendes Drehmoment eingestellt wird.