[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Garnbildungselement für eine Luftspinnmaschine,
die der Herstellung eines Garns aus einem Faserverband mit Hilfe einer Wirbelluftströmung
dient, wobei das Garnbildungselement eine Spinnspitze mit einer Einlassöffnung besitzt,
in deren Bereich mit Hilfe der Wirbelluftströmung ein Garn erzeugbar ist, wobei das
Garnbildungselement einen mit der Spinnspitze verbundenen Grundkörper aufweist, und
wobei das Garnbildungselement einen Abzugskanal für ein im Bereich der Spinnspitze
hergestelltes Garn aufweist, der sich durch die Spinnspitze und den Grundkörper erstreckt
und in einem Auslass mündet, über den das im Bereich der Spinnspitze hergestellte
Garn aus dem Garnbildungselement austreten kann.
[0002] Ferner wird eine Spinndüse für eine Luftspinnmaschine vorgeschlagen, die der Herstellung
eines Garns aus einem Faserverband mit Hilfe einer Wirbelluftströmung dient, wobei
die Spinndüse eine von einer Wirbelkammerwandung teilweise umgebene Wirbelkammer mit
einer Einlaufmündung für einen Faserverband und ein sich zumindest teilweise in die
Wirbelkammer erstreckendes Garnbildungselement aufweist, wobei der Wirbelkammer in
Richtung einer äußeren Oberfläche des Garnbildungselements ausgerichtete Luftdüsen
zugeordnet sind, über die Luft in die Wirbelkammer einbringbar ist, um dem Faserverband
im Bereich einer Einlassöffnung des Garnbildungselements eine Drehung zu erteilen,
und wobei das Garnbildungselement einen an die Einlassöffnung angrenzenden Abzugskanal
aufweist, über den das Garn aus der Wirbelkammer abziehbar ist.
[0003] Ein entsprechend aus Grundkörper und damit verbundener Spinnspitze bestehendes Garnbildungselement
ist beispielsweise aus der
10 2011 053 837 A1 bekannt. Die hierin beschriebene Spinndüse enthält ein in eine Wirbelkammer mündendes
Garnbildungselement mit einem Abzugskanal für das in der Wirbelkammer produzierte
Garn, wobei die luftspinntypische Drehung der zu verspinnenden Fasern des Faserverbands
um einen nichtgedrehten Faserkern im Bereich der Einlassöffnung der Spinnspitze erfolgt.
[0004] Zwar ist durch die Trennung des Garnbildungselements in Grundkörper und Spinnspitze
bereits eine Anpassung der Luftspinnmaschine an unterschiedliche Fasermaterialien
möglich. Auch kann die einem gewissen Verscheiß unterworfene Spinnspitze ersetzt werden,
ohne das gesamte Garnbildungselement austauschen zu müssen. Dennoch besteht auch weiterhin
der Bedarf, die im Stand der Technik bekannten Garnbildungselemente hinsichtlich ihrer
Wartungs- bzw. Anpassungsfähigkeit an das jeweils vorliegende Fasermaterial zu verbessern.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Garnbildungselement sowie eine
damit ausgerüstete Spinndüse für eine Luftspinnmaschine vorzuschlagen, die dieser
Forderung Rechnung tragen.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Garnbildungselement sowie eine Spinndüse mit den
Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
[0007] Erfindungsgemäß zeichnet sich das Garnbildungselement nun dadurch aus, dass die Spinnspitze
und der Grundkörper mit Hilfe zumindest einer Schnappverbindung miteinander verbunden
sind. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Grundkörper ein oder mehrteilig
ausgebildet sein kann. Gleiches gilt für die Spinnspitze. Insbesondere handelt es
sich bei der Spinnspitze um den Abschnitt des Garnbildungselements, der die genannte
Einlassöffnung umfasst, während der Grundkörper denjenigen Abschnitt bildet, der den
genannten Auslass für das Garn aufweist. In jedem Fall handelt es sich bei dem Grundkörper
und der Spinnspitze um separate Einheiten des Garnbildungselements, die mit Hilfe
einer oder mehrerer Schnappverbindungen miteinander verbunden sind.
[0008] Bei einer Schnappverbindung im Sinne der Erfindung handelt es sich um eine Verbindung,
die ein oder mehrere Funktionselemente zum lösbaren formschlüssigen Verbinden von
Spinnspitze und Grundkörper umfasst. Bei der Verbindung von Spinnspitze und Grundkörper
verformt sich wenigstens ein Funktionselement elastisch und greift schließlich in
ein korrespondierendes weiteres Funktionselement ein. Bei den Funktionselementen kann
es sich beispielsweise um elastische Haken- oder Klipselemente handeln, die beim Verbinden
in ein korrespondierendes Funktionselement in Form einer Vertiefungen oder Hinterschneidung
eingreifen. Ebenso kann als Funktionselement eine Feder zum Einsatz kommen, die eine
Kugel oder ein sonstiges Element in eine definierte Richtung mit einer Kraft beaufschlagt.
Im Übrigen können ein oder mehrere der vorhandenen Funktionselemente der Schnappverbindung
Teil der Spinnspitze und/oder des Grundkörpers sein. Denkbar ist aber auch, dass zumindest
ein Funktionselement durch ein weiteres Bauteil des Garnbildungselements, beispielsweise
eine unten noch näher beschriebene Hülse, gebildet wird.
[0009] In jedem Fall liegt nach dem Verbinden ein Formschluss zwischen wenigstens zwei Funktionselementen
der Schnappverbindung vor, der durch Auseinanderziehen von Spinnspitze und Grundelement
wieder gelöst werden kann.
[0010] Die Spinnspitze, die während des Spinnbetriebs einer erhöhten mechanischen Belastung
durch die an ihrer Oberfläche vorbeiziehenden Fasern ausgesetzt ist, kann hierdurch
auf einfache Weise durch eine neue Spinnspitze ersetzt werden.
[0011] Insbesondere sollte die Schnappverbindung derart ausgebildet sein, dass Spinnspitze
und Grundkörper manuell und ohne Einsatz eines Werkzeugs voneinander getrennt werden
können.
[0012] Insbesondere sollte die Schnappverbindung zudem derart ausgebildet sein, dass die
Trennung dadurch erfolgt, dass Spinnspitze und Grundkörper in einer kolinear zu einer
Längsachse des Abzugskanals verlaufenden Richtung auseinandergezogen werden. Die Verbindung
erfolgt in diesem Fall vorzugsweise dadurch, dass die genannten Abschnitte des Garnbildungselements
in der genannten Richtung aufeinander zubewegt werden, bis die Schnappverbindung einrastet.
[0013] Ebenso bringt es Vorteile mit sich, wenn die Schnappverbindung ohne Einsatz eines
Werkzeugs herstellbar und anschließend ohne Beschädigung der Bauteile des Garnbildungselements
wieder lösbar ist.
[0014] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Schnappverbindung ein Funktionselement
in Form eines Sprengrings umfasst. Bei einem Sprengring handelt es sich um einen Sicherungsring
mit einer Unterbrechung in Umfangsrichtung. Die grundlegende Form eines Sprengrings
ist in Figur 3 (Bezugszeichen 22) gezeigt. Durch die Unterbrechung in Umfangsrichtung
ist es möglich, den Sprengring durch radial auf den Sprengring ausgeübte Kraft soweit
zu verformen, dass sich die durch die Unterbrechung vorhandenen Enden berühren. Der
Durchmesser wird hierdurch verringert. Besitzt nun beispielsweise der Grundkörper
im Bereich einer äußeren Oberfläche eine Vertiefung (z. B. in Form einer Ringnut),
in der sich der Sprengring befindet, so wird dieser in radialer Richtung zusammengedrückt,
wenn die Spinnspitze bzw. die im Folgenden noch näher erläuterte Hülse über den Bereich
des Grundkörpers geschoben wird, der den Sprengring aufweist. Hat die Spinnspitze
bzw. die Hülse ihre Endstellung bezüglich des Grundkörpers erreicht (die der Stellung
entspricht, die sie nach dem Einbau in eine Spinnmaschine aufweisen soll), so kann
der Sprengring wieder seine ursprüngliche Form annehmen, vorausgesetzt natürlich,
die Spinnspitze oder die Hülse besitzen eine innenliegende Vertiefung im Bereich einer
innenliegenden Oberfläche, in die der Sprengring einschnappen bzw. einrasten kann.
[0015] Selbstverständlich kann sich der Sprengring auch auf einer äußeren Oberfläche der
Spinnspitze befinden, wobei in diesem Fall der Grundkörper eine innenliegende Oberfläche
mit einer entsprechend innenliegenden Vertiefung aufweisen sollte.
[0016] Besondere Vorteile bringt es mit sich, wenn die Spinnspitze mit Hilfe einer Hülse
am Grundkörper gehalten ist, wobei die Schnappverbindung die Hülse und damit die Spinnspitze
am Grundkörper hält. Die Hülse ist in diesem Fall Teil der Schnappverbindung und weist
vorzugsweise eine, insbesondere ringförmig ausgebildete, Vertiefung im Bereich einer
Innenfläche auf, in die der Sprengring einrastet, wenn die Hülse über die Spinnspitze
und schließlich über einen Teil des Grundkörpers geschoben wird. Die Hülse besitzt
vorzugsweise eine erste kreisförmige Öffnung, durch die ein Abschnitt des Grundkörpers
ragt und eine zweite kreisförmig Öffnung, durch die die Spinnspitze ragt. Die erste
Öffnung hat vorzugsweise einen größeren Durchmesser als die zweite Öffnung.
[0017] Insbesondere sollte die Hülse im Bereich der zweiten Öffnung eine Ringschulter aufweiset
(d. h. der Innendurchmesser der Hülse sollte sich ausgehend von der zweiten Öffnung
in Richtung der ersten Öffnung vergrößern). Weist auch die Spinnspitze eine korrespondierende
Ringschulter auf, so kann die Hülse zwar über die Spinnspitze geschoben werden. Die
Spinnspitze hat jedoch in diesem Fall einen Außendurchmesser im Bereich ihrer Ringschulter,
der größer ist als der Innendurchmesser der zweiten Öffnung. Die Hülse ist in diesem
Fall geeignet, die Spinnspitze am Grundkörper zu halten, da die Spinnspitze nicht
vollständig durch die Hülse hindurchtreten kann. Vorzugsweise liegt die Spinnspitze
direkt oder unter Zwischenschaltung einer Ringdichtung an dem Grundkörper an, wenn
die Hülse vollständig auf den Grundkörper aufgeschoben ist.
[0018] Zudem sollten die Hülse und/oder die Spinnspitze rotationssymmetrisch ausgebildet
sein. Wird die Hülse beim Zusammenbau über die Spinnspitze und schließlich über einen
Abschnitt des Grundkörpers geschoben, so müssen die Spinnspitze und die Hülse gegenüber
dem Grundkörper sowie die Hülse gegenüber der Spinnspitze in Umfangsrichtung der genannten
Öffnungen der Hülse nicht in einem bestimmten Drehwinkel ausgerichtet werden. Der
Zusammenbau des Garnbildungselements wird hierdurch vereinfacht.
[0019] Die oben genannten Funktionselemente der Schnappverbindung werden im Übrigen vorzugsweise
durch einen Sprengring, der in einer Ringnut des Grundkörpers angeordnet ist und durch
eine an der Innenseite der Hülse vorhandene Vertiefung (die vorzugsweise ebenfalls
durch eine Ringnut realisiert ist) gebildet, wobei der Sprengring beim Zusammenbau
des Garnbildungselements in die Vertiefung der Hülse einschnappt.
[0020] Vorteile bringt es insbesondere mit sich, wenn zum Lösen der Schnappverbindung bei
ortsfest fixiertem Grundkörper eine parallel zum Abzugskanal und in Richtung der Einlassöffnung
gerichtete Zugkraft auf die Spinnspitze oder die Hülse ausgeübt werden muss, die wenigstens
30 N, bevorzugt wenigstens 50 N, beträgt. Die Schnappverbindung ist in diesem Fall
ausreichend sicher, um ein Lösen der Spinnspitze oder der Hülse vom Grundkörper während
des Betriebs einer mit dem Garnbildungselement ausgerüsteten Luftspinnmaschine ausschließen
zu können. Ebenso ist es jedoch möglich, die Schnappverbindung mit der Hand und ohne
Einsatz eines Werkzeugs zu lösen, so dass die Spinnspitze vor Ort vom Bedienpersonal
der Luftspinnmaschine leicht und schnell ausgetauscht werden kann.
[0021] Insbesondere ist es von Vorteil, wenn die Hülse eine der Spinnspitze abgewandte Öffnung
aufweist, wobei die Öffnung kreisförmig ausgebildet ist und wobei die radial verlaufende
Wandstärke der Hülse ausgehend von der Öffnung zumindest ein Stück weit in einer kolinear
zum Abzugskanal verlaufenden Richtung der Hülse zunimmt. Mit anderen Worten ist die
Wandung der Hülse im Bereich der genannten Öffnung (oben bereits als "erste Öffnung"
bezeichnet) vorzugsweise konisch ausgebildet. Wenn man die Hülse auf den Grundkörper
aufschiebt, so bewirkt die konische Form eine Trichterwirkung und vereinfacht hierdurch
das Aufschieben, ohne dass es zu einem Verkanten zwischen Hülse und Grundkörper kommt.
[0022] Weist der Grundkörper zudem den oben beschriebenen Sprengring auf, so wird auch das
Schieben der Hülse über den Sprengring und dessen Kompression in Radialrichtung vereinfacht.
[0023] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Hülse eine im Bereich einer Innenwandung der
Hülse angeordnete Vertiefung, vorzugsweise in Form einer Ringnut, aufweist, in die
sich der Sprengring erstreckt. Die Hülse rastet in diesem Fall beim Aufschieben auf
den Grundkörper in der gewünschten Endposition am Grundkörper ein. In zusammengebautem
Zustand ist der Sprengring also bevorzugt nach außen hin von einer Ringnut der Hülse
und nach innen hin (d. h. in Richtung des Abzugskanals) von einer Ringnut des Grundkörpers
umgeben. Beide Ringnuten bilden also einen ringförmigen Kanal, in dem sich der Sprengring
befindet.
[0024] Ebenso bringt es Vorteile mit sich, wenn der Grundkörper aus Metall, die Spinnspitze
zumindest abschnittsweise aus Keramik und die Hülse aus Kunststoff gefertigt sind.
Die Hülse kann in diesem Fall besonders kostengünstig hergestellt werden, wobei der
Grundkörper und die Spinnspitze die notwendige Steifigkeit bzw. im Fall von Keramik
die nötige Verschleißfestigkeit aufweisen.
[0025] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn zwischen der Spinnspitze und dem Grundkörper
ein oder mehrere Dichtungsringe angeordnet sind. Insbesondere sollten der oder die
Dichtungsringe (die aus Gummi, Kunststoff oder auch Metall bestehen können) den Abzugskanal,
vorzugsweise konzentrisch, umgeben. Vorzugsweise verlaufen der oder die Dichtungsringe
auch konzentrisch zu dem genannten Sprengring (falls vorhanden). In jedem Fall wird
durch den oder die Dichtungsringe verhindert, dass Luft, die während des Spinnbetriebs
durch den Abzugskanal strömt, seitlich zwischen Spinnspitze und Grundkörper austreten
kann.
[0026] Schließlich wird eine Spinndüse vorgeschlagen, die neben einer aus dem Stand der
Technik bekannten Wirbelkammer und den für die Wirbelluftströmung beim Spinnbetrieb
zuständigen Luftdüsen ein in die Wirbelkammer ragendes Garnbildungselement umfasst.
Erfindungsgemäß ist das Garnbildungselement gemäß bisheriger bzw. nachfolgender Beschreibung
ausgebildet.
[0027] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigen, jeweils schematisch:
- Figur 1
- eine teilweise geschnittene Darstellung einer erfindungsgemäßen Spinndüse,
- Figur 2
- einen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Garnbildungselements,
- Figur 3
- eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Garnbildungselements, und
- Figur 4
- einen Längsschnitt eines weiteren erfindungsgemäßen Garnbildungselements.
[0028] Figur 1 zeigt eine teilweise geschnittene Darstellung einer Spinndüse 13 für eine
Luftspinnmaschine. Die Spinndüse 13 besitzt eine Einlaufmündung 16, die beispielsweise
durch ein separates Faserführungselement 20 gebildet sein kann und durch welche das
zu verspinnende und meist als verstrecktes Faserband vorliegende Fasermaterial in
die sogenannte Wirbelkammer 15 der Spinnstelle gelangt, in der wiederum der eigentliche
Spinnprozess stattfindet.
[0029] Die Verstreckung übernimmt in der Regel ein dem Faserführungselement 20 vorgelagertes
(nicht gezeigtes) Streckwerk der entsprechenden Spinnstelle der Luftspinnmaschine
(die in der Regel eine Vielzahl von Spinnstellen umfasst, die wiederum jeweils eine
Spinndüse 13 und ein Streckwerk aufweisen), aus dem das verstreckte Faserband mit
Hilfe eines ebenfalls nicht gezeigten Abzugswalzenpaars abgezogen wird (alternativ
kann der Abzug auch durch andere Mittel, z. B. einer Garnspeicherrolle, erfolgen).
[0030] Nachdem das Fasermaterial das Faserführungselement 20 passiert hat, gelangt es in
den Wirkbereich mehrerer, in der Regel tangential in die Wirbelkammer 15 mündenden,
Luftdüsen 18, die beispielsweise als Bohrungen innerhalb einer Wirbelkammerwandung
14 vorliegen können. Werden diese während des Spinnbetriebs über eine entsprechende,
z. B. in einen Luftkanal 21 mündende, Versorgungsleitung (nicht gezeigt) mit einem
Überdruck beaufschlagt, so entsteht eine Wirbelluftströmung, die den eine Einlassöffnung
5 für die Fasern aufweisenden Bereich eines in die Wirbelkammer 15 ragenden Garnbildungselements
1 bzw. dessen äußere Oberfläche 17 umströmt (zumindest ein Teil der eingebrachten
Luft verlässt die Wirbelkammer 15 schließlich wieder über einen entsprechenden Luftauslass
19).
[0031] Werden die nach außen abstehenden Faserenden des Faserverbands 3 von dieser Wirbelluftströmung
erfasst, so entsteht schließlich die gewünschte Drehung des Fasermaterials und im
Ergebnis das gewünschte Garn 2, welches über den sich an die Einlassöffnung 5 anschließenden
Abzugskanal 7 aus der Wirbelkammer 15 und letztendlich über einen Auslass 8 aus der
Spinndüse 13 abgezogen werden kann.
[0032] Neben einteiligen Garnbildungselementen 1 sind bereits mehrteilige Garnbildungselemente
1 bekannt, die aus einem Grundkörper 6 und einer damit verbundenen Spinnspitze 4 bestehen.
Die Verbindung erfolgt in diesen Fällen jedoch stets mit Hilfe von Verschraubungen
oder durch einen nicht mehr zu lösenden Presssitz.
[0033] Im Gegensatz hierzu schlägt die vorliegende Erfindung nun vor, Grundkörper 6 und
Spinnspitze 4 mit Hilfe zumindest einer Schnappverbindung zu realisieren.
[0034] Eine konstruktive Möglichkeit einer derartigen Verbindung zeigen die Figuren 2 (Schnittdarstellung)
und 3 (Explosionszeichnung).
[0035] Wie diesen Figuren zu entnahmen ist, kann der Grundkörper 6 eine Vertiefung, vorzugsweise
eine Ringnut 12, aufweisen, die der Aufnahme eines Sprengrings 22 dient.
[0036] Ferner ist eine Hülse 10 vorgesehen, die ebenfalls eine Vertiefung (vorzugsweise
in Form einer Ringnut 12) im Bereich ihrer Innenwandung 11 aufweist. Wird die Hülse
10 nun mit der in Figur 3 zu sehenden Öffnung 9 über die Spinnspitze 4 und anschließend
über den Grundkörper 6 geschoben, so rastet der Sprengring 22 in der vorgesehenen
Endstellung der Hülse 10 in die Ringnut 12 der Hülse 10 ein. Die Schnappverbindung
ist damit hergestellt, Spinnspitze 4 und Grundkörper 6 sind verbunden.
[0037] Um das Aufschieben und insbesondere das Überziehen der Hülse 10 über den Sprengring
22 zu vereinfachen, kann die genannte Öffnung 9 konisch ausgebildet sein, so dass
die Wandstärke D der Hülse 10 ausgehend von der Öffnung 9 allmählich zunimmt.
[0038] Vorzugsweise ist zwischen der Spinnspitze 4 und dem Grundkörper 6 ein Dichtungsring
23 vorhanden, der ein seitliches Austreten von Luft zwischen Grundkörper 6 und Spinnspitze
4 verhindert.
[0039] Schließlich zeigt Figur 4, dass die genannte Hülse 10 nicht zwangsläufig vorhanden
sein kann. Vielmehr kann die Schnappverbindung auch direkt durch Vertiefungen in der
Spinnspitze 4 und dem Grundkörper 6 sowie einen dazwischenliegenden Sprengring 22
realisiert sein.
[0040] Auch können anstelle des Sprengrings 22 andere Abschnitte, beispielsweise in Form
von Rastelementen, vorhanden sein, die z. B. Teil der Spinnspitze 4, des Grundkörpers
6 und/oder der Hülse 10 sein können.
[0041] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
beliebige Kombination der beschriebenen Merkmale, auch wenn sie in unterschiedlichen
Teilen der Beschreibung bzw. den Ansprüchen oder in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind, vorausgesetzt, dass kein Widerspruch zur Lehre der
unabhängigen Ansprüche entsteht.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Garnbildungselement
- 2
- Garn
- 3
- Faserverband
- 4
- Spinnspitze
- 5
- Einlassöffnung
- 6
- Grundkörper
- 7
- Abzugskanal
- 8
- Auslass
- 9
- Öffnung der Hülse
- 10
- Hülse
- 11
- Innenwandung der Hülse
- 12
- Ringnut
- 13
- Spinndüse
- 14
- Wirbelkammerwandung
- 15
- Wirbelkammer
- 16
- Einlaufmündung der Spinndüse
- 17
- äußerer Oberfläche des Garnbildungselements
- 18
- Luftdüse
- 19
- Luftauslass
- 20
- Faserführungselement
- 21
- Luftkanal
- 22
- Sprengring
- 23
- Dichtungsring
- D
- Wandstärke der Hülse
1. Garnbildungselement (1) für eine Luftspinnmaschine, die der Herstellung eines Garns
(2) aus einem Faserverband (3) mit Hilfe einer Wirbelluftströmung dient,
- wobei das Garnbildungselement (1) eine Spinnspitze (4) mit einer Einlassöffnung
(5) für Fasern des Faserverbands (3) besitzt,
- wobei das Garnbildungselement (1) einen mit der Spinnspitze (4) verbundenen Grundkörper
(6) aufweist, und
- wobei das Garnbildungselement (1) einen Abzugskanal (7) für ein im Bereich der Spinnspitze
(4) hergestelltes Garn (2) aufweist, der sich durch die Spinnspitze (4) und den Grundkörper
(6) erstreckt und in einem Auslass (8) mündet, über den das im Bereich der Spinnspitze
(4) hergestellte Garn (2) aus dem Garnbildungselement (1) austreten kann,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spinnspitze (4) und der Grundkörper (6) mit Hilfe zumindest einer Schnappverbindung
miteinander verbunden sind, wobei die Spinnspitze (4) mit Hilfe einer Hülse (10) am
Grundkörper (6) gehalten ist, und wobei die Schnappverbindung die Hülse (10) und damit
die Spinnspitze (4) am Grundkörper (6) hält.
2. Garnbildungselement (1) gemäß dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnappverbindung ohne Einsatz eines Werkzeugs herstellbar und anschließend ohne
Beschädigung der Bauteile des Garnbildungselements (1) und ebenfalls ohne Einsatz
eines Werkzeugs wieder lösbar ist.
3. Garnbildungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnappverbindung einen Sprengring (22) umfasst, der vorzugsweise in einer Ringnut
(12) des Grundkörpers (6) und/oder der Spinnspitze (4) gehalten ist.
4. Garnbildungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Lösen der Schnappverbindung bei ortsfest fixiertem Grundkörper (6) eine parallel
zum Abzugskanal (7) und in Richtung der Einlassöffnung (5) gerichtete Zugkraft auf
die Spinnspitze (4) oder die Hülse (10) ausgeübt werden muss, die wenigstens 30 N,
bevorzugt wenigstens 50 N, beträgt.
5. Garnbildungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (10) eine der Spinnspitze (4) abgewandte Öffnung (9) aufweist, wobei die
Öffnung (9) kreisförmig ausgebildet ist, und wobei die radial verlaufende Wandstärke
(D) der Hülse (10) ausgehend von der Öffnung (9) zumindest ein Stück weit in einer
kolinear zum Abzugskanal (7) verlaufenden Richtung der Hülse (10) zunimmt.
6. Garnbildungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (10) eine im Bereich einer Innenwandung (11) der Hülse (10) angeordnete
Vertiefung, vorzugsweise in Form einer Ringnut (12), aufweist, in die sich der Sprengring
(22) erstreckt.
7. Garnbildungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (6) aus Metall, die Spinnspitze (4) zumindest abschnittsweise aus
Keramik und die Hülse (10) aus Kunststoff gefertigt ist.
8. Garnbildungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Spinnspitze (4) und dem Grundkörper (6) ein oder mehrere Dichtungsringe
(23) angeordnet sind.
9. Spinndüse (13) für eine Luftspinnmaschine, die der Herstellung eines Garns (2) aus
einem Faserverband (3) mit Hilfe einer Wirbelluftströmung dient,
- wobei die Spinndüse (13) eine von einer Wirbelkammerwandung (14) teilweise umgebene
Wirbelkammer (15) mit einer Einlaufmündung (16) für einen Faserverband (3) und ein
sich zumindest teilweise in die Wirbelkammer (15) erstreckendes Garnbildungselement
(1) aufweist,
- wobei der Wirbelkammer (15) Luftdüsen (18) zugeordnet sind, über die Luft in die
Wirbelkammer (15) einbringbar ist, um dem Faserverband (3) im Bereich einer Einlassöffnung
(5) des Garnbildungselements (1) eine Drehung zu erteilen, und
- wobei das Garnbildungselement (1) einen an die Einlassöffnung (5) angrenzenden Abzugskanal
(7) aufweist, über den das Garn (2) aus der Wirbelkammer (15) abziehbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Garnbildungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche ausgebildet
ist.