[0001] Die Erfindung betrifft allgemein eine Ablaufeinheit zur Ableitung von Wasser von
einer ersten wasserführenden Lage und eine Ablaufvorrichtung unter Verwendung solch
einer Ablaufeinheit sowie Herstellungsverfahren von dessen Komponenten. Sie betrifft
insbesondere Ablaufeinheiten, welche eine Ablaufmulde und eine Ablaufabdeckung aufweisen,
wobei die Ablaufmulde eine Ablauföffnung zum Abfluss des Wassers aufweist und die
Ablaufabdeckung über der Ablaufmulde mit einem horizontalen und/oder vertikalen Abstand
zu dieser und über der Ablauföffnung angeordnet ist sowie Verfahren zur Herstellung
einer Ablaufmulde und/oder einer Ablaufabdeckung und/oder einer Ablaufunterteils einer
solchen Ablaufeinheit.
[0002] Derartige Ablaufvorrichtungen und Ablaufeinheiten werden in verschiedenen Anwendungen
genutzt. Sie werden insbesondere im Sanitärbereich für Abläufe verwendet, bei denen
das anfallende Wasser zunächst in einer Mulde gesammelt werden soll und so stehendes
Wasser auf der wasserführenden Lage verhindert oder zumindest vermindert wird. Die
Verwendung der Mulde gestattet es, deren Grundriss und damit den Wasserablauf in der
Fläche größer zu dimensionieren als es der Querschnitt der Ablauföffnung zulässt.
Dies ist z.B. in Bodenabläufen, bodengleichen Duschen und vergleichbaren flächigen
Anwendungen von Vorteil, kann aber auch für andere sanitäre Objekte wie Waschbecken
oder Wannen verwendet werden. Dabei ist es regelmäßig gewünscht, die Ablaufabdeckung
zumindest nahezu in der Höhe der umgebenden wasserführenden Lage zu positionieren,
so dass die Ableitung des Wassers ungehindert erfolgen kann und die Ablauföffnung
dennoch überdeckt ist.
[0003] Die ungehinderte Ableitung des Wassers wird dabei durch den horizontalen und vertikalen
Abstand der Ablaufabdeckung über der Ablauföffnung realisiert, wobei der Abstand an
den zu erwartenden Wasseranfall angepasst ist und die hier als "horizontal" bezeichnete
Lage einer Ablauffläche stets die fachmännische Neigung der Fläche zur Gewährleistung
der Ablauffunktion einschließt. Besagter horizontaler und vertikaler Abstand wird
durch Abstandshalter zwischen Ablaufabdeckung und Ablaufmulde und/oder andere konstruktive
Maßnahmen realisiert. Eine beispielhafte Ausführung einer bodengleichen Duschrinne
des Stands der Technik ist in Fig. 1 dargestellt. In der dargestellten Duschrinne
ist in der Ablaufrinne 1 eine Rinnenabdeckung 2 angeordnet. Deren horizontale und
vertikale Position in der Ablaufrinne 1 zur Einstellung der bodengleichen Höhe und
zur Gewährleistung eines vollumfänglichen Wasserabflusses wird durch Abstandshalter
4 realisiert, die je nach Form der Rinnenabdeckung 2 diese direkt oder mittels eines
geeigneten Halterahmens 3 der Rinnenabdeckung 2 halten. In Fig. 1 ist der die Ablaufrinne
1 umgebende Bodenbelag 5 und dessen Dichtung 6 zur Duschrinne dargestellt. Der Ablaufstutzen
7 ist mit der Ablaufrinne dicht verbunden.
[0004] Es sind zahlreiche Varianten von Duschrinnen mit diesem grundsätzlichen Aufbau bekannt.
Nachteilig ist dabei, dass die Abstandshalter separate Bauteile und aus Kunststoff
gefertigt sind. Die Kunststoffteile erfordern eine zusätzliche Fertigung, werden im
Verlauf der Nutzung und gehen bei der Öffnung der Duschrinne, z. B. zur Reinigung
häufig verloren.
[0005] Zudem werden die Abstandshalter 4 und die Duschrinne selbst relativ hoch, wenn eine
zweite Entwässerungslage unterhalb des Bodenbelags 5 vorgesehen werden soll. Diese
dient der Ableitung von Sickerwasser, welches unterhalb des Bodenbelags 5 anfallen
könnte, beispielsweise infolge gerissener Fugen eines Fliesenbelags. Für diesen Fall
wird die Ablaufrinne 1 so tief gesetzt, dass eine unterhalb des Bodenbelags 5 ausgeführte
wasserdichte Lage 8 in die Ablaufrinne 1 entwässert werden kann. Das hat zur Folge,
dass derartige Duschrinnen nur in relativ hohe Fußbodenaufbauten eingefügt werden
können oder im Rohfußboden entsprechende Aussparungen ausgeführt sind.
[0006] Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, eine Ablaufvorrichtung und eine
darin verwendete Ablaufeinheit anzugeben, die den Aufbau vereinfacht und dessen Herstellung
effektiviert, so dass separate Abstandshalter vermieden und die Gesamthöhe vermindert
werden können.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe umfasst die beanspruchte Ablaufeinheit solch eine Ablaufmulde
und/oder Ablaufabdeckung, welche die Abstandshalter aufweisen, wobei zumindest einer
der Abstandshalter durch Umformen eines Teils der Ablaufmulde bzw. der Ablaufabdeckung
ausgebildet ist. Alternativ können mehrere Abstandshalter, beispielsweise die der
Ablaufmulde oder die der Ablaufabdeckung oder einige von beiden, oder alle Abstandshalter
der Ablaufeinheit durch Umformen ausgebildet sein.
[0008] Unter "Umformen" versteht der Fachmann eine spanlose oder abtragslose Fertigung wie
beispielsweise Biegen, Stanzen, Abkanten, Stechen, Falzen, Tiefziehen, Streckziehen
oder andere bekannte Fertigungsverfahren, die in Abhängigkeit vom Material als Warm-
oder Kaltumformung ausgeführt sein können. Die Herstellung der Abstandshalter durch
Umformung von Teilen der Ablaufmulde bzw. der Ablaufabdeckung bewirkt eine feste Verbindung
der Abstandshalter mit dem betreffenden Bauteil der Ablaufeinheit, wobei entsprechend
alternativer, nachfolgend im Detail beschriebener Ausgestaltungen Bauteil und Abstandshalter
einstückig ausgebildet sein können oder die Abstandshalter an einem separaten Element
durch Umformung ausgebildet werden und anschließend fest mit dem entsprechenden Bauteil
verbunden werden können. Beide Typen von Abstandshaltern sind nicht lediglich temporär
mit dem jeweiligen Bauteil verbunden und durch Umformung des betreffenden Bauteils
oder Elements hergestellt.
[0009] Als "Mulde" soll hier eine Vertiefung im Bauteil verstanden sein, die einen meist
flachen Boden mit umlaufenden aufstrebenden Wandungen hat. Dabei kann der Grundriss
der Mulde sehr unterschiedliche Geometrien aufweisen. Sie können beispielsweise rund,
quadratisch oder rechteckig sein, letztere auch mit einer deutlich größeren Ausdehnung
in einer Richtung im Vergleich zur anderen Richtung. Aber auch Ablaufeinheiten und
damit Ablaufmulden mit beliebigem Design sind möglich, soweit es die Fertigung als
Mulde gestattet und für den Verwendungszweck sinnvoll ist.
[0010] Die Anordnung der Ablaufabdeckung "über" der Ablaufmulde verdeutlicht, dass die Ablaufabdeckung
nicht oder nur gering über die wasserführende Lage hinausragt, so dass sie kein Hindernis
oder keine Gefahrenstelle darstellt. Das schließt ein, dass in Abhängigkeit vom Abstand
zwischen Oberkante der Ablaufmulde und wasserführender Lage und von der Höhe der Ablaufabdeckung
Letztere bis in die Ablaufmulde ragt.
[0011] Mit den verschiedenen Umformverfahren können sehr unterschiedliche Formen und Typen
von Abstandshaltern am Bauteil ausgebildet werden, wie beispielsweise Noppen, Stege,
Spangen und andere, die über eine Oberfläche des Bauteils hinausragen. Durch geeignete
Wahl des Umformverfahrens können auch unterschiedlich große Abstandshalter gefertigt
werden, so dass ein für die Ableitung des Wassers ausreichender horizontaler und vertikaler
Abstand eingestellt werden kann. Letzteres gestattet auch eine Reduzierung der Höhe
der Ablaufeinheit insoweit, wie es die Menge des pro Fläche durch die Ablaufmulde
aufzunehmenden Wassers und der Grundriss der Ablaufmulde gestatten. Weiter können
die Herstellung der Abstandshalter in die Fertigung des betreffenden Bauteils integriert
werden, da diese auch die Umformung einschließt. Im Ergebnis können vielgestaltige
und preiswerte Ablaufmulden und Ablaufabdeckungen bereitgestellt werden, die einfach
zu handhaben sind.
[0012] Sofern eine zweite Entwässerungslage wie oben beschrieben erforderlich ist, ist ebenfalls
eine sehr flache Ablaufeinheit mit Ablaufmulde und Ablaufabdeckung erzielbar. Entsprechend
einer Ausgestaltung der Ablaufeinheit wird das primär abzuleitende Wasser der hier
als "erste" bezeichneten wasserführenden Lage und das Wasser der darunterliegenden
zweiten wasserführenden Lage, der zweiten Entwässerungslage, von separaten Bauteilen
der Ablaufeinheit aufgenommen: der Ablaufmulde und einem Ablaufunterteil. Letzteres
ist ebenfalls muldenförmig ausgebildet und mit einem Abstand unter der Ablaufmulde
angeordnet. Zudem weist das Ablaufunterteil einen Durchgang auf, der zur Ablauföffnung
der Ablaufmulde korrespondiert, so dass ein an der Ablauföffnung montierbarer Ablaufstutzen
durch diesen Durchgang verliefe und mit diesem wasserdicht verbindbar ist. Die Entwässerung
des Ablaufunterteils kann durch geeignete Mittel in den Ablaufstutzen erfolgen, wie
unten zur Ablaufvorrichtung, welche den Ablaufstutzen umfasst, beschrieben wird.
[0013] Diese Trennung zwischen Ablaufmulde und Ablaufunterteil hat mehrere Vorteile. So
können die oben beschriebenen Bauteile der Ablaufeinheit, Ablaufmulde und Ablaufabdeckung
mit den beschriebenen Abstandshaltern sowohl für eine als auch für zwei Entwässerungslagen
verwendet werden. Zur Erweiterung auf zwei Lagen ist lediglich das Ablaufunterteil
zu ergänzen. Diese kann optional vollständig oder teilweise analog der Ablaufmulde
ausgebildet sein, so dass die Fertigung der Ablaufeinheit weiter vereinfacht werden
kann. Weiter ist der Wasseranfall von der zweiten wasserführenden Lage regelmäßig
sehr gering, so dass nur ein geringer Abstand zwischen beiden Bauteilen erforderlich
ist, wodurch sich die Höhe der Ablaufeinheit minimieren lässt.
[0014] Zudem kann der horizontale Abstand und/oder der Abstand beider Bauteilen übereinander
ebenso durch Abstandshalter realisiert werden, die durch Umformen eines Teils der
Ablaufmulde bzw. des Ablaufunterteils ausgebildet sind. Für diese Ausgestaltung der
Ablaufeinheit treffen die obigen Darlegungen zu den Abstandshaltern analog zu.
[0015] Die Einleitung der zweiten wasserführenden Lage in das Ablaufunterteil kann auf verschiedene
Weise erfolgen. So kann diese Lage direkt bis in das Ablaufunterteil geführt werden,
wenn sie beispielsweise als Folie ausgebildet ist. Entsprechend einer Ausgestaltung
der Ablaufeinheit kann diese eine Verbindungsstelle aufweisen, die geeignet ist zur
wasserdichten Verbindung des Ablaufunterteils mit der zweiten wasserführenden Lage.
Eine solche Verbindungsstelle kann ein Kragen sein, auf die die Lage geklebt wird.
Auch Dichtungsmittel, Klebemittel, eine Beschichtung, ein Flansch mit Befestigungsmitteln,
Klemmmittel oder andere Verbindungsvarianten sind entsprechend der Ausführung der
zweiten wasserführenden Lage möglich.
[0016] Entsprechend einer Ausgestaltung können ein Bauteil, welches zumindest einen durch
Umformen gebildeten Abstandshalter umfasst, und dieser eine Abstandshalter, alternativ
auch mehrere davon oder alle, einstückig mit dem Bauteil ausgebildet sein. Dabei überragt
das Material des Bauteils abschnittsweise, infolge einer geeigneten Umformung des
den Abstandshalter bildenden Abschnitts, die umgebende Oberfläche um das Maß des einzustellenden
Abstandes. In Abhängigkeit vom Anwendungsfall der Ablaufeinheit, vom Material und
Design des Bauteils können mit den verschiedenen Umformverfahren sehr unterschiedliche
Formen, Typen und Größen von Abstandshaltern am Bauteil ausgebildet werden.
[0017] Alternativ kann ein oder können mehrere oder alle Abstandshalter an einem separaten
Element durch Umformung ausgebildet sein, welches dann fest mit dem entsprechenden
Bauteil verbunden ist. Das kann beispielsweise dann erforderlich sein, wenn solche
Abstände einzustellen sind, für welche das Design des betreffenden Bauteils nicht
genug Material bereithält, um durch Umformen gebildet zu werden, ohne die Funktion
oder Stabilität des Bauteils zu beeinträchtigen. Als "fest" ist hier eine Verbindung
bezeichnet, die unlösbar, d. h. nicht ohne Beschädigung eines Verbindungspartners
oder des Verbindungsmittels lösbar ist, oder mit Befestigungsmitteln kraftschlüssig
lösbar ausgeführt ist. Durch die feste Verbindung des separaten Elements mit dem Bauteil
wird die gleiche Wirkung erzielt wie bei einer einstückigen Ausführung. Zur Verbindung
des Elements mit dem Bauteil stehen in Abhängigkeit vom Material beider Verbindungspartner
die bekannten Verfahren zur Herstellung unlösbarer Verbindungen zur Verfügung, wie
beispielsweise Schweißen, Löten, Kleben, Nieten, Falzen oder andere. Alternativ können
auch lösbare Verbindungen verwendet werden, die eine vergleichbare feste Verbindung
realisieren und vorfertigbar sind.
[0018] Beide Gestaltungen der Abstandsmittel gestatten im Vergleich zum Stand der Technik
auch sehr kleine und sehr präzise zu positionierende Abstandsmittel, wobei auch die
Anzahl ohne oder zumindest ohne wesentliche Mehrkosten deutlich höher gewählt werden
kann. Auch dieser Aspekt trägt dazu bei, dass die Gesamthöhe der Ablaufeinheit sehr
gering gehalten werden kann. Als "Gesamthöhe" wird der Abstand zwischen der Oberkante
der Ablaufabdeckung und der Unterkante der Ablaufmulde bzw. des Ablaufunterteils im
Einbauzustand bezeichnet. Der Ablaufstutzen und Siphon einer Ablaufvorrichtung werden
bei dieser Betrachtung nicht einbezogen, da diese andere Möglichkeiten zur Reduzierung
der Gesamthöhe der Ablaufvorrichtung bieten. Die Gesamthöhe der beschriebenen Ablaufeinheit
hängt neben dem Bodenbelag auch vom Umfang des Gefälles ab, welches mit den Bauteile
realisiert sein muss, so dass die geringe Höhe für großflächige Ablaufeinheiten, beispielsweise
eine Duschrinne, von Vorteil ist, bei denen aufgrund ihrer Abmessungen das Gefälle
einen nicht unerheblichen Anteil an der Gesamthöhe hat.
[0019] So sind Gesamthöhen der Ablaufeinheit im Bereich von 2 cm bis 6 cm, bevorzugt von
2 cm bis 5 cm und weiter bevorzugt von 2 cm bis 4 cm, und mehr möglich. Die geringsten
Höhen sind bei Bodenbelägen geringer Höhe, wie Beschichtungen oder Spachtelungen und
kleinem Grundriss der Ablaufeinheit möglich. Für Rinnenabläufe in Fliesenbelägen sind
ohne weiteres Gesamthöhen von 5 bis 6 cm erzielbar, so dass diese vollständig in einem
gängigen Fußbodenaufbau aus Trittschalldämmung, Estrich und Fliesenbelag integriert
werden können. Anschaulich sind die geringstmöglichen Einbauhöhen für die Planung
von Interesse. Ein Einbau in höhere Fußbodenaufbauten ist ebenso möglich. Damit ist
die beschriebene Ablaufeinheit für bodengleiche Duschbodenelemente geeignet. Mit der
Ablaufeinheit können anschaulich auch größere Gesamthöhen realisiert werden, wenn
es der betreffende Anwendungsfall erfordert.
[0020] Als Material können die bekannten Materialien für Abläufe verwendet werde, sofern
diese für kalten oder warme Umformverfahren zur Herstellung der Abstandshalter am
Bauteil geeignet sind. So kommen beispielsweise Thermoplaste in Betracht oder korrosionsgeschützte
Metalle, wie Edelstahl oder Zinkblech. Die Verwendung von Metallen gestattet es, im
Zuge der Herstellung des Bauteils mit denselben Formgebungsverfahren, bei geeignetem
Umformwerkzeug mitunter auch in einem Verfahrensschritt, das Bauteil mit den Abstandshaltern
zu formen. So kann durch Stanzen und Abkanten ein Rost als Ablaufabdeckung gefertigt
werden, der Öffnungen in der oberen Fläche und nach unten weisende Laschen als vertikale
Abstandshalter aufweist, an denen seitlich abstehende Noppen, Stege oder Spangen gebogen
sind, die als seitliche Abstandshalter dienen. Weitere Details sind beispielhaft,
jedoch nicht beschränkend zu den Ausführungsbeispielen dargelegt.
[0021] Eine Ablaufvorrichtung, welche eine Ablaufeinheit gemäß obiger Beschreibung umfasst,
weist zumindest einen Ablaufstutzen auf sowie Befestigungsmittel, welche der wasserdichten
Montage des Ablaufstutzens an der Ablauföffnung der Ablaufmulde dienen. Als Ablaufstutzen
kann jeder bekannte und in der jeweiligen Einbausituation geeignete Stutzen verwendet
werden. Je nach Einbausituation kennt der Fachmann sehr unterschiedliche Ausführungen.
Gleiches trifft auf die Befestigungsmittel der Ablaufvorrichtung zu.
[0022] Sofern die verwendete Ablaufeinheit ein Ablaufunterteil aufweist, verläuft der Ablaufstutzen
von der Ablauföffnung der Ablaufmulde ausgehend durch den Durchgang des Ablaufunterteils
und ist dort mit dem Ablaufunterteil wasserdicht verbunden. Um einen weiteren Ablauf
zu schaffen, welcher der Ableitung von Wasser der zweiten wasserführenden Lage dient,
weisen der Ablaufstutzen und/oder die Befestigungsmittel Mittel zur Entwässerung des
Ablaufunterteils auf. Diese können in Abhängigkeit von der zu erwartenden maximalen
Wassermenge, der Gestaltung des Ablaufstutzen und der Befestigungsmittel sowie vom
zur Verfügung stehenden Platz sehr unterschiedlich sein.
[0023] Sie können in einer Ausgestaltung als ein Durchlass oder mehrere davon im Ablaufstutzen
ausgebildet sein, wobei die Durchlässe offensichtlich in dem Bereich des Ablaufstutzens
ausgebildet sind, der zwischen Ablaufmulde und Ablaufunterteil liegt und zwar derart,
dass die Bodenfläche des Ablaufunterteils an die Durchlässe anschließt.
[0024] Andere geeignete Mittel zur Entwässerung können ein doppelwandiger Ablaufstutzen
sein, wobei die äußere Wandung mit dem Ablaufunterteil wasserdicht verbunden ist,
oder Durchlässe im Befestigungsmittel. Letzteres kann beispielsweise durch ein Außengewinde
am Ablaufstutzen mit einer Mutter mit Innengewinde gebildet sein. Bei nur geringen
Wassermengen kann das Gewinde selbst so ausgebildet sein, dass es das Wasser ableiten
kann. Das abgeleitete Wasser kann in ein doppelwandiges Rohr oder direkt in den Siphon
fließen.
[0025] Die Erfindung soll nachfolgend anhand vom Ausführungsbeispielen von bodengleichen
Duschabläufen beispielhaft, jedoch nicht beschränkend, näher erläutert werden. Der
Fachmann würde die zuvor und nachfolgend beschriebenen in den verschiedenen Ausgestaltungen
der Erfindung realisierten Merkmale in weiteren Ausführungsformen zweckmäßig kombinieren
und analog auch für andere der vergleichbare Anwendungen verwenden, soweit es die
jeweiligen Anforderungen für den Ablauf erfordern und gestatten. Die zugehörigen Zeichnungen
zeigen in
- Fig. 1
- Ablaufvorrichtung nach dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- Ablaufvorrichtung gemäß Erfindung,
- Fig. 3A - 3C
- Ausführungsform einer Ablaufabdeckung in drei verschiedenen Ansichten,
- Fig. 4A, 4B
- Detail aus Fig. 3B in zwei verschiedenen Ansichten,
- Fig. 5A, 5B
- Details weiterer Ausführungsformen einer Ablaufabdeckung,
- Fig. 6A, 6B
- Ausführungsformen von Abstandshaltern.
[0026] Die in Fig. 1 dargestellte Ablaufvorrichtung wurde einleitend beschrieben, so dass
auf die dortigen Darlegungen verwiesen wird.
[0027] In Fig. 2 ist eine Ablaufvorrichtung in einer Ausgestaltung zur Verwendung als bodengleicher
Duschablauf in einem Bodenelement dargestellt. In dieser Verwendung schließen der
Ablauf und die Oberkante des umgebenden fertigen Fußbodens 8 als erste wasserdichte
Lage bündig zueinander ab.
[0028] Die Ablaufvorrichtung gemäß Fig. 2 umfasst eine Ablaufeinheit, welche eine Ablaufmulde
10, eine Ablaufabdeckung 1 und ein Ablaufunterteil 1 aufweist.
[0029] Die Ablaufmulde 10 hat einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt, der durch
einen Muldenboden 11 mit einer mittigen Ablauföffnung 13 und im Wesentlichen rechtwinklig
zum Muldenboden aufgekantete Muldenseitenwände 12 gebildet wird. Der Muldenboden 11
weist ein fachmännisches Gefälle (durch Pfeile dargestellt) zur Ablauföffnung 13 auf.
Die Muldenseitenwände 12 sind als vom Muldenboden 13 umlaufend aufstrebende Wandungen
ausgebildet, so dass eine Mulde im Sinne der hier verwendeten Definition geformt ist.
Regelmäßig sind die Muldenseitenwände 12 dicht miteinander verbunden. Aufgrund des
in der dargestellten Ausführungsform unter der Ablaufmulde 10 angeordneten Ablaufunterteils
18 mit eigener Entwässerung ist eine vollständig dichte Ablaufmulde 10 nicht zwingend
erforderlich.
[0030] Im dargestellten Ausführungsbeispiel schließt die Ablaufmulde 10 bündig mit der Oberkante
des fertigen Fußbodens 8 ab und ist mittels eines geeigneten Dichtmittels 25 mit dem
Bodenbelag, beispielsweise einem Fliesenbelag 24 dicht verbunden.
[0031] In der Ablaufmulde 10 ist bündig mit der Oberkante des fertigen Fußbodens 8 eine
Ablaufabdeckung 14. Die Ablaufabdeckung 14 ist als Rost ausgeführt, d. h. als Platte
mit einer Mehrzahl von Öffnungen 17, durch welche Wasser ablaufen kann. Die Ablaufabdeckung
14 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel mittig in dem durch die Muldenseitenwände
12 gebildeten Rahmen der Ablaufmulde 10 mit einem Abstand zu den Muldenseitenwänden
12 angeordnet.
[0032] Die vertikale und horizontale Position der Ablaufabdeckung 14 in der Ablaufmulde
10 wird durch vertikale Abstandshalter 15 und horizontale Abstandshalter 16 eingestellt.
Beide Sorten von Abstandshaltern 15, 16 sind durch Abkantungen 18 gebildet, die sich
beispielsweise umlaufend von der Ablaufabdeckung 14 in die Ablaufmulde 10 erstrecken.
Die umlaufenden Abkantungen 18 sind im Ausführungsbeispiel für die Stabilität der
Ablaufabdeckung 14 von Vorteil. Alternativ können die Abkantungen 18 auch nur abschnittsweise
ausgebildet sein, wenn es die Ausführung der Ablaufabdeckung 14 zulässt. Die Abkantungen
18 selbst stellen zumindest abschnittsweise die vertikalen Abstandshalter 15 dar.
Die horizontalen Abstandshalter 16 sind beispielsweise durch eine Mehrzahl von Noppen
realisiert, die in Abständen zueinander in den Abkantungen 18 ausgeformt sind. Die
vertikalen und horizontalen Abstandshalter 15, 16 sind derart ausgebildet, dass Wasser,
welches im horizontalen Spalt a zwischen der Ablaufabdeckung 14 und den Muldenseitenwänden
12 in die Ablaufmulde 10 läuft, ungehindert zur Ablauföffnung 13 abfließen kann. Details
dazu sind auch Fig. 3A zu entnehmen.
[0033] Die Ablaufabdeckung 14 kann auch eine andere Gestalt haben. Sie kann beispielsweise
als geschlossene Platte mit oder ohne Oberflächenbeschichtung oder Oberflächenbearbeitung
oder als Fliesenmulde ausgebildet sein. In diesem Fällen wird der Wasserablauf von
der Oberkante des fertigen Fußbodens 8 allein durch den horizontalen Spalt a oder
mehrere davon aufzunehmen und die vertikalen Spalte b ebenfalls so zu dimensionieren,
dass kein Rückstau entsteht. Dem Fachmann sind sowohl die möglichen Gestaltungen der
Ablaufabdeckungen 14 als auch die Regeln zur Dimensionierung der Ablaufmengen hinreichend
bekannt.
[0034] Unter der Ablaufmulde 10 ist mit einem vertikalen Abstand c ein Ablaufunterteil 19
angeordnet. Dieses ist ebenfalls muldenförmig ausgebildet mit einem Unterteilboden
20 und Unterteilseitenwänden 21. Unterteilboden 20 und Unterteilseitenwände 21 sind
derart miteinander verbunden, dass das Ablaufunterteil 19 wasserdicht ist.
[0035] Von den Unterteilseitenwänden 21 ausgehend erstreckt sich ein umlaufender Montageflansch
22, dessen äußerer Rand oder dessen Oberfläche als Verbindungsstelle fungiert zur
wasserdichten Verbindung einer zweiten wasserführenden Lage gemäß obiger Beschreibung
mit der Ablaufeinheit. Beispielsweise kann die zweite wasserführende Lage 23 als Dichtflies
unterhalb des Fliesenbelages 24 (einschließlich Fliesenkleber dargestellt) ausgeführt
sein. Um eine wasserdichte Verbindung mit dem Ablaufunterteil 19 herzustellen wird
das Dichtflies (gestrichelte Linie) bis auf den Montageflansch 22 gezogen und dort
dicht verklebt. Bei alternativen Ausführungen der zweiten wasserführenden Lage 23
ist die wasserdichte Verbindung entsprechend auszuführen.
[0036] Das Ablaufunterteil 19 weist weiter senkrecht unter der Ablauföffnung 13 der Ablaufmulde
10 einen Durchgang 26 auf, so dass ein Ablaufstutzen 27 von der Ablauföffnung 13 durch
das Ablaufunterteil verlaufen kann, wie unten näher beschrieben.
[0037] Die Ablaufmulde 10 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel mittig unter dem durch
Montageflansch 22 und die Unterteilseitenwände 21 gebildeten Rahmen des Ablaufunterteils
19 und mit einem Abstand zu den Muldenseitenwänden 12 angeordnet. Die mittige Positionierung
kann im dargestellten Ausführungsbeispiel mittels des mit der Ablauföffnung 13 korrespondierenden
Durchgangs 26 im Unterteilboden 20 erfolgen. Alternativ können auch horizontale Abstandshalter,
die am Ablaufunterteil oder an der Ablaufmulde oder an beiden Bauteilen ausgebildet
sind, zur horizontalen Positionierung verwendet werden. Diese können denen für horizontale
Positionierung der Ablaufabdeckung 14 in der Ablaufmulde 10 entsprechend ausgeführt
sein, so dass dazu auf die nachfolgenden Ausführungen verwiesen werden kann.
[0038] Der vertikale Abstand c wird durch vertikale Abstandshalter 15 eingestellt, welche
am Unterteilboden 20 ausgebildet sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind diese
als separates Element 50, beispielsweise in der Ausführung gemäß Fig. 6A, gefertigt
und mit der Ablaufunterteil fest verbunden. Alternative Ausgestaltungen der vertikalen
Abstandshalter 15, auch in Verbindung mit horizontalen Abstandshaltern 16 sind möglich.
[0039] Die Ablaufvorrichtung gemäß Fig. 2 umfasst weiter einen Ablaufstutzen 27. Dieser
ist mittels geeigneter Dichtmittel 25 und Befestigungsmittel 28, beispielsweise Schraubverbindungen,
in der Ablauföffnung 13 dicht montiert. Mittels dieser oder weiterer Befestigungsmittel
28 und weiterer Dichtmittel 25 ist der Ablaufstutzen 27 ebenso dicht im Durchgang
26 dicht montiert. Art der Montage eines Ablaufstutzens 27 an einer Ablauföffnung
13 oder einem Durchgang 26, Dichtmittel 25 und Befestigungsmittel 28 sind dem Fachmann
hinreichend bekannt. Aufgrund eines mit dem vertikalen Abstand c verknüpften Abstands
zwischen Ablauföffnung 13 und Durchgang 26 verläuft ein Abschnitt des Ablaufstutzens
27 in diesem Zwischenraum, so dass dort im Ablaufstutzen 27 Durchlässe 29 angeordnet
werden können, beispielsweise auf dem Umfang des Ablaufstutzens 27 verteilt, durch
welche im Ablaufunterteil 19 anfallendes Wasser in den Ablaufstutzen 27 abfließen
kann.
[0040] Im Ausführungsbeispiel ragt die Ablaufmulde 10 nur geringfügig in das Ablaufunterteil
19. In anderen Ausführungen, beispielsweise bei einer Beschichtung anstelle eines
Fliesenbelags 24, bei einem höheren Aufbau des Fußbodens oberhalb der zweiten wasserführenden
Lage 23 oder bei einer höheren oder niedrigeren Ablaufmulde 10, kann letztere auch
deutlich weiter oder gar nicht in das Ablaufunterteil 19 hineinragen. Ebenso kann
der vertikale Abstand c geringer oder größer ausfallen, beispielsweise bei geringem
oder höherem Wasseranfall von der zweiten wasserführenden Lage 23, als dargestellt.
Oder seitens der Konstruktion ergeben sich Restriktionen hinsichtlich der Positionierung
beider Bauteile zueinander. Für diese Fälle stehen sehr verschiedene, durch Umformung
hergestellte Abstandshalter zur Verfügung, um die jeweilige Position in weitem Rahmen
realisieren zu können.
[0041] Die vertikalen und horizontalen Abstandshalter 15, 16 zwischen Ablaufabdeckung 14
und Ablaufmulde 10 sind im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sämtlich an der Ablaufabdeckung
14 ausgebildet. Alternativ können sie teilweise oder vollständig auch an der Ablaufmulde
10 ausgebildet sein. Gleiches trifft auf den Typ der Abstandshalter (einstückig oder
mittels fest verbundenem Element) und die Gestalt zu. Auch da sind Alternativen zur
dargestellten Ausführung möglich. Dabei ist eine Ausgestaltung mit Ablaufunterteil
19 und dessen Ablauf in den Ablaufstutzen 27 von Vorteil, da mit dieser zweiten Entwässerungsebene
auch Einschnitte im Muldenboden 11 möglich sind, beispielsweise um Laschen, Stege
oder ähnliches aus dem Muldenboden 11 in Richtung der Ablaufabdeckung 14 oder des
Ablaufunterteils 19 zu biegen und so vertikale Abstandshalter 15 zu bilden. Es ist
offensichtlich, dass in solch einer Ausgestaltung der vertikale Abstand c und die
Mittel zur Entwässerung des Ablaufunterteils 19 entsprechend des höheren Wasseranfalls
zu dimensionieren sind und dass derartige Einschnitte im Unterteilboden 20 nicht erfolgen
können.
[0042] Die Herstellung von zumindest einem, mehrerer oder aller Bauteile der Ablaufeinheit
aus der Liste Ablaufmulde 10, Ablaufabdeckung 14, Ablaufunterteil 19, vertikaler und
horizontaler Abstandshalter 15, 16, zumindest jedoch eines der Abstandshalter 15,
16, erfolgt durch Umformen einer zuvor zugeschnittenen Platte. Diese zugeschnittene
Platte umfasst alle zusammenhängenden Abschnitte des betreffenden Bauteils bzw. Elements,
d. h. auch jenen Abschnitt, der nach der Umformung einen Abstandshalter 15, 16 bildet.
[0043] Im Falle eines Bauteils, welches mit Abstandshaltern 15, 16 einstückig ausgebildet
ist (Fig. 2) schließt der Zuschnitt, beispielsweise der Ablaufabdeckung, die Abschnitte
der planen Ablaufabdeckung 14 an sich mit deren Öffnungen 17 und die Abkantungen 18
mit den vertikalen Abstandshaltern 15 ein. Im Falle eines zweiteiligen Bauteils, welches
ein den Abstandshalter aufweisendes und fest mit dem Bauteil verbundenes Element umfasst,
schließt der Zuschnitt auch das Element ein. Sofern die Abstandshalter durch Laschen,
Stege und ähnliches gebildet sind, wobei Teile des Materials aus der Oberfläche hinausragen
und in der Oberfläche Öffnungen bilden (Fig. 6A, Fig. 6B) umfasst der Zuschnitt auch
diese Schnitte.
[0044] Der Zuschnitt kann durch eines der bekannten und für das verwendete Material geeigneten
Trennverfahren erfolgen. Werden die Bauteile aus Edelstahlblech oder Zinkblech hergestellt,
ist beispielsweise das Stanzen von Vorteil wenn die Einstanzseite 42 (Fig. 4B) die
Nutzfläche ist, d. h. die Oberseite 40 der Ablaufabdeckung 14. Auf der Einstanzseite
42 entsteht mit dem Eindringen des Stanzwerkzeugs in das Blech ein Einzugsradius 43
und nur auf der gegenüberliegenden Unterseite 41, der Ausstanzseite, ein Grat, allgemein
als Stanzgrat 44 bezeichnet. Damit wird auf der Nutzfläche eine besseres Ablaufen
des Wassers in die Öffnungen 17 ermöglicht und eine gratfreie Oberfläche. Mit Laserstanzen
lassen sich sehr filigrane Formen zuschneiden.
[0045] Nach dem Zuschnitt erfolgt das Umformen unter Ausbildung der Abstandshalter, wie
oben beschrieben.
[0046] In den Fig. 3A bis Fig. 3C ist eine Ablaufabdeckung 14 dargestellt, welche in Fig.
2 verwendet wird. Die vertikalen und horizontalen Abstandshalter 15, 16 sind einstückig
mit der Ablaufabdeckung 14 ausgebildet. In der Vorderansicht von Fig. 3A sind die
umlaufenden Abkantungen 18 dargestellt. Diese weisen sowohl die vertikalen Abstandshalter
15 auf, ausgebildet als Abschnitte der Abkantungen 18 größerer Höhe im Vergleich zu
den benachbarten Abschnitten, als auch die horizontalen Abstandshalter 16, ausgebildet
als Noppen der Abkantungen 18 beispielsweise in den Abschnitten der vertikalen Abstandshalter
15. Andere Positionen der Noppen sind möglich. Fig. 3B stellt die Draufsicht der Ablaufabdeckung
von Fig. 3A dar und Fig. 3C den Schnitt durch die Ablaufabdeckung 14 entlang der Schnittlinie
A - A von Fig. 3B.
[0047] Die Fig. 4A und Fig. 4B zeigen das Detail B aus Fig. 3B in der Draufsicht (Fig. 4A
und Schnittdarstellung (Fig. 4B). Dort sind die Öffnungen 17, beispielsweise quadratisch
ausgeführt, in der Ablaufabdeckung 14 vergrößert dargestellt. Der Schnittdarstellung
sind Einzugsradius 43 auf der Oberseite 40 und Stanzgrat 44 auf der Unterseite 41
gemäß obiger Beschreibung zu entnehmen.
[0048] Die Fig. 5A und Fig. 5B zeigen weitere Ausgestaltungen von horizontalen Abstandshaltern
16. In Fig. 5A ist die Abkantung 18 derart geschnitten, dass beim Abkanten ein nach
außen weisender Steg verbleiben kann, der als horizontaler Abstandshalter fungiert.
Ist die Abkantung 18 hoch genug, kann ein horizontaler Schnitt so eingefügt werden,
dass zwei übereinander liegende Stege (der optionale zweite Steg ist gestrichelt dargestellt)
verbleiben können, die horizontale Abstandshalter 16 in zwei verschiedenen Richtungen
bilden. Lediglich beispielhaft ist in Fig. 5A eine runde Öffnung 17 in der Ablaufabdeckung
14 dargestellt. Andere Geometrien der Öffnungen oder eine geschlossene Oberseite 40
sind möglich.
[0049] Der horizontale Abstandshalter 16 in Fig. 5B ist als separates Element 50 gefertigt
und durch Punktschweißen mit der Aufkantung einer als Fliesenmulde gefertigten und
mit einem Fliesenbelag 24 versehenen Ablaufabdeckung 14 fest verbunden. Das Element
50 ist aus einer rechteckig zugeschnittenen Tafel 51 gefertigt, in welcher zwei parallele
Schnitte eingebracht und der Abschnitt zwischen den beiden Schnitten, hier als Spange
52 bezeichnet, derart gebogen wurde, dass er sich über die umgebende Oberfläche erhebt.
[0050] Das separate Element 50 des horizontalen Abstandshalters 16, welcher als vertikaler
Abstandshalter 15 zwischen Ablaufmulde 10 und Ablaufunterteil 19 in der Ausführungsform
einer Ablaufvorrichtung gemäß Fig. 2 verwendet wurde, ist in Fig. 6A dargestellt.
Es hat den Vorteil, dass es auf beliebige Höhen und Größen angepasst und in verschiedenen
Positionen sowohl als horizontaler Abstandshalter 16 als auch als vertikaler Abstandshalter
15 montiert werden kann.
[0051] In Fig. 6A sind ebenfalls Abstandshalter dargestellt, die ebenfalls auf beliebige
Höhen und Größen angepasst und in verschiedenen Positionen sowohl als horizontaler
Abstandshalter 16 als auch als vertikaler Abstandshalter 15 verwendet werden können.
Zur Ausbildung dieser Abstandshalter werden in einer Fläche, die einem Bauteil der
Ablaufeinheit oder einem separaten Element 50 zugeordnet ist, bogenförmige Schnitte
eingefügt und die so gebildeten Laschen aus der Fläche herausgebogen werden.
[0052] Die als Laschen ausgebildeten Abstandshalter in Fig. 6B, welche aus einer Fläche
herausragen, sind je nach Lage der Fläche sowohl als vertikale Abstandshalter 15 oder
als horizontale Abstandshalter 16 geeignet. Beide können auch in einem Bauteil miteinander
kombiniert werden, indem derartige Laschen sowohl in dessen Bodenfläche als auch dessen
Seitenfläche ausgebildet sind. Die Form und Lage der Laschen sind dabei entsprechend
der Geometrie der betreffenden Fläche und des herzustellenden Abstandes variierbar.
[0053] Die in den Figuren dargestellten Formen von Abstandshaltern können in analoger Weise
auch für Abstandshalter der jeweils anderen Richtung verwendet werden. Gegebenenfalls
ist der Zuschnitt anzupassen, um eine längere Lasche oder höheren oder breiteren Steg
zu erhalten. Oder ein einteilig ausgebildeter Abstandshalter muss zweiteilig ausgeführt
werden, weil die Umformung des betreffenden Abschnitts des Bauteils das Bauteil destabilisieren
oder beschädigen würde oder in dem betreffenden Abschnitt nicht ausreichend Material
zur Umformung zur Verfügung steht. Beispielsweise können Noppen gemäß Fig. 3A auf
der Unterseite einer als Fliesenmulde ausgeführten Ablaufabdeckung 14 geformt sein
zur Einstellung eines vertikalen Spalts. Zahlreiche alternative Formen und Positionen
von vertikalen und horizontalen Abstandshaltern 15, 16 sind durch geeignete Umformung
von Abschnitten des betreffenden Bauteils oder einem separaten Element möglich.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Ablaufrinne
- 2
- Rinnenabdeckung
- 3
- Halterahmen
- 4
- Abstandshalter
- 5
- Bodenbelag
- 6
- Dichtung
- 7
- Abwasserstutzen
- 8
- erste wasserdichte Lage, Oberkante fertiger Fußboden
- 10
- Ablaufmulde
- 11
- Muldenboden
- 12
- Muldenseitenwand
- 13
- Ablauföffnung
- 14
- Ablaufabdeckung
- 15
- vertikale Abstandshalter
- 16
- horizontale Abstandshalter
- 17
- Öffnung
- 18
- Abkantung
- 19
- Ablaufunterteil
- 20
- Unterteilboden
- 21
- Unterteilseitenwand
- 22
- Montageflansch
- 23
- zweite wasserführende Lage
- 24
- Fliesenbelag
- 25
- Dichtmittel
- 26
- Durchgang
- 27
- Ablaufstutzen
- 28
- Befestigungsmittel
- 29
- Durchlass
- 40
- Oberseite
- 41
- Unterseite
- 42
- Einstanzseite
- 43
- Einzugsradius
- 44
- Stanzgrat
- 50
- Element
- 51
- Tafel
- 52
- Spange
- a
- horizontaler Spalt
- b
- vertikaler Spalt
- c
- vertikaler Abstand
1. Ablaufeinheit zur Ableitung von Wasser von einer ersten wasserführenden Lage
- mit einer Ablaufmulde (10) und einer Ablaufabdeckung (14),
- wobei die Ablaufmulde (10) eine Ablauföffnung (13) zum Abfluss des Wassers aufweist
und die Ablaufabdeckung (14) über der Ablaufmulde (10) und über deren Ablauföffnung
(13) angeordnet ist,
- mit Mitteln zur Einstellung eines horizontalen und/oder vertikalen Abstands, nachfolgend
als Abstandshalter (4) bezeichnet, mit welchem die Ablaufabdeckung (14) über oder
in der Ablaufmulde (10) positionierbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Ablaufmulde (10) und/oder die Ablaufabdeckung (14) die Abstandshalter (4) aufweist
und
- zumindest einer der Abstandshalter (4) durch Umformen eines Teils der Ablaufmulde
(10) bzw. der Ablaufabdeckung (14) ausgebildet ist.
2. Ablaufeinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Ablaufeinheit weiter ein muldenförmiges Ablaufunterteil (19) aufweist, welches
mit einem Abstand unter der Ablaufmulde (10) angeordnet ist und
- das Ablaufunterteil (19) einen derart zur Ablauföffnung (13) korrespondierenden
Durchgang (26) aufweist, dass ein an der Ablauföffnung (13) montierbarer Ablaufstutzen
(27) durch den Durchgang (26) verliefe.
3. Ablaufeinheit nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Ablaufmulde (10) und/oder das Ablaufunterteil (19) Abstandshalter (4) derart
aufweist, dass beide mit einem Abstand übereinander und/oder horizontal zueinander
positionierbar ist,
- die Ablaufmulde (10) und/oder das Ablaufunterteil (19) die Abstandshalter (4) aufweist
und
- zumindest einer der Abstandshalter (4) durch Umformen eines Teils der Ablaufmulde
(10) bzw. des Ablaufunterteils (19) ausgebildet ist.
4. Ablaufeinheit nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Ablaufunterteil (19) eine Verbindungsstelle aufweist zur wasserdichten Verbindung
einer zweiten wasserführenden Lage, welche unterhalb der ersten wasserführenden Lage
liegt, mit der Ablaufeinheit.
5. Ablaufeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadruch gekennzeichnet, dass ein Bauteil der Ablaufeinheit, welches einen durch Umformen ausgebildeten Abstandshalter
(4) aufweist, mit dem Abstandshalter (4) einstückig ausgebildet ist.
6. Ablaufeinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bauteil der Ablaufeinheit, welches einen durch Umformen ausgebildeten Abstandshalter
(4) aufweist, mit dem Abstandshalter (4) zumindest zweiteilig ausgebildet ist und
das den Abstandshalter (4) aufweisende Element (50) mit dem Bauteil fest verbunden
ist.
7. Ablaufeinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufeinheit eine Gesamthöhe im Bereich von 2 cm bis 6 cm und mehr aufweist.
8. Ablaufeinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Bauteil der Ablaufeinheit, welches einen durch Umformen ausgebildeten
Abstandshalter (4) aufweist, aus einem korrosionsgeschützten Metall besteht.
9. Ablaufvorrichtung zur Ableitung von Wasser, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufvorrichtung eine Ablaufeinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, einen
Ablaufstutzen (27) sowie Befestigungsmittel zur wasserdichten Montage des Ablaufstutzens
(27) an der Ablauföffnung (13) umfasst.
10. Ablaufvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufvorrichtung
- eine Ablaufeinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 9 umfasst,
- wobei der Ablaufstutzen (27) durch den Durchgang (26) des Ablaufunterteils (19)
verläuft und dort mit dem Ablaufunterteil (19) wasserdicht verbunden ist und
- wobei der Ablaufstutzen (27) und/oder die Befestigungsmittel Mittel zur Entwässerung
des Ablaufunterteils (27) aufweisen.
11. Ablaufvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Entwässerung des Ablaufunterteils im Befestigungsmittel oder als zumindest
ein Durchlass im Ablaufstutzen ausgebildet sind.
12. Verfahren zur Herstellung einer Ablaufmulde und/oder Ablaufabdeckung und/oder Ablaufunterteils
einer Ablaufeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bauteil oder ein Element (50) der Ablaufeinheit, welches zumindest einen einstückig
mit dem Bauteil oder dem Element (50) ausgebildeten Abstandshalter (4) aufweist, und
dessen Abstandshalter (4) mit demselben Formgebungsverfahren geformt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Formgebung des Bauteils oder dessen Elements (50) und dessen Abstandshalter (4)
in einem Verfahrensschritt geformt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadruch gekennzeichnet, dass der Zuschnitt des Bauteils oder des Elements (50) alle zusammenhängende Abschnitte
des Bauteils oder des Elements (50) umfasst, einschließlich jenes Abschnitts, der
nach der Umformung einen Abstandshalter (4) bildet.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadruch gekennzeichnet, dass der Zuschnitt des Bauteils oder des Elementes (50) durch Stanzen oder Laserstanzen
erfolgt.