[0001] Die Erfindung betrifft ein Kreiselpumpenaggregat und insbesondere ein Hauswasserwerk
mit einem solchen Kreiselpumpenaggregat.
[0002] Beim Betrieb von Kreiselpumpenaggregaten, welche beispielsweise Wasser aus einem
Brunnen fördern, wie es bei Hauswasserwerken der Fall sein kann, kann es auftreten,
dass sich im Pumpenaggregat Luft- bzw. Gasblasen während des Betriebes ansammeln.
Diese können beispielsweise dadurch entstehen, dass im Wasser gelöste Gase freigesetzt
werden. Wenn die so gebildeten Luft- bzw. Gasansammlungen in der Kreiselpumpe zu groß
werden, kann es passieren, dass die Pumpe nicht mehr in der gewünschten Weise fördert,
d. h. dass kein Durchfluss und kein Druckaufbau mehr gegeben sind.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit zu schaffen, wie bei Betrieb eines
Kreiselpumpenaggregates möglichst ohne Funktionseinschränkung Luft- bzw. Gasansammlungen
aus dem Kreiselpumpenaggregat entfernt werden können, bevor es zu einem Ausfall des
Kreiselpumpenaggregates kommt.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Kreiselpumpenaggregat mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen, durch ein Hauswasserwerk mit einem solchen Kreiselpumpenaggregat gemäß
Anspruch 10 sowie durch ein Verfahren mit den in Anspruch 11 angegebenen Merkmalen.
Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
[0005] Das erfindungsgemäße Kreiselpumpenaggregat weist zumindest ein Laufrad auf, welches
durch einen elektrischen Antriebsmotor drehend angetrieben wird. Dazu kann das Laufrad
in bekannter Weise über eine Welle mit dem Rotor des Antriebsmotors verbunden sein
oder auch direkt an dem Rotor befestigt sein. Ferner handelt es sich erfindungsgemäß
um ein Kreiselpumpenaggregat, welches einen Rückflusskanal aufweist, der eine Strömungsverbindung
darstellt, welche die Druckseite des zumindest einen Laufrades mit dessen Saugseite
verbindet. Ein solcher Rückflusskanal wird vorgesehen, um ein solches Kreiselpumpenaggregat
selbstansaugend auszubilden bzw. die Starteigenschaften der Pumpe zu verbessern. So
kann bei Inbetriebnahme über den Rückflusskanal zunächst Flüssigkeit im Kreis gefördert
werden, wobei gleichzeitig ein Sog im Saugkanal des Pumpenaggregates erzeugt werden
kann, um Flüssigkeit im Saugkanal anzusaugen. In dem Rückflusskanal ist ein Ventil
angeordnet, welches druckabhängig den Rückflusskanal bzw. die durch diesen geschaffene
Strömungsverbindung schließt. Das Ventil ist so ausgebildet, dass es bei einem bestimmten
Druck an der Druckseite des Laufrades den Rückflusskanal verschließt. Dieser vorbestimmte
Druck ist der Druck, welcher nach Entlüften, wenn das Kreiselpumpenaggregat in den
normalen Betrieb übergeht, erreicht wird. Solange der vorbestimmte Druck nicht erreicht
wird, ist das Ventil geöffnet und es ist ein Rückfluss durch den Rückflusskanal möglich,
sodass das Laufrad zunächst einen gewissen Anteil der Strömung im Kreis fördern kann.
[0006] Das erfindungsgemäße Kreiselpumpenaggregat weist darüber hinaus eine Steuereinrichtung
auf, welche zum Einstellen und insbesondere zum Regeln der Drehzahl des Antriebsmotors
ausgebildet ist. D. h. über die Steuereinrichtung kann die Drehzahl des Antriebsmotors
verändert werden. Erfindungsgemäß weist diese Steuereinrichtung eine Entlüftungsfunktion
auf, welche dazu ausgebildet ist, das Kreiselpumpenaggregat im Betrieb zu entlüften,
wenn eine unerwünschte Gas- bzw. Luftansammlung im Kreiselpumpenaggregat festgestellt
wird. Wird eine solche Luftansammlung von der Steuereinrichtung erfasst, was beispielsweise
in der unten beschriebenen Weise geschehen kann, startet die Steuereinrichtung bevorzugt
automatisch eine Entlüftungsfunktion, um die Luftansammlung aus dem Kreiselpumpenaggregat
zu entfernen, bevor das Kreiselpumpenaggregat seine gewünschte Funktion nicht mehr
erfüllt. Die Steuereinrichtung ist dazu so ausgebildet, dass sie nach Erfassen einer
Luftansammlung in einem ersten Schritt die Drehzahl des Antriebsmotors automatisch
reduziert. Ggf. kann die Drehzahl in diesem ersten Schritt bis zum Stillstand des
Antriebsmotors reduziert werden. Im Anschluss an diesen ersten Schritt wird in einem
zweiten Schritt die Drehzahl des Antriebsmotors wieder erhöht, wobei dies erfindungsgemäß
sehr schnell erfolgt. Durch die schnelle Drehzahlerhöhung wird eine starke Strömung
erzeugt, durch welche die Gasblasen bzw. Gasansammlungen aus dem Kreiselpumpenaggregat
herausgespült werden können.
[0007] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Entlüftungsfunktion ist, dass bei dieser nur eine
kurzzeitige Drehzahlreduktion in dem ersten Schritt erfolgen muss, im Übrigen der
Betrieb des Kreiselpumpenaggregates aber nicht behindert wird, sodass es in einem
sich ausgangsseitig an das Kreiselpumpenaggregat anschließenden System nicht zu einem
vollständigen Druckabfall kommt. Dies ist insbesondere bei der Verwendung von Hauswasserwerken
von Vorteil, da so stets ein ausreichender Druck und auch ein ausreichender Durchfluss
im Wassersystem des Gebäudes erreicht werden kann. Es treten allenfalls gewisse Druckschwankungen
durch die beschriebene Drehzahlabsenkung und die nachfolgende schnelle Drehzahlerhöhung
auf, welche jedoch in der Regel nicht zu großen Komforteinbußen führen.
[0008] Bevorzugt ist die Steuereinrichtung derart ausgebildet, dass die Drehzahl in dem
ersten Schritt soweit reduziert wird, dass das Ventil in dem Rückflusskanal öffnet.
Dies hat den Vorteil, dass bei der Drehzahlerhöhung im zweiten Schritt der Rückflusskanal
geöffnet ist, sodass bei schneller Drehzahlerhöhung über den Rückflusskanal eine Strömung
in dem Kreiselpumpenaggregat erzeugt werden kann, welche die Gasansammlung mitreißt
und dann aus dem Pumpenaggregat herausspült. Dazu ist es erforderlich, dass die Drehzahl
in dem zweiten Schritt möglichst schnell erhöht wird, um den Strömungsaufbau vor dem
Schließen des Ventils zu erreichen.
[0009] Weiter bevorzugt ist die Steuereinrichtung derart ausgebildet, dass die Drehzahl
in dem zweiten Schritt auf zumindest 80% der maximalen Drehzahl und vorzugsweise auf
die maximale Drehzahl erhöht wird. Die maximale Drehzahl ist diejenige Drehzahl, welche
als maximale Drehzahl zum Betrieb des Kreiselpumpenaggregates vorgesehen ist. Durch
die Erhöhung auf die maximale Drehzahl wird erreicht, dass eine starke Strömung im
Kreiselpumpenaggregat erzeugt wird, um die Luftansammlung herauszuspülen.
[0010] Besonders bevorzug ist die Steuereinrichtung derart ausgebildet, dass die Drehzahl
in dem zweiten Schritt in weniger als drei, vorzugsweise in weniger als zwei und weiter
bevorzugt in weniger als 1,5 Sekunden auf die maximale Drehzahl erhöht wird. Durch
diese starke Beschleunigung wird erreicht, dass die Strömung ausgebildet werden kann,
bevor das Ventil in dem Rückflusskanal schließt. Darüber hinaus wird ein starker Impuls
erzeugt, welcher das Herausspülen der Gasansammlung aus dem Kreiselpumpenaggregat
begünstigt.
[0011] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Steuereinrichtung
derart ausgebildet, dass sie eine Überwachungsfunktion aufweist, um die Luftansammlung
zu erkennen. Dazu ist die Steuereinrichtung vorzugsweise so ausgebildet, dass eine
Luftansammlung daran erkannt wird, dass die elektrische Leistungsaufnahme unter einen
vorbestimmten ersten Grenzwert fällt. Dies erfolgt vorzugsweise bei zumindest einer,
weiter bevorzugt bei mehreren vorbestimmten Drehzahlen, für welche in der Steuereinrichtung
bestimmte erste Grenzwerte für die elektrische Leistungsaufnahme definiert sind. Fällt
die elektrische Leistungsaufnahme bei der bestimmten Drehzahl unter den zugehörigen
festgesetzten ersten Grenzwert, kann daran eine Luftansammlung erkannt werden. Besonders
bevorzugt ist die bestimmte Drehzahl die maximale Drehzahl. Die maximale Drehzahl
ist dabei diejenige Drehzahl, welche als maximale Drehzahl zum Betrieb des Kreiselpumpenaggregates
vorgesehen ist und maximal von der Steuereinrichtung eingestellt wird. Die Überwachungsfunktion
kann derart ausgebildet sein, dass zum Überprüfen, ob eine Luftansammlung vorliegt,
zu vorbestimmten, insbesondere regemäßigen Zeitpunkten, die Drehzahl auf die maximale
Drehzahl erhöht wird, um eine Überprüfung von Luftansammlungen vorzunehmen. Besonders
bevorzugt ergibt sich die Überprüfung bei der maximalen Drehzahl automatisch. Eine
Luftansammlung in dem Kreiselpumpenaggregat führt dazu, dass die Druckdifferenz über
dem Kreiselpumpenaggregat abnimmt. Die Regelung in der Steuereinrichtung wird dann,
sofern eine Druckregelung vorgesehen ist, versuchen dies durch Drehzahlerhöhung zu
kompensieren, bis die maximale Drehzahl erreicht ist. Bei der maximalen Drehzahl erfolgt
dann der Vergleich mit einem vorgegebenen Grenzwert für die elektrische Leistungsaufnahme,
um festzustellen, ob eine Luftansammlung vorliegt. Es ist jedoch zu verstehen, dass
dieses Prinzip auch bei anderen Drehzahlen als der maximalen Drehzahl zur Anwendung
kommen kann und die Steuereinrichtung entsprechend ausgebildet sein kann.
[0012] Weiter bevorzugt ist die Steuereinrichtung so ausgebildet, dass der genannte erste
Grenzwert für die elektrische Leistungsaufnahme oberhalb eines zweiten Grenzwertes
für die elektrische Leistungsaufnahme liegt, welcher bei einem Trockenlauf des Kreiselpumpenaggregates
erreicht bzw. unterschritten wird. Der zweite Grenzwert signalisiert somit den Trockenlauf
des Kreiselpumpenaggregates. Dadurch, dass der erste und der zweite Grenzwert unterschiedlich
sind, ist es möglich, die Luftansammlung, welche entfernt werden soll, von einem vollständigen
Trockenlauf zu unterscheiden. Für den Fall des Trockenlaufes ist die Steuereinrichtung
weiter bevorzugt so ausgebildet, dass sie bei Unterschreiten des zweiten Grenzwertes
das Kreiselpumpenaggregat außer Betrieb setzt, d. h. den Antriebsmotor abschaltet,
um insbesondere Schäden an den Lagerungen zu vermeiden.
[0013] Das Kreiselpumpenaggregat ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform so
ausgestaltet, dass sich die Drehachse des Antriebsmotors und des zumindest einen Laufrades
horizontal erstreckt. Dabei bezieht sich die horizontale Erstreckung auf die vorgesehene
Betriebslage des Kreiselpumpenaggregates, in welcher das Kreiselpumpenaggregat zum
Betrieb aufzustellen ist. Gerade bei Kreiselpumpenaggregaten mit horizontaler Drehachse
stellt sich das Problem, dass sich Luft in oberen Bereichen im Inneren des Gehäuses
des Kreiselpumpenaggregates und im Laufrad ansammeln kann. Wenn sich Strömungswege
im Inneren des Kreiselpumpenaggregates ebenfalls in horizontaler Richtung erstrecken,
wie es bei mehrstufigen Pumpen in der Regel der Fall ist, kann die sich ansammelnde
Luft nicht frei nach oben aufsteigen und nicht von selbst aus dem Inneren des Kreiselpumpenaggregate
entweichen.
[0014] Vorzugsweise kann das Kreiselpumpenaggregat mehrstufig mit zumindest zwei, vorzugsweise
von einer gemeinsamen Welle angetriebenen Laufrädern ausgebildet sein. Die Laufräder
sind derart in Reihe geschaltet, dass die Druckseite des ersten Laufrades mit der
Saugseite des zweiten Laufrades verbunden ist, sodass durch das zweite Laufrad eine
weitere Druckerhöhung ausgehend vom Ausgangsdruck an der Druckseite des ersten Laufrades
erfolgt.
[0015] Wenn das Kreiselpumpenaggregat mehrstufig ausgebildet ist, erstreckt sich der Rückflusskanal
bevorzugt so, dass die Druckseite eines der Laufräder, vorzugsweise die Druckseite
des in Strömungsrichtung letzten Laufrades, mit der Saugseite des ersten Laufrades
durch den Rückflusskanal verbunden ist. Alternativ ist es auch möglich, dass der Rückflusskanal
zwischen zwei Stufen abzweigt und so beispielsweise die Druckseite des ersten Laufrades
mit der Saugseite des ersten Laufrades verbindet. So wird der für die Inbetriebnahme
aufzubauende Kreislauf verkürzt.
[0016] Gegenstand der Erfindung ist neben dem vorangehend beschriebenen Kreiselpumpenaggregat
ein Hauswasserwerk mit einem Kreiselpumpenaggregat gemäß der vorangehenden Beschreibung.
Hauswasserwerke dienen dazu, ein Gebäude mit Wasser, insbesondere Trinkwasser zu versorgen
oder den Druck in der Wasserversorgung eines Gebäudes zu erhöhen. Beispielsweise kann
ein Hauswasserwerk Wasser aus einem Brunnen in das Gebäude fördern. Derartige Hauswasserwerke
weisen neben dem Pumpenaggregat in der Regel einen Druckspeicher auf, um einen gewissen
Betriebsdruck auch bei ausgeschaltetem Kreiselpumpenaggregat im System halten zu können.
Ferner kann ein solches Hauswasserwerk einen Strömungssensor und/oder Druckschalter
aufweisen, welche mit der Steuereinrichtung so verbunden sind, dass die Steuereinrichtung
durch die erfassten Messwerte einen Wasserbedarf detektieren kann und das Kreiselpumpenaggregat,
d. h. dessen Antriebsmotor einschalten kann, wenn der Druck ausgangsseitig des Kreiselpumpenaggregates
unter einen vorbestimmten Grenzwert abfällt. Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise
mit den übrigen Komponenten des Hauswasserwerkes zu einer Baueinheit integriert, d.
h. vorzugsweise in einem Elektronikgehäuse angeordnet, welches direkt in das Hauswasserwerk
integriert ist, beispielsweise am Motorgehäuse des Antriebsmotors angebracht ist.
Alternativ kann ein Elektronikgehäuse mit der Steuereinrichtung auch extern und beabstandet
zu dem Antriebsmotor angeordnet sein und mit diesem beispielsweise über eine Kabelverbindung
verbunden sein. Besonders bevorzugt bildet das Hauswasserwerk eine Baueinheit, welche
lediglich mit einer Saug- bzw. Anschlussleitung, ausgangsseitig des Kreiselpumpenaggregates
mit einer Druckleitung und mit einer Stromversorgung verbunden werden muss. Das Kreiselpumpenaggregat
des Hauswasserwerkes ist vorzugsweise gemäß einer oder mehrerer der vorangehend beschriebenen
bevorzugten Ausführungsformen ausgestaltet.
[0017] Gegenstand der Erfindung ist darüber hinaus ein Verfahren zum Entfernen einer Luftansammlung
aus einem Kreiselpumpenaggregat während des Betriebes des Kreiselpumpenaggregates,
d. h. nach der Inbetriebnahme des Kreiselpumpenaggregates. Das erfindungsgemäße Verfahren
weist zumindest folgende Schritte auf: In einem ersten Schritt wird nach Erkennen
einer Luftansammlung die Drehzahl des Kreiselpumpenaggregates reduziert. Anschließend
wird in einem darauffolgenden zweiten Schritt die Drehzahl des Kreiselpumpenaggregates
wieder schnell erhöht. Dadurch wird eine starke Strömung im Inneren des Kreiselpumpenaggregates
erzeugt, durch welche die Luftansammlung aus dem Kreiselpumpenaggregat herausgespült
werden kann.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Drehzahl in dem ersten
Schritt soweit reduziert, dass ein druckabhängig schließendes Ventil in einem Rückflusskanal
zwischen Druck- und Saugseite des Kreiselpumpenaggregates bzw. zwischen Druck- und
Saugseite zumindest einer Stufe des Kreiselpumpenaggregates öffnet. Diesbezüglich
wird auf die obige Beschreibung hinsichtlich des Kreiselpumpenaggregates verwiesen.
[0019] Weiter bevorzugt wird in dem zweiten Schritt die Drehzahl des Kreiselpumpenaggregates
auf die maximale Drehzahl, d. h. die maximal vorgesehene Betriebsdrehzahl des Kreiselpumpenaggregates
erhöht. Dies begünstigt, eine ausreichend starke Strömung zum Herausspülen der Luftansammlung
zu erzeugen.
[0020] Besonders bevorzugt wird die Drehzahl in dem zweiten Schritt in weniger als drei,
vorzugsweise in weniger als zwei Sekunden und weiter bevorzugt in weniger als 1,5
Sekunden auf die maximale Drehzahl erhöht. Dadurch kann erreicht werden, dass eine
starke Strömung ausgebildet wird, bevor das Ventil in dem beschriebenen Rückflusskanal
schließt. Es wird somit eine starke Strömung durch den Rückflusskanal erzeugt, durch
welche die Luft aus dem Kreiselpumpenaggregat herausgespült werden kann.
[0021] Gemäß einer weiteren Variante des Verfahrens beinhaltet dieses darüber hinaus eine
Funktion, die zu entfernende Luftansammlung im Betrieb zu erkennen. Dies erfolgt in
der Weise, dass bei einer bestimmten Drehzahl und vorzugsweise bei maximaler Drehzahl
die elektrische Leistungsaufnahme mit einem vorbestimmten Grenzwert verglichen wird.
Fällt die elektrische Leistungsaufnahme unter diesen vorbestimmten Grenzwert, ist
dies ein Zeichen dafür, dass sich in dem Kreiselpumpenaggregat, d. h. insbesondere
in einem oder mehreren der Laufräder des Kreiselpumpenaggregates eine unerwünschte
Menge von Luft bzw. Gas angesammelt hat. Wie oben beschreiben ist dieser Grenzwert
vorzugsweise so gewählt, dass er oberhalb des Grenzwertes für die elektrische Leistungsaufnahme
liegt, welcher einen Trockenlauf des Kreiselpumpenaggregates signalisiert. So kann
eine Luftansammlung von einem vollständigen Trockenlauf unterschieden werden.
[0022] Das beschriebene Verfahren kommt besonders bevorzugt zusammen mit dem oben beschriebenen
Kreiselpumpenaggregat oder dem oben beschriebenen Hauswasserwerk zum Einsatz. Ferner
wird hinsichtlich bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens auf die vorangehende
Beschreibung des Kreiselpumpenaggregates verwiesen, bei welcher ebenfalls bevorzugte
Verfahrensmerkmale beschrieben worden sind.
[0023] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
In diesen zeigt:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Hauswasserwerkes mit einem erfindungsgemäßen
Kreiselpumpenaggregat,
- Fig. 2
- vergrößert den Ausschnitt II in Figur 1,
- Fig. 3
- ein Schaltbild des Kreiselpumpenaggregates gemäß Figur 1,
- Fig. 4
- ein Schaltbild gemäß Figur 3 in dem Zustand einer Luftansammlung in der ersten Stufe
des Kreiselpumpenaggregates,
- Fig. 5
- ein Schaltbild gemäß Figur 4 bei der Reduzierung der Drehzahl,
- Fig. 6
- ein Schaltbild gemäß Figur 5 bei erneuter Erhöhung der Drehzahl,
- Fig. 7
- ein Schaltbild gemäß Figur 6 beim weiteren Betrieb des Pumpenaggregates,
- Fig. 8
- die Arbeitsbereiche des erfindungsgemäßen Kreiselpumpenaggregates in einer Darstellung
der elektrischen Leistung über der Drehzahl und
- Fig. 9
- eine Schnittansicht entlang der Linie IX-IX in Figur 2.
[0024] Das Hauswasserwerk gemäß Figur 1 weist ein Kreiselpumpenaggregat 2 auf, welches einen
elektrischen Antriebsmotor 4 sowie vier Pumpenstufen 6 aufweist, welche über eine
gemeinsame Welle 8 mit dem Rotor 10 des elektrischen Antriebsmotors 4 verbunden sind.
Jede der Pumpenstufen 6 weist ein auf der Welle 8 drehfest angeordnetes Laufrad 12
auf.
[0025] Figur 1 zeigt die vorgesehene Betriebslage des Kreiselpumpenaggregates 2, gemäß derer
sich die Drehachse x der Welle 8 horizontal erstreckt.
[0026] Zwischen den Laufrädern der einzelnen Pumpenstufen sind in bekannter Weise Leitapparate
angeordnet. In Figur 1 ist die Strömungsrichtung durch die vier Pumpenstufen 6 von
links nach rechts. Das erste Laufrad 12, welches dem Antriebsmotor 4 am weitesten
abgewandt ist, ist das eingangsseitige Laufrad und steht mit dem Sauganschluss 14
über einen Saugkanal 16 in Verbindung. Das dem Antriebsmotor 4 am nächsten gelegene
Laufrad 12 bildet das in Strömungsrichtung letzte Laufrad 12. Der Strömungsweg ausgangsseitig
des letzten Laufrades 12 mündet in einen die Pumpenstufen 6 umgebenden Ringkanal 18,
welcher einen Druckkanal bildet. Dieser steht in Verbindung mit dem Druckanschluss
20 des Hauswasserwerks. In das Hauswasserwerk integriert ist darüber hinaus ein Druckspeicher
22, welcher mit dem Druckkanal zwischen dem Ringkanal 18 und dem Druckanschluss 20
verbunden ist.
[0027] Zwischen dem Ringkanal 18 und dem Saugkanal 16 ist ein Rückflusskanal 24 ausgebildet,
welcher einen Strömungsweg von der Druckseite zur Saugseite des Kreiselpumpenaggregates
bildet. In diesem Rückflusskanal 24 ist ein federvorgespanntes Ventil 26 (siehe Figuren
2 und 9) angeordnet, welches den Rückflusskanal druckabhängig verschließen kann. Das
Ventil 26 ist als streifen- bzw. blattförmige Feder ausgebildet, welche durch den
Druck in dem Ringkanal 18 beaufschlagt wird und bei ausreichendem Druck gegen einen
Ventilsitz 27 gedrückt wird, welcher den Rückflusskanal 24 an seinem dem Ringkanal
18 zugewandten Ende umgibt. Das Ventil 26 ist so ausgebildet, dass es oberhalb einer
vorbestimmten Druckdifferenz zwischen dem Saugkanal 16 und dem Ringkanal 18 schließt
und unterhalb dieser vorbestimmten Druckdifferenz öffnet, indem es an dem Ventilsitz
27 zur Anlage kommt oder von dem Ventilsitz 27 außer Anlage trittBei Inbetriebnahme
des Kreiselpumpenaggregates 2 ist auf der Druckseite noch kein ausreichender Druck
vorhanden, sodass die Druckdifferenz zwischen dem Saugkanal 16 und dem Ringkanal 18
zunächst im Wesentlichen null oder sehr gering ist. In diesem Zustand wird zunächst
eine gewisse Flüssigkeitsmenge von den Pumpenstufen 6 über den Rückflusskanal 24 in
Kreis gefördert, um einen ersten Druckaufbau in den Ringkanal 18 und damit einen Sog
im Saugkanal 16 und an dem Sauganschluss 14 zu erzielen. Dadurch wird das Ansaugen
des Pumpenaggregates, insbesondere ein Selbstansaugen unterstützt. Wenn in dem Ringkanal
18 ein ausreichend hoher Druck ausgebildet ist, schließt das Ventil 26 den Rückflusskanal
24 und das Kreiselpumpenaggregat 2 geht in den Normalbetrieb über, d. h. die Flüssigkeit,
welche aus der vierten und letzten Pumpenstufe 6 austritt, wird vollständig zu dem
Druckanschluss 20 und gegebenenfalls in den Druckspeicher 22 gefördert.
[0028] Das Hauswasserwerk und dessen Kreiselpumpenaggregat 2 weisen darüber hinaus eine
elektronische Steuereinrichtung 28 auf, deren elektronische Bauteile auf zumindest
einer Leiterplatte 30 in einem Elektronikgehäuse 32 angeordnet sind. Die Steuereinrichtung
28 dient der Ansteuerung des Antriebsmotors 4, insbesondere zur Drehzahlregelung des
Antriebsmotors 4. Dazu kann die Steuereinrichtung 28 einen Frequenzumrichter aufweisen,
über welchen die Drehzahl des Antriebsmotors 4 geändert werden kann.
[0029] Das in Figur 1 gezeigte Hauswasserwerk bildet eine integrierte Baueinheit, welche
das Kreiselpumpenaggregat 2 mit dem Elektronikgehäuse 32 und der darin angeordneten
Steuereinrichtung 28, sowie den Druckspeicher 22 umfasst bzw. in ein Gehäuse integriert.
Diese integrierte Baueinheit hat im Wesentlichen drei Anschlüsse, nämlich den Sauganschluss
14 und den Druckanschluss 20 als hydraulische Anschlüsse sowie einen elektrischen
Anschluss 34 zur Energieversorgung.
[0030] Neben der Entlüftung bei der Inbetriebnahme des Kreiselpumpenaggregates stellt sich
das Problem, dass sich im Betrieb in den Pumpenstufen 6 und insbesondere in der ersten
Pumpenstufe 6 Gasblasen ansammeln können. Die Steuereinrichtung 28 ist dazu mit einer
Entlüftungsfunktion versehen, welche dazu dient, diese Gasblasen im laufenden Betrieb
im Wesentlichen ohne Funktionsbeeinträchtigung aus den Pumpenstufen 6 und damit dem
gesamten Kreiselpumpenaggregat 2 zu entfernen. Diese Entlüftungsfunktion wird näher
anhand der Figuren 3-7 beschrieben.
[0031] Figur 3 zeigt schematisch in einem Schaltbild den Aufbau des Hauswasserwerkes gemäß
Figur 1. Es ist der elektrische Antriebsmotor 4 zu erkennen, welcher die vier in Strömungsrichtung
aufeinanderfolgenden Pumpenstufen 6 bzw. die Laufräder 12 dieser Pumpenstufen 6 antreibt.
Die saugseitig erste Pumpenstufe 6 steht über dem Saugkanal 16 mit dem Sauganschluss
14 in Verbindung, während die in Strömungsrichtung letzte Pumpenstufe 6 in den von
dem Ringkanal 18 gebildeten Druckkanal 18 mündet. Dieser wiederum führt zu dem Druckanschluss
20 und steht mit dem in Figur 3 nicht gezeigten Druckspeicher 22 in Verbindung. In
dem Druckkanal 18 ist ein Rückschlagventil 36 angeordnet. Von dem Druckkanal 18 zu
dem Saugkanal 16 führt darüber hinaus der Rückflusskanal 24 mit dem darin angeordneten
Ventil 26, welches abhängig von der Druckdifferenz ΔP öffnet und schließt. In Figur
3 ist das Ventil im geschlossenen Zustand gezeigt.
[0032] Die Steuereinrichtung 28, welche den elektrischen Antriebsmotor 4 ansteuert weist
schematisch gesehen im Wesentlichen zwei wesentliche Bestandteile auf, nämlich zum
einen eine Regeleinheit 38 und zum anderen eine Detektoreinheit 40. Die Regeleinheit
38 dient in herkömmlicher Weise zur Drehzahlregelung des Antriebsmotors 4. Dazu ist
die Regeleinheit 38 mit einem Drucksensor 42 verbunden, welcher den Druck H an der
Ausgangsseite des Hauswasserwerkes, d. h. im Druckkanal 18 und am Druckanschluss 20
erfasst. Die Regeleinheit 38 kann durch Einstellen der Drehzahl des elektrischen Antriebsmotors
4 den Druck H am Druckanschluss 20 in einem gewünschten vorbestimmten Wertebereich
halten.
[0033] Die Detektoreinrichtung 40 dient dazu unerwünschte Gasansammlungen bzw. Luftansammlungen
in den Pumpenstufen 6 zu detektieren und in Zusammenwirkung mit der Regeleinheit 38
die genannte Entlüftungsfunktion bereitzustellen. Die Detektoreinheit 40 ist mit einer
Leistungserfassungseinrichtung 44 verbunden, um die elektrische Leistungsaufnahme
P des Antriebsmotors 4 zu erfassen. Gleichzeitig erfasst die Detektoreinrichtung 40
über die Regeleinheit 38 die Drehzahl n des Antriebsmotors 4.
[0034] Das Erkennen einer Gasansammlung geschieht in folgender Weise. Im Betrieb fördert
das Pumpenaggregat 2 über die Pumpenstufen 6, wie in Figur 4 gezeigt einen Flüssigkeitsstrom
46 von dem Sauganschluss 14 zu dem Druckanschluss 20. Insbesondere in der ersten Pumpenstufe
6 kann sich dabei in dem Betrieb eine Gasansammlung bilden. Wird nun das Kreiselpumpenaggregat
2 mit der maximal vorgesehenen Drehzahl n betrieben, führt diese Gasansammlung dazu,
dass die Leistung des Pumpenaggregates abnimmt und auch die elektrische Leistungsaufnahme
P abfällt.
[0035] Dies ist schematisch in Figur 8 dargestellt. Das Feld 48 in Figur 8, in welcher die
elektrische Leistungsaufnahme P über der Drehzahl n aufgetragen ist, stellt den Bereich
des Normalbetriebes dar. Der Normalbetrieb 48 verläuft zwischen einer minimalen Drehzahl
nmin und einer maximalen Drehzahl n
max. Dabei liegt die elektrische Leistungsaufnahme P zwischen einer unteren Grenze Pg
und einer maximalen Leistungsaufnahme P
max. Bei der unteren Grenze Pg handelt es sich um einen vorbestimmten Grenzwert bei dessen
Unterstreiten die Detektoreinheit 40 eine Gasansammlung detektiert. Dies erfolgt bei
maximaler Drehzahl n
max. Wenn sich in dem Pumpenaggregat eine Gasansammlung bildet, führt dies dazu, dass
der Ausgangsdruck H bzw. der Differenzdruck über dem Pumpenaggregat abnimmt. Wenn
in der Regeleinheit 38 wie oben beschrieben eine Regelung des Druckes H am Druckanschluss
20 durchgeführt wird, wird die Regeleinheit 38 die Drehzahl des Antriebsmotors 4 erhöhen,
um den Druck zu erhöhen. Wenn dabei schließlich die maximale Drehzahl n
max erreicht wird, kann bei dieser Drehzahl ein Vergleich mit dem Grenzwert Pg für die
elektrische Leistungsaufnahme P in der vorgeschriebenen Weise stattfinden. Alternativ
könnte von der Detektoreinheit 40 über die Regeleinheit 38 in bestimmten Zeitpunkten,
bevorzugt zu regelmäßigen Zeitpunkten die Drehzahl auf den Wert n
max erhöht werden. Ferner wäre es auch möglich, einen Vergleich mit vorbestimmten Grenzwerten
für die elektrische Leistungsaufnahme P bei anderen vorbestimmten Drehzahlen durchzuführen.
Auch bei anderen Drehzahlen fällt die elektrische Leistungsaufnahme P bei einer Luftansammlung
unter einen zugehörigen vorbestimmten Grenzwert. Unterhalb des Grenzwertes Pg können
bei maximaler Drehzahl n
max zwei Betriebszustände 50 und 52 unterschieden werden, wobei der Betriebszustand 50
einen Betriebszustand, in welchem eine Gasansammlung in den Pumpenstufen 6 vorhanden
ist, und der Betriebszustand 52 den Trockenlauf repräsentieren. Beim Trockenlauf ist
die elektrische Leistungsaufnahme P nochmals geringer, sodass auch dieser von der
Detektoreinheit 40 erfasst werden kann und über die Regeleinheit 38 beispielsweise
der elektrische Antriebsmotor 4 abgeschaltet werden kann.
[0036] Wenn in der beschriebenen Weise eine Gas- oder Luftansammlung detektiert wird, startet
die Steuereinrichtung 28 eine Entlüftungsfunktion. Gemäß dieser Entlüftungsfunktion
wird zunächst die Drehzahl n des Antriebsmotors 4 von der Regeleinrichtung 38 soweit
reduziert, dass die Druckdifferenz ΔP über dem Ventil 26 soweit abnimmt, dass das
Ventil 26 öffnet. Gegebenenfalls muss der elektrische Antriebsmotor 4 dazu durch Reduzieren
der Drehzahl n auf null angehalten werden. Dieser Zustand ist in Figur 5 gezeigt.
In diesem Zustand besteht nur noch ein geringer oder gar kein Förderstrom, wobei dies
kurzzeitig durch den Druckspeicher 22 kompensiert werden kann, sodass ausgangsseitig
des Druckanschlusses 20 kein vollständiger Druckabfall auftritt. Ausgehend von diesem
Zustand wird von der Steuereinrichtung 28 die Drehzahl n des Antriebsmotors 4 sehr
schnell wieder erhöht, vorzugsweise in weniger als drei oder weniger als zwei Sekunden
auf die maximale Drehzahl n
max erhöht. Dieser Zustand ist in Figur 6 dargestellt. In diesem Zustand bleibt aufgrund
der Trägheit und der zunächst noch geringen Druckdifferenz ΔP das Ventil 26 zunächst
geöffnet. Dadurch entsteht eine zirkulierende Strömung 54 einer Mischung aus Wasser
und Gas bzw. Luft durch die Pumpenstufen 6 und den Rückflusskanal 24. Dadurch verteilt
sich die Luftansammlung zunächst in der zirkulierenden Strömung 54. Wenn nun durch
die sich erhöhende Druckdifferenz ΔP, wie in Figur 7 gezeigt das Ventil 26 wieder
schließt, wird die zirkulierende Strömung 54 schlagartig unterbunden und es setzt
wieder der normale Flüssigkeitsstrom 46 von dem Saugkanal 16 durch die vier Pumpenstufen
6 in den Druckkanal 18 ein, in welchem die nun verteilten Gasblasen mitgerissen und
über das Rückschlagventil 36 aus dem Druckanschluss 20 herausgespült werden. Das Rückschlagventil
36 öffnet erst, wenn ein ausreichend hoher Druck in dem Druckkanal 18 aufgebaut ist.
Andernfalls bleibt das Rückschlagventil 36 durch den Druck in der sich an dem Druckanschluss
20 anschließenden Leitung und in dem Druckspeicher 22 zunächst geschlossen. Dies ist
insbesondere zu Beginn des Strömungsaufbaus, welcher anhand von Figur 6 beschrieben
wurde, d. h. bei der schnellen Drehzahlerhöhung des Antriebsmotos 4 der Fall.
[0037] Die erfindungsgemäße frühzeitige Detektion von Gasansammlungen in dem Pumpenaggregat
verhindert, dass das Kreiselpumpenaggregat durch die Gas- bzw. Luftansammlung einen
solchen Zustand erreicht, in dem kein ausreichender Druckaufbau und kein ausreichender
Förderstrom mehr gegeben ist. Vielmehr kann frühzeitig dafür gesorgt werden, dass
durch Aktivierung der Entlüftungsfunktion die Gasansammlungen aus den Pumpenstufen
6 entfernt werden. Dabei kommt es nur zu geringen Betriebsbeeinträchtigungen, da die
Drehzahl des Antriebsmotors 4 nur kurzzeitig reduziert werden muss bzw. der Antriebsmotor
4 nur kurzzeitig abgeschaltet werden muss. Durch die schnelle Drehzahlerhöhung kommt
es möglicherweise zu einer kurzen Druckspitze, welche insgesamt jedoch nur zu geringen
Komforteinbußen führt.
[0038] Es ist zu verstehen, dass die Entlüftungsfunktion auch unabhängig von der beschriebenen
Erkennung von Gasblasen ausgeführt werden kann. So könnte die Entlüftungsfunktion
auch zu bestimmten, insbesondere regelmäßigen Zeitpunkten auf Verdacht gestartet werden.
Auch wäre eine anderweitige Detektion der Gasansammlungen möglich.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 2
- - Kreiselpumpenaggregat
- 4
- - elektrischer Antriebsmotor
- 6
- - Pumpenstufen
- 8
- - Welle
- 10
- - Rotor
- 12
- - Laufräder
- 14
- - Sauganschluss
- 16
- - Saugkanal
- 18
- - Ringkanal/Druckkanal
- 20
- - Druckanschluss
- 22
- - Druckspeicher
- 24
- - Rückflusskanal
- 26
- - Ventil
- 27
- - Ventilsitz
- 28
- - Steuereinrichtung
- 30
- - Leiterplatte
- 32
- - Elektronikgehäuse
- 34
- - elektrischer Anschluss
- 36
- - Rückschlagventil
- 38
- - Regeleinheit
- 40
- - Detektoreinheit
- 42
- - Drucksensor
- 44
- - Leistungserfassungseinrichtung
- 46
- - Flüssigkeitsstrom
- 48
- - Bereich des Normalbetriebes
- 50
- - Betriebszustand bei Gasansammlung
- 52
- - Betriebszustand bei Trockenlauf
- 54
- - zirkulierende Strömung
- n
- - Drehzahl
- P
- - elektrische Leistung
- ΔP
- - Druckdifferenz
- x
- - Drehachse
1. Kreiselpumpenaggregat (2) mit zumindest einem Laufrad (12), einem das Laufrad (12)
antreibenden elektrischen Antriebsmotor (4) und einem Rückflusskanal (24), welcher
eine Strömungsverbindung von der Druckseite (18) des Laufrades (12) zu dessen Saugseite
(16) bildet und ein druckabhängig schließendes Ventil (26) zum Verschließen dieser
Strömungsverbindung aufweist, gekennzeichnet durch
eine Steuereinrichtung (28) zum Einstellen der Drehzahl (n) des Antriebsmotors (4),
welche derart ausgebildet ist, dass sie eine Entlüftungsfunktion zum Entlüften des
Kreiselpumpenaggregates (2) im Betrieb aufweist, gemäß derer durch die Steuereinrichtung (28) nach Erfassen einer Luftansammlung in einem ersten Schritt
die Drehzahl (n) des Antriebsmotors (4) automatisch reduziert und im Anschluss in
einem zweiten Schritt die Drehzahl (n) wieder schnell erhöht wird.
2. Kreiselpumpenaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (28) derart ausgebildet ist, dass die Drehzahl (n) in dem ersten
Schritt so weit reduziert wird, dass das Ventil (26) in dem Rückflusskanal (24) öffnet.
3. Kreiselpumpenaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (28) derart ausgebildet ist, dass die Drehzahl (n) in dem zweiten
Schritt auf die maximale Drehzahl (nmax) erhöht wird.
4. Kreiselpumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (28) derart ausgebildet ist, dass die Drehzahl (n) in dem zweiten
Schritt in weniger als drei, vorzugsweise in weniger als zwei Sekunden auf die maximale
Drehzahl (nmax) erhöht wird.
5. Kreiselpumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (28) eine derartig Überwachungsfunktion aufweist, dass eine
Luftansammlung daran erkannt wird, dass bei einer bestimmten Drehzahl, insbesondere
bei maximaler Drehzahl (nmax) die elektrische Leistungsaufnahme (P) unter einen vorbestimmten ersten Grenzwert
(Pg) fällt.
6. Kreiselpumpenaggregat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (28) derart ausgebildet ist, dass der erste Grenzwert (Pg) für die elektrische Leistungsaufnahme (P) oberhalb eines zweiten Grenzwertes für
die elektrische Leistungsaufnahme (P) liegt, welcher einen Trockenlauf (52) des Kreiselpumpenaggregates
(2) signalisiert.
7. Kreiselpumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich in einer vorgegebenen Betriebslage die Drehachse (x) des Antriebsmotors (2)
und des zumindest einen Laufrades (12) horizontal erstreckt.
8. Kreiselpumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kreiselpumpenaggregat (2) mehrstufig mit zumindest zwei, vorzugsweise von einer
gemeinsamen Welle (8) angetriebenen, Laufrädern (12) ausgebildet ist.
9. Kreiselpumpenaggregat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückflusskanal (24) die Druckseite eines der Laufräder (12) und vorzugsweise
die Druckseite (18) des in Strömungsrichtung letzten Laufrades (12) mit der Saugseite
(16) des ersten Laufrades verbindet.
10. Hauswasserwerk zum Fördern und/oder zur Druckerhöhung in einer Wasserversorgung, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Kreiselpumpenaggregat (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche aufweist.
11. Verfahren zum Entfernen einer Luftansammlung aus einem Kreiselpumpenaggregat (2) während
dessen Betriebes,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
in einem ersten Schritt Absenken der Drehzahl (n) des Kreiselpumpenaggregates (2)
und
darauffolgend in einem zweiten Schritt schnelles Erhöhen der Drehzahl (n) des Kreiselpumpenaggregates
(2).
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl (n) in dem ersten Schritt soweit reduziert wird, dass ein druckabhängig
schließendes Ventil (26) in einem Rückflusskanal (24) zwischen Druck- und Saugseite
des Kreiselpumpenaggregates (2) öffnet.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass in dem zweiten Schritt die Drehzahl (n) des Kreiselpumpenaggregates (2) auf die maximale
Drehzahl (nmax) erhöht wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl (n) in dem zweiten Schritt in weniger als drei, vorzugsweise in weniger
als zwei Sekunden auf die maximale Drehzahl (nmax) erhöht wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine zu entfernende Luftansammlung in dem Kreiselpumpenaggregat (2) daran erkannt
wird, dass bei einer bestimmten Drehzahl, insbesondere bei maximaler Drehzahl (nmax) die elektrische Leistungsaufnahme (P) unter einen vorbestimmten Grenzwert (Pg) fällt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Kreiselpumpenaggregat (2) mit zumindest einem Laufrad (12), einem das Laufrad (12)
antreibenden elektrischen Antriebsmotor (4) und einem Rückflusskanal (24), welcher
eine Strömungsverbindung von der Druckseite (18) des Laufrades (12) zu dessen Saugseite
(16) bildet und ein druckabhängig schließendes Ventil (26) zum Verschließen dieser
Strömungsverbindung aufweist, gekennzeichnet durch
eine Steuereinrichtung (28) zum Einstellen der Drehzahl (n) des Antriebsmotors (4),
welche derart ausgebildet ist, dass sie eine Entlüftungsfunktion zum Entlüften des
Kreiselpumpenaggregates (2) im Betrieb aufweist, gemäß derer durch die Steuereinrichtung
(28) nach Erfassen einer Luftansammlung in einem ersten Schritt die Drehzahl (n) des
Antriebsmotors (4) automatisch so weit reduziert, dass das Ventil (26) in dem Rückflusskanal
(24) öffnet, und im Anschluss in einem zweiten Schritt die Drehzahl (n) wieder derart
schnell erhöht wird, dass eine starke Strömung vor dem Schließen des Ventils (26)
erzeugt wird, durch welche die Luftansammlung aus dem Kreiselpumpenaggregat (2) herausgespült
wird.
2. Kreiselpumpenaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (28) derart ausgebildet ist, dass die Drehzahl (n) in dem zweiten
Schritt auf die maximale Drehzahl (nmax) erhöht wird.
3. Kreiselpumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (28) derart ausgebildet ist, dass die Drehzahl (n) in dem zweiten
Schritt in weniger als drei, vorzugsweise in weniger als zwei Sekunden auf die maximale
Drehzahl (nmax) erhöht wird.
4. Kreiselpumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (28) eine derartig Überwachungsfunktion aufweist, dass eine
Luftansammlung daran erkannt wird, dass bei einer bestimmten Drehzahl, insbesondere
bei maximaler Drehzahl (nmax) die elektrische Leistungsaufnahme (P) unter einen vorbestimmten ersten Grenzwert
(Pg) fällt.
5. Kreiselpumpenaggregat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (28) derart ausgebildet ist, dass der erste Grenzwert (Pg) für die elektrische Leistungsaufnahme (P) oberhalb eines zweiten Grenzwertes für
die elektrische Leistungsaufnahme (P) liegt, welcher einen Trockenlauf (52) des Kreiselpumpenaggregates
(2) signalisiert.
6. Kreiselpumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich in einer vorgegebenen Betriebslage die Drehachse (x) des Antriebsmotors (2)
und des zumindest einen Laufrades (12) horizontal erstreckt.
7. Kreiselpumpenaggregat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kreiselpumpenaggregat (2) mehrstufig mit zumindest zwei, vorzugsweise von einer
gemeinsamen Welle (8) angetriebenen, Laufrädern (12) ausgebildet ist.
8. Kreiselpumpenaggregat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückflusskanal (24) die Druckseite eines der Laufräder (12) und vorzugsweise
die Druckseite (18) des in Strömungsrichtung letzten Laufrades (12) mit der Saugseite
(16) des ersten Laufrades verbindet.
9. Hauswasserwerk zum Fördern und/oder zur Druckerhöhung in einer Wasserversorgung, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Kreiselpumpenaggregat (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche aufweist.
10. Verfahren zum Entfernen einer Luftansammlung aus einem Kreiselpumpenaggregat (2) während
dessen Betriebes,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
nach Erkennen einer Luftansammlung in einem ersten Schritt Absenken der Drehzahl (n)
des Kreiselpumpenaggregates (2), dass ein druckabhängig schließendes Ventil (26) in
einem Rückflusskanal (24) zwischen Druck- und Saugseite des Kreiselpumpenaggregates
(2) öffnet und darauffolgend in einem zweiten Schritt schnelles Erhöhen der Drehzahl
(n) des Kreiselpumpenaggregates (2) derartig, dass eine starke Strömung vor dem Schließen
des Ventils (26) erzeugt wird, durch welche die Luftansammlung aus dem Kreiselpumpenaggregat
(2) herausgespült wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in dem zweiten Schritt die Drehzahl (n) des Kreiselpumpenaggregates (2) auf die maximale
Drehzahl (nmax) erhöht wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl (n) in dem zweiten Schritt in weniger als drei, vorzugsweise in weniger
als zwei Sekunden auf die maximale Drehzahl (nmax) erhöht wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine zu entfernende Luftansammlung in dem Kreiselpumpenaggregat (2) daran erkannt
wird, dass bei einer bestimmten Drehzahl, insbesondere bei maximaler Drehzahl (nmax) die elektrische Leistungsaufnahme (P) unter einen vorbestimmten Grenzwert (Pg) fällt.