[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät mit einer Einrichtung für eine zuverlässige
Schaltstellungsanzeige bei verschweißten Kontakten mit einer Betätigungsmechanik,
die ein Betätigungselement aufweist und über eine erste Übertragungsmechanik mit einem
Schaltschloss in Verbindung steht, welches über eine zweite Übertragungsmechanik einen
Abtriebsschieber bewegt sowie mit einer Kontaktanordnung, die einen fest positionierten
Schaltstückträger mit Kontakten aufweist, welcher gegenüberliegend zu einem beweglichen
Schaltstückträger mit Kontakten angeordnet ist, welcher in einem Kontaktschieber geführt
ist.
[0002] Schaltgeräte, insbesondere Leistungsschalter, dienen unter Anderem dem sicheren Abschalten
bei einem Kurzschluss und schützen dadurch Verbraucheranlagen. Ferner eignen sich
elektrische oder mechanische Schalteinheiten für das betriebsmäßige manuelle Schalten
von Verbrauchern sowie zur sicheren Trennung einer Anlage vom Stromnetz bei Wartungsarbeiten
oder bei Änderungen an der Anlage. Elektrische Schalteinheiten werden häufig elektromagnetisch
betrieben.
[0003] Das heißt, derartige Schalteinheiten sind technisch hochwertige elektrische Schaltgeräte
mit integriertem Schutz für Motoren, Leitungen, Transformatoren und Generatoren. Näheren
Einsatz finden sie an Funktionsstellen mit geringerer Schalthäufigkeit. Derartige
Schalteinheiten sind neben dem Kurzschlussschutz auch für den Überlastschutz geeignet.
[0004] Im Fall eines Kurzschlusses schaltet eine elektrische Schalteinheit eine elektrische
Anlage sicher ab. Somit bietet diese einen Sicherungsschutz vor Überlastung. Jeder
Leiter, durch den Strom fließt, erwärmt sich mehr oder weniger stark. Die Erwärmung
hängt dabei vom Verhältnis der Stromstärke zum Stromleiterquerschnitt ab, der so genannten
Stromdichte. Die Stromdichte darf nicht zu groß werden, da sonst bei einer zu hohen
Erwärmung die Leiterisolationen verschmoren oder möglicherweise ein Brand ausgelöst
werden kann. Um elektrische Anlagen gegen diese schädigende Auswirkung zu schützen,
werden Schalteinheiten als Überstrom-Schutzeinrichtungen verwendet.
[0005] Leistungsschalter weisen zwei voneinander getrennt wirkende Auslösemechanismen für
den Überlast- und Kurzschlussschutz auf. Beide Auslöser sind in Reihe geschaltet.
Den Schutz beim Kurzschluss übernimmt ein zeitlich nahezu unverzögert wirkender elektrischer
Auslöser. Bei einem Kurzschluss entklinkt der elektromagnetische Auslöser unverzögert
ein Schaltschloss des Leistungsschalters. Ein Schaltanker trennt das Schaltstück,
ehe der Kurzschlussstrom seinen Höchstwert erreichen kann.
[0006] Bekannte Schalteinheiten weisen eine Kontaktschiebereinheit mit einem Kontaktschieber
und einem beweglichen Schaltstück auf. Das bewegliche Schaltstück weist ferner elektrische
Kontakte auf. Ferner weisen derartige Schalteinheiten erste Kontakte zu einer Stromleitung
auf. In einem eingeschalteten Zustand kontaktieren die elektrischen Kontakte des beweglichen
Schaltstückes die festen Kontakte der Schalteinheit. Im Kurzschlussfall werden die
elektrischen Kontakte des beweglichen Schaltstücks von den festen Kontakten gelöst,
so dass der Stromfluss unterbrochen wird. Hierbei wird das bewegliche Schaltstück
von den festen Kontakten gelöst.
[0007] Leistungsschalter erfüllen neben ihren Schutzfunktionen als Überlast- und Kurzschlussauslöser,
wie oben schon erwähnt, auch das normative Ein- und Ausschalten von Motoren. Zum Nachweis
dieser Funktionen müssen die Leistungsschalter nach der Produktnorm den zehnfachen
Motornennstrom einschalten können. Um diese Grenzbelastung gewährleisten zu können,
ist es notwendig, dass der Leistungsschalter die Doppelunterbrechung der drei Strombahnen
in Form jeweils einer beweglichen Brücke mit zwei beweglichen Kontaktstellen und zwei
festen Kontaktstellen, nahezu gleichzeitig und in einer Sprungfunktion schließt.
[0008] Zur Realisierung dieser Funktion wird über eine handbetätigte Mechanik, in Form eines
Betätigungselements, eines Schaltschlosses und einer Betätigungskette, der Kontaktapparat
aus Kontaktschieber und einer beweglichen Brücke freigegeben. Die Freigabe erfolgt
durch eine so genannte Schnelleinschaltung. Dabei werden die drei Kontaktsysteme durch
eine Mechanik erst dann freigegeben, nachdem das Schaltschloss bereits eingeschaltet
wurde. Nun bestimmt der Federspeicher in Form einer Kontaktlastfeder die Kinematik
des Kontaktsystems beim Einschalten.
[0009] Nach dem Auftreffen der Brücken auf den Festschaltstücken beschleunigt der Kontaktschieber,
bis er an einem Anschlag reflektiert wird. Durch die Reflexion und der daraus resultierenden
kinetischen Energie des Kontaktschiebers kommt es zu einem erneuten Öffnen des Kontaktsystems.
Dies kann bei einem gleichzeitigen erhöhten Strom in dieser Strombahn zu Verschweißungen
führen.
[0010] Um zu verhindern, dass der Kontaktschieber nach dem Schließen der Kontakte am Schalthebel
reflektiert wird und dadurch die Kontakte noch einmal öffnet, wird eine Fangfeder,
in Form einer Blattfeder um den Kontaktschieber verwendet, der den Kontaktschieber
in seiner Bewegung bremst. Damit die Fangfeder aber richtig funktionieren kann, wird
ein erhöhter Schalthebelvorlauf zwischen Schalthebel und Kontaktschieber benötigt.
Auf Grund dieses erhöhten Schalthebelverlaufs kann allerdings dann die Funktion "Stellungsanzeige
der Hauptkontakte bei Geräten mit Trennerfunktion bei verschweißen Kontakten", die
bei diesem Schaltgerät benötigt wird, nicht auf bewährte Weise realisiert werden.
Diese Funktion sagt aus, dass bei verschweißten Kontakten das Bedienteil in Form eines
Knebels nicht mehr in die ausgeschaltete Stellung zurückbewegt werden kann.
[0011] Bisher wurden die maximalen Gerätebemessungswerte, also der zu führende Nennstrom,
so niedrig gewählt, dass eine Schnelleinschaltung, wie oben beschrieben, nicht notwendig
war. Die Schließdynamik des Kontaktapparates aus Kontaktschieber und beweglicher Brücke
musste also nicht so präzise einer Sprungfunktion angenähert werden wie jetzt, um
zu gewährleisten, dass ein zehnfacher Motorennennstrom eingeschaltet werden kann.
Somit war der Einsatz einer Fangfeder nicht notwendig und man konnte auch mit kleineren
Vorläufen zwischen Schalthebel und Kontaktschieber leben. Dies hatte zur Folge, dass
ein einfacheres System zum Einsatz kam, bei dem ein Teil einer Kegelradverbindung,
das so genannte Kegelradsegment, beim Drehen in die ausgeschaltete Stellung in eine
Lasche des Abtriebsschiebers fuhr, falls dieser an seiner Abwärtsbewegung durch verschweißte
Kontakte gehindert wurde. Dies aus dem Stand der Technik bekannte System geht aus
Fig. 1 hervor.
[0012] In Fig. 1 ist ein Schaltschloss 1 eines Schaltgeräts, insbesondere eines Leistungsschalters,
dargestellt, mit einem drehbar gelagerten Kegelradsegment 2, welches in Wirkverbindung
mit einem Abtriebsschieber 3 steht. Der Abtriebsschieber 3 steht in Wirkverbindung
mit einem Schalthebel 4, der wiederum in Wirkverbindung mit einer Kontaktanordnung
aus einem fest positionierten Schaltstückträger 5 mit Kontakten 6 und einem gegenüberliegend
dazu angeordneten beweglichen Schaltstückträger 7 mit Kontakten 8 angeordnet ist,
welcher in einem Kontaktschieber geführt ist. Am Abtriebsschieber 3 ist eine Lasche
10 angeordnet. Das Kegelradsegment 2 fährt bei Drehen in die ausgeschaltete Stellung
in die Lasche 10, wenn der Abtriebsschieber 3 durch verschweißte Kontakte 6, 8 an
seiner Abwärtsbewegung gehindert wird. Auf Grund der Lasche 10 am Abtriebsschieber
3 kann das Kegelradsegment 2 nicht weitergeleitet werden, so dass auch das Bedienelement
in Form eines Knebels an der Kappe nicht in seine ausgeschaltete Position wandern
kann. Demgemäß gibt es bisher keine Stellungsanzeige der Hauptkontakte bei Schaltgeräten
mit Trennerfunktion und verschweißten Kontakten.
[0013] Demgemäß besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Schaltgerät mit
einer Einrichtung für eine zuverlässige Schaltstellungsanzeige bei verschweißten Kontakten
zu schaffen.
[0014] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Schaltgerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination
miteinander eingesetzt werden können, sind der Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0015] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Schaltgerät mit einer Einrichtung für
eine zuverlässige Schaltstellungsanzeige bei verschweißten Kontakten gelöst, die eine
Betätigungsmechanik, die ein Betätigungselement aufweist und über eine erste Übertragungsmechanik
mit einem Schaltschloss in Wirkverbindung steht, welches über eine zweite Übertragungsmechanik
einen Abtriebsschieber bewegt, sowie eine Kontaktanordnung aufweist, die einen fest
positionierten Schaltstückträger mit Kontakten aufweist, welcher gegenüberliegend
zu einem beweglichen Schaltstückträger mit Kontakten angeordnet ist, welcher in einem
Kontaktschieber geführt ist. Die Erfindung zeichnet sich dabei dadurch aus, dass die
Einrichtung für eine zuverlässige Schaltstellungsanzeige bei verschweißten Kontakten
in Form eines Kegelradsegments innerhalb der zweiten Übertragungsmechanik ausgebildet
ist, wobei dieses Kegelradsegment in Wirkverbindung mit dem Abtriebsschieber steht
und zwei unterschiedlich ausgebildete Blockiervorrichtungen aufweist.
[0016] Für einen hohen Nennstrom (I
N100A) und durch die normativ festgelegte Tatsache, dass es möglich sein muss, einen
13,5-fachen Motornennstrom einzuschalten, ist es notwendig, die Einschaltdynamik des
Schalters so gut wie möglich einer "Sprungfunktion" anzunähern. Dies wird durch eine
Schnelleinschaltung realisiert.
[0017] Um zu verhindern, dass auf Grund dieser Schnelleinschaltung der Kontaktschieber durch
eine Eigenträgheit weiter beschleunigt wird, am Schalthebel reflektiert und die Brücken
durch einen Impuls noch einmal öffnet, wird eine Fangfeder eingesetzt, die den Kontaktschieber
in seiner Bewegung bremst. Diese Kontaktfeder benötigt allerdings einen gewissen Arbeitsweg
um zu funktionieren. Dieser liegt im Allgemeinen bei >2,3 mm. Dieser Arbeitsweg ist
der Verlauf zwischen Schalthebel und Kontaktschieber. Durch den erhöhten Vorlauf funktioniert
allerdings das alte System nicht mehr, da der Abtriebsschieber auch bei verschweißten
Kontakten zu viel Weg nach unten machen kann. Das Kegelradsegment wird in seiner Drehung
also nicht mehr durch die Lasche des Abtriebsschiebers gebremst und der übergeordnete
Knebel könnte somit in die ausgeschaltete Stellung wandern.
[0018] Das erfindungsgemäße System zeigt nun einen eigenen Aufbau, wodurch größere Vorläufe
zwischen Schalthebel und Kontaktschieber realisiert werden können. Beim normalen Ausschalten,
darf das Kegelrad nicht gebremst oder blockiert werden. Wird der Schalter regulär
ausgeschaltet, bewegt sich das Kegelradsegment im Uhrzeigersinn und der Abtriebsschieber
bewegt sich nach unten, da die Kontakte geöffnet werden. Dadurch rutscht die Fangnase
des Abtriebsschiebers in die für sie vorgesehene Aussparung unters Kegelradsegment
und somit kann auch der oben angeschlossene Knebel in eine ausgeschaltete Position
wandern.
[0019] Bei verschweißten Kontakten muss das Kegelradsegment blockiert werden, damit der
Knebel auf der Kappe nicht in seine ausgeschaltete Position wandern kann. Beim Ausschaltvorgang
mit verschweißten Kontakten bewegt sich das Kegelradsegment zunächst auch im Uhrzeigersinn.
Da allerdings auf Grund der verschweißten Kontakte der Abtriebsschieber nicht nach
unten wandern kann, rutscht er nicht in seine vorgesehene Aussparung, sondern bleibt
auf der Führungsfläche des Kegelradsegments. Dadurch verhaken sich die Sperrkontur
des Kegelradsegments und des Abtriebsschiebers und somit kann das Kegelradsegment
und der Knebel nicht mehr in die ausgeschaltete Position bewegt werden.
[0020] Durch die spezielle Ausformung des Kegelradsegments in Verbindung mit der Fangnase
des Abtriebsschiebers kann je nachdem, ob die Kontakte verschweißt oder frei beweglich
sind, eine Freigabe des Kegelradsegments oder eine Sperrung des Kegelradsegments bewirkt
werden. Ob das Kegelrad in seiner Bewegung gesperrt wird oder nicht, hängt davon ab,
ob und wie weit der Abtriebsschieber nach unten wandern kann. In der Vergangenheit
war hier wenig Spielraum, was dazu führte, dass nur sehr kleine Vorläufe zwischen
Schalthebel und Kontaktschieber verkraftbar waren. Diese lagen bei <1,5 mm. Die neue
Konstruktion ist weniger abhängig vom Vorlauf zwischen Schalthebel und Kontaktschieber.
Hier können Vorläufe bis zu 2,6 mm verkraftet werden, was essentiell für den Einsatz
der Fangfeder ist.
[0021] Ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass nicht von den
üblichen Montagevorgängen abgewichen werden muss, da die zu verbauenden Teile die
gleichen bleiben wie im alten System, nur die Funktion wurde geändert beziehungsweise
verbessert. Zudem ist das neue System stabiler. Dies hat zur Folge, dass auch die
normative Prüfung, bei der der Knebel mit dem maximalen Drehmoment bei verschweißten
Kontakten belastet wird, ohne Probleme bestanden wird.
[0022] Eine Fortführung des erfindungsgemäßen Konzepts kann vorsehen, dass der Abtriebsschieber
über eine Fangnase mit dem Kegelradsegment in Wirkverbindung steht.
[0023] Eine spezielle Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Konzepts kann vorsehen, dass im
Kegelradsegment eine erste Blockiervorrichtung in Form einer geometrisch zur Ausgestaltung
des Fangnase des Abtriebsschiebers passenden Aussparung ausgebildet ist.
[0024] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Konzepts kann darin bestehen,
dass das Kegelradsegment eine zweite Blockiervorrichtung in Form einer Fangfläche
und einer Sperrkontur aufweist.
[0025] Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung kann darin bestehen, dass bei verschweißten
Kontakten die zweite Blockiervorrichtung des Kegelradsegments in Wirkverbindung mit
der Fangnase des Abtriebsschiebers steht.
[0026] Eine spezielle Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Konzepts kann darin bestehen,
dass bei Drehung des Kegelradsegments im Uhrzeigersinn die Fangnase des Abtriebsschiebers
bei nicht verschweißten Kontakten an der zweiten Blockiervorrichtung des Kegelradsegments
vorbeiführbar ist und für den eingeschalteten Zustand des Schaltgeräts in die erste
Blockiervorrichtung eingreift.
[0027] Eine Fortführung des erfindungsgemäßen Konzepts kann darin bestehen, dass das Schaltgerät
ein Leistungsschalter ist.
[0028] Das erfindungsgemäße Schaltgerät weist ein manuell zu betätigendes Betätigungselement
auf, welches in Wirkverbindung mit einem Gegenrad steht. Dies stellt die erste Übertragungsmechanik
dar. Das Gegenrad steht in Wirkverbindung mit einem Kegelradsegment. Das Kegelradsegment
ist drehbar zwischen vorzugsweise zwei parallel zueinander ausgerichteten Platinen
angeordnet. Das Kegelradsegment steht in Wirkverbindung mit einem Abtriebsschieber.
Dies stellt die zweite Übertragungsmechanik dar. Der Abtriebsschieber weist zwei Endbereiche
auf. Der erste Endbereich des Abtriebsschiebers steht mit dem Kegelradsegment in Wirkverbindung
und ist als Fangnase ausgebildet. Die Fangnase ist als Vorsprung ausgebildet und als
vorzugsweise in einem 90° Winkel dazu ausgebildeten Flächenbereich.
[0029] Im Kegelradsegment ist eine erste Blockiervorrichtung in Form einer geometrisch zur
Ausgestaltung der Fangnase des Abtriebsschiebers passenden Aussparung ausgebildet.
Die Aussparung weist eine vorzugsweise nasenförmige Ausnehmung auf für den Vorsprung
der Fangnase des Abtriebsschiebers und einen vorzugsweise im 90° Winkel dazu ausgebildeten
Flächenbereich, an welchem der Flächenbereich der Fangnase des Abtriebsschiebers anliegt.
Im eingeschalteten Zustand des Schaltgeräts liegt der Vorsprung der Fangnase des Abtriebsschiebers
am Flächenbereich der Aussparung des Kegelradsegments an. Beim normalen Ausschalten
des Schaltgeräts dreht das Kegelradsegment im Uhrzeigersinn. Dabei gleitet die Fangnase
aus Vorsprung und Flächenbereich des Abtriebsschiebers in die Aussparung des Kegelradsegments,
wobei der Vorsprung im ersten Endbereich des Abtriebsschiebers in die Ausnehmung der
Aussparung greift und die Flächenbereiche des Kegelradsegments und des Abtriebsschiebers
aneinander anliegen.
[0030] Das Schaltgerät weist zudem eine Kontaktanordnung auf, die einen fest positionierten
Schaltstückträger mit Kontakten aufweist, welcher gegenüberliegend zu einem beweglichen
Schaltstückträger mit Kontakten angeordnet ist, welcher in einem Kontaktschieber geführt
ist. Der zweite Endbereich des Abtriebsschiebes steht mit der Kontaktanordnung in
Wirkverbindung. Beim normalen Ausschalten bewegt sich der Abtriebsschieber insgesamt
nach unten und öffnet die Kontakte.
[0031] Bei verschweißten Kontakten muss das Kegelradsegment blockiert werden, damit der
Knebel auf der Kappe nicht in seine ausgeschaltete Position wandern kann. Beim Ausschaltvorgang
mit verschweißten Kontakten bewegt sich das Kegelradsegment zunächst auch im Uhrzeigersinn.
Da allerdings auf Grund der verschweißten Kontakte der Abtriebsschieber nicht nach
unten wandern kann, rutscht er nicht in seine vorgesehene Aussparung, sondern bleibt
auf dem Flächenbereich des Kegelradsegments. Zudem verhaken sich eine Sperrkontur
des Kegelradsegments in der Nähe des Flächenbereichs des Kegelradsegments mit dem
Flächenbereich des Abtriebsschiebers. Dadurch kann das Kegelradsegment und der Knebel
nicht mehr in die ausgeschaltete Position bewegt werden.
[0032] Weitere Ausführungen und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
sowie anhand der Zeichnung erläutert.
[0033] Dabei zeigen schematisch:
Fig. 1 in einer perspektivischen Darstellung ein aus dem Stand der Technik bekanntes
Schaltgerät mit einem Schaltschloss im ausgeschalteten Zustand;
Fig. 2 in einer Draufsicht ein erfindungsgemäßes Schaltgerät mit Schaltschloss im
eingeschalteten Zustand;
Fig. 3 in einer Draufsicht das Schaltschloss nach Fig. 2 bei einer Drehbewegung in
den normalen ausgeschalteten Zustand;
Fig. 4 das Schaltschloss nach Fig. 2 und 3 kurz vor Erreichen des ausgeschalteten
Zustands;
Fig. 5 in einer Draufsicht das Schaltschloss nach Fig. 2 im ausgeschalteten Zustand
bei verschweißten Kontakten.
[0034] In Fig. 1 ist ein aus dem Stand der Technik bekanntes Schaltschloss 1 eines Schaltgeräts,
insbesondere eines Leistungsschalters dargestellt. Das Schaltschloss 1 weist ein drehbar
gelagertes Kegelradsegment 2 auf, welches in Wirkverbindung mit einem Abtriebsschieber
3 steht. Der Abtriebsschieber 3 steht in Wirkverbindung mit einem Schalthebel 4, der
wiederum in Wirkverbindung mit einer Kontaktanordnung aus einem fest positionierten
Schaltstückträger 5 mit Kontakten 6 und einem gegenüberliegend dazu angeordneten beweglichen
Schaltstückträger 7 mit Kontakten 8 angeordnet ist, welcher in einem Kontaktschieber
9 geführt ist. Am Abtriebsschieber 3 ist eine Lasche 10 angeordnet. Das Kegelradsegment
2 fährt bei Drehen in die ausgeschaltete Stellung in die Lasche 10, wenn der Abtriebsschieber
3 durch verschweißte Kontakte 6, 8 an seiner Abwärtsbewegung gehindert wird. Auf Grund
der Lasche 10 am Abtriebsschieber 3 kann das Kegelradsegment 2 nicht weitergeleitet
werden, so dass auch das Bedienelement in Form eines Knebels an der Kappe nicht in
seine ausgeschaltete Position wandern kann. Demgemäß gibt es bisher keine Schaltstellungsanzeige
der Hauptkontakte bei Schaltgeräten mit Trennerfunktion und verschweißten Kontakten.
[0035] In Fig.2 ist ein erfindungsgemäßes Schaltgerät mit einem Schaltschloss 11 dargestellt.
Das Schaltschloss 11 weist ein Kegelradsegment 12 auf, das drehbar zwischen zwei vorzugsweise
parallel zueinander angeordneten Platinen 13, 14 angeordnet ist. Das Kegelradsegment
12 steht in Wirkverbindung mit einem Abtriebsschieber 15. Diese Mechanik stellt die
zweite Übertragungsmechanik dar. Der Abtriebsschieber 15 weist die Endbereiche 16,
17 auf. Der erste Endbereich 16 des Abtriebsschiebers 15 steht mit dem Kegelradsegment
12 in Wirkverbindung und ist als Fangnase 18 ausgebildet. Die Fangnase 18 ist als
Vorsprung 19 ausgebildet und als vorzugsweise in einem 90° Winkel dazu ausgebildeten
Flächenbereich 20. Im Kegelradsegment 12 ist eine erste Blockiervorrichtung in Form
einer geometrisch zur Ausgestaltung der Fangnase 18 des Abtriebsschiebers 15 passenden
Aussparung 21 ausgebildet. Die Aussparung 21 weist eine vorzugsweise nasenförmige
Ausnehmung 22 auf für den Vorsprung 19 der Fangnase 18 des Abtriebsschiebers 15 und
einen vorzugsweise im 90° Winkel dazu ausgebildeten Flächenbereich 23, an welchem
der Flächenbereich 20 der Fangnase 18 des Abtriebsschiebers 15 anliegt. Im eingeschalteten
Zustand des Schaltgeräts liegt der Vorsprung 19 der Fangnase 18 des Antriebsschiebers
15 am Flächenbereich 23 der Aussparung 21 des Kegelradsegments 12 an. Beim normalen
Ausschalten des Schaltgeräts dreht das Kegelradsegment 12 im Uhrzeigersinn. Dabei
gleitet die Fangnase 18 aus Vorsprung 19 und Flächenbereich 20 des Antriebsschiebers
15 in die Aussparung 21 des Kegelradsegments 12, wobei der Vorsprung 19 am Endbereich
16 des Abtriebsschiebers 15 in die Ausnehmung 22 der Aussparung 21 greift und die
Flächenbereiche 20, 23 des Kegelradsegments 12 und des Abtriebsschiebers 15 aneinander
anliegen. Der Abtriebsschieber 15 bewegt sich insgesamt nach unten und öffnet die
Kontakte.
[0036] Fig. 3 zeigt das erfindungsgemäße Schaltschloss in einer ersten Bewegung zum normalen
Ausschalten. Beim normalen Ausschalten des Schaltgeräts dreht das Kegelradsegment
12 im Uhrzeigersinn. Dabei gleitet die Fangnase 18 aus Vorsprung 19 und Flächenbereich
20 des Antriebsschiebers 15 in die Aussparung 21 des Kegelradsegments 12, wobei der
Vorsprung 19 im Endbereich 16 des Abtriebsschiebers 15 in die Ausnehmung 22 der Aussparung
21 geführt wird.
[0037] In Fig. 4 ist das erfindungsgemäße Schaltschloss kurz vor Erreichen des Endpunkts
im ausgeschalteten Zustand dargestellt. In diesem Schaltstellungszustand greift der
Vorsprung 19 der Fangnase 18 des Antriebsschiebers 15 in die Ausnehmung 22 der Aussparung
21 des Kegelradsegments 12. Zudem liegt der Flächenbereich 23 der Aussparung 21 des
Kegelradsegments 12 fast am Flächenbereich 20 der Fangnase 18 des Abtriebsschiebers
15 an.
[0038] Fig. 5 zeigt das erfindungsgemäße Schaltschloss bei verschweißten Kontakten. Bei
verschweißten Kontakten muss das Kegelradsegment 12 blockiert werden. Beim Ausschaltvorgang
mit verschweißten Kontakten bewegt sich das Kegelradsegment 12 zunächst auch im Uhrzeigersinn.
Da allerdings auf Grund der verschweißten Kontakte der Abtriebsschieber 15 nicht nach
unten wandern kann, rutscht er nicht in seine vorgesehene Aussparung 21, sondern wird
durch einen Flächenbereich des Kegelradsegments 12 blockiert. Zudem verhakt sich eine
Sperrkontur 24 des Kegelradsegments 12, welche im Endbereich des Flächenbereichs 23
angeordnet ist mit dem Flächenbereich 20 der Fangnase 18 des Antriebsschiebers 15.
Dadurch kann das Kegelradsegment 12 und der Knebel nicht mehr in die ausgeschaltete
Position bewegt werden.
[0039] Das erfindungsgemäße Schaltgerät mit einer Einrichtung für eine zuverlässige Schaltstellungsanzeige
bei verschweißten Kontakten zeichnet sich dadurch aus, dass nicht von den üblichen
Montagevorgängen abgewichen werden muss, da die zu verbauenden Teile die gleichen
bleiben wie beim alten System. Es haben sich nur die Funktionen geändert und verbessert.
Zudem ist das neue Schaltschloss stabiler. Dies hat zur Folge, dass auch die normative
Prüfung, bei der der Knebel mit dem maximalen Drehmoment bei verschweißten Kontakten
belastet wird, ohne Probleme bestanden wird.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Schaltschloss
- 2
- Kegelradsegment
- 3
- Abtriebsschieber
- 4
- Schalthebel
- 5
- fest positionierter Schaltstückträger
- 6
- Kontakt
- 7
- beweglicher Schaltstückträger
- 8
- Kontakt
- 9
- Kontaktschieber
- 10
- Lasche
- 11
- Schaltschloss
- 12
- Kegelradsegment
- 13
- Platine
- 14
- Platine
- 15
- Abtriebsschieber
- 16
- Endbereich
- 17
- Endbereich
- 18
- Fangnase
- 19
- Vorsprung
- 20
- Flächenbereich
- 21
- Aussparung
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Flächenbereich
- 24
- Sperrkontur
1. Schaltgerät mit einer Einrichtung für eine zuverlässige Schaltstellungsanzeige bei
verschweißten Kontakten aufweisend:
- eine Betätigungsmechanik, die ein Betätigungselement aufweist und über eine erste
Übertragungsmechanik mit einem Schaltschloss (11) in Wirkverbindung steht, welches
über eine zweite Übertragungsmechanik einen Abtriebsschieber (15) bewegt;
- eine Kontaktanordnung, die einen fest positionierten Schaltstückträger mit Kontakten
aufweist, welcher gegenüberliegend zu einem beweglichen Schaltstückträger mit Kontakten
angeordnet ist, welcher in einem Kontaktschieber geführt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung für eine zuverlässige Schaltstellungsanzeige bei verschweißten Kontakten
in Form eines Kegelradsegmentes (12) innerhalb der zweiten Übertragungsmechanik ausgebildet
ist, wobei dieses Kegelradsegment (12) in Wirkverbindung mit dem Abtriebsschieber
(15) steht und zwei unterschiedlich ausgebildeten Blockiervorrichtungen aufweist.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtriebsschieber (15) über eine Fangnase (18) mit dem Kegelradsegment (12) in
Wirkverbindung steht.
3. Schaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Kegelradsegment (12) eine erste Blockiervorrichtung in Form einer geometrisch
zur Ausgestaltung der Fangnase (18) des Abtriebsschiebers (15) passenden Aussparung
(21) ausgebildet ist.
4. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kegelradsegment (12) eine zweite Blockiervorrichtung in Form eines Flächenbereichs
(23) und einer Sperrkontur (24) aufweist.
5. Schaltgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei verweißten Kontakten die zweite Blockiervorrichtung des Kegelradsegments (12)
in Wirkverbindung mit der Fangnase (18) des Abtriebsschiebers (15) steht.
6. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei Drehung des Kegelradsegments (12) im Uhrzeigersinn die Fangnase (18) des Abtriebsschiebers
(15) bei nicht verschweißten Kontakten an der zweiten Blockiervorrichtung des Kegelradsegments
(12) vorbeiführbar ist und für den ausgeschalteten Zustand des Schaltgeräts in die
erste Blockiervorrichtung eingreift.
7. Nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät ein Leistungsschalter ist.