[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Röntgenanode gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] Röntgenanoden werden in Röntgenvorrichtungen wie beispielsweise in Computertomographen
in der medizinischen Diagnostik oder Gepäckröntgengeräten benötigt. Im Betrieb einer
Röntgenvorrichtung werden von einer Kathode emittierte Elektronen durch eine Hochspannung
zur Röntgenanode beschleunigt und dringen in das Anodenmaterial ein, wodurch Röntgenstrahlung
entsteht. Ein Großteil der Energie des Elektronenstrahls wird dabei in der Röntgenanode
in Wärme dissipiert, es treten dadurch sehr hohe thermische Belastungen im Brennbereich
der Röntgenanode auf. Röntgenanoden sind typischerweise als feststehendes Bauteil
in Form einer Stehanode mit einem Brennfleck oder als rotierendes Bauteil in Form
einer Drehanode mit einer ringförmigen Brennbahn ausgeführt. Daneben sind lineare
Erstreckungen für Röntgenanoden, auch als Linearanoden bezeichnet, mit einer länglichen
Brennbahn bekannt. Linearanoden sind nicht drehend und meist als statische Anoden
ausgeführt, die aber beispielsweise für aufeinanderfolgende Röntgenaufnahmen während
einer Computertomographieaufnahme bewegbar sind.
[0003] Üblicherweise sind Röntgenanoden als Verbund aus mindestens einem Trägerkörper, der
die mechanische Stabilität zur Verfügung stellt und bevorzugt aus einem hochschmelzenden
Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit gebildet ist, und mindestens einer Emissionsschicht,
auch als Brennbelag oder Brennbahnbelag bezeichnet, in der beim Auftreffen von hochenergetischen
Elektronen Röntgenstrahlung erzeugt wird, aufgebaut.
[0004] Bei Stehanoden weist dieser Trägerkörper in der Regel eine abgeschrägte zylinderähnliche
Grundform auf, auf dessen meist abgeschrägter Stirnseite ein vergleichsweiser dünner,
scheibenförmiger Brennbelag aus einem Röntgenstrahlen erzeugenden Material, beispielsweise
aus Wolfram oder einer Wolfram Legierung, angeordnet ist.
[0005] Drehanoden besitzen üblicherweise an der Oberfläche eines scheibenförmigen Trägerkörpers
als Emissionsschicht einen ringförmigen Brennbelag aus einem
[0006] Röntgenstrahlen erzeugenden Material. Aufgrund der Drehbewegung der Röntgendrehanode
wird der Brennbelag im Einsatz durch den Elektronenstrahl punktuell entlang einer
ringförmigen Bahn abgetastet, wodurch die thermische Belastung besser in der Drehanode
verteilt werden kann.
[0007] Linearanoden haben eine längliche Ausrichtung, beispielsweise eine barrenförmige
Grundform, ein Beispiel dafür ist in
WO 2013/020151 A1 beschrieben. Bei Linearanoden ist typischerweise ein länglich ausgeführter Brennbelag
an einer Seitenfläche, nicht der Stirnseite, des länglichen Trägerkörpers angeordnet.
[0008] Die Lebensdauer von Röntgenanoden ist aufgrund der Wechselwirkung mit dem hochenergetischen
Elektronenstrahl und der hohen thermomechanischen, insbesondere bei Drehanoden zyklisch
auftretenden Belastungen stark begrenzt. Mit fortschreitender Nutzung der Röntgenanode
kommt es zu einer Ermüdung des Brennbelags, es kann im Brennbelag zur Bildung von
Mikrorissen kommen, die sich mit weiterer Belastung netzwerkförmig in den Körper der
Röntgenanode hinein ausbreiten können. Beschädigungen am Brennbelag haben nachteilige
Folgen für die Röntgendosisausbeute und wirken sich negativ auf die Bildqualität der
Röntgenaufnahmen aus. Bei Unterschreiten eines kritischen Schwellwertes für die Röntgendosisausbeute
muss entweder die ganze Röntgenanode ausgetauscht oder zumindest der beschädigte Brennbelag
überarbeitet bzw. erneuert werden. Zur Verbesserung des verbrauchten Brennbelags ist
bekannt, den verbrauchten Brennbelag bis zu einer rissfreien Oberfläche abzutragen,
was aufgrund der beschränkten Dicke des Brennbahnbelags nicht unbegrenzt möglich ist.
Die Lebensdauer der Röntgenanode kann auch durch Aufbringen eines neuen Brennbelags
auf den gegebenenfalls vorher abgetragenen, verbrauchten Brennbelag verlängert werden.
Als Beispiel wird
JP 2003 142000 A genannt. Dieses Aufbereitungsverfahren für den Brennbelag ist allerdings äußerst
aufwendig und mit hohen Kosten verbunden. In der Industrie besteht daher Bedarf nach
Röntgenanoden mit langer Lebensdauer.
[0009] DE 10 2005 049 519 A1 zeigt eine Röntgenanode mit einer röntgenaktiven Schicht, welche durch Einbringen
mindestens einer Zwischenlage und einer Deckschicht eine hohe thermomechanische Belastbarkeit
aufweist, um so eine vergleichsweise lange Lebensdauer der Röntgenanode zu erreichen.
[0010] Eine Röntgenanode mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 ist in
DE 2 415 578 A1 gezeigt.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Röntgenanode mit verlängerter Lebensdauer
zur Verfügung zu stellen. Diese Aufgabe wird durch eine Röntgenanode gemäß Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Röntgenanode zur Erzeugung von Röntgenstrahlung
vorgeschlagen, die einen Trägerkörper und eine erste und mindestens eine zweite Emissionsschicht
aus Röntgenstrahlungs-emittierenden Material aufweisen, wobei die Emissionsschichten
auf einer Seite des Trägerkörpers durch eine Zwischenlage getrennt und in einer zentralen
Richtung der Röntgenanode beabstandet angeordnet sind. Die Zwischenlage zwischen den
Emissionsschichten ist aus dem gleichen Material wie der Trägerkörper gebildet. Die
erste und mindestens eine zweite Emissionsschicht sind dabei auf der Seite der Röntgenanode
angeordnet, im Folgenden auch Brennbahnseite genannt, die im Betrieb der Röntgenanode
dem Röntgenstrahlung erzeugenden Elektronenstrahl zugewandt ist. Unter der zentralen
Richtung wird im Allgemeinen auf eine Richtung Bezug genommen, die senkrecht auf eine
Ebene orientiert ist, die im Wesentlichen durch die Ausdehnung der ersten Emissionsschicht
aufgespannt wird. Bei einer Drehanode entspricht die zentrale Richtung jedenfalls
der Rotationsachse der Drehanode. Bei einer Stehanode, bei der die Emissionsschicht
typischerweise als kompakte Scheibe ausgebildet ist, wird mit zentraler Richtung auf
die axiale Richtung der Stehanode Bezug genommen. Bei einer Linearanode entspricht
die die zentrale Richtung definierende Ebene der Brennbahnseite der Linearanode, also
jene üblicherweise ebene Seitenfläche mit der länglichen Emissionsschicht, die in
Einbaulage der Röntgenanode dem Röntgenstrahlung-erzeugenden Elektronenstrahl zugewandt
ist.
[0013] Zentraler Gedanke der vorliegenden Erfindung ist, dass die Röntgenanode neben einer
ersten, aktiven Emissionsschicht, die an einer äußeren Oberfläche der Röntgenanode
angeordnet ist, mindestens eine weitere, zweite Emissionsschicht aufweist, die durch
eine Zwischenlage geschützt vorerst im Inneren des Trägerkörpers verborgen ist. Solange
die erste Emissionsschicht durch Wechselwirkung mit hochenergetischen Elektronen zur
Erzeugung von Röntgenstrahlung verwendet wird, ist die mindestens eine zweite Emissionsschicht
durch eine entsprechend dimensionierte Zwischenlage vor dem Auftreffen von Elektronen
geschützt und daher inaktiv. Wenn die bis dahin aktive erste Emissionsschicht verbraucht
ist und die nötige Röntgendosisausbeute nicht mehr erzielt werden kann, können diese
und die Zwischenlage bis zur Oberfläche der bis dahin inaktiven zweiten Emissionsschicht
abgetragen werden. Die freigelegte zweite Emissionsschicht wird nun zur aktiven Emissionsschicht,
auf die im weiteren Betrieb der Röntgenröhre die Elektronen auftreffen und in der
durch Wechselwirkung mit dem Röntgenanodenmaterial Röntgenstrahlung erzeugt wird.
Die erfindungsgemäße Röntgenanode muss daher erst erneuert werden, wenn sämtliche
Emissionsschichten abgenützt sind. Durch zerspanende Bearbeitung (Abschleifen, Abdrehen)
kann die Lebensdauer der erfindungsgemäßen Röntgenanode signifikant verlängert, im
Vergleich zu einer herkömmlich aufgebauten Röntgenanode etwa verdoppelt werden. Dadurch,
dass die Zwischenlage zwischen den Emissionsschichten aus dem gleichen Material wie
der Trägerkörper gebildet wird, werden unter anderem fertigungstechnische Vorteile
erreicht.
[0014] Neben einer einzelnen zweiten Emissionsschicht können in der Röntgenanode weitere
zweite Emissionsschichten vorgesehen sein, die jeweils in der zentralen Richtung durch
eine Zwischenlage beabstandet angeordnet und sukzessive aktivierbar sind, d.h. schrittweise
nach Abnutzung der jeweils darüber liegenden Emissionsschicht freigelegt und zur Erzeugung
von Röntgenstrahlung verwendet werden. Abhängig von der Anzahl der Emissionsschichten
kann die durchschnittliche Lebensdauer einer derartigen Röntgenanode ein Vielfaches
einer konventionellen Röntgenanode mit nur einer Emissionsschicht betragen.
[0015] Bevorzugt sind zwecks verbesserter Wärmeableitung die Emissionsschichten, die Zwischenlage
und der Trägerkörper der Röntgenanode jeweils stoffschlüssig miteinander verbunden.
Zum Schutz der vorerst inaktiven zweiten Emissionsschicht sollte der Abstand der inaktiven
zweiten Emissionsschicht von der Oberfläche der Röntgenanode in zentraler Richtung
größer als die mittlere Eindringtiefe der Elektronen in die Röntgenanode sein. Die
Dicke der Zwischenlage, d.h. der Abstand in zentraler Richtung zwischen zwei benachbarten
Emissionsschichten, beträgt mindestens 0,5 mm, vorzugsweise mindestens 2 mm. Dadurch
wird gewährleistet, dass die Wechselwirkung des Elektronenstrahls mit der vorerst
inaktiven zweiten Emissionsschicht und somit das Risiko einer frühzeitigen Beschädigung
möglichst gering ist. Um das Gewicht der Röntgenanode, insbesondere bei Drehanoden
das Trägheitsmoment, gering zu halten, sollte darauf geachtet werden, dass die Zwischenlage
nicht wesentlich dicker als erforderlich dimensioniert wird, die Dicke vorteilhafterweise
kleiner als 10 mm, insbesondere kleiner als 5 mm, beträgt.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung sind die erste und mindestens eine zweite
Emissionsschicht derart angeordnet, dass sich die Geometrie und Position der jeweils
aktiven Emissionsschicht bei einem Wechsel der aktiven Emissionsschicht nicht signifikant
ändert. Bevorzugt sind die erste und zweite Emissionsschicht in Aufsicht auf die Brennbahnseite
in der zentralen Richtung in einem Auftreffbereich der Elektronen deckungsgleich.
Mit Auftreffbereich der Elektronen wird auf jenen Bereich an der Oberfläche der Röntgenanode
Bezug genommen, der im Betrieb der Röntgenanode durch den Elektronenstrahl überstrichen
wird. Vorteilhafterweise ist im Auftreffbereich der Elektronen der Abstand der ersten
und zweiten Emissionsschicht im Wesentlichen konstant. Durch die deckungsgleiche bzw.
parallele Anordnung der ersten und zweiten Emissionsschicht wird erreicht, dass die
Geometrie der aktiven Emissionsschicht und dadurch die Funktionalität der Röntgenanode
unverändert bleibt, wenn eine unverbrauchte Emissionsschicht freigelegt und zur aktiven
Emissionsschicht wird. Eine Änderung der Betriebsparameter wie aufwändige Neupositionierung
der Röntgenanode oder Änderung des Elektronenstrahlverlaufs ist daher nicht erforderlich.
Um die nach dem Abtragen der verbrauchten Emissionsschicht etwas geringere Dicke der
Röntgenanode auszugleichen, kann in der Röntgeneinrichtung eine Verschiebbarkeit der
Röntgenanode in der zentralen Richtung vorgesehen sein.
[0017] Als Materialien für die Emissionsschichten kommen die für Röntgenstrahlungserzeugung
bekannten Materialien wie insbesondere Wolfram oder Wolfram Legierungen, insbesondere
Wolfram-Rhenium Legierungen, in Frage. Damit sich die Abstrahlcharakteristik der Röntgenanode
beim Wechsel der Emissionsschichten nicht ändert, wird bevorzugt für die erste und
mindestens eine zweite Emissionsschicht das gleiche Material gewählt. Üblicherweise
beträgt die Dicke der Emissionsschicht im Bereich von 0,2 bis 2 mm.
[0018] Geeignete Materialien für den Trägerkörper sind insbesondere Molybdän und Molybdänbasierte
Legierungen (z.B. TZM, MHC), Wolfram oder Wolfram-basierte Legierungen sowie eine
Legierung auf Basis von Kupfer. Unter einer Molybdän-basierten, Wolframbasierten bzw.
Kupfer-basierten Legierung wird auf eine Legierung Bezug genommen, die zu mindestens
50 at.% Molybdän, Wolfram bzw. Kupfer, insbesondere zu mindestens 90 at.% Molybdän,
Wolfram bzw. Kupfer aufweist. Unter TZM wird auf eine Molybdän-Legierung mit einem
Titan-Anteil von 0,5 Gew.%, einem irkonium-Anteil von 0,08 Gew.%, einen Kohlenstoff-Anteil
von 0,01-0,04 Gew.% und den verbleibenden Anteil (von Verunreinigungen abgesehen)
Molybdän Bezug genommen. Als MHC wird in diesem Zusammenhang eine Molybdän-Legierung
verstanden, die einen Hafnium-Anteil von 1 ,0 bis 1 ,3 Gew.% , einen Kohlenstoffanteil
von 0,05 bis 0,12 Gew.%, einen Sauerstoffanteil von weniger als 0,06 Gew.% und den
verbleibenden Anteil (von Verunreinigungen abgesehen) Molybdän aufweist. Der Trägerkörper
kann auch einen Wolfram-Kupfer Verbundwerkstoff, einen Kupfer-Verbundwerkstoff, eine
teilchenverstärkte Kupfer-Legierung, eine teilchenverstärkte Aluminium-Legierung oder
Grafit aufweisen.
[0019] Wie bereits erwähnt ist die Zwischenlage, die die einzelnen Emissionsschichten voneinander
trennt, erfindungsgemäß aus dem gleichen Material wie der Trägerkörper gebildet. Dies
bringt unter anderem fertigungstechnische Vorteile mit sich.
[0020] Als eine Ausführungsform erweist es sich zudem als vorteilhaft, wenn sich der thermische
Ausdehnungskoeffizient des Materials der Zwischenlage nicht mehr als 35 % vom thermischen
Ausdehnungskoeffizienten der ersten bzw. zweiten Emissionsschicht unterscheidet. In
der Röntgenanode sind die aktive Emissionsschicht und die unmittelbar daran angrenzenden
Bereiche die am stärksten thermisch belasteten Bereiche der Röntgenanode. Zu große
Unterschiede im thermischen Ausdehnungskoeffizienten würden im Betrieb hohe mechanische
Spannungen hervorrufen, die die Lebensdauer der Röntgenanode beeinträchtigen können.
[0021] Die Zwischenlage kann in einer einfachen Variante homogen aufgebaut sein, sie kann
aber auch in verschiedene funktionelle Zwischenschichten strukturiert sein, in Varianten,
die nicht Teil der beanspruchten Erfindung sind.
[0022] Die Zwischenlage kann beispielsweise mindestens eine Barriereschicht aufweisen. Eine
solche Barriereschicht kann als Diffusions-Barriereschicht zur Unterdrückung von Diffusion,
beispielsweise von unerwünschter Kohlenstoffdiffusion in die Emissionsschicht, ausgebildet
sein und für diesen Zweck aus Rhenium, Molybdän, Tantal, Niob, Zirkonium, Titan bzw.
Verbindungen oder Legierungen dieser Metalle bzw. von Kombinationen dieser Metalle
gebildet sein.
[0023] Die Barriereschicht kann als Barriere gegen die Ausbreitung von Rissen, die in der
aktiven Emissionsschicht beim Betrieb der Röntgenanode durch die Wechselwirkung mit
hochenergetischen Elektronen auftreten, konzipiert sein. Insbesondere hilft eine derartige
Barriereschicht gegen die Fortpflanzung dieser Risse bzw. der Ausbildung eines Rissnetzwerks
in die noch unverbrauchte zweite Emissionsschicht. Eine zur Rissunterdrückung konzipierte
Barriereschicht kann beispielsweise aus Tantal, Niob oder Rhenium bestehen. Generell
sollte bei der Wahl des Materials für die Zwischenlage bzw. einzelner an die Emissionsschicht
unmittelbar angrenzender Zwischenlage-Schichten geachtet werden, dass keine störende
Diffusion des Materials der Zwischenlage selbst in die erste oder zweite Emissionsschicht
stattfindet.
[0024] Die Zwischenlage kann mindestens eine Bindungsschicht aufweisen, die die Anbindung
der Emissionsschicht verbessert. Eine derartige Bindungsschicht kann vorzugsweise
mit den Bestandteilen der Emissionsschicht wie beispielsweise mit Wolfram oder Rhenium
oder einer Verbindung davon angereichert sein.
[0025] Die Idee, die Röntgenanode mit zusätzlichen anfangs inaktiven und schrittweise aktivierbaren
Emissionsschichten zu versehen, kann auf Röntgenanoden unterschiedlichster Bauformen
übertragen werden. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Röntgenanode als Stehanode
oder als Linearanode ausgeführt sein.
[0026] Besonders bevorzugt kann die Röntgenanode als Drehanode ausgeführt sein. Vorteilhafterweise
können dabei die erste und zweite Emissionsschicht ringförmig ausgebildet und in der
zentralen Richtung übereinander angeordnet sein. Drehanoden haben einen relativ hohen
Grundpreis und daher lohnt es sich wirtschaftlich insbesondere bei Drehanoden, die
Emissionsschicht bei Abnutzung zu reparieren, anstatt die gesamte Drehanode zu ersetzen.
Die erfindungsgemäße Drehanode hat gegenüber einer reparierten Drehanode den Vorteil,
dass die zweite Emissionsschicht, wenn sie schließlich zum Einsatz kommt, noch unberührt
ist.
[0027] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Röntgenanode kann auf die im Stand der Technik
bewährten Herstellungsverfahren für Röntgenanoden zurückgegriffen werden. Die Emissionsschichten
und Zwischenlage können als Schichtverbund mittels pulvermetallurgischer Verfahren
durch Pressen, Sintern und Schmieden entsprechend geschichteter Pulver bzw. Pulvermischungen
hergestellt werden. Bei metallischen Werkstoffen für den Trägerkörper mit hohem Schmelzpunkt
wie beispielsweise TZM oder MHC werden die Emissionsschichten und die Zwischenlage
vorzugsweise gemeinsam mit dem Trägerkörper hergestellt. Dazu wird in einem ersten
Schritt ein Pressling aus entsprechend geschichteten Pulver bzw. Pulvermischung hergestellt,
indem das Pulver bzw. die Pulvermischung für den Trägerkörper in eine Passform eingebracht
und verpresst wird, anschließend das Pulver bzw. Pulvermischung für die zweite Emissionsschicht
aufgetragen und verpresst wird, in einem nächsten Schritt das Pulver bzw. die Pulvermischung
für die Zwischenlage aufgetragen und verpresst wird und abschließend das Pulver bzw.
die Pulvermischung für die erste Emissionsschicht aufgetragen und verpresst wird.
Anschließend wird der auf diese Weise erhaltene Pressling in bekannter Weise gesintert,
geschmiedet und mechanisch nachbearbeitet. Bei metallischen Werkstoffen für den Trägerkörper
mit vergleichsweise niedrigerem
[0028] Schmelzpunkt wie beispielsweise Kupfer kann ein pulvermetallurgisch hergestellter
Schichtverbund aus Emissionsschichten und Zwischenlage mit einer Schmelze aus dem
Trägerkörperwerkstoff hintergossen werden. Wird Grafit als Material für den Trägerkörper
eingesetzt, ist eine zuverlässige Verbindung des Trägerkörpers mit einem unabhängig
pulvermetallurgisch hergestellten Schichtverbund mit den Emissionsschichten schwierig.
Insbesondere in diesem Fall können die Emissionsschichten und die Zwischenlage durch
bekannte Beschichtungsverfahren wie beispielsweise chemische Dampfphasenabscheidung,
physikalische Dampfphasenabscheidung bzw. thermische Beschichtungsverfahren wie insbesondere
Plasmaspritzen auf den Trägerkörper aufgetragen werden.
[0029] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beschreibung von drei Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher beschrieben.
[0030] Es zeigen in nicht maßstabsgetreuer Darstellung:
- Fig. 1:
- eine Schnittdarstellung einer Stehanode;
- Fig. 2:
- eine perspektivische Darstellung einer Linearanode;
- Fig. 3:
- eine Schnittdarstellung der Linearanode von Fig. 2 entlang der Schnittebene I-I;
- Fig. 4:
- eine Draufsicht auf eine Drehanode;
- Fig. 5:
- eine Schnittdarstellung der Drehanode aus Fig. 4 entlang der Schnittebene II-II;
- Fig. 6:
- eine axonometrische Ansicht der Drehanode aus Fig. 4;
- Fig. 7:
- ein Ablaufdiagramm für ein pulvermetallurgisches Herstellungsverfahren einer Drehanode;
- Fig. 8a:
- eine Seitenansicht eines gesinterten Bauteils;
- Fig. 8b:
- einen Schnitt durch das gesinterte Bauteil von Fig. 8a;
- Fig. 9a:
- eine Draufsicht auf einen Schmiederohling;
- Fig. 9b:
- einen Schnitt durch den Schmiederohling von Fig. 9a.
[0031] Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer Stehanode 10, deren grundsätzlicher
Aufbau im Stand der Technik bekannt ist. Auf einen im Wesentlichen zylinderartigen
Trägerkörper 13 ist an dessen abgeschrägter Stirnseite, die im Betrieb dem Elektronenstrahl
zugewandt ist, in bekannter Weise eine erste Emissionsschicht 14 angeordnet, auf die
im Betrieb hochenergetische Elektronen beschleunigt werden, wobei in Wechselwirkung
mit dem Material der Emissionsschicht Röntgenstrahlung erzeugt wird. Die erfindungsgemäße
Stehanode unterscheidet sich vom Stand der Technik durch eine zweite Emissionsschicht
15, die sich im Inneren der Stehanode befindet und die von der ersten Emissionsschicht
in zentraler Richtung 17 beabstandet angeordnet ist. Die zentrale Richtung 17 entspricht
der axialen Richtung der Stehanode 10. Die Zwischenlage 16 trennt die beiden Emissionsschichten
14,15 und schützt die vorerst inaktive zweite Emissionsschicht 15 vor den auf die
erste Emissionsschicht auftreffenden Elektronen. Wenn sich die erste Emissionsschicht
14 nicht mehr für den weiteren Betrieb eignet, wird die zweite Emissionsschicht 15
freigelegt und kommt zur Erzeugung von Röntgenstrahlung zum Einsatz. Die erfindungsgemäße
Stehanode ist daher nach Abnützung der ersten Emissionsschicht nochmals einsetzbar
und muss erst überarbeitet oder erneuert werden, wenn beide Emissionsschichten unbenutzbar
sind. Die erfindungsgemäße Stehanode 10 hat daher etwa eine doppelt so lange Lebensdauer
wie eine Stehanode des Stands der Technik. Die Geometrie und Position der zweiten
Emissionsschicht 15 ist bevorzugt an die der ersten Emissionsschicht 14 angepasst,
sodass beim Wechsel der Emissionsschicht abgesehen von einer Verschiebung in zentraler
Richtung die Stehanode nicht aufwendig nachjustiert werden muss. Die erste und zweite
Emissionsschichten 14,15 sind parallel zueinander und in Blickrichtung entlang der
zentralen Richtung 17 deckungsgleich.
[0032] Fig. 2 und Fig. 3 zeigen die Anwendung der erfindungsgemäßen Idee auf eine Linearanode
11. Ein Beispiel für eine Linearanode des Standes der Technik ist in
WO 2013/020151 A1 beschrieben. Linearanoden haben eine längliche Ausdehnung entlang einer Erstreckungsrichtung,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine barrenförmige Grundform, wobei die Haupterstreckungsrichtung
der Anode nicht notwendigerweise entlang einer geraden Linie verlaufen muss, sondern
auch entlang einer gekrümmten Linie erfolgen kann. D.h. auch ein Quader, der zumindest
über einen Teil seines Verlaufs eine Krümmung aufweist, ist im Rahmen der vorliegenden
Erfindung als eine Linearanode zu verstehen. Die erste und zweite Emissionsschichten
14,15 sind an der Seitenfläche des quaderförmigen Trägerkörpers angeordnet, die im
Betrieb dem Elektronenstrahl zugewandt ist. Die erste Emissionsschicht 14 ist länglich
ausgeführt und spannt eine Ebene auf, die senkrecht auf die zentrale Richtung 17 ist.
Die erste und zweite Emissionsschicht 14,15 sind durch eine Zwischenlage 16 getrennt
in zentraler Richtung 17 beabstandet angeordnet. Der Abstand zwischen den beiden Emissionsschichten
14,15 ist über die flächige Ausdehnung der Emissionsschicht konstant. Bevorzugt sind
die erste und zweite Emissionsschicht 14,15 in Blickrichtung entlang der zentralen
Richtung 17 deckungsgleich. Analog zur Stehanode kommt die zweite Emissionsschicht
15 erst dann zum Einsatz, wenn mit der ersten Emissionsschicht 14 nicht mehr die nötige
Röntgendosisausbeute erzielt werden kann und zur weiteren Verwendung der Linearanode
die erste Emissionsschicht 14 und die Zwischenlage 16 abgeschliffen worden sind.
[0033] In Fig. 4 bis 6 ist schematisch eine erfindungsgemäße Drehanode 12 mit einem tellerförmigen,
rotationssymmetrischen Trägerkörper 13 dargestellt. Wie bei im Stand der Technik bekannten
Drehanoden ist an der Seite, die im Betrieb dem Elektronenstrahl zugewandt ist, eine
erste Emissionsschicht 14 in einem ringförmigen Bereich an den abgeschrägten Schultern
des Trägerkörpers angeordnet. Dieser Bereich entspricht dem Auftreffbereich 50 der
Elektronen im Betrieb der Drehanode. Analog zu den vorherigen Ausführungsformen weist
die erfindungsgemäße Drehanode 12 neben einer ersten Emissionsschicht 14 eine zweite
Emissionsschicht 15 auf, die durch eine Zwischenlage 16 getrennt in zentraler Richtung
17 beabstandet angeordnet ist. Die zentrale Richtung 17 ist durch die Richtung der
Rotationsachse der Drehanode gegeben. Die zweite Emissionsschicht 15 erstreckt sich
im vorliegenden Ausführungsbeispiel über den Auftreffbereich 50 der Elektronen hinaus
bis in einen inneren Bereich. Das hat wie nachfolgend erläutert fertigungstechnische
Gründe bei einer pulvermetallurgischen Herstellung, ist aber klarerweise nicht zwingend
erforderlich. Wenn sich die erste Emissionsschicht 14 nicht mehr für den weiteren
Einsatz eignet, so wird diese und die Zwischenlage 16 entfernt.
[0034] Bevorzugt wird beim Abschleifen bzw. Abdrehen der Drehanode auch jener Teil der zweiten
Emissionsschicht 15 abgetragen, der sich im inneren Bereich, also außerhalb des Bereichs,
über den sich die erste Emissionsschicht erstreckt, befindet. Die zweite Emissionsschicht
15 hat dann als aktive Emissionsschicht dieselbe Ausdehnung wie die erste Emissionsschicht
14. Die erste und zweite Emissionsschicht 14,15 sind parallel zueinander angeordnet
und im Auftreffbereich 50 der Elektronen sind bei der vorliegenden Drehanode die beiden
Emissionsschichten 14,15 in einer Blickrichtung entlang der zentralen Richtung 17
deckungsgleich. Die Geometrie der beiden Emissionsschichten 14,15 ist also aufeinander
abgestimmt, damit beim Wechsel der aktiven Emissionsschicht abgesehen von einer Verschiebung
in zentraler Richtung keine weitergehenden Anpassungen der Drehanode notwendig sind.
Bevorzugt wird auch das Material der ersten und zweiten Emissionsschicht 14,15 aufeinander
abgestimmt und das gleiche Material für die beiden Emissionsschichten 14,15 verwendet,
sodass sich auch das emittierte Strahlungsspektrum der Röntgenanode beim Wechsel der
aktiven Emissionsschicht nicht ändert.
[0035] Die Zwischenlage 16 schützt im Betrieb der Drehanode die vorerst inaktive zweite
Emissionsschicht 15 vor den auftreffenden Elektronen und sollte mit ausreichender
Dicke dimensioniert werden, damit keine vorzeitigen Beschädigungen durch Wechselwirkung
mit auftreffenden Elektronen auftreten. Ein Abstand (in zentraler Richtung) zwischen
den beiden Emissionsschichten zwischen 2 und 5 mm hat sich als vorteilhaft erwiesen,
da dadurch einerseits ausreichender Schutz bei den gängigen Belastungen gewährleistet
werden konnte, andererseits das Trägheitsmoment der Drehanode durch die zusätzliche
Masse nicht signifikant vergrößert wird. Um eine gute Wärmeweiterleitung zu gewährleisten,
ist die erste Emissionsschicht mit der Zwischenlage stoffschlüssig verbunden, und
die zweite Emissionsschicht mit der Zwischenlage und mit dem Trägerkörper stoffschlüssig
verbunden. Als Vorteil erweist sich zudem, wenn die Zwischenlage eine Barriere gegen
die weitere Ausbreitung von Rissen, wie sie in der aktiven Emissionsschicht entstehen,
darstellt. Die Zwischenlage 16 kann zudem eine Barriere gegen die Diffusion von schädlichen
Stoffen in die Emissionsschichten hinein (beispielsweise von Kohlenstoff aus dem gängigen
Trägerkörpermaterial TZM oder MHC) ausbilden. Außerdem ist vorteilhaft, wenn die Zwischenlage
16 die Anbindung der Emissionsschicht an den Trägerkörper verbessert.
[0036] Die Zwischenlage 16 kann für diese Zwecke aus mehreren verschiedenen Schichten mit
unterschiedlicher Funktionalität, insbesondere aus einer Barriereschicht und/oder
Bindungsschicht aufgebaut sein. Eine solche Zwischenlage ist nicht Teil der beanspruchten
Erfindung.
[0037] Fig. 7 links zeigt das Ablaufdiagram für ein pulvermetallurgisches Herstellungsverfahren
einer erfindungsgemäßen Röntgenanode, insbesondere einer Drehanode. Das erfindungsgemäße
Herstellungsverfahren eignet sich primär zur Herstellung von einem metallischen Trägerkörper
aus einem
[0038] Refraktärmetall bzw. aus einer Legierung auf Basis eines Refraktärmetalls wie TZM
oder MHC und umfasst zumindest die folgenden Schritte:
- Befüllen einer Passform mit einem Pulver bzw. einer Pulvermischung für den Trägerkörper
- Pressen des Pulvers bzw. der Pulvermischung zu einem Formkörper
- Aufbringen des Pulvers bzw. der Pulvermischung für die zweite Emissionsschicht auf
den im vorangehenden Schritt erhaltenen Formkörper
- Pressen des im vorangehenden Schritt erhaltenen Bauteils zu einem Formkörper
- Aufbringen des Pulvers bzw. der Pulvermischung für das Material der Zwischenlage auf
den im vorangehenden Schritt erhaltenen Formkörper
- Pressen des im vorangehenden Schritt erhaltenen Bauteils zu einem Formkörper
- Aufbringen des Pulvers bzw. der Pulvermischung für die erste Emissionsschicht auf
den im vorangehenden Schritt erhaltenen Formkörper
- Pressen des im vorangehenden Schritt erhaltenen Bauteils zu einem Formkörper
- Sintern des Formkörpers bei Temperaturen größer 2000°C
- Schmieden des gesinterten Formkörpers bei Temperaturen größer 1300°C
- Optional mechanisches Endbearbeiten zu einer Röntgenanode, insbesondere einer Drehanode.
[0039] In der Fig. 7 rechts sind schematisch die bei einzelnen Verfahrensschritten entstandenen
Zwischenprodukte bzw. das finale Produkt am Beispiel einer Drehanode angegeben. Dabei
ist mit 18, 18', 18", 18‴ der Pressling bezeichnet, der gesinterte Formkörper mit
19, der Schmiederohling mit 20 und mit 12 die fertige Drehanode.
[0040] Fig. 8a, Fig. 8b, Fig. 9a und Fig. 9b zeigen einen Teil dieser Zwischenprodukte anhand
eines konkreten Ausführungsbeispiels, bei dem als Ausgangspulver für den Trägerkörper
ein TZM Pulver und für die beiden Emissionsschichten ein W95Re5 Pulver verwendet wird.
Die Pulver wurden entsprechend vorangehend beschriebener Verfahrensschritte geschichtet,
bei Drücken von bis zu 50 kN/cm
2 verpresst und anschließend bei einer Temperatur von ca. 2000°C bis 2400°C gesintert.
Das so erhaltene gesinterte Bauteil 19 ist in Fig. 8a in einer Seitenansicht und in
Fig. 8b in einer geschnittenen Seitenansicht dargestellt. Anschließend wurde das gesinterte
Bauteil in einer Schlagspindelpresse bei Temperaturen über 1300°C zu einem Bauteil
mit hängenden Schultern geschmiedet. Der Schmiederohling 20 ist in Fig. 9a in einer
Draufsicht von oben und in Fig. 9b in einer Schnittdarstellung abgebildet. Bei diesen
Prototypen erstrecken sich die Emissionsschichten 14,15 aus fertigungstechnischen
Gründen über die gesamte Ausdehnung des Bauteils, für eine Großserienfertigung kann
natürlich vorgesehen sein, dass das Pulver für die Emissionsschichten nur im letztlich
benötigten Bereich an den hängenden Schultern aufgetragen wird. Der Schmiederohling
wird anschließend mechanisch nachbearbeitet, unter anderem die erste Emissionsschicht
im nicht benötigten inneren Bereich abgeschliffen. Zur Erhöhung der Wärmeabstrahlfähigkeit
kann (in bekannter Weise) an der der Brennbahnseite gegenüberliegenden Seite der Drehanode
ein Abstrahlkörper angeordnet sein.
1. Röntgenanode (10,11,12) zur Erzeugung von Röntgenstrahlung, aufweisend einen Trägerkörper
(13) und eine erste und mindestens eine zweite Emissionsschicht (14,15), die beim
Auftreffen von Elektronen Röntgenstrahlung erzeugen, wobei die Röntgenanode (10,11,12)
eine zentrale Richtung (17) aufweist, die senkrecht auf eine Ebene orientiert ist,
die im Wesentlichen durch die Ausdehnung der ersten Emissionsschicht (14) aufgespannt
wird,
oder, wenn die Röntgenanode eine Drehanode ist, der Rotationsachse der Drehanode entspricht
und wobei
die erste Emissionsschicht (14) an einer äußeren Oberfläche der Röntgenanode (10,11,12)
angeordnet und als aktive Emissionsschicht (14) durch Wechselwirkung mit den hochenergetischen
Elektronen zur Erzeugung der Röntgenstrahlung verwendbar ist und der Abstand zwischen
den mindestens zwei Emissionsschichten (14,15), welche durch eine Zwischenlage (16)
getrennt sind, in der zentralen Richtung (17) der Röntgenanode (10,11,12) mindestens
0,5 mm beträgt, sodass die mindestens eine zweite Emissionsschicht (15) vor dem Auftreffen
von Elektronen geschützt und daher inaktiv ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Emissionsschichten (14, 15) auf einer Seite des Trägerkörpers (13) angeordnet
sind, so dass die erste Emissionsschicht (14) und die Zwischenlage (16) bis zur Oberfläche
der bis dahin inaktiven zweiten Emissionsschicht (15) abgetragen werden können und
die freigelegte zweite Emissionsschicht (15) zur aktiven Emissionsschicht wird, wobei
die Zwischenlage (16) zwischen den Emissionsschichten (14,15) aus dem gleichen Material
wie der Trägerkörper (13) gebildet ist.
2. Röntgenanode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Emissionsschicht (14,15) in einem Auftreffbereich der Elektronen
(50) in einer Blickrichtung entlang der zentralen Richtung (17) deckungsgleich sind.
3. Röntgenanode nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der ersten und zweiten Emissionsschicht (14,15) zumindest abschnittsweise
im Wesentlichen konstant ist.
4. Röntgenanode nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Emissionsschicht (14,15) aus Wolfram, Rhenium oder einer
Wolfram Legierung wie insbesondere einer Wolfram-Rhenium Legierung hergestellt sind.
5. Röntgenanode nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und mindestens zweite Emissionsschicht (14,15) aus dem gleichen Material
hergestellt sind.
6. Röntgenanode nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper (13) zumindest einen Werkstoff der Gruppe Molybdän, Wolfram, Kupfer,
eine Legierung auf Basis von Wolfram, Molybdän oder Kupfer, einen Wolfram-Kupfer Verbundwerkstoff,
einen Kupfer-Verbundwerkstoff, eine teilchenverstärkte Kupfer-Legierung, eine teilchenverstärkte
Aluminium-Legierung oder Graphit aufweist.
7. 44- Röntgenanode nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Röntgenanode als Stehanode (10) oder Linearanode (11) ausgeführt ist.
8. Röntgenanode nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Röntgenanode als Drehanode (12) ausgeführt ist.
9. Röntgenanode nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Emissionsschicht (14,15) ringförmig ausgebildet und in zentraler
Richtung (17) übereinander angeordnet sind.
1. An x-ray anode (10, 11, 12) for generating x-radiation, comprising a carrier body
(13) and a first and at least one second emission layer (14,15), which generate x-radiation
when they are impinged by electrons, wherein the x-ray anode (10, 11, 12) has a central
direction (17) which is oriented perpendicularly to a plane that is defined substantially
by the extent of the first emission layer (14), or, in case the x-ray anode is a rotary
anode, corresponds to the axis of rotation of the rotary anode, and wherein the first
emission layer (14) is arranged at an outer surface of the x-ray anode (10, 11, 12)
and can be used as active emission layer (14) for generating x-radiation by interacting
with high-energy electrons, and the distance between the at least two emission layers
(14, 15) separated by an intermediate layer (16) in the central direction (17) of
the x-ray anode (10, 11, 12) is at least 0.5 mm so that the at least second emission
layer (15) is protected from the impingement of electrons, and is therefore inactive,
characterized in that
the emission layers (14, 15) are arranged at one side of the carrier body (13) so
that the first emission layer (14) can be removed along with the intermediate layer
(16) down to the surface of the until then inactive second emission layer (15), and
the exposed second emission layer (15) then becomes the active emission layer, wherein
the intermediate layer (16) between the emission layers (14, 15) is formed from the
same material as the carrier body (13).
2. The x-ray anode as claimed in claim 1, characterized in that the first and the second emission layer (14, 15) are congruent in a viewing direction
along the central direction (17) in a region of impingement of the electrons (50).
3. The x-ray anode as claimed in one of the preceding claims, characterized in that at least in certain portions, the distance between the first and the second emission
layer (14, 15) is substantially constant.
4. The x-ray anode as claimed in one of the preceding claims, characterized in that the first and/or the second emission layer (14,15) is/are produced from tungsten,
rhenium or a tungsten alloy, such as in particular a tungsten-rhenium alloy.
5. The x-ray anode as claimed in one of the preceding claims, characterized in that the first and the at least one second emission layer (14, 15) are produced from the
same material.
6. The x-ray anode as claimed in one of the preceding claims, characterized in that the carrier body (13) comprises at least one material from the group molybdenum,
tungsten, copper, an alloy on the basis of tungsten, molybdenum or copper, a tungsten-copper
composite material, a copper composite material, a particle-reinforced copper alloy,
a particle-reinforced aluminum alloy or graphite.
7. The x-ray anode as claimed in one of the preceding claims, characterized in that the x-ray anode is configured as a stationary anode (10) or a linear anode (11).
8. The x-ray anode as claimed in one of claims 1 to 6, characterized in that the x-ray anode is configured as a rotary anode (12).
9. The x-ray anode as claimed in claim 8, characterized in that the first and the second emission layer (14, 15) are formed in an annular manner
and are arranged one above the other in the central direction (17).
1. Anode à rayons X (10, 11, 12) destinée à produire un rayonnement X, présentant un
corps de support (13) et une première et au moins une deuxième couche d'émission (14,
15), qui produisent un rayonnement X sous l'impact d'électrons, dans laquelle l'anode
à rayons X (10, 11, 12) présente une direction centrale (17), qui est orientée de
manière perpendiculaire sur un plan, qui est formé sensiblement par l'extension de
la première couche d'émission (14) ou qui, lorsque l'anode à rayons X est une anode
rotative, correspond à l'axe de rotation de l'anode rotative, et dans laquelle la
première couche d'émission (14) est disposée sur une surface extérieure de l'anode
à rayons X (10, 11, 12) et peut être utilisée en tant que couche d'émission active
(14) pour produire le rayonnement X par interaction avec les électrons de haute énergie
et la distance entre les au moins deux couches d'émission (14, 15), lesquelles sont
séparées par une couche intermédiaire (16), dans la direction centrale (17) de l'anode
à rayons X (10, 11, 12) est d'au moins 0,5 mm si bien que l'au moins une deuxième
couche d'émission (15) est protégée de l'impact d'électrons et est par voie de conséquence
inactive,
caractérisée en ce que
les couches d'émission (14, 15) sont disposées sur un côté du corps de support (13)
si bien que la première couche d'émission (14) et la couche intermédiaire (16) peuvent
être retirées jusqu'à la surface de la deuxième couche d'émission (15) à ce moment-là
inactive et la deuxième couche d'émission (15) exposée devient la couche d'émission
active, dans laquelle la couche intermédiaire (16) est formée entre les couches d'émission
(14, 15) composées du même matériau que le corps de support (13).
2. Anode à rayons X selon la revendication 1, caractérisée en ce que la première et la deuxième couche d'émission (14, 15) se superposent le long de la
direction centrale (17) dans une direction d'observation dans une zone d'impact des
électrons (50).
3. Anode à rayons X selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que la distance entre la première et la deuxième couche d'émission (14, 15) est au moins
par endroits sensiblement constante.
4. Anode à rayons X selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que la première et/ou la deuxième couche d'émission (14, 15) sont fabriquées à partir
de tungstène, de rhénium ou d'un alliage comme en particulier un alliage de tungstène-rhénium.
5. Anode à rayons X selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que la première et l'au moins deuxième couche d'émission (14, 15) sont fabriquées à partir
du même matériau.
6. Anode à rayons X selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que le corps de support (13) présente au moins un matériau du groupe molybdène, tungstène,
cuivre, un alliage à base de tungstène, de molybdène ou de cuivre, un matériau composite
à base de tungstène-cuivre, un matériau composite à base de cuivre, un alliage de
cuivre renforcé par des particules, un alliage d'aluminium renforcé par des particules
ou du graphite.
7. Anode à rayons X selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que l'anode à rayons X est exécutée en tant qu'anode verticale (10) ou anode linéaire
(11).
8. Anode à rayons X selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que l'anode à rayons X est exécutée en tant qu'anode rotative (12).
9. Anode à rayons X selon la revendication 8, caractérisée en ce que la première et la deuxième couche d'émission (14, 15) sont réalisées avec une forme
annulaire et sont disposées l'une au-dessus de l'autre dans une direction centrale
(17).