[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrisch betriebene Scheibenschneidemaschine zum Abschneiden
von Scheiben aus insbesondere strangförmigem Schneidegut, vorzugsweise Lebensmittel,
mit einer Schneideeinrichtung, die ein in einem Motorgehäuse gelagertes, in einer
Schneidebene um eine Drehachse rotierendes, von einem Messermotor angetriebenes Kreismesser
umfasst, mit einer parallel zur Schneidebene angeordneten, in Richtung der Drehachse
verschiebbaren Anschlagplatte zur Schnittstärkeneinstellung, mit einem eine Auflageplatte
über einen Schlittenfuß tragenden Schlitten, wobei der Schlittenfuß entlang einer
parallel zur Schneidebene verlaufenden Seite des Motorgehäuses verschiebbar ist, wobei
die Auflageplatte eine in einer horizontalen Ebene senkrecht zur Schneidebene angeordnete
Auflagefläche zum Auflegen des Schneideguts aufweist, und wobei der Schlitten über
eine Schlittenführung mit wenigstens zwei Abstützelementen bewegbar geführt und auf
einem mit dem Motorgehäuse verbundenen, den Schlitten tragenden, länglichen Tragelement
parallel zur Ebene der Auflageplatte sowie parallel zur Schneidebene in einer y-Richtung
senkrecht zur Drehachse linear verfahrbar ist.
[0002] Eine derartige Scheibenschneidemaschine ist beispielsweise aus der
EP 2 635 413 B1 bekannt.
[0003] Das Schneidegut, insbesondere in automatisch betriebenen Scheibenschneidemaschinen
für strangförmige Lebensmittel, wie etwa Würste, Schinken, Lachs, Käse etc., wird
gegen die Schneideeinrichtung bewegt, meist in x-Richtung senkrecht zur Schneidebene,
in welcher üblicherweise ein oder mehrere rotierende Kreismesser umlaufen, um Scheiben
vom geförderten Schneidegut abzuschneiden. Der Antrieb der Schneideeinrichtung erfolgt
durch einen Elektromotor, der zum Schutz gegen Spritzwasser und Verschmutzung sowie
zur mechanischen Sicherung gegen äußere Eingriffe vom Motorgehäuse vollständig umschlossen
ist.
[0004] Um nun die erwünschte Scheibe mittels des rotierenden Messers vom Schneidegut abtrennen
zu können, wird das Schneidegut auf der Auflageplatte liegend mit dem Schlitten in
y-Richtung parallel zur Schneidebene verfahren und auf die umlaufende Messerklinge
zubewegt, bis das rotierende Messer das Schneidegut vollständig durchgeschnitten und
die Scheibe vom Schneidegut abgeschnitten hat.
[0005] Üblicherweise ist die Auflageplatte über den Schlittenfuß mit der Schlittenführung
starr verbunden. Der Schlitten bzw. die Schlittenführung ist wiederum in y-Richtung
linear verfahrbar am Tragelement angeordnet. Dabei wird der Schlitten vom Tragelement
abgestützt bzw. getragen.
[0006] Da der Schlittenfuß entlang einer parallel zur Schneideebene E verlaufenden Seite
des Motorgehäuses angeordnet ist, muss der Schlitten gegen ein seitliches Verkippen
geschützt werden. Hierfür ist üblicherweise eine Drehmomentstütze vorgesehen.
[0007] So ist bei der Scheibenschneidemaschine gemäß der oben genannten Druckschrift eine
Drehmomentstütze in Form von zwei vom Tragelement beabstandeten Abstützelementen ausgebildet,
die sich gegen Trennwände des Motorgehäuses abstützen. Tragelement, Abstützelemente
und Trennwände bilden somit ein Hebelsystem, über welches das Verkipp-Drehmoment des
Schlittens abgefangen wird.
[0008] Des Weiteren sind im Stand der Technik Scheibenschneidemaschinen mit Drehmomentstützen
bekannt, bei denen die Drehmomentstütze in Form einer ebenfalls vom Tragelement beabstandeten,
zusätzlichen Laufschiene ausgebildet ist, wobei die Abstützelemente der Schlittenführung
sich an dieser zusätzlichen Laufschiene abstützen.
[0009] Nachteilig ist dabei, dass die Herstellung und Montage einer solchen Scheibenschneidemaschine
erheblich erschwert ist. Vorrichtungen zum Aufbau der Drehmomentstütze, beispielsweise
die oben genannte Laufschiene, müssen in die Scheibenschneidemaschine integriert werden.
Sodann sind in der Regel umfangreiche Justierarbeiten notwendig, um einen exakt zur
Schneidebene parallelen Lauf des Schlittens entlang des Tragelements als auch entlang
der Laufschiene bzw. den Trennwänden zu gewährleisten. Dazu müssen insbesondere mehrere
Elemente der Scheibenschneidemaschine gleichzeitig exakt justiert werden.
[0010] Des Weiteren sieht die Scheibenschneidemaschine der oben genannten Druckschrift vor,
dass das Tragelement als Stange ausgebildet ist, die von der Schlittenführung umgriffen
wird und wobei die Schlittenführung entlang des Tragelements gleitend verfahrbar ist.
[0011] Um die Gleitfähigkeit der Schlittenführung an dem stangenförmigen Tragelement zu
verbessern, wird üblicherweise der Kontaktbereich zwischen Schlittenführung und Tragelement
mit einem Schmiermittel geschmiert. Üblicherweise weist die Schlittenführung dazu
an ihrem vorderen und an ihrem hinteren Ende eine Laufbuchse auf, die auf dem Tragelement
läuft. Mit einem von einem Metallring gehaltenen Filz werden die Laufbuchsen gegen
das Tragelement abgedichtet. Das Schmiermittel selbst "tropft" zwischen den Laufbuchsen
auf das Tragelement. Jedoch lässt es sich nicht vermeiden, dass Schmiermittel verloren
geht. Daher muss ein Reservoir für das Schmiermittel vorgesehen werden, das regelmäßig
aufgefüllt werden muss. Auch weist mit der Zeit das Tragelement Schmiermittelrückstände
durch verlorenes Schmiermittel auf. Dies kann dann -insbesondere bei Anwendungen in
der Lebensmittelindustrie- zu erhöhten Problemen der Hygiene führen.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Scheibenschneidemaschine
mit den eingangs beschriebenen Merkmalen kostengünstig und mit besonders geringem
technischem Aufwand hinsichtlich der Führung und Tragung des Schlittens zu verbessern.
[0013] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auf ebenso überraschend einfache wie wirkungsvolle
Art und Weise dadurch gelöst, dass das längliche Tragelement als kombiniertes Führungs-
und Tragelement ausgebildet ist und zusammen mit den Abstützelementen eine Linearführung
bildet, wobei das Führungs- und Tragelement als längliche Schiene und die Abstützelemente
als an zwei gegenüberliegenden Längsseiten des Führungs- und Tragelements rollbar
anliegenden Rollenelemente ausgebildet sind, und dass die Abstützelemente quer zur
Längsachse des Führungs- und Tragelements unverkippbar an diesem anliegen.
[0014] Somit wird das Tragelement nicht nur zum Tragen, sondern auch zur Führung des Schlittens
eingesetzt.
[0015] Insbesondere ist die Drehmomentstütze direkt aus dem Führungs- und Tragelement und
den Abstützelementen gebildet und somit in das Führungs- und Tragelement integriert.
Eine separate Drehmomentstütze ist mit der vorliegenden Erfindung nicht mehr notwendig.
[0016] Bisher mussten beispielsweise Laufschiene und Tragelement im Produktionsprozess mittels
Exzenter auf das Motormesser exakt ausgerichtet werden, wodurch der Produktionsprozess
im Stand der Technik bisher sich sehr aufwendig gestaltete. Nunmehr bedarf es lediglich
noch der Ausrichtung des Führungs- und Tragelements auf das Motormesser bzw. die Schneideebene.
Eine separate Justierung der Drehmomentstütze entfällt.
[0017] Da die Abstützelemente als Rollenelemente ausgebildet sind und rollbar am Führungs-
und Tragelement anliegen, bedarf es auch keines zusätzlichen Schmiermittels. Somit
bedarf es auch keines Schmiermittelreservoirs. Schmiermittelrückstände auf dem Tragelement
werden vermieden. Hierdurch ergibt sich gegenüber dem Stand der Technik eine verbesserte
Hygiene, der eine besondere Bedeutung gerade im Lebensmittel-verarbeitenden Bereich
zukommt.
[0018] Da das erfindungsgemäße Führungs- und Tragelement als längliche Schiene und die Abstützelemente
als daran anliegende Rollenelemente ausgebildet sind, kann die Schlittenführung so
ausgestaltet sein, dass sie das Führungs- und Tragelements nur teilweise umschließt.
Dann kann in vorteilhafter Weise vorgesehen werden, dass das Führungs- und Tragelement
entlang seiner Längsachse am Motorgehäuse zumindest punktuell starr fixiert ist. Dadurch
kann der Schlitten noch besser gegen ein Verkippen quer zur Längsachse des Führungs-
und Tragelements geschützt werden.
[0019] Auch kann vorteilhafter Weise vorgesehen werden, dass das Führungs- und Tragelement
einen polygonalen Querschnitt, insbesondere einen vier-, sechs- oder achteckigen Querschnitt,
aufweist. Weist das als Schiene ausgebildete Führungs- und Tragelement einen solchen
polygonalen Querschnitt auf, können die als Rollenelemente ausgebildeten Abstützelemente
mit einer verhältnismäßig großen Kontaktfläche am Führungs- und Tragelement anliegen.
Insbesondere können dadurch die Abstützelemente verbessert Drehmomente an das Führungs-
und Tragelement übertragen. Auch hierdurch kann somit ein unerwünschtes Verkippen
des Schlittens weiter erschwert bzw. vermieden werden.
[0020] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein,
dass die Abstützelemente in einem vordefinierten, festen Abstand zueinander angeordnet
sind. Dadurch können die Abstützelemente zangenartig das Führungs- und Tragelement
an gegenüberliegenden Seiten desselben kontaktieren bzw. umklammern. Somit können
die an zwei gegenüberliegenden Längsseiten des Führungs- und Tragelements angeordneten
Abstützelemente gegenseitig beispielsweise ein Abrutschen oder "Ausklinken" der Abstützelemente
vom Führungs- und Tragelement verhindern.
[0021] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Positionen der Abstützelemente einschließlich
ihrer gegenseitigen Abstände beim Einbau in das Motorgehäuse derart einstellbar sind,
dass die Führung des Schlittens relativ zur Schneidebene des Kreismessers sowie relativ
zur Anschlagplatte exakt ausgerichtet ist. Beispielsweise können die Abstützelemente
mittels Exzenter an der Schlittenführung angeordnet sein. Dadurch kann eine Justierung
bzw. Ausrichtung des Schlittenlaufs entlang dem Führungs- und Tragelement, insbesondere
um saubere Schnitte des Schneideguts zu ermöglichen, besonders vereinfacht werden.
[0022] Besonders bevorzugt ist eine Klasse von Ausführungsformen der Erfindung, bei der
die Abstützelemente am Führungs- und Tragelement über ein Nut-Feder-System quer zur
Längsachse des Führungs- und Tragelements unverkippbar an diesem anliegen. Beispielsweise
kann das Führungs- und Tragelement an seinen zwei gegenüberliegenden Längsseiten jeweils
als Feder ausgebildet sein. Die Feder kann beispielsweise als Längsseite des Führungs-
und Tragelements mit dreieckigem Querschnitt ausgebildet sein. Dann können die als
Rollenelemente ausgebildeten Abstützelemente als Nuten ausgebildet sein. Insbesondere
können die Rollenelemente vorzugsweise auf ihrer Laufläche mittig eine Einkerbung,
die vorzugsweise komplementär zu den Federn gebildet ist, aufweisen. Mit anderen Worten
können die Rollenelemente als eingestochene Räder ausgebildet sein. Durch das Nut-Feder-System
ergibt sich eine besonders wirkungsvolle Drehmoment-Abstützung der Rollenelemente
quer zur Längsachse des Führungs- und Tragelements.
[0023] Um eine derartige komplementäre Ausbildung der Federn bzw. Nuten zu erleichtern,
können die Federn im Querschnitt spitz zulaufend gebildet sein. Der sich somit einenends
der Federn ergebende jeweilige Stoßwinkel kann weniger als 90°, vorzugsweise 60° bis
85°, besonders bevorzugt 80°, betragen. Somit kann ein hinreichend tiefes Eingreifen
der Feder in die jeweilige Nut gewährleistet werden.
[0024] Auch können die Abstützelemente als, vorzugsweise einstückig ausgeführte, Doppelrollen
ausgebildet sein. Somit lassen sich geeignete Nuten auf einfache Weise im Bereich
der Stoßflächen der beiden jeweils eine Doppelrolle bildenden Einzelrollen ausbilden.
[0025] In einer besonders bevorzugten Ausbildungsform der Erfindung sind die Drehachsen
der als Rollenelemente ausgebildeten, bezüglich des Führungs- und Tragelements gegenüberliegend
angeordneten Abstützelemente zueinander parallel und quer zur Längsachse des Führungs-
und Tragelements verlaufend angeordnet. Dadurch wird es ermöglicht, die Laufflächen
der Rollenelemente parallel und/oder komplementär zueinander auszurichten. Somit können
sich die Rollenelemente gegenseitig am Führungs- und Tragelement verbessert abstützen.
[0026] In einer alternativen Klasse von Ausführungsformen der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass die bezüglich des Führungs- und Tragelements gegenüberliegend angeordneten
Abstützelemente als Rollenpaare ausgebildet sind, wobei die Rollen jedes Rollenpaares
derart angeordnet sind, dass jeweils eine Rolle des Rollenpaares durch die jeweils
andere Rolle quer zur Längsrichtung des Führungs- und Tragelements unverkippbar am
Führungs- und Tragelement oder an einem mit diesem starr verbundenen Führungsstück
anliegt. Das Führungsstück kann insbesondere Teil des Führungs- und Tragelements sein.
Somit können insbesondere Rollenpaare als Abstützelemente verwendet werden, bei denen
vorzugsweise die Drehachsen der einzelnen Rollen der Rollenpaare in unterschiedlichen
Richtungen ausgerichtet sind. Somit können die einzelnen Rollen aus unterschiedlichen
Richtungen am Führungs- und Tragelement bzw. am Führungsstück anliegen. Hierdurch
kann die Drehmomentstützen-Funktionalität, d. h. die Verhinderung eines Verkippens
des Schlittens, weiter wesentlich verbessert werden.
[0027] In der Praxis kann es günstig sein, wenn die Drehachsen der Rollen eines Rollenpaars
unter einem Winkel, vorzugsweise senkrecht, zueinander angeordnet sind.
[0028] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Figuren der Zeichnung,
die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, sowie aus den Ansprüchen. Die einzelnen
Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei
Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
[0029] In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
welche in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden.
[0030] Es zeigen:
- Fig. 1a
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Scheibenschneidemaschine in
perspektivischer Ansicht mit Blickrichtung von schräg unten;
- Fig. 1b
- die Scheibenschneidemaschine nach Fig. 1a in schematischer Querschnittsansicht in
horizontaler Richtung;
- Fig. 1c
- eine Detailansicht des Führungs- und Tragelements mit daran angeordneter Schlittenführung
der Ausführungsform der Scheibenschneidemaschine nach Fig. 1a;
- Fig. 2a
- eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Scheibenschneidemaschine in
perspektivischer Ansicht mit Blickrichtung von schräg unten;
- Fig. 2b
- die Scheibenschneidemaschine nach Fig. 2a in Querschnittsansicht;
- Fig. 2c
- eine Detailansicht des Führungs- und Tragelements mit daran angeordneter Schlittenführung
der Scheibenschneidemaschine nach Fig. 2a;
- Fig. 3a
- eine schematische Querschnittsansicht eines aus Führungs- und Tragelement sowie Abstützelementen
gebildeten Nut-Feder-Systems;
- Fig. 3b
- eine Detailansicht des Querschnitts des Führungs- und Tragelements nach Fig. 3a;
- Fig. 3c
- eine schematische Querschnittsansicht eines aus Führungs- und Tragelement und Abstützelementen
gebildeten Nut-Feder-Systems gemäß einer alternativen Ausführung der Erfindung.
[0031] Zum besseren Verständnis sind in den Figuren funktionsäquivalente Elemente jeweils
mit gleichen Bezugsziffern versehen. Bezugsziffern der zu den Fig. 1a bis Fig. 1c
gehörigen Ausführungsform der Erfindung sind ohne, Bezugsziffern der zur Ausführungsform
der Fig. 2a bis Fig. 2c gehörenden Scheibenschneidemaschine sind mit Häkchen zum besseren
Verständnis versehen.
[0032] Den Fig. 1a bis Fig. 1c bzw. den Fig. 2a bis Fig. 2c sind elektrisch betriebene Scheibenschneidemaschinen
1, 1' zum Abschneiden von Scheiben aus insbesondere strangförmigen Schneidegut, vorzugsweise
Lebensmittel zu entnehmen. Die Scheibenschneidemaschinen 1, 1' weisen Schneideeinrichtungen
2, 2' auf, die jeweils ein in einem Motorgehäuse 3, 3' gelagertes, in einer Schneidebene
E, E' um eine Drehachse X, X' rotierendes, von einem - aus Vereinfachungsgründen nicht
näher dargestellten - Messermotor angetriebenes Kreismesser 4, 4' umfassen.
[0033] Parallel zu den Schneidebenen E, E' sind Anschlagplatten 5, 5' angeordnet, die in
Richtung der Drehachsen X, X' zur Schnittstärkeneinstellung verschiebbar sind. Weiter
sind Auflageplatten 6, 6' der Schlitten 8, 8' zu erkennen, die über einen Schlittenfuß
7, 7' des jeweiligen Schlittens 8, 8' getragen werden. Der jeweilige Schlittenfuß
7, 7' ist entlang einer parallel zur jeweiligen Schneidebene E, E' verlaufenden Seite
des Motorgehäuses 3 bzw. 3' verschiebbar.
[0034] Die Auflageplatten 6, 6` weisen ferner jeweils eine in einer horizontalen Ebene A
bzw. A' senkrecht zur jeweiligen Schneidebene E, E' angeordnete Auflagefläche 9, 9'
zum Auflegen von Schneidegut auf. Der Schlitten 8, 8' wird über jeweils eine Schlittenführung
10, 10', die wenigstens zwei Abstützelemente 11, 11' aufweist, bewegbar geführt.
[0035] Er ist zudem auf einem mit dem Motorgehäuse 3, 3' verbundenen, den Schlitten 8, 8'
tragenden, länglichen Tragelement parallel zur Ebene A, A' der Auflageplatte 6, 6'
sowie parallel zur Schneidebene E, E' in einer Richtung y, y' senkrecht zur Drehachse
X, X' linear verfahrbar.
[0036] Zu erkennen ist insbesondere, dass das jeweilige Tragelement als kombiniertes Führungs-
und Tragelement 12, 12' ausgebildet ist. Insbesondere ist das Führungs- und Tragelement
12, 12' als längliche Schiene ausgebildet. Zusammen mit den Schlittenführungen 10,
10' und den an diesen angeordneten Abstützelementen 11, 11' bildet es jeweils eine
Linearführung. Die Abstützelemente 11, 11' sind dazu als an zwei gegenüberliegenden
Längsseiten 13a, 13b bzw. 13a', 13b' des Führungs- und Tragelements 12, 12' rollbar
anliegenden Rollenelemente ausgebildet.
[0037] Durch die Linearführung können somit die Schlitten 8, 8' nicht nur getragen werden,
sondern sind zusätzlich gegen ein Verkippen geschützt. Den Fig. 1a bis 1c bzw. 2a
bis Fig. 2c ist weiterhin diesbezüglich zu entnehmen, dass die Abstützelemente 11,
11' quer zur jeweiligen Längsachse des Führungs- und Tragelements 12 bzw. 12' unverkippbar
an diesem anliegen. Hierauf wird noch im Folgenden anhand der Fig. 3a bis Fig. 3c
näher eingegangen.
[0038] Die Ausführungsformen der Fig. 1a bis 1c und der Fig. 2a bis Fig. 2c unterscheiden
sich insbesondere in der Einbaulage des jeweiligen Führungs- und Tragelements 12,
12' und damit verbunden der Ausgestaltung der Schlittenführungen 10, 10'.
[0039] Insbesondere ist zu erkennen, dass in der Ausführungsform gemäß der Fig. 1a bis Fig.
1c (Scheibenschneidemaschine 1) das Führungs- und Tragelement 12 horizontal in das
Motorgehäuse 3 eingebaut ist. Dementsprechend untergreift die Schlittenführung 10
mit ihren Abstützelementen 11 das Führungs- und Tragelement 12 von unten.
[0040] In der Ausführungsform der Fig. 2a bis Fig. 2c (Scheibenschneidemaschine 1') dagegen
ist das Führungs- und Tragelement 12' vertikal in das Motorgehäuse 3' integriert.
Dementsprechend ist in dieser Ausführungsform die Schlittenführung 10' mit ihren Abstützelementen
11' derart ausgebildet, dass sie das Führungs- und Tragelement 12' vertikal, d. h.
parallel zur Schneidebene E', umgreift.
[0041] In den hier dargestellten Ausführungsformen sind die Führungs- und Tragelemente 12,
12' an ihren Kopfseiten am jeweiligen Motorgehäuse 3, 3' fixiert. In weiteren, hier
nicht näher dargestellten Ausführungsformen der Erfindung ist vorgesehen, die Führungs-
und Tragelemente 12 bzw. 12' zusätzlich oder alternativ entlang von Breitseiten der
Führungs- und Tragelemente 12, 12' an Befestigungspunkten 14 bzw. 14' am jeweiligen
Motorgehäuse 3, 3' zumindest punktuell zu fixieren, sodass sich eine besonders hohe
Stabilität, insbesondere hinsichtlich eines Verkippens des Schlittens 8, 8', ergibt.
[0042] Anhand der Fig. 3a bis Fig. 3c wird nun näher erläutert, wie erfindungsgemäß eine
Drehmomentstütze in ein Führungs- und Tragelement integriert wird. Dazu zeigen Fig.
3a und Fig. 3b beispielhaft Detailansichten der Fig. 1c. bzw. der Scheibenschneidemaschine
1. Es versteht sich für den Fachmann, dass die alternative Ausgestaltungsformen der
Schlittenführung, der Abstützelemente sowie des Führungs- und Tragelements gemäß der
Fig. 3c anstelle der entsprechenden Ausgestaltungsformen gemäß der Fig. 1c bzw. der
Fig. 2c zum Aufbau einer erfindungsgemäßen, den Scheibenschneidemaschinen 1, 1' vergleichbar
aufgebauten Scheibenschneidemaschine vorgesehen werden können.
[0043] Dazu zeigt zunächst die Fig. 3a einen Querschnitt durch das Führungs- und Tragelement
12 sowie die Schlittenführung 10 mit ihren Abstützelementen 11. Zu erkennen ist, dass
die als Rollenelemente ausgebildeten Abstützelemente 11 mit ihren Radachsen 17 in
der Schlittenführung 10 drehbar gelagert sind. Insbesondere sind die Radachsen 17
der jeweils auf den gegenüberliegenden Längsseiten 13a, 13b des Führungs- und Tragelements
12 anliegenden Abstützelementen 11 parallel zueinander ausgerichtet. Der Abstand I
der Radachsen 17 zueinander ist dabei so justiert, dass er der Außenhöhe m des Führungs-
und Tragelements 12 vermindert um den doppelten Radradius r eines Abstützelements
11 entspricht. Die Außenhöhe m entspricht dabei der Breite der Längsseiten 13a, 13b.
[0044] Die Justierung der Lage der Radachsen 17 kann beispielsweise durch - in der Fig.
3a nicht näher dargestellten - Exzenterschrauben geschehen. Durch die Justierung wird
erreicht, dass die Abstützelemente 11 unterbrechungsfrei am Führungs- und Tragelement
12 anliegen.
[0045] Weiter ist zu erkennen, dass das Führungs- und Tragelement 12 Federn 15 eines Nut-Feder-Systems
an zwei Außenbereichen aufweist. Die Feder 15 ist dabei jeweils als im Querschnitt
spitz zulaufende Ecke des Führungs- und Tragelements 12 ausgebildet. Je eine Feder
15 greift dabei in eine komplementär zur Feder 15 ausgebildete Nut 16 des jeweiligen
Abstützelements 11. In diesem Ausführungsbeispiel ist dazu das Abstützelement 11 entlang
seiner Lauffläche 18 in einem mittleren Bereich eingekerbt. Dadurch wird erreicht,
dass sich die Abstützelemente 11 auch quer zur Längsrichtung des Führungs- und Tragelements
12 gegen dieses abstützen können. Da zudem der Abstand I der Abstützelemente 11 zueinander
fixiert ist, können etwaige Drehmomente von der Schlittenführung 10 auf das Führungs-
und Tragelement 12 übertragen werden. Somit wird eine Funktion einer Drehmomentstütze
durch die erfindungsgemäße Anordnung erzielt.
[0046] In der Fig. 3b ist nun noch eine weitere Detailansicht mit dem Führungs- und Tragelement
12 gegeben. Insbesondere ist der Fig. 3b ein Stoßwinkel α zu entnehmen, d. h. der
Winkel, unter dem die Seitenflächen des Führungs- und Tragelements 12, die die jeweilige
Feder 15 bilden, zueinander zulaufen. In diesem Ausführungsbeispiel beträgt der Stoßwinkel
α 80°.
[0047] Die Breite b des Führungs- und Tragelements 12 ist ferner derart gewählt, dass die
Federn 15 vollständig in die Nuten 16 eingreifen, jedoch gleichzeitig ein rollwiderstandsarmes
Abrollen der Abstützelemente 11 entlang des Führungs- und Tragelements 12 gewährleistet
bleibt.
[0048] Die Fig. 3c zeigt nun eine alternative Ausführungsform einer Schlittenführung 10"
mit Abstützelementen 11", die sich über ein Führungsstück 19" jeweils an gegenüberliegenden
Seiten eines Führungs- und Tragelements 12" rollbar abstützen. Die Abstützelemente
11" sind dabei jeweils als Rollenpaare ausgebildet. Zu erkennen ist, dass die Rollen
der Abstützelemente bzw. Rollenpaare 11" mit ihren Radachsen 17" in einem vordefinierten
Achswinkel β zueinander angeordnet sind. In diesem Fall beträgt der Achswinkel β 90°.
Mit anderen Worten sind die Rollen der Rollenpaare bzw. Abstützelemente 11" zueinander
senkrecht angeordnet. Die Führungsstücke 19" weisen einen polygonalen Querschnitt
auf, der derart gebildet ist, dass die Abstützelemente 11" mit ihren Laufflächen 18"
ihrer Einzelrollen sich jeweils großflächig am jeweiligen Führungsstück 19" abstützen.
[0049] Ein durch ein Verkippen des Schlittens auf die Schlittenführung 10" wirkendes Drehmoment
bzw. Kippmoment kann somit über die Radachsen 17" und die Laufflächen 18" vollständig
an die jeweiligen Führungsstücke 19" übertragen werden. Somit sind die Rollen jedes
Rollenpaares derart angeordnet, dass jeweils eine Rolle des Rollenpaares durch die
jeweils andere Rolle quer zur Längsrichtung des Führungs- und Tragelements 12" unverkippbar
am Führungs- und Tragelement 12" bzw. an dem jeweiligen Führungsstück 19" anliegt.
[0050] Die Führungsstücke 19" sind jeweils starr mit dem Führungs- und Tragelement 12" verbunden,
sodass sich insgesamt wiederum eine Linearführung ergibt, in die eine Drehmomentstütze
integriert ist.
[0051] Eine separate Drehmomentstütze ist somit nicht mehr erforderlich.
[0052] Die Herstellung und Montage der erfindungsgemäßen Scheiben- und Schneidemaschine
ist daher besonders einfach, insbesondere vereinfachen sich erforderliche Justierarbeiten,
da allenfalls lediglich eine Linearführung auszurichten bzw. zu justieren ist.
[0053] Da die Schlittenführungen 10, 10', 10" auf den jeweiligen Führungs- und Tragelementen
11, 11', 11" abrollen, anstatt an diesen zu gleiten, kann zudem auf eine zusätzliche
Schmierung mittels eines Schmiermittels und somit auch auf ein hierfür erforderliches
Reservoir verzichtet werden.
[0054] Die Benutzung einer erfindungsgemäßen Scheibenschneidemaschine erfüllt des Weiteren,
insbesondere da keine Schmiermittelreste mehr verbleiben können, sogar erhöhte Hygieneanforderungen.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 1, 1'
- Scheibenschneidemaschine
- 2, 2'
- Schneideeinrichtung
- 3, 3'
- Motorgehäuse
- 4, 4'
- Kreismesser
- 5, 5'
- Anschlagplatte
- 6, 6`
- Auflageplatte
- 7, 7'
- Schlittenfuß
- 8, 8'
- Schlitten
- 9, 9'
- Auflagefläche
- 10, 10', 10"
- Schlittenführung
- 11, 11', 11"
- Abstützelement
- 12, 12', 12"
- Führungs- und Tragelement
- 13a, 13b, 13a', 13b'
- Längsseiten
- 14, 14'
- Befestigungspunkte
- 15
- Feder
- 16
- Nut
- 17, 17"
- Radachse
- 18, 18"
- Lauffläche
- 19"
- Führungsstück
- X, X'
- Drehachse
- E, E'
- Schneidebene
- A, A'
- horizontale Ebene
- y, y'
- Richtung
- I
- Abstand
- m
- Außenabstand
- r
- Radradius
- α
- Stoßwinkel
- b
- Breite
- β
- Achswinkel
1. Elektrisch betriebene Scheibenschneidemaschine (1, 1') zum Abschneiden von Scheiben
aus insbesondere strangförmigem Schneidegut, vorzugsweise Lebensmittel, mit einer
Schneideeinrichtung (2, 2'), die ein in einem Motorgehäuse (3, 3') gelagertes, in
einer Schneidebene (E, E') um eine Drehachse (X, X') rotierendes, von einem Messermotor
angetriebenes Kreismesser (4, 4') umfasst, mit einer parallel zur Schneidebene (E,
E') angeordneten, in Richtung der Drehachse (X, X') verschiebbaren Anschlagplatte
(5, 5') zur Schnittstärkeneinstellung, mit einem eine Auflageplatte (6, 6') über einen
Schlittenfuß (7, 7') tragenden Schlitten (8, 8'), wobei der Schlittenfuß (7, 7') entlang
einer parallel zur Schneidebene (E, E') verlaufenden Seite des Motorgehäuses (3, 3')
verschiebbar ist, wobei die Auflageplatte (6, 6') eine in einer horizontalen Ebene
(A, A') senkrecht zur Schneidebene (E, E') angeordnete Auflagefläche (9, 9') zum Auflegen
des Schneideguts aufweist, und wobei der Schlitten (8, 8') über eine Schlittenführung
(10, 10', 10") mit wenigstens zwei Abstützelementen (11, 11', 11"') bewegbar geführt
und auf einem mit dem Motorgehäuse (3, 3') verbundenen, den Schlitten (8, 8') tragenden,
länglichen Tragelement parallel zur Ebene (A, A') der Auflageplatte (6, 6') sowie
parallel zur Schneidebene (E, E') in einer y-Richtung (y, y') senkrecht zur Drehachse
(X, X') linear verfahrbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das längliche Tragelement als kombiniertes Führungs- und Tragelement (12, 12', 12")
ausgebildet ist und zusammen mit den Abstützelementen (11, 11', 11"') eine Linearführung
bildet, wobei das Führungs- und Tragelement (12, 12', 12") als längliche Schiene und
die Abstützelemente (11, 11', 11''') als an zwei gegenüberliegenden Längsseiten des
Führungs- und Tragelements (12, 12', 12") rollbar anliegenden Rollenelemente ausgebildet
sind, und
- dass die Abstützelemente (11, 11', 11"') quer zur Längsachse des Führungs- und Tragelements
(12, 12', 12") unverkippbar an diesem anliegen.
2. Scheibenschneidemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungs- und Tragelement (12, 12', 12") entlang seiner Längsachse am Motorgehäuse
(3, 3') zumindest punktuell starr fixiert ist.
3. Scheibenschneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungs- und Tragelement (12, 12', 12") einen polygonalen Querschnitt, insbesondere
einen vier-, sechs- oder achteckigen Querschnitt, aufweist.
4. Scheibenschneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützelemente (11, 11', 11"') in einem vordefinierten, festen Abstand (I) zueinander
angeordnet sind.
5. Scheibenschneidemaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionen der Abstützelemente (11, 11', 11'") einschließlich ihrer gegenseitigen
Abstände (I) beim Einbau in das Motorgehäuse derart einstellbar sind, dass die Führung
des Schlittens relativ zur Schneidebene (E) des Kreismessers (4, 4') sowie relativ
zur Anschlagplatte (5, 5') exakt ausgerichtet ist.
6. Scheibenschneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützelemente (11, 11', 11"') am Führungs- und Tragelement (12, 12', 12") über
ein Nut-Feder-System quer zur Längsachse des Führungs- und Tragelements (12, 12',
12") unverkippbar an diesem anliegen.
7. Scheibenschneidemaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoßwinkel (α) der Feder (15) weniger als 90°, vorzugsweise 60° bis 85°, besonders
bevorzugt 80°, beträgt.
8. Scheibenschneidemaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützelemente (11, 11', 11"') als, vorzugsweise einstückig ausgeführte, Doppelrollen
ausgebildet sind.
9. Scheibenschneidemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachsen der als Rollenelemente ausgebildeten, bezüglich des Führungs- und
Tragelements (12, 12', 12") gegenüberliegend angeordneten Abstützelemente (11, 11',
11"') zueinander parallel und quer zur Längsachse des Führungs- und Tragelements (12,
12', 12") verlaufend angeordnet sind.
10. Scheibenschneidemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die bezüglich des Führungs- und Tragelements (12, 12', 12") gegenüberliegend angeordneten
Abstützelemente (11, 11', 11"') als Rollenpaare ausgebildet sind, wobei die Rollen
jedes Rollenpaares derart angeordnet sind, dass jeweils eine Rolle des Rollenpaares
durch die jeweils andere Rolle quer zur Längsrichtung des Führungs- und Tragelements
(12, 12', 12") unverkippbar am Führungs- und Tragelement (12, 12', 12") oder an einem
mit diesem starr verbundenen Führungsstück (19") anliegt.
11. Scheibenschneidemaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachsen der Rollen eines Rollenpaars unter einem Winkel, vorzugsweise senkrecht
zueinander, angeordnet sind.