[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Konstanthaltung des dem Brennerraum eines
mobilen Heizgerätes zugeführten Verbrennungsluft-Massenstroms gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 sowie ein nach einem solchen Verfahren arbeitendes mobiles Heizgerät
gemäß Anspruch 4.
[0002] Es sind mobile Heizgeräte bekannt, die mit einem gasförmigen oder einem flüssigen
Brennstoff betrieben werden, der einem Brennerraum im erstgenannten Fall direkt oder
im zweiten Fall über eine Zerstäubereinheit zugeführt wird. Dabei wird die Menge des
pro Zeiteinheit in den Brennerraum eingebrachten Brennstoffs in Abhängigkeit von der
gewünschten Heizleistung vorgegeben. Zur Erzielung einer möglichst schadstoffarmen
Verbrennung ist es dann wünschenswert, den mithilfe des Brennluft-Gebläses in den
Brennerraum des Heizgerätes geförderten Verbrennungsluft-Massenstrom auf einem Wert
konstant zu halten, der in Verbindung mit der pro Zeiteinheit zugeführten Brennstoffmenge
zu einer optimalen Verbrennung führt (A = 1).
[0003] Bei stationären Heizgeräten kann dies näherungsweise dadurch erfolgen, dass die Drehzahl
des Gebläses auf einen fest vorgegebenen, durch Versuche ermittelten Wert eingestellt
bzw. eingeregelt und so das dem Brennerraum zugeführte Luftvolumen konstant gehalten
wird.
[0004] Der für die Qualität der Verbrennung entscheidende Verbrennungsluft-Massenstrom bleibt
in diesem Fall aber nur dann in etwa konstant, wenn sich weder der Luftdruck, noch
die Lufttemperatur noch die Luftfeuchtigkeit ändern. Für mobile Heizgeräte, wie sie
in Fahrzeugen, insbesondere PKWs, Lastkraftwagen oder Omnibussen zum Einsatz kommen
und dabei auf häufig wechselnden Meereshöhen betrieben werden, sind diese Bedingungen
keinesfalls erfüllbar.
[0005] Aus der
DE 101 44 404 A1 ist ein mobiles Zusatzheizgerät mit einer Steuereinrichtung bekannt, die geeignet
ist, die Brennluftzuführeinrichtung und/oder die Brennstoffzuführeinrichtung in Abhängigkeit
eines Signals zu steuern, das von einer Einrichtung geliefert wird, mit deren Hilfe
die Luftdichte in der Umgebung des Zusatzheizgerätes anhand der Drehzahl und der Leistungsaufnahme
eines fahrzeugeigenen Kühler- oder Lüftungs-Gebläsemotors ermittelt wird. Hierfür
ist es erforderlich, dass einer dieser nicht zum Zusatzheizgerät gehörenden Gebläsemotoren
einen Drehzahlsensor und eine Steuereinrichtung aufweist, der bzw. die jeweils ein
die elektrische Leistungsaufnahme des betreffenden Gebläsemotors kennzeichnendes und
ein seine zugehörige Drehzahl wiedergebendes Signal liefert. Nachteilig an dieser
Vorgehensweise ist, dass sie nicht nur Anforderungen an den konstruktiven Aufbau des
Heizgerätes sondern auch der Kühler- oder Lüftungs-Gebläseanordnung stellt. Weiterhin
ist zumindest ein zum Messen der Drehzahl des betreffenden Gebläsemotors dienender,
zusätzlicher Sensor erforderlich. Auch ist nicht gewährleistet, dass die Luftdichteverhältnisse
im Bereich des Kühler- oder Lüftungs-Gebläsemotors ständig in einem reproduzierbaren
Zusammenhang mit denen im Bereich des Brennluft-Gebläses des Heizgerätes stehen.
[0006] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren der in Oberbegriff
von Anspruch 1 genannten Art sowie ein nach diesem Verfahren arbeitendes Heizgerät
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 4 zu schaffen, die so ausgebildet sind, dass ohne
zusätzliche Messsensoren der dem Brennerraum eines Heizgerätes zugeführte Verbrennungsluft-Massenstrom
auf einen vorgebbaren, von den momentan herrschenden Luftdruck-, Luftfeuchtigkeits-
und/oder Lufttemperatur-Verhältnissen unabhängigen, konstanten Wert eingeregelt werden
kann, der mit der fest vorgegebenen, pro Zeiteinheit zugeführten Brennstoffmenge eine
optimale Verbrennung (λ = 1) liefert.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die in den Ansprüchen 1 bzw. 4 niedergelegten
Merkmale vor.
[0008] Diese Vorgehensweise liegen folgende Überlegungen zu Grunde:
Bei einem Brennluft-Gebläsemotor ist der Drehmomentbedarf proportional zu dem vom
Gebläse geförderten Verbrennungsluft-Massenstrom ṁ. Um diesen auf einem vorgegebenen
Wert konstant zu halten, genügt es das Drehmoment M des Brennluft-Gebläsemotors auf
einen entsprechenden konstanten Wert einzuregeln.
[0009] Bei einem permanent erregten Elektromotor ist das Drehmoment M gemäß folgender Gleichung
proportional zum Motorstrom I
M:

wobei k
M die Motorstromkonstante ist, für die gilt:

Dabei ist B
M die magnetische Flussdichte, I die Länge des Leiters der Motorwicklung und r dessen
Radius zur Drehachse des Motors. Um einen konstanten Verbrennungsluft-Massenstrom
ṁ zu erzielen, ist es somit erforderlich, den Motorstrom I
M auf einem entsprechenden Wert konstant zu halten.
[0010] Allerdings ist die magnetische Flussdichte B
M bei permanent erregten Motoren in starkem Maße von der Temperatur der Permanentmagnete
abhängig. Beispielsweise sind Ferritmagnete bekannt, bei denen sich die magnetische
Flussdichte B
M je 100 K (Kelvin) um etwa 20 % verändert; der Temperaturkoeffizient k
M ist hier also 2 * 10
-3/K. Dabei ist in dem hier interessierenden Temperaturbereich von -40° C bis 120° C
die Temperaturabhängigkeit mit guter Genauigkeit linear. Bei anderen Magetmaterialien,
die im Rahmen der Erfindung ebenfalls zum Einsatz kommen können, gelten entsprechend
andere Temperaturkoeffizienten, die der Fachmann ohne weiteres den Datenblättern der
Hersteller der Permanentmagnete entnehmen kann.
[0011] Um ein konstantes Drehmoment M zu erzielen, ist gemäß der Erfindung vorgesehen, dass
der Sollmotorstrom I
Msoll, der einer den Motorstrom des Brennluft-Gebläsemotors kontrollierenden Regelschleife
vorgegeben wird, nicht konstant gehalten wird, sondern sich gemäß folgender Gleichung
ändert:

wobei I
Msoll0 der durch Versuche zu ermittelnde Motorstrom ist, der bei der Referenztemperatur
T
0 den gewünschten Verbrennungsluft-Massenstrom ṁ liefert, der in Verbindung mit der
pro Zeiteinheit dem Brennerraum zugeführten Brennstoffmenge eine optimale Verbrennung
(λ-Wert = 1) liefert.
[0012] Gemäß der Erfindung wird also die Temperatur T
Magnete der Permanentmagnete oder eine mit dieser eng korrelierte Temperatur erfasst, aus
der mithilfe einer Recheneinheit der sich mit der Temperatur T
Magnete ändernde Soll-Motorstrom I
Msoll gemäß Gleichung (3) berechnet wird, der dann als Führungsgröße für die Motorstrom-Regelung
dient.
[0013] Da die Temperatur T
Magnete der Permanentmagnete im Regelfall nicht direkt gemessen werden kann, ist vorzugsweise
vorgesehen, stattdessen einen aus Sicherheitsgründen ohnehin vorhandenen Temperatursensor
einer nahe am Brennluft-Gebläsemotor befindlichen bzw. in dessen Gehäuse integrierten
Elektronik zu verwenden. Für die von diesem Temperatursensor gemessene Temperatur
T
Elektronik gilt dann im eingeschwungenen Zustand:

[0014] Die Temperaturdifferenz ΔT
Magnete wird für die einzelnen Heizleistungen und damit die einzelnen Nenndrehzahlen während
der Entwicklung des Heizgerätes ermittelt und als Parameter in einem Mikroprozessorspeicher
hinterlegt.
[0015] Diese Näherung ist unkritisch, weil bei einem Heizgerät der Verbrennungsluft-Gebläsemotor
nicht über den ganzen prinzipiell möglichen Drehzahlbereich sondern nur innerhalb
enger Drehzahlgrenzen benutzt wird.
[0016] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt die einzige Figur eine stark vereinfachte
schematische Darstellung der wesentlichen Teile einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
arbeitenden Regelungsanordnung für den Verbrennungsluft-Gebläsemotor eines mobilen
Heizgerätes.
[0017] In Fig. 1 ist ein Brennluft-Gebläsemotor 1 dargestellt, dessen elektrischer Strom
I
M mit Hilfe einer Regeleinrichtung 3 so geregelt wird, dass das vom Verbrennungsluft-Gebläsemotor
1 abgegebene Drehmoment M und somit auch der vom Verbrennungsluft-Gebläsemotor 1 geförderte
Verbrennungsluft-Massenstrom ṁ auf einem Wert konstant gehalten wird, der bei fest
vorgegebener, pro Zeiteinheit dem Brennerraum (nicht dargestellt) des Heizgerätes
zugeführten Brennstoffmenge zu einer möglichst vollständigen Verbrennung (λ = 1) führt.
[0018] Zu diesem Zweck umfasst die stark vereinfacht dargestellte Regeleinrichtung 3 eine
aus Regler und Stellglied bestehende Einheit 5, die an ihrem Ausgang den dem Verbrennungsluft-Gebläsemotor
1 zugeführten Motorstrom I
M abgibt. Dessen Wert wird durch ein Messglied 6 gemessen, dessen Ausgangssignal in
bekannter Weise mit negativem Vorzeichen auf einen Sollwert/Istwert-Vergleicher 8
der Regeleinrichtung 3 rückgekoppelt wird.
[0019] Das dem anderen Eingang des Sollwert/Istwert-Vergleiches 8 zugeführte Signal besitzt
gemäß der Erfindung keinen konstanten Wert, sondern wird von einer Rechner-Speicher-Einheit
10 als Führungsgröße I
Msoll in Abhängigkeit von der durch einen Temperatursensor 12 gemessenen Temperatur T
Elektronik gemäß der sich aus den Gleichungen (3) und (4) ergebenden Gleichung

variiert, sodass die erforderliche Anpassung des Motorstroms I
M an die sich mit den Umgebungsbedingungen ändernde Temperatur der Erregermagnete T
Magnete des Brennluft-Gebläsemotors 1 erfolgt.
[0020] Für Ferritmagnete mit einem entsprechenden Temperaturkoeffizienten k
M ergibt sich beispielsweise hieraus die Gleichung

wobei K für Kelvin steht.
1. Verfahren zur Konstanthaltung des dem Brennerraum eines mobilen Heizgerätes zugeführten
Verbrennungsluft-Massenstroms, wobei das Heizgerät einen durch Permanentmagnete erregten
Brennluft-Gebläsemotor umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass das vom Brennluft-Gebläsemotor (1) abgebbare Drehmoment dadurch auf einem vorgebbaren
Wert konstant gehalten wird, dass der elektrische Motorstrom des Brennluft-Gebläsemotors
(1) mithilfe einer Regeleinrichtung (3) auf einen vorgebbaren Soll-Motorstrom IMsoll eingeregelt wird, der in Art einer Führungsgröße in Abhängigkeit von der durch Messung
erfassten Temperatur der Permanentmagnete TMagnete des Brennluft-Gebläsemotors (1) veränderbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Soll-Motorstrom I
Msoll in Abhängigkeit von der durch Messung erfassten Temperatur der Permanentmagnete T
Magnete nach der Gleichung

verändert wird, wobei T
0 eine
Referenztemperatur ist, bei welcher der für das betreffende Heizgerät zu einem optimalen Verbrennungsgemischverhältnis
führende Motorstrom I
Msoll0 ermittelt wurde und k
M der Temperaturkoeffizient der magnetischen Flussdichte der Permanentmagnete des Brennluft-Gebläsemotors
(1) ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Permanentmagnete TMagnete dadurch näherungsweise ermittelt wird, dass die Temperatur TElektronik einer in unmittelbarer Nähe des Brennluft-Gebläsemotors (1) angeordneten Elektronik
gemessen und aus ihr ein Näherungswert für die Temperatur der Permanentmagnete TMagnete nach der Gleichung TMagnete = TElektronik + ΔTMagnete' berechnet wird, wobei ΔTMagnete ein für die einzelnen Heizleistungen ermittelter und in einem Mikroprozessorspeicher
hinterlegter Parameter ist.
4. Mobiles, mit Brennstoff betriebenes Heizgerät, mit einem mithilfe von Permanentmagneten
erregten Brennluft-Gebläsemotor (1), der dazu dient dem Brennerraum des Heizgerätes
Verbrennungsluft zuzuführen,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Temperatursensor (12) zum Erfassen der Temperatur der Permanentmagnete TMagnete des Brennluft-Gebläsemotors (1) und eine Regeleinrichtung (3) vorgesehen sind, wobei
letztere dazu ausgebildet ist, den dem Brennerraum des Heizgerätes zugeführten Verbrennungsluft-Massenstrom
mit Hilfe einer Führungsgröße IMsoll auf einen Sollwert einzulegen, die in Abhängigkeit von der durch Messung erfassten
Temperatur der Permanentmagnete TMagnete veränderbar ist.
5. Heizgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennluft-Gebläsemotor (1) eine in unmittelbarer Nähe der Permanentmagnete angeordnete
Elektronik mit einem Temperatursensor (12) umfasst, dessen Ausgangssignal TElektronik einer Rechner-Speicher-Einheit (10) zuführbar ist, die hieraus unter Verwendung von
in ihrem Speicher abgelegten Parametern die jeweilige Führungsgröße IMsoll berechnet.