[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung von Gegenständen,
insbesondere von Rohren und Behältnissen aus Metall.
[0002] Gattungsgemäße Vorrichtungen sind vielfältig vorbekannt und werden zum Vorwärmen
von Gegenständen, die zum Beispiel miteinander verschweißt werden müssen, verwendet.
Dabei werden die Gegenstände beiderseits der beabsichtigten Schweißnaht entsprechend
erwärmt. Die gewünschte Temperaturverteilung muss durch entsprechende geometrische
Ausbildung des Induktors erzeugt werden.
[0003] Bei stationärer Erwärmung erfolgt keine Relativbewegung zwischen den Schweißteilen
und dem Induktor. In diesem Fall ist der Induktor meist flexibel ausgebildet. Der
Induktor kann dabei ein Kabel zum Beispiel aus Kupfer-Litze, selbstkühlend oder Wasser
gekühlt sein. Induktor und Schweißteil sind in möglichst geringem Abstand voneinander
angeordnet, da mit zunehmendem Abstand der Induktor-Wirkungsgrad stark abnimmt und
das personengefährdende elektromagnetische Streufeld stark ansteigt.
[0004] Bei rotierender Erwärmung gibt es eine Relativbewegung zwischen den Schweißteilen
und dem Induktor. Der stationär angeordnete Induktor muss dabei ebenfalls in einem
geringen Abstand von der Oberfläche der zu erwärmenden Teile gehalten werden. In diesem
Falle finden sowohl starre Induktoren aus wassergekühltem Kupfer Profil-Rohr, wie
auch flexible Induktoren Anwendung. Starre und flexible Induktoren müssen hierbei
mittels aufwendiger Apparate auf dem minimal möglichen Abstand zu den Schweißteilen
gehalten werden. Jede Geometrieänderung der Schweißteile führt zu erheblichem Aufwand
an dem Induktor und der Halteapparatur.
[0005] Aus
US 4,388,510 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Aufwärmen von Rohren bekannt, bei dem ein
von Wechselstrom durchflossener elektrischer Leiter (Induktor) ein elektromagnetisches
Wechselfeld erzeugt. Der Induktor ist in segmentartigen Teilen, die starr ausgebildet
sind und um das Rohr angeordnet werden, angeordnet. Die starren Segmente weisen dabei
an ihrer Innenseite einen Krümmungsradius auf, der dem Krümmungsradius der Außenwandung
des zu erwärmenden Rohres entspricht. Die Vorrichtung weist Rollen auf, mittels derer
die Vorrichtung an der Außenwandung des Rohres anliegt und entlang der Längsrichtung
des Rohres verfahrbar ist. In dem Wirkungsbereich des elektromagnetischen Wechselfeldes
wird das aus elektrisch leitendem Material bestehende Rohr durch induzierte Wirbelströme
erwärmt. Sofern das Rohrmaterial zusätzlich ferromagnetische Eigenschaften aufweist,
erfolgt eine zusätzliche Erwärmung durch Ummagnetisierungsverluste. Die aus
US 4,388,510 vor bekannten Vorrichtungen zeigen, dass aufgrund der starren Ausbildung der Segmente
und ihres definierten Innenradius lediglich Rohre eines bestimmten Außendurchmessers
mittels dieser Vorrichtung erwärmt werden können. Sofern diese Vorrichtung zum Beispiel
auf ein Rohr mit einem wesentlich größeren Außenradius aufgesetzt wird, so liegt der
Induktor über dem Umfang des Rohres nicht mit einem gleichmäßigen Abstand an, so dass
eine gleichmäßige Erwärmung des Rohrmaterials nicht möglich ist.
[0006] Aus
US 4,595,607 ist ebenfalls eine Vorrichtung zum Aufwärmen von Gegenständen vorbekannt, welche
ebenfalls aus mehreren zueinander verschwenkbar angeordneten starren Segmenten besteht.
Die Segmente weisen ebenfalls einen definierten Innenradius auf, der an den Innenradius
des auf zu wärmenden Gegenstandes bzw. Rohres angepasst ist. Die einzelnen Segmente
können mittels Riemen bzw. Kettenantrieben gespreizt oder zusammen gefahren werden.
Im gespreizten Zustand kann die Vorrichtung auf ein Rohr aufgesetzt werden, wonach
dann mittels der Riemen die einzelnen Segmente um das Rohr vollumfänglich gelegt werden.
In den Segmenten sind die Induktoren angeordnet. Auch bei dieser Vorrichtung besteht
der Nachteil, dass lediglich Gegenstände bzw. Rohre mit einem definierten Außendurchmesser
aufgewärmt werden können.
[0007] Aus
DE 2340722 ist ebenfalls eine Vorrichtung und Verfahren zur Wärmebehandlung von Röhren aus Stahl
bekannt, bei der der Bereich der Wärmebehandlung von einer halbkreisförmigen Aufwärmvorrichtung
umfasst wird, wobei das Rohr unter der Vorrichtung um seine axiale Achse herum drehbar
ist. Auch bei dieser Vorrichtung besteht der Nachteil, dass ausschließlich Rohre eines
ganz bestimmten Durchmessers bearbeitet werden können.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung
von Gegenständen bereitzustellen, welche für Gegenstände mit unterschiedlichsten äußeren
Krümmungsradien verwendbar ist.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung gelöst, welche durch eine
aus Kettengliedern zusammengesetzte Kette gebildet ist, wobei die Kettenglieder dreh-
bzw. verschwenkbar miteinander verbundenen sind, und dass in oder an der Kette mindestens
ein elektrischer Leiter in Form eines Induktors und/oder mindestens ein Kühlungsmittel,
insbesondere in Form eines Kühlschlauchs, angeordnet ist.
[0010] Die erfindungsgemäße Kette, ist im Prinzip aufgebaut wie eine bekannte Energieführungskette.
Sie kann einen rechteckigen Querschnitt aufweisen, in dessen Inneren die elektrischen
Kabel bzw. Leiter liegen. So kann die Kette ein Anfangs und ein Endstück aufweisen,
welche durch viele gleiche Kettenglieder verbunden sind. Es ist zudem möglich, dass
sich die Kettenglieder außen oder innen öffnen lassen, damit Leiter zusätzlich in
die Kette eingelegt oder herausgenommen werden können, auch wenn die einzelnen Kettenglieder
miteinander verbunden sind. Die Kettenglieder können längs verlaufende Stege aufweisen,
die die einzelnen Leiter voneinander trennen. Es ist zudem sinnvoll, wenn die Leiter
am Kettenanfang und am Kettenende mit einer
Zugentlastung geklemmt werden.
[0011] Die Kettenglieder sind vorteilhaft auf ihrer dem Gegenstand zugewandten Seite geöffnet,
derart, dass der thermische Widerstand zwischen elektrischem Leiter und dem Gegenstand
möglichst klein ist.
[0012] Damit der mindestens eine Induktor der Vorrichtung in einem definierten, möglichst
kleinen Abstand zur Gegenstandsoberfläche gehalten wird, kann die Kette vorteilhaft
Laufrollen aufweisen, die gleichsam zum Abrollen und/oder zur Anlage an dem zum erwärmenden
Gegenstand dienen, wobei die Verschwenkachse der verschwenkbar miteinander verbundenen
Kettenglieder gleichzeitig die Rotationsachse für die Laufrollen bilden kann. Dabei
kann an jedem, jedem zweiten oder dritten Kettenglied mindestens eine Laufrolle angeordnet
sein.
[0013] Damit die Vorrichtung sowohl in Umfangsrichtung als auch axial entlang des Gegenstandes
geführt bzw. bewegt werden kann, können in einer Weiterbildung der Vorrichtung die
Laufrollen ein Abrollen an dem Gegenstand in Längserstreckungsrichtung der Kette und/oder
quer dazu ermöglichen. So ist es möglich hierfür Kugelrollen oder die Lagerungen der
Laufrollen selbst verschwenkbar zu lagern.
[0014] Damit die erfindungsgemäße Kette sich möglichst in einem geringen Abstand an gekrümmte
Oberflächen anlegen kann, ist die Länge eines Kettengliedes möglichst kürzer als der
achte Teil des Umfangs des zu behandelnden Gegenstandes.
[0015] Im einfachsten Fall weisen die Kettenglieder gerade Seitenteile auf, derart, dass
die Kette auch auf einer ebenen Fläche plan aufliegen kann. Es ist jedoch auch möglich,
dass die Seitenteile an ihrer dem Gegenstand zugewandten Seite eine, insbesondere
leichte, Krümmung aufweisen.
[0016] Damit sich die Kette selbst nicht erwärmt, ist sie aus einem elektrisch nicht leitenden
und nicht ferromagnetischen Material.
[0017] Dass die Kette sicher während der gesamten Wärmebehandlung an der Außenwandung des
Gegenstandes anliegt, kann durch mindestens ein den Gegenstand umgreifendes Zugmittel
realisiert werden, welches die Kette gegen die Außenwandung des Gegenstandes andrückt.
Vorteilhaft ist das Zugmittel gespannt, wobei die notwendige Spannung durch entsprechende
Federelemente sichergestellt werden kann.
[0018] Das mindestens eine Zugmittel kann außen an der Kette anliegen oder durch mindestens
ein Kettenglied, z.B. durch eine oder mehrere den Kettengliedern angeformte oder befestigte
Ösen geführt sein.
[0019] Die Erfindung sieht ebenfalls vor, dass zwei oder mehr Ketten zu einer langen Kette
zusammengestellt werden. Hierzu können die Ketten mit ihren Enden aneinander befestigt
werden. Ebenfalls ist es möglich, dass parallel zu einer Kette eine andere Kette angeordnet
wird. Auch die parallel zueinander angeordneten Ketten können, bei entsprechender
Ausbildung der Ketten und Verbindungselemente miteinander verbunden werden.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist zu den bekannten Verfahren und Vorrichtungen
die folgenden Neuerungen und Vorteile auf:
- a) die Kette kann leicht an der Oberfläche der Schweißteile durch Seilspanner oder
dergleichen befestigt werden;
- b) die Kette bedeckt das Schweißteil partiell bis vollumfänglich;
- c) es kann zunächst die rollende Kette und danach der eigentliche Induktor in die
Kette montiert werden; Änderungen der Kettenlänge sind leicht möglich. Auch das Verbinden
von vormontierten Ketten mit darin befindlichen Induktoren ist möglich;
- d) der in der Kette einliegende Induktor kann ein Flächeninduktor sein, welcher aus
mehreren Teilinduktoren in Reihen-und Parallelschaltung zusammengesetzt ist;
- e) der Induktor kann im Bedarfsfall auch aus starren und flexiblen Segmenten bestehen;
- f) die Kette schmiegt sich problemlos an unterschiedliche Durchmesser der rotationssymmetrischen
Schweißteile an;
- g) bei Abweichungen von der Rotationssymmetrie legt sich die Kette dennoch mit geringem
Abstand an die des zu behandelnden Gegenstandes an.
[0021] Nachfolgend werden anhand von Zeichnungen verschiedene mögliche Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung näher erläutert.
[0022] Es zeigen:
- Figur 1:
- Querschnittsdarstellung durch ein Rohr mit zwei darum herum angeordneten erfindungsgemäßen
Ketten;
- Figur 2:
- Seitenansicht auf ein Behältnis, auf dem zwei erfindungsgemäße Ketten zum Aufwärmen
des Bereichs einer zu tätigenden Schweißnaht angeordnet sind;
- Figur 3:
- Draufsicht auf eine gerade gelegte erfindungsgemäße Kette;
- Figur 4:
- Draufsicht auf die Kette gemäß Figur 3 mit darin angeordnetem Induktor;
- Figur 5:
- erfindungsgemäße Kette mit Laufrollen, die ein Bewegen der Kette auf einem Gegenstand
quer zur Längserstreckungsrichtung der Kette ermöglichen;
- Figur 6:
- zwei stirnseitig miteinander verbundene Ketten;
- Figur 7:
- Kette gemäß Figur 3 mit einem in der Kette angeordneten Induktor der gleichzeitig
eine Kühlung ermöglicht;
- Figur 8:
- Kette gemäß Figur 5 mit einem Induktor der gesteuert Aufwärmen und Abkühlen kann;
- Figur 9:
- Querschnittsdarstellung durch ein Rohr mit darum gelegten Ketten gemäß einer weiteren
möglichen Ausführungsform;
- Figur 9a:
- schematische Querschnittsdarstellung durch die Oberfläche eines Gegenstandes mit darauf
angeordneter Kette;
- Figur 10:
- erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Auflage für ein Rohr mit darum spannbarer Kette,
wobei das Rohr um seine Längsachse herum unter der festgehaltenen Kette verdrehbar
ist;
- Figur 11:
- alternative Ausführungsform zur drehbaren Lagerung eines zu behandelnden Rohres, bei
der die Kette um mehr als 80 % des Umfanges des Rohres herum gelegt ist.
[0023] Die Figur 1 zeigt eine Querschnittsdarstellung durch ein Rohr R mit zwei darum angeordneten
erfindungsgemäßen Ketten K1 und K2. Die Ketten K1 und K2 sind jeweils durch miteinander
verbundene Kettenglieder 1 gebildet, wobei die Ketten K1 und K2 Laufrollen 1a aufweisen,
mit denen sie an der Außenwandung des Rohres R anliegen. Nicht dargestellt sind Zugmittel
bzw. Spannmittel, mit denen die Ketten K1 und K2 gegen die Rohraußenwand gedrückt
werden. Die Laufrollen 1 definieren den Abstand AB der in den Kettengliedern 1 angeordneten
Induktoren.
[0024] Die Figur 2 zeigt eine Seitenansicht auf ein Behältnis B, auf dem zwei erfindungsgemäße
Ketten K1 und K2 zum Aufwärmen des Bereichs einer zu tätigenden Schweißnaht SN angeordnet
sind. Die Ketten K1 und K2 können dabei von einem nicht dargestellten Kettenhalter
gegen die Außenwandung des Behältnisses B gedrückt werden. Der Kettenhalter kann derart
ausgebildet sein, dass er die Ketten K1 und K2 links der Schweißnaht SN langsam verfährt.
Es ist jedoch auch möglich, dass um das Behältnis herum Drähte gespannt werden, mit
denen die Ketten in ihrer dargestellten Position fixiert sind. Der Induktor IN ist
ein Flächeninduktor, mit dem die gesamte Fläche des Behälters B, die von den Ketten
K1 und K2 abgedeckt werden, erwärmbar ist.
[0025] Die Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf eine gerade gelegte erfindungsgemäße Kette,
welche aus mehreren Kettensegmenten 1 gebildet ist. Die Kettensegmente weisen Querstege
1B auf, die die Seitenteile 1c der Kettenglieder 1 miteinander verbinden.
[0026] Die Figur 4 zeigt eine Draufsicht auf die Kette gemäß Figur 3 mit darin angeordnetem
Induktor IN. Der Induktor IN weist mehrere Windungen auf, wobei seine Anschlüsse INa
aus dem Kettenende K1a herausgeführt sind.
[0027] Die Figur 5 zeigt eine erfindungsgemäße Kette mit Laufrollen 1a, die ein Bewegen
der Kette auf einem Gegenstand quer zur Längserstreckungsrichtung LR der Kette ermöglichen.
Es ist auch möglich, dass die Laufrollen 1a um die Achsen 1a' herum verschwenkbar
an den Kettengliedern 1 gelagert sind, so dass die Kette prinzipiell in beliebigen
Richtungen über die Oberfläche des Gegenstandes verfahrbar ist.
[0028] Die Figur 6 zeigt zwei stirnseitig mittels der Verbindungsteile V miteinander verbundene
Ketten K1 und K2.
[0029] Die Figur 7 zeigt eine Kette gemäß Figur 3 mit darin angeordnetem Induktor der gleichzeitig
eine Kühlung des Gegenstandes ermöglicht.
[0030] Die Figur 8 zeigt eine Kette gemäß Figur 5 mit einem Induktor der ebenfalls gesteuert
Aufwärmen und Abkühlen kann, wobei die Laufrollen 1a verschwenkbar um die Achse 1a
'herum gelagert sind oder in der dargestellten Position starr an den Kettengliedern
befestigt sind, so dass die Kette quer zu ihrer Längserstreckungsrichtung über den
Gegenstand rollbar ist.
[0031] Die Figur 9 zeigt eine Querschnittsdarstellung durch ein Rohr R mit darum gelegten
Ketten K1 und K2 gemäß einer weiteren möglichen Ausführungsform. Auch diese Ketten
bestehen aus miteinander verbundenen Kettengliedern 1 mit daran angeordneten Laufrollen
1a. Auch dieser Induktor IN verfügt über eine zusätzliche Kühlung K. Die beiden Ketten
können über ihre Endglieder miteinander verbunden sein. Die wassergekühlten Induktoren
können z. B. ein Flächeninduktor (oben) und ein umfassender Induktor sein.
[0032] Die Figur 9a zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung durch die Oberfläche
Go eines Gegenstandes G mit darauf angeordneter Kette. Die Induktoren IN sind in Längserstreckungsrichtung
LR (Senkrecht zur Zeichnungsebene) innerhalb der Kettenglieder 1 angeordnet. Seitlich
sind die Laufrollen 1a drehbar an den Kettengliedern 1 gelagert und halten die Induktoren
IN auf einen bestimmten Abstand AB zu Gegenstandsoberfläche Go.
[0033] Die Figur 10 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Auflagen L1, L2 für ein
Rohr R. Von oben ist auf das Rohr R eine erfindungsgemäße Kette K1 gelegt, welche
mittels der Spannmittel S in Position gehalten wird. Das Spannmittel S ist bei 9 an
dem Vorrichtungsboden oder Hallenboden befestigt, wobei im Spannmittel Federelemente
F angeordnet sind, welche das Spannmittel S auf Zugspannung halten, wodurch die Kette
K1 fest gegen die Rohraußenwandung gedrückt wird. Das Rohr ist um seine Längsachse
herum verdrehbar, so dass eine kontinuierliche Schweißnaht erzeugbar ist. Sofern eine
Kette gemäß Figur 5 oder 8 eingesetzt wird, kann das Rohr R zudem auch in axialer
Richtung (senkrecht zur Zeichenebene) bewegt werden, sofern die Lager L1 und L2 entsprechend
ausgelegt sind, wodurch auch eine axial verlaufende Schweißnaht mit dieser Vorrichtung
getätigt werden kann.
[0034] Die Figur 11 zeigt zur Vorrichtung gemäß Figur 10 alternative Ausführungsform, bei
der die Kette um mehr als 80 % des Umfanges des Rohres R herum gelegt ist. Dies ist
möglich da das Spannmittel S das Rohr um mehr als 360° umschließt.
1. Vorrichtung zur Wärmebehandlung von Gegenständen (G), insbesondere von Rohren (R)
und Behältnissen (B) aus Metall, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine aus Kettengliedern (1) zusammengesetzte Kette (K1, K2) ist,
wobei die Kettenglieder (1) dreh- bzw. verschwenkbar miteinander verbundenen sind,
und dass in oder an der Kette (K1, K2) mindestens ein elektrischer Leiter (IN) und/oder
mindestens ein Kühlungsmittel (K), insbesondere in Form eines Kühlmittelschlauchs
(K), angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenglieder (1) jeweils zwei Seitenteile (1c) aufweisen, welche über mindestens
einen Verbindungssteg oder mindestens eine Verbindungswandung (1b) miteinander in
Verbindung sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (1b) zusammen mit den zwei Seitenteilen (1c) eine fensterartige, insbesondere
rechteckförmige, Durchgriffsöffnung (12) bilden, welche der elektrische Leiter (IN)
und/oder das Kühlungsmittel (K) durchgreifen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenglieder (1) auf ihrer dem Gegenstand (R, B) zugewandten Seite (1g) geöffnet
sind, derart, dass der elektromagnetische Widerstand zwischen elektrischem Leiter
(IN) und dem Gegenstand möglichst klein ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kette (K1, K2) Laufrollen (1a) aufweist, die zum Abrollen und/oder zur Anlage
an dem zum erwärmenden Gegenstand (R, G) dienen, wobei insbesondere die Verschwenkachse
(A1) der verschwenkbar miteinander verbundenen Kettenglieder (1) gleichzeitig die
Rotationsachse für die Laufrollen (1a) bildet bzw. ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem, jedem zweiten oder dritten Kettenglied (1) mindestens eine Laufrolle (1a)
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufrollen (1a) ein Abrollen an dem Gegenstand (R, G) in Längserstreckungsrichtung
(LR) der Kette (K1, K2) und/oder quer dazu ermöglichen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufrollen (1a) in einem ersten Lagerteil (1r) drehbar gelagert sind, wobei das
Lagerteil (1r) selbst dreh- oder verschwenkbar an dem Kettenglied (1) gelagert ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (1n) eines Kettengliedes (1) kürzer als der achte Teil des Umfangs (U)
des zu behandelnden Gegenstandes (R, B) ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenglieder (1) gerade Seitenteile (1c) aufweisen, derart, dass die Kette (K1,
K2) auch auf einer ebenen Fläche plan aufliegen kann.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis -2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenteile (1c) an ihrer dem Gegenstand (R, B) zugewandten Seite eine, insbesondere
leichte, Krümmung (KR) aufweisen.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenglieder (1) ineinandergreifen.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenglieder (1) aus einem elektrisch nicht leitenden und nicht ferromagnetischem
Material sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung mittels mindestens einem um den Gegenstand (G) herumgeführten und
gespannten Zugmittel (S) gegen die Außenwandung (Go) des Gegenstandes (G) andrückbar
ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel außen an der Kette (K1, K2) anliegt oder durch mindestens ein Kettenglied
(1) geführt ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Ketten (K1, K2) mit ihren Enden (K1a, K2a) aneinander befestigbar sind.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich mindestens ein elektrischer Leiter bzw. Induktor über mehr als eine Kette (K1,
K2) erstreckt bzw. in diesen einliegt.