[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schneidmesser, insbesondere Sichelmesser,
für eine Maschine zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten, insbesondere Hochgeschwindigkeitsslicer,
umfassend einen zentralen Träger zur Befestigung des Schneidmessers an der Maschine,
und ein teilring- oder ringförmig ausgebildetes Schneidenelement, das an seinem Außenumfang
eine radial nach außen weisende Schneide aufweist, wobei der Träger an seinem Außenumfang
einen Befestigungsbereich aufweist, an welchem zur Befestigung des Schneidenelements
am Träger ein am Innenumfang des Schneidenelements ausgebildeter Fixierbereich lösbar
befestigt ist.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Schneidenelement für ein Schneidmesser
und eine Messeraufnahme für ein Schneidenelement.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schneidmesser für eine
Maschine zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten bereitzustellen, welches sich
leicht handhaben lässt und im Schneidebetrieb verbesserte Eigenschaften aufweist.
[0005] Die Aufgabe wird durch ein Schneidmesser mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst
und insbesondere dadurch, dass ein Schneidmesser der eingangs genannten Art dadurch
weitergebildet wird, dass in Umfangsrichtung gesehen der Befestigungsbereich wenigstens
einen und bevorzugt mehrere versetzt zueinander ausgebildete und nach radial außen
gerichtete Vorsprünge und der Fixierbereich komplementär zu dem oder den Vorsprüngen
wenigstens einen und bevorzugt mehrere Rücksprünge aufweist, welchen die Vorsprünge
zugeordnet sind.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Schneidmesser sind somit trägerseitig ein oder mehrere
nach radial außen gerichtete Vorsprünge und auf der Seite des Schneidenelements den
Vorsprüngen zugeordnete Rücksprünge vorgesehen. Der Träger und das Schneidenelement
liegen daher nicht wie bei der eingangs genannten
DE 20 2009 017 954 U1 längs kreisbogenartig verlaufenden Kanten, die im Wesentlichen einen gleichmäßigen
Abstand zur Schneide aufweisen, aneinander an, sondern durch die Vorsprünge und Rücksprünge
variiert der Abstand des Außenumfangs des Trägers bzw. des Innenumfangs des Schneidenelements
zur Schneide. Der Träger bzw. dessen Befestigungsbereich weist durch den oder die
Vorsprünge daher einen Verlauf mit wechselnder radialer Erstreckung auf. Entsprechendes
gilt für das Schneidenelement bzw. dessen Fixierbereich aufgrund der Rücksprünge.
[0007] Die Rücksprünge können als radial nach außen verlaufende Einbuchtungen bzw. Einbauchungen
im Fixierbereich angesehen werden, zwischen denen nach radial innen verlaufende Auskragungen
liegen, welche radial innen liegende Abschnitte des Fixierbereichs bilden, an denen
vorzugsweise das Schneidenelement am Träger fixiert wird.
[0008] Die Zuordnung der Vorsprünge und Rücksprünge ist insbesondere derart, dass bei am
Träger bestimmungsgemäß befestigtem Schneidenelement ein jeweiliger Vorsprung in den
zugeordneten Rücksprung eingreift. Dadurch weist das Schneidmesser eine steife Struktur
bzw. einen steifen Aufbau auf, was sich während des Aufschneidebetriebs vorteilhaft
auswirkt.
[0009] Da das Schneidenelement vom Träger lösbar ist, weist das erfindungsgemäße Schneidmesser
eine verbesserte Handhabbarkeit auf, da z.B. im Falle eines Messerwechsels das Schneidenelement
vom Träger abgenommen werden kann, während der Träger an der Aufschneidemaschine verbleiben
kann. Das abgenommene Schneidenelement kann z.B. nachgeschliffen und anschließend
wieder am Träger befestigt werden. Alternativ kann das abgenommene Schneidenelement
durch ein neues Schneidenelement ersetzt werden.
[0010] Da nur das Schneidenelement abgenommen werden muss, kann aufgrund der erzielten Gewichtsersparnis
ein Messerwechsel relativ leicht von einer Person durchgeführt werden. Dies ist insbesondere
vor dem Hintergrund relevant, dass immer größere Schneidleistungen im Zusammenhang
mit dem Betrieb von Hochleistungsslicern erreicht werden sollen. Dies führt zum Aufschneiden
von mehreren Produkten nebeneinander und somit zu breiten Schneidschächten und immer
größeren Schneidmessern. Besonders wirkt sich dies auf Maschinenkonzepte mit Sichelmessern
aus, weil diese nur um eine Drehachse rotieren und mit dem Schneidenverlauf den Arbeitswinkelbereich
abdecken müssen. Die Sichelmesser werden somit tendenziell immer größer. Die Schneiden
von Sichelmessern erhalten immer größere Radien und werden außerdem immer schmäler.
Die Handhabung durch nur eine Person, beispielsweise bei einem Messerwechsel, gelangt
daher möglicherweise an ihre Grenzen, insbesondere wenn ein herkömmliches, einstückig
ausgebildetes Sichelmesser ausgetauscht werden muss.
[0011] Der zentrale Träger kann mittels aus dem Stand der Technik bekannter Verbindungen
am Messerkopf einer Aufschneidemaschine befestigt werden bzw. befestigt sein. Der
Träger kann als eine Art Adapterplatte angesehen werden, die am Messerkopf verbleiben
kann. Der Träger bzw. dessen Außenumfang gibt die Dimensionierung für den Innenumfang
des Schneidenelements vor. Am Träger können unterschiedliche Schneidenelemente mit
unterschiedlich dimensionierten Schneiden angeordnet werden. Es lassen sich daher
unterschiedliche Messergrößen realisieren.
[0012] Ein passendes Schleif- und/oder Schärfgerät kann einen entsprechenden zentralen Träger
besitzen, um ein Schneidenelement zu bearbeiten.
[0013] Da im Aufschneidebetrieb sehr hohe Umlaufgeschwindigkeiten des Schneidmessers auftreten
können, bilden der Träger und das Schneidenelement vorzugsweise eine ausgewuchtete
Einheit.
[0014] Bevorzugt bildet der Außenumfang des Befestigungsbereichs des Trägers entlang der
Vorsprünge zumindest näherungsweise eine Wellenkontur und der Innenumfang des Fixierbereichs
des Schneidenelements bildet entlang der Rücksprünge eine, insbesondere radial außerhalb
verlaufende und mit der Wellenkontur der Vorsprünge bündige, komplementäre Wellenkontur.
Durch die Wellenkonturen ergibt sich ein günstiger Spannungsverlauf bezüglich der
Befestigung des Schneidenelements am Träger und im Hinblick auf die Beanspruchungen,
denen das Schneidmesser während des Schneidebetriebs ausgesetzt ist. Ferner lassen
sich die Wellenkonturen fertigungstechnisch einfach herstellen, da Ecken vermieden
werden. Umfasst sind erfindungsgemäß auch gezackte Konturverläufe, welche dann auch
wellenartig gestaltet sein können, aber keine oder nur kleine Radien aufweisen.
[0015] In Umfangsrichtung gesehen können die Vorsprünge und die Rücksprünge über einen Winkelbereich
verlaufen, der wenigstens annähernd dem Winkelbereich entspricht, über welchen sich
die Schneide erstreckt. Das Schneidmesser weist somit in dem Winkelbereich, in welchem
mittels der Schneide eine Durchtrennung eines Produkts erfolgen kann und der auch
als Arbeitswinkelbereich bezeichnet wird, aufgrund der dort vorgesehenen Vorsprünge
und Rücksprünge eine hohe Steifigkeit auf, was für den Aufschneidebetrieb von Vorteil
ist. Der gegenüber dem Arbeitswinkelbereich verbleibende Winkelbereich wird als Freiwinkelbereich
bezeichnet.
[0016] Der Befestigungsbereich weist vorzugsweise in dem verbleibenden Winkelbereich, also
wenigstens annähernd im Freiwinkelbereich, eine Bogenkontur auf. Umfasst sind als
Kontur im Freiwinkelbereich auch eine Gerade oder beliebige andere Verbindungsgeometrien.
Das Schneidenelement kann den Träger daher vollumfänglich umgeben und besitzt somit
eine geschlossene Außenkontur, wodurch die Stabilität und Verwindungssteifigkeit des
Schneidenelements erhöht wird. Dies bietet nicht nur während des Aufschneidebetriebs
Vorteile, sondern auch während der Fertigung und Bearbeitung des Schneidenelements,
bspw. in einer Schleifmaschine.
[0017] Alternativ kann das Schneidenelement eine Unterbrechung in einem Bereich außerhalb
der Erstreckung der Schneide aufweisen. Das Schneidenelement umgibt den Träger somit
nicht vollumfänglich, sondern es kann teilringförmig mit einer Unterbrechung ausgebildet
sein. Dadurch lässt sich eine Material- und Gewichtsersparnis erzielen.
[0018] Insbesondere kann das Schneidenelement ein Segment über - in Umfangsrichtung gesehen
- etwa zwei Drittel bis drei Viertel des Umfangs der Außenkante des Trägers bilden.
[0019] Vorzugsweise ragt bei einem unterbrochenen Schneidenelement ein in Umfangsrichtung
gesehen äußerer, radialer Vorsprung des Befestigungsbereichs bis in den Randbereich
des Schneidenelements hinein. Eine gute Abstützung und Krafteinleitung kann dadurch
im Randbereich sichergestellt werden.
[0020] Am Außenumfang des Befestigungsbereichs ist vorzugsweise ein umlaufender Bund angeordnet,
welcher eine Auf- und/oder Anlagefläche für den Fixierbereich bildet. Der Bund kann
sich durchgehend längs des Außenumfangs erstrecken oder eine oder mehrere Unterbrechungen
aufweisen.
[0021] Insbesondere steht der Bund in radialer Richtung gesehen über den Außenumfang des
Befestigungsbereichs nach außen hervor, so dass der Fixierbereich auf den Bund aufgelegt
bzw. in Anlage mit dem Bund gebracht werden kann.
[0022] Bevorzugt ist zwischen dem Außenumfang des Befestigungsbereichs und dem Bund eine
Stufe ausgebildet. In axialer Richtung gesehen entspricht die Höhe der Stufe vorzugsweise
zumindest annähernd der Dicke des Schneidenelements am Innenumfang. Das Schneidenelement
und der Träger können daher eine im Wesentlichen glatte Oberfläche bilden, wenn der
Fixierbereich des Schneidenelements auf dem Bund aufliegend in der Stufe angeordnet
ist.
[0023] Vorzugsweise weist der Befestigungsbereich, insbesondere am Bund, wenigstens eine
und bevorzugt mehrere in Umfangsrichtung versetzt zueinander liegende Befestigungseinrichtungen,
insbesondere Anschraubpunkte oder dergleichen, zum Befestigen des Schneidenelements
auf. Das Schneidenelement kann somit sicher am Träger befestigt werden.
[0024] Die Befestigungseinrichtungen können mit zugeordneten Fixiereinrichtungen am Schneidenelement
zusammenwirken, um das Schneidenelement am Träger zu befestigen.
[0025] Die Befestigungseinrichtungen und insbesondere die Anschraubpunkte können so angeordnet
und ausgebildet sein, dass sie in Kombination mit dem Bund bzw. den Vorsprüngen und
Rücksprüngen eine verbesserte und bevorzugt optimierte Aufnahme der während des Aufschneidebetriebs
auf das Schneidenelement wirkenden Kräfte erlauben. Die Verwindungssteifigkeit des
Schneidmessers lässt sich somit verbessern.
[0026] Die Befestigungseinrichtungen können zumindest im Wesentlichen nur innerhalb des
Winkelbereichs vorgesehen sein, welcher dem Winkelbereich entspricht, über den sich
die Schneide erstreckt. Die Befestigungseinrichtungen können daher nur im Arbeitswinkelbereich
des Schneidmessers liegen, während der Freiwinkelbereich frei von Befestigungseinrichtungen
ist.
[0027] Vorzugsweise bildet der Bund zwischen zwei benachbarten Vorsprüngen des Befestigungsbereichs
des Trägers einen jeweiligen Befestigungsabschnitt mit wenigstens einer Befestigungseinrichtung
aus. Der Fixierbereich des Schneidenelements bzw. ein zwischen die benachbarten Vorsprünge
eingreifender, nach radial innen ragender Abschnitt des Fixierbereichs kann mittels
der Befestigungseinrichtung an dem Befestigungsabschnitt des Bundes befestigt werden.
Der jeweilige Fixierbereichabschnitt kann sich zwischen zwei Rücksprüngen am Schneidenelement
nach radial innen erstrecken, so dass der Fixierbereichabschnitt in eine jeweilige
Einbauchung bzw. Einbuchtung zwischen den zwei Vorsprüngen am Träger hineinragt.
[0028] Der jeweilige Fixierbereichabschnitt des Schneidenelements kann somit auf den vom
Bund zwischen den Vorsprüngen gebildeten Befestigungsabschnitt aufgelegt und dort
befestigt werden. Da der Bund entlang des Außenumfangs des Befestigungsbereichs verläuft,
kann der Fixierbereichabschnitt allerdings nicht nur im Bereich des Befestigungsabschnitts
auf dem Bund aufliegen, sondern auch auf dem radial weiter außen liegenden Bereich
des Bundes, der sich längs der Vorsprünge erstreckt. Da die Vorsprünge vorzugsweise
eine Wellenkontur ausbilden, kann der Fixierbereichabschnitt des Schneidenelements
somit auf dem sich in etwa U-förmig zwischen den Vorsprüngen erstreckenden Bund aufliegen
und außerdem verhältnismäßig weit radial innen am Befestigungsabschnitt des Bunds
fixiert werden. Je nach Kontur der Vorsprünge und je nach Verlauf des Bunds längs
der Vorsprünge kann der Bund auch eine V-förmige oder anders geformte Auflagefläche
für einen jeweiligen Fixierbereichabschnitt ausbilden.
[0029] In Verbindung mit der Möglichkeit zur Befestigung der Fixierbereichabschnitte am
Bund ergibt sich eine Struktur, die in verbesserter Weise die Aufnahme von Schneidkräften
erlaubt, die während des Aufschneidebetriebs insbesondere in axialer Richtung auf
das Schneidenelement wirken. Die Schneidkräfte wirken als Druckkräfte besonders stark
im Bereich der radialen Vorsprünge des Befestigungsbereichs des Trägers und drücken
dort den radial inneren Rand des Schneidenelements auf den Bund. Gleichzeitig zu dieser
Druckspannung entstehen während des Aufschneidebetriebs an den Befestigungspunkten
Zugspannungen. Der relativ weit nach radial innen ragende Fixierbereichabschnitt des
Schneidenelements würde daher vom Bund abheben. Dem wirkt die Festlegung des Fixierbereichabschnitts
am Träger mittels einer jeweiligen Befestigungseinrichtung entgegen. Die Zugkräfte
können daher an den Befestigungspunkten aufgenommen und auf den Träger geleitet werden.
[0030] Durch die ineinander greifenden Vorsprünge und Rücksprünge des Trägers bzw. des Schneidenelements
und dem vom Außenumfang des Befestigungsbereichs nach radial außen ragenden Bund kann
eine spezielle Gestaltung des Außenumfangs des Trägers bzw. des Innenumfangs des Schneidenelements
geschaffen werden, die zumindest näherungsweise die Form von sich aneinanderreihenden,
z.B. U-förmigen Segmenten aufweist. Über die von den Segmenten gebildete jeweilige
relativ breite radiale Zone können die axial wirkenden Schneidkräfte gut aufgenommen
werden. Dadurch ist das Schneidmesser besonders stabil und weist während des Aufschneidebetriebs
eine hohe Verwindungssteifigkeit auf. Die Schneidqualität ist wegen der minimierten
Messerverformung entsprechend hoch.
[0031] Vorzugsweise liegen die Befestigungseinrichtungen zumindest annähernd auf einem Radius,
der näher an einem radial innersten Punkt des Außenumfangs einer zwischen den beiden
Vorsprüngen liegenden Einbauchung des Befestigungsbereichs liegt als an den radial
äußersten Punkten der beiden Vorsprünge. Die während des Aufschneidevorgangs auf das
Schneidenelement auftretenden axialen Zugkräfte können somit gut von den Befestigungseinrichtungen
aufgenommen und nach radial innen auf den Träger übertragen werden.
[0032] Alternativ kann eine jeweilige Befestigungseinrichtung zumindest annähernd auf einem
mittleren Radius liegen, welcher zwischen dem Radius, auf dem der radial innerste
Punkt der Einbauchung liegt, und den Radien, auf denen die radial äußersten Punkten
der beiden Vorsprünge liegen, liegt. Eine gute Aufnahme der während des Aufschneidevorgangs
auf das Schneidenelement wirkenden Zugkräfte ist dadurch möglich.
[0033] Die Befestigungseinrichtungen können zumindest annähernd auf einem Radius liegen,
welcher, von der Schneide aus gemessen, zumindest annähernd einem Viertel bis einem
Drittel des Schneidenradius entspricht. Die Lage der Befestigungseinrichtungen ist
somit an den Verlauf der Schneide angepasst. Außerdem können die während des Schneidenbetriebs
auftretenden Zugkräfte gut von den Befestigungseinrichtungen aufgenommen und auf den
Träger übertragen werden.
[0034] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Fixierbereich zu den
Befestigungseinrichtungen korrespondierende Fixiereinrichtungen auf. Eine jeweilige
Fixiereinrichtung kann dabei an einem jeweiligen, nach radial innen hervorstehenden
Fixierbereichabschnitt vorgesehen sein. Die Fixiereinrichtung kann dabei mit einer
jeweiligen Befestigungseinrichtung an den zwischen den Vorsprüngen liegenden Befestigungsabschnitten
des Bundes zusammenwirken, um das Schneidenelement am Träger zu befestigen.
[0035] Die Fixiereinrichtungen am Schneidenelement sind bevorzugt als Durchgangslöcher,
insbesondere Bohrungen, ausgebildet, während die Befestigungseinrichtungen am Träger
vorzugsweise als Gewindebolzen oder dergleichen ausgebildet sind, so dass das Schneidenelement
auf den Träger derart aufgesetzt werden kann, dass die Gewindebolzen durch die Durchgangslöcher
hindurchragen. Auf die Gewindebolzen können sodann Muttern aufgedreht werden, um das
Schneidenelement am Träger zu fixieren. Eine genaue Positionierung des Schneidenelements
am Träger kann dadurch erreicht werden.
[0036] Die Befestigungseinrichtungen am Träger können in einer alternativen Ausführungsform
als Gewindebohrungen ausgebildet sein. Das Schneidenelement kann dabei mittels Schrauben
am Träger lösbar befestigt werden.
[0037] Die Befestigungseinrichtungen und/oder Fixiereinrichtungen können auch von, insbesondere
automatischen oder halbautomatischen, Spannmitteln gebildet werden. Bei einem Spannmittel
kann es sich um eine Schnellspannung handeln, die federbelastet und/oder pneumatisch
betätigbar ist.
[0038] Vorzugsweise sind drei bis zehn, insbesondere fünf oder sechs, Befestigungseinrichtungen
und korrespondierende Fixiereinrichtungen über den Umfang verteilt am Träger bzw.
Schneidenelement vorgesehen. Dabei sind bei insgesamt sechs Befestigungseinrichtungen
bevorzugt vier Befestigungspunkte äquidistant zur Schneide angeordnet. Die zwei übrigen
Befestigungspunkte liegen in radialer Richtung gesehen weiter außen und somit näher
an der Schneide. Die Abweichungen können durch den Bauraum und eine Ausgleichsmasse
am Schneidmesser bedingt sein, um das Schneidmesser auszuwuchten.
[0039] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist jeder der Vorsprünge einen
radial äußersten Punkt auf, wobei die Abstände der radial äußersten Punkte aller Vorsprünge
zur Schneide zumindest annähernd gleich sind. Dies wirkt sich vorteilhaft auf die
Verwindungssteifigkeit des Schneidmessers aus. Der jeweilige Abstand, von der Schneide
aus gemessen, kann zumindest annähernd einem Viertel bis einem Fünftel des Schneidenradius
entsprechen. Dadurch kann zur Erreichung einer hohen Verwindungssteifigkeit des Schneidmessers
beigetragen werden. Außerdem ergibt sich eine kompakte Dimensionierung für das Schneidenelement,
wodurch dessen Handhabung verbessert wird.
[0040] Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung befindet sich zwischen je zwei
benachbarten Vorsprüngen eine, insbesondere hinter dem Bund liegende, Einbauchung
des Befestigungsabschnitts, deren Außenumfang einen jeweiligen radial am weitesten
innen liegenden Punkt aufweist, wobei die Abstände der radial am weitesten innen liegenden
Punkte aller Einbauchungen zur Schneide zumindest annähernd gleich groß sind. Dadurch
kann ebenfalls zur Erreichung einer hohen Verwindungssteifigkeit des Schneidmessers
beigetragen und eine kompakte Dimensionierung für das Schneidenelement erreicht werden.
[0041] An einer Seite des Trägers kann eine massive Zone und/oder eine Ausgleichsmasse angeordnet
sein, welche eine Erhebung ausbildet. Bei der Ausgleichsmasse kann es sich um eine
Massenanhäufung handeln. Die massive Zone und/oder die Ausgleichsmasse können zum
Auswuchten des Schneidmessers vorgesehen und entsprechend dimensioniert sein.
[0042] Die Oberfläche der Trägerseite kann wenigstens bereichsweise zwischen dem Außenumfang
des Befestigungsbereichs und der Kante der Oberseite der massiven Zone verlaufen.
Dadurch lässt sich eine geschlossene Oberfläche zwischen dem Außenumfang des Befestigungsbereichs
und der massive Zone ausbilden.
[0043] Die Oberfläche weist vorzugsweise eine wellenförmige dreidimensionale Kontur auf.
Durch die Form der Oberfläche können die Stabilität und Verwindungssteifigkeit des
Schneidmessers verbessert werden. Umfasst sind erfindungsgemäß auch gezackte Konturverläufe,
welche dann auch wellenartig gestaltet sein können, aber keine oder nur kleine Radien
aufweisen.
[0044] Bevorzugt ist die Oberfläche wenigstens bereichsweise derart ausgebildet, dass von
jedem Punkt wenigstens eines Abschnitts des Außenumfangs eine Verbindungslinie zur
Kante der Oberseite verläuft. Insbesondere kann die jeweilige Verbindungslinie in
radialer Richtung zur Drehachse des Schneidmessers hin verlaufen. Es ergibt sich eine
dreidimensionale Geometrie, durch welche die Stabilität und Verwindungssteifigkeit
des Schneidmessers verbessert wird.
[0045] Die größte Materialstärke kann in der massiven Zone durch die erforderlichen Wuchtmassen
vorhanden sein. Von dort ausgehend kann strahlenförmig jeder Punkt entlang der mehrfach
wechselnden radialen Erstreckung des Befestigungsbereiches, insbesondere dessen Eckbereich
mit einer einheitlichen Materialstärke am Außenumfang, angebunden sein. Durch die
unterschiedlichen Entfernungen und somit unterschiedlich lange Linien ergibt sich
entlang des Umfangs eine leicht wellenförmige Oberflächenkontur. Diese ist im Auslaufbereich
der Schneide, also am größten Schneidenradius, relativ flach und zum Anfangsbereich
der Schneide hin, also am kleinsten Schneidenradius, relativ steil. Die Anbindung
zwischen jedem Punkt entlang der mehrfach wechselnden radialen Erstreckung des Befestigungsbereiches
und dem massiven Zentrumsbereich kann nicht nur als gerade Linie verstanden werden,
sondern als Teil einer dreidimensionalen Oberflächenkontur. Die gedachte Verbindungslinie
kann - zumindest auf Teilabschnitten - auch durch eine berechnete Dickenvariation
bzw. Querschnittserhöhung stufenförmig oder bogenförmig, bezogen auf die Schneidenebene,
verlaufen. Die jeweilige Linie kann somit einen geraden, stufenförmigen oder bogenförmigen
Verlauf aufweisen.
[0046] Die Oberfläche kann von einer dünnen Wand gebildet werden, wobei zwischen der Wand
und der gegenüberliegenden Seite des Trägers ein wahlweise gefüllter Hohlraum ausgebildet
ist. Der Hohlraum kann abgedichtet, evakuiert oder mit Inertgas oder einem anderen
Füllmaterial, wie etwa Leichtmetall, Schaumwerkstoff, Metallschaum-Werkstoff, oder
einem Fluid gefüllt sein. Alternativ kann der Bereich zwischen der Oberfläche und
der gegenüberliegenden Wand des Trägers massiv ausgebildet sein.
[0047] Die insbesondere wellenförmige Oberfläche kann am äußeren Rand mit der gegenüberliegenden
Wand verbunden sein. Die gegenüberliegende Wand kann eine Art rückwärtige Grundplatte
für den Träger bilden. An der Wand kann auch eine Verbindungseinrichtung zur Anbringung
des Schneidmessers an einer Aufschneidemaschine angeordnet sein. Außerdem kann die
Wand Ausfräsungen zur Gewichtsoptimierung und/oder Wuchttaschen aufweisen.
[0048] Bei dem Schneidmesser kann es sich nicht nur um ein Sichelmesser handeln, sondern
auch um ein Kreismesser.
[0049] Mit radialer Richtung ist insbesondere eine von der Drehachse des Schneidmessers
weglaufende radiale Richtung gemeint. Mit axialer Richtung ist insbesondere eine längs
der Drehachse verlaufende Richtung gemeint.
[0050] Durch das erfindungsgemäße Schneidmesser wird ein leicht handhabbares Messer, insbesondere
Sichelmesser, für Hochleistungs-Aufschneidemaschinen geschaffen. Ein einfacher Messerwechsel,
auch durch nur eine Person, ist möglich. Nur das Schneidenelement, das als Teil oder
Funktionselement des Messers angesehen werden kann, muss abgenommen werden, während
der Träger, der als Aufnahmeelement für das Schneidenelement angesehen werden kann,
am Schneidkopf verbleiben kann. Eine Optimierung des Schneidergebnisses durch den
steifen Aufbau des Messers und eine Optimierung der Biegesteifigkeit im Schneidenbereich
unter Belastung im Aufschneidebetrieb kann aufgrund der Form des Trägers und des Schneidenelements
erreicht werden. Das Messer kann außerdem recht einfach gefertigt werden. Ferner ist
eine feste Anbindung des Schneidenelements am Träger möglich. Mehrere vorgesehene
Druckpunkte im Befestigungsbereich können Toleranzen zwischen dem Schneidenelement
und dem Träger gut ausgleichen. Durch eine wellenförmige Gestaltung im Befestigungsbereich
und die Befestigung über eine relativ breite radiale Zone ist das Schneidmesser sehr
stabil. Betriebskräfte, welche in axialer Richtung auf die Schneide wirken, werden
durch die verbesserte Steifigkeit gut aufgenommen. Eine hohe Montagesicherheit durch
genaue und für einen Bediener eindeutige Positionierung an allen Schnittstellen lässt
sich einfach bewerkstelligen. Außerdem kann ein Massenausgleich auf der Messer-Vorderseite
durch die massive Zone erreicht werden. Natürlich kann dieser auch mit Massen auf
der Messer-Rückseite kombiniert werden. Am Träger vorgesehene Wuchtmassen müssen nicht
mehr demontiert werden, sondern können mit dem Träger am Messerkopf verbleiben.
[0051] Die Erfindung betrifft auch ein Schneidenelement für ein Schneidmesser für eine Maschine
zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten, insbesondere Hochgeschwindigkeitsslicer,
wobei das Schneidenelement teilringförmig oder ringförmig ausgebildet ist, an seinem
Außenumfang eine radial nach außen weisende Schneide aufweist und an seinem Innenumfang
einen Fixierbereich zur Befestigung des Schneidenelements an einem Träger aufweist,
und wobei in Umfangsrichtung gesehen der Fixierbereich einen und bevorzugt mehrere
Rücksprünge nach radial außen aufweist.
[0052] Die hierin im Zusammenhang mit dem Schneidenelement erwähnten Merkmale können auch
bei dem für sich beanspruchten Schneidenelement realisiert sein.
[0053] Die Erfindung betrifft außerdem eine Messeraufnahme für ein Schneidmesser für eine
Maschine zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten, insbesondere Hochgeschwindigkeitsslicer,
wobei die Messeraufnahme als Träger für ein erfindungsgemäßes Schneidenelement ausgebildet
ist.
[0054] Die hierin im Zusammenhang mit dem Träger erwähnten Merkmale können auch bei der
beanspruchten Messeraufnahme vorhanden sein.
[0055] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand einer vorteilhaften Ausführungsform
und unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Vorderseite eines erfindungsgemäßen Schneidmessers,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Vorderseite des Schneidmessers von Fig. 1,
- Fig. 3
- das Schneidmesser von Fig. 1 in einer geschnittenen perspektivischen Darstellung,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht der in den Fig. 1 bis 3 sichtbaren Vorderseite des Schneidenelements
des Schneidmessers,
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht der Rückseite des Schneidenelements, und
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht der in den Fig. 1 bis 3 sichtbaren Vorderseite des zentralen
Trägers des Schneidmessers.
[0056] Das dargestellte Schneidmesser 11 umfasst einen zentralen Träger 13 zur Befestigung
des Schneidmessers 11 an einer Aufschneidemaschine für Lebensmittelprodukte, die auch
als Hochgeschwindigkeitsslicer bekannt sind. Die Verbindungseinrichtungen zum Befestigen
des Schneidmessers 11 an der Aufschneidemaschine sind auf der nicht gezeigten Rückseite
des Trägers 13 angeordnet. Mit diesen Verbindungseinrichtungen lässt sich das Schneidmesser
11 in an sich bekannter Weise an der Aufschneidemaschine anbringen, so dass es um
seine in Fig. 1 beispielhaft eingezeichnete Drehachse D rotieren kann.
[0057] Das Schneidmesser 11 umfasst ein ringförmig ausgebildetes Schneidenelement 15, das
an seinem Außenumfang eine radial nach außen weisende Schneide 17 aufweist. Die Drehachse
D verläuft senkrecht zur Ebene, in welcher sich die Schneide 17 erstreckt.
[0058] Das Schneidenelement 15 ist am Träger 13 lösbar befestigt. Dabei weist der Träger
13 an seinem Außenumfang einen Befestigungsbereich 19 auf, an welchem zur Befestigung
des Schneidenelements 15 am Träger 13 ein am Innenumfang des Schneidenelements 15
ausgebildeter Fixierbereich 21 lösbar befestigt bzw. befestigbar ist. Genauer weist
- in Umfangsrichtung U gesehen - der Befestigungsbereich 19 des Trägers 13 mehrere
versetzt zueinander ausgebildete und nach radial außen gerichtete Vorsprünge 23 auf.
Der Fixierbereich 21 weist komplementär zu den Vorsprüngen 23 ausgebildete, in Umfangsrichtung
U versetzt zueinander liegende Rücksprünge 25 auf, welchen die Vorsprünge 23 zugeordnet
sind. Bei bestimmungsgemäß am Träger 13 befestigtem Schneidenelement 15 greift, wie
in Fig. 1 gesehen werden kann, ein jeweiliger Vorsprung 23 in den jeweiligen, zugeordneten
Rücksprung 25 ein.
[0059] Der Außenumfang des Befestigungsbereichs 19 weist entlang der Vorsprünge 23 zumindest
näherungsweise eine Wellenkontur auf. Der Innenumfang des Schneidenelements 17 weist
entlang der Rücksprünge 25 ebenfalls eine, radial außerhalb verlaufende und mit der
Wellenkontur der Vorsprünge 23 bündige, komplementäre Wellenkontur auf, wie Fig. 1
zeigt. Der Befestigungsbereich 19 des Trägers 13 weist somit aufgrund der Vorsprünge
23 zumindest über einen Teil längs seines Außenumfangs gesehen einen Verlauf mit mehrfach
wechselnder radialer Erstreckung auf.
[0060] In Umfangsrichtung U gesehen verlaufen die Vorsprünge 23 und die Rücksprünge 25 über
einen Winkelbereich W1, der wenigstens annähernd dem Winkelbereich W2 entspricht,
über welchen sich die Schneide 17 erstreckt und der somit zumindest annähernd dem
Arbeitswinkelbereich des Schneidmessers 11 entspricht (vgl. Fig. 2). In dem verbleibenden
Winkelbereich, der zumindest annähernd dem Freiwinkelbereich des Schneidmessers 11
entspricht, weist der Befestigungsbereich 19 zumindest annähernd eine Bogenkontur
51 auf.
[0061] Wie dargestellt, umgibt das Schneidenelement 15 den Träger 13 vollumfänglich, so
dass das Schneidenelement 15 zumindest von der Grundform her in Art eines geschlossenen
Rings ausgebildet ist. Das Schneidenelement 15 kann alternativ allerdings auch in
einem Bereich außerhalb der Erstreckung der Schneide 17 in Umfangsrichtung U gesehen
eine Unterbrechung aufweisen, so dass das Schneidenelement 15 somit von der Grundform
her teilringförmig ausgebildet sein kann (nicht gezeigt). Durch die Unterbrechung
kann Material eingespart werden, während ein geschlossenes Schneidenelement 15 stabiler
ist.
[0062] Am Außenumfang des Befestigungsbereichs 19 ist ein umlaufender Bund 27 (vgl. Fig.
6) angeordnet, welcher eine Auf- und/oder Anlagefläche für den Fixierbereich 21 des
Schneidenelements 15 bildet. Der radial innenliegende Abschnitt des Fixierbereichs
21 bzw. des Schneidenelements 15 kann somit von der in Fig. 6 oben liegenden Vorderseite
her gesehen auf dem Bund 27 zur Auflage gebracht werden.
[0063] Dabei ist es vorteilhaft, wenn, wie Fig. 6 zeigt, zwischen dem Außenumfang des Befestigungsbereichs
19 und dem Bund 27 eine Stufe 29 ausgebildet ist. Die Höhe der Stufe 29 ist vorzugsweise
so gewählt, dass sie zumindest annähernd der Dicke des Schneidenelements 15 am Innenumfang
entspricht, so dass im Übergangsbereich zwischen dem Schneidenelement 15 und dem Träger
13 eine im Wesentlichen glatte Oberfläche realisiert werden kann.
[0064] Zwischen zwei benachbarten Vorsprüngen 23 bildet der Bund 27 einen jeweiligen Befestigungsabschnitt
33 aus, an welchem jeweils eine Befestigungseinrichtung 31 angeordnet ist (vgl. Fig.
6). Zur Ausbildung eines jeweiligen Befestigungsabschnitts 33 in Form einer Auflagefläche
ist der Bund 27 in radialer Richtung gesehen in Bezug auf den übrigen Bund 27, der
keinen Befestigungsabschnitt 33 ausbildet, verbreitert.
[0065] Die Befestigungseinrichtungen 31 liegen in Umfangsrichtung U gesehen versetzt zueinander.
Bei den Befestigungseinrichtungen 31 handelt es sich gemäß dem dargestellten Beispiel
um Stehbolzen mit einem Außengewinde. Die in Fig. 6 gezeigten Muttern können zur Anbringung
des Schneidenelements 15 entfernt werden. Bei den Befestigungseinrichtungen 31 kann
es sich auch um einen jeweiligen Anschraubpunkt handeln, um das Schneidenelement 15
mittels Schrauben in einem Gewinde am Träger 13 befestigen zu können.
[0066] Der Fixierbereich 21 weist zu den Befestigungseinrichtungen 31 korrespondierende
Fixiereinrichtungen auf, bei denen es sich im dargestellten Beispiel um Bohrungen
35 handelt. Eine jeweilige Bohrung 35 ist an einem Fixierbereichabschnitt 37 ausgebildet,
welcher, wie die Fig. 4 und 5 zeigen, zwischen zwei benachbarten Rücksprüngen 25 nach
radial innen hervorsteht.
[0067] Zur Anbringung des Schneidenelements 15 am Träger 13 wird die in Fig. 5 gezeigte
Rückseite des Schneidenelements 15 der in Fig. 6 gezeigten Vorderseite des Trägers
13 zugewandt und das Schneidenelement 15 wird in dieser Ausrichtung auf den Träger
13 aufgesetzt. Die Stehbolzen 31 nehmen dabei die Bohrungen 35 auf. Anschließend werden
die Muttern auf die Stehbolzen 31 aufgeschraubt, um das Schneidenelement 15 am Träger
13 zu fixieren.
[0068] Bei am Träger 13 befestigtem Schneidenelement 15 liegt der jeweilige in die Einbauchung
zwischen zwei Vorsprüngen 23 des Trägers 13 hineinragende Fixierbereichabschnitt 37
des Schneidenelements 15, wie insbesondere aus der Zusammenschau der Fig. 5 und 6
ersichtlich ist, auf dem vom Bund 27 zwischen den Vorsprüngen 23 gebildeten Befestigungsabschnitt
33 auf und ist dort befestigt. Da der Bund 27 entlang des Außenumfangs des Befestigungsbereichs
19 verläuft, liegt der jeweilige Fixierbereichabschnitt 37 allerdings nicht nur im
Bereich des Befestigungsabschnitts 33 auf dem Bund 27 auf, sondern auch auf dem radial
weiter außen liegenden Bereich des Bundes 27, der sich längs der Vorsprünge 23 erstreckt.
[0069] Aufgrund der Wellenkontur der Vorsprünge 23 bildet der Bund 27 eine in etwa U-förmig
verlaufende Auflagefläche für einen jeweiligen Fixierbereichabschnitt 37 aus. In Verbindung
mit der Befestigung der Fixierbereichabschnitte 37 am Bund 27 ergibt sich eine Struktur
für das Schneidmesser 11, die in verbesserter Weise die Aufnahme von axial auf das
Schneidenelement 15 wirkenden Schneidkräften erlaubt. Diese wirken als Druckkräfte
besonders stark im Bereich der radialen Vorsprünge 23 des Befestigungsbereichs 19
des Trägers 13 und drücken dort den radial inneren Rand des Schneidenelements 15 auf
den Bund 27. Gleichzeitig zu dieser Druckspannung entstehen während des Aufschneidebetriebs
jeweils an den dazwischen liegenden Befestigungspunkten mit den Befestigungseinrichtungen
31 Zugspannungen, die von den Befestigungspunkten aufgenommen und auf den Träger 13
übertragen werden.
[0070] Durch die ineinander greifenden Vorsprünge 23 und Rücksprünge 25 des Trägers 13 bzw.
Schneidenelements 15 und dem vom Außenumfang des Befestigungsbereichs 19 nach radial
außen ragenden Bund 27 ergibt sich eine Gestaltung des Außenumfangs des Trägers 13
bzw. des Innenumfangs des Schneidenelements 15, die zumindest näherungsweise die Form
von sich aneinanderreihenden U-förmigen Segmenten aufweist. Über die von den Segmenten
gebildete jeweilige relativ breite radiale Verbindungszone können die axial wirkenden
Schneidkräfte gut aufgenommen werden. Dadurch wird das Schneidmesser 11 stabil und
weist während des Aufschneidebetriebs eine hohe Verwindungssteifigkeit auf. Die Schneidqualität
ist wegen der minimierten Messerverformung entsprechend hoch. Bei dem dargestellten
Beispiel sind die Befestigungseinrichtungen 31 in Umfangsrichtung U gesehen zumindest
im Wesentlichen nur innerhalb des Winkelbereichs W1 vorgesehen, welcher dem Winkelbereich
W2 entspricht, über den sich die Schneide 17 erstreckt.
[0071] Wie z.B. aus der Zusammenschau der Fig. 1 und 6 ersichtlich ist, liegt eine jeweilige
Befestigungseinrichtung 31 zumindest annähernd auf einem Radius, bezogen auf eine
von der Drehachse D ausgehende radiale Richtung, der näher an einem radial innersten
Punkt P (vgl. Fig. 6) des Außenumfangs einer zwischen zwei jeweiligen Vorsprüngen
23 liegenden Einbauchung des Befestigungsbereichs 19 liegt als an den radial äußersten
Punkten Q (vgl. Fig. 6) der Vorsprünge 25.
[0072] Alternativ kann eine jeweilige Befestigungseinrichtung 31 zumindest annähernd auf
einem mittleren Radius zwischen dem Radius, auf dem der radial innerste Punkt P der
Einbauchung liegt, und den Radien, auf denen die radial äußersten Punkte Q der beiden
benachbarten Vorsprünge 23 liegen.
[0073] Die Befestigungseinrichtungen 19 liegen wenigstens annähernd auf einem Radius, welcher
- von der Schneide 17 aus gemessen - zumindest annähernd einem Viertel bis einem Drittel
des Schneidenradius entspricht. Die Lage der Befestigungseinrichtungen 19 kann daher
an den Verlauf der Schneide 17 angepasst sein.
[0074] Die Abstände der radial äußersten Punkte Q aller Vorsprünge 23 zur Schneide 17 können
zumindest im Wesentlichen gleich sein. Vorzugsweise entspricht der jeweilige Abstand,
von der Schneide 17 aus gemessen, zumindest annähernd einem Viertel bis einem Fünftel
des Schneidenradius. Die Abstände P der radial am weitesten innenliegenden Punkte
P aller Einbauchungen zur Schneide 17 können ebenfalls zumindest annähernd gleich
groß sein.
[0075] An der Vorderseite des Trägers 13 ist eine massive Zone 39, bei der es sich auch
um eine Ausgleichsmasse handeln kann, angeordnet, welche eine Erhebung ausbildet.
[0076] Die die Vorderseite bildende Oberfläche 43 des Trägers 13 verläuft zwischen dem Außenumfang
des Befestigungsbereichs 19 und der Kante 41 der Oberseite der massiven Zone 39. Die
Oberfläche 43 ist derart ausgebildet, dass von jedem Punkt des Außenumfangs eine Verbindungslinie
45 zur Kante 41 der Oberseite der massiven Zone 39 verläuft. Aufgrund der unterschiedlichen
Längen der Verbindungslinien 45 ergibt sich eine wellenförmige dreidimensionale Oberfläche
43.
[0077] Die Oberfläche 43 wird von einer dünnen Wand gebildet. Zwischen der Wand und der
gegenüberliegenden Rückseite 47 des Trägers 13 ist ein wahlweise gefüllter Hohlraum
49 ausgebildet (vgl. Fig. 3). Dieser Bereich kann allerdings auch massiv ausgebildet
sein.
Bezugszeichenliste
[0078]
- 11
- Schneidmesser
- 13
- Träger
- 15
- Schneidenelement
- 17
- Schneide
- 19
- Befestigungsbereich
- 21
- Fixierbereich
- 23
- Vorsprung
- 25
- Rücksprung
- 27
- Bund
- 29
- Stufe
- 31
- Befestigungseinrichtung
- 33
- Befestigungsabschnitt
- 35
- Fixiereinrichtung
- 37
- Fixierbereichabschnitt
- 39
- massive Zone
- 41
- Kante
- 43
- Oberfläche
- 45
- Verbindungslinie
- 47
- Rückseite
- 49
- Hohlraum
- 51
- Bogenkontur
1. Schneidmesser, insbesondere Sichelmesser, für eine Maschine zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
insbesondere Hochgeschwindigkeitsslicer, umfassend
einen zentralen Träger (13) zur Befestigung des Schneidmessers (11) an der Maschine,
und
ein teilring- oder ringförmig ausgebildetes Schneidenelement (15), das an seinem Außenumfang
eine radial nach außen weisende Schneide (17) aufweist,
wobei der Träger (13) an seinem Außenumfang einen Befestigungsbereich (19) aufweist,
an welchem zur Befestigung des Schneidenelements (15) am Träger (13) ein am Innenumfang
des Schneidenelements (15) ausgebildeter Fixierbereich (21) lösbar befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
in Umfangsrichtung (U) gesehen der Befestigungsbereich (19) wenigstens einen und bevorzugt
mehrere versetzt zueinander ausgebildete und nach radial außen gerichtete Vorsprünge
(23) und der Fixierbereich (21) komplementär zu dem oder den Vorsprüngen (23) wenigstens
einen und bevorzugt mehrere Rücksprünge (25) aufweist, welchen die Vorsprünge (23)
zugeordnet sind.
2. Schneidmesser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Außenumfang des Befestigungsbereichs (19) entlang der Vorsprünge (23) zumindest
näherungsweise eine Wellenkontur und der Innenumfang des Schneidenelements (15) entlang
der Rücksprünge (25) eine, insbesondere radial außerhalb verlaufende und mit der Wellenkontur
der Vorsprünge (23) des Trägers (13) bündige, komplementäre Wellenkontur bilden.
3. Schneidmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in Umfangsrichtung (U) gesehen die Vorsprünge (23) und die Rücksprünge (25) über einen
Winkelbereich (W1) verlaufen, der wenigstens annähernd dem Winkelbereich (W2) entspricht,
über welchen sich die Schneide (17) erstreckt, wobei insbesondere
der Befestigungsbereich (19) in dem verbleibenden Winkelbereich eine Bogenkontur (51)
aufweist.
4. Schneidmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schneidenelement (15) den Träger (13) vollumfänglich umgibt oder in einem Bereich
außerhalb der Erstreckung der Schneide (17) in Umfangsrichtung (U) gesehen eine Unterbrechung
aufweist, und/oder dass am Außenumfang des Befestigungsbereichs (19) ein insbesondere
umlaufender Bund (27) angeordnet ist, welcher eine Auf- und/oder Anlagefläche für
den Fixierbereich (21) bildet, wobei, bevorzugt, zwischen dem Außenumfang des Befestigungsbereichs
(19) und dem Bund (27) eine Stufe (29) ausgebildet ist.
5. Schneidmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Befestigungsbereich (19), insbesondere am Bund (27), wenigstens eine und bevorzugt
mehrere in Umfangsrichtung (U) versetzt zueinander liegende Befestigungseinrichtungen
(31), insbesondere Anschraubpunkte, zum Befestigen des Schneidenelements (15) aufweist,
wobei insbesondere die Befestigungseinrichtungen (31) zumindest im Wesentlichen nur
innerhalb des Winkelbereichs vorgesehen sind, welcher dem Winkelbereich entspricht,
über den sich die Schneide (17) erstreckt.
6. Schneidmesser nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bund (27) zwischen zwei benachbarten Vorsprüngen (23) einen jeweiligen Befestigungsabschnitt
(33) mit einer Befestigungseinrichtung (31) bildet.
7. Schneidmesser nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungseinrichtung (31) zumindest annähernd auf einem Radius liegt, der näher
an einem radial innersten Punkt (P) des Außenumfangs einer zwischen den beiden Vorsprüngen
(23) liegenden Einbauchung des Befestigungsbereichs (19) liegt als an den radial äußersten
Punkten (Q) der Vorsprünge (23), oder
dass die Befestigungseinrichtung (31) zumindest annähernd auf einem mittleren Radius
zwischen dem Radius, auf dem der radial innerste Punkt (P) der Einbauchung liegt,
und den Radien, auf denen die radial äußersten Punkten (Q) der beiden Vorsprünge (23)
liegen, liegt.
8. Schneidmesser nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungseinrichtungen (31) zumindest annähernd auf einem Radius liegen, welcher,
von der Schneide (17) aus gemessen, zumindest annähernd einem Viertel bis einem Drittel
des Schneidenradius, insbesondere bezogen auf den Drehpunkt des Schneidmessers, entspricht.
9. Schneidmesser nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Fixierbereich (21) zu den Befestigungseinrichtungen (31) korrespondierende Fixiereinrichtungen
(35), insbesondere Bohrungen, aufweist, wobei insebsondere
der Fixierbereich (21) zwischen benachbarten Rücksprüngen (25) einen jeweiligen gegenüber
den Rücksprüngen (25) nach radial innen hervorstehenden Fixierbereichabschnitt (37)
mit einer jeweiligen Fixiereinrichtung (35) aufweist.
10. Schneidmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeder der Vorsprünge (23) einen radial äußersten Punkt (Q) aufweist, wobei die Abstände
der radial äußersten Punkte (Q) aller Vorsprünge (23) zur Schneide (17) zumindest
annähernd gleich sind, wobei insbesondere der jeweilige Abstand, von der Schneide
(17) aus gemessen, zumindest annähernd einem Viertel bis einem Fünftel des Schneidenradius
entspricht.
11. Schneidmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen je zwei benachbarten Vorsprüngen (23) eine, insbesondere hinter dem Bund
(27) liegende, Einbauchung des Befestigungsabschnitts (33) liegt, deren Außenumfang
einen jeweiligen radial am weitesten innen liegenden Punkt (P) aufweist, wobei die
Abstände der radial am weitesten innen liegenden Punkte (P) aller Einbauchungen zur
Schneide (17) zumindest annähernd gleich groß sind.
12. Schneidmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
an einer Seite des Trägers (13) eine massive Zone (39) und/oder eine Ausgleichsmasse
angeordnet ist, welche eine Erhebung ausbildet, wobei insbesondere
die Oberfläche (43) der Trägerseite wenigstens bereichsweise zwischen dem Außenumfang
des Befestigungsbereichs (19) und der Kante (41) der, vorzugsweise flachen, Oberseite
der massiven Zone (39) verläuft, wobei die Oberfläche (43) insbesondere eine wellenförmige
Kontur aufweist, wobei insbesondere
die Oberfläche (43) wenigstens bereichsweise derart ausgebildet ist, dass von jedem
Punkt wenigstens eines Abschnitts des Außenumfangs eine Verbindungslinie (45) zur
Kante (41) der Oberseite verläuft, wobei, bevorzugt, die jeweilige Verbindungslinie
(45) in radialer Richtung zur Drehachse (D) des Schneidmessers (11) hin verläuft,
und/oder wobei, bevorzugt, die jeweilige Linie (45) einen geraden, stufenförmigen
oder bogenförmigen Verlauf aufweist.
13. Schneidmesser nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Oberfläche (43) von einer dünnen Wand gebildet wird, wobei zwischen der Wand und
der gegenüberliegenden Seite des Trägers (13) ein wahlweise gefüllter Hohlraum (49)
ausgebildet ist, oder
dass der Bereich zwischen der Oberfläche (43) und der gegenüberliegenden Wand des
Trägers (13) massiv ausgebildet ist.
14. Schneidenelement für ein Schneidmesser (11) für eine Maschine zum Aufschneiden von
Lebensmittelprodukten, insbesondere Hochgeschwindigkeitsslicer, wobei das Schneidenelement
(15) teilringförmig oder ringförmig ausgebildet ist, an seinem Außenumfang eine radial
nach außen weisende Schneide (17) aufweist und an seinem Innenumfang einen Fixierbereich
(21) zur Befestigung des Schneidenelements (15) an einem Träger (13) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
in Umfangsrichtung (U) gesehen der Fixierbereich (21) einen und bevorzugt mehrere
radiale Rücksprünge (25) nach außen aufweist.
15. Messeraufnahme für ein Schneidmesser (11) für eine Maschine zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
insbesondere Hochgeschwindigkeitsslicer,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Messeraufnahme als Träger (13) für ein Schneidenelement (15) gemäß Anspruch 14
ausgebildet ist.