[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Zerteilen von festem
Material gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Vorrichtungen zum Zerteilen von festem Material sind in unterschiedlichen Ausführungsformen
bekannt und publiziert.
[0003] Insbesondere zum Zerteilen von festem Material wie Gestein und großen Gesteinsbrocken
ist es bekannt, an einem Arbeitsgerät einen Bohrer, insbesondere einen Bohrhammer,
anzubringen, um mit diesem Bohrer eine Reihe von Bohrungen entlang einer gewünschten
Teilungslinie vorzusehen. In einem weiteren Schritt kann in eine der Bohrungen eine
Spaltvorrichtung eingebracht werden. Diese umfasst meist einen Spaltfortsatz, der
über einen Antrieb aufgeweitet werden kann, sodass das feste Material entlang der
durch die Bohrungen definierten Teilungslinie gespalten wird.
[0004] Insbesondere bei großen Dimensionen und längeren Teilungslinien kann es notwendig
sein, mehrere Spaltvorrichtungen vorzusehen um eine Zerteilung des Materials zu bewirken.
In der Praxis werden hierzu mehrere Spaltvorrichtungen manuell oder durch mehrere
Arbeitsgeräte zur Spaltung des Gesteins in die Bohrlöcher eingeführt.
[0005] Nachteilig an diesen herkömmlichen Verfahren ist, dass der Gerätewechsel von Bohreinrichtung
zu Spaltvorrichtung mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden ist. Darüber hinaus
gestaltet sich das Einführen mehrerer Spaltvorrichtungen in die gewünschten Bohrungen
in der Praxis als schwierig, da die Spaltvorrichtungen millimetergenau in die Bohrlöcher
eingeführt werden müssen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es nun, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden.
Insbesondere umfasst dies, dass eine Vorrichtung und ein Verfahren geschaffen werden,
die eine einfache und effiziente Zerteilung von festem Material ermöglichen.
[0007] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird insbesondere durch die Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche gelöst.
[0008] Gegebenenfalls betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Zerteilen von festem Material,
umfassend: einen mit einem Arbeitsgerät oder mit dem Werkzeugträger des Arbeitsgeräts
verbindbaren oder verbundenen Geräteträger, ein mit dem Geräteträger verbundenes Zentriermittel
zur Lagezentrierung des Geräteträgers gegenüber dem festem Material, mindestens eine
an dem Geräteträger angebrachte Bohranordnung zur Herstellung mehrerer Bohrungen bei
lagezentriertem Geräteträger, wobei die Bohrungen im Wesentlichen entlang einer Bohrkontur
an voneinander beabstandet angeordneten Bohrstellen im festen Material vorgesehenen
sind oder werden.
[0009] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass mehrere beweglich an dem Geräteträger angebrachte
Spaltvorrichtungen vorgesehen sind, die jeweils einen entlang einer Spaltachse verlaufenden
Spaltfortsatz aufweisen, dass die Spaltvorrichtungen über eine Bewegungsvorrichtung
bei lagezentriertem Geräteträger entlang der Bohrkontur und quer zur Spaltachse zu
den durch den zuvor durch die Bohranordnung erstellten Bohrstellen bewegbar angeordnet
sind, und dass die Spaltfortsätze der Spaltvorrichtungen zum Spalten des festen Materials
jeweils entlang der Spaltachse in die Bohrungen einführbar oder eingeführt sind.
[0010] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Bohranordnung mindestens eine entlang der
Bohrkontur beweglich an dem Geräteträger angebrachte Bohreinrichtung umfasst, dass
die Bohreinrichtung einen entlang einer Bohrachse verlaufenden Bohrer umfasst, dass
der Bohrer zur Herstellung einer Bohrung, insbesondere an einer Lafette, entlang der
Bohrachse von einer zurückgezogenen Stellung in eine Bohrstellung verlagerbar oder
verlagert ist, dass die Bohreinrichtung, zur Herstellung mehrerer Bohrungen, über
die Bewegungsvorrichtung bei lagezentriertem Geräteträger und bei zurückgezogenem
Bohrer entlang einer Bohrkontur quer zur Bohrachse zu mehreren Bohrstellen bewegbar
ist, und dass die Bohreinrichtung, zur Schaffung eines Freiraums für die Spaltvorrichtungen,
über die Bewegungsvorrichtung bei lagezentriertem Geräteträger und bei zurückgezogenem
Bohrer entlang der Bohrkontur quer zur Bohrachse von den Bohrstellen wegbewegbar ist.
[0011] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Bohranordnung mehrere entlang der Bohrkontur
beweglich an dem Geräteträger angebrachte Bohreinrichtungen umfasst, dass die Bohreinrichtungen
jeweils einen entlang einer Bohrachse verlaufenden Bohrer umfassen, dass die Bohrer
zur Herstellung mehrerer Bohrlöcher, insbesondere an Lafetten, entlang der Bohrachsen
von einer zurückgezogenen Stellung in eine Bohrstellung verlagerbar oder verlagert
sind, und dass die Bohreinrichtungen, insbesondere zur Schaffung eines Freiraums für
die Spaltvorrichtungen, über die Bewegungsvorrichtung bei lagezentriertem Geräteträger
und bei zurückgezogenem Bohrer entlang einer Bohrkontur quer zur Bohrachse bewegbar
sind.
[0012] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Bewegungsvorrichtung des Geräteträgers mindestens
eine oder genau eine Führungsschiene umfasst, entlang derer die Bohreinrichtung, die
Bohreinrichtungen und/oder die Spaltvorrichtungen geführt bewegbar angeordnet sind.
[0013] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Bewegungsvorrichtung des Geräteträgers mindestens
einen Antrieb zur Verlagerung der mindestens einen Bohreinrichtung und der Spaltvorrichtungen
entlang der Bohrkontur zu den Bohrstellen umfasst, und/oder dass jede Spaltvorrichtung
und jede Bohreinrichtung einen eigenen, insbesondere unabhängig steuerbaren, Antrieb
zur Verlagerung der Spaltvorrichtung beziehungsweise der Bohreinrichtung entlang des
Geräteträgers und/oder entlang der Bohrkontur zu den Bohrstellen umfasst.
[0014] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Geräteträger und/oder die Führungsschiene
entlang der Bohrkontur oder parallel zur Bohrkontur verläuft oder verlaufen.
[0015] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Geräteträger, die Führungsschiene und/oder
die Bohrkontur im Wesentlichen linear verlaufen.
[0016] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass eine Steuerungsanordnung vorgesehen ist, dass
die Steuerungseinrichtung mindestens einen Lagesensor zur Bestimmung der Lagedaten
der Spaltvorrichtungen und der mindestens einen Bohreinrichtung umfasst, dass die
Steuerungseinrichtung einen Datenspeicher zur Speicherung der Lagedaten der mindestens
einen Bohreinrichtung umfasst, und dass der Antrieb oder die Antriebe zum Positionieren
der Spaltvorrichtungen über oder in je einem zuvor erstellten und in Form von Lagedaten
gespeicherten Bohrloch zumindest teilweise von der Steuerungseinrichtung unter Verwendung
der gespeicherten Lagedaten gesteuert ist.
[0017] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Spaltvorrichtungen und insbesondere die Spaltbewegungen
der Spaltvorrichtungen miteinander synchronisiert oder synchronisierbar sind.
[0018] Gegebenenfalls betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Zerteilen von festem Material,
insbesondere oder gegebenenfalls unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
umfassend folgende Schritte: Lagezentrieren des Geräteträgers gegenüber dem festem
Material durch Ansetzen des Zentriermittel an das feste Material; Herstellen mehrerer
Bohrungen durch eine an dem Geräteträger angebrachte Bohranordnung bei lagezentriertem
Geräteträger, wobei die Bohrungen im Wesentlichen entlang einer Bohrkontur an voneinander
beabstandet angeordneten Bohrstellen im festen Material vorgesehenen werden; Entfernen
der Bohranordnung aus den Bohrungen; Bewegen und Einführen der Spaltfortsätze der
Spaltvorrichtungen entlang der Bohrkontur in jeweils eine Bohrung; Spalten des festen
Materials entlang der Bohrkontur durch Betätigen der Spaltvorrichtungen, insbesondere
durch Aufweiten der Spaltfortsätze in den Bohrungen. Gegebenenfalls ist vorgesehen,
dass beim oder nach dem Entfernen der Bohranordnung aus den Bohrungen, die mindestens
eine Bohreinrichtung der Bohranordnung, zur Schaffung eines Freiraums für die Spaltvorrichtungen,
über die Bewegungsvorrichtung bei lagezentriertem Geräteträger und bei zurückgezogenem
Bohrer entlang einer Bohrkontur quer zur Bohrachse von den Bohrstellen wegbewegt wird.
[0019] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass entlang der Bohrkontur mehr Bohrungen hergestellt
werden als Spaltvorrichtungen vorgesehen sind, dass die Spaltfortsätze je in eine
Bohrung eingeführt werden, und dass dabei eine oder mehrere Bohrungen freigehalten
ist oder sind.
[0020] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass beim Bohren Lagedaten der mindestens einen Bohreinrichtung
und/oder der Bohrstellen aufgenommen, und in einem Datenspeicher gespeichert werden,
und dass diese Lagedaten zur Positionierung der Spaltvorrichtungen in je einer zuvor
erstellten Bohrung verwendet werden.
[0021] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Spaltvorrichtungen synchronisiert betätigt
werden.
[0022] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass das Lagezentrieren des Geräteträgers gegenüber
dem festem Material durch Ansetzen des Zentriermittels an das feste Material und durch
festlegen oder unbewegt halten der Position des Werkzeugträgers des Arbeitsgeräts
erfolgt.
[0023] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Geräteträger während dem Herstellen der Bohrungen,
während dem Entfernen der Bohranordnung aus den Bohrungen, während dem Bewegen und
Einführen der Spaltfortsätze der Spaltvorrichtungen entlang der Bohrkontur in jeweils
eine Bohrung und gegebenenfalls auch während dem Spalten des festen Materials entlang
der Bohrkontur durch Betätigen der Spaltvorrichtungen, in einer Stellung lagezentriert
gegenüber dem festen Material unbewegt gehalten wird.
[0024] Bevorzugt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Zerteilen von festem Material,
umfassend folgende Schritte: Lagezentrieren des Geräteträgers gegenüber dem festem
Material in einer Bohrstellung durch Ansetzen des Zentriermittel an das feste Material
und insbesondere durch festlegen oder unbewegt halten der Position des Werkzeugträgers
des Arbeitsgeräts; Herstellen mehrerer Bohrungen durch eine an dem Geräteträger angebrachte
Bohranordnung bei lagezentriertem Geräteträger in der Bohrstellung, wobei die Bohrungen
im Wesentlichen entlang einer Bohrkontur an voneinander beabstandet angeordneten Bohrstellen
im festen Material vorgesehenen werden; Entfernen der Bohranordnung aus den Bohrungen
bei lagezentriertem Geräteträger in der Bohrstellung; Bewegen und Einführen der Spaltfortsätze
der Spaltvorrichtungen entlang der Bohrkontur in jeweils eine Bohrung bei lagezentriertem
Geräteträger in der Bohrstellung; Spalten des festen Materials entlang der Bohrkontur
durch Betätigen der Spaltvorrichtungen, insbesondere durch Aufweiten der Spaltfortsätze
in den Bohrungen.
[0025] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass das Zerteilen des festen Materials, insbesondere
der Spaltvorgang, mit mehreren Spaltvorrichtungen, automatisiert oder zumindest teilautomatisiert
erfolgt.
[0026] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die mindestens eine Bohreinrichtung und die Spaltvorrichtungen
an einem Geräteträger verfahrbar angeordnet sind. Hierzu umfasst der Geräteträger
bevorzugt mindestens eine Führungsschiene, entlang derer die mindestens eine Bohreinrichtung
und die Spaltvorrichtungen geführt bewegbar angeordnet sind.
[0027] Hierdurch wird beispielsweise die Steuerung der Vorrichtung erleichtert, da durch
die eindimensionale Führung eine einzige Lageinformation ausreicht, um die Lage einer
Spaltvorrichtung und/oder einer Bohreinrichtung bestimmen oder festlegen zu können.
Durch diese Eindimensionalität muss die Spaltvorrichtung gegenüber einer Bohrung nur
entlang einem Freiheitsgrad zentriert werden.
[0028] Zur Festlegung des Bewegungssystems ist der bevorzugt Geräteträger über ein mit dem
Geräteträger verbundenes Zentriermittel gegenüber dem festen Material lagezentriert.
Bevorzugt sind mehrere Zentriermittel vorgesehen, die an das feste Material angelegt
bzw. angedrückt werden, um die Position des Geräteträgers gegenüber dem festen Material
festzulegen.
[0029] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Herstellen der Bohrungen und das Spalten durch
die Spaltvorrichtungen bei lagezentriertem Geräteträger geschehen. Dies bedeutet insbesondere,
dass während der Durchführung des Trennverfahrens der Geräteträger gegenüber dem festen
Material unbewegt bleibt.
[0030] Bevorzugt ist vorgesehen, dass in einem ersten Schritt durch eine oder mehrere Bohreinrichtungen
einer Bohranordnung mehrere Bohrungen im festen Material vorgesehen werden. Die Bohrungen
entsprechen dabei Bohrlöchern, die zumindest als Sackloch ausgebildet sind oder die
das feste Material zur Gänze durchsetzen. Die Bohrungen sind bevorzugt entlang einer
Bohrkontur vorgesehen. Dadurch wird eine Reihe an voneinander beabstandeten Bohrungen
in festem Material erstellt, entlang derer auch das Zerteilen des festen Materials
erfolgen sollte. Die Bohrungen werden an vordefinierten oder an durch die Bedienperson
wählbaren Bohrstellen vorgesehen.
[0031] Bevorzugt ist vorgesehen, dass in einige der Bohrungen, jedoch nicht in alle Bohrungen,
in einem weiteren Schritt die Spaltfortsätze der Spaltvorrichtungen eingeführt werden.
Durch Aufweiten der Spaltfortsätze kann ein Druck auf die Innenseite der Bohrungen
ausgeübt werden, der zu einem Bruch des festen Materials entlang der Bohrkontur führt,
wodurch das feste Material zerteilt wird. In allen Ausführungsformen verläuft die
Spaltrichtung der Spaltvorrichtungen bevorzugt normal zur Bohrkontur, sodass das feste
Material entlang der Bohrkontur gespalten werden kann.
[0032] Zur Vereinfachung der Bedienung und zur Teilautomatisierung des Verfahrens umfasst
die Vorrichtung bevorzugt eine Steuerungseinrichtung. Diese Steuerungseinrichtung
umfasst bevorzugt einen Datenspeicher zur Speicherung von Lagedaten der mindestens
einen Bohreinrichtung und/oder der Bohrstellen. Durch diese Steuerungseinrichtung
können die Lage der Bohrungen, und insbesondere die Lage der Bohrstellen, als Lagedaten
im Datenspeicher gespeichert werden. Zum Zustellen der Spaltvorrichtungen kann in
einem weiteren Schritt auf diese Lagedaten zurückgegriffen werden. Insbesondere kann
dadurch eine automatisierte oder teilautomatisierte Positionierung der Spaltvorrichtungen
über wählbaren oder gewählten Bohrungen erfolgen.
[0033] Die Bestimmung der Lagedaten kann beispielsweise über einen Lagesensor, wie beispielsweise
einen induktiven Sensor, erfolgen. Gegebenenfalls kann die Bestimmung der Lagedaten
auch über Daten des Antriebs zur Positionierung der mindestens einen Bohreinrichtung
oder über Daten des Antriebs zum Positionieren der Spaltvorrichtungen erfolgen.
[0034] Gegebenenfalls kann ein nach dem magnetostriktiven Prinzip arbeitender Sensor als
Lagesensor eingesetzt werden. Bei dieser Art der Sensoren wird das physikalische Phänomen
der Magnetostriktion für eine hochpräzise, reproduzierbare und bevorzugt berührungslose
Positionsmessung eingesetzt.
[0035] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die zumindest eine Bohreinrichtung und die Spaltvorrichtungen
an einem Geräteträger vorgesehen sind. Die Spaltvorrichtungen sowie die mindestens
eine Bohreinrichtung sind bevorzugt nebeneinander entlang des Geräteträgers angeordnet.
Insbesondere sind die mindestens eine Bohreinrichtung und die Spaltvorrichtungen nebeneinander
an einer Führungsschiene angeordnet. In allen Ausführungsformen kann die Führungsschiene
einen schienenförmigen Träger oder mehrere führungsschienenartige Träger umfassen,
auf denen Führungsvorrichtungen der Spaltvorrichtungen und der mindestens einen Bohreinrichtung
geführt sind. Durch diese schienenartige Führung sind bevorzugt alle Freiheitsgrade
bis auf den entlang der Bohrkontur oder den parallel zur Bohrkontur verlaufenden Freiheitsgrad
gesperrt. Dadurch können die Spaltvorrichtungen und die mindestens eine Bohreinrichtung
entlang der Bohrkontur verfahren werden.
[0036] Die Bohrkontur ist bevorzugt eine Gerade bzw. die Schnittlinie zwischen dem festen
Material und einer entlang der Spaltachsen und/oder der Bohrachse(n) verlaufenden
geraden Ebene. Gegebenenfalls kann die Bohrkontur auch gebogen ausgebildet sein, sodass
eine gebogene Bruchlinie gebildet wird.
[0037] Gegebenenfalls sind nicht alle Bohrrungen entlang der Bohrkontur vorgesehen. In diesem
Fall können beispielsweise mehrere Bohrungen vorgesehen sein, wobei nur manche dieser
Bohrungen entlang der Bohrkontur verlaufen. Hierbei ist der Geräteträger nicht während
allen durchzuführenden Arbeitsschritten gegenüber dem festen Material zentriert. Zumindest
aber für die letzten Schritte, bei denen Bohrungen erstellt werden, in die in einem
weiteren Schritt die Spaltfortsätze der Spaltvorrichtungen eingebracht werden, ist
der Geräteträger jedoch gegenüber dem festen Material lagezentriert, so dass das Einführen
der Spaltfortsätze der Spaltvorrichtungen in die Bohrungen erleichtert und insbesondere
teilautomatisiert erfolgen kann.
[0038] In allen Ausführungsformen kann die Lagezentrierung des Geräteträgers durch eine
Kombination mindestens eines Zentrierelements und der ortsfesten Positionierung des
Werkzeugträgers des Arbeitsgeräts erfolgen.
[0039] In allen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Bohreinrichtung, insbesondere
der Bohrer, zwei getrennt voneinander betätigbare Antriebe zur Bewegung des Bohrers
entlang der Bohrachse umfasst. Insbesondere ist ein Antrieb dazu eingerichtet oder
geeignet, eine Zustellung des Bohrers zum festen Material zu bewirken. Der zweite
Antrieb ist insbesondere zur Erstellung der Bohrung eingerichtet oder geeignet.
[0040] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Spaltvorrichtung über zwei Antriebe,
die bevorzugt unabhängig voneinander betätigbar sind, entlang der Spaltachse bewegbar.
Der eine Antrieb ist insbesondere zum Zustellen der Spaltvorrichtung Richtung festes
Material eingerichtet oder geeignet. Der zweite Antrieb dient dem Einführen des Spaltfortsatzes
in die Bohrung.
[0041] Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform, kann das Verfahren zum Zerteilen von
festem Material folgende Schritte umfassen:
In einem ersten Schritt wird die Vorrichtung, insbesondere der Geräteträger, gegenüber
dem festen Material positioniert, platziert und/oder lagezentriert.
[0042] In einem weiteren Schritt kann der Modus des Bohrbetriebs gewählt werden. Beispielsweise
ist ein Konjunktionsbetrieb und/oder ein Parallelbetrieb möglich.
[0043] Beim Konjunktionsbetrieb können zwei Bohreinrichtungen an äußeren Positionen des
Geräteträgers mit der Erstellung zweier Bohrungen starten. In einem weiteren Schritt
werden die Bohreinrichtungen aus den erstellten Bohrungen gezogen und Richtung Mitte
des Geräteträgers bewegt, um weitere Bohrungen zu erstellen. Durch diesen Konjuntionsbetrieb
werden die Bohrungen somit von außen nach innen erstellt. Beim Parallelbetrieb hingegen
können die Bohreinrichtungen von einer Seite des Geräteträgers an die andere Seite
des Geräteträgers verfahren werden, um Schritt für Schritt mehrere Bohrungen entlang
der Bohrkontur zu erstellen.
[0044] Insbesondere bei der Herstellung mehrerer Bohrungen entlang einer verhältnismäßig
langen Bohrkontur ist es vorteilhaft, dass die Bohrungen symmetrisch entlang des Geräteträgers
hergestellt werden. Beispielsweise kann bei längeren Bohrkonturen im Konjunktionsbetrieb
begonnen werden, wobei die eine Bohreinrichtung in einem Endbereich des Geräteträgers
ist und eine andere Bohreinrichtung am gegenüberliegenden Endbereich des Geräteträgers
angeordnet ist, um zwei beabstandet voneinander angeordnete Bohrungen zu erstellen.
In weiterer Folge können die beiden Bohreinrichtungen im Konjunktionsbetrieb zueinander
und insbesondere zum Mittenbereich des Geräteträgers verfahren werden, wobei in bestimmten
Abständen Bohrungen hergestellt werden.
[0045] Gegebenenfalls kann im Mittenbereich auf Parallelbetrieb umgeschaltet werden. Beim
Parallelbetrieb bzw. beim Umschalten auf den Parallelbetrieb fährt eine der beiden
Bohreinrichtungen automatisch oder teilautomatisch in die Nähe der anderen Bohreinrichtung.
Im weiteren Verlauf werden die beiden Bohreinrichtungen parallel zueinander bewegt,
um in bestimmten Abständen weitere Bohrungen herzustellen. Ein derartiger Parallelbetrieb
im Mittenbereich bietet sich insbesondere dann an, wenn zwischen zwei Bohreinrichtungen
entlang des Geräteträgers eine Spaltvorrichtung vorgesehen ist. Durch konstruktive
Gegebenheiten ist es in vielen Fällen nicht möglich, zwei Bohreinrichtungen beliebig
nah zueinander zu positionieren. Insbesondere ist der minimale Abstand zweier Bohrer
zweier Bohreinrichtungen größer als der gewünschte Abstand zwischen den Bohrungen.
Werden nun zwei Bohreinrichtungen ausschließlich im Konjunktionsbetrieb Richtung Mitte
bewegt, so bleibt genau in der Mitte ein Bereich über, der dann in weiterer Folge
von einem einzelnen Bohrer mit weiteren Bohrungen versehen werden müsste, um das gewünschte
Bohrmuster fertigzustellen. Eine effizientere Methode dabei ist es, ab einem gewissen
Fortschritt, beispielsweise bei einem Abstand der im Konjunktionsbetrieb erstellten
Bohrungen von etwa ein bis eineinhalb Metern, auf Parallelbetrieb umzustellen, und
die verbleibenden Bohrungen im Mittenbereich des Geräteträgers im Parallelbetrieb
zu erstellen.
[0046] Gleichzeitig mit der Wahl des Bohrbetriebs bzw. nach der Wahl des Bohrbetriebs kann
auch ein bestimmter Bohrraster bzw. ein Bohrmuster gewählt werden. Dabei können beispielsweise
die Abstände der Bohrungen entlang der Bohrkontur bestimmt und festgelegt werden.
Beispielshafte Abstände reichen von etwa 100 mm bis etwa 250 mm oder mehr. Die Wahl
des Bohrbetriebs und die Wahl des Bohrrasters geschehen insbesondere über eine Eingabe
an die Steuerungseinrichtung.
[0047] In einem weiteren Schritt kann dann der automatisierte bzw. teilautomatisierte Bohrprozess
gestartet werden. Dabei werden insbesondere über einen oder mehrere Lagesensoren Lagedaten
der Bohreinrichtungen ermittelt und bevorzugt in einem Datenspeicher gespeichert.
Sind die gewünschten Bohrungen hergestellt, so werden die Bohrer der Bohreinrichtungen
aus den Bohrlöchern entfernt. In weiterer Folge werden die Spaltvorrichtungen zu den
Bohrlöchern bzw. zu den gewünschten Bohrlöchern befördert. Dabei kann durch die Steuerungseinrichtungen
ein Kollisionsschutz gegeben sein. Dieser Kollisionsschutz dient dazu, dass die Spaltvorrichtungen
nicht miteinander und nicht mit den Bohreinrichtungen kollidieren. Ferner ist dadurch
bevorzugt auch eine Kollision der Bohreinrichtungen miteinander verhindert. Insbesondere
können über die Lagesensoren Sicherheitsabstände zwischen den einzelnen Komponenten
erkannt werden.
[0048] In einem weiteren Schritt oder gleichzeitig können die Spaltvorrichtungen zum Spalten
des festen Materials gewählt werden. Beispielsweise sind drei Spaltvorrichtungen vorgesehen.
Über Sperrventile kann beispielsweise eine Ansteuerung der Spaltvorrichtungen geschehen,
ob diese aktiv zum Spalten des festen Materials eingesetzt werden, oder ob diese funktionslos
bleiben.
[0049] Insbesondere kann eine Wahl der Spaltgeräte durch Eingabe in die Steuerungseinrichtung
erfolgen. In einem weiteren Schritt können dann die gewählten Spaltvorrichtungen einzelnen
Bohrungen zugewiesen werden. Dies geschieht beispielsweise durch eine Wahl einer Nummer
einer Bohrung oder durch manuelles Zustellen in die Nähe der gewünschten Bohrung.
Dabei kann bevorzugt jedes Spaltgerät einzeln und unabhängig von den anderen positioniert
werden.
[0050] In einem weiteren Schritt kann dann der Spaltvorgang gestartet werden. Dabei positioniert
sich die Spaltvorrichtung bevorzugt automatisiert oder teilautomatisiert über bzw.
in der jeweiligen Bohrung. Hierzu wird insbesondere auf die gespeicherten Lagedaten
zurückgegriffen. Darüber hinaus kann auch ein Lagesensor oder mehrere Lagesensoren
zur Positionierung der Spaltvorrichtungen eingesetzt werden. Beispielsweise können,
bei manueller Zustellung, die jeweiligen Spaltvorrichtungen automatisiert zum nächstgelegenen
Bohrloch verfahren werden.
[0051] In einem weiteren Schritt wird die Spaltvorrichtung bzw. deren Spaltfortsatz bevorzugt
in das Bohrloch eingebracht, bis ein Abschaltdruck erreicht ist.
[0052] In einem weiteren Schritt wird bevorzugt der Spaltfortsatz betätigt, bis beispielsweise
ein gewisser Abschaltdruck erreicht ist. Ein möglicher Abschaltdruck einer exemplarischen
Ausführungsform einer Spaltvorrichtung liegt beispielsweise zwischen 400 und 600 bar,
bevorzugt bei etwa 500 bar.
[0053] In einem weiteren Schritt können die Spaltvorrichtungen wieder aus den Bohrlöchern
entfernt werden. Gegebenenfalls ist bereits eine Abtrennung des festen Materials erfolgt,
womit die Vorrichtung entfernt und bei einem neuen gewünschten Ort positioniert und
insbesondere lagezentriert werden kann.
[0054] Die Erfindung wird nun anhand einer exemplarischen Ausführungsform weiter beschrieben.
[0055] Wenn nicht anders angegeben, so entsprechen die Bezugszeichen folgenden Komponenten:
Festes Material 1, Arbeitsgerät 2, Werkzeugträger 3, Geräteträger 4, Zentriermittel
5, Bohranordnung 6, Bohrung 7, Bohrkontur 8, Bohrstelle 9, Spaltvorrichtung 10, Spaltachse
11, Spaltfortsatz 12, Bewegungsvorrichtung 13, Bohreinrichtung 14, Bohrachse 15, Bohrer
16, Lafette 17, Führungsschiene 18, Antrieb 19, Lagesensor 20, Geräteträgerbewegungsvorrichtung
21, Druckübersetzer 22.
[0056] Figur 1 zeigt einen Aufriss einer möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Die Vorrichtung umfasst einen Geräteträger 4, an dem Zentriermittel 5
zur Lagezentrierung des Geräteträgers 4 gegenüber dem festen Material 1 vorgesehen
sind. In der vorliegenden Ausführungsform sind drei Zentriermittel 5 vorgesehen. Zumindest
eines der Zentriermittel5, in der vorliegenden Ausführungsform das mittlere der drei
Zentriermittel 5, ist starr ausgeführt und erlaubt eine Festlegung des Abstands zwischen
dem Geräteträger 4 und dem festen Material 1. Zumindest ein weiteres Zentriermittel
5, im vorliegenden Fall die beiden außenliegenden Zentriermittel 5, weisen eine Justiermöglichkeit
und/oder einen bewegbaren Kopf auf, der oder die insbesondere zum Ausgleich von Unebenheiten
des festen Materials 1 und zur Anpassung an die Form des festen Materials 1 geeignet
oder eingerichtet ist. Durch das Vorsehen des weiteren Zentriermittels 5 kann zumindest
ein weiterer Freiheitsgrad, insbesondere der Drehfreiheitsgrad um das starr ausgebildete
Zentriermittel 5, gesperrt werden. Die Bewegung des Kopfes der flexiblen Zentriermittel
5 kann beispielsweise hydraulisch gesteuert werden. Gegebenenfalls ist der Kopf lediglich
gefedert ausgebildet.
[0057] Durch das Ansetzen der Zentriermittel 5 an das feste Material 1 ist der Geräteträger
4 gegenüber dem festen Material 1 im Wesentlichen lagezentriert. Die Lage des Geräteträgers
4 gegenüber dem festen Material 1 kann insbesondere durch das nicht dargestellte Arbeitsgerät
2 gewählt werden. So kann durch Heranführen des Geräteträgers 4 an das feste Material
1 in unterschiedlichen Winkeln oder Lagen die zu erstellende Bruchfläche des festen
Materials 1 festgelegt und gewählt werden.
[0058] Am Geräteträger 4 ist eine Bohranordnung 6 vorgesehen. Die Bohranordnung 6 umfasst
in der vorliegenden Ausführungsform zwei Bohreinrichtungen 14. Die Bohreinrichtungen
14 sind bewegbar am Geräteträger 4 vorgesehen und insbesondere an einer Führungsschiene
18 des Geräteträgers 4 geführt.
[0059] Die Bohreinrichtungen 14 umfassen jeweils einen entlang einer Bohrachse 15 verlaufenden
Bohrer 16. Ferner umfassen die Bohreinrichtungen 14 in der vorliegenden Ausführungsform
eine Lafette 17, die ein Zurückziehen und Zustellen des Bohrers 16 aus dem festen
Material 1 bzw. an oder in das feste Material 1 ermöglichen. Ferner umfasst die Vorrichtung
eine Bewegungsvorrichtung 13, die eine Bewegung der Bohreinrichtungen 14 gegenüber
dem Geräteträger 4, insbesondere entlang der Führungsschiene 18 bzw. entlang dem Geräteträger
4 ermöglicht.
[0060] Die Vorrichtung umfasst mehrere, im vorliegenden Fall drei, Spaltvorrichtungen 10,
die am Geräteträger 4 angebracht sind. Insbesondere sind die Spaltvorrichtungen 10
beweglich am Geräteträger 4 angebracht. Gemäß der vorliegenden Ausführungsform können
die Spaltvorrichtungen 10 entlang der Führungsschiene 18 am Geräteträger 4 verfahren
werden. Die Spaltvorrichtungen 10 umfassen jeweils einen entlang einer Spaltachse
11 verlaufenden Spaltfortsatz 12. Über eine Bewegungsvorrichtung 13 können die Spaltvorrichtungen
10 und deren Spaltfortsätze 12 entlang des Geräteträgers 4 bewegt und insbesondere
verfahren werden.
[0061] Dadurch können in einem ersten Schritt mehrere Bohrungen 7 durch die Bohreinrichtungen
14 hergestellt werden, wobei in einige der Bohrungen 7, im vorliegenden Fall in bis
zu drei der Bohrungen 7, die Spaltfortsätze 12 der Spaltvorrichtungen 10 eingeführt
werden können, um eine Trennung des festen Materials 1 zu bewirken.
[0062] Zur Bestimmung von Lagedaten der Bohreinrichtungen 14 bzw. der Bohrstellen 9 und/oder
der Spaltvorrichtungen 10, ist in der vorliegenden Ausführungsform mindestens ein
Lagesensor 20 vorgesehen. Der Lagesensor 20 ist als induktiver Sensor ausgebildet
und erstreckt sich entlang des Geräteträgers 4, um die Lage der Bohreinrichtung 14
und/oder der Spaltvorrichtungen 10 bestimmen zu können. Der Lagesensor 20 kann dabei
beispielsweise mehrere oder eine induktiv wirkende Spule umfassen, um Lagedaten induktiv
aufnehmen zu können.
[0063] Ferner sind ein oder mehrere Antriebe 19 vorgesehen sein, um eine Verschiebung der
Spaltvorrichtungen 10 und der Bohreinrichtungen 14 entlang des Geräteträgers 4 zu
ermöglichen. Bevorzugt umfasst jede Spaltvorrichtung 10 und jede Bohreinrichtung 14
einen Antrieb 19, der beispielsweise über ein Zahnritzel an einer Zahnstange des Geräteträgers
4 abrollt, um eine Verschiebung entlang der Führungsschiene 18 zu bewirken. Der Antrieb
19 ist bei dieser Ausführungsform jeweils an der Bohreinrichtung 14 bzw. an der Spaltvorrichtung
10 angebracht und mit dieser mitbewegt. Die Zahnstange ist dabei bevorzugt starr mit
dem Geräteträger 4 oder mit der Führungsschiene 18 verbunden.
[0064] Alternativ zu Ritzel-Zahnstangen-Paarungen können auch Walzen oder ähnliche Antriebsmittel
eingesetzt werden.
[0065] Alternativ kann beispielsweise auch ein einziger Linearantrieb vorgesehen sein, der
wahlweise mit einer der Komponenten, insbesondere mit einer der Spaltvorrichtungen
10 oder einer der Bohreinrichtungen 14 gekoppelt werden kann, über eine unabhängige
Bewegung der Komponenten mit einem einzigen Antrieb 19 zu ermöglichen.
[0066] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung aus Figur 1, wobei auf die Beschreibung
der Komponenten der Figur 1 verwiesen wird. Der Geräteträger 4 ist an dem Werkzeugträger
3 des Arbeitsgeräts 2 vorgesehen, wobei das Arbeitsgerät 2 lediglich symbolhaft als
Teil eines Auslegers eines Arbeitsgeräts 2 dargestellt ist. In der vorliegenden Ausführungsform
ist der Geräteträger 4 über eine Geräteträgerbewegungsvorrichtung 21 mit dem Werkzeugträger
3 des Arbeitsgeräts 2 verbunden. Diese Geräteträgerbewegungsvorrichtung 21 erlaubt,
zusätzlich zu den Freiheitsgraden des Werkzeugträgers 3, eine Verschwenkung, Drehung
oder Verschiebung des Geräteträgers 4 gegenüber dem Werkzeugträger 3. Insbesondere
ist, den schematisch eingezeichneten Pfeilen der Figur 2 und der Figur 1 entsprechend,
eine Verschwenkung des Geräteträgers 4 gegenüber dem Werkzeugträger 3 um drei Achsen
möglich.
[0067] Die Figuren 3 und 4 zeigen eine erfindungsgemäße Vorrichtung in zwei unterschiedlichen
Stellungen, wobei in beiden Figuren, anders als in den Figuren 1 und 2, die Bohrrichtung
nicht vertikal, sondern horizontal verläuft. Die Bohrrichtung kann insbesondere durch
Verschwenken des Werkzeugträgers 3 des Arbeitsgeräts 2 und/oder durch Betätigung der
Geräteträgerbewegungsvorrichtung 21 bewirkt werden.
[0068] In Figur 3 ist der Geräteträger 4 über Zentriermittel 5 gegenüber dem festen Material
1 lagezentriert. Der Bohrer 16 ist entlang der Bohrachse 15 in das feste Material
1 eingeschoben. Durch den Bohrer 16 wurde gemäß dieser Darstellung bzw. in dieser
Stellung bereits eine Bohrung 7 an einer Bohrstelle 9 im festen Material 1 hergestellt.
Bevorzugt werden zur Spaltung des festen Materials 1 mehrere derartige Bohrungen 7
entlang einer in dieser Darstellung nicht eingezeichneten Bohrkontur 8 erstellt.
[0069] Sind die Bohrungen 7 erstellt, so werden die Bohrer 16 in eine zurückgezogene Stellung
aus der Bohrung 7 herausgefahren. Ferner werden in einem weiteren Schritt die Bohreinrichtungen
14 durch die Bewegungsvorrichtung 13 entlang dem Geräteträger 4 derart aus dem Bereich
der Bohrstelle 9 bzw. der Bohrung 7 entfernt, dass ein Freiraum zur Zustellung der
Spaltvorrichtungen 10 gebildet wird.
[0070] Figur 4 zeigt eine weitere Stellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der die
Spaltvorrichtung 10 und insbesondere der entlang der Spaltachse 11 verlaufende Spaltfortsatz
12 der Spaltvorrichtung 10 in eine Bohrung 7 eingeführt ist. In einem weiteren Schritt
kann dann, beispielsweise durch Aufweiten des Spaltfortsatzes 12, das feste Material
1 entlang der nicht dargestellten Bohrkontur 8 gespalten werden. Auch bei diesem Vorgang
ist bzw. bleibt bevorzugt der Geräteträger 4 über die Zentriermittel 5 gegenüber dem
festen Material 1 lagezentriert.
[0071] Figur 5 zeigt eine schematische Aufsicht zur Erläuterung der Arbeitsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Ein schematisch dargestellter Geräteträger 4 ist über Zentriermittel
5 gegenüber dem festen Material 1 lagezentriert. Am Geräteträger 4 sind eine Bohranordnung
6, insbesondere 2 Bohreinrichtungen 14 und zwei Spaltvorrichtungen 10 vorgesehen.
An dieser Stelle wird angemerkt, dass die Zahl der Bohreinrichtungen 14 bzw. der Spaltvorrichtungen
10 je nach Einsatzbereich angepasst bzw. gewählt werden kann. Bevorzugt ist in allen
Ausführungsformen zumindest eine Bohreinrichtung 14 zur Erstellung mehrerer Bohrungen
7 vorgesehen. In allen Ausführungsformen sind bevorzugt mehrere, zumindest zwei Spaltvorrichtungen
10 vorgesehen.
[0072] In der vorliegenden Ausführungsform sind durch die beiden Bohreinrichtungen 14 mehrere
Bohrungen 7 hergestellt worden. Die Bohrungen 7 sind an Bohrstellen 9 vorgesehen.
Die Bohrstellen 9, insbesondere die Bohrungen 7, sind dabei beabstandet voneinander
entlang einer Bohrkontur 8 angeordnet. Die Bohrkontur 8 verläuft bevorzugt im Wesentlichen
parallel zur oder entlang der Führungsschiene 18 des Geräteträgers 4, wobei die Führungsschiene
18 in dieser schematischen Darstellung nicht eingezeichnet ist. Bevorzugt verläuft
die Bohrkontur 8 in allen Ausführungsformen entlang des Freiheitsgrades der Verschiebbarkeit
der Spaltvorrichtungen 10 und der Bohreinrichtungen 14. In der vorliegenden Ausführungsform
und Stellung der Vorrichtung sind zwei Spaltvorrichtungen 10 an zwei Bohrstellen 9
angeordnet, wobei die Spaltfortsätze 12 der Spaltvorrichtungen 10 in die Bohrungen
7 dieser Bohrstellen 9 eingeführt sind. Dadurch kann das feste Material 1 entlang
der Bohrkontur 8 gespalten werden. Die Wahl, in welche der Bohrungen 7 die Spaltfortsätze
12 der Spaltvorrichtungen 10 eingeführt werden sollen, um ein Zerteilen des festen
Materials 1 zu bewirken, kann beispielsweise automatisiert oder durch die Bedienperson
vorgenommen werden.
[0073] Die Bohrkontur 8 verläuft in der vorliegenden Ausführungsform der Figur 5 im Wesentlichen
geradlinig. Insbesondere verläuft die Bohrkontur 8 entlang einer in der vorliegenden
Darstellung normal zur Bildebene angeordneten geraden Ebene. Durch die Unebenheit
des festen Materials 1 ist die Kontur 8 selbst dadurch gegebenenfalls keine Gerade,
sondern eine entlang der Spaltachsen 11 bzw. der Bohrachsen 15 auf die Oberfläche
des festen Materials 1 projizierte Gerade.
[0074] Figur 6 zeigt eine schematische Ansicht mehrerer Spaltvorrichtungen 10 und deren
Hydraulikschaltplan. Die vorliegende Ausführungsform umfasst drei Spaltvorrichtungen
10, die derart angesteuert sind, dass eine Synchronisation der Spaltvorrichtungen
10 ermöglich ist. In der dargestellten Stellung ist lediglich eine Spaltvorrichtung
10, nämlich die mittlere Spaltvorrichtung 10, durch das Hydrauliksystem mit Druck
beaufschlagt oder beaufschlagbar. Die anderen beiden Spaltvorrichtungen 10 sind jeweils
über ein Schaltglied von der Druckquelle abgetrennt. Durch Betätigung der Schaltglieder
können jedoch auch die weiteren Spaltvorrichtungen 10 an die Druckquelle angeschlossen
werden, um eine Betätigung, insbesondere um eine synchronisierte Betätigung der Spaltvorrichtungen
10 zu bewirken. Durch das hydraulische System wird der Druck gleichmäßig auf alle
mit der Druckquelle verbundenen Spaltvorrichtungen 10 verteilt, womit es zu einer
gleichmäßigen Verteilung der Kraft und insbesondere der Spaltkraft der Spaltvorrichtungen
10 kommt. Durch das gleichmäßige und gleichzeitige Aufbringen einer Kraft wird die
Effizienz des Spaltvorgangs verbessert, wodurch insbesondere die Spaltkraft der Vorrichtung
vergrößert wird.
[0075] Bevorzugt dient die Hydraulikpumpe des Arbeitsgeräts 2 als Druckquelle für das Hydrauliksystem
der Spaltvorrichtungen 10. Insbesondere kann zwischen dem Hydrauliksystem des Arbeitsgeräts
2 und dem Hydrauliksystem der Spaltvorrichtungen 10 gemäß Figur 6 oder gemäß einer
anderen Ausführungsform ein Druckübersetzer 22 zur Erhöhung des auf die Spaltvorrichtungen
10 wirkenden Drucks vorgesehen sein.
[0076] In allen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Bohranordnung 6 mehrere
als Bohrhämmer ausgebildete Bohreinrichtungen 14 umfasst. Diese Bohrhämmer sind bevorzugt
an einer Lafette 17 entlang ihrer Bohrachse 15 verlagerbar. In allen Ausführungsformen
kann vorgesehen sein, dass jede Bohreinrichtung 14 mit einem eigenen Antrieb 19 zur
Verlagerung entlang dem Geräteträger 4 ausgestattet ist. Dadurch kann auf einem bestehenden
Geräteträger 4 die Zahl der Bohreinrichtungen 14 durch Anbauen oder Entfernen weiterer
Bohreinrichtungen 14 variiert werden.
[0077] In allen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass jede Spaltvorrichtung 10 mit
einem eigenen Antrieb 19 versehen ist, um eine unabhängige Verlagerung entlang dem
Geräteträger 4 bewirken zu können. Dadurch kann, insbesondere durch Entfernen oder
Hinzufügen einer Spaltvorrichtung 10, die Anzahl der Spaltvorrichtungen 10 variiert
werden.
[0078] Bevorzugt ist vorgesehen, dass jede Bohreinrichtung 14 einen eigenen Antrieb 19 zur
Bewegung des Bohrers 16 entlang der Bohrachse 15 umfasse. Bevorzugt ist vorgesehen,
dass jede Spaltvorrichtung 10 einen eigenen Antrieb 19 zur Bewegung des Spaltfortsatzes
12 entlang der Spaltachse 11 umfasst.
[0079] In allen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass alle Antriebe 19 von einer
Steuerungseinrichtung gesteuert und/oder geregelt werden.
[0080] Eine oder die oben beschriebene Ausführungsform kann gegebenenfalls zusätzlich wie
folgt ausgebildet sein:
Die auf einem als Hydraulikbagger ausgebildeten Arbeitsgerät 2 installierte erfindungsgemäße
Vorrichtung, ist mit Bohrhämmern, welche das Bohrloch bohren und mit Spaltgeräten,
welche nach dem Bohrvorgang den Stein spalten, versehen. Die Anzahl der Bohr- und
Spalteinheiten ist variabel. Bevorzugt ist vorgesehen, dass jeder Bohrhammer und jedes
Spaltgerät mit einem separaten Antrieb 19 samt Bremsvorrichtung durch Eingriff auf
eine Zahnstange am Geräteträger 4 verfahren und mittels Zylinder entlang der Bohr-
oder Spaltachse verschoben werden kann. Zuerst wird das Reihenbohrgerät mittels Bagger
und den Funktionen Drehen, Schwenken und Neigen des Reihenbohrgerätes auf dem abzubohrenden
Gestein positioniert. Je nach Gegebenheit kann die Lafette 17, auf welcher der Bohrhammer
installiert ist, einzeln positioniert werden. Im Anschluss kann zwischen Konjunktion-Betrieb
und Parallel-Betrieb gewählt werden. Weiters kann der Bohrabstand zwischen den zu
bohrenden Löchern zwischen beispielsweise 100 - 250mm in 50mm-Schritten definiert
und eingestellt werden. Sind die Daten ausgewählt, kann der Bohrraster im Manuell-
oder Automatik-Betrieb abgebohrt werden.
[0081] Die Position der einzelnen Lafetten 17 bzw. Spaltgeräte, welche auf jeweils separaten
Rahmen montiert sind und einzeln am Geräteträger 4 verfahren können, wird gemäß dieser
Ausführungsform über ein induktives Messsystem erfasst. Über einen Magnetstab wird
die jeweilige Position des einzelnen Bohrhammers und/oder Spaltgerätes abgefragt und
überprüft. Ferner ist gegebenenfalls ein System für die Bohr- und Spalteinheit vorgesehen,
welches die einzelnen Positionen aus der Steuerungseinrichtung abfragt. So können
diese immer miteinander kommunizieren und beim Verfahren der einzelnen Bohreinrichtungen
14, Spaltvorrichtungen 10, Lafetten 17 und/oder Rahmen immer ausweichen, um eine Kollision
zu vermeiden. Darüber hinaus können alle Positionen der Bohrlöcher, für das anschließende
automatische Positionieren des Spaltzylinders, gespeichert werden. Nach dem Bohren
kann die Anzahl der Spaltgeräte bzw. welches Spaltgerät verwendet wird, ausgewählt
werden. Die Ansteuerung (Aktivierung/Deaktivierung) der einzelnen Spaltzylinder erfolgt
bevorzugt über einzelne Sperrventile. Dann wird das jeweilige Spaltgerät insbesondere
manuell in die ungefähre Spaltposition gefahren. Wird der Spaltvorgang gestartet,
fährt das jeweilige Spaltgerät automatisch oder teilautomatisch zu dem nächstgelegenen,
gespeicherten Bohrloch und startet den Spaltvorgang. Der Verschubweg des Spaltzylinders
entspricht dem maximalen Verschubweg der Lafette 17 der Bohreinheit - insbesondere
zum Erreichen der maximalen unteren Spaltposition bei nicht ebener Blockoberfläche.
Die Spaltkeile der Spaltvorrichtung 10 sind bevorzugt mit einer Zentrierfase versehen
um ein leichteres Positionieren im Bohrloch zu ermöglichen. Weiters werden die Spaltzylinder
bevorzugt auf einer speziellen Gummilagerung befestigt, um Ungenauigkeiten ausgleichen
zu können. Der höhere Druck, welcher bei den Spaltgeräten benötigt wird, wird bevorzugt
durch einen Druckübersetzer realisiert. Somit ist die Hydraulikversorgung durch das
Arbeitsgerät 2 oder das Trägergerät mit Standarddrücken möglich. Nachdem der Spaltvorgang
beendet wurde, kann die Vorrichtung versetzt werden, über die Einrichtfunktionen neu
positioniert und ein neuer Bohr- bzw. Spaltvorgang begonnen werden.
1. Vorrichtung zum Zerteilen von festem Material (1), umfassend:
- einen mit einem Arbeitsgerät (2) oder mit dem Werkzeugträger (3) des Arbeitsgeräts
(2) verbindbaren oder verbundenen Geräteträger (4),
- ein mit dem Geräteträger (4) verbundenes Zentriermittel (5) zur Lagezentrierung
des Geräteträgers (4) gegenüber dem festem Material (1),
- mindestens eine an dem Geräteträger (4) angebrachte Bohranordnung (6) zur Herstellung
mehrerer Bohrungen (7) bei lagezentriertem Geräteträger (4), wobei die Bohrungen (7)
im Wesentlichen entlang einer Bohrkontur (8) an voneinander beabstandet angeordneten
Bohrstellen (9) im festen Material (1) vorgesehenen sind oder werden,
dadurch gekennzeichnet,
- dass mehrere beweglich an dem Geräteträger (4) angebrachte Spaltvorrichtungen (10) vorgesehen
sind, die jeweils einen entlang einer Spaltachse (11) verlaufenden Spaltfortsatz (12)
aufweisen,
- dass die Spaltvorrichtungen (10) über eine Bewegungsvorrichtung (13) bei lagezentriertem
Geräteträger (4) entlang der Bohrkontur (8) und quer zur Spaltachse (11) zu den durch
den zuvor durch die Bohranordnung (6) erstellten Bohrstellen (9) bewegbar angeordnet
sind,
- und dass die Spaltfortsätze (12) der Spaltvorrichtungen (10) zum Spalten des festen Materials
(1) jeweils entlang der Spaltachse (11) in die Bohrungen (7) einführbar oder eingeführt
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Bohranordnung (6) mindestens eine entlang der Bohrkontur (8) beweglich an dem
Geräteträger (4) angebrachte Bohreinrichtung (14) umfasst,
- dass die Bohreinrichtung (14) einen entlang einer Bohrachse (15) verlaufenden Bohrer (16)
umfasst,
- dass der Bohrer (16) zur Herstellung einer Bohrung (7), insbesondere an einer Lafette
(17), entlang der Bohrachse (15) von einer zurückgezogenen Stellung in eine Bohrstellung
verlagerbar oder verlagert ist,
- dass die Bohreinrichtung (14), zur Herstellung mehrerer Bohrungen (7), über die Bewegungsvorrichtung
(13) bei lagezentriertem Geräteträger (4) und bei zurückgezogenem Bohrer (16) entlang
einer Bohrkontur (8) quer zur Bohrachse (15) zu mehreren Bohrstellen (9) bewegbar
ist,
- und dass die Bohreinrichtung (14), zur Schaffung eines Freiraums für die Spaltvorrichtungen
(10), über die Bewegungsvorrichtung (13) bei lagezentriertem Geräteträger (4) und
bei zurückgezogenem Bohrer (16) entlang der Bohrkontur (8) quer zur Bohrachse (15)
von den Bohrstellen (9) wegbewegbar ist;
oder
- dass die Bohranordnung (6) mehrere entlang der Bohrkontur (8) beweglich an dem Geräteträger
(4) angebrachte Bohreinrichtungen (14) umfasst,
- dass die Bohreinrichtungen (14) jeweils einen entlang einer Bohrachse (15) verlaufenden
Bohrer (16) umfassen,
- dass die Bohrer (16) zur Herstellung mehrerer Bohrlöcher (8), insbesondere an Lafetten
(17), entlang der Bohrachsen (15) von einer zurückgezogenen Stellung in eine Bohrstellung
verlagerbar oder verlagert sind,
- und dass die Bohreinrichtungen (14), insbesondere zur Schaffung eines Freiraums für die Spaltvorrichtungen
(10), über die Bewegungsvorrichtung (13) bei lagezentriertem Geräteträger (4) und
bei zurückgezogenem Bohrer (16) entlang einer Bohrkontur (8) quer zur Bohrachse (15)
bewegbar sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsvorrichtung (13) des Geräteträgers (4) mindestens eine oder genau eine
Führungsschiene (18) umfasst, entlang derer die Bohreinrichtung (14), die Bohreinrichtungen
(14) und/oder die Spaltvorrichtungen (10) geführt bewegbar angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsvorrichtung (13) des Geräteträgers (4) mindestens einen Antrieb (19)
zur Verlagerung der mindestens einen Bohreinrichtung (14) und der Spaltvorrichtungen
(10) entlang der Bohrkontur (8) zu den Bohrstellen (9) umfasst,
und/oder dass jede Spaltvorrichtung (10) und jede Bohreinrichtung (14) einen eigenen,
insbesondere unabhängig steuerbaren, Antrieb (19) zur Verlagerung der Spaltvorrichtung
(10) beziehungsweise der Bohreinrichtung (14) entlang des Geräteträgers (4) und/oder
entlang der Bohrkontur (8) zu den Bohrstellen (9) umfasst.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Geräteträger (4) und/oder die Führungsschiene (18) entlang der Bohrkontur (8)
oder parallel zur Bohrkontur (8) verläuft oder verlaufen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Geräteträger (4), die Führungsschiene (18) und/oder die Bohrkontur (8) im Wesentlichen
linear verlaufen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
- dass eine Steuerungsanordnung vorgesehen ist,
- dass die Steuerungseinrichtung mindestens einen Lagesensor (20) zur Bestimmung der Lagedaten
der Spaltvorrichtungen (10) und der mindestens einen Bohreinrichtung (14) umfasst,
- dass die Steuerungseinrichtung einen Datenspeicher zur Speicherung der Lagedaten der mindestens
einen Bohreinrichtung (14) umfasst,
- und dass der Antrieb (19) oder die Antriebe (19) zum Positionieren der Spaltvorrichtungen
(10) über oder in je einem zuvor erstellten und in Form von Lagedaten gespeicherten
Bohrloch zumindest teilweise von der Steuerungseinrichtung unter Verwendung der gespeicherten
Lagedaten gesteuert ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Spaltvorrichtungen (10) und insbesondere die Spaltbewegungen der Spaltvorrichtungen
(10) miteinander synchronisiert oder synchronisierbar sind.
9. Verfahren zum Zerteilen von festem Material (1), unter Verwendung einer Vorrichtung
nach einem der vorangegangenen Ansprüche, umfassend folgende Schritte:
- Lagezentrieren des Geräteträgers (4) gegenüber dem festem Material (1) durch Ansetzen
des Zentriermittel (5) an das feste Material (1),
- Herstellen mehrerer Bohrungen (7) durch eine an dem Geräteträger (4) angebrachte
Bohranordnung (6) bei lagezentriertem Geräteträger (4), wobei die Bohrungen (7) im
Wesentlichen entlang einer Bohrkontur (8) an voneinander beabstandet angeordneten
Bohrstellen (9) im festen Material (1) vorgesehenen werden,
- Entfernen der Bohranordnung (6) aus den Bohrungen (7),
- Bewegen und Einführen der Spaltfortsätze der Spaltvorrichtungen (10) entlang der
Bohrkontur (8) in jeweils eine Bohrung (7),
- Spalten des festen Materials (1) entlang der Bohrkontur (8) durch Betätigen der
Spaltvorrichtungen (10), insbesondere durch Aufweiten der Spaltfortsätze in den Bohrungen
(7).
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass beim oder nach dem Entfernen der Bohranordnung (6) aus den Bohrungen (7), die mindestens
eine Bohreinrichtung (14) der Bohranordnung (6), zur Schaffung eines Freiraums für
die Spaltvorrichtungen (10), über die Bewegungsvorrichtung (13) bei lagezentriertem
Geräteträger (4) und bei zurückgezogenem Bohrer (16) entlang einer Bohrkontur (8)
quer zur Bohrachse (15) von den Bohrstellen (9) wegbewegt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
- dass entlang der Bohrkontur (8) mehr Bohrungen (7) hergestellt werden als Spaltvorrichtungen
(10) vorgesehen sind,
- dass die Spaltfortsätze je in eine Bohrung (7) eingeführt werden,
- und dass dabei eine oder mehrere Bohrungen (7) freigehalten ist oder sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
- dass beim Bohren Lagedaten der mindestens einen Bohreinrichtung (14) und/oder der Bohrstellen
(9) aufgenommen, und in einem Datenspeicher gespeichert werden,
- und dass diese Lagedaten zur Positionierung der Spaltvorrichtungen (10) in je einer zuvor
erstellten Bohrung (7) verwendet werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Spaltvorrichtungen (10) synchronisiert betätigt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagezentrieren des Geräteträgers (4) gegenüber dem festem Material (1) durch
Ansetzen des Zentriermittels (5) an das feste Material (1) und durch festlegen oder
unbewegt halten der Position des Werkzeugträgers (3) des Arbeitsgeräts (2) erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Geräteträger (4):
- während dem Herstellen der Bohrungen (7),
- während dem Entfernen der Bohranordnung (6) aus den Bohrungen (7),
- während dem Bewegen und Einführen der Spaltfortsätze (12) der Spaltvorrichtungen
(10) entlang der Bohrkontur (8) in jeweils eine Bohrung (7)
- und gegebenenfalls auch während dem Spalten des festen Materials (1) entlang der
Bohrkontur (8) durch Betätigen der Spaltvorrichtungen (10),
in einer Stellung lagezentriert gegenüber dem festen Material (1) unbewegt gehalten
wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Vorrichtung zum Zerteilen von festem Material (1), umfassend:
- einen mit einem Arbeitsgerät (2) oder mit dem Werkzeugträger (3) des Arbeitsgeräts
(2) verbindbaren oder verbundenen Geräteträger (4),
- ein mit dem Geräteträger (4) verbundenes Zentriermittel (5) zur Lagezentrierung
des Geräteträgers (4) gegenüber dem festem Material (1),
- mindestens eine an dem Geräteträger (4) angebrachte Bohranordnung (6) zur Herstellung
mehrerer Bohrungen (7) bei lagezentriertem Geräteträger (4), wobei die Bohrungen (7)
entlang einer im Wesentlichen linear verlaufenden oder gebogenen Bohrkontur (8) an
voneinander beabstandet angeordneten Bohrstellen (9) im festen Material (1) vorgesehenen
sind oder werden,
dadurch gekennzeichnet,
- dass mehrere beweglich an dem Geräteträger (4) angebrachte Spaltvorrichtungen (10) vorgesehen
sind, die jeweils einen entlang einer Spaltachse (11) verlaufenden Spaltfortsatz (12)
aufweisen,
- dass die Spaltvorrichtungen (10) über eine Bewegungsvorrichtung (13) bei lagezentriertem
Geräteträger (4) entlang der Bohrkontur (8) und quer zur Spaltachse (11) zu den durch
den zuvor durch die Bohranordnung (6) erstellten Bohrstellen (9) bewegbar angeordnet
sind,
- und dass die Spaltfortsätze (12) der Spaltvorrichtungen (10) zum Spalten des festen Materials
(1) jeweils entlang der Spaltachse (11) in die Bohrungen (7) einführbar oder eingeführt
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Bohranordnung (6) mindestens eine entlang der Bohrkontur (8) beweglich an dem Geräteträger (4) angebrachte Bohreinrichtung
(14) umfasst,
- dass die Bohreinrichtung (14) einen entlang einer Bohrachse (15) verlaufenden Bohrer (16)
umfasst,
- dass der Bohrer (16) zur Herstellung einer Bohrung (7), insbesondere an einer Lafette
(17), entlang der Bohrachse (15) von einer zurückgezogenen Stellung in eine Bohrstellung
verlagerbar oder verlagert ist,
- dass die Bohreinrichtung (14), zur Herstellung mehrerer Bohrungen (7), über die Bewegungsvorrichtung
(13) bei lagezentriertem Geräteträger (4) und bei zurückgezogenem Bohrer (16) entlang
einer Bohrkontur (8) quer zur Bohrachse (15) zu mehreren Bohrstellen (9) bewegbar
ist,
- und dass die Bohreinrichtung (14), zur Schaffung eines Freiraums für die Spaltvorrichtungen
(10), über die Bewegungsvorrichtung (13) bei lagezentriertem Geräteträger (4) und
bei zurückgezogenem Bohrer (16) entlang der Bohrkontur (8) quer zur Bohrachse (15)
von den Bohrstellen (9) wegbewegbar ist;
oder
- dass die Bohranordnung (6) mehrere entlang der Bohrkontur (8) beweglich an dem Geräteträger (4) angebrachte Bohreinrichtungen
(14) umfasst,
- dass die Bohreinrichtungen (14) jeweils einen entlang einer Bohrachse (15) verlaufenden
Bohrer (16) umfassen,
- dass die Bohrer (16) zur Herstellung mehrerer Bohrlöcher (8), insbesondere an Lafetten
(17), entlang der Bohrachsen (15) von einer zurückgezogenen Stellung in eine Bohrstellung
verlagerbar oder verlagert sind,
- und dass die Bohreinrichtungen(14), insbesondere zur Schaffung eines Freiraums für die Spaltvorrichtungen(10),
über die Bewegungsvorrichtung (13) bei lagezentriertem Geräteträger (4) und bei zurückgezogenem
Bohrer (16) entlang einer Bohrkontur (8) quer zur Bohrachse (15) bewegbar sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewegungsvorrichtung (13) des Geräteträgers (4) mindestens eine oder genau eine
Führungsschiene (18) umfasst, entlang derer die Bohreinrichtung(14), die Bohreinrichtungen
(14) und/oder die Spaltvorrichtungen (10) geführt bewegbar angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewegungsvorrichtung (13) des Geräteträgers (4) mindestens einen Antrieb (19)
zur Verlagerung der mindestens einen Bohreinrichtung (14) und der Spaltvorrichtungen
(10) entlang der Bohrkontur (8) zu den Bohrstellen (9) umfasst,
und/oder dass jede Spaltvorrichtung (10) und jede Bohreinrichtung (14) einen eigenen,
insbesondere unabhängig steuerbaren, Antrieb (19) zur Verlagerung der Spaltvorrichtung
(10) beziehungsweise der Bohreinrichtung (14) entlang des Geräteträgers (4) und/oder
entlang der Bohrkontur (8) zu den Bohrstellen (9) umfasst.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Geräteträger (4) und/oder die Führungsschiene (18) entlang der Bohrkontur (8)
oder parallel zur Bohrkontur (8) verläuft oder verlaufen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Geräteträger(4) und/oder die Führungsschiene (18) im Wesentlichen linear verlaufen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
- dass eine Steuerungsanordnung vorgesehen ist,
- dass die Steuerungseinrichtung mindestens einen Lagesensor (20) zur Bestimmung der Lagedaten
der Spaltvorrichtungen (10) und der mindestens einen Bohreinrichtung (14) umfasst,
- dass die Steuerungseinrichtung einen Datenspeicher zur Speicherung der Lagedaten der mindestens
einen Bohreinrichtung (14) umfasst,
- und dass der Antrieb (19) oder die Antriebe (19) zum Positionieren der Spaltvorrichtungen
(10) über oder in je einem zuvor erstellten und in Form von Lagedaten gespeicherten
Bohrloch zumindest teilweise von der Steuerungseinrichtung unter Verwendung der gespeicherten
Lagedaten gesteuert ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Spaltvorrichtungen (10) und insbesondere die Spaltbewegungen der Spaltvorrichtungen
(10) miteinander synchronisiert oder synchronisierbar sind.
9. Verfahren zum Zerteilen von festem Material (1), unter Verwendung einer Vorrichtung nach einem
der vorangegangenen Ansprüche, umfassend folgende Schritte:
- Lagezentrieren des Geräteträgers (4) gegenüber dem festem Material (1) durch Ansetzen
des Zentriermittel (5) an das feste Material (1),
- Herstellen mehrerer Bohrungen (7) durch eine an dem Geräteträger (4) angebrachte
Bohranordnung (6) bei lagezentriertem Geräteträger (4), wobei die Bohrungen (7) entlang
einer im Wesentlichen linear verlaufenden oder gebogenen Bohrkontur (8) an voneinander
beabstandet angeordneten Bohrstellen (9) im festen Material (1) vorgesehenen werden,
- Entfernen der Bohranordnung (6) aus den Bohrungen (7),
- Bewegen und Einführen der Spaltfortsätze der Spaltvorrichtungen (10) entlang der
Bohrkontur (8) in jeweils eine Bohrung(7),
- Spalten des festen Materials (1) entlang der Bohrkontur (8) durch Betätigen der
Spaltvorrichtungen(10), insbesondere durch Aufweiten der Spaltfortsätze in den Bohrungen(7).
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass beim oder nach dem Entfernen der Bohranordnung (6) aus den Bohrungen(7), die mindestens
eine Bohreinrichtung (14) der Bohranordnung(6), zur Schaffung eines Freiraums für
die Spaltvorrichtungen(10), über die Bewegungsvorrichtung (13) bei lagezentriertem
Geräteträger (4) und bei zurückgezogenem Bohrer (16) entlang einer Bohrkontur (8)
quer zur Bohrachse (15) von den Bohrstellen (9) wegbewegt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
- dass entlang der Bohrkontur (8) mehr Bohrungen (7) hergestellt werden als Spaltvorrichtungen
(10) vorgesehen sind,
- dass die Spaltfortsätze je in eine Bohrung (7) eingeführt werden,
- und dass dabei eine oder mehrere Bohrungen (7) freigehalten ist oder sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
- dass beim Bohren Lagedaten der mindestens einen Bohreinrichtung (14) und/oder der Bohrstellen
(9) aufgenommen, und in einem Datenspeicher gespeichert werden,
- und dass diese Lagedaten zur Positionierung der Spaltvorrichtungen (10) in je einer zuvor
erstellten Bohrung (7) verwendet werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Spaltvorrichtungen (10) synchronisiert betätigt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagezentrieren des Geräteträgers (4) gegenüber dem festem Material (1) durch
Ansetzen des Zentriermittels (5) an das feste Material (1) und durch festlegen oder
unbewegt halten der Position des Werkzeugträgers (3) des Arbeitsgeräts (2) erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Geräteträger (4):
- während dem Herstellen der Bohrungen (7),
- während dem Entfernen der Bohranordnung (6) aus den Bohrungen (7),
- während dem Bewegen und Einführen der Spaltfortsätze (12) der Spaltvorrichtungen
(10) entlang der Bohrkontur (8) in jeweils eine Bohrung (7)
- und gegebenenfalls auch während dem Spalten des festen Materials (1) entlang der
Bohrkontur (8) durch Betätigen der Spaltvorrichtungen (10),
in einer Stellung lagezentriert gegenüber dem festen Material (1) unbewegt gehalten
wird.