[0001] Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das Verfahren zum An- und Ablegen von Wasserfahrzeugen
ist in einem Gewässer angeordnet und für das Anlegen von Fährschiffen, kleineren Schiffen
oder Booten, beispielsweise für den ÖPNV in Städten an Flüssen, Buchten oder Seen
geeignet. Es ist beispielsweise auch geeignet für die küstennahe Ausflugsschifffahrt.
[0002] In vielen Gewässern ist eine naturnahe und die Natur schonende touristische Nutzung
wünschenswert. Insbesondere in Naturschutzgebieten ist es oft nicht erlaubt, die Gewässer
mit Kraftstoff betriebenen Wasserfahrzeugen zu befahren. Eine Nutzung von Elektrofahrzeugen
wäre vorstellbar, scheitert aber in der Regel an den aufwendigen Schiffsanlegern,
die ihrerseits in die Natur eingreifen.
[0003] In der deutschen Patentschrift
DE 102008058533 B4 wird ein Anleger für Wasserfahrzeuge offenbart, welcher in einem Gewässer angeordnet
ist und über zwei in einem an die Breite der anzulegenden Wasserfahrzeuge angepassten
Abstand zueinander, einander gegenüberliegend angeordneten Seitenführungen verfügt,
welche einen unterhalb der Wasseroberfläche des Gewässers verbindenden Boden aufweisen.
Der Boden weist einen Auffahrabschnitt mit einem drehbar gelagerter Rollkörper auf,
mit einer Rotationsachse quer zu den Seitenführungen. Das Wasserfahrzeug fährt mit
einem ausreichenden Schwung zwischen die Seitenführungen und dabei auf den Auffahrabschnitt
des Bodens. Das gesamte Wasserfahrzeug wird geringfügig aus dem Wasser gehoben und
kann nicht ohne weiteres rückwärts in das Gewässer zurück gleiten. Zum Ablegen muss
das Wasserfahrzeug durch einen bordeigenen Motor in rückwärtiger Richtung angetrieben
werden, um von dem Auffahrabschnitt loszukommen.
[0004] In
EP 1304414 B1 wird eine Anlage zum Stoppen von Schiffen offenbart, welche ein flexibles Haltekabel
enthält, das quer zur Einfahrt angeordnet ist. Das Schiff fährt in das flexible Haltekabel
und wird durch ein mit dem Haltekabel verbundenes Verankerungsmittel gestoppt. Das
Haltekabel wird durch mindestens eine elastische Zugeinheit vorgespannt
[0005] Es sind außerdem verschiedene Lösungen bekannt, beispielsweise aus
US 3084517 A,
US 5112702 A,
US 5429063 A und
US 5911189 A, bei denen ein Boot zwischen zwei Seitenwänden einfährt und dort von seitlich Stoßfängern
gehalten wird.
DE 102008061707 B4 offenbart mit seiner Anlegevorrichtung ein bugseitiges Dämpfungselement mit seitlichen
Leitwerksauslegern. Auch in
US 5911189 A wird das Boot bugseitig gehalten.
Darstellung der Erfindung
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum An- und Ablegen
von Wasserfahrzeugen zu schaffen, die als Standard Anleger in verschiedenen Größen
variabel einsetzbar ist, und Mittel enthält, um eine umweltfreundliche Schifffahrt
zu ermöglichen.
[0007] Die Aufgabe wird durch die Merkmale in den Ansprüchen gelöst. Dazu enthält die erfindungsgemäße
Vorrichtung zum An- und Ablegen von Wasserfahrzeugen einen seeseitigen Anleger, welcher
schwimmend auf einem Ponton gelagert ist, mit einer landseitigen Anbindung sowie mit
einer Gangway bestehend aus zwei Gangway-Armen, und Mittel zum Halten des Wasserfahrzeugs.
Erfindungsgemäß ist der Anleger an seiner landseitigen Anbindung drehbar in horizontaler
Richtung gelagert. Die erfindungsgemäßen Mittel zum Halten des Wasserfahrzeugs bestehen
aus den Gangway-Armen und einem Anlege- und Freigabe-System. Das Anlege- und Freigabe-System
verfügt über Mittel zur Speicherung und Freigabe von kinetischer Energie des einfahrenden
Wasserfahrzeugs.
[0008] Als Ausführungsform sind diese Mittel zur Speicherung und Freigabe der kinetischen
Energie vorgespannte Pneumatik-Zylinder, hydraulische Vorrichtungen, Feder/Gewichts
belastete Vorrichtungen oder elektrische Winden-Systeme.
[0009] Ein bevorzugtes Mittel zur Speicherung und Freigabe der kinetischen Energie besteht
aus einer Schienenanordnung, welche an oder in den Innenseiten der Gangway-Arme angeordnet
sind, und einer mit der Schienenanordnung verbundenen, horizontal verfahrbaren Querkonstruktion.
Die Querkonstruktion ist mit Seilen verbunden, welche beidseitig in den Gangway-Armen
über Umlenkrollen geführt auf einer elektrischen Winde gegenläufig gespult werden.
[0010] Eine weitere Ausführungsform weist landseitig ein Anschlussstück des Anlegers auf,
welches mit der Gangway fest verbundenen ist. Das Anschlussstück ist mittig mit einer
runden Aufnahme versehen, durch welche ein Halte-Pylon geführt ist, so dass der Anleger
auf dem Halte-Pylon vertikal verschoben und horizontal gedreht werden kann.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform erfolgt die Lagerung des Anlegers auf dem Ponton
über ein Drehlager. Die landseitige Anbindung besteht aus einem Steg, welcher flexibel
sowohl mit der Uferkante als auch mit dem Ponton verbunden ist.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform sind die Gangway-Arme einander gegenüberliegend
in einem, an die Breite des anzulegenden Wasserfahrzeugs angepassten Abstand zueinander
angeordnet. Arretierungsmittel halten das Wasserfahrzeug in horizontaler Richtung
nach dem Anlegen fest. An oder auf der Gangway ist mindestens eine Ladestation angeordnet,
welche zum Aufladen des Wasserfahrzeugs mit diesem verbunden wird.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform ist zum Schutz gegen einen Verlust des Anlegers
bei Hochwasser, der Steg seeseitig mit abnehmbaren Schienen versehen, welche mit dem
Ponton in Wirkverbindung stehen.
[0014] Für eine weitestgehend autarke Energieversorgung oder als Unterstützung der Energieversorgung
sind in einer weiteren Ausführungsform Solarpaneele oder andere Energieerzeugungs-Einrichtungen
sowie Energiespeicher an oder auf der Vorrichtung angeordnet und mit dieser verbunden.
[0015] Das Wasserfahrzeug kann vorteilhafter Weise entsprechend eines Doppelendkonzepts
einen spiegelbildlichen Aufbau haben. Andere Wasserfahrzeuge, welche keinen spiegelbildlichen
Aufbau haben, können dessen ungeachtet auch zur Realisierung der Erfindung eingesetzt
werden.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren zum An- und Ablegen von Wasserfahrzeugen nutzt vorzugsweise
einer Vorrichtung entsprechend der oben beschriebenen Merkmale. Folgende Schritte
sind erfindungswesentlich:
- a) Drehen eines Anlegers in Ankunftsrichtung des Wasserfahrzeugs,
- b) antriebsloses Einfahren des Wasserfahrzeugs in die Vorrichtung zwischen zwei Gangway-Armen,
wobei ein Anlege- und Freigabe-System aktiviert wird und das Wasserfahrzeug abbremst,
indem Mittel zur Speicherung und Freigabe von kinetischer Energie des einfahrenden
Wasserfahrzeugs und Arretierungsmittel zum Halten des Wasserfahrzeugs in horizontaler
Richtung aktiviert werden,
- c) Übertragen der kinetischen Energie des einfahrenden Wasserfahrzeugs auf das Anlege-
und Freigabe-System,
- d) Verbinden des Wasserfahrzeugs mit einer Ladestation zum Aufladen mit elektrischer
Energie,
- e) Optional Drehen des Anlegers in eine mittlere Position,
- f) Be- und Entladen des Wasserfahrzeugs,
- g) Optional Drehen des Anlegers in eine Abfahrtsrichtung,
- h) Lösen der Vorspannung des Anlege- und Freigabe-Systems und Freigeben der gespeicherten
kinetischen Energie, so dass das Wasserfahrzeug aus dem Anleger geschoben wird,
- i) Beschleunigtes Ausfahren am Anlegerausgang durch Zuschaltung von Eigenantrieben
des Wasserfahrzeugs.
[0017] Die Aktivierung des Anlege- und Freigabe-Systems erfolgt durch eine horizontal verfahrbare
Querkonstruktion, welche durch das einlaufende Wasserfahrzeug in Bewegung versetzt
wird, so dass über Seile, welche beidseitig in den Gangway-Armen und über Umlenkrollen
geführt werden, eine elektrische Winde zum Drehen angeregt wird und ein mit der Winde
verbundener Generator elektrische Energie erzeugt, welche in ein Batteriesystem des
Anlegers eingespeist wird.
[0018] Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird vorzugsweise nur an der Hafenkante fixiert.
Aufwendiges Rammen von zusätzlichen Anlegerhaltepfosten zumindest für ein Ausführungsbeispiel
wird dadurch vermieden. Bei mehreren Anlegern können variable Routen gefahren werden,
was in ein Nahverkehrskonzept eingebunden werden kann.
[0019] Die Größe (beispielsweise S / M / L) ist variabel anpassbar und kann sich nach dem
kalkulatorischen Passagierkontingent der jeweiligen Ortschaft richten.
[0020] Die erfindungsgemäße Anordnung erhöht die Energieeffizienz des Gesamtsystems. Die
Erfindung leistet einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Nutzung regenerativer Energien.
Ausführung der Erfindung
[0021] Die Erfindung wird anhand von Abbildungen näher erläutert. Hierzu zeigen
- Figur 1a und 1b -
- eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Wasserfahrzeug,
- Figur 2 -
- die erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Draufsicht ohne
Wasserfahrzeug,
- Figur 3a und 3b -
- eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Wasserfahrzeug,
- Figur 4 -
- die zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Draufsicht mit
Wasserfahrzeug,
- Figur 5a bis 5d -
- die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Anlege- und Freigabe-System, Arretierungsmittel
und Ladestation,
- Figur 6a bis 6g -
- ein schematischer Ablauf eines Anlande- und Ablandemanövers eines Wasserfahrzeugs.
[0022] Die in den Figuren 1a und 1b gezeigte erfindungsgemäße Vorrichtung zum Anlegen von
Wasserfahrzeugen 8 besteht aus einer landseitigen Anbindung und einem seeseitigen
Anleger 3. Die Figuren unterscheiden sich lediglich darin, dass die Wasserlinie 5
in Figur 1a niedriger ist als in Figur 1 b. Dadurch kann verdeutlicht werden, wie
der Einfluss des Wasserstandes durch die Vorrichtung kompensiert wird. Die verwendeten
Wasserfahrzeuge 8 haben ein innovatives Schiffsdesign (Leichtbau) mit spiegelbildlichen
Aufbau (Doppelendkonzept).
[0023] Die landseitige Anbindung besteht, wie üblicherweise bekannt, aus einem Steg 1, welcher
flexibel mit der Uferkante 2 verbunden ist. Die Uferkante 2 ist vorzugsweise eine
Kaikante kann aber auch ein befestigter Uferstreifen sein. Der Steg 1 ist beweglich
über ein Gelenk 7 mit der Uferkante 2 und über ein Rollenauflager 6 mit dem seeseitigen
Anleger 3 oder vice versa verbunden. Dadurch ist der Anleger 3 gegenüber der Uferkante
2 beweglich und es können Wasserstandsänderungen ausgeglichen werden. Der Anleger
3 ist außerdem drehbar gelagert. In einer ersten Ausführungsform erfolgt die Lagerung
über ein Drehlager 401. Das Drehlager 401 ist Bestandteil eines, im Wasser schwimmend
angeordneten Pontons 4 mit beispielsweise einem auf seiner oberen Seite angeordneten
Zahnkranzantrieb 402. Im Innern des Pontons 4 befindet sich ein, hier nicht weiter
gezeigter, Elektromotor mit Getriebe, welcher mit dem Zahnkranzantrieb 402 verbunden
ist und dieses antreibt. Der Anleger 3 ist an einem, der Uferkante 2 zugewandten Anschlussstück
301 seinerseits mit dem Drehlager 401, beispielsweise ein Drehkranzkugellager, und
mit dem Zahnkranzantrieb 402 des Pontons 4 verbunden. Das Anschlussstück 301 ist landseitig
halbkreisförmig (konvex) ausgeführt.
[0024] Der Anleger 3 besteht aus dem Anschlussstück 301 und einer mit dem Anschlussstück
301 fest verbundenen Gangway 302 (siehe Figur 2). Die Gangway 302 besteht aus zwei
Gangway-Armen 302a und 302b, welche über eine Verbindung 302c, die in ihrer Breite
dem Anschlussstück 301 angepasst ist, miteinander verbunden sind. Das Anschlussstück
301, die Gangway 302 mit den Gangway-Armen 302a und 302b und die Verbindung 302c können
auch aus einem Stück oder teilweise aus einem Stück gefertigt sein, werden für die
Beschreibung aber einzeln bezeichnet. Die Gangway-Arme 302a und 302b sind in einem
an die Breite der anzulegenden Wasserfahrzeuge 8 angepassten Abstand zueinander, einander
gegenüberliegend angeordnet. Zwischen den Gangway-Armen 302a und 302b legt das Wasserfahrzeug
8 an. Die Wasserfahrzeuge 8 haben einen geringen Tiefgang und einen elektrischen Antrieb,
gespeist von Batterien und Solarpaneelen. An den äußeren Enden der Gangway-Arme 302a
und 302b sind nach innen gerichtete rollenförmige Fender 303 eingearbeitet, welche
dem Abfedern und Führen eines einfahrenden Wasserfahrzeugs 8 dienen. Beidseitig des
Wasserfahrzeugs 8 sind in den Gangway-Armen 302a und 302b Arretierungsmittel 306 in
Form von beispielsweise automatischen Arretierungsbolzen, automatischen Verholleinen
oder automatischen Andruckvorrichtungen vorgesehen, welche das Wasserfahrzeug 8 horizontal
in Richtung Verbindung 302c drücken und mittig zwischen den Gangway-Armen 302a und
302b festhalten (siehe Figur 4). Auf einem Gangway-Arm 302a oder 302b oder auf beiden
Gangway-Armen 302a und 302b ist am äußeren Ende eine Ladestation 307 angeordnet, welche
über einen Ladestecker (z.B. ein Pantograph-Stecker) mit dem Wasserfahrzeug 8 verbunden
werden kann. So kann während des Passagierwechsels das Batteriesystem des fixierten
Wasserfahrzeugs 8 aufgeladen werden.
[0025] Figur 5a zeigt das Anlege- und Freigabe-System mit einfahrendem Wasserfahrzeug 8
und Figur 5b zeigt das mit den Arretierungsmitteln 306 und der Ladestation 307 verbundene
Wasserfahrzeug.
[0026] In dem Anschlussstück 301 befindet sich zwischen den Gangway-Armen 302a und 302b
ein Anlege- und Freigabe-System 9. Fährt das Wasserfahrzeug 8 in den Anleger 3 ein,
wird das Anlege- und Freigabe-System 9 aktiviert. Dazu befindet sich eine Schienenanordnung
901 (Figur 5d) an oder verdeckt liegend in den Innenseiten der Gangway-Arme 302a und
302b, auf der eine horizontal verfahrende Querkonstruktion 902 installiert ist. Diese
Querkonstruktion 902 ist so konzipiert, dass das einlaufende Wasserfahrzeug 8 mittig
zwischen den Gangway-Armen 302a und 302b geführt wird. Dazu weist die Querkonstruktion
902 eine dem Wasserfahrzeug 8 angepasste oder teilweise angepasste Kontur auf.
[0027] Zur Abbremsung des Wasserfahrzeugs 8 ist diese Querkonstruktion 902 mit Seilen 903
verbunden, welche beidseitig in den Gangway-Armen 302a und 302b über Umlenkrollen
904 geführt auf einer elektrischen Winde 905 gegenläufig gespult werden. (Figur 5c)
Die Winde 905 ist getriebeuntersetzt mit einem Motor/Generator als auch mit einer
Bremse ausgestattet. Es erfolgt eine Speicherung der kinetischen Energie des einfahrenden
Wasserfahrzeugs 8, was im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren näher erläutert
werden soll. Neben dem Winden-System sind auch andere Konstruktionen mit Pneumatik-Zylindern
oder hydraulische, Feder/Gewichts belastete Vorrichtungen einsetzbar. Beim Ablegen
des Wasserfahrzeugs 8 wird die Vorspannung gelöst und die gespeicherte kinetische
Energie wieder frei gegeben, so dass das Wasserfahrzeug 8 aus dem Anleger 3 geschoben
wird. Dadurch wird für das Ablegen keine eigene Propulsion benötigt und schiffsseitig
keine Energie verbraucht. Für die Passagiere und die Ladung erfolgt das Anschieben
unkritisch, d.h. es wird ein gedämpfter gleichmäßiger Vorschub ermöglicht.
[0028] In der Draufsicht von Figur 2 wird eine mögliche Führung des im Wasser schwimmend
angeordneten Pontons 4 gezeigt. Die Uferkante 2 ist in dieser Ausführungsform u-förmig
gestaltet. Der Ponton 4 ist entsprechend gestaltet, so dass er in den Ausschnitt mit
einem Spiel passt. An mehreren Stellen entlang der U-Form der Uferkante 2 sind paarweise
Leitschienen 11 angeordnet. Entsprechende Leitbleche 12 am Ponton 4 korrespondieren
mit diesen Leitschienen 11. Der Ponton 4 wird dadurch ohne zu verkanten sicher gehalten
und die an dieser Stelle wirkenden Kräfte können aufgenommen werden. Gleichzeitig
kann sich der Ponton 4 entlang der Leitschienen 11 vertikal bewegen.
[0029] Die Leitschienen 11 sind für Montagezwecke des Pontons 4 herausnehmbar. Dies kann
beispielsweise mittels einer Schwalbenschwanzkonstruktion zwischen Leitblech 12 und
Leitschiene 11 erfolgen. Die Leitschienen 11 als auch die Leitbleche 12 können für
weniger Reibung mit einer Beschichtung, beispielsweise Teflon, versehen sein.
[0030] Für den Hochwasserschutz sind auf dem Steg 1 in Richtung Ponton 4 abnehmbare, hier
nicht weiter gezeigte Schienen vorgesehenen, in welche die Leitbleche 12 des Pontons
4 weitergeführt werden können. Dieser Hochwasserschutz ist bei Bedarf montierbar,
so dass sich bei einem hohen Wasserstand der Ponton 4 nicht an der Uferkante 2 verkantet.
[0031] Die Figuren 3a und 3b und Figur 4 zeigen eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einem Wasserfahrzeug. Der Anleger 3 besteht ebenfalls aus einem Anschlussstück
301 und einer mit dem Anschlussstück 301 fest verbundenen Gangway 302 (siehe Figur
4). Die Gangway 302 besteht aus zwei Gangway-Armen 302a und 302b, welche über eine
Verbindung 302c, die in ihrer Breite dem Anschlussstück 301 angepasst ist, miteinander
verbunden sind. Die Ausgestaltung entspricht der in den Figuren 1 und 2. Die Lagerung
des Anlegers 3 erfolgt ebenfalls über ein Drehlager 401 eines im Wasser schwimmend
angeordneten Pontons 4, welcher landseitig mit beispielsweise Andruckfedern 310 zur
Momentabstützung bei Drehung versehen ist. Im Innern des Pontons 4 befindet sich hierfür
ein Antrieb, beispielsweise ein Elektromotor mit Getriebe. Das Anschlussstück 301
ist landseitig halbkreisförmig (konvex) ausgeführt und mittig mit einer runden Aufnahme
308 versehen. Ein Halte-Pylon 10 führt durch die Aufnahme 308, so dass der Anleger
3 auf dem Halte-Pylon 10 vertikal verschoben und horizontal gedreht werden kann. Durch
den Antrieb wird das Anschlussstück 301 horizontal um das Halte-Pylon 10 bewegt. Bei
Änderung der Wasserstandshöhe, insbesondere bei Hochwasser, ist durch das Halte-Pylon
10 gesichert, dass der Anleger 3 sich vertikal mitbewegen kann und außerdem nicht
verloren geht.
[0032] Figur 6a bis 6g zeigen schematisch den Ablauf eines Anlande- und Ablandemanövers
eines Wasserfahrzeugs 8. Für das Anlandemanöver wird der Anleger 3 vorab in Ankunftsrichtung
des Wasserfahrzeugs 8 gedreht. Das Wasserfahrzeug 8 fährt antriebslos in den Anleger
3 (Figuren 5a bis 5d). Beim Abstoppen des Wasserfahrzeugs 8 wird dadurch keine Energie
verbraucht. Die kinetische Energie wird beim Anlandemanöver auf das Anlege- und Freigabe-System
9 übertragen. Bei einlaufendem Wasserfahrzeug 8 wird die Querkonstruktion 902 in Richtung
Anschlussstück 301 in Bewegung versetzt, wobei die Seile 903 über die Umlenkrollen
904 gezogen werden und die Winde 905 zum Drehen anregen. Der mit der Winde 905 verbundene
Generator erzeugt dabei elektrische Energie, welche in das Batteriesystem des Anlegers
3 eingespeist wird. Das Batteriesystem wird zusätzlich durch Solarpaneele auf dem
Anleger und/oder durch einen Stromanschluss an Land aufgeladen. Im Verbund mit der
Generatorfunktion realisiert eine verbaute Motorbremse die notwendige Verzögerung
zur Einbremsung des Wasserfahrzeugs 8. Wenn das Wasserfahrzeug 8 vollständig in den
Anleger 3 eingefahren ist, werden die seitlich in den Gangway-Armen 302a und 302b
installierten Arretierungsmittel 306 ausgeklappt und halten das Wasserfahrzeug 8 stabil
in Mittelposition, wobei das Wasserfahrzeug 8 beim Aus- und Einsteigen den vertikalen
Freiheitsgrad beibehält. Nach der Arretierung des Wasserfahrzeugs 8 wird zur Aufladung
der Batterien die Ladestation 307 über den Ladestecker angeschlossen und der Passagierwechsel
wird eingeleitet.
[0033] In Figur 6d hat sich der Anleger 3 inzwischen in eine mittlere Position gedreht.
Der Passagierwechsel kann nun ungehindert erfolgen, wobei dies allerdings auch in
der Anlandeposition erfolgen kann. Sind beispielsweise Anlande- und Ablandemanöver
in die gleiche Richtung vorgesehen, ist es nicht nötig, den Anleger 3 zu drehen. Soll
aber das Wasserfahrzeug 8 nach dem Ablegen in eine andere Richtung fahren, wird der
Anleger 3 in dieselbe gedreht. Vor Einleitung des Ablegens wird die Steckverbindung
geöffnet, die Arretierungsmittel 306 werden gelöst und die Windenfunktion gestartet.
Die gespeicherte Energie wird bei Betätigung einer (nicht dargestellten) Freigabevorrichtung
freigesetzt. Die Freigabe erfolgt ferngesteuert durch den Schiffsführer, erst nachdem
die Ladestation 307 vom Wasserfahrzeug 8 gelöst wurde. Auch ist das Anzeigen einer
Fahrbetriebsposition des Wasserfahrzeugs 8 verbunden mit einer Sicherungsvorrichtung
und einer entsprechenden Anzeige im Fahrstand des Wasserfahrzeugs 8 und auf dem Anleger
3 sinnvoll. Denkbar ist außerdem, dass eine Wegfahrsperre an den Arretierungsmitteln
306 eingeschaltet ist, solange das Be- und Entladen des Wasserfahrzeugs 8 noch nicht
beendet ist.
[0034] Das Wasserfahrzeug 8 wird wieder frei gegeben, indem es aus dem Anleger 3 seicht
angestoßen wird. Dies erfolgt durch ein kontrolliertes Aufspulen der Seile 903 mittels
des frequenzkontrollierten Motors der Winde 905. Über die Seile 903 wird die Querkonstruktion
902 verzogen und somit das Wasserfahrzeug 8 kontrolliert aus dem Anleger gestoßen
und in Erstbewegung versetzt, ohne die eigenen Antriebsanlagen einsetzen zu müssen.
Dadurch wird auf dem Wasserfahrzeug 8 keine Bordenergie verbraucht, um erst mal in
Fahrt zu kommen.
[0035] Das Drehkonzept ist anwendbar in schmalen Flussbereichen und minimiert die Sperrtiefe
des Anlegers in den Fluss.
[0036] Die gesamte Vorrichtung zum Anlegen von Wasserfahrzeugen 8 kann mit einer Überdachung
versehen sein. Auf der Überdachung können Solarpaneele oder andere Energieerzeugungs-Einrichtungen
sowie Energiespeicher montiert sein, so dass benötigte elektrische Energie für die
Anlegertechnik, als auch für Beleuchtung, Überwachung, Datenübertragung, Bildschirme
teilweise autark produziert werden kann. Gleiches gilt für den landseitigen Anlegerbereich.
Es wird eine größtmögliche Eigendeckung des Energiebedarfes angestrebt. Die Energiespeicher
des Wasserfahrzeugs 8, beispielsweise Batterien, werden am Anleger 3 während des Passagierwechsels
nachgeladen. Eine Hauptladung findet in der Nacht statt. Dennoch wird ein Notgenerator
an Bord des Wasserfahrzeugs 8 vorgesehen. Durch die elektrisch betriebenen Wasserfahrzeuge
8 ist eine langsame und umweltfreundliche Fahrt sichergestellt, so dass in Flüssen
und Trinkwasserschutz-Bereichen ein notwendiger Uferschutz erfolgen kann.
Bezugszeichen
[0037]
- 1
- Steg
- 2
- Uferkante
- 3
- Anleger
- 301
- Anschlussstück
- 302
- Gangway
- 302a, 302b
- Gangway-Arme
- 302c
- Verbindung
- 303
- Fender
- 306
- Arretierungsmittel
- 307
- Ladestation
- 308
- runde Aufnahme
- 310
- Andruckfeder
- 4
- Ponton
- 401
- Drehlager
- 402
- Zahnkranzantrieb
- 5
- Wasserlinie
- 6
- Rollenauflager
- 7
- Gelenk
- 8
- Wasserfahrzeug
- 9
- Anlege- und Freigabe-System
901 Schienenanordnung
902 Querkonstruktion
903 Seile
904 Umlenkrollen
905 Winde
- 10
- Halte-Pylon
- 11
- Leitschienen
- 12
- Leitbleche
2. Vorrichtung zum An- und Ablegen von Wasserfahrzeugen (8), enthaltend einen seeseitigen
Anleger (3), welcher schwimmend auf einem Ponton (4) gelagert ist, mit einer landseitigen
Anbindung sowie mit einer Gangway (302), bestehend aus zwei Gangway-Armen (302a, 302b),
und Mittel zum Halten des Wasserfahrzeugs (8), dadurch gekennzeichnet, dass der Anleger (3) an seiner landseitigen Anbindung drehbar in horizontaler Richtung
gelagert ist und dass die Mittel zum Halten des Wasserfahrzeugs (8) aus den Gangway-Armen
(302a, 302b) und einem Anlege- und Freigabe-System (9) bestehen, welches über Mittel
zur Speicherung und Freigabe von kinetischer Energie des einfahrenden Wasserfahrzeugs
(8) verfügt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Speicherung und Freigabe der kinetischen Energie vorgespannte Pneumatik-Zylinder,
hydraulische Vorrichtungen, Feder/Gewichts belastete Vorrichtungen oder elektrische
Winden-Systeme sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Speicherung und Freigabe der kinetischen Energie aus einer Schienenanordnung
(901), welche an oder in den Innenseiten der Gangway-Arme (302a, 302b) angeordnet
sind, und einer mit der Schienenanordnung (901) verbundenen, horizontal verfahrbaren
Querkonstruktion (902) bestehen, wobei die Querkonstruktion (902) mit Seilen (903)
verbunden ist, welche beidseitig in den Gangway-Armen (302a, 302b) über Umlenkrollen
(904) geführt auf einer elektrischen Winde (905) gegenläufig gespult werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Anleger (3) landseitig ein Anschlussstück (301) aufweist, welches mit der Gangway
(302) fest verbundenen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussstück (301) mittig mit einer runden Aufnahme (308) versehen ist, durch
welche ein Halte-Pylon (10) geführt ist, so dass der Anleger (3) auf dem Halte-Pylon
(10) vertikal verschoben und horizontal gedreht werden kann.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung des Anlegers (3) auf dem Ponton (4) über ein Drehlager (401) erfolgt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die landseitige Anbindung aus einem Steg (1) besteht, welcher flexibel sowohl mit
der Uferkante (2) als auch mit dem Ponton (4) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Gangway-Arme (302a, 302b) einander gegenüberliegend in einem, an die Breite des
anzulegenden Wasserfahrzeugs (8) angepassten Abstand zueinander angeordnet sind und
Arretierungsmittel (306) vorgesehen sind, welche das Wasserfahrzeug (8) in horizontaler
Richtung nach dem Anlegen festhalten.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass an oder auf der Gangway (302) mindestens eine Ladestation (307) angeordnet ist, welche
zum Aufladen des Wasserfahrzeugs (8) mit diesem verbunden wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass zum Schutz gegen einen Verlust des Anlegers (3) bei Hochwasser, der Steg (1) seeseitig
mit abnehmbaren Schienen versehen ist, welche mit dem Ponton (4) in Wirkverbindung
stehen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Wasserfahrzeug (8) einen spiegelbildlichen Aufbau entsprechend eines Doppelendkonzepts
hat.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass
für eine weitestgehend autarke Energieversorgung oder als Unterstützung der Energieversorgung
Solarpaneele oder andere Energieerzeugungs-Einrichtungen sowie Energiespeicher an
oder auf der Vorrichtung angeordnet und mit dieser verbunden sind.
14. Verfahren zum An- und Ablegen von Wasserfahrzeugen (8) unter Nutzung einer Vorrichtung
entsprechend der Ansprüche 1 bis 13, mit den Schritten
a) Drehen eines Anlegers (3) in Ankunftsrichtung des Wasserfahrzeugs (8),
b) antriebsloses Einfahren des Wasserfahrzeugs (8) in die Vorrichtung zwischen zwei
Gangway-Armen (302a, 302b), wobei ein Anlege- und Freigabe-System (9) aktiviert wird
und das Wasserfahrzeug (8) abbremst, indem Mittel zur Speicherung und Freigabe von
kinetischer Energie des einfahrenden Wasserfahrzeugs (8) und Arretierungsmittel (306)
zum Halten des Wasserfahrzeugs (8) in horizontaler Richtung aktiviert werden,
c) Übertragen der kinetischen Energie des einfahrenden Wasserfahrzeugs (8) auf das
Anlege- und Freigabe-System (9),
d) Verbinden des Wasserfahrzeugs (8) mit einer Ladestation (307) zum Aufladen mit
elektrischer Energie,
e) Optional Drehen des Anlegers (3) in eine mittlere Position,
f) Be- und Entladen des Wasserfahrzeugs (8),
g) Optional Drehen des Anlegers (3) in eine Abfahrtsrichtung,
h) Lösen der Vorspannung des Anlege- und Freigabe-Systems (9) und Freigeben der gespeicherten
kinetischen Energie, so dass das Wasserfahrzeug (8) aus dem Anleger (3) geschoben
wird,
i) Beschleunigtes Ausfahren am Anlegerausgang durch Zuschaltung von Eigenantrieben
des Wasserfahrzeugs (8).
15. Verfahren nach Anspruch 14 dadurch gekennzeichnet dass die Aktivierung des Anlege- und Freigabe-Systems (9) dadurch erfolgt, dass eine horizontal
verfahrbare Querkonstruktion (902) durch das einlaufende Wasserfahrzeug (8) in Bewegung
versetzt wird, so dass über Seile (903), welche beidseitig in den Gangway-Armen (302a,
302b) und über Umlenkrollen (904) geführt werden, eine elektrische Winde (905) zum
Drehen angeregt wird und ein mit der Winde (905) verbundener Generator elektrische
Energie erzeugt, welche in ein Batteriesystem des Anlegers (3) eingespeist wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Vorrichtung zum An- und Ablegen von Wasserfahrzeugen (8), enthaltend einen seeseitigen
Anleger (3), welcher schwimmend auf einem Ponton (4) gelagert ist, mit einer landseitigen
Anbindung sowie mit einer Gangway (302), bestehend aus zwei Gangway-Armen (302a, 302b),
und Mittel zum Halten des Wasserfahrzeugs (8), wobei der Anleger (3) an seiner landseitigen
Anbindung drehbar in horizontaler Richtung gelagert ist und dass die Mittel zum Halten
des Wasserfahrzeugs (8) aus den Gangway-Armen (302a, 302b) und einem Anlege- und Freigabe-System
(9) bestehen, welches über stoßdämpfende Mittel für ein einfahrenden Wasserfahrzeugs
(8) verfügt, dadurch gekennzeichnet, dass die stoßdämpfenden Mittel die Speicherung und Freigabe von kinetischer Energie ermöglichen
und aus einer Schienenanordnung (901), welche an oder in den Innenseiten der Gangway-Arme
(302a, 302b) angeordnet sind, und einer mit der Schienenanordnung (901) verbundenen,
horizontal verfahrbaren Querkonstruktion (902) bestehen, wobei die Querkonstruktion
(902) mit Seilen (903) verbunden ist, welche beidseitig in den Gangway-Armen (302a,
302b) über Umlenkrollen (904) geführt auf einer elektrischen Winde (905) gegenläufig
gespult werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
die Mittel zur Speicherung und Freigabe der kinetischen Energie vorgespannte Pneumatik-Zylinder,
hydraulische Vorrichtungen, Feder/Gewichts belastete Vorrichtungen oder elektrische
Winden-Systeme sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
der Anleger (3) landseitig ein Anschlussstück (301) aufweist, welches mit der Gangway
(302) fest verbundenen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass
das Anschlussstück (301) mittig mit einer runden Aufnahme (308) versehen ist, durch
welche ein Halte-Pylon (10) geführt ist, so dass der Anleger (3) auf dem Halte-Pylon
(10) vertikal verschoben und horizontal gedreht werden kann.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
die Lagerung des Anlegers (3) auf dem Ponton (4) über ein Drehlager (401) erfolgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
die landseitige Anbindung aus einem Steg (1) besteht, welcher flexibel sowohl mit
der Uferkante (2) als auch mit dem Ponton (4) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
die Gangway-Arme (302a, 302b) einander gegenüberliegend in einem, an die Breite des
anzulegenden Wasserfahrzeugs (8) angepassten Abstand zueinander angeordnet sind und
Arretierungsmittel (306) vorgesehen sind, welche das Wasserfahrzeug (8) in horizontaler
Richtung nach dem Anlegen festhalten.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
an oder auf der Gangway (302) mindestens eine Ladestation (307) angeordnet ist, welche
zum Aufladen des Wasserfahrzeugs (8) mit diesem verbunden wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
zum Schutz gegen einen Verlust des Anlegers (3) bei Hochwasser, der Steg (1) seeseitig
mit abnehmbaren Schienen versehen ist, welche mit dem Ponton (4) in Wirkverbindung
stehen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
das Wasserfahrzeug (8) einen spiegelbildlichen Aufbau entsprechend eines Doppelendkonzepts
hat.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass
für eine weitestgehend autarke Energieversorgung oder als Unterstützung der Energieversorgung
Solarpaneele oder andere Energieerzeugungs-Einrichtungen sowie Energiespeicher an
oder auf der Vorrichtung angeordnet und mit dieser verbunden sind.
12. Verfahren zum An- und Ablegen von Wasserfahrzeugen (8) unter Nutzung einer Vorrichtung
entsprechend der Ansprüche 1 bis 13, mit den Schritten
a. Drehen eines Anlegers (3) in Ankunftsrichtung des Wasserfahrzeugs (8),
b. antriebsloses Einfahren des Wasserfahrzeugs (8) in die Vorrichtung zwischen zwei
Gangway-Armen (302a, 302b), wobei ein Anlege- und Freigabe-System (9) aktiviert wird
und das Wasserfahrzeug (8) abbremst, indem Mittel zur Speicherung und Freigabe von
kinetischer Energie des einfahrenden Wasserfahrzeugs (8) und Arretierungsmittel (306)
zum Halten des Wasserfahrzeugs (8) in horizontaler Richtung aktiviert werden,
c. Übertragen der kinetischen Energie des einfahrenden Wasserfahrzeugs (8) auf das
Anlege- und Freigabe-System (9),
d. Verbinden des Wasserfahrzeugs (8) mit einer Ladestation (307) zum Aufladen mit
elektrischer Energie,
e. Optional Drehen des Anlegers (3) in eine mittlere Position,
f. Be- und Entladen des Wasserfahrzeugs (8),
g. Optional Drehen des Anlegers (3) in eine Abfahrtsrichtung,
h. Lösen der Vorspannung des Anlege- und Freigabe-Systems (9) und Freigeben der gespeicherten
kinetischen Energie, so dass das Wasserfahrzeug (8) aus dem Anleger (3) geschoben
wird,
i. Beschleunigtes Ausfahren am Anlegerausgang durch Zuschaltung von Eigenantrieben
des Wasserfahrzeugs (8).
13. Verfahren nach Anspruch 12 dadurch gekennzeichnet dass
die Aktivierung des Anlege- und Freigabe-Systems (9) dadurch erfolgt, dass eine horizontal
verfahrbare Querkonstruktion (902) durch das einlaufende Wasserfahrzeug (8) in Bewegung
versetzt wird, so dass über Seile (903), welche beidseitig in den Gangway-Armen (302a,
302b) und über Umlenkrollen (904) geführt werden, eine elektrische Winde (905) zum
Drehen angeregt wird und ein mit der Winde (905) verbundener Generator elektrische
Energie erzeugt, welche in ein Batteriesystem des Anlegers (3) eingespeist wird.