[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss, das ein drehbar gelagertes Drehelement, ein linear
verschiebbares Schiebeelement und eine Übertragungseinrichtung aufweist. Die Übertragungseinrichtung
ist mit dem Drehelement und mit dem Schiebeelement verbunden.
[0002] Aus Dokument
EP 2 264 265 B1 ist ein Schloss mit einen Schlossgehäuse und einer drehbar im Schlossgehäuse gelagerten
Schlossnuss bekannt. Die Schlossnuss ist hierbei getriebemäßig mit einer linear verschiebbar
im Schlossgehäuse gelagerten Zugstange verbunden. Hierzu ist an der Zugstange eine
Einhängeöse ausgebildet, die an einem radial abragenden Haken der Schlossnuss eingreift.
Eine Drehung der Schlossnuss verursacht hierbei eine lineare Verschiebung der Zugstange.
Die Zugstange ist mit einer Druckfeder verbunden, die als Rückstellfeder für die Schlossnuss
wirkt.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schloss zu schaffen, wobei das
Schloss bei gleichzeitiger hoher Funktionalität konstruktiv einfach aufgebaut ist.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand des Anspruchs 1 der vorliegenden Erfindung.
[0005] Das erfindungsgemäße Schloss für eine Tür oder ein Fenster weist ein Schlossgehäuse
auf, in dem eine Schlossmechanik, vorzugsweise mit Schlossriegel und/oder Schlossfalle
gelagert ist. Die Schlossmechanik weist mindestens ein Drehelement auf, welches in
einem Drehlager im Schlossgehäuse drehbar gelagert ist. Die Schlossmechanik weist
mindestens ein Schiebeelement auf, welches in einem Schiebelager im Schlossgehäuse
linear verschiebbar gelagert ist. Das mindestens eine Schiebeelement ist durch eine
Feder beaufschlagt, wobei sich die Feder einerseits an dem mindestens einen Schiebeelement
und andererseits mittelbar oder unmittelbar am Schlossgehäuse, vorzugsweise an dem
Schiebelager des Schiebeelements abstützt. Die Schlossmechanik weist eine Übertragungseinrichtung
auf, welche mit dem mindestens einen Drehelement und mit dem mindestens einen Schiebeelement
verbunden ist, und die Drehbewegung des mindestens einen Drehelements auf das mindestens
eine Schiebeelement überträgt und/oder die Bewegung des mindestens einen Schiebeelements
auf das mindestens eine Drehelement überträgt. Mittels der Feder wird über die Übertragungseinrichtung
das Drehelement aus einer betätigten Stellung in eine Grundstellung beaufschlagt.
[0006] Wesentlich bei dem erfindungsgemäßen Schloss ist, dass die Übertragungseinrichtung
mindestens einen Pleuel aufweist. Der Pleuel ermöglicht hierbei eine optimale Umwandlung
der Drehbewegung des Drehelements in eine lineare Bewegung des Schiebeelement, und
umgekehrt. Damit wird verhindert, dass bei der Drehung des Drehelements ein quer zu
der linearen Bewegung des Schiebelements wirkendes Moment auf dieses übertragen wird.
Es können somit erfindungsgemäß auch größere Drehwinkel des Drehelements oder kleinere
Abmessungen des Schlosses realisiert werden, ohne dass auf das Schiebeelement unerwünschte
seitliche Torsionskräfte einwirken.
[0007] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass das Schiebeelement,
die zugeordnete Feder und das zugeordnete Schiebelager eine Feder Schiebeelement-Baugruppe
bilden.
[0008] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass die Feder als eine
Schraubenfeder oder als eine Schenkelfeder ausgebildet ist.
[0009] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass die Schraubenfeder
als Zugfeder oder als Druckfeder oder als Torsionsfeder ausgebildet ist.
[0010] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass das Schiebeelement
als eine durch die Feder beaufschlagte Zugstange oder als eine durch die Feder beaufschlagte
Druckstange ausgebildet ist.
[0011] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass das mindestens eine
Drehelement als eine Schlossnuss oder als ein Teil einer Schlossnuss ausgebildet ist.
Dabei kann die Schlossnuss einen Vierkant einer Türklinke oder eines Türdrückers aufnehmen.
Von Vorteil ist dabei, dass das Drehelement bzw. die Schlossnuss in eine Grundstellung
federbeaufschlagt ist. In der Grundstellung ist die Türklinke horizontal angeordnet.
Das heißt dass die Türklinke durch die federbeaufschlagte Schlossnuss immer horizontal
ausgerichtet ist.
[0012] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass das mindestens eine
Drehelement als ein drehbares Nussteil der Schlossnuss, vorzugsweise als äußeres Nussteil
oder als inneres Nussteil ausgebildet ist.
[0013] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass die Schlossnuss als
mehrteilige Nuss mit einem drehbaren äußeren Nussteil und einem drehbaren inneren
Nussteil ausgebildet ist.
[0014] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass die mehrteilige Schlossnuss
eine Mittennuss aufweist, die zwischen dem ersten drehbaren äußeren Nussteil und dem
zweiten drehbaren inneren Nussteil angeordnet ist.
[0015] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass die Mittennuss über
ein Schlossgetriebe mit dem Schlossriegel und/oder der Schlossfalle zusammenwirkt.
[0016] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass das als Schlossnuss
ausgebildete Drehelement vorzugsweise mitsamt dem zugeordneten Drehlager eine Schlossnuss-Baugruppe
bildet.
[0017] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass das drehbare äußere
Nussteil mit dem ersten Schiebeelement über einen ersten Pleuel der Übertragungseinrichtung
verbunden ist und das drehbare innere Nussteil mit dem zweiten Schiebeelement über
einen zweiten Pleuel der Übertragungseinrichtung verbunden ist.
[0018] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass das erste Schiebeelement
durch eine erste Feder beaufschlagt ist, die vorzugsweise als Rückstellfeder ausgebildet
ist, und dass das zweite Schiebeelement durch eine zweite Feder beaufschlagt ist,
die vorzugsweise als Rückstellfeder ausgebildet ist.
Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass eine Schlossnuss-Baugruppe
mit Rückstellfedereinrichtung gebildet ist durch die Schlossnuss mit dem äußeren Nussteil,
dem inneren Nussteil und der Mittennuss, vorzugsweise mitsamt dem der Schlossnuss
zugeordneten Drehlager; durch das erste Schiebeelement mit der zugeordneten ersten
Feder, vorzugsweise mitsamt dem zugeordneten Schiebelager; durch das zweite Schiebeelement
mit der zugeordneten zweiten Feder, vorzugsweise mitsamt dem zugeordneten Schiebelager;
und die Übertragungseinrichtung mit dem ersten Pleuel, der das äußere Nussteil mit
dem ersten Schiebeelement verbindet, und dem zweiten Pleuel, der das innere Nussteil
mit dem zweiten Schiebeelement verbindet.
[0019] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass der mindestens eine
Pleuel der Übertragungseinrichtung mit seinem einen Ende an dem Schiebeelement angelenkt
ist und mit seinem anderen Ende an dem Drehelement exzentrisch zur Drehachse des Drehelements
angelenkt ist.
[0020] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass das Drehelement einen
exzentrisch zur Drehachse angeordneten Anschlusszapfen aufweist und der Pleuel eine
zu diesem Zapfen komplementäre Anschlussöffnung aufweist, oder dass der Pleuel einen
Anschlusszapfen aufweist und das Drehelement exzentrisch zur Drehachse eine zu dem
Zapfen des Pleuels komplementäre Anschlussöffnung aufweist.
[0021] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass das Schiebeelement
einen Anschlusszapfen aufweist und der Pleuel eine zu dem Zapfen des Schiebeelements
komplementäre Anschlussöffnung aufweist, oder dass der Pleuel einen Anschlusszapfen
aufweist und das Schiebeelement eine zu dem Zapfen des Pleuels komplementäre Anschlussöffnung
aufweist.
[0022] Bei bevorzugten Ausführungen des Schlosses ist vorgesehen, dass der mindestens eine
Pleuel der Übertragungseinrichtung als ein starrer einteiliger und/oder starrer einstückiger
Körper, vorzugsweise als starrer Lenker ausgebildet ist.
[0023] Insbesondere kann der mindestens eine Pleuel der Übertragungseinrichtung als ein
kreisabschnittsförmiger oder bogenförmiger oder trapezförmiger Körper ausgebildet
sein, derart, dass die Außenkontur des Drehelements ausgespart wird.
[0024] Um eine kompakte Bauform zu erzielen, kann vorgesehen sein, dass das Schiebeelement
auf einer Seite des Drehelements angeordnet ist und der mindestens eine Pleuel der
Übertragungseinrichtung das Schiebeelement mit dem Drehelement derart verbindet, dass
ein Ende des Pleuels mit dem Schiebeelement verbunden ist und das andere Ende des
Pleuels mit dem Drehelement über ein Lager verbunden ist, welches an der dem Schiebeelement
abgewandten Hälfte des Drehelements (4) angeordnet ist.
[0025] Dadurch wird die Positionierung des Schiebeelements nahe an dem Drehelement ermöglicht.
Im Zusammenspiel mit dem eine Ausbuchtung aufweisenden Pleuel eröffnet sich die Möglichkeit,
das Schiebeelement zusammen mit der Feder nah an das Drehelement, vorzugsweise direkt
benachbart zu dem Drehelement anzuordnen, ohne dass dabei eine Beeinträchtigung oder
Einschränkung des Drehwinkels des Drehelements erfolgt oder ohne dass ein ungewolltes
Moment auf das Schiebeelement wirkt.
[0026] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Darstellung des erfindungsgemäßen Schlosses bei geöffnetem Schlosskasten in der
Sperrstellung bei vorgeschlossenem Schlossriegel und unbetätigter Handhabe;
- Fig. 1a
- eine Detailansicht des Schlosses im Bereich der Schlossnuss und der Rückstellfeder
bei unbetätigter Handhabe;
- Fig. 1b
- eine perspektivische Schrägansicht der Schlossnuss und der mit der Schlossnuss verbundenen
Federeinrichtung bei unbetätigter Handhabe;
- Fig. 1c
- eine Rückansicht der Schlossnuss und der mit der Schlossnuss verbundenen Federeinrichtung
bei unbetätigter Handhabe;
- Fig. 2
- ein Figur 1 entsprechende Darstellung des Schlosses in der Entriegelungsstellung bei
rückgeschlossenem Schlossriegel und betätigter Handhabe;
- Fig. 2a
- eine Detailansicht des Schlosses im Bereich der Schlossnuss und der Rückstellfeder
bei betätigter Handhabe;
- Fig. 2b
- eine perspektivische Schrägansicht der Schlossnuss und der mit der Schlossnuss verbundenen
Federeinrichtung bei betätigter Handhabe;
- Fig. 2c
- eine Rückansicht der Schlossnuss und der mit der Schlossnuss verbundenen Federeinrichtung
bei betätigter Handhabe.
[0027] Das erfindungsgemäße Schloss 1 ist in den Figuren 1 und 2 dargestellt. Das Schloss
1 weist ein Schlossgehäuse 1a auf, in dem eine Schlossmechanik gelagert ist. Die Schlossmechanik
umfasst eine Schlossfalle 2, eine Schlossriegel 3, eine Schlossnuss 4 und einen Getriebeschieber
5, die im Schlossgehäuse 1 a beweglich gelagert sind, Weiter weist das Schloss 1 eine
Aufnahme für einen Schließzylinder auf.
[0028] Die Schlossnuss 4 ist mit einer Aufnahmeöffnung zur Aufnahme eines Dorns einer Betätigungshandhabe
versehen. Die Betätigungshandhabe ist in den Figuren nicht dargestellt. Beim Betätigen
der Betätigungshandhabe wird die Schlossnuss 4 aus der Stellung in Figur 1 gegen den
Uhrzeigersinn um einen Winkel von ca. 30° in die Stellung in Fig. 2 gedreht. Die Schlossnuss
4 ist hierbei über den Getriebeschieber 5 mit der Schlossfalle 2 und dem Schlossriegel
3 getriebemäßig verbunden.
[0029] Die Schlossnuss 4 ist mit einer Rückstellfedereinrichtung 6 verbunden, die die Schlossnuss
4 nach dem Ende der Betätigung aus der betätigten Stellung in Fig. 2 in die unbetätigte
Grundstellung in Fig. 1 zurückstellt.
[0030] Die Schlossnuss 4 ist als mehrteilige Nuss ausgebildet, siehe Fig. 1b, 1c, 2b, 2c.
Die Schlossnuss 4 umfasst in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein drehbares äußeres
Nussteil 4a, ein drehbares inneres Nussteil 4i und ein zwischengeschaltetes Mittennussteil
4m. Das äußere Nussteil 4a und das innere Nussteil 4i weisen jeweils eine Aufnahmeöffnung
4aa, 4ia zum formschlüssigen Einstecken eines Doms einer Betätigungshandhabe auf.
Die Betätigungshandhaben mit dem Dorn sind in den Figuren nicht dargestellt. Die Mittennuss
4m weist einen Durchgangsbereich 4d auf, der koaxial ausgebildet ist mit der Aufnahmeöffnung
4aa des äußeren Nussteils 4a und der Aufnahmeöffnung 4ia des inneren Nussteils 4i.
In dem Durchgangsbereich 4d des Mittennussteils 4m ist ein Trennelement 7 angeordnet,
welches den Durchgangsbereich für den Durchgriff eines Doms der Betätigungshandhaben
sperrt. Das Mittennussteil 4m wirkt mit dem Getriebeschieber 5 der Schlossmechanik
zusammen.
[0031] Das in den Figuren dargestellte Schloss 1 ist als ein sogenanntes Panikschloss ausgebildet.
Bei dem Panikschloss ist das innere Nussteil 4i permanent mit dem Mittennussteil 4m
mechanisch gekuppelt. Bei Betätigung der an dem inneren Nussteil 4i angeschlossenen
Betätigungshandhabe kann das Schloss 1 jederzeit manuell entriegelt werden. Hierbei
wird bei Betätigung der an dem inneren Nussteil 4i angeschlossenen Betätigungshandhabe
der Schlossriegel 3 in das Schlossgehäuse 1 a eingezogen und die Blockierung der Schlossfalle
2 gegen ein Einfahren in das Schlossgehäuse 1a aufgehoben. Das Schloss 1 ist dann
entriegelt. Diese entriegelte Stellung des Schlosses mit eingezogenem Schlossriegel
3 ist in Figur 1b dargestellt.
[0032] Das äußere Nussteil 4a und das innere Nussteil 4i sind mit einer Rückstellfedereinrichtung
6 verbunden, und zwar das äußere Nussteil 4a mit einer Rückstellfeder 6a und das innere
Nussteil 4i mit einer Rückstellfeder 6i. Die Rückstellfeder 6a und die Rückstellfeder
6i sind als Schraubenfedern ausgebildet, die den als Zugstange ausgebildeten zugeordneten
Schieber koaxial umgeben. Sie sind jeweils mit ihrem einen Ende am Schlossgehäuse
1a an einem gehäusefesten Lager abgestützt und mit ihrem anderen Ende an dem als Zugstange
ausgebildeten Schieber abgestützt. Wie aus den Figuren 1b und 2b erkennbar, ist die
Rückstellfeder 6a an einem Schieber 8a und die Rückstellfeder 6i an einem Schieber
8i abgestützt. Der Schieber 8a ist in einem Schiebelager 80a und der Schieber 8i in
einem Schiebelager 80i linear verschiebbar geführt.
[0033] Der als Zugstange ausgebildete Schieber 8a ist mit dem äußeren Nussteil 4a über einen
Pleuel 9a verbunden. Der als Zugstange ausgebildete Schieber 8i ist mit dem inneren
Nussteil 4i über einen Pleuel 9i verbunden. Der Pleuel 9a, 9i ist jeweils als starrer
Lenker ausgebildet, der mit seinem einen Ende am freien Ende des Schiebers 8a, 8i
und mit seinem anderen Ende exzentrisch an dem äußeren Nussteil 4a bzw. an dem inneren
Nussteil 4i angelenkt ist. Als Anlenkung ist jeweils ein Zapfen vorgesehen, der in
ein Auge in Art eines Schwenklagers eingreift. Hierfür ist an dem freien Ende des
Schiebers 8a, 8i ein Querzapfen ausgebildet und an dem zugeordneten freien Ende des
Pleuels 9a, 9i ein komplementäres Auge. An dem anderen Ende des Lenkers ist ebenfalls
jeweils ein Auge ausgebildet, das auf einem exzentrisch auf dem äußeren Nussteil 4a
bzw. dem inneren Nussteil 4i angeordneten Zapfen schwenkbar aufgesteckt ist.
[0034] Der Pleuel 9a, 9i ist hierbei als bogenförmig gekrümmter Körper ausgebildet, wie
in den Figuren 1a und 2a zu erkennen ist. Die Ausgestaltung des Pleuels 9a, 9i als
ein bogenförmig gekrümmter Körper hat den Vorteil, dass vermieden wird, dass der Pleuel
9a, 9i während der Drehung des Nussteils 4a, 4i in den Bereich der Aufnahmeöffnung
des Nussteils 4a, 4i gelangt und dabei die Aufnahmeöffnung überdeckt. Hierdurch wird
eine Kollision des Pleuels 9a, 9i mit dem Dorn einer an der Aufnahmeöffnung des Nussteils
angeschlosssenen Betätigungshandhabe ausgeschlossen. Die Krümmung des Pleuels 9a,
9i ist hierbei so gewählt, dass im gesamten Drehbereich des Nussteils 4a, 4i von der
Grundstellung bis zur Endstellung der Drehung die Aufnahmeöffnung freigegeben ist
und der Pleuel 9a, 9i nicht die Aufnahmeöffnung des Nussteils 4a, 4i abdeckt.
[0035] Das innere Nussteil 4i ist über eine Kupplungsschraube mit der Mittennuss 4m fest
verbunden, so dass bei Drehung des inneren Nussteils 4i die Mittennuss 4m ebenfalls
gedreht wird. Der Pleuel 9a, 9i weist im Scheitelpunkt seiner bogenförmigen Krümmung
einen Aussparungsbereich auf, in dessen Bereich die Kupplungsschraube während der
Drehung des Nussteils 4a, 4i gelangt. Diese Situation, bei der die Kupplungsschraube
in den Aussparungsbereich des Pleuels 9a, 9i gelangt, ist in den Figuren 2a und 2b
dargestellt. Die Krümmung des Pleuels 9a, 9i ist also so bemessen, dass die Kupplungsschraube
im gesamten Drehbereich des Nussteils 4i nicht in Kollision mit dem Pleuel 9a, 9i
gelangt.
[0036] Wie bereits vorangehend beschrieben, ist an einem Ende des Pleuels 9a, 9i ein Auge
ausgebildet, das auf einem exzentrisch auf dem äußeren Nussteil 4a bzw. dem inneren
Nussteil 4i angeordneten Zapfen schwenkbar aufgesteckt ist. Was die Anordnung des
Zapfens am Nussteil 4a, 4i betrifft, ist wesentlich, dass bei der Drehung des Nussteils
4a, 4i, ausgehend von dessen Grundstellung, der Zapfen auf seiner kreisförmigen Bewegungsbahn
einen von der Rückstellfeder 6a, 6i und den Schiebern 8a, 8i abgewandten Abschnitt
eines Kreises durchläuft. Diese Anordnung des Zapfens auf dem Nussteil 4a, 4i erlaubt
einen bauraumsparenden Aufbau des Schlosses.
[0037] Die als Zugstangen ausgebildeten Schieber 8a, 8i sind samt ihrer zugeordneten Schraubenfedern
6a, 6i in einem im Schlossgehäuse abgestützten Lagergestell angeordnet. Das Lagergestell
umfasst eine Lagerplatte 80p, in welcher ein linearer Schlitz ausgebildet ist, in
welchem der Schieber 8a und 8i durch Eingriff eines am Schieber 8a, 8i angeordneten
Mitnehmers linear geführt ist. Die Schieber 8a, 8i sind hierbei an gegenüberliegenden
Seiten der Lagerplatte 80p angeordnet. Die Lagerplatte 80p weist ferner eine Querplatte
80q auf, in der zur zusätzlichen Führung des Schiebers 8a, 8i ein Führungsloch ausgebildet
ist.
[0038] Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Schloss 1 in der Grundstellung bei unbetätigter
Handhabe. Wie bereits oben erwähnt, ist die Handhabe in den Figuren nicht dargestellt.
Die Betätigung der Handhabe verursacht eine Drehung des mit der Handhabe gekoppelten
Nussteils 4a bzw. 4b im Uhrzeigersinn. Durch diese Drehung des Nussteils 4a, 4i wird
der exzentrisch an dem Nussteil 4a, 4i angeordnete Zapfen mitbewegt, wodurch der an
dem Zapfen angeschlossene Pleuel 9a, 9i verlagert wird. Die Verlagerung des Pleuels
verursacht eine Linearbewegung 9a, 9i des als Zugstange ausgebildeten Schiebers in
der Darstellung in den Figuren nach unten, wodurch die Schraubenfeder komprimiert
wird. Sobald das Nussteil 4a, 4i an der Lagerplatte auftrifft, ist die in Fig. 2 dargestellte
Stellung erreicht.
[0039] Wenn nun, ausgehend von der in Fig. 2 dargestellten Stellung, die Betätigungshandhabe
losgelassen wird, wird die Schraubenfeder zur Rückstellung des Nussteils 4a, 4a freigegeben.
Die Rückstellung erfolgt durch Entspannen der Schraubenfeder. Hierbei drückt die Schraubenfeder
beim Entspannen die zugeordnete Zugstange 8a, 8i in der Darstellung in den Figuren
nach oben, wobei auch der an der Schraubenfeder angeschlossene Pleuel 9a, 9i verlagert
wird. Die Verlagerung des Pleuels 9a, 9i bedingt eine Drehung des zugeordneten Nussteils
4a, 4i im Gegenuhrzeigersinn im Sinne einer Rückstellung. Sobald die Zugstange 9a,
9i ihre Endlage erreicht hat, befindet sich das Schloss 1 wieder in der in Fig. 2
dargestellten Grundstellung.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Schloss
- 1a
- Schiossgehäuse
- 2
- Schlossfalle
- 3
- Schlossriegel
- 4
- Schlossnuss
- 4a
- äußeres Nussteil
- 4aa
- Aufnahmeöffnung des äußeren Nussteils
- 4d
- Durchgangsbereich des Mittennussteils
- 4i
- inneres Nussteil
- 4ia
- Aufnahmeöffnung des inneren Nussteils
- 4m
- Mittennuss
- 5
- Getriebeschieber
- 6
- Rückstellfedereinrichtung
- 6a
- Rückstellfeder, dem äußeren Nussteil zugeordnet
- 6i
- Rückstellfeder, dem inneren Nussteil zugeordnet
- 7
- Trennelement
- 8a
- erster Schieber als Zugstange ausgebildet
- 8i
- zweiter Schieber als Zugstange ausgebildet
- 8a
- erster Schieber als Zugstange ausgebildet
- 8i
- zweiter Schieber als Zugstange ausgebildet
- 80a
- Schiebelager des ersten Schiebers
- 80i
- Schiebelager des zweiten Schiebers
- 80p
- Lagerplatte
- 80q
- Querplatte
- 9a
- erster Pleuel
- 9i
- zweiter Pleuel
1. Schloss für eine Tür oder ein Fenster,
wobei das Schloss (1) ein Schlossgehäuse (1a) aufweist, in dem eine Schlossmechanik,
vorzugsweise mit Schlossriegel (3) und/oder Schlossfalle (2) gelagert ist,
wobei die Schlossmechanik
- mindestens ein Drehelement (4) aufweist, welches in einem Drehlager im Schlossgehäuse
drehbar gelagert ist,
- mindestens ein Schiebeelement (8a, 8i) aufweist, welches in einem Schiebelager im
Schlossgehäuse (1a) linear verschiebbar gelagert ist, wobei das mindestens eine Schiebeelement
(8a, 8i) durch eine Feder (6a, 6i) beaufschlagt ist und sich die Feder (6a, 6i) einerseits
an dem mindestens einen Schiebeelement (8a, 8i) und andererseits mittelbar oder unmittelbar
am Schlossgehäuse (1 a), vorzugsweise an dem Schiebelager (80a, 80i) des Schiebeelements
(8a, 8i) abstützt, und
- eine Übertragungseinrichtung (9a, 9i) aufweist, welche mit dem mindestens einen
Drehelement (4a, 4i) und mit dem mindestens einen Schiebeelement (8a, 8i) verbunden
ist, und die Drehbewegung des mindestens einen Drehelements (4a, 4a) auf das mindestens
eine Schiebeelement (8a, 8i) überträgt und/oder die Bewegung des mindestens einen
Schiebeelements (8a, 8i) auf das mindestens eine Drehelement (4a, 4i) überträgt, wobei
die Feder (6a, 6i) mittels der Übertragungseinrichtung (9a, 9i) das Drehelement (4)
aus einer betätigten Stellung in eine Grundstellung beaufschlagt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übertragungseinrichtung mindestens einen Pleuel (9a, 9i) aufweist.
2. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schiebeelement (8a, 8i), die zugeordnete Feder (6a, 6i) und das zugeordnete Schiebelager
eine Feder Schiebeelement-Baugruppe bilden.
3. Schloss nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feder (6a, 6i) als eine Schraubenfeder, insbesondere als Zugfeder oder als Druckfeder
oder als Torsionsfeder, oder als eine Schenkelfeder ausgebildet ist.
4. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schiebeelement (8a, 8i) als eine durch die Feder (6a, 6i) beaufschlagte Zugstange
oder als eine durch die Feder (6a, 6i) beaufschlagte Druckstange ausgebildet ist.
5. Schloss nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Drehelement als eine Schlossnuss (4) oder als ein Teil einer
Schlossnuss (4a, 4i) ausgebildet ist.
6. Schloss nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Drehelement als ein drehbares Nussteil der Schlossnuss (4), vorzugsweise
als äußeres Nussteil (4a) oder als inneres Nussteil (4i) ausgebildet ist.
7. Schloss nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlossnuss (4) als mehrteilige Nuss mit einem drehbaren äußeren Nussteil (4a)
und einem drehbaren inneren Nussteil (4i) ausgebildet ist, wobei die mehrteilige Schlossnuss
(4) eine Mittennuss (4m) aufweist, die zwischen dem ersten drehbaren äußeren Nussteil
(4a) und dem zweiten drehbaren inneren Nussteil (4i) angeordnet ist, und wobei die
Mittennuss (4m) über ein Schlossgetriebe mit dem Schlossriegel (3) und/oder der Schlossfalle
(2) zusammenwirkt.
8. Schloss nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das als Schlossnuss (4) ausgebildete Drehelement vorzugsweise mitsamt dem zugeordneten
Drehlager eine Schlossnuss-Baugruppe bildet.
9. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das drehbare äußere Nussteil (4a) mit dem ersten Schiebeelement (8a) über einen ersten
Pleuel (9a) der Übertragungseinrichtung verbunden ist und das drehbare innere Nussteil
(4i) mit dem zweiten Schiebeelement (8i) über einen zweiten Pleuel (9i) der Übertragungseinrichtung
verbunden ist.
10. Schloss nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Schiebeelement (8a) durch eine erste Feder (6a) beaufschlagt ist, die als
Rückstellfeder ausgebildet ist, und
dass das zweite Schiebeelement (8i) durch eine zweite Feder (6i) beaufschlagt ist, die
als Rückstellfeder ausgebildet ist.
11. Schloss nach einem der Ansprüche 9 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Schlossnuss-Baugruppe mit Rückstellfedereinrichtung gebildet ist durch:
- die Schlossnuss (4) mit dem äußeren Nussteil (4a), dem inneren Nussteil (4i) und
der Mittennuss (4m), vorzugsweise mitsamt dem der Schlossnuss (4) zugeordneten Drehlager;
- das erste Schiebeelement (8a) mit der zugeordneten ersten Feder (6a), vorzugsweise
mitsamt zugeordneten Schiebelager;
- das zweite Schiebeelement (8i) mit der zugeordneten zweiten Feder (6i), vorzugsweise
mitsamt dem zugeordneten Schiebelager; und
die Übertragungseinrichtung mit dem ersten Pleuel (9a), der das äußere Nussteil (4a)
mit dem ersten Schiebeelement (8a) verbindet, und dem zweiten Pleuel (9i), der das
innere Nussteil (4i) mit dem zweiten Schiebeelement (8i) verbindet.
12. Schloss nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens eine Pleuel (9a, 9i) der Übertragungseinrichtung mit seinem einen
Ende an dem Schiebeelement (8a, 8i) angelenkt ist und mit seinem anderen Ende an dem
Drehelement (4a, 4i) exzentrisch zur Drehachse des Drehelements angelenkt ist, vorzugsweise
indem vorgesehen ist,
dass das Drehelement (4) einen exzentrisch zur Drehachse angeordneten Anschlusszapfen
aufweist und der Pleuel (9a, 9i) eine zu diesem Zapfen komplementäre Anschlussöffnung
aufweist, oder dass der Pleuel (9a, 9i) einen Anschlusszapfen aufweist und das Drehelement
(4) exzentrisch zur Drehachse eine zu dem Zapfen des Pleuels (9a, 9i) komplementäre
Anschlussöffnung aufweist.
13. Schloss nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens eine Pleuel (9a, 9i) der Übertragungseinrichtung als ein starrer einteiliger
und/oder starrer einstückiger Körper, vorzugsweise als starrer Lenker ausgebildet
ist.
14. Schloss nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens eine Pleuel (9a, 9i) der Übertragungseinrichtung als ein kreisabschnittsförmiger
oder bogenförmiger oder trapezförmiger Körper ausgebildet ist, derart, dass die Außenkontur
des Drehelements (4) ausgespart wird.
15. Schloss nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schiebeelement (8a, 8i) auf einer Seite des Drehelements (4) angeordnet ist und
der mindestens eine Pleuel (9a, 9i) der Übertragungseinrichtung das Schiebeelement
(8a, 8i) mit dem Drehelement (4) derart verbindet, dass ein Ende des Pleuels (9a,
9i) mit dem Schiebeelement (8a, 8i) verbunden ist und das andere Ende des Pleuels
(9a, 9i) mit dem Drehelement (4) über ein Lager verbunden ist, welches an der dem
Schiebeelement (8a, 8i) abgewandten Hälfte des Drehelements (4) angeordnet ist.