[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungseinrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der
EP 2 594 713 A1 ist eine Riegelbaugruppe bekannt mit einem verschiebbaren Riegel, der über einen
Elektromotor von einer Entriegelungsposition in eine Verriegelungsstellung bewegt
werden kann. Durch einen Elektromagneten wird der Riegel in der Verriegelungsstellung
arretiert. Das Einfahren des Riegels erfolgt mittels einer Rückstellfeder.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es eine Verriegelungseinrichtung mit einem einfachen Aufbau
zur Verfügung zu stellen.
[0004] Die Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Bei der erfindungsgemäßen
Lösung handelt es sich um eine Anschlagtür mit einer Verriegelungseinrichtung. Die
Anschlagtür umfasst einen vorzugsweise ortsfest montierbaren Türrahmen und einen darin
bewegbar gelagerten Flügel.
Die Verrieglungseinrichtung umfasst eine am Rahmen oder am Flügel montierte Riegelbaugruppe
und eine am Flügel bzw. am Rahmen montierten Riegelaufnahmeeinrichtung, wobei vorgesehen
ist, dass die Riegelbaugruppe ein beweglich gelagertes, als Falle oder Riegel ausgebildetes
Riegelelement aufweist und, dass die Riegelaufnahmeeinrichtung eine das Riegelelement
in der Verriegelungsstellung aufnehmende Riegelaufnahme aufweist. Die Verriegelungseinrichtung
weist eine Verriegelungs-Betätigungseinrichtung auf, über die das Riegelelement in
Verriegelungsrichtung betätigbar ist. Die Verriegelungseinrichtung weist eine Entriegelungs-Betätigungseinrichtung
auf, über die das Riegelelement in Entriegelungsrichtung betätigbar ist. Hierfür weist
das Riegelelement und/oder die Riegelaufnahme eine Auslaufschräge auf, die derart
ausgebildet ist, dass das Riegelelement durch ein Zusammenwirken von Riegelelement
und Riegelaufnahme in Entriegelungsrichtung beaufschlagbar ist und/oder beaufschlagt
ist.
[0005] Der Begriff Verriegelungseinrichtung ist breit zu verstehen, d.h. das Riegelelement
kann als Riegel oder auch als Falle, vorzugsweise federnd gelagerte Falle, ausgebildet
sein. In der Verriegelungsstellung des Riegelelements kann eine einbruchsichere Verriegelung
des Flügels vorliegen oder auch nur eine Arretierung des Flügels. Die Verriegelungseinrichtung
kann so montiert werden, dass die Verriegelungsstellung in der Schließstellung des
Flügels vorliegt. Es kann jedoch auch eine Montage der Verriegelungseinrichtung möglich
sein, bei der die Verriegelungsstellung des Riegelelements in der Offenstellung des
Flügels vorliegt.
[0006] Bevorzugte Anwendungen der Verriegelungseinrichtung sind Anwendungen an Türen, vorzugsweise
Gebäudetüren. Die Tür kann vorzugsweise mit einem in einem Rahmen schwenkbar gelagerten
Flügel ausgebildet sein. Die Tür kann aber auch als ein für einen Rahmen schiebbar
gelagerter Flügel ausgebildet sein.
[0007] Es kann vorgesehen sein, dass die Riegelbaugruppe vorzugsweise seitlich am Rahmen
oder am Flügel angeordnet ist und die Riegelaufnahmeeinrichtung entsprechend gegenüberliegend
vorzugsweise seitlich am Flügel oder am Rahmen. Es sind Ausführungen möglich, bei
denen die Riegelbaugruppe im Bereich des oberen horizontalen Holms des Türrahmens
oder am oberen Bereich des Flügels montiert ist und die Riegelaufnahmeeinrichtung
entsprechend gegenüberliegend am oberen Bereich des Flügels oder im Bereich des oberen
horizontalen Holms des Türrahmens.
[0008] Bei besonders bevorzugten Ausführungen der erfindungsgemäßen Lösung handelt es sich
bei der Verriegelungseinrichtung um ein rein mechanisches Schloss mit Auslaufschräge
am Riegelelement oder an der Riegelaufnahme. Es sind jedoch auch sehr vorteilhafte
Ausführungen möglich als elektrisches Schloss mit elektrisch schaltbaren Zusatzkomponenten.
Der Anwendungsbereich des Schlosses auf Anschlagtüren bezieht sich primär auf Anschlagdrehtüren
und Anschlagschiebetüren.
[0009] Es kann vorgesehen sein, dass das Riegelelement eine Einlaufschräge aufweist, die
derart ausgebildet ist, dass das Riegelelement durch ein Zusammenwirken von Riegelelement
und Riegelaufnahme in Entriegelungsrichtung beaufschlagbar ist und/oder beaufschlagt
ist.
[0010] Es kann vorgesehen sein, dass das Riegelelement als eine schießende Falle ausgebildet
ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass die schießende Falle und/oder das Riegelelement
federbelastet ist.
[0011] Es kann vorgesehen sein, dass die Auslaufschräge des Riegelelements und/oder der
Riegelaufnahme als ebene oder gekrümmte Fläche ausgebildet ist.
[0012] Es kann vorgesehen sein, dass die Einlaufschräge des Riegelelements als ebene oder
gekrümmte Fläche ausgebildet ist.
[0013] Es kann vorgesehen sein, dass die Auslaufschräge und/oder die Einlaufschräge als
konkave Fläche/Flächen ausgebildet ist/sind.
[0014] Es kann vorgesehen sein, dass das Riegelelement eine Federeinrichtung aufweist, durch
die das Riegelelement zumindest in der Schließstellung der Tür in Verriegelungsrichtung
beaufschlagt ist.
[0015] Es kann vorgesehen sein, dass das Riegelelement eine Federeinrichtung aufweist, durch
die das Riegelelement zumindest in der Offenstellung der Tür in Entriegelungsrichtung
beaufschlagt ist.
[0016] Es kann vorgesehen sein, dass die Riegelbaugruppe in einem Schlosskasten gelagert
ist, der in oder auf dem Rahmen oder in oder auf dem Flügel montierbar ist.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung kann vorgesehen sein, dass in dem Schlosskasten
eine Schlossmechanik gelagert ist, wobei die Schlossmechanik zur Steuerung eines Riegels
und/oder einer Falle ausgebildet ist.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass die Verriegelungs-Betätigungseinrichtung einen elektrischen
Aktor und/oder eine Magneteinrichtung und/oder eine Federeinrichtung und/oder eine
manuelle oder motorische Flügel-Betätigungseinrichtung aufweist, um das Riegelelement
in Verriegelungsrichtung zu beaufschlagen.
[0019] Es kann vorgesehen sein, dass die Magneteinrichtung der Riegelaufnahmeeinrichtung
als Permanentmagneteinrichtung oder/und als Elektromagnet ausgebildet ist.
[0020] Es kann vorgesehen sein, dass der Elektromagnet umpolbar und/oder abschaltbar ausgebildet
ist und das Riegelelement einen Permanentmagnet aufweist. Durch das umpolen des Elektromagneten
kann ein Riegelelement welches sich in Verriegelungsstellung befindet in die Entriegelungsstellung
überführt werden, indem der Elektromagnet den Permanentmanget des Riegelelements abstößt.
[0021] Es kann vorgesehen sein, dass der Riegel und/oder die Falle als das mit der Magneteinrichtung
der Riegelaufnahmeeinrichtung zusammenwirkende Riegelelement ausgebildet ist/sind.
[0022] Es kann vorgesehen sein, dass die Verriegelungs-Betätigungseinrichtung und/oder die
Entriegelungs-Betätigungseinrichtung über einen Schließzylinder betätigbar ist/sind,
wobei vorzugsweise der Schließzylinder einen Teil der Schlossmechanik bildet und/oder
in dem Schlosskasten angeordnet ist.
[0023] Es kann vorgesehen sein, dass zur Ausbildung der Entriegelungsstellung des Riegelelements
das Riegelelement bei Bewegung der Tür in Türöffnungsrichtung mit der Auslaufschräge
zusammenwirkt. Bei Anschlagtüren ist die Schwenkbewegung des Flügels die Türöffnungsrichtung.
Bei Schiebetüren ist die Türöffnungsrichtung die Schiebebewegung, vorzugsweise horizontale
Schiebebewegung des Flügels.
[0024] Es kann vorgesehen sein, dass das Riegelelement zur Ausbildung der Entriegelungsstellung
ohne Hub des Flügels und/oder der Riegelbaugruppe und/oder der Riegelaufnahmeeinrichtung
in die Entriegelungsstellung bringbar ist. Dabei wird das Riegelelement bei einer
Hubbewegung nicht durch die Auslaufschräge an dem Riegelelement und/oder der Riegelaufnahme
in Entriegelungsstellung beaufschlagt.
[0025] Es kann vorgesehen sein, dass die Auslaufschräge an dem Riegelelement und/oder der
Riegelaufnahme derart ausgebildet ist, dass durch die Schwenkbewegung und/oder Öffnungsbewegung
und/oder beim Öffnungsvorgang des Flügels der Tür das Riegelelement in Entriegelungsstellung
bringbar ist.
[0026] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibungen
von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Die Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- Anordnung der Verrieglungseinrichtung in einer Anschlag-Drehtür;
- Fig. 2
- Verrieglungseinrichtung in Entriegelungsstellung mit in der Entriegelungsstellung
nicht arretiertem Riegelelement 32;
- Fig. 2a
- Verrieglungseinrichtung in Entriegelungsstellung mit in der Entriegelungsstellung
arretiertem Riegelelement 32;
- Fig. 2b
- Verrieglungseinrichtung in Verriegelungsstellung mit in der Verriegelungsstellung
nicht arretiertem Riegelelement 32;
- Fig. 2c
- Verrieglungseinrichtung in Verriegelungsstellung mit in der Verriegelungsstellung
arretiertem Riegelelement 32;
- Fig. 3
- Anordnung der Verrieglungseinrichtung in einer Schiebetür;
- Fig. 4
- ein Riegelelement zum Einsatz in einer Pendeltür;
- Fig. 4a
- ein Riegelelement zum Einsatz in einer Anschlagdrucktür;
- Fig. 4b
- ein Riegelelement zum universellen Einsatz in einer linken und rechten Schiebetür;
- Fig. 4c
- ein Riegelelement zum Einsatz in einer linken oder rechten Schiebetür;
- Fig. 4d
- ein Riegelelement zum universellen Einsatz in einer Pendeltür und einer Schiebetür.
[0027] Im Folgenden ist anhand von zeichnerischen Darstellungen die Erfindung näher erläutert.
Dabei zeigt Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel der Verrieglungseinrichtung
1 montiert an einer Anschlag-Drehtür. Fig. 2 zeigen den Aufbau der Verrieglungseinrichtung
1 in vergrößerter Darstellung.
[0028] Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 umfasst die Anschlag-Drehtür einen Rahmen 5
und einen Flügel 6, der an Bändern 2 drehbar um die vertikale Türachse gelagert ist.
Die am Rahmen montierte Verrieglungseinrichtung 1 umfasst eine Riegelbaugruppe 3 und
eine Riegelaufnahmeeinrichtung 4. Die Riegelbaugruppe 3 ist im dargestellten Fall
seitlich am Rahmen 5 montiert. Die Montage ist vorzugsweise im Rahmen 5 innenliegend
ausgeführt. Die Riegelaufnahmeeinrichtung 4 ist flügelseitig der Riegelbaugruppe 3
gegenüberliegend montiert, ebenfalls vorzugsweise innenliegend.
[0029] Die Riegelbaugruppe 3 weist ein Gehäuse 31 auf mit einem darin in vertikaler Richtung
verschiebbar gelagerten Riegelelement 32, das durch eine erste Feder 33 in Entriegelungsstellung
beaufschlagt ist. In der Entriegelungsstellung ist der Riegelelement 32 in das Gehäuse
31 eingezogen und steht mit seinem freien Ende nicht über das Gehäuse 31 vor (Fig.
2 und 2a). Die erste Feder 33 ist im dargestellten Fall als Schenkelfeder ausgebildet,
die an einem gehäusefesten Lagerpunkt 33d drehbar gelagert ist und stützt sich mit
ihrem ersten Schenkel 33a an einem Gehäuseanschlag und mit ihrem zweiten Schenkel
33b an einem Mitnehmer 32m des Riegelelements 32 ab.
[0030] In dem Gehäuse 31 ist als weitere Komponente eine elektrische schaltbare Entriegelungs-Halteeinrichtung
34 angeordnet. Diese weist einen Elektromagneten 34m auf, der mit einem am Riegelelement
32 angeordneten Stift 32s zusammenwirkt. Der Elektromagneten 34m umfasst eine Spule
34s die mit einem schwenkbar im Gehäuse 31 gelagerten Anker 34a zusammenwirkt. Der
Anker 34a ist als einarmiger Hebel um eine Drehachse 34d derart schwenkbar gelagert,
dass er eine am Elektromagneten 34m anliegende Freigabestellung (Fig. 2) und eine,
im dargestellten Fall im Uhrzeigersinn geschwenkte, Sperrstellung (Fig. 2a) einnehmen
kann. Zwischen dem Elektromagneten 34m und dem Anker 34a ist eine Schraubendruckfeder
angeordnet, der den Anker 34a in seine Sperrstellung (Fig. 2a) beaufschlagt. Der Anker
34a weist einen vorspringenden Anschlag auf, mit dem er in der Sperrstellung des Ankers
34a den Stift 32s hintergreift und damit das Riegelelement 32 in seiner Entriegelungsstellung
arretiert. In der Freigabestellung des Ankers 34a ist der Anker 34a gegen Uhrzeigersinn
geschwenkt und damit außer Eingriff mit dem Stift 32s.
[0031] Als weitere Komponente ist im Gehäuse 31 eine Verriegelungs-Halteeinrichtung 35 angeordnet.
Sie umfasst einen ersten einarmigen Hebel 35h. Dieser erste Hebel 35h ist in einen
Lager 32d am Riegelelement 32 schwenkbar gelagert und weist in der Mitte einen Haltebolzen
35n und an seinem freien Ende eine Rolle 35r auf (Fig. 2 und 2a). In dem Riegelelement
ist eine zweite Feder 35f angeordnet, die im Lager 32d gelagert ist, und sich mit
ihrem ersten Lagerarm am Riegelelement 32 abstützt und mit ihrem zweiten Lagerarm
am Haltebolzen 35n des ersten Hebels 35h abstützt. Der erste Hebel 35h wird beim Ausfahren
des Riegelelements 32 durch die zweite Feder 35f derart beaufschlagt, dass die Rolle
35r des ersten Hebels 35h an einer Linearführung in der stulpabgewandten Innenseite
des Gehäuses 31 entlangläuft (Fig. 2b und 2c), in der Darstellung in Fig. 2 dreht
sich der erste Hebel 35h in Uhrzeigersinn. Zusätzlich umfasst die Verriegelungs-Halteeinrichtung
35 einen zweiten einarmigen Hebel 35i, der im Gehäuse 31 im Lagerpunkt 33d drehbar
gelagert ist. Der zweite Hebel 35i weist in der Mitte eine Einkerbung 35k und an seinem
freien Ende eine Halteplatte 35p auf. Im dargestellten Fall schwenkt der zweite Hebel
35i zur Sicherung des ersten Hebels 35h gegen den Uhrzeigersinn (Fig. 2b) und wird
durch den zweiten Elektromagneten 35m der Verriegelungs-Halteeinrichtung 35 durch
Einwirkung auf die Halteplatte 35p in dieser geschwenkten Position gehalten (Fig.
2c). In dieser Position erfolgt der Eingriff des Haltebolzens 35n des ersten Hebels
35h in die Einkerbung 35k des zweiten Hebels 35i. Die Verriegelungs-Halteeinrichtung
35 kann so ausgebildet sein, dass sie im Ruhestrom oder Arbeitsstrom betrieben werden
kann. Für den Betrieb im Ruhestrom wird der zweite Elektromagnet 35m mit Spannung
versorgt, um den zweiten Hebel 35i zur Sicherung des ersten Hebels 35h zu verschwenken.
Im Arbeitsstrom-Betrieb bewegt der zweite Elektromagnet 35m durch Bestromung seiner
Spule den zweiten Hebel 35i, um die Sicherung des ersten Hebels 35h aufzuheben, wobei
der zweite Hebel 35i im Arbeitsstrom-Betrieb so ausgebildet ist dass er durch eine
Federbeaufschlagung den ersten Hebel 35h dauerhaft sichert. Im Arbeitsstrom-Betrieb
kann für eine Notfallentriegelung z.B. ein Profilzylinder unterhalb des zweiten Elektromagneten
35m im Gehäuse 31 angeordnet sein, welcher über einen Schieber oder ein Gestänge auf
den zweite Hebel 35i zur Freigabe des ersten Hebels 35h einwirkt.
[0032] Die am Flügel gelagerte Riegelaufnahmeeinrichtung 4 weist eine im Stuplblech angeordnete
Riegelaufnahme 41 auf, in die das Riegelelement in die Verriegelungsstellung eingreift
(Fig. 2b und 2c). In der Riegelaufnahme ist eine Magneteinrichtung 42 angeordnet (Fig.
2 bis 2c). Diese weist im dargestellten Fall einen Permanentmagneten auf, der derart
ausgebildet ist, dass er in der Schließstellung der Tür das Riegelelement 32 in die
Verriegelungsposition in Eingriff zieht, sobald die Entriegelungs-Halteeinrichtung
34 des Riegelelements 32 freigeschaltet ist, und damit das Riegelelement 32 freigebbar
ist (Fig. 2b). Um das Riegelelement 32 in der Verriegelungsstellung sicher zu halten
arretiert die Verriegelungs-Halteeinrichtung 35 das Riegelelement 32 in der Verriegelungsstellung
(Fig. 2c). Hierfür wird die Verriegelungs-Halteeinrichtung 35 entsprechend elektrisch
geschaltet.
[0033] Für den Entriegelungsvorgang ist die Voraussetzung, dass zunächst die Verriegelungs-Halteeinrichtung
35 elektrisch freigeschalten wird. Der Entriegelungshub des Riegelelements 32 wird
im dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, dass beim manuellen Öffnen
des Flügels 6 das Riegelelement 32 über eine am freien Ende des Riegelelements 32
ausgebildete Auslaufschräge (Fig. 4 bis 4d), außer Eingriff kommt. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel handelt es sich um den Einsatz an einer Anschlag-Drehtür.
[0034] Die erste Feder 33 beaufschlagt das Riegelelement 32 in Entriegelungsrichtung. Sobald
das Riegelelement 32 aufgrund der Öffnungsstellung des Flügels 6 außer Eingriff der
Magneteinrichtung 42 ist, erfolgt unter Wirkung der ersten Feder 33 die vollständige
Einfahrbewegung des Riegelelements 32 in seine Entriegelungsstellung. In der Entriegelungsstellung
bei vollständig eingezogenem Riegelelements 32 kommt das Riegelelement 32 mit dem
Stift 32s in Eingriff mit dem Anker 34a der Entriegelungs-Halteeinrichtung 34. Die
Entriegelungs-Halteeinrichtung 34 arretiert in der Sperrstellung des Ankers 34a das
Riegelelemente 32s (Fig. 2a).
[0035] Bei einem abgewandelten Ausführungsbespielt kann die Verriegelungseinrichtung 1 auch
an einer Pendeltüre eingesetzte werden. In diesen Fall muss das Riegelelement 32 zusätzlich
zu der Auslaufschräge auch eine Einlaufschräge aufweisen (Fig. 4). Das Riegelelement
32 weist an seinem Ende dann eine symmetrische Gestaltung auf, so dass der Türflügel
6 als Pendeltürflügel aus der Verriegelungsstellung sowohl nach links als auch nach
rechts gedreht werden kann. Das Riegelelement 32 wirkt bei freigeschalteter Entriegelungs-Halteeinrichtung
34 in Art einer federnden Falle, die den Türflügel 6 in der Schließlage zentriert,
indem das Riegelelement 32 in der Schließlage durch die Magneteinrichtung 42 ausgefahren
wird. Bei besonderen Ausführungen der Pendeltüranwendung kann zusätzlich zu dem Riegelelement
3 eine federnde Falle vorgesehen sein, so dass der Pendeltürbetrieb erfolgen kann,
ohne dass die auf das Riegelelement einwirkende Entriegelungs-Halteeinrichtung 34
freigeben ist. Die Zentrierung der Pendeltür in der Nulllage erfolgt dann ausschließlich
über die federnde Falle bei in Entriegelungsstellung arretiert gehaltenem Riegelelement.
[0036] Bei abgewandelten Ausführungen kann die Riegelbaugruppe 3 auch im horizontalen Holm
des Rahmens 5 montiert sein und die Riegelaufnahmeeinrichtung 4 in entsprechender
Position flügelseitig montiert sein.
[0037] Ferner kann die Verriegelungseinrichtung 1 bei umgekehrter Montage eingebaut werden,
nämlich die Riegelbaugruppe 3 flügelseitig und die Riegelaufnahmeeinrichtung 4 rahmenseitig.
[0038] Ferner sind abgewandelte Ausführungen möglich, bei denen die Magneteinrichtung 41
als elektro-magnetische Einrichtung ausgebildet ist. Bei diesen Ausführungen kann
das Riegelelement 32 auch ohne Auslaufschräge bzw. Einlaufschräge eingebildet sein.
[0039] Weitere Anwendungsmöglichkeiten von abgewandelten Ausführungen sind an Schiebetüren
mögliche wie in Fig. 3 gezeigt. In diesen Fall ist das Riegelelement 32 mit stirnseitig
angeordneter Auslaufschräge bzw. Einlaufschräge auszuführen. Die Figuren 4b, 4c, 4d
zeigen solche Ausführungen. Auch in diesen Fall kann die Riegelbaugruppe 3 rahmenseitig
am oberen Holm vorzugsweise in der Laufschiene des Schiebeflügels angeordnet sein
und die Riegelaufnahmeeinrichtung 4 flügelseitig. Auch hier ist die umgekehrte Montage
möglich. Die Bewegungsrichtung der Schiebetür ist in der Figur 3 durch einen Pfeil
dargestellt.
[0040] Fig. 4d zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Riegelelements 32, welches universell
sowohl für Schwenktüren als auch für Schiebetüren einsetzbar ist, indem es eine Auslaufschräge
und/oder eine Einlaufschräge für eine Schiebetür und eine Auslaufschräge und/oder
eine Einlaufschräge für eine Drehtür aufweist.
[0041] Die dargestellten Riegelelemente 32 mit Einlaufschrägen und Auslaufschrägen sind
auch mit herkömmlichen Verriegelungseinrichtungen und herkömmlichen elektrischen Türöffnern
einsetzbar. Dies gilt insbesondere auch für universelle Riegelelemente der Fig. 4d,
die sowohl für Schiebetüren als auch für Drehtüren einsetzbar sind. Ferner gilt dies
auch für abgewandelte Riegelelemente, die lediglich Einlaufschrägen oder lediglich
Auslaufschrägen aufweisen, und zwar jeweils für Drehtüren oder für Schiebetüren. Diese
herkömmlichen Verriegelungseinrichtungen können einen auf oder in dem Rahmen oder
auf oder in dem Flügel montierbaren Schlosskasten aufweisen, in welchem eine vorzugsweise
herkömmliche Schlossmechanik gelagert ist. Der Schlosskasten kann bei solchen Ausführungen
für innenliegende Montage als Schlosskasten eines Einsteckschlosses ausgebildet sein.
Die Schlossmechanik kann bei all diesen verschiedenen Ausführungen einen Riegel und/oder
eine Falle steuern, wobei der Riegel und/oder die Falle in der Schließstellung der
Tür in die Riegelaufnahme ausfahrbar und/oder in dieser ausgefahren sind bzw. ist
und in der Offenstellung der Tür der Riegel und/oder die Falle in den Schlosskasten
eingezogen sind bzw. ist. Bevorzugte Ausführungen sehen vor, dass zumindest der Riegel
im Schlosskasten eingezogen ist. Der Riegel und/oder die Falle können bzw. kann mit
der in der Riegelaufnahme 41 angeordneten Magneteinrichtung 42 zusammenwirken. Anstelle
der Magneteinrichtung 42 kann auch eine andere Verriegelungseinrichtung vorgesehen
sein, die den Riegel und/oder die Falle in die Verriegelungsstellung bewegt. Diese
andere Verriegelungseinrichtung kann z.B. als elektrische Motoreinrichtung oder als
Federeinrichtung ausgebildet sein oder als mechanische, manuell betätigbare Handhabeeinrichtung,
vorzugsweise in einer Schlossnuss der Schlossmechanik gelagert.
[0042] Im Falle von Ausführungen als herkömmliche Verrieglungseinrichtung mit Schlossmechanik
in einem Schlosskasten kann die Schlossmechanik mit einer elektrisch schaltbaren Verriegelungs-Halteeinrichtung
35 und/oder einer elektrisch schaltbaren Entriegelungs-Halteeinrichtung 34 ausgestattet
sein, vorzugsweise im Schlosskasten angeordnet. Bei abgewandelten Ausführungen können
bzw. kann die elektrisch schaltbare Verriegelungs-Halteeinrichtung 35 und/oder die
elektrisch schaltbaren Entriegelungs-Halteeinrichtung 34 auch außerhalb des Schlosskastens
in oder angrenzend an die Riegelaufnahmeeinrichtung 4 angeordnet sein. Ferner sind
Ausführungen mit Verriegelungseinrichtungen mit vorzugsweise herkömmlicher Schlossmechanik
vorgesehen, die keine elektrisch schaltbare Verriegelungs-Halteeinrichtung 35 und
keine elektrisch schaltbaren Entriegelungs-Halteeinrichtung 34 aufweisen. Besonders
vorteilhaft ist bei den verschiedenen Ausführungen, dass das Riegelelement 32 mit
einer Auslaufschräge und/oder einer Einlaufschräge ausgebildet ist und im Falle der
Auslaufschräge ein Öffnen der Tür durch Aufdrücken und/oder Aufziehen der Tür unter
Zusammenwirken mit der Riegelaufnahme möglich ist, ohne dass es erforderlich ist,
das Riegelelement über eine separate Betätigungseinrichtung aktiv einzuziehen.
[0043] Das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel wird in Anschlagtüren eingesetzt, wobei
die Verriegelungseinrichtung zur Betätigung des Riegelelements eine Verriegelungs-Betätigungseinrichtung
und eine Entriegelungs-Betätigungseinrichtung aufweist. Bei der Verriegelungs-Betätigungseinrichtung
ist es möglich, anstelle oder zusätzlich zu der bei den Ausführungsbeispielen der
Figuren vorgesehenen Magneteinrichtung 42 eine andere Verriegelungs-Betätigungseinrichtung
vorzusehen, z.B. ein Riegelelement mit einer Einlaufschräge, wobei das Riegelelement
vorzugsweise mit einer Federeinrichtung zusammenwirkt, die das Riegelelement in Verriegelungsrichtung
beaufschlagt. Die Entriegelungs-Betätigungseinrichtung kann zusätzlich zu der an dem
Riegelelement und/oder an der Riegelaufnahme ausgebildeten Auslaufschräge auch eine
Schiebereinrichtung oder eine andere mechanische Getriebeeinrichtung der Schlossmechanik
aufweisen, die auf das Riegelelement oder die Riegelaufnahme im Sinne einer Entriegelung
einwirkt. Die in den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen der Figuren vorgesehene
elektrisch schaltbare Verriegelungs-Halteeinrichtung 35 und/oder Entriegelungs-Halteeinrichtung
34 sowie die Magneteinrichtung 42 sind bei den erfindungsgemäßen Ausführungen optional.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Verriegelungseinrichtung
- 2
- Band
- 3
- Riegelbaugruppe
- 4
- Riegelaufnahmeeinrichtung
- 5
- Rahmen
- 6
- Flügel
- 31
- Gehäuse
- 32
- Riegelelement
- 32m
- Mitnehmer
- 32s
- Stift
- 32d
- Lager im Riegel
- 33
- erste Feder
- 33d
- Lagerpunkt
- 33a
- erster Schenkel
- 33b
- zweiter Schenkel
- 34
- Entriegelungs-Halteeinrichtung
- 34a
- Anker
- 34m
- Elektro-Magnet der Entriegelungs-Halteeinrichtung
- 34d
- Drehachse
- 34s
- Spule
- 35
- Verriegelungs-Halteeinrichtung
- 35h
- erster Hebel
- 35i
- zweiter Hebel
- 35r
- Rolle
- 35k
- Einkerbung
- 35n
- Haltebolzen
- 35f
- zweite Feder
- 35p
- Halteplatte
- 35m
- zweiter Elektromagnet
- 41
- Riegelaufnahme
- 42
- Magneteinrichtung
1. Anschlagtür mit einer Verriegelungseinrichtung (1), die Anschlagtür umfassend einen
vorzugsweise ortsfest montierbaren Rahmen (5) und einen daran bewegbar gelagerten
Flügel (6),
und die Verrieglungseinrichtung (1) umfassend einen am Rahmen (5) oder am Flügel (6)
montierten Riegelbaugruppe (3) und eine am Flügel (6) bzw. am Rahmen (5) montierten
Riegelaufnahmeeinrichtung (4), wobei vorgesehen ist,
- dass die Riegelbaugruppe (3) ein beweglich gelagertes, als Falle oder Riegel ausgebildetes
Riegelelement (32) aufweist,
- dass die Riegelaufnahmeeinrichtung (4) eine das Riegelelement (32) in der Verriegelungsstellung
aufnehmende Riegelaufnahme (41) aufweist,
- dass die Verriegelungseinrichtung (1) eine Verriegelungs-Betätigungseinrichtung
aufweist, über die das Riegelelement (32) in Verriegelungsrichtung betätigbar ist,
- dass die Verriegelungseinrichtung (1) eine Entriegelungs-Betätigungseinrichtung
aufweist, über die das Riegelelement (32) in Entriegelungsrichtung betätigbar ist,
indem das Riegelelement (32) und/oder die Riegelaufnahme (41) eine Auslaufschräge
aufweist, die derart ausgebildet ist, dass das Riegelelement (32) durch ein Zusammenwirken
von Riegelelement (32) und Riegelaufnahme (41) in Entriegelungsrichtung beaufschlagbar
ist und/oder beaufschlagt ist.
2. Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Riegelelement (32) eine Einlaufschräge aufweist, die derart ausgebildet ist,
dass das Riegelelement (32) durch ein Zusammenwirken von Riegelelement (32) und Riegelaufnahme
(41) in Entriegelungsrichtung beaufschlagbar ist und/oder beaufschlagt ist.
3. Tür nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Riegelelement (32) als eine schießende Falle ausgebildet ist.
4. Tür nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslaufschräge des Riegelelements (32) und/oder der Riegelaufnahme (41) als ebene
oder gekrümmte Fläche ausgebildet ist.
5. Tür nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einlaufschräge des Riegelelements (32) als ebene oder gekrümmte Fläche ausgebildet
ist.
6. Tür nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Riegelelement (32) eine Federeinrichtung aufweist, durch die das Riegelelement
(32) zumindest in der Schließstellung der Tür in Verriegelungsrichtung beaufschlagt
ist.
7. Tür nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Riegelelement (32) eine Federeinrichtung aufweist, durch die das Riegelelement
(32) zumindest in der Offenstellung der Tür in Entriegelungsrichtung beaufschlagt
ist.
8. Tür nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Riegelbaugruppe (3) in einem Schlosskasten gelagert ist, der in oder auf dem
Rahmen (5) oder in oder auf dem Flügel (6) montierbar ist.
9. Tür nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verriegelungs-Betätigungseinrichtung einen elektrischen Aktor und/oder eine Magneteinrichtung
(42) und/oder eine Federeinrichtung und/oder eine manuelle oder motorische Flügel-Betätigungseinrichtung
aufweist, um das Riegelelement (32) in Verriegelungsrichtung zu beaufschlagen.
10. Tür nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Magneteinrichtung (42) als Permanentmagneteinrichtung oder/und als Elektromagnet
ausgebildet ist bzw. sind.
11. Tür nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Elektromagnet umpolbar ausgebildet ist und das Riegelelement (32) einen Permanentmagnet
aufweist.
12. Tür nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegel und/oder die Falle als das mit der Magneteinrichtung (42) der Riegelaufnahmeeinrichtung
(4) zusammenwirkende Riegelelement (32) ausgebildet ist/sind.
13. Tür nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Ausbildung der Entriegelungsstellung des Riegelelements (32) das Riegelelement
(32) bei Bewegung des Flügels (6) in Türöffnungsrichtung mit der Auslaufschräge zusammenwirkt.
14. Tür nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Riegelelement (32) zur Ausbildung der Entriegelungsstellung ohne Hub des Flügels
(6) in die Entriegelungsstellung bringbar ist.
15. Tür nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslaufschräge an dem Riegelelement (32) und/oder der Riegelaufnahme (41) derart
ausgebildet ist, dass durch die Schwenkbewegung und/oder Öffnungsbewegung und/oder
beim Öffnungsvorgang des Flügels (6) das Riegelelement (32) in Entriegelungsstellung
bringbar ist.