[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für eine Tür und/oder ein Fenster
gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Solche Verriegelungen weisen beweglich gelagerte Elemente auf, die beispielsweise
als Riegelelement ausgebildet sind und zwischen einem beweglichen Türflügel und einem
gegenüberliegenden Türfalz bewegt werden, um den Flügel einer Tür zu verriegeln. Dabei
kann das Riegelelement manuell oder elektro-mechanisch angetrieben werden. Sofern
sich der Flügel dabei nicht in seiner exakten Schließlage befindet, kann es zu Verklemmungssituationen
kommen, bei denen das bewegliche Schlosselement verklemmt oder blockiert wird. Dies
führt dazu, dass die Antriebskraft stark ansteigt. Dadurch können Elemente des Antriebs
oder der Schlossmechanik beschädigt werden. Auch bei Änderungen an der sogenannten
Falzluft, also dem Abstand zwischen Flügel und Rahmen, muss das Riegelelement unterschiedliche
Wege zurücklegen. Sofern das Riegelelement einen zu geringen Weg macht, ist die Verriegelung
des Flügels nicht zuverlässig. Sofern das Riegelelement einen im Vergleich zur Falzluft
zu großen Weg macht, schlägt es in einem Riegelaufnahmeraum an und kann verklemmen
oder es können zu hohe Kräfte bzw. Beschädigungen auftreten.
[0003] In der Praxis werden zur Vermeidung solcher Probleme oftmals Federn eingesetzt, die
im Falle einer Blockierung einen Teil der Antriebskraft aufnehmen. Diese Federn weisen
aber den Nachteil auf, dass im Falle einer Blockade die zu überwindende Kraft mit
zunehmendem Weg ansteigt, sodass die für den Antrieb eines beweglichen Elements insgesamt
benötigte Kraft sehr hohe Werte annehmen kann. Zudem muss der Antrieb so ausgelegt
werden, dass er diese hohen Kräfte leisten kann.
[0004] Die
EP 2 037 063 A1 zeigt eine Verriegelungsvorrichtung für eine Tür oder ein Fenster mit einem Schloss,
das in dem Flügel der Tür oder des Fensters angeordnet ist. Dem Schloss gegenüber
ist ein Schlossgegenkasten vorgesehen, in dem eine Antriebsvorrichtung mit einem Riegelauswerfer
angeordnet ist. Der Riegelauswerfer betätigt den Riegel des Schlosses derart, dass
dieser Riegel ausgehend von dem Schlossgegenkasten in das Schlossgehäuse zurückgedrückt
werden kann, um den Flügel zu entriegeln. Problematisch bei dieser Anordnung ist,
dass es im Falle von Falzluftveränderung oder im Falle von Verschmutzungen zu Verklemmungen
kommen kann, in deren Folge die von dem Schlossgegenkasten aufzuwendende Kraft unzulässig
hohe Werte annimmt.
[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verriegelungsvorrichtung für
eine Tür und/oder ein Fenster mit einem von einer Antriebsvorrichtung betätigbaren
beweglich gelagerten Schlosselement zu schaffen, das einfach herzustellen ist und
bei dem solche überhöhten Antriebskräfte vermieden werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Es ist vorgesehen, dass die Antriebsvorrichtung einen Ausgleichsschieber mit einer
Übersetzungsvorrichtung aufweist, welche die Ausgleichsbewegung derart auf das Federelement
übersetzt, dass dieses mit einer hinsichtlich der Antriebsrichtung abgeänderten Aufladebewegung
beaufschlagt wird, sodass die Richtung und/oder die Geschwindigkeit der Aufladebewegung
abgeändert ist. Der Ausgleichsschieber ermöglicht also eine Relativbewegung zwischen
dem blockierten Antriebsschieber und einem antreibenden Element. Bei dieser Ausgleichsbewegung
wird ein Federelement aufgeladen, wobei die Übersetzungsvorrichtung die dabei notwendige
Kraft derart übersetzt, dass diese Aufladung in einer anderen Richtung und/oder einer
anderen Geschwindigkeit erfolgt. Damit ist es möglich, die bei der Ausgleichsbewegung
resultierende Kraft zu beeinflussen, sodass unzulässig hohe Kräfte vermieden werden.
Insbesondere wird die Richtung der Aufladebewegung derart abgeändert, dass die Richtung
der Aufladebewegung schräg oder vorzugsweise rechtwinklig zu der Antriebsbewegung
des Antriebsschiebers verläuft. Weiter kann die Geschwindigkeit der Aufladebewegung
derart abgeändert werden, dass das Federelement mit einer kleineren Geschwindigkeit
oder mit einer größeren Geschwindigkeit aufgeladen wird. Vorteilhafterweise kann die
Geschwindigkeitsänderung nicht konstant erfolgen, sodass sich die Geschwindigkeit
der Aufladebewegung proportional mit dem Weg der Ausgleichsbewegung ändert.
[0008] Es ist vorgesehen, dass die Verriegelungsvorrichtung für eine einflügelige Tür oder
eine zweiflügelige Tür einsetzbar ist. Alternativ kann die Verriegelungsvorrichtung
auch an einem einflügeligen Fenster oder einem zweiflügeligen Fenster eingesetzt werden.
Bei dem Flügel handelt es sich insbesondere um einen Schwenkflügel. Ferner weist die
Verriegelungsvorrichtung ein Schloss und/oder eine Gegenschlosseinrichtung mit einem
als Schlosskasten oder als Schlossgegenkasten ausgebildeten Schlossgehäuse mit einem
von einer Antriebsvorrichtung betätigbaren beweglich gelagerten Schlosselement auf.
Dabei überträgt die Antriebsvorrichtung Antriebskraft auf das Schlosselement, indem
diese einen Ausgleichsschieber und einen mit dem Schlosselement verbundenen oder verbindbaren
Antriebsschieber in einer Antriebsrichtung betätigt und im Falle einer Blockade des
Antriebsschiebers der Ausgleichsschieber relativ zu dem Antriebsschieber unter Aufladung
eines Federelements im Sinne einer Ausgleichsbewegung verschiebbar und/oder verschwenkbar
ist.
[0009] Das Federelement kann als Druckfeder oder als Zugfeder oder als Drehfeder ausgebildet
sein. Es kann sich um ein Federelement aus einem elastischen Kunststoff oder aus einem
Metall, insbesondere einem Federstahl handeln.
[0010] Bei der Antriebsrichtung des Antriebsschiebers kann es sich beispielsweise um eine
Schwenk- oder Kreisbewegung handeln. Auch eine Kombination einer translatorischen
Bewegung mit einer Schwenkbewegung kann vorgesehen sein. Der Antriebsschieber wird
bei der Schwenkbewegung in Umfangsrichtung eines Kreises bewegt. Die Aufladebewegung
des Federelements erfolgt dabei nicht in Richtung der Antriebsbewegung, insbesondere
nicht in Umfangsrichtung des Kreises, sondern schräg, beispielsweise senkrecht dazu,
insbesondere radial. In anderer Ausgestaltung kann auch eine geradlinige Bewegung
des Antriebsschiebers erfolgen, wobei die Aufladebewegung des Federelements in anderer
Richtung, d.h. beispielsweise winklig zu der Antriebsrichtung oder im Wesentlichen
senkrecht dazu verläuft.
[0011] Der Antriebsschieber kann in einer Ausgestaltung mit dem Schlosselement permanent
verbunden sein. Beispielsweise kann der Antriebsschieber mit dem Schlosselement über
einen Drehzapfen oder eine Kulissenführung verbunden sein. Alternativ können der Antriebsschieber
und das Schlosselement als separate bzw. getrennte Bauteile ausgebildet sein. Der
Antriebsschieber kann dann zum Antreiben des Schlosselements mit diesem temporär gekuppelt
werden. Beispielsweise kann der Antriebsschieber bei seiner Antriebsbewegung in Anlage
mit dem Schlosselement gelangen um dieses zu verschieben.
[0012] Die Verriegelungsvorrichtung kann beispielsweise als Schlosskasten ein Aktivflügelschloss
umfassen, welches als Einsteckschloss oder aufliegend montierbares Schloss eines Türflügels
oder eines Fensterflügels ausgebildet sein kann. Alternativ oder ergänzend kann die
Verrieglungsvorrichtung einen Schlossgegenkasten umfassen, der als Standflügelschloss
aufliegend oder eingebaut in einem Standflügel einer Tür oder eines Fensters angeordnet
ist. Ebenso kann die Verriegelungsvorrichtung einen Schlossgegenkasten umfassen, der
als Schlossgegeneinrichtung in einem Türrahmen oder Fensterrahmen gegenüberliegend
einem Aktivflügelschloss angeordnet ist. Insbesondere wirkt der Schlossgegenkasten
mit dem Schlosskasten über einen Falz hinweg zusammen, um den Flügel mittels eines
Riegelelements zu verriegeln oder freizugeben.
[0013] Die Antriebsvorrichtung kann als fremdenergiebetätigte Antriebsvorrichtung, beispielsweise
mit einem Elektromotor oder einem Elektromagnet oder einem pneumatischen Hubzylinder
ausgebildet sein. Es ist auch denkbar, dass die Antriebsvorrichtung eine manuell betätigbare
Antriebsvorrichtung ist und über eine Handhabe, beispielsweise einen Türdrücker oder
eine Panikdruckstange betätigbar ist.
[0014] Schlosselement bezeichnet ein hinsichtlich des Schlosskastens oder Schlossgegenkastens
beweglich gelagertes Schlosselement. Dieses kann beispielsweise in dem Schlosskasten
oder Schlossgegenkasten linear, d.h. translatorisch bewegbar gelagert sein. Das Schlosselement
kann auch hinsichtlich des Schlosskastens oder Schlossgegenkastens schwenkbar gelagert
sein. Auch drehbar gelagerte Schlosselemente sind denkbar. Das Schlosselement kann
ein Element der Schlossmechanik, beispielsweise ein beweglicher Schieber oder ein
beweglich gelagerter Hebel sein. Es ist auch denkbar, dass das Schlosselement ein
Riegelelement, beispielsweise ein Schlossriegel oder ein Fallenriegel oder eine Schlossfalle
ist. Unter Schlossfalle kann eine schießende Falle, eine Kippfalle oder Kreuzfalle
verstanden werden.
[0015] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Übersetzungsvorrichtung einen
drehbar gelagerten Hebel und/oder eine Druckkurve und/oder eine drehbare Rolle und/oder
eine Nocke aufweist. Der drehbar gelagerte Hebel kann zwischen dem Federelement einerseits
und dem Antriebsschieber oder Ausgleichsschieber andererseits wirken, um die Relativbewegung
zwischen Antriebsschieber und Ausgleichsschieber auf das Federelement zu übersetzen.
Alternativ kann eine drehbar gelagerte Rolle oder eine Nocke vorgesehen sein, die
mit einer Druckkurve zusammenwirkt, um die Relativbewegung zwischen Antriebsschieber
und Ausgleichsschieber auf das Federelement zu übersetzen. Vorteilhaft dabei ist,
dass über den Verlauf der Druckkurve das Übersetzungsverhältnis in Abhängigkeit der
Ausgleichsbewegung einstellbar ist, um einen Verlauf des Übersetzungsverhältnisses
zu erhalten.
[0016] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Federkraft des Federelements und die Übersetzung
der Übersetzungsvorrichtung derart bemessen sind, dass im Falle einer Blockade des
Antriebsschiebers die von der Antriebsvorrichtung aufzubringende Kraft nicht proportional
mit dem Weg der Ausgleichsbewegung ansteigt. Beispielsweise kann die von der Antriebsvorrichtung
aufzubringende Kraft im Verlauf zu der Ausgleichsbewegung unterschiedlich stark ansteigen
und/oder abfallen.
[0017] Es ist auch denkbar, dass die Federkraft des Federelements und die Übersetzung der
Übersetzungsvorrichtung derart bemessen sind, dass im Falle einer Blockade des Antriebsschiebers
die von der Antriebsvorrichtung aufzubringende Kraft im Wesentlichen von dem Weg der
Ausgleichsbewegung unabhängig ist, vorzugsweise einen im Wesentlichen konstanten Wert
annimmt. Dies ermöglicht, dass die Antriebskraft auf einen bestimmten, insbesondere
maximalen Wert, begrenzt wird. Selbst bei einer Blockade führt dies dazu, dass die
Antriebskraft einen maximalen Wert erreicht und diesen dann beibehält. Dadurch wird
sicher verhindert, dass eine Überlastung der Antriebsvorrichtung und/oder weiterer
Elemente der Verriegelungseinrichtung auftritt.
[0018] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Schlosselement ein Schlossriegel
ist, welcher in einem Schlosskasten gelagert ist und einen Stulp des Schlosskastens
durchgreift. Das Schlosselement bzw. Riegelelement greift zum Verriegeln eines Flügels
einer Tür oder eines Fensters in einen dem Schlosskasten gegenüberliegenden Riegelaufnahmeraum
ein. Die Antriebsvorrichtung überträgt Antriebskraft auf das Schlosselement bzw. Riegelelement
zum Verriegeln und/oder zum Entriegeln. Der Schlosskasten kann beispielsweise als
Schlosskasten eines Aktivflügelschlosses ausgebildet sein. Die Antriebsvorrichtung
kann als elektrische Antriebsvorrichtung ausgebildet sein. Selbst bei einer Blockade
des Schlossriegels wird über die Übersetzungsvorrichtung sicher verhindert, dass die
Antriebsvorrichtung bzw. der Antriebsmotor überlastet wird oder dass der Schlossriegel
verklemmt.
[0019] Beispielsweise kann dabei vorgesehen sein, dass die Antriebsvorrichtung in dem Schlosskasten
gelagert ist und die Antriebsvorrichtung über den Antriebsschieber den Schlossriegel
zum Verriegeln und/oder zum Entriegeln antreibt, sodass das Aktivflügelschloss als
Motorschloss ausgebildet ist.
[0020] In alternativer Ausgestaltung kann ebenso vorgesehen sein, dass die Antriebsvorrichtung
in einem dem Schlossgehäuse gegenüberliegenden Schlossgegenkasten gelagert ist und
die Antriebsvorrichtung über den Antriebsschieber ein als Schlossriegel oder Schlossfalle
ausgebildetes Schlosselement zum Entriegeln antreibt, vorzugsweise in das Schlossgehäuse
zurückdrückt. In diesem Fall ist die Antriebsvorrichtung dem Aktivflügelschloss gegenüberliegend,
beispielsweise in einem Türrahmen oder in einem Passivflügel angeordnet. Der Antriebsschieber
ist somit als Riegelauswerfer oder Fallenauswerfer ausgebildet. Das Schlosselement
ist als ein Riegelelement, also als Schlossriegel oder Fallenriegel oder Schlossfalle
ausgebildet. Die Antriebsvorrichtung treibt den Antriebsschieber bzw. den Riegelauswerfer
oder Fallenauswerfer an, um das Riegelelement des Aktivflügelschlosses von der dem
Aktivflügelschloss gegenüberliegenden Seite, beispielsweise von einem Türrahmen oder
Standflügel aus, zum Entriegeln in das Schlossgehäuse zurückzudrücken. Dabei kann
der Antriebsschieber im Laufe seiner Bewegung einen an dem Schlosselement angeordneten
Entriegelungspin betätigen, um eine Verriegelung des Riegelelements aufzuheben. Auch
hier kann über die erfindungsgemäße Übersetzungsvorrichtung zuverlässig verhindert
werden, dass die von der Antriebsvorrichtung im Falle einer Blockade aufzubringende
Kraft unzulässig hohe Werte annimmt bzw. dass Fehlfunktionen auftreten.
[0021] In einer weiteren Ausgestaltung kann auch vorgesehen sein, dass das Schlosselement
ein Kupplungselement zum Einkuppeln oder Auskuppeln einer mehrteiligen Schlossnuss
ist und dass die Antriebsvorrichtung Antriebskraft auf das Kupplungselement zum Einkuppeln
oder Auskuppeln eines Schlossnussteils überträgt. Bei einem Panikschloss ist die Schlossnuss
geteilt. Zum Steuern der Panikfunktionen sind diese Nussteile einkuppelbar bzw. auskuppelbar.
Dabei kann es vorkommen, dass es zu einer Verklemmungssituation kommt, wenn beispielsweise
die Schlossnuss über einen Türdrücker gedreht wird, bevor ein Kupplungselement zum
Einkuppeln oder Auskuppeln angetrieben wird. Um in diesem Falle eine Funktionsstörung
oder eine Überlastung der Antriebsvorrichtung zu vermeiden, ist vorgesehen, dass über
die erfindungsgemäße Übersetzungsvorrichtung die Antriebskraft begrenzt wird.
[0022] In einer weiteren Ausgestaltung kann auch vorgesehen sein, dass das Schlosselement
eine von einer Panikdruckstange betätigbare Schlossnuss ist. Die Antriebsvorrichtung
weist eine Handhabe, insbesondere eine sich über die Breite einer Tür erstreckende
Druckstange oder ein Druckprofil auf. Der Antriebsschieber ist vorzugsweise innerhalb
eines Gehäuses der Panikdruckstange angeordnet. Durch Betätigen der Handhabe überträgt
die Antriebsvorrichtung mittels des Antriebsschiebers Kraft zum Entriegeln auf die
Schlossnuss. Um bei einer Verklemmung oder bei einer Blockade der Schlossnuss bzw.
einer Schlossmechanik eine Funktionsstörung oder eine Überlastung der Antriebsvorrichtung
zu vermeiden, ist vorgesehen, dass über die erfindungsgemäße Übersetzungsvorrichtung
die Antriebskraft begrenzt wird.
[0023] Insbesondere kann die Antriebsvorrichtung einen fremdenergie-betätigbaren Aktor,
insbesondere einen elektrischen Motor oder einen schaltbaren Hubmagneten aufweisen.
Alternativ oder ergänzend ist auch möglich, dass die Antriebsvorrichtung eine manuell
betätigbare Handhabe, insbesondere einen Türdrücker oder eine Panikdruckstange aufweist.
[0024] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Federelement zwischen Ausgleichsschieber
und Antriebsschieber angeordnet ist, vorzugsweise dass das Federelement als Druckfeder
ausgebildet ist, die sich einerseits an dem Antriebsschieber und andererseits an dem
Ausgleichsschieber abstützt.
[0025] Alternativ kann in einer Ausgestaltung auch vorgesehen sein, dass das Federelement
zwischen Ausgleichsschieber und einem Abtrieb der Antriebsvorrichtung angeordnet ist,
vorzugsweise dass das Federelement als eine Druckfeder ausgebildet ist, die sich einerseits
an dem Ausgleichsschieber und andererseits an dem Abtrieb der Antriebsvorrichtung
abstützt.
[0026] Um eine kompakte und dennoch mechanisch stabile Ausgestaltung zu realisieren, kann
vorgesehen sein, dass der Ausgleichsschieber in oder an dem Antriebsschieber verschiebbar
und/oder verschwenkbar gelagert ist, oder dass der Antriebschieber in oder an dem
Ausgleichsschieber verschiebbar und/oder verschwenkbar gelagert ist.
[0027] Eine Anordnung, die nur einen geringen Platzbedarf aufweist, ergibt sich, indem beispielsweise
vorgesehen ist, dass der Antriebsschieber einen Bauraum aufweist, innerhalb dessen
der Ausgleichsschieber angeordnet ist, vorzugsweise dass der Antriebsschieber den
Ausgleichsschieber an zumindest drei Seiten U-förmig umschließt.
[0028] Um eine Übersetzungsvorrichtung mit relativ geringen Reibungsverlusten umzusetzen,
kann vorgesehen sein, dass die Übersetzungsvorrichtung eine auf einem Zapfen oder
auf einer Achse gelagerte Rolle oder Nocke und eine mit der Rolle oder Nocke zusammenwirkende
Druckkurve aufweist. Von Vorteil ist dabei, wenn der Antriebsschieber ein Langloch
aufweist, in dem der Zapfen oder die Achse der Übersetzungsvorrichtung verschiebbar
geführt ist. Das Langloch des Antriebsschiebers ermöglicht eine Relativbewegung, auch
wenn der Antriebsschieber blockiert wird. Der Zapfen oder die Achse der Übersetzungsvorrichtung
kann dann entlang des Langlochs gleiten und führt somit eine Art Ausgleichsbewegung
durch.
[0029] Eine mechanisch stabile Lagerung ergibt sich, indem dabei vorgesehen ist, dass die
Achse der Übersetzungsvorrichtung zwei gegenüberliegende Wände eines U-förmigen Profils
des Antriebsschiebers durchgreift.
[0030] Eine konstruktiv vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die Druckkurve an
dem Ausgleichsschieber angeordnet ist und die Rolle auf der Druckkurve abrollt oder
die Nocke auf der Druckkurve gleitet. Vorzugsweise ist dabei ein Ende des Federelements
mit der Achse oder dem Zapfen der Übersetzungsvorrichtung verbunden und das andere
Ende des Federelements ist mit dem Ausgleichsschieber verbunden.
[0031] Eine besonders geringe Baugröße ergibt sich in einer Ausgestaltung, die beispielsweise
vorsieht, dass der Ausgleichsschieber eine C-förmige Kontur mit einer sich parallel
zu dem Federelement, vorzugsweise der Druckfeder, erstreckenden Basis und zwei von
dieser Basis zu dem Federelement, vorzugsweise zu der Druckfeder, hin abragenden Schenkel
aufweist, wobei der erste Schenkel quer von der Basis abragt und ein Auflager für
ein Ende des Federelements bildet und der zweite Schenkel eine Oberfläche aufweist,
an der die Druckkurve ausgeformt ist. In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein,
dass die Antriebsvorrichtung eine Kulissenführung aufweist, wobei vorzugsweise der
Ausgleichsschieber und/oder der Antriebsschieber in der Kulissenführung geführt sind.
Von Vorteil ist, wenn die Kulissenführung wenigstens zwei Kulissenbahnen aufweist,
wobei eine erste Kulissenbahn den Antriebsschieber verschiebbar führt und im Endbereich
ein Drehlager zum Schwenken des Antriebsschiebers ausbildet und die zweite Kulissenbahn
die Achse oder den Zapfen der Übertragungsvorrichtung führt.
[0032] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Abtrieb der Antriebsvorrichtung einen
parallel zu einem Stulp des Schlossgehäuses verfahrbaren Schieber aufweist, wobei
die beiden Kulissenbahnen in diesem Schieber angeordnet sind.
[0033] Mögliche Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung sind in den
Figuren dargestellt sowie nachfolgend beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- Eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung mit
Schlosskasten und Schlossgegenkasten,
- Fig. 2a, 2b:
- Eine Ansicht des Schlossgegenkastens in einer Grundstellung,
- Fig. 3a, 3b:
- Eine Ansicht des Schlossgegenkastens in einer Mittelstellung,
- Fig. 4a, 4b:
- Eine Ansicht des Schlossgegenkastens in einer Endstellung,
- Fig. 5:
- Eine 3D Ansicht des Antriebsschiebers,
- Fig. 6:
- Eine Schnittdarstellung des Antriebsschiebers,
- Fig. 7:
- Ein Schaubild des Kräfteverlaufs bei einer Blockade.
[0034] Die Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
1 an einer Tür in einem Gebäude. Die Tür weist einen Türflügel 11 auf, der über Bänder
13 an einem Türrahmen oder einer Türzarge 12 drehbar gelagert ist. Der Türflügel 11
weist ein Aktivflügelschloss 2 auf, welches als Einsteckschloss ausgebildet und in
einer Schlosstasche des Türflügels angeordnet ist. Das Aktivflügelschloss 2 weist
ein Schlossgehäuse 21 auf, welches eine Schlossmechanik lagert. Die Schlossmechanik
umfasst in bekannter Art und Weise eine Aufnahme für einen Schließzylinder sowie eine
Drückernuss zum Anschluss eines Türdrückers und ein Schlossgetriebe, um einen Schlossriegel
22 zu betätigen.
[0035] Zusätzlich zu dem Schlossriegel 22 ist eine in den Figuren nicht dargestellte Schlossfalle
vorgesehen, die über den Türdrücker betätigt werden kann.
[0036] Dem Aktivflügelschloss 2 in Schließlage des Türflügels gegenüberliegend ist als Schließblecheinrichtung
ein Schlossgegenkasten 3 angeordnet und mit dem Türrahmen oder der Türzarge verbunden.
Der Schlossgegenkasten 3 weist einen Riegelaufnahmeraum 31 auf, in den der Riegel
22 zum Verriegeln des Türflügels 11 in seiner Schließlage eingreift. Wird der Riegel
22 in das Schlossgehäuse 21 zurückgezogen, beispielsweise durch Betätigung über einen
Schlüssel und einen Schließzylinder, so wird der Türflügel 11 entriegelt und kann
geöffnet werden.
[0037] In den Figuren 2a bis 4b ist der Schlossgegenkasten 3 dargestellt. Die Figuren 2a,
3a und 4a zeigen eine Schnittdarstellung des Schlossgegenkastens 3 mit unterschiedlichen
Positionen des Antriebsschiebers 44. Die Figuren 2b, 3b und 4b zeigen eine vergrößerte
Schnittdarstellung des Antriebsschiebers 44. Der Schlossgegenkasten 3 ist in der Türzarge
12 dem Aktivflügelschloss 2 gegenüberliegend, d.h. auf gleicher Höhe mit dem Schlossgehäuse
21 des Aktivflügelschlosses 2, angeordnet. Der Schlossgegenkasten 3 weist einen Riegelaufnahmeraum
31 auf, in dem das Schlosselement bzw. das als Schlossriegel 22 ausgebildete Schlosselement
des Aktivflügelschlosses 2 zum Verriegeln des Türflügels eingreift. In den Figuren
2a und 2b ist das Schlosselement bzw. der Schlossriegel der besseren Übersichtlichkeit
halber nicht eingezeichnet. In dem Riegelaufnahmeraum 31 ist der Antriebsschieber
44 verschiebbar und schwenkbar gelagert. In dem Schlossgegenkasten 3 ist eine Antriebsvorrichtung
4 mit einem als Riegelauswerfer ausgebildeten Antriebsschieber 44 angeordnet. Die
Antriebsvorrichtung 4 weist einen Antriebsmotor 41 auf, um den Antriebsschieber 44
zu betätigen.
[0038] In den Figuren 2a und 2b ist die Grundstellung des Antriebsschiebers 44 gezeigt.
In dieser Grundstellung ist der Antriebsschieber 44 an der Rückseite des Riegelaufnahmeraums
31 angeordnet. Dadurch wird ermöglicht, dass das Schlosselement bzw. der Schlossriegel
22 in den Riegelaufnahmeraum 31 zum Verriegeln des Türflügels eingreifen kann.
[0039] Zum Entriegeln des Aktivflügelschlosses 2 mittels des Riegelauswerfers bzw. Antriebsschiebers
44 wird dieser von dem Antriebsmotor 41 ausgehend von der in Figur 2a bzw. 2b dargestellten
Grundstellung in die in der Figur 4a bzw. 4b dargestellte Entriegelungsstellung verschoben.
Die Figuren 3a und 3b zeigen dabei eine Zwischenstellung, bei der der Antriebsschieber
44 den Schlossstulp des Aktivflügelschlosses 2 bereits erreicht hat. In dieser Zwischenstellung
ist der Schlossriegel bereits vollständig in das Aktivflügelschloss 2 zurückgedrückt.
[0040] Der Schlossstulp des Aktivflügelschlosses 2 ist in den Figuren 2a, 3a und 4a seitlich
neben dem Schlossgegenkasten durch ein Rechteck mit durchgezogener Linie dargestellt.
Der Schlossstulp ist in einem solchen Abstand zu dem Schlossgegenkasten 3 angeordnet,
dass die Falzluft, d.h. der Abstand zwischen dem Schlossstulp und dem Schlossgegenkasten
3 eigentlich zu klein ist. Das bedeutet, dass bei einem dermaßen kleinen Abstand der
Antriebsschieber 44 bei der in der Figur 3a bzw. 3b dargestellten Position blockiert
würde. Der für den Riegelausschub eigentlich passende Abstand mit einer etwas größeren
Falzluft ist in den Figuren 2a, 3a und 4b durch die gestrichelte Linie des Schlossstulps
dargestellt.
[0041] Der Antriebsschieber 44 ist in einer Kulissenführung 51 gelagert, die eine erste
Kulissenbahn 521 und eine zweite Kulissenbahn 522 aufweist. Die Kulissenführung 51
ist in einem von dem Antriebsmotor 41 verschiebbaren Kulissenschieber 5 ausgeformt.
[0042] Die Lagerung des Antriebsschiebers 44 in der Kulissenführung 51 erfolgt über eine
in der ersten Kulissenbahn 521 geführte erste Achse 441 sowie über die in der zweiten
Kulissenbahn 522 gelagerte Achse 471. Um die Lagerung des Antriebsschiebers 44 stabiler
zu gestalten, kann auch noch eine zusätzliche dritte Kulissenführung vorgesehen sein,
welche zwischen der ersten Kulissenbahn 521 und der zweiten Kulissenbahn 522 angeordnet
ist.
[0043] Der Kulissenschieber 5 wird durch den Antriebsmotor 41 translatorisch parallel zu
dem Stulp des Schlossgegenkastens betätigt. Gemäß der Darstellung in den Figuren 2
bis 4 wird er ausgehend von der Position in Figur 2 nach unten betätigt. Seine Endposition
ist in der Figur 4a dargestellt. Dabei laufen die Achsen 441 und 471 des Antriebsschiebers
44 entlang der Kulissenbahn 521 und 522.
[0044] Ausgehend von der in Figur 3a und 3b dargestellten Position, in der eine Blockade
des Antriebsschiebers 44 herrscht, betätigt der Antriebsmotor 41 den Kulissenschieber
5 weiter, bis in die in der Figur 4a bzw. 4b dargestellte Endstellung. Der Antriebsschieber
44 weist einen Ausgleichsschieber 42 auf, der eine Ausgleichsbewegung ausführt und
dabei über eine Übersetzungsvorrichtung 46 ein Federelement 45 beaufschlagt. Bei der
Bewegung von der in Figur 3a und 3b dargestellten Zwischenposition in die in den Figuren
4a und 4b dargestellte Endstellung führt der Ausgleichsschieber 42 eine Ausgleichsbewegung
durch und bewegt sich relativ zu dem blockierten Antriebsschieber 44.
[0045] Erreicht die obere Achse 441 das Ende der ersten Kulissenbahn, so wird die translatorische
Bewegung gestoppt und die Schwenkbewegung des Antriebsschiebers 44 setzt ein. Erreicht
der Antriebsschieber 44 den Stulp des Aktivflügelschlosses 2 bevor die erste Kulissenbahn
521 vollständig durchlaufen ist, so wird die translatorische Bewegung der Achse 441
gestoppt und der Antriebsschieber 44 beginnt sich um die Achse 441 zu drehen. Die
Achse 521 dient dabei als Drehlager. Dabei wandert die in der zweiten Kulissenbahn
522 geführte Achse 471 entlang eines Langlochs, welches in der Wand des Antriebsschiebers
44 angeordnet ist. Während dieser Bewegung erfolgt die Ausgleichsbewegung des Ausgleichsschiebers
42 relativ zu dem Antriebsschieber 44 und die Rolle 47 bewegt sich entlang der Druckkurve
48.
[0046] Sofern eine Blockade des Antriebsschiebers 44 aufgehoben wird, entlädt sich das Federelement
45 und der Antriebsschieber 44 schwenkt dementsprechend weiter aus. Im Falle, dass
die Antriebsvorrichtung 4 die Bewegung des Antriebsschiebers umkehrt, erfolgt zuerst
unter Entladung des Federelements 45 eine entgegengesetzte Ausgleichsbewegung des
Ausgleichsschiebers 42. Nachdem diese Ausgleichsbewegung beendet ist, wird dann der
Antriebsschieber 44 in seine Grundstellung, die in Figur 2a gezeigt ist, zurückgefahren.
[0047] Der Aufbau des Antriebsschiebers 44 bzw. des Ausgleichsschiebers 42 ist in den Figuren
5 und 6 näher dargestellt. Der Antriebsschieber 44 weist ein U-förmiges Gehäuse auf,
in dem der Ausgleichsschieber 42 gehaltert ist. Der Ausgleichsschieber 42 ist in etwa
C-förmig ausgestaltet und weist einen ersten Schenkel 421, einen zweiten Schenkel
422 und eine in diese beiden Schenkel verbindende Basis 423 auf. An dem Ausgleichsschieber
42 ist eine Druckfeder 45 angeordnet, die mittels eines Stifts 421 a mit dem ersten
Schenkel 421 des Ausgleichsschiebers 42 verbunden ist. Mit ihrem freien Ende beaufschlagt
die Feder 45 eine Rolle 47. Die Rolle 47 weist eine Achse 471 auf, welche die beiden
Wände des Antriebsschiebers 44 durchgreift und dort in einem Langloch geführt ist.
Der Antriebsschieber 44 ist in der Kulissenführung über diese Achse 471 sowie über
ein oberes Lager bestehend aus einer Drehachse 441 geführt.
[0048] Bei der Ausgleichsbewegung, die zwischen den in den Figuren 3a,3b und 4a, 4b dargestellten
Positionen erfolgt, übersetzt eine Übersetzungsvorrichtung 46 die Antriebsbewegung
in eine Aufladebewegung der Druckfeder 45. Dabei wirkt eine Übersetzungsvorrichtung
46, welche die Rolle 47 sowie eine mit der Rolle 47 zusammenwirkende Druckkurve 48
umfasst. Die Druckkurve 48 ist in dem zweiten Schenkel 422 des Ausgleichsschiebers
42 ausgeformt. Im Zuge der Ausgleichsbewegung wird die Rolle 47 entlang der Druckkurve
48 verfahren, wie aus Figur 6 durch den Pfeil angedeutet ist. Dabei erfolgt zum einen
eine Aufladung der Feder 45, wie durch den oberen Pfeil der Figur 6 gezeigt ist, sowie
eine Ausgleichsbewegung des Ausgleichsschiebers 42 entlang des Antriebsschiebers 44,
wie durch den nach unten weisenden Pfeil in Figur 6 angedeutet ist. Bei dieser Ausgleichsbewegung
wird die Feder 45 durch das Ablaufen der Rolle 47 auf der Druckkurve 48 komprimiert.
[0049] Die Steigung der Druckkurve 48 ist derart bemessen, dass die bei der Ausgleichsbewegung
erfolgende Drehwinkeländerung des Ausgleichsschiebers 42 und die infolge der Komprimierung
der Druckfeder hervorgerufene Gegenkraft derart kompensiert werden, dass die auf die
Achse 471 bzw. die auf den Kulissenschieber 5 wirkende Kraft im wesentlichen konstant
bleibt.
[0050] In der Figur 7 ist ein Schaubild des Kraftverlaufs im Bereich der Kulissenführung
51 bzw. des Kulissenschiebers 5 dargestellt. Das Schaubild zeigt den Weg des Kulissenschiebers
entlang der X-Achse und den Kraftverlauf entlang der Y-Achse. Zu Beginn des Schaubilds
erfolgt eine Blockade des Antriebsschiebers 44. Infolge dieser Blockade steigt die
Kraft zunächst steil an, bis sie einen Maximalwert erreicht. Nach erreichen des Maximalwerts
bleibt diese Kraft im Wesentlichen konstant bzw. nimmt wieder ab. Für den Kraftverlauf
sind zwei unterschiedliche Messkurven dargestellt.
[0051] Die Messkurve 82 betrifft den Kraftverlauf, der auftritt, wenn statt der Rolle 47
eine Nocke eingesetzt wird. Die Kurve 81 bezeichnet den Kraftverlauf mit der Rolle
47. Die Gerade 8 stellt den idealen Kraftverlauf dar. Der Unterschied zwischen der
Kurve 82 ohne Rolle und der Kurve 81 mit Rolle resultiert aus den unterschiedlichen
Reibungsverlusten, die im Bereich des Auflagers der Druckkurve resultieren. Aus dem
Schaubild der Figur 7 ist jedoch deutlich zu entnehmen, dass die Übersetzungsvorrichtung
46 die Antriebsbewegung im Falle einer Blockierung des Antriebsschiebers 44 derart
auf das Federelement 45 übersetzt, dass dabei die von der Antriebsvorrichtung 4 aufzubietende
Antriebskraft im Wesentlichen konstant bleibt. Dies ermöglicht zum einen eine exakte
Auslegung der Antriebsvorrichtung auf die auftretenden Kraftverhältnisse und verhindert
zum anderen ein Verklemmen und/oder eine Beschädigung der Komponenten der Verriegelungsvorrichtung.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Verriegelungsvorrichtung
- 11
- Türflügel
- 12
- Türzarge
- 13
- Türband
- 2
- Aktivflügelschloss
- 21
- Schlossgehäuse
- 22
- Schlossriegel
- 3
- Schlossgegenkasten
- 31
- Riegelaufnahmeraum
- 4
- Antriebsvorrichtung
- 41
- Antriebsmotor
- 42
- Ausgleichsschieber
- 421
- erster Schenkel
- 421a
- Federachse
- 422
- zweiter Schenkel
- 423
- Basis
- 44
- Antriebsschieber
- 441
- Drehachse
- 45
- Feder
- 46
- Übersetzungsvorrichtung
- 47
- Rolle
- 471
- Achse
- 48
- Druckkurve
- 5
- Kulissenschieber
- 51
- Kulissenführung
- 521
- erste Kulissenbahn
- 522
- zweite Kulissenbahn
- 8
- ideale Kurve
- 81
- mit Rolle
- 82
- ohne Rolle
1. Verriegelungsvorrichtung für eine Tür und/oder ein Fenster,
mit einem als Schlosskasten oder als Schlossgegenkasten (3) ausgebildeten Schlossgehäuse,
mit einem von einer Antriebsvorrichtung (4) betätigbaren beweglich gelagerten Schlosselement
(22),
wobei die Antriebsvorrichtung (4) Antriebskraft auf das Schlosselement (22) überträgt,
indem diese einen Ausgleichsschieber (42) und einen mit dem Schlosselement (22) verbundenen
oder verbindbaren Antriebsschieber (44) in einer Antriebsrichtung betätigt und im
Falle einer Blockade des Antriebsschiebers (44) der Ausgleichsschieber (42) relativ
zu dem Antriebsschieber (44) unter Aufladung eines Federelements (45) im Sinne einer
Ausgleichsbewegung verschiebbar und/oder verschwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausgleichsschieber (42) eine Übersetzungsvorrichtung (46) aufweist, welche die
Ausgleichsbewegung derart auf das Federelement (45) übersetzt, dass dieses mit einer
hinsichtlich der Antriebsrichtung abgeänderten Aufladebewegung beaufschlagt wird,
sodass die Richtung und/oder die Geschwindigkeit der Aufladebewegung abgeändert ist.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übersetzungsvorrichtung (46) einen drehbar gelagerten Hebel und/oder eine Druckkurve
(48) und/oder eine drehbare Rolle (47) und/oder eine Nocke aufweist.
3. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federkraft des Federelements (45) und die Übersetzung der Übersetzungsvorrichtung
(46) derart bemessen sind, dass im Falle einer Blockade des Antriebsschiebers (44)
die von der Antriebsvorrichtung (4) aufzubringende Kraft nicht proportional mit dem
Weg der Ausgleichsbewegung ansteigt, und/oder
dass die Federkraft des Federelements (45) und die Übersetzung der Übersetzungsvorrichtung
(46) derart bemessen sind, dass im Falle einer Blockade des Antriebsschiebers (44)
die von der Antriebsvorrichtung (4) aufzubringende Kraft im Wesentlichen von dem Weg
der Ausgleichsbewegung unabhängig ist, vorzugsweise einen konstanten Wert aufweist.
4. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schlosselement ein Schlossriegel (22) ist, welcher in einem Schlosskasten (21)
gelagert ist und einen Stulp des Schlosskastens (21) durchgreift und zum Verriegeln
eines Flügels einer Tür oder eines Fensters in einen dem Schlosskasten gegenüberliegenden
Riegelaufnahmeraum (31) eingreift, und dass die Antriebsvorrichtung (4) Antriebskraft
auf den Schlossriegel (22) zum Verriegeln und/oder zum Entriegeln überträgt.
5. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsvorrichtung (4) in dem Schlosskasten (21) gelagert ist und die Antriebsvorrichtung
(4) über den Antriebsschieber (44) den Schlossriegel (22) zum Verriegeln und/oder
zum Entriegeln antreibt, oder
dass die Antriebsvorrichtung (4) in einem dem Schlossgehäuse gegenüberliegenden Schlossgegenkasten
(3) gelagert ist und die Antriebsvorrichtung (4) über den Antriebsschieber (44) den
Schlossriegel (22) zum Entriegeln antreibt, vorzugsweise in das Schlossgehäuse (21)
zurückdrückt.
6. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schlosselement ein Kupplungselement zum Einkuppeln oder Auskuppeln einer mehrteiligen
Schlossnuss ist, und dass die Antriebsvorrichtung (4) Antriebskraft auf das Kupplungselement
zum Einkuppeln oder Auskuppeln eines Schlossnussteils überträgt.
7. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsvorrichtung (4) einen fremdenergie-betätigbaren Aktor, insbesondere einen
elektrischen Motor (41) oder einen schaltbaren Hubmagneten aufweist und/oder
dass die Antriebsvorrichtung (4) eine manuell betätigbare Handhabe, insbesondere einen
Türdrücker oder eine Panikdruckstange aufweist.
8. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
das das Federelement (45) zwischen Ausgleichsschieber (42) und Antriebsschieber (44)
angeordnet ist, vorzugsweise dass das Federelement (45) als Druckfeder ausgebildet
ist, die sich einerseits an dem Antriebsschieber (44) und andererseits an dem Ausgleichsschieber
(42) abstützt.
9. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (45) zwischen Ausgleichsschieber und einem Abtrieb der Antriebsvorrichtung
(4) angeordnet ist, vorzugsweise dass das Federelement (45) als eine Druckfeder ausgebildet
ist, die sich einerseits an dem Ausgleichsschieber (42) und andererseits an dem Abtrieb
der Antriebsvorrichtung abstützt.
10. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausgleichsschieber (42) in oder an dem Antriebsschieber (44) verschiebbar und/oder
verschwenkbar gelagert ist, oder dass der Antriebschieber (44) in oder an dem Ausgleichsschieber
(42) verschiebbar und/oder verschwenkbar gelagert ist, und/oder
dass der Antriebsschieber (44) einen Bauraum aufweist, innerhalb dessen der Ausgleichsschieber
(42) angeordnet ist, vorzugsweise dass der Antriebsschieber (44) den Ausgleichsschieber
(22) an zumindest drei Seiten U-förmig umschließt.
11. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übersetzungsvorrichtung (46) eine auf einem Zapfen oder auf einer Achse (471)
gelagerte Rolle (47) oder Nocke und eine mit der Rolle (47) oder Nocke zusammenwirkende
Druckkurve aufweist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist,
dass der Antriebsschieber (44) ein Langloch aufweist, in dem der Zapfen oder die Achse
(471) der Übersetzungsvorrichtung (46) verschiebbar geführt ist.
12. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Achse (471) der Übersetzungsvorrichtung (46) zwei gegenüberliegende Wände eines
U-förmigen Profils des Antriebsschiebers (44) durchgreift, wobei vorzugsweise vorgesehen
ist,
dass die Druckkurve (48) an dem Ausgleichsschieber (42) angeordnet ist, und die Rolle
(47) auf der Druckkurve (48) abrollt, oder die Nocke auf der Druckkurve gleitet.
13. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Ende des Federelements (45) mit der Achse (471) oder dem Zapfen der Übersetzungsvorrichtung
(46) verbunden ist und das andere Ende des Federelements (45) mit dem Ausgleichsschieber
(42) verbunden ist.
14. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausgleichsschieber (42) eine C-förmige Kontur mit einer sich parallel zu dem
Federelement (45), vorzugsweise der Druckfeder, erstreckenden Basis (423) und zwei
von dieser Basis (423) zu dem Federelement (45), vorzugsweise zu der Druckfeder, hin
abragenden Schenkel aufweist, wobei der erste Schenkel (421) quer von der Basis (423)
abragt und ein Auflager für ein Ende des Federelements bildet und der zweite Schenkel
(422) eine Oberfläche aufweist, an der die Druckkurve (48) ausgeformt ist.
15. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsvorrichtung (4) eine Kulissenführung (51) aufweist, wobei vorzugsweise
der Ausgleichsschieber (42) und/oder der Antriebsschieber (44) in der Kulissenführung
(51) geführt sind, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Kulissenführung (51)
wenigstens zwei Kulissenbahnen aufweist, wobei eine erste Kulissenbahn (521) den Antriebsschieber
(44) verschiebbar führt und im Endbereich ein Drehlager zum Schwenken des Antriebsschiebers
ausbildet und die zweite Kulissenbahn (522) die Achse (571) oder den Zapfen der Übertragungsvorrichtung
(46) führt, und wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass der Abtrieb der Antriebsvorrichtung
(4) einen parallel zu einem Stulp des Schlossgehäuses verfahrbaren Schieber (5) aufweist,
wobei die beiden Kulissenbahnen (521, 522) in diesem Schieber (5) angeordnet sind.