[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss für einen schwenkbar gelagerten Flügel einer Tür
oder eines Fensters gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
WO 2013/114409 A1 ist ein Schloss bekannt, welches einen Schlossstulp und ein Schlossgehäuse umfasst.
Um das Schloss an einzelne Begebenheiten anpassen zu können, ist vorgesehen, dass
an das Schlossgehäuse anschließend einzelne Erweiterungen angeschlossen werden können,
die beispielsweise zusätzliche Riegelelemente oder Antriebseinrichtungen umfassen
können. Dadurch ist es möglich, das Schloss individuell aufzurüsten und an gestiegene
Sicherheitsanforderungen anzupassen.
[0003] In der Praxis werden zunehmend hohe Anforderungen an die Anwendungsbereiche von Schlössern
gestellt. Um mit einem Schloss ein entsprechend breites Anwendungsgebiet abzudecken,
ist ein hoher Konstruktionsaufwand erforderlich.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schloss bereitzustellen, das einen
großen Anwendungsbereich umfasst und dabei auf einfache Art und Weise herstellbar
ist. Insbesondere soll das Schloss möglichst kostengünstig herstellbar sein.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Schloss gemäß den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Schlossboden mechanische Aufnahmen zum Haltern
von wenigstens zwei unterschiedlichen Modulen aufweist, die jeweils als eine Baugruppe
ausgebildet sind, und dass die Module jeweils einen Modulträger aufweisen, der mehrere
Modulkomponenten des Moduls trägt und an den Aufnahmen des Schlossbodens gehaltert
ist und dass wenigstens eines der Module mit der Schieberplatte verbunden ist.
[0007] Über die in dem Schlossboden gehaltenen Module kann das Schloss individuell an unterschiedliche
Gegebenheiten angepasst werden. Ein großer Vorteil dabei ist, dass sich der für das
Schloss benötigte Bauraum nicht verändert, da die Module innerhalb des Schlossgehäuses
angeordnet sind. Eine einfache Fertigung und Handhabung ergibt sich dabei, indem jedes
Modul einen Modulträger aufweist, der einzelne Modulkomponenten haltert und diese
sozusagen zu einer eigenständigen Baugruppe zusammenfasst. Über das Einsetzen dieses
Modulträgers bzw. das Verbinden dieses Modulträgers mit dem Schlossboden wird das
jeweilige Modul mechanisch fest und stabil mit dem Schlossboden verbunden. Für die
Konfiguration des Schlosses können einzelne Module ausgesucht werden, um eine bestimmte
Schlosskonfiguration zusammenzustellen. Zudem kann je nach Anwendungsfall das Schloss
mit mehr oder weniger Modulen ausgestattet werden, je nachdem, welche Funktionen das
Schloss zu erfüllen hat.
[0008] Von Vorteil ist, dass die Schieberplatte den Ausschub eines oder mehrerer Riegelelemente
steuert und ein Riegelelement oder mehrere Riegelelemente mit einem oder mehreren
Modulen verbindet. Vorzugsweise verbindet die Schieberplatte zwei oder mehr Module
miteinander. Diese zwei oder mehr Module werden durch die Schieberplatte bewegungsgekoppelt
und mit dem Riegelelement oder mehreren Riegelelementen verbunden. So ist es möglich
auch komplexe Schlossabläufe zu steuern. Durch die Kopplung zweier oder mehrerer Module
werden die wenigstens zwei Module untereinander bewegungsgekoppelt um komplexe Schlossabläufe
zu steuern. Beispielsweise kann so mit einem Schlossgehäuse wahlweise entweder ein
einfaches schlüsselbetätigtes Schloss, oder ein selbstverriegelndes Panikschloss mit
Steuerfalle oder Hilfsfalle, oder ein Motorschloss realisiert werden.
[0009] Vorzugsweise erstreckt sich die Schieberplatte von dem Riegelelement bis zu einem
von dem Riegelelement abgesetzt angeordneten Modul oder bis hin zu mehreren von dem
Riegelelement abgesetzten Modulen. Die Schieberplatte verläuft dabei parallel zu der
Schlossdecke bzw. dem Schlossboden und ist linear translatorisch verschiebbar gelagert
um eine Bewegung von einem Modul auf ein anderes Modul und/oder von einem Modul auf
das Riegelelement bzw. die Riegelelemente zu übertragen. Auch eine schwenkbare Lagerung
der Schieberplatte in dem Schlossgehäuse kann vorgesehen sein.
[0010] Es ist vorgesehen, dass das Schloss für einen schwenkbar gelagerten Flügel einer
Tür oder eines Fensters ausgebildet ist, um diesen Flügel gegenüber einem Rahmen zu
verriegeln. Das Schlossgehäuse kann als Einbaugehäuse ausgebildet sein. Es umfasst
einen Schlossstulp, einen Schlossboden und eine abnehmbare Schlossdecke. Ein den Schlossstulp
durchgreifendes Riegelelement, beispielsweise ein Schlossriegel oder eine Schlossfalle,
ist vorgesehen und dient dazu, den Flügel gegenüber einem Rahmen zu verriegeln. Über
eine Schieberplatte wird das Riegelelement betätigt und zwischen einer aus dem Schlossgehäuse
ausgeschlossenen verriegelten Stellung und einer in das Schlossgehäuse zurückgezogenen
entriegelten Stellung bewegt. Dabei ist die Schieberplatte mit dem Riegelelement bewegungsgekoppelt.
[0011] Die mechanischen Aufnahmen des Schlossboden können beispielsweise als formschlüssige
Aufnahmen ausgebildet sein, in die ein Modulträger eingefügt wird. Alternativ oder
ergänzend können die mechanischen Aufnahmen auch als Schraubverbindungen oder Rast-
oder Klipsverbindungen ausgebildet sein. Auch ein Vernieten zum Aufnehmen und Haltern
eines Modulträgers ist in diesem Sinne möglich.
[0012] Unter Modulträger wird in diesem Sinne ein Bauteil verstanden, welches als flache
Platte oder als vorzugsweise abgewinkeltes Profil ausgebildet ist. An diesem können
einzelne Komponenten eines Moduls mechanisch befestigt oder beweglich gelagert sein.
Der Modulträger verbindet insbesondere diese einzelnen Modulkomponenten eines Modules
mechanisch miteinander zu einer Baugruppe. Diese Baugruppe ist vorzugsweise als eigenständige
Baugruppe oder als austauschbare Baugruppe ausgebildet. Dabei ist insbesondere vorgesehen,
dass die Baugruppe als ein Teil ausgebildet ist, welches unabhängig von den übrigen
Schlosskomponenten handhabbar ist.
[0013] In einer Ausgestaltung kann auch vorgesehen sein, dass der Schlossboden mechanische
Aufnahmen zum Haltern von wenigstens drei unterschiedlichen Modulen oder vier unterschiedlichen
Modulen aufweist, je nach Anforderungen an die Funktionsvielfalt des Schlosses. Solche
mechanischen Aufnahmen können eine formschlüssige Verbindung oder eine kraftschlüssige
Verbindung umfassen. Beispielsweise können die Aufnahmen als Gewinde oder als Passlöcher
oder als hintergreifbare Ausnehmungen oder als Zapfen ausgebildet sein.
[0014] Insbesondere ist vorgesehen, dass die wenigstens zwei Module jeweils ein Anschlusselement
aufweisen, das eine Verbindung zwischen einem Modul und der Schieberplatte herstellt.
Vorzugsweise verbindet die Schieberplatte zwei der Module oder mehrere der Module
untereinander, insbesondere indem die Schieberplatte mit den Anschlusselementen der
Module verbunden wird bzw. die Anschlusselemente der Module haltert. Es kann auch
vorgesehen sein, dass ein Anschlusselement eine Verbindung zwischen einem Modul und
einem weiteren Modul herstellt. Das Anschlusselement kann als Stiftverbindung oder
als Schraubverbindung oder als Klipsverbindung ausgebildet sein und dementsprechend
einen Stift, eine Schraube oder einen Klips aufweisen. Wesentlich ist, dass das Anschlusselement
eine mechanisch stabile Verbindung zwischen einem Modul und der Schieberplatte oder
zwischen einem Modul und einem weiteren Modul herstellt. Weiter ist insbesondere vorgesehen,
dass das Anschlusselement relativ zu dem Schlossboden und/oder Modulträger beweglich
gelagert ist und eine Bewegung ausgehend von dem Modul auf die Schieberplatte oder
ein weiteres Modul überträgt oder eine Bewegung ausgehend von der Schieberplatte auf
das Modul überträgt.
[0015] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die wenigstens zwei Module jeweils eine relativ
zu dem Modulträger und/oder relativ zu dem Schlossboden beweglich gelagerte Modulkomponente
aufweisen, vorzugsweise dass die beweglich gelagerte Modulkomponente als Anschlusselement
ausgebildet ist oder mit dem Anschlusselement verbunden ist.
[0016] Eine Ausgestaltung kann vorsehen, dass ein Modul als Zusatzfallenmodul ausgebildet
ist, umfassend einen Zusatzfallenmodulträger, der eine Zusatzfalle und eine die Zusatzfalle
beaufschlagende Feder und wenigstens ein von der Zusatzfalle betätigbares Getriebeelement
und ein Fallenmodulanschlusselement zum Verbinden der Zusatzfalle mit der Schieberplatte
und/oder einem weiteren Modul trägt. Über das Zusatzfallenmodul kann beispielsweise
ein Schlossriegel gesteuert werden, um bei einem selbstverriegelnden Schloss eine
Verriegelung des Schlossriegels auszulösen, sobald die Tür in Schließlage gelangt.
Zudem kann das Zusatzfallenmodul eine Ablaufsteuerung aufweisen, die einen Manipulationsschutz
beinhaltet und verhindert, dass der Schlossriegel bei einer versehentlichen Betätigung
der Zusatzfalle bereits bei geöffneter Tür aus dem Schlossgehäuse ausschließt.
[0017] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein Modul als Nussmodul ausgebildet
ist, umfassend einen Nussmodulträger, der eine Schlossnuss oder wenigstens zwei Nussteile
sowie eine Drückerdornaufnahme trägt, sowie ein Nussanschlusselement zum Verbinden
des Nussmoduls mit der Schieberplatte und/oder einem weiteren Modul aufweist.
[0018] Um ein Panik-Schloss bereitzustellen, dass unterschiedliche Panikfunktionen aufweist,
kann vorgesehen sein, dass der Nussmodulträger eine Schlossnuss trägt die wenigstens
zwei Nussteile aufweist und zudem eine oder mehrere Sperrklinken zum Einkuppeln und/oder
Auskuppeln der Nussteile an den Nussteilen oder dem Nussmodulträger gehaltert sind.
[0019] Um eine Einstellung der Panikfunktionen zu ermöglichen bzw. eine gezielte Steuerung
einer Öffnung des Schlosses über einen Türdrücker zu erlauben, kann vorgesehen sein,
dass ein Modul als Einkoppelmodul ausgebildet ist, umfassend einen Einkoppelmodulträger,
der einen Einkoppelmotor, ein Einkoppelgetriebe sowie ein Einkoppelmodulanschlusselement
zum Anschluss des Einkoppelmoduls an das Nussmodul aufweist.
[0020] Um einen komfortablen Betrieb des Schlosses zu ermöglichen, kann in einer Ausgestaltung
vorgesehen sein, dass ein Modul als Antriebsmodul ausgebildet ist, umfassend einen
Antriebsmodulträger, einen Antriebsmotor und ein Antriebsgetriebe sowie ein Antriebsmodulanschlusselement
zum Anschluss des Antriebsmoduls an die Schieberplatte und/oder an ein weiteres Modul.
Das Antriebsmodul kann beispielsweise die Riegelelemente des Schlosses antreiben und
somit eine ferngesteuerte motorische Ent- und/oder Verriegelung des Schlosses ermöglichen.
[0021] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein Modul als Federspeicher ausgebildet
ist, umfassend einen Federmodulträger, der eine Feder, eine Federführung und ein Federmodulanschlusselement
zum Anschluss des Federspeichers an die Schieberplatte oder ein anderes Modul aufweist.
Der Federspeicher kann beispielsweise mit der Schieberplatte und/oder einem Riegelelement
zusammenwirken, um die beim Öffnen des Schlosses angefallene Energie zu speichern.
Über den Federspeicher kann dann ein selbstverriegelndes Schloss realisiert werden,
indem die in dem Federspeicher enthaltene Energie an das Riegelelement oder die Schieberplatte
zum Verriegeln des Schlosses abgegeben wird.
[0022] Bei der Herstellung eines Schlosses wird so vorgegangen, dass zuerst die wenigstens
zwei Module in den Schlossboden eingesetzt und dort befestigt werden und dass anschließend
über ein oder mehrere Anschlusselemente eine Verbindung zwischen den wenigstens zwei
Modulen und/oder einem Riegelelement geschaffen wird und in einem nachfolgenden Schritt
die Schieberplatte eingesetzt und mit einem oder mehreren der Anschlusselemente und
wenigstens einem Riegelelement verbunden wird.
[0023] In einem nachfolgenden oder abschließenden Schritt kann dann das Schlossgehäuse durch
Anbringen der Schlossdecke geschlossen werden.
[0024] Um eine kostengünstige Fertigung zu erzielen, kann vorgesehen sein, dass die wenigstens
zwei Module als eigenständige Baugruppen ausgebildet sind und vor dem Einsetzen der
Module in den Schlossboden vorgefertigt werden. Durch die Vorfertigung der Module
ist es möglich, ein Schloss nach Art eines Baukastenprinzips innerhalb kurzer Zeit
zu fertigen. Die Module sind als fertige eigenständige Baugruppen auf Vorrat bereitgestellt
und werden bei der Fertigung eines Schlosses als bereits fertige, getestete und funktionsfähige
Komponente in das Schloss eingesetzt. Auf diese Art und Weise ist es möglich, ein
Schloss innerhalb einer deutlich kürzeren Zeit und mit deutlich gesteigerter Qualität
und Funktionssicherheit herzustellen.
[0025] Weiter kann vorgesehen sein, dass von einem Modul wenigstens zwei unterschiedliche
Modultypen vorgefertigt werden und ein in den Schlossboden einzusetzendes Modul durch
eine Selektion aus diesen unterschiedlichen Modultypen ausgewählt wird. Insbesondere
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass von einem Modul zwei Modultypen mit unterschiedlicher
Antriebskraft angefertigt werden. Je nach Rahmenbedingungen und Anforderungen an das
Schloss wird das passende Modul ausgesucht. Für ein Schloss, an das weniger strenge
Anforderungen gestellt werden, kann dann das Modul mit geringerer Antriebskraft ausgesucht
werden. Soll das Schloss für schwerere Türen oder in einer rauen Umgebung eingesetzt
werden, kann ein Modul mit größerer Antriebskraft selektiert und in den Schlossboden
eingesetzt werden. Dementsprechend kann auch vorgesehen sein, unterschiedliche Modultypen
auszubilden, die beispielsweise eine unterschiedliche Widerstandsfähigkeit hinsichtlich
Temperaturschwankungen und/oder Brandschutzerfordernissen aufweisen. Dadurch ist es
möglich, das Schloss individuell an die geforderten Anforderungen anzupassen, ohne
dass dabei große konstruktive Änderungen des Schlosses notwendig sind.
[0026] Durch die einfache Herstellbarkeit des Schlosses, kann auch vorgesehen sein, dass
ein Fertigungsbausatz erstellt wird umfassend wenigstens zwei vorgefertigte Module,
die als vormontierte Baugruppen ausgebildet und mit dem Schlossboden verbindbar sind.
Durch diesen Fertigungsbausatz ist es auf einfache Art und Weise möglich, ohne großen
maschinellen Aufwand ein entsprechendes Schloss herzustellen bzw. individuell zu konfigurieren.
[0027] Es kann auch vorgesehen sein, dass bei dem Fertigungsbausatz wenigstens ein Modul
als ein Set von wenigstens zwei unterschiedlichen Modultypen vorgefertigt ist und
vor dem Einsetzen eines Moduls in den Schlossboden eine Selektion eines bestimmten
Modultyps aus diesem Set erfolgt. Dadurch ist es möglich, einen Fertigungsbausatz
bereitzustellen, mit dem auf einfache Art und Weise ein Schloss herstellbar und an
unterschiedliche Anforderungen anpassbar ist.
[0028] Ein weiterer vorteilhafter Aspekt des erfindungsgemäßen Schlosses ist zudem die Wartungsfreundlichkeit
und einfache Reparatur des Schlosses. Durch den modularen Aufbau ist es möglich, durch
Austausch eines Modules das schloss auf einfache Art und Weise instandzusetzen, ohne
dass ein aufwendige Zerlegung und ein Zusammenbau, wie bei einem herkömmlichen Schloss,
welches aus eine Vielzahl von Einzelteilen besteht, notwendig wird.
[0029] In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt und nachfolgend
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1a bis 1c:
- Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schlosses,
- Fig. 2:
- einen Schlossboden,
- Fig. 3a, 3b:
- ein Ausführungsbeispiel eines Federspeichermoduls,
- Fig. 4a, 4b:
- ein Ausführungsbeispiel eines Zusatzfallenmoduls,
- Fig. 5a, 5b:
- ein Ausführungsbeispiel eines Nussmoduls,
- Fig. 6a, 6b:
- ein Ausführungsbeispiel eines Einkoppelmoduls,
- Fig. 7a, 7b:
- ein Ausführungsbeispiel eines Antriebsmoduls.
[0030] Die Figuren 1a-1c zeigen ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen modularen
Schlosses 1. In der Fig. 1a ist das Schloss 1 in einer Seitenansicht mit abgenommener
Schlossdecke 14 dargestellt. Die Fig. 1b zeigt dasselbe Schloss in Seitenansicht mit
entfernter Schieberplatte 17. In Fig. 1c ist das Schloss 1 mit Schlossdecke 14 dargestellt.
[0031] Das Schloss 1 weist ein Schlossgehäuse 11 auf. Das Schlossgehäuse 11 umfasst einen
Schlossboden 13, eine Schlossdecke 14 sowie einen an der Vorderseite angeordneten
Schlossstulp 12. In dem Schlossgehäuse 11 sind Riegelelemente in Form einer Schlossfalle
15 und eines Schlossriegels 16 gelagert. Zum Verriegeln eines Flügels werden diese
Riegelelemente aus dem Schlossgehäuse 11 ausgefahren und greifen in einen Riegelaufnahmeraum
ein, der an einem Türrahmen oder Fensterrahmen angeordnet ist. Dadurch wird der beweglich
gelagerte Flügel einer Tür oder eines Fensters durch das Schloss 1 gegenüber dem Türrahmen
verriegelt. Zum Entriegeln können die Riegelelemente 15, 16 in das Schlossgehäuse
11 zurückgefahren werden und geben dadurch den Flügel frei.
[0032] Das Schlossgehäuse 11 weist eine Schieberplatte 17 auf, um die Riegelelemente 15,
16 zu steuern bzw. zu betätigen. Die Schieberplatte 17 weist eine Führungskulisse
auf, in die ein am Riegelelement 16 angeordneter Zapfen eingreift. Durch den Eingriff
des Zapfens am Riegelelement 16 in die Kulisse der Schieberplatte 17 wird eine Bewegung
der Schieberplatte 17 in eine Bewegung des Riegelelements 16 umgewandelt. Die Schieberplatte
17 und das Riegelelement 16 sind dadurch bewegungsgekoppelt. Eine Bewegung der Schieberplatte
17 in vertikaler Richtung nach oben bewirkt eine Bewegung des Riegelelements 16 in
Rückschlussrichtung; das Riegelelement 16 fährt in das Schlossgehäuse 11 ein. Eine
Bewegung der Schieberplatte 17 in vertikaler Richtung nach unten bewirkt eine Bewegung
des Riegelelements in Vorschlussrichtung; das Riegelelement 16 fährt aus dem Schlossgehäuse
11 aus. Die Schieberplatte 17 dient zur Umsetzung einer Ablaufsteuerung. Hierbei wird
der Vorschluss des Riegelelements 16 nur dann ausgelöst, wenn bei betätigter Zustzfalle
42 das Riegelelement 15 erst betätigt und dann wieder freigegeben wird. Die Zusatzfalle
42 wird weiter unten detailliert beschrieben.
[0033] Diese Ablaufsteuerung dient zur Realisierung eines Selbstverrieglungsmechanismus.
Der Selbstverrieglungsmechanismus bewirkt einen sebsttätigen Vorschluss des Riegelelements
15, d.h. ein wenn der Flügels seine Schließlage an dem Türrahmen oder an dem Fensterrahmen
erreicht hat. In dieser Stellung des Flügels fährt das Riegelelement 15 selbsttätig
aus dem Schlossgehäuse 11 aus und greift in den am Türrahmen oder Fensterrahmen angeordneten
Riegelaufnahmeraum ein.
[0034] Ferner ist in dem Schlossgehäuse 11 eine Schlossnuss 52 gelagert, um einen Türdrücker
aufzunehmen. Über die Schlossnuss bzw. einen Türdrücker kann die Falle 15 und/oder
der Riegel 16 entriegelt werden. Oben an das Schlossgehäuse 11 schließt sich eine
abnehmbare Treibriegelvorrichtung 2 an. Die Treibriegelvorrichtung 2 ist als optionales
Modul ausgebildet und kann von dem Schlossgehäuse 11 abgenommen werden. Sie dient
dazu, eine nicht dargestellte Riegelstange eines Schaltschlosses zu betätigen, um
einen zusätzlichen Verriegelungspunkt für einen Türflügel oder einen Fensterflügel
zu schaffen.
[0035] Das Schlossgehäuse 11 weist mehrere voneinander getrennte Bauräume zur Aufnahme von
Modulen auf. Wie in Fig. 1b dargestellt, sind in dem Schlossgehäuse mehrere Module
aufgenommen. Ein Nussmodul 5 wirkt mit einem Federspeichermodul 3 zusammen. Im hinteren
Bereich des Schlosses 1 ist ein Antriebsmodul 7 angeordnet, um das Schloss 1 ferngesteuert
und/oder motorisch angetrieben zu betätigen. Ein Fallenmodul 4 ist stulpseitig, also
im vorderen Bereich des Schlosses 1 angeordnet, um den Riegelausschluss des Riegels
16 zu steuern.
[0036] Ferner weist das Schlossgehäuse 11 im Bereich neben der Schließzylinderaufnahme und
unterhalb des Antriebsmoduls 16 einen weiteren Bauraum auf, in den ein optionales
Einkoppelmodul einsetzbar ist. In dem dargestellten Beispiel ist dieser Bauraum leer.
Mit Hilfe eines Einkoppelmoduls kann das Schloss 1 aufgerüstet werden, um ferngesteuert
motorisch die Schlossnuss zu koppeln und somit Panikfunktionen des Schlosses 1 zu
steuern.
[0037] In der Fig. 2 ist der Schlossboden 13 ohne Einbauteile dargestellt. Aus der Figur
2 sind die Aufnahmen 18 ersichtlich, die in dem Schlossboden ausgeformt sind und zur
mechanischen Halterung von Modulen, wie beispielsweise dem Federspeichermodul 3 und/oder
dem Zusatzfallenmodul 4 und/oder dem Nussmodul 5 und/oder dem Einkoppelmodul 6 und/oder
dem Antriebsmodul 7, dienen. Die Aufnahmen 18 sind als Ausstanzungen und/oder Passstifte
und/oder Gewindeanschlüsse ausgebildet und in dem Schlossboden angeordnet.
[0038] Das Federspeichermodul 3 ist in den Figuren 3a und 3b dargestellt. Die Fig. 3a zeigt
das Federspeichermodul 3 in einer Seitenansicht. Die Fig. 3b zeigt eine 3D-Darstellung
des Federspeichermoduls 3. Das Federspeichermodul 3 umfasst einen Federmodulträger
31. Der Federmodulträger 31 haltert sämtliche Bauteile des Federmoduls 3. An dem Federmodulträger
31 sind eine Druckfeder 32 sowie eine Federführung 33 angeordnet. Die Druckfeder 32
ist mit ihrem oberen Ende fest mit dem Federmodulträger 31 verbunden. Ihr anderes
Ende ist relativ zu dem Federmodulträger 31 beweglich und mit einem Schwenkarm 341
verbunden. Der Schwenkarm 341 weist an seinem unteren Ende ein Anschlusselement 34
auf, über das der Schwenkarm 341 mit dem Nussmodul 5 verbunden werden kann. Ferner
weist das Federmodul eine Drehfeder 35 auf, die an dem Federmodulträger 31 gehaltert
ist. Diese Drehfeder 35 beaufschlagt einen Drehhebel, an dessen Ende ein zweites Anschlusselement
36 angeordnet ist, welches mit der Schieberplatte 17 zusammenwirkt.
[0039] Bei den in den Figuren 3a und 3b gezeigten Ausführungsbeispielen handelt es sich
um ein Federmodul 3 für eine zweiteilige Nuss. Demzufolge weist das Federspeichermodul
3 zwei Federn 32 und zwei Schwenkarme 341 und zwei Anschlusselemente 34 auf. In alternativer
Ausgestaltung kann das Federspeichermodul 3 auch als Federspeichermodul für eine einteilige
Nuss ausgebildet sein und demzufolge lediglich eine Feder 32, einen Schenkarm 341
und ein Anschlusselement 34 aufweisen. Zudem ist vorgesehen, das Federspeichermodul
3 in unterschiedlichen Federstärken auszubilden, um so die auf die Schlossnuss wirkende
Federkraft an die jeweiligen Erfordernisse anzupassen.
[0040] In den Figuren 4a und 4b ist das Zusatzfallenmodul 4 gezeigt. Die Figur 4a zeigt
das Zusatzfallenmodul 4 einer Seitenansicht. Die Figur 4b zeigt das Zusatzfallenmodul
4 in einer 3D-Ansicht. Das Zusatzfallenmodul 4 weist einen Zusatzfallenmodulträger
41 auf, an dem die Elemente des Zusatzfallenmoduls 4 gelagert bzw. befestigt sind.
Über den Zusatzfallenmodulträger 41 wird das Zusatzfallenmodul 4 mit dem Schlossboden
13 verbunden. Das Zusatzfallenmodul 4 weist ferner eine an dem Zusatzfallenmodulträger
41 verschiebbar gelagerte Zusatzfalle oder Hilfsfalle 42 auf. Diese ist von einer
Druckfeder 43 beaufschlagt und durchgreift, wie in den Figuren 1a-1c dargestellt ist,
den Schlossstulp 12. Das Zusatzfallenmodul 4 weist eine Ablaufsteuerung auf, die es
ermöglicht, bei einem selbstverriegelnden Schloss 1 den Ausschluss des Schlossriegels
16 zu steuern. Dabei ist vorgesehen, dass der Schlossriegel 16 selbsttätig ausschließt,
sobald die Tür oder das Fenster in Schließlage gelangt. Außerdem soll das Zusatzfallenmodul
4 verhindern, dass der Schlossriegel 16 bei einem Manipulationsversuch aus dem Schlossgehäuse
16 austritt, solange das Schloss 1 bzw. der Flügel sich nicht in Schließlage befindet.
[0041] Ferner umfasst das Schlossfallenmodul 4 Getriebeelemente, beispielsweise einen drehbar
gelagerten Hebel 45 mit einem Anschlusselement 44. Das Anschlusselement 44 wirkt mit
der Schieberplatte 17 des Schlosses 1 zusammen, um den Riegelausschluss zu steuern.
Es ist vorgesehen, dass mehrere Typen von Zusatzfallenmodulen vorgesehen sind. Beispielsweise
kann die Logik der Ablaufsteuerung oder die Stärke der Feder 43 unterschiedlich gestaltet
werden, um möglichst breite Anwendungsfelder abdecken zu können.
[0042] In den Figuren 5a und 5b ist ein Nussmodul 5 gezeigt. Die Fig. 5a zeigt das Nussmodul
in einer Seiten- oder Draufsicht. Die Fig. 5b zeigt das Nussmodul 5 in einer dreidimensionalen
Darstellung. Das Nussmodul weist einen Nussmodulträger 51 auf. An dem Nussmodulträger
51 sind zwei Nussteile, nämlich das erste Nussteil 521 und das zweite Nussteil 522,
beweglich gelagert. Eine Drückeraufnahme 53 ist in dem ersten Nussteil 521 und dem
zweiten Nussteil 522 angeordnet. Ferner sind an dem Nussmodulträger 51 zwei Sperrklinken
551, 552 angeordnet, die an dem Nussmodulträger 51 drehbar gelagert sind und jeweils
mit einem Nussteil 521 oder 522 zusammenwirken, um dieses Nussteil zu koppeln oder
zu entkoppeln. Durch Schwenken der jeweiligen Sperrklinke 551 oder 552 in Richtung
auf das Nussteil zu wird dieses eingekoppelt und nimmt bei seiner Drehung die Schlossnuss
mit. Durch Ausschwenken der Sperrklinke wird das entsprechende Nussteil abgekoppelt
und dreht bei einer Betätigung hohl, ohne dass die Schlossnuss mitgenommen wird. So
ist es möglich, die drückerbetätigte Öffnung des Schlosses zu steuern und es können
unterschiedliche Panikfunktionen, je nach Stellung der Sperrklinken, realisiert werden.
Über ein Nussanschlusselement 54 kann das Nussmodul direkt oder mittelbar über ein
Übertragungselement mit einem nicht dargestellten Fallenmodul und/oder der Schieberplatte
17 und/oder dem Zusatzfallenmodul 4 verbunden werden. Auch bei dem Nussmodul 5 ist
es möglich, verschiedene Modultypen auszugestalten. Beispielsweise kann ein Nussmodul
5 vorgesehen sein, welches eine nur einteilige Nuss aufweist oder, wie in den dargestellten
Figuren 5a und 5b gezeigt, eine mehrteilige Nuss umfasst.
[0043] In den Figuren 6a und 6b ist ein Einkoppelmodul 6 dargestellt. Die Fig. 6a zeigt
das Einkoppelmodul in Draufsicht. Die Fig. 6b zeigt eine dreidimensionale Darstellung
des Einkoppelmoduls 6. Das Einkoppelmodul 6 weist einen Einkoppelmodulträger 61 auf,
an dem ein Einkoppelmotor 62 gehaltert ist. Der Einkoppelmotor 62 betätigt über ein
Einkoppelgetriebe einen Koppelschieber 64, der als Anschlusselement ausgebildet ist.
Über den Koppelschieber 64 kann das Einkoppelmodul mit dem Nussmodul 5 verbunden werden,
um die Sperrklinken des Nussmoduls 5 zu betätigen. Ferner wird das Einkoppelmodul
6 über den Einkoppelmodulträger 61 in den Schlossboden bzw. eine Aufnahme 18 des Schlossbodens
13 eingesetzt und dort gehaltert.
[0044] Die Figuren 7a und 7b zeigen ein Antriebsmodul 7. Die Fig. 7a zeigt eine Draufsicht
und die Fig. 7b zeigt eine dreidimensionale Darstellung des Antriebsmoduls 7. Das
Antriebsmodul 7 weist einen Antriebsmodulträger 71 auf, an dem die Komponenten des
Antriebsmoduls 7 gehaltert sind. Der Antriebsmodulträger 71 kann zum Einbau des Antriebsmoduls
in das Schloss 1 in eine Aufnahme 18 des Schlossbodens eingesetzt werden und wird
dort mechanisch stabil gehalten.
[0045] An dem Antriebsmodulträger 71 ist ein Antriebsmotor 52 gehaltert, der über ein Antriebsgetriebe
73 ein Anschlusselement 74 betätigt. Das Anschlusselement 74 ist beweglich an dem
Antriebsmodulträger 71 gelagert und kann durch den Motor 52 linear verfahren werden.
Das Anschlusselement 74 wirkt mit der Schieberplatte 17 des Schlosses 1 zusammen,
um die Riegelelemente, insbesondere den Schlossriegel 16 und/oder die Schlossfalle
15 zu betätigen, d.h. zu entriegeln oder zu verriegeln.
[0046] Je nach Anforderung an die Zuhaltekraft oder die Ausgestaltung des Schlosses 1 ist
auch hier vorgesehen, dass das Antriebsmodul 7 in unterschiedlichen Modultypen ausgebildet
wird. So kann ein kostengünstiges und/oder wenig Bauraum beanspruchendes Antriebsmodul
7 vorgesehen sein, bei dem ein kleinerer Antriebsmotor 52 verwendet wird. Weiter kann
ein zusätzlicher Antriebsmodultyp vorgesehen sein, bei dem ein größerer Antriebsmotor
72 verwendet wird, um eine höhere Betätigungskraft zu realisieren. Je nach Anforderungen,
die an das Schloss 1 gestellt werden, kann das entsprechende Antriebsmodul 7 ausgesucht
und in den Schlossboden 13 eingesetzt werden. Dadurch ist es möglich, das Schloss
1 auf einfache Art und Weise an unterschiedlichste Anforderungen anzupassen, ohne
dass dazu eine konstruktive Überarbeitung des Schlosses erforderlich ist.
[0047] Bei der Fertigung des Schlosses 1 kann der Schlossboden 13 als ein eigenes Teil gefertigt
und mit den Ausnahmen 18 versehen werden. Die einzelnen Module werden vorgefertigt
und sind als Lagerware bereits verfügbar. Dabei ist vorgesehen, dass von einzelnen
Modulen unterschiedliche Modultypen gefertigt werden, die sich beispielsweise in der
Kraft oder in der Robustheit unterscheiden. Für ein gewünschtes Schloss werden die
zu dem geplanten Anwendungsbereiche passenden Module bestimmt bzw. selektiert. Danach
werden in den Schlossboden 13 die für das zu fertigende Schloss 1 selektierten Module
eingesetzt. Nach dem Einsetzen der Module in den Schlossboden werden sie Module über
die Schieberplatte 17 untereinander bzw. mit den Riegelelementen verbunden. Nach Anbringen
der Schlossdecke 14 ist das Schloss 1 dann fertig montiert und kann auf Funktion getestet
bzw. verwendet werden.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Schloss
- 11
- Schlossgehäuse
- 12
- Schlossstulp
- 13
- Schlossboden
- 14
- Schlossdecke
- 15
- Schlossfalle
- 16
- Schlossriegel
- 17
- Schieberplatte
- 18
- Aufnahmen
- 2
- Treibriegelvorrichtung
- 3
- Federspeichermodul
- 31
- Federmodulträger
- 32
- Druckfeder
- 33
- Federführung
- 34
- erstes Anschlusselement
- 341
- Schwenkarm
- 35
- Drehfeder
- 36
- zweites Anschlusselement
- 4
- Zusatzfallenmodul
- 41
- Zusatzfallenmodulträger
- 42
- Zusatzfalle / Hilfsfalle
- 43
- Druckfeder
- 44
- Fallenmodulanschlusselement
- 45
- Hebel
- 5
- Nussmodul
- 51
- Nussmodulträger
- 52
- Schlossnuss
- 521
- erstes Nussteil
- 522
- zweites Nussteil
- 53
- Drückerdornaufnahme
- 54
- Nussanschlusselement
- 551
- erste Sperrklinke
- 552
- zweite Sperrklinke
- 6
- Einkoppelmodul
- 61
- Einkoppelmodulträger
- 62
- Einkoppelmotor
- 63
- Einkoppelgetriebe
- 64
- Einkoppelmodulanschlusselement / Koppelschieber
- 7
- Antriebsmodul
- 71
- Antriebsmodulträger
- 72
- Antriebsmotor
- 73
- Antriebsgetriebe
- 74
- Antriebsmodulanschlusselement
1. Schloss für einen schwenkbar gelagerten Flügel einer Tür oder eines Fensters mit einem
Schlossgehäuse (11) umfassend einen Schlossstulp (12), einen Schlossboden (13) und
eine abnehmbare Schlossdecke (14), sowie wenigstens ein den Schlossstulp (12) durchgreifendes
Riegelelement (15, 16) und eine mit dem Riegelelement zusammenwirkende Schieberplatte
(17), wobei die Schieberplatte (17) mit dem Riegelelement (15, 16) bewegungsgekoppelt
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlossboden (13) mechanische Aufnahmen (18) zum Haltern von wenigstens zwei
unterschiedlichen Modulen (3, 4, 5, 6, 7) aufweist, die jeweils als eine Baugruppe
ausgebildet sind, und
dass die Module jeweils einen Modulträger (31, 41, 51, 61, 71) aufweisen, der mehrere
Komponenten des Moduls trägt und an den Aufnahmen (18) des Schlossbodens (13) gehaltert
ist, und dass wenigstens eines der Module (3, 4, 5, 6, 7) mit der Schieberplatte (17)
verbunden ist.
2. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens zwei Module (3, 4, 5, 6, 7) jeweils ein Anschlusselement (34, 44,
54, 64, 74) aufweisen, das eine Verbindung zwischen einem Modul und der Schieberplatte
(17) herstellt oder eine Verbindung zwischen einem Modul und einem weiteren Modul
herstellt.
3. Schloss nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens zwei Module (3, 4, 5, 6, 7) jeweils eine relativ zu dem Modulträger
(31, 41, 51, 61, 71) und/oder relativ zu dem Schlossboden (13) beweglich gelagerte
Modulkomponente aufweisen, vorzugsweise dass die beweglich gelagerte Modulkomponente
als Anschlusselement (34, 44, 54, 64, 74) ausgebildet ist oder mit dem Anschlusselement
(34, 44, 54, 64, 74) verbunden ist.
4. Schloss nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Modul als Zusatzfallenmodul (4) ausgebildet ist, umfassend einen Zusatzfallenmodulträger
(41), der eine Zusatzfalle (42) und eine die Zusatzfalle beaufschlagende Feder (43)
und wenigstens ein von der Zusatzfalle betätigbares Getriebeelement (45) und ein Fallenmodulanschlusselement
(44) zum Verbinden des Zusatzfallenmoduls (4) mit der Schieberplatte (17) und/oder
einem weiteren Modul trägt.
5. Schloss nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Modul als Nussmodul (5) ausgebildet ist, umfassend einen Nussmodulträger (51),
der eine Schlossnuss (52) oder wenigstens zwei Nussteile (521, 522) sowie eine Drückerdornaufnahme
(53) trägt, sowie ein Nussanschlusselement (54) zum Verbinden des Nussmoduls mit der
Schieberplatte (17) und/oder einem weiteren Modul aufweist.
6. Schloss nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Nussmodulträger (51) eine Schlossnuss trägt die wenigstens zwei Nussteile (521,
522) aufweist und zudem eine oder mehrere Sperrklinken (551, 552) zum Einkuppeln und/oder
Auskuppeln der Nussteile entweder an den Nussteilen oder dem Nussmodulträger gehaltert
sind.
7. Schloss nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Modul als Einkoppelmodul (6) ausgebildet ist, umfassend einen Einkoppelmodulträger
(61), der einen Einkoppelmotor (62), ein Einkoppelgetriebe (63) sowie ein Einkoppelmodulanschlusselement
(64) zum Anschluss des Einkoppelmoduls (6) an das Nussmodul (5) aufweist.
8. Schloss nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Modul als Antriebsmodul (7) ausgebildet ist, umfassend einen Antriebsmodulträger
(71), einen Antriebsmotor (72) und ein Antriebsgetriebe (73) sowie ein Antriebsmodulanschlusselement
(74) zum Anschluss des Antriebsmoduls (7) an die Schieberplatte (17) und/oder an ein
weiteres Modul.
9. Schloss nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Modul als Federspeicher (3) ausgebildet ist, umfassend einen Federmodulträger
(31), der eine Feder (32), eine Federführung (33) und ein Federmodulanschlusselement
(34) zum Anschluss des Federspeichers an die Schieberplatte (17) oder ein anderes
Modul aufweist.
10. Verfahren zur Herstellung eines Schlosses nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zuerst die wenigstens zwei Module (3, 4, 5, 6, 7) in den Schlossboden (13) eingesetzt
und dort befestigt werden und dass anschließend über ein oder mehrere Anschlusselemente
eine Verbindung zwischen den wenigstens zwei Modulen (3, 4, 5, 6, 7) und/oder einem
Riegelelement (15, 16) geschaffen wird und in einem nachfolgenden Schritt die Schieberplatte
(17) eingesetzt und mit einem oder mehreren der Anschlusselemente (34, 44, 54, 64,
74) und/oder einem Riegelelement (16) verbunden wird.
11. Verfahren zur Herstellung eines Schlosses nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem nachfolgenden Schritt das Schlossgehäuse (11) durch Anbringen der Schlossdecke
(14) geschlossen wird.
12. Verfahren zur Herstellung eines Schlosses nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens zwei Module (3, 4, 5, 6, 7) als eigenständige Baugruppen ausgebildet
sind und vor dem Einsetzen der Module (3, 4, 5, 6, 7) in den Schlossboden (13) vorgefertigt
werden.
13. Verfahren zur Herstellung eines Schlosses nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass von einem Modul (3, 4, 5, 6, 7) wenigstens zwei unterschiedliche Modultypen vorgefertigt
werden und ein in den Schlossboden (13) einzusetzendes Modul durch eine Selektion
aus diesen unterschiedlichen Modultypen ausgewählt wird.
14. Fertigungsbausatz zur Herstellung eines Schlosses nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
umfassend wenigstens zwei vorgefertigte Module (3, 4, 5, 6, 7), die als vormontierte
Baugruppen ausgebildet und mit dem Schlossboden (13) verbindbar sind.
15. Fertigungsbausatz zur Herstellung eines Schlosses nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Modul (3, 4, 5, 6, 7) als ein Set von wenigstens zwei unterschiedlichen
Modultypen vorgefertigt ist und vor dem Einsetzen eines Moduls (3, 4, 5, 6, 7) in
den Schlossboden (13) eine Selektion eines bestimmten Modultyps aus diesem Set erfolgt.