[0001] Die Erfindung betrifft eine Zentrifugalpumpe zum Fördern eines Fluids gemäss dem
Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs.
[0002] Zentrifugalpumpen werden für viele verschiedene Anwendungen eingesetzt, beispielsweise
in der Öl- und Gasindustrie, in der Energieerzeugung, in der Wasserindustrie oder
in der Pulpe- und Papierindustrie, um nur einige Beispiele zu nennen. Dabei gibt es
auch Anwendungen, bei welchen das von der Pumpe zu fördernde Fluid extrem hohe oder
sehr niedrige Temperaturen aufweist.
[0003] Ein Beispiel für Tieftemperaturanwendungen ist das Fördern von flüssigem Erdgas (LNG:
liqueified natural gas), bei denen das Fluid (LNG) Temperaturen im Bereich von -160°C
aufweist.
[0004] Hochtemperaturanwendungen finden sich beispielsweise bei der Energieerzeugung in
thermischen Kraftwerken. Hier werden sogenannte Kesselkreispumpen (boiler circulation
pumps) eingesetzt, um Wärmeträger, z. B. Wasser) im Primärkreislauf des Kraftwerks
zu zirkulieren. Dabei kann der Wärmeträger durchaus Temperaturen von 400°C oder mehr
aufweisen.
[0005] Ein weiteres Einsatzgebiet mit sehr hohen Fluidtemperaturen ist die Energieerzeugung
mittels Sonnenenergie, speziell mittels der CSP (concentrated solar power) Technologie.
Bei derartigen Systemen werden Spiegel oder Linsen verwendet, um das Sonnenlicht,
welches über eine grosse Fläche gesammelt wird, auf eine kleine Fläche zu fokussieren,
beispielsweise auf die Spitze eines zentralen Turms, wo das konzentrierte Sonnenlicht
einen Wärmeträger (HTF: heat transfer fluid) erhitzt, der anschliessend zur Generierung
von Dampf genutzt wird, welcher Turbinen zur Energieerzeugung antreibt. Als Wärmeträger
wird in der Regel ein geschmolzenes Salz verwendet, das bereits auf der Niedertemperaturseite
eine Temperatur von beispielsweise 350°C aufweist. Auf der Hochtemperaturseite kann
der Wärmeträger Temperaturen von bis zu 600° C oder sogar noch mehr aufweisen. Auch
hier werden Zentrifugalpumpen eingesetzt, um diesen sehr heissen Wärmeträger zu zirkulieren.
[0006] Ein weiteres Beispiel für Hochtemperaturanwendungen sind Pumpen, die für Wirbelschicht-
oder Siedebettverfahren (ebullated bed process) in der kohlenwasserstoffverarbeitenden
Industrie eingesetzt werden. Diese Verfahren dienen beispielsweise dazu, schwere Kohlenwasserstoffe,
z. B. Schweröl, oder Raffinerierückstande zu reinigen oder in besser nutzbarere leichterflüchtige
Kohlenwasserstoffe aufzubrechen. Dies geschieht häufig durch Beaufschlagung der schweren
Kohlenwasserstoffe mit Wasserstoff, wobei die durchmischten Komponenten in einem Reaktor
verwirbelt werden und dort mit Hilfe von Katalysatoren die schweren Kohlenwasserstoffe
aufgebrochen werden. Um das Prozessfluid, das üblicherweise grösstenteils aus schweren
Kohlenwasserstoffen besteht, im Siedebett- oder WirbelschichtReaktor zu zirkulieren,
werden spezielle Pumpen eingesetzt, für die sich die Bezeichnung Ebullatorpumpe (ebullating
pump) eingebürgert hat. Diese Ebullatorpumpen sind als Zirkulationspumpen für das
Prozessfluid in der Regel direkt am Reaktor vorgesehen und sind prozessbedingt derart
ausgestaltet, dass die Pumpe bezüglich der Vertikalen oberhalb des Antriebs angeordnet
ist. Ebullatorpumpen müssen unter extrem herausfordernden Bedingungen möglichst zuverlässig
und über einen grossen Zeitraum im Dauerbetrieb arbeiten. Denn typischerweise steht
das Prozessfluid prozessbedingt unter einem sehr hohen Druck von beispielsweise 200
bar oder mehr, und hat eine sehr hohe Temperatur von mehr als 400°C, z. B. 460°C.
[0007] Solche Anwendungen, bei denen das zu fördernde Fluid sehr hohe oder sehr tiefen Temperaturen
aufweist, bringen einige Herausforderungen bezüglich eines geeigneten Designs einer
Zentrifugalpumpe mit sich. Durch die hohen bzw. tiefen Temperaturen des Fluids treten
thermische Effekte auf, die berücksichtigt werden müssen.
[0008] Dies sind beispielsweise hohe Temperaturgradienten in der Pumpe, denn einerseits
stehen Teile der Pumpe, wie beispielsweise das Laufrad, in direktem körperlichen Kontakt
mit dem heissen oder sehr kalten Fluid und andererseits stehen Teile der Pumpe in
direktem körperlichen Kontakt zur Umgebungstemperatur.
[0009] Zudem können auch sehr beträchtliche Temperaturtransienten auftreten, insbesondere
beim Anfahren der Pumpe, solange diese ihren Betriebspunkt noch nicht erreicht hat,
oder beim Abschalten der Pumpe, speziell bei einer Notabschaltung. Bei einer solchen
Notabschaltung kann es beispielsweise notwendig sein, dass die Temperatur des Fluids
innerhalb kurzer Zeit, beispielsweise innerhalb weniger Minuten, um über 100°C abgesenkt
werden muss.
[0010] Solche Temperaturgradienten oder Temperaturtransienten können enorme thermische Spannungen
in der Pumpe verursachen, die in der unterschiedlichen thermischen Dehnung verschiedener
Komponenten begründet sind. Dabei ist es noch nicht einmal notwendig, dass die verschiedenen
Komponenten der Pumpe stark unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen,
denn alleine durch die Geometrie oder die unterschiedlichen Massen der Komponenten
oder durch starke Temperaturgradienten können unterschiedliche thermische Dehnungen
in den Komponenten auftreten, die zu erheblichen Spannungen führen können. Dieses
Problem kann natürlich noch ausgeprägter sein, wenn die Komponenten der Pumpe aus
unterschiedlichen Materialien gefertigt sind, die signifikant unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweisen, wenn also beispielsweise der Leitapparat aus einem anderen Material gefertigt
ist als das Gehäuse.
[0011] Ein konkret auftretendes Problem, das durch solche thermischen Effekte verursacht
wird, ist es, dass die Zentrierung des Laufrads im Bezug auf den Leitapparat verloren
geht bzw. nicht mehr gewährleistet ist. Üblicherweise ist zwischen dem dem Einlass
zugewandten Bereich des Laufrads und dem diesen umgebenden Bereich des Leitapparats
(Diffusor) oder Gehäuses in radialer Richtung gesehen ein sehr enger Spalt vorgesehen.
Dieser Spalt bzw. dieses Spiel ist bewusst sehr klein gehalten, insbesondere um ein
übermässiges Rückströmen des Fluids von der Hochdruckseite zum Einlass der Pumpe zu
vermeiden. Aufgrund dieses kleinen Spalts bzw. Spiels ist es sehr wichtig, dass das
Laufrad möglichst genau zentriert ist. Kommt es nun durch unterschiedliche thermische
Dehnung des Gehäuses und des Leitapparats bedingt zu Deformationen, sodass das Laufrad
seine Zentrizität verliert, so besteht die erhebliche Gefahr, dass das Laufrad den
Leitapparat direkt kontaktiert, was zu gravierenden Schäden an dem Laufrad bzw. an
der Pumpe führen kann.
[0012] Es wäre zwar im Prinzip möglich, diesen Spalt bzw. das Spiel bezüglich der radialen
Richtung so stark zu vergrössern, dass ein solcher Kontakt zwischen Laufrad und Leitapparat
vermieden wird, aber eine derartige Massnahme würde die Förderleistung und die hydraulische
Effizienz bzw. den Wirkungsgrad der Pumpe in starkem Masse negativ beeinflussen.
[0013] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Zentrifugalpumpe zum Fördern eines
Fluids bereitzustellen, welche für das Fördern sehr heisser oder sehr kalter Fluide
geeignet ist, und bei welcher eine durch thermische Effekte verursachte Dezentrierung
des Laufrads wirkungsvoll vermieden wird.
[0014] Der diese Aufgabe lösenden Gegenstand der Erfindung ist durch die Merkmale des unabhängigen
Patentanspruchs gekennzeichnet.
[0015] Erfindungsgemäss wird also eine Zentrifugalpumpe zum Fördern eines Fluids vorgeschlagen,
mit einem Gehäuse, welches einen Einlass und einen Auslass für das Fluid aufweist,
mit einem in dem Gehäuse angeordneten Laufrad zur Rotation um eine axiale Richtung,
mit welchem das Fluid von dem Einlass zu dem Auslass förderbar ist, mit einer Welle
zum Antreiben des Laufrads, welche sich in der axialen Richtung erstreckt, sowie mit
einem stationären Leitapparat zum Führen des Fluids von dem Laufrad zu dem Auslass,
welcher Leitapparat mit dem Gehäuse verbunden ist, wobei zwischen dem Gehäuse und
dem Leitapparat ein federelastisches Ausgleichselement vorgesehen ist, welches um
die Welle herum angeordnet ist, und mit welchem der Leitapparat bei einer radialen
Relativbewegung zum Gehäuse in einer zentrierten Position zum Laufrad haltbar ist.
[0016] Das Laufrad ist üblicherweise durch die Lager und insbesondere durch die Radiallager,
mit welchen die das Laufrad tragende Welle gelagert ist und welche bezüglich des Gehäuses
fixiert sind, bezüglich des Gehäuses zentriert. Der Leitapparat ist am Gehäuse befestigt
und dabei so angeordnet, dass er über das Gehäuse bezüglich des Laufrads zentriert
ist.
[0017] Kommt es beim Betrieb der Zentrifugalpumpe zu unterschiedlichen thermischen Dehnungen
des Gehäuses einerseits und des mit dem Gehäuse verbundenen Leitapparats andererseits,
so wird dieser Unterschied durch eine Verformung des federelastischen Ausgleichselements
kompensiert, sodass der Leitapperat in seiner zentrierten Position zum Laufrad bleibt.
Die durch unterschiedliche thermische Dehnung bedingte relative Verschiebung zwischen
dem Gehäuse und dem Leitapparat, die eine radiale Relativbewegung zwischen dem Gehäuse
und dem Leitapparat darstellt, wird durch das Ausgleichselement aufgefangen, sodass
eine Dezentrierung des Leitapparats zum Laufrad vermieden wird.
[0018] Unter praktischen Aspekten und im Hinblick auf eine besonders einfache Montage der
Zentrifugalpumpe ist es bevorzugt, dass das Ausgleichselement ringförmig ausgestaltet
ist. Das Ausgleichselement ist dann ein Ring, der bei der Montage in einfacher Weise
zwischen dem Leitapparat und dem Gehäuse um die Welle herum angeordnet werden kann.
[0019] Gemäss einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst das Ausgleichselement eine erste und
eine zweite Kontaktfläche, wobei die erste Kontaktfläche an dem Leitapparat anliegt
und die zweite Kontaktfläche an dem Gehäuse anliegt, und wobei die erste Kontaktfläche
und die zweite Kontaktfläche bezüglich der axialen Richtung versetzt zueinander angeordnet
sind. Insbesondere kontaktiert dabei das Ausgleichselement bezüglich der radialen
Richtung den Leitapparat nur mit der ersten Kontaktfläche und das Gehäuse nur mit
der zweiten Kontaktfläche. Durch diese Massnahme lässt sich die Ausgleichsfunktion
in besonders einfacher Weise realisieren, weil sich die beiden Kontaktflächen so bezüglich
der radialen Richtung aufeinander zu oder voneinander weg bewegen können, um so radiale
Relativbewegungen zwischen dem Leitapparat und dem Gehäuse auszugleichen.
[0020] Eine unter praktischen Aspekten vorteilhafte Ausführungsform ist es, wenn das Ausgleichselement
einen ersten Querschenkel zum Kontaktieren des Leitapparats umfasst, sowie einen zweiten
Querschenkel zum Kontaktieren des Gehäuses, wobei der erste Querschenkel und der zweite
Querschenkel durch einen Längsschenkel verbunden sind, welcher sich in axialer Richtung
erstreckt.
[0021] Die Hauptfunktion des Ausgleichselements ist es, bei termisch bedingten radialen
Relativbewegungen zwischen dem Leitapparat und dem Gehäuse, also beispielsweise bei
einer Verschiebung des Gehäuses relativ zum Leitapparat in radialer Richtung, die
Aufrechterhaltung der zentrierten Position des Leitapparats zum Laufrad zu gewährleisten.
Dabei kann diese relative Verschiebung durch eine Deformation der Verbindungselemente
aufgenommen werden, über welche der Leitapparat mit dem Gehäuse verbunden ist. Diese
Verbindungselemente umfassen typischerweise Schrauben oder Bolzen. Hierbei können
in den Verbindungselementen relativ starke mechanische Beanspruchungen, beispielsweise
durch Scherspannungen oder Biegespannungen auftreten. Um diese mechanischen Belastungen
zu reduzieren oder zu vermeiden, ist es eine besonders bevorzugte Massnahme, eine
Mehrzahl von Verbindungselementen vorzusehen, welche den Leitapparat bezüglich der
axialen Richtung am Gehäuse fixieren, wobei jedes Verbindungselement derart ausgestaltet
ist, dass es eine radiale Relativbewegung zwischen dem Gehäuse und dem Leitapparat
ermöglicht. Bei einer solchen Ausgestaltung ist der Leitapparat in radialer Richtung
quasi schwimmend bezüglich des Gehäuses gelagert, kann also in radialer Richtung relativ
zum Gehäuse bewegt bzw. verschoben werden.
[0022] Gemäss einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst dazu jedes Verbindungselement jeweils
eine Hülse, welche in einer axialen Bohrung im Gehäuse oder im Leitapparat angeordnet
ist, sowie ein Fixiermittel zum Fixieren des Leitapparats, wobei sich das Fixiermittel
durch die Hülse hindurch erstreckt, und wobei die Hülse einen Aussendurchmesser aufweist,
der kleiner ist als der Innendurchmesser der axialen Bohrung, sodass zwischen der
Hülse und der die axiale Bohrung begrenzenden Wandung ein ringförmiger Spalt ausgebildet
ist. Durch diese Massnahme lässt sich der Leitapparat bezüglich der axialen Richtung
sicher am Gehäuse fixieren, während das durch den ringförmigen Spalt realisierte Spiel
eine radiale Relativbewegung zwischen Gehäuse und Leitapparat zulässt. Das Fixiermittel
ist vorzugsweise eine Schraube, insbesondere eine Dehnschraube oder ein Gewindebolzen.
[0023] Dabei ist es eine bevorzugte Massnahme, dass jede Hülse eine Länge in axialer Richtung
aufweist, die grösser ist als die Länge der axialen Bohrung, in welcher die Hülse
angeordnet ist, und wobei jede Hülse an einem ihrer axialen Enden einen Flansch aufweist,
welcher einen Aussendurchmesser aufweist, der grösser ist, als der Innendurchmesser
der jeweiligen axialen Bohrung, in welcher die Hülse angeordnet ist. Somit kann jedes
Fixiermittel, also beispielsweise jede Schraube oder jeder Gewindebolzen, welcher
das Gehäuse mit dem Leitapparat verbindet, durch ein Mutter oder ein anderes Sicherungsmittel,
gespannt werden, wobei sich diese Mutter auf dem jeweiligen Flansch abstützt, um so
eine sichere und zuverlässige Fixierung des Leitapparats in axialer Richtung zu gewährleisten.
[0024] Besonders bevorzugt ist jede Hülse so ausgestaltet, dass bezüglich der axialen Richtung
zwischen dem Flansch und dem Gehäuse oder dem Leitapparat, in welchem die jeweilige
axiale Bohrung vorgesehen ist, ein Axialspalt ausgebildet ist, sodass ein Aufliegen
des Flansches auf dem Gehäuse oder auf dem Leitapparat vermieden wird. Dadurch, dass
der Flansch aufgrund des Axialspalts nicht auf dem Gehäuse (oder auf dem Leitapparat,
jenachdem, in welchem der beiden Teile die axiale Bohrung vorgesehen ist) aufliegt,
brauchen bei einer relativen Verschiebung des Gehäuses zum Leitapparat keine Haft-
oder Gleitreibungskräfte zwischen dem Flansch und dem Gehäuse (bzw. dem Leitapparat)
überwunden zu werden, was im Hinblick auf die mechanische Belastung besonders vorteilhaft
ist.
[0025] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind das Laufrad und/oder der Leitapparat aus
einem anderen Material hergestellt als das Gehäuse. Da es die erfindungsgemässe Lösung
ermöglicht, unterschiedliche thermische Dehnungen inbesondere des Gehäuses und des
Leitapparats, zu kompensieren, können der Leitapparat und/oder das Laufrad auch aus
einem anderen Material gefertigt werden als das Gehäuse. Speziell können auch zwei
Materialien mit stark unterschiedlichen spezifischen Wärmeausdehnungskoeffizienten
verwendet werden. Je nach Anwendung ist es nämlich manchmal aus technischen Gründen
wünschenswert, das Laufrad und/oder den Leitapparat aus einem anderen Material zu
fertigen als das Gehäuse. Beispielsweise ist das für solche Anwendungen vorteilhaft,
bei denen chemisch aggressive oder stark abrasive Fluide gefördert werden. Für das
Laufrad und/oder den Leitapparat kann dann ein Material gewählt werden, das im Hinblick
auf seine Widerstandsfähigkeit gegenüber dem zu fördernden Fluid optimiert ist, während
für das Gehäuse ein anderes, z. B. ein kostengünstigeres Material gewählt werden kann.
[0026] Für einige Anwendungen ist eine Ausgestaltung der Zentrifugalpumpe bevorzugt, bei
welcher eine Antriebseinheit zum Antreiben des Laufrads vorgesehen ist, welche mit
der Welle verbunden ist, wobei die Antriebseinheit im Gehäuse angeordnet ist. Solche
Ausgestaltungen sind insbesondere für Anwendungen vorteilhaft, bei welchen die Pumpe
ganz oder vollständig in einer Flüssigkeit, z. B. Wasser, eingetaucht ist, oder wenn
die Pumpe an schwer zugänglichen Orten oder unter schwierigen Bedingungen oder Umgebungsbedingungen
betrieben wird. Ferner ist es üblich, die Antriebseinheit im Gehäuse zu intergrieren,
wenn Wellendichtungen wie z. B. Gleitringdichtungen, zur Abdichtung der Wellendurchführung
aus dem Gehäuse zu einer extern angeordneten Antriebseinheit nicht einsetzbar oder
nicht sinnvoll einsetzbar sind.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Gehäuse als Druckgehäuse ausgestaltet,
vorzugsweise für einen Betriebsdruck von mindestens 200 bar.
[0028] Insbesondere für Anwendungen im Hochtemperaturbereich ist es vorteilhaft, wenn die
Zentrifugalpumpe für ein Fluid ausgestaltet ist, das eine Temperatur von mehr als
400°C aufweist.
[0029] Die erfindungsgemässe Ausgestaltung ist insbesondere auch für solche Pumpen geeignet,
bei welchen eine Antriebseinheit vorgesehen ist, welche bezüglich der Vertikalen unterhalb
des Laufrads angeordnet ist. Auf die normale Gebrauchslage der Pumpe bezogen bedeutet
dies, dass die Pumpe oberhalb der Antriebseinheit angeordnet ist. Vorzugsweise ist
dabei die Antriebseinheit im Gehäuse der Zentrifugalpumpe angeordnet.
[0030] Eine weitere bevorzugte Massnahme ist es, wenn das Laufrad als radiales Laufrad ausgestaltet
ist.
[0031] Eine für die Praxis besonders wichtige Ausführungsform ist es, wenn die Zentrifugalpumpe
als Kesselkreispumpe oder als Ebullatorpumpe für die Zirkulation eines Prozessfluids
ausgestaltet ist.
[0032] Weitere vorteilhafte Massnahmen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen.
[0033] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und anhand der Zeichnung
näher erläutert. In der schematischen Zeichnung zeigen, teilweise im Schnitt:
- Fig. 1:
- ein teilweise schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
Zentrifugalpumpe,
- Fig. 2:
- eine vergrösserte Schnittdarstellung der Verbindung zwischen dem Gehäuse und dem Leitapparat
des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1,
- Fig. 3:
- eine Schnittdarstellung des Ausgleichselements,
- Fig. 4:
- eine Schnittdarstellung des Verbindungselements (ohne Schraube),
- Fig. 5:
- eine Schnittdarstellung einer ersten Variante für das Ausgleichselement in einem Schnitt
entlang der axialen Richtung, und
- Fig. 6:
- ein zweite Variante für das Ausgleichselement in einem Schnitt senkrecht zur axialen
Richtung.
[0034] Fig. 1 zeigt in einer teilweise schematischen Schnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemässen Zentrifugalpumpe zum Fördern eines Fluids, die gesamthaft
mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist. Die Zentrifugalpumpe 1 hat ein Gehäuse 2,
welches einen Einlass 3 und einen Auslass 4 für das Fluid aufweist, ein im Gehäuse
2 angeordnetes Laufrad 5 zur Rotation um eine axiale Richtung A, welche durch die
Solldrehachse der Zentrifugalpumpe 1 festgelegt ist, eine Welle 6 zum Antreiben des
Laufrads 5, welche sich in axialer Richtung A erstreckt, sowie einen stationären Leitapparat
7, der mit dem Gehäuse 2 verbunden ist, und welcher das von dem Laufrad 5 geförderte
Fluid zum Auslass 4 führt. Für den Leitapparat 7 ist auch die Bezeichnung "Diffusor"
üblich.
[0035] Fig. 1 zeigt das Ausführungsbeispiel in einem Schnitt entlang der axialen Richtung
A.
[0036] Im Folgenden wird eine zur axialen Richtung A senkrechte Richtung als radiale Richtung
bezeichnet.
[0037] Das Gehäuse 2 umfasst bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel ein oberes Gehäuseteil
21 sowie ein unteres Gehäuseteil 22, welche durch nicht dargestellte Verschraubungen
oder eine Flanschverbindung dichtend miteinander verbunden sind.
[0038] Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel umfasst die Zentrifugalpumpe 1 zudem
eine Antriebseinheit 8 zum Antreiben des Laufrads 5, die mit der Welle 6 verbunden
ist, auf welcher das Laufrad 5 angeordnet ist, wobei die Antriebseinheit 8 im Gehäuse
2 der Zentrifugalpumpe 1 angeordnet ist. Es versteht sich, dass die Erfindung nicht
auf solche Ausgestaltungen beschränkt ist, bei denen die Antriebseinheit 8 im Gehäuse
2 der Pumpe 1 integriert ist. Vielmehr ist es natürlich auch möglich, dass die Antriebseinheit
8 als separate Vorrichtung ausserhalb des Gehäuses 2 der Zentrifugalpumpe 1 angeordnet
ist.
[0039] Im Folgenden wird mit beispielhaftem Charakter auf die in der Praxis wichtige Anwendung
Bezug genommen, dass das hier beschriebene Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen
Zentrifugalpumpe 1 als Ebullatorpumpe (ebullating pump) ausgestaltet ist. Wie eingangs
erwähnt, handelt es sich bei Ebullatorpumpen um solche Pumpen, die für Wirbelschicht-
oder Siedebettverfahren (ebullated bed process) in der kohlenwasserstoffverarbeitenden
Industrie eingesetzt werden. Diese Verfahren werden dazu eingesetzt, schwere Kohlenwasserstoffe,
die beispielsweise bei der Erdölraffinerie im Boden der Trennkolonnen zurückbleiben,
zu reinigen, beispielsweise zu entschwefeln und/oder in leichtere Kohlenwasserstoffe
aufzubrechen, die dann als Destillate wirtschaftlicher nutzbar sind. Als ein Beispiel
für schwere Kohlenwasserstoffe sei hier Schweröl genannt, das bei der Raffinerie von
Erdöl zurückbleibt. In einem bekannten Verfahren wird die Ausgangssubstanz, also die
schweren Kohlenwasserstoffe wie z. B. Schweröl, erhitzt, mit Wasserstoff vermischt
und dann als Prozessfluid in den Wirbelschicht- oder Siedebettreaktor (ebullated bed
reaktor) eingebracht. In dem Reaktor erfolgt dann die Reinigung bzw. das Aufbrechen
des Prozessfluids mit Hilfe von Katalysatoren, die in dem Reaktor in Schwebe gehalten
werden, um einen möglichst innigen Kontakt mit dem Prozessfluid zu gewährleisten.
Für die Versorgung des Reaktors mit dem Prozessfluid bzw. für die Zirkulation des
Prozessfluids verwendet man eine Ebullatorpumpe, die typischerweise direkt an den
Reaktor montiert wird.
[0040] Da das Prozessfluid prozessbedingt unter einem sehr hohen Druck von beispielsweise
mindestens 200 bar und unter einer sehr hohen Temperatur von beispielsweise über 400°C
steht, muss auch die Ebullatorpumpe für solche Drücke und Temperaturen ausgelegt sein.
Insbesondere ist dabei das Gehäuse 2 der Zentrifugalpumpe 1, welches das Laufrad 5
und die Antriebseinheit 8 umschliesst, als Druckgehäuse ausgestaltet, das diesen hohen
Betriebsdrücken von beispielsweise 200 bar oder mehr sicher standhalten kann. Zudem
ist die Ebullatorpumpe 1 auch so ausgestaltet, dass sie ein heisses Prozessfluid,
welches eine Temperatur von mehr als 400°C aufweist, gefahrlos förden kann. Die Ebullatorpumpe
1 ist üblicherweise so angeordnet, dass sich die Welle 6 in vertikaler Richtung erstreckt,
wobei das Laufrad 5 oben liegend angeordnet ist. Diese übliche Gebrauchslage ist auch
in Fig. 1 dargestellt.
[0041] Auch wenn hier auf die Ausgestaltung der Zentrifugalpumpe 1 als Ebullatorpumpe Bezug
genommen wird, so versteht es sich jedoch, dass die Erfindung nicht auf solche Ausgestaltungen
bzw. Anwendungen beschränkt ist. Die erfindungsgemässe Zentrifugalpumpe1 kann auch
für andere Anwendungen ausgestaltet sein, beispielsweise als Tauchpumpe, die während
des Betriebs ganz oder teilweise in eine Flüssigkeit, z. B. Wasser, eingetaucht ist.
Auch kann die Zentrifugalpumpe 1 als Horizontalpumpe ausgestaltet sein, bei welcher
sich die Welle 6 in horizontaler Richtung erstreckt. Insbesondere ist die Erfindung
für solche Zentrifugalpumpen geeignet, mit denen sehr heisse Fluide von beispielsweise
mehr als 400°C gefördert werden, sowie für Zentrifugalpumpen 1, mit denen sehr kalte
Fluide von beispielsweise -160°C oder noch niedrigeren Temperaturen gefördert werden.
Als Beispiele seien hier Kesselkreispumpen genannt, mit welchen in thermischen Kraftwerken
zur Energieerzeugung der Wärmeträger, speziell der Wärmeträger im Primärkreislauf,
zirkuliert wird, oder Pumpen, die im Bereich der Energiegewinnung mittels der CSP
(concentrated solar power) Technologie zum Fördern des Wärmeträger (HTF: heat transfer
fluid), meistens ein geschmolzenes Salz, verwendet werden, oder Pumpen in der Kryoindustrie
bzw. Kryotechnologie, mit denen beispielsweise flüssiges Erdgas (LNG: liqueified natural
gas) im Temperaturbereich von beispielsweise -160°C gefördert wird.
[0042] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen als Ebullatorpumpe
ausgestalteten Zentrifugalpumpe 1, ist das Laufrad 5 bezüglich der normalen Gebrauchslage,
die in Fig. 1 dargestellt ist, oberhalb der Antriebseinheit 8 angeordnet. Das Laufrad
5 umfasst mehrere Schaufeln oder Flügel 51, mit welchem das Fluid von dem Einlass
3, der hier oberhalb des Laufrads 5 angeordnet ist, zum Auslass 4 gefördert wird,
der hier seitlich am Gehäuse 2 angeordnet ist. Das Laufrad 5 ist hier in an sich bekannter
Weise als geschlossenes Laufrad 5 ausgestaltet, mit einer Nabe 53 und einer dem Einlass
3 zugewandten Deckscheibe 52 (siehe Fig. 2), zwischen denen die Flügel 51 angeordnet
sind. Die Deckscheibe 52 überdeckt dabei die Flügel 51, sodass zwischen diesen im
Wesentlichen geschlossene Kanäle für das Fluid ausgebildet sind.
[0043] Das Laufrad 5 ist in an sich bekannter Weise von dem stationären Leitapparat 7, auch
Diffusor genannt, umgeben, welcher bezüglich der radialen Richtung aussen liegend
um das Laufrad 5 herum angeordnet ist. Der Leitapparat 7 umfasst, wie dies an sich
bekannt ist, mehrere stationäre Leitschaufeln 71 (siehe Fig. 2), mit welchen das von
dem Laufrad 5 geförderte Fluid zum Auslass 4 der Pumpe 1 geführt wird.
[0044] Der stationäre Leitapparat 7 ist über eine Mehrzahl von Verbindungselementen 9 an
dem Gehäuse 2 montiert und hier im Speziellen mit dem unteren Gehäuseteil 22 des Gehäuses
2 verbunden. Jedes Verbindungselement 9 umfasst dabei vorzugsweise ein mit einem Gewinde
versehenes Fixiermittel 91 (siehe Fig. 2), mittels welchem der Leitapparat 7 am Gehäuse
2 befestigt ist. Das Fixiermittel 91 ist insbesondere eine Verschraubung, beispielsweise
eine Schraube oder ein (Gewinde-)bolzen.
[0045] Zum Antreiben des Laufrads 5 ist die Antriebseinheit 8 vorgesehen, die hier in an
sich bekannter Weise als elektrischer Spaltrohrmotor (canned motor) ausgestaltet ist.
Die Antriebseinheit 8 umfasst einen innenliegenden Rotor 81 sowie einen aussenliegenden,
den Rotor 81 umgebenden Stator 82. Zwischen dem Rotor 81 und dem Stator 82 ist ein
Spaltrohr 83 vorgesehen, welches in bekannter Weise den Stator 82 hermetisch gegenüber
dem Rotor 81 abdichtet. Der Rotor 81 ist drehfest mit der Welle 6 verbunden, welche
sich in axialer Richtung A erstreckt, und die andererseits drehfest mit dem Laufrad
5 verbunden ist, sodass das Laufrad 5 durch die Antriebseinheit 8 antreibbar ist.
[0046] Bezüglich der axialen Richtung A unmittelbar oberhalb und unmittelbar unterhalb der
Antriebseinheit 8 ist jeweils ein Radiallager 12 für die radiale Lagerung der Welle
6 vorgesehen. Durch die Radiallager 12 ist das Laufrad 5 bezüglich des Gehäuses 2
zentriert. Unterhalb des darstellungsgemäss unteren Radiallagers 12 ist ein Axiallager
16 für die Welle 6 vorgesehen.
[0047] Prozessbedingt hat das zu fördernde Fluid in der Ebullatorpumpe 1 eine sehr hohe
Temperatur, die beispielsweise im Bereich von 450°C liegt. Diese enorm hohe Temperatur
verursacht sehr starke thermische Belastungen in der Pumpe 1. Diese thermischen Belastungen
beruhen beispielsweise auf den hohen Temperaturgradienten in der Pumpe 1, denn einerseits
stehen Teile der Pumpe 1, wie beispielsweise das Laufrad 5 oder der Leitapparat 7,
in direktem körperlichen Kontakt mit dem heissen Fluid, das sie durchströmt, und andererseits
stehen Teile der Pumpe, wie beispielsweise zumindest Teile des Gehäuses 2 in direktem
körperlichen Kontakt und damit im Wärmekontakt zur Umgebung der Pumpe 1, wobei die
Umgebungsstemperatur typischerweise drastisch niedriger - oder bei Tieftemperaturanwendungen
drastisch höher - ist.
[0048] Zudem können auch sehr beträchtliche Temperaturtransienten auftreten, insbesondere
beim Anfahren der Pumpe 1, solange diese ihren Betriebspunkt noch nicht erreicht hat,
oder beim Abschalten der Pumpe. Speziell bei einer Notabschaltung der Pumpe, z. B.
wenn der Katalysator im Reaktor ausfällt, muss die Temperatur des Fluids aus Sicherheitsgründen
innerhalb kurzer Zeit, beispielsweise innerhalb weniger Minuten, um über 100°C abgesenkt
werden.
[0049] Solche Temperaturgradienten oder Temperaturtransienten können enorme thermische Spannungen
in der Pumpe 1 verursachen, die unter anderem in der unterschiedlichen thermischen
Dehnung verschiedener Komponenten begründet sind, speziell in der unterschiedlichen
thermischen Dehnung des Gehäuses 2 einerseits und des mit dem Gehäuse 2 verbundenen
Leitapparats 7 andererseits. Dabei ist es noch nicht einmal notwendig, dass diese
verschiedenen Komponenten wie Gehäuse 2 und Leitapparat 7 stark unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweisen, denn alleine durch die Geometrie oder die unterschiedlichen Massen der
Komponenten oder durch starke Temperaturgradienten können unterschiedliche thermische
Dehnungen in diesen Komponenten auftreten, die zu erheblichen Spannungen führen können.
Dieses Problem kann natürlich noch ausgeprägter sein, wenn das Gehäuse 2 der Pumpe
1 und der Leitapparat 7 aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sind, die signifikant
unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen.
[0050] Durch diese unterschiedlichen thermischen Dehnungen besteht die Gefahr, dass die
Zentrierung des Leitapparats 7 zum Laufrads 5 verloren geht bzw. nicht mehr gewährleistet
ist. Wie dies insbesondere in der vergrösserten Darstellung der Fig. 2 zu erkennen
ist, ist zwischen der rotierenden Deckscheibe 52 des Laufrads 5 und dem stationären
Leitapparat 7 in radialer Richtung nur ein sehr geringes Spiel S in Form eines Ringspalts
vorgesehen, über welches das Fluid von der Druckseite des Laufrads 5 zum Einlass 3
zurückströmen kann. Dieser Ringspalt bzw. dieses Spiel S ist bewusst sehr klein gehalten,
insbesondere, um ein übermässiges Rückströmen des Fluids zu vermeiden. Aufgrund dieses
kleinen Spiels S ist es sehr wichtig, dass das Laufrad 5 möglichst genau zentriert
bezüglich des Leitapparats 7 läuft. Kommt es nun durch unterschiedliche thermische
Dehnung des Gehäuses 2 und des Laufapparats 7 bedingt zu Deformationen, sodass der
Leitapperat 7 zum Laufrad 5 seine Zentrizität verliert, so besteht die erhebliche
Gefahr, dass das rotierende Laufrad 5 den stationären Leitapparat 7 direkt kontaktiert,
was zu gravierenden Schäden an dem Laufrad 5 bzw. an der Pumpe 1 führen kann.
[0051] Aus diesem Grunde ist erfindungsgemäss zwischen dem Gehäuse 2 und dem Leitapparat
7 ein federelastisches Ausgleichselement 10 vorgesehen, welches um die Welle 6 herum
angeordnet ist, und mit welchem der Leitapparat 7 bei einer radialen Relativbewegung,
also insbesondere bei einer relativen Verschiebung zwischen dem Gehäuse 2 und dem
Leitapparat 7 in einer zentrierten Position bezüglich des Laufrads 5 haltbar ist.
[0052] Die unterschiedliche Dehnung zwischen dem Gehäuse 2 einerseits und dem Leitapparat
7 andererseits wird dann durch eine entsprechende Deformation des federelastischen
Ausgleichselements 10 kompensiert.
[0053] Zum besseren Verständnis zeigt Fig. 2 eine vergrösserte Schnittdarstellung der Verbindung
zwischen dem Gehäuse 2 und dem Leitapparat 7 mit dem dazwischen angeordneten federelastischen
Ausgleichselement 10. Der Schnitt erfolgt in axialer Richtung A. Ferner zeigt Fig.
3 eine Schnittdarstellung des Ausgleichselements 10 in einem Schnitt entlang der axialen
Richtung A. Zur besseren Übersicht ist in Fig. 3 der Leitapparat 7 angedeutet, während
das Gehäuse 2 nicht dargestellt ist.
[0054] Kommt es nun aufgrund der beschriebenen thermischen Effekte zu unterschiedlichen
Dehnungen im Gehäuse 2 und im Leitapparat 7 und speziell in dem Bereich, in welchem
der Leitapparat 7 mit dem Gehäuse 2, hier dem unteren Gehäuseteil 22, verbunden ist,
so wird das federelastische Ausgleichselement 10 verformt, wodurch die relative, in
radialer Richtung erfolgende Verschiebung des Gehäuses 2 zum Leitapparat 7 in diesem
Bereich ausgeglichen wird, sodass der Leitapparat 7 in seiner zentrierten Position
bezüglich des Laufrads 5 verbleibt. Das Ausgleichselement 10 wirkt also als Feder,
mit der relative Bewegungen in radialer Richtung zwischen Gehäuse 2 und Leitapparat
7 ausgeglichen werden, sodass der Leitapparat 7 bezüglich des Laufrads 5 zentriert
bleibt.
[0055] Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das federelastische Ausgleichselement
10 ringförmig ausgestaltet, speziell als ein bezüglich der axialen Richtung A axialsymmetrischer
Federring. Als Material für das Ausgleichselement 10 eignen sich grundsätzliche alle
Materialien, die üblicherweise für Federn verwendet werden, beispielsweise ein Federstahl.
Federstahl zeichnet sich im Vergleich zu anderen Stählen insbesondere durch eine deutlich
höhere Elastizitätsgrenze aus. Das Ausgleichselement 10 wird vorzugsweise bezüglich
seiner Materialeigenschaften und seiner Geometrie so ausgestaltet, dass es sich im
Betriebszustand der Pumpe 1 beim Auftreten von Spannungen elastisch verformt, also
nach dem Wegfall der Spannungen wieder in seine Ausgangsform zurückkehrt. Vorzugsweise
wird eine plastische Deformation des Ausgleichselements 10, also ein Überschreiten
seiner Elastizitätsgrenze, vermieden.
[0056] Wie dies insbesondere in Fig. 1 und Fig. 2 zu erkennen ist, ist das ringförmige Ausgleichselement
10 symmetrisch um die Welle 6 herum zwischen dem Gehäuse 2 und dem Leitapparat 7 angeordnet,
derart dass der Leitapparat 7 bezüglich der radialen Richtung über das Ausgleichselement
10 mit dem Gehäuse 2 in Kontakt steht.
[0057] Der Leitapparat 7 umfasst einen Montagefuss 72 (siehe Fig. 2), mittels welchem der
Leitapparat 7 mit dem Gehäuse 2 verbunden ist. Der Montagefuss 72 umfasst eine radial
innenliegende, konzentrisch zur Welle 6 und damit bezüglich der axialen Richtung A
axialsymmetrische Ringfläche 73, auf welcher sich das Ausgleichselement 10 abstützt.
[0058] Das Gehäuse 2, hier das untere Gehäuseteil 22, weist eine konzentrisch zur Welle
6 und damit bezüglich der axialen Richtung A axialsymmetrische, ringförmige Stützfläche
23 auf, auf welcher sich das Ausgleichselement 10 abstützt. Die Stützfläche 23 ist
radial innenliegend bezüglich der Ringfläche 73 angeordnet, wobei die Stützfläche
23 und die Ringfläche 73 koaxial verlaufen.
[0059] Wie dies insbesondere aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, hat das Ausgleichselement
10 eine erste und eine zweite Kontaktfläche 101 bzw. 102, wobei die erste Kontaktfläche
101 an dem Leitapparat 7 anliegt, nämlich auf der Ringfläche 73 des Leitapparats 7,
und wobei die zweite Kontaktfläche 102 an dem Gehäuse 2 anliegt, nämlich auf der Stützfläche
23. Die erste und die zweite Kontaktfläche 101 bzw. 102 sind bezüglich der axialen
Richtung A versetzt zueinander angeordnet. Das Ausgleichselement 10 ist dabei so ausgestaltet,
dass es in radialer Richtung den Leitapparat 7 nur mit der ersten Kontaktfläche 101
kontaktiert und das Gehäuse 22 nur mit der zweiten Kontaktfläche 102.
[0060] Dazu hat das Ausgleichselement 10 eine im Wesentlichen S-förmige Querschnittsfläche,
das heisst das Ausgleichselement 10 hat einen ersten Querschenkel 103 zum Kontaktieren
des Leitapparats 7, sowie einen zweiten Querschenkel 104 zum Kontaktieren des Gehäuses
2, wobei der erste Querschenkel 103 und der zweite Querschenkel 104 durch einen Längsschenkel
105 verbunden sind, welcher sich in axialer Richtung A erstreckt. Der erste und der
zweite Querschenkel 103 bzw. 104 erstrecken sich jeweils in radialer Richtung. Der
erste Querschenkel 103 umfasst die erste Kontaktfläche 101 und der zweite Querschenkel
104 umfasst die zweite Kontaktfläche 102.
[0061] Vorzugsweise ist das ringförmige Ausgleichselement 10 bezüglich seines Aussendurchmesseres
DA so bemessen, dass er mit einer Übermasspassung (interference fit) in den Leitapparat
7 einsetzbar ist, sodass die erste Kontaktfläche 101 gegen die Ringfläche 73 vorgespannt
ist. Der Innendurchmesser DI des ringförmigen Ausgleichselements 10 ist so bemessen,
dass das Ausgleichselement 10 nach dem Einsetzen in den Leitapparat 7, also im vorgespannten
Zustand, noch montierbar ist, also um die Stützfläche 23 des Gehäuses 2 herum angeordnet
werden kann.
[0062] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausgestaltung bedeutet dies, dass der Aussendurchmesser
DA des ersten Querschenkels 103 im ungespannten Zustand etwas grösser ist, als der
Durchmesser des von der Ringfläche 73 begrenzten Raums. Der Innendurchmesser DI des
zweiten Querschenkels 104 ist so bemessen, dass er nach dem Einsetzen des Ausgleichselements
10 in den Leitapparat 7, also im vorgespannten Zustand des Ausgleichselements 10,
mindestens so gross ist, wie der Durchmesser des Teils des Gehäuses 2, welcher durch
die Stützfläche 23 begrenzt wird.
[0063] Wenn es nun im Betriebszustand der Zentrifugalpumpe 1 zu unterschiedlichen Dehnungen
des Gehäuses 2 und des Leitapparats 7 kommt, so werden die beiden Kontaktflächen 101
und 102 des Ausgleichselements 10 relativ zueinander in radialer Richtung verschoben,
wodurch die radiale Relativbewegung zwischen dem Gehäuse 2 und dem Leitapparat 7 ausgeglichen
wird, sodass der Leitapparat 7 im Bezug auf dasLaufrad 5 in seiner zentrierten Position
bleibt.
[0064] Die Hauptfunktion des Ausgleichselements 10 ist es also, bei thermisch bedingten
radialen Relativbewegungen zwischen dem Leitapparat 7 und dem Gehäuse 2 die Aufrechterhaltung
der zentrierten Position des Leitapparats 7 relativ zum Laufrad 5 zu gewährleisten.
In der Regel kann die relative Verschiebung zwischen Gehäuse 2 und Leitapparat 7 durch
eine Deformation der Verbindungselemente 9 aufgenommen werden, über welche der Leitapparat
7 mit dem Gehäuse 2verbunden ist. Hierbei können in den Verbindungselementen relativ
starke mechanische Beanspruchungen, z. B. durch Scherspannungen oder Biegespannungen
auftreten. Um diese mechanischen Belastungen zu reduzieren oder zu vermeiden, ist
es eine besonders bevorzugte Massnahme, eine Mehrzahl von den Verbindungselementen
9 vorzusehen, welche den Leitapparat 7 bezüglich der axialen Richtung A am Gehäuse
2 fixieren, wobei jedes Verbindungselement 9 derart ausgestaltet ist, dass es eine
radiale Relativbewegung zwischen dem Gehäuse 2 und dem Leitapparat 7 ermöglicht. Bei
einer solchen Ausgestaltung ist der Leitapparat 7 in radialer Richtung quasi schwimmend
bezüglich des Gehäuses 2 gelagert, kann also in radialer Richtung relativ zum Gehäuse
2 bewegt bzw. verschoben werden.
[0065] Eine solche bevorzugte Ausgestaltung der Verbindungselemente 9 wird im Folgenden
anhand der Fig. 2 und 4 näher erläutert. Dabei zeigt Fig. 4 eine Schnittdarstellung
des Verbindungselements 9 in einem Schnitt entlang der axialen Richtung A, wobei in
Fig. 4 aus Gründen der besseren Übersicht das Fixiermittel 91 nicht dargestellt ist.
[0066] Jedes Verbindungselement 9 umfasst eine Hülse 92, welche in einer axialen Bohrung
13 im Leitapparat 7, genauer gesagt im Montagefuss 72 des Leitapparats 7, angeordnet
ist. Abweichend von der Darstellung in den Fig. 2 und 4 ist es natürlich in sinngemäss
gleicher Weise auch möglich, dass die axiale Bohrung 13, welche die Hülse 92 aufnimmt,
im Gehäuse 2 vorgesehen ist.
[0067] Das Verbindungselement 9 umfasst ferner das Fixiermittel 91 zum Fixieren des Leitapparats
7 am Gehäuse 2, wobei sich das Fixiermittel 91 in axialer Richtung A durch die Hülse
92 hindurch in das Gehäuse 2 hinein erstreckt. Das Fixiermittel 91 realisiert vorzugsweise
eine Schraubverbindung und besonders bevorzugt eine Dehnschraubverbindung. Dazu ist
das Fixiermittel 91 vorzugsweise eine Schraube oder ein Gewinde- bzw. Schraubbolzen,
speziell bevorzugt eine Dehnschraube oder ein Dehnschraubbolzen, wie er in Fig. 2
dargestellt ist. Der Dehnschraubbolzen 91 greift mit seinem darstellungsgemäss unteren
Ende (Fig. 2) in eine Gewindebohrung 24 im Gehäuse 2 ein, welche mit der axialen Bohrung
13 fluchtet, aber einen kleineren Innendurchmesser aufweist, als die axiale Bohrung
13. Das im Bereich des unteren Endes des Dehnschraubbolzen 91 vorgesehene Gewinde
greift in das Gewinde der Gewindebohrung 24 ein, sodass der Dehnschraubbolzen 91 fest
mit dem Gehäuse 2 verbunden ist.
[0068] Die Hülse 92 weist einen Aussendurchmesser D92 auf, der kleiner ist als der Innendurchmesser
D13 der axialen Bohrung 13, sodass zwischen der Hülse 92 und der die axiale Bohrung
13 begrenzenden Wandung ein ringförmiger Spalt 14 ausgebildet ist, welcher sich in
axialer Richtung A über die gesamte Länge L der axialen Bohrung 13 erstreckt.
[0069] Die Hülse 92 weist in axialer Richtung A eine Länge H auf, die grösser ist, als die
Länge L der axialen Bohrung 13. An ihrem darstellungsgemäss (Fig. 4) oberen axialen
Ende weist die Hülse 92 einen Flansch 93 auf, welcher einen Aussendurchmesser D93
hat, der grösser ist als der Innendurchmesser D13 der axialen Bohrung 13. Mit ihrem
darstellungsgemäss (Fig. 4) unteren axialen Ende stützt sich die Hülse 92 auf dem
Gehäuse 2 ab.
[0070] Wie dies insbesondere in Fig. 4 zu erkennen ist, ist die Länge H der Hülse 92 so
bemessen, dass bezüglich der axialen Richtung A zwischen dem Flansch 93 und dem Leitapparat
7, in welchem die axiale Bohrung 13 vorgesehen ist, ein ringförmiger Axialspalt 15
ausgebildet ist, sodass ein Aufliegen des Flanschs 93 auf dem Leitapparat 7 vermieden
wird.
[0071] Um nun den Leitapparat 7 mit dem Gehäuse 2 zu verbinden, wird der durch die Hülse
92 hindurchgreifende Dehnschraubbolzen 91 in die Gewindebohrung 24 im Gehäuse 2 eingeschraubt.
Sein darstellungsgemäss (Fig. 2) oberes Ende, das ebenfalls mit einem Gewinde versehen
ist, ragt in axialer Richtung A über den Flansch 93 hinaus. Auf dieses Ende wird eine
Mutter 94 geschraubt, welche sich schliesslich auf dem Flansch 93 abstützt. Durch
das Anziehen der Mutter 94 wird der Leitapparat 7 bezüglich der axialen Richtung A
auf dem Gehäuse 2 fixiert. Dabei wird vorzugsweise der Dehnschraubbolzen 91 gespannt.
[0072] Durch das Zusammenwirken der Mehrzahl von Verbindungselementen 9 wird somit der Leitapparat
7 mit dem Gehäuse 2 verbunden, wobei der Leitapparat 7 bezüglich der axialen Richtung
A fixiert ist. Dies geschieht hier durch die vorzugsweise gespannten Dehnschraubbolzen
91 im Zusammenwirken mit der Hülse 92, die sich einerseits auf dem Gehäuse 2 abstützt,
und die andererseits mit ihrem Flansch 93 die Auflagefläche für die Mutter 94 bildet,
mit welcher der Dehnschraubbolzen 91 spannbar ist. In diesem Zustand ist der Leitapparat
7 in axialer Richtung mit einem axial Spiel 15 fixiert. Aufgrund des ringförmigen
Spalts 14 zwischen der Hülse 92 und dem Leitapparat 7 in der axialen Bohrung 13 ist
der Leitapparat 7 bezüglich der radialen Richtung schwimmend gegenüber dem Gehäuse
2 gelagert. Trotz der Fixierung in axialer Richtung A kann nämlich der Leitapparat
7 in radialer Richtung relativ zum Gehäuse 2 bewegt werden. Kommt es nun während des
Betriebs der Pumpe 1 zu einer unterschiedlichen Dehnung des Gehäuses 2 einerseits
und des Leitapparats 7 andererseits, so erlauben die Verbindungselemente 9 aufgrund
des ringförmigen Spalts 14 eine relative Verschiebung zwischen dem Gehäuse 2 und dem
Leitapparat 7.
[0073] Für eine solche relative Verschiebung ist insbesondere auch der Axialspalt 15 vorteilhaft,
welcher zwischen dem Flansch 93 und dem Montagefuss 72 des Leitapparats 7 vorgesehen
ist. Dadurch dass der Flansch 93 keinen direkten körperlichen Kontakt zu dem Montagefuss
72 hat, also nicht auf diesem aufliegt, brauchen bei einer relativen Verschiebung
keine Haft- oder Gleitreibungskräfte überwunden zu werden, welche bei einem Aufliegen
oder Verspannen des Flansches 93 auf bzw. mit dem Montagefuss 72 wirken würden.
[0074] Es ist hierbei also besonders vorteilhaft, dass die Verbindungselementen 9, welche
den Leitapparat 7 bezüglich der axialen Richtung A am Gehäuse 2 fixieren, derart ausgestaltet
sind, dass sie eine radiale Relativbewegung zwischen dem Gehäuse 2 und dem Leitapparat
7 ohne axiale Verspannung ermöglichen.
[0075] Die erfindungsgemässe Lösung, mit welcher thermisch bedingte Dehnungseffekte kompensiert
werden können, eignet sich insbesondere auch für solche Ausgestaltungen, bei denen
das Laufrad 5 und / oder der Leitapparat 7 aus einem anderen Material gefertigt sind
als das Gehäuse 2. Es kann aus technischen Gründen vorteilhaft sein, für das Laufrad
5 und/oder den Leitapparat 7 ein anderes Material zu verwenden als für das Gehäuse
2.
[0076] Das Gehäuse 2 besteht üblicherweise aus einem Stahl oder aus einem Gussmaterial wie
Gusseisen. Für manche Anwendungen ist es dann aber zu bevorzugen, wenn das Laufrad
5 aus einem anderen Material gefertigt wird. Wie bereits erwähnt, wird beispielsweise
mit der Ebullatorpumpe 1 ein in der Regel chemisch sehr aggressives Fluid gefördert,
das zusätzlich noch abrasive Eigenschaften haben kann. Daher kann es wünschenswert
sein, das Laufrad 5 und den Leitapparat 7, die ja von dem Fluid durchströmt werden,
aus einem anderen Material mit höherer Verschleissfestigkeit zu fertigen, welches
dem Belastungskollektiv durch das Fluid besser standhält, und somit eine höhere Lebensdauer
bzw. längere Wartungsintervalle ermöglicht. Dies kann beispielsweise ein Material
mit einer sehr guten Korrosions- bzw. Heisskorrosionsbeständigkeit sein. Besonders
geeignet für das Laufrad 5 und den Leitapparat 7 einer Ebullatorpumpe, aber auch für
andere Hochtemperaturanwendungen, sind die Nickelbasislegierungen, welche unter dem
Handelsnamen Inconel bekannt sind.
[0077] Inconel ist auch deshalb vorteilhaft, weil es sich besonders gut durch Verfahren
zur Oberflächenhärtung, wie beispielsweise Borieren, behandeln lässt. Bei Inconel
reichen die Diffusionsprozesse beim Borieren deutlich tiefer in das Material hinein
als bei anderen Materialien, beispielsweise austenitischem Stahl, sodass sich durch
Borieren von Inconel besonders verschleissfeste Oberflächen generieren lassen.
[0078] Es versteht sich, dass für die spezielle Ausgestaltung des Ausgleichselements 10
selbstverständlich noch zahlreiche andere Varianten möglich sind als die in Fig. 3
dargestellte.
[0079] In Fig. 5 ist beispielsweise eine erste Variante für das Ausgleichselement 10 dargestellt,
bei welcher das Ausgleichselement 10 wiederum ringförmig ausgestaltet ist. Im Unterschied
zu der in Fig. 3 dargestellten Ausgestaltung, weist die in Fig. 5 dargestellte erste
Variante eine Querschnittsfläche auf, welche im Wesentlichen die Form eines Parallelogramms
hat, welches sich mit der ersten Kontaktfläche 101 am Leitapparat 7 abstützt, und
mit der zweiten Kontaktfläche am Gehäuse 2. Dabei kann es vorteilhaft sein, zur Vergrösserung
der Kontaktflächen 101 bzw. 102 die entsprechenden Ecken des Parallelogramms abzuflachen.
[0080] Auch ist es keinesfalls notwendig, dass das Ausgleichselement 10 als vollständiger
Ring ausgestaltet ist. Fig. 6 zeigt ein zweite Variante für das Ausgleichselement
10 in einem Schnitt senkrecht zur axialen Richtung A, wobei die Schnittebene in dem
Ausgleichselement 10 liegt. Bei dieser zweiten Variante umfasst das Ausgleichselement
10 eine Mehrzahl, hier vier, separate Segmente 10a, 10b, 10c, 10d, von denen jedes
zwischen dem Gehäuse 2 und dem Leitapparat 7 angeordnet ist, wobei die Segmente 10a,
10b, 10c, 10d vorzugsweise symmetrisch um die Welle 6 herum angeordnet sind. Jedes
individuelle Segment 10a, 10b, 10c, 10d kann dabei beispielsweise mit einer Querschnittsfläche
ausgestaltet sein, welche der in Fig. 3 oder in Fig. 5 dargestellten entspricht. Selbstverständlich
sind auch noch andere Ausgestaltungen bezüglich der Querschnittsfläche möglich.
1. Zentrifugalpumpe zum Fördern eines Fluids mit einem Gehäuse (2), welches einen Einlass
(3) und einen Auslass (4) für das Fluid aufweist, mit einem in dem Gehäuse (2) angeordneten
Laufrad (5) zur Rotation um eine axiale Richtung (A), mit welchem das Fluid von dem
Einlass (3) zu dem Auslass (4) förderbar ist, mit einer Welle (6) zum Antreiben des
Laufrads (5), welche sich in der axialen Richtung (A) erstreckt, sowie mit einem stationären
Leitapparat (7) zum Führen des Fluids von dem Laufrad (5) zu dem Auslass (4), welcher
Leitapparat (7) mit dem Gehäuse (2) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Gehäuse (2) und dem Leitapparat (7) ein federelastisches Ausgleichselement
(10) vorgesehen ist, welches um die Welle (6) herum angeordnet ist, und mit welchem
der Leitapparat (7) bei einer radialen Relativbewegung zum Gehäuse (2) in einer zentrierten
Position zum Laufrad (5) haltbar ist.
2. Zentrifugalpumpe nach Anspruch 1, wobei das Ausgleichselement (10) ringförmig ausgestaltet
ist.
3. Zentrifugalpumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welcher das Ausgleichselement
(10) eine erste (101) und eine zweite Kontaktfläche (102) umfasst, wobei die erste
Kontaktfläche (101) an dem Leitapparat (7) anliegt und die zweite Kontaktfläche (102)
an dem Gehäuse (2) anliegt, und wobei die erste Kontaktfläche (101) und die zweite
Kontaktfläche (102) bezüglich der axialen Richtung (A) versetzt zueinander angeordnet
sind.
4. Zentrifugalpumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welcher das Ausgleichselement
(10) einen ersten Querschenkel (103) zum Kontaktieren des Leitapparats (7) umfasst,
sowie einen zweiten Querschenkel (104) zum Kontaktieren des Gehäuses (2), wobei der
erste Querschenkel (103) und der zweite Querschenkel (104) durch einen Längsschenkel
(105) verbunden sind, welcher sich in axialer Richtung (A) erstreckt.
5. Zentrifugalpumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einer Mehrzahl von Verbindungselementen
(9), welche den Leitapparat (7) bezüglich der axialen Richtung (A) am Gehäuse (2)
fixieren, wobei jedes Verbindungselement (9) derart ausgestaltet ist, dass es eine
radiale Relativbewegung zwischen dem Gehäuse (2) und dem Leitapparat (7) ermöglicht.
6. Zentrifugalpumpe nach Anspruch 5, wobei jedes Verbindungselement (9) jeweils eine
Hülse (92) umfasst, welche in einer axialen Bohrung (13) im Gehäuse (2) oder im Leitapparat
(7) angeordnet ist, sowie ein Fixiermittel (91) zum Fixieren des Leitapparats (7),
wobei sich das Fixiermittel (91) durch die Hülse (92) hindurch erstreckt, und wobei
die Hülse (92) einen Aussendurchmesser (D92) aufweist, der kleiner ist als der Innendurchmesser
(D13) der axialen Bohrung (13), sodass zwischen der Hülse (92) und der die axiale
Bohrung (13) begrenzenden Wandung ein ringförmiger Spalt (14) ausgebildet ist.
7. Zentrifugalpumpe nach Anspruch 6, bei welcher jede Hülse (92) eine Länge (H) in axialer
Richtung (A) aufweist, die grösser ist als die Länge (L) der axialen Bohrung (13),
in welcher die Hülse (92) angeordnet ist, und wobei jede Hülse (92) an einem ihrer
axialen Enden einen Flansch (93) aufweist, welcher einen Aussendurchmesser (D93) aufweist,
der grösser ist, als der Innendurchmesser (D92) der jeweiligen axialen Bohrung (13),
in welcher die Hülse (92) angeordnet ist.
8. Zentrifugalpumpe nach Anspruch 7, wobei jede Hülse (92) so ausgestaltet ist, dass
bezüglich der axialen Richtung (A) zwischen dem Flansch (93) und dem Gehäuse (2) oder
dem Leitapparat (7), in welchem die jeweilige axiale Bohrung (13) vorgesehen ist,
ein Axialspalt (15) ausgebildet ist, sodass ein Aufliegen des Flansches (93) auf dem
Gehäuse (2) oder auf dem Leitapparat (7) vermieden wird.
9. Zentrifugalpumpe nach einem der vorangehenden Anprüche, bei welcher das Laufrad (5)
und/oder der Leitapparat (7) aus einem anderen Material hergestellt sind als das Gehäuse
(2).
10. Zentrifugalpumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einer Antriebseinheit
(8) zum Antreiben des Laufrads (5), welche mit der Welle (6) verbunden ist, wobei
die Antriebseinheit (8) im Gehäuse (2) angeordnet ist.
11. Zentrifugalpumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Gehäuse (2) als
Druckgehäuse ausgestaltet ist, vorzugsweise für einen Betriebsdruck von mindestens
200 bar.
12. Zentrifugalpumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, ausgestaltet für ein Fluid,
das eine Temperatur von mehr als 400°C aufweist.
13. Zentrifugalpumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welcher eine Antriebseinheit
(8) vorgesehen ist, welche bezüglich der Vertikalen unterhalb des Laufrads (5) angeordnet
ist.
14. Zentrifugalpumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem das Laufrad (5)
als radiales Laufrad (5) ausgestaltet ist.
15. Zentrifugalpumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, ausgestaltet als Kesselkreispumpe,
oder als Ebullatorpumpe für die Zirkulation eines Prozessfluids.