[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung, bestehend aus einer Alarmeinrichtung
und einer Zugangskontrolleinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Da bei höherwertigen Objekten sowohl eine Alarmeinrichtung als auch eine Zugangskontrolleinrichtung
üblich sind, kann es für Benutzer eine lästige Behinderung darstellen, beim Zugangswunsch
sowohl die Scharf-/Unscharfschalteinrichtung der Alarmanlage als auch die Zugangskontrolleinrichtung
über verschiedene Eingabegeräte bedienen zu müssen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitseinrichtung, bestehend
aus einer Alarmeinrichtung und einer Zugangskontrolleinrichtung bedienungsfreundlicher
auszugestalten.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Sicherheitseinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch die Merkmale dieses Anspruchs gelöst.
[0005] Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Zur Scharf-/Unscharfschaltung einer Alarmanlage mit berührungsloser Scharf-/Unscharfschalteinrichtung
verwendet ein berechtigter Benutzer einen Benutzer-Transponder in Form einer Karte
oder eines Schlüsselanhängers, der vor ein Eingabegerät gehalten wird. Bei einem ersten
Vorhalten des Transponders wird vorübergehend eine Statusmeldung ausgegeben, die die
Zustände "unscharf", "scharf", "scharf plus Brand oder Einbruch" anzeigt. Wenn der
Zustand beibehalten werden soll, darf der Transponder innerhalb eines vorgegebenen
Zeitfensters nicht erneut vorgehalten werden. Soll hingegen der Zustand geändert werden,
wird durch erneutes Vorhalten des Transponders innerhalb des festgelegten Zeitfensters
ein Schaltbefehl übergeben. War vorher der Zustand "scharf", bewirkt der Schaltbefehl
das Umschalten in den Zustand "unscharf". War vorher der Zustand "unscharf", erfolgt
zunächst eine Abfrage der Melder der Alarmanlage auf geöffnete Türen oder Fenster
oder anwesende Personen. Werden keine geöffneten Türen oder Fenster oder anwesende
Personen festgestellt, bewirkt der Schaltbefehl das Umschalten in den Zustand "scharf".
Anderenfalls bleibt der Zustand "unscharf". Nach Abschluss eines erfolgreichen oder
erfolglosen Schaltbefehls wird ebenfalls der dann geltende Zustand, also "scharf",
"unscharf" oder weiter "unscharf" vorübergehend angezeigt.
[0007] Mittels eines Programmier-Transponders können außerdem Programmierungen vorgenommen
werden, z. B. die Zulassung weiterer Benutzer-Transponder oder die Löschung bisheriger
Benutzer-Transponder.
[0008] Weitere Anzeige- und Eingabemöglichkeiten sind für die Scharf-/Unscharfschalteinrichtung
üblicherweise nicht vorgesehen und aus Sicherheitsgründen auch nicht zulässig. Um
unzulässige Anzeige- und Eingabemöglichkeiten der Alarmeinrichtung trotz des gemeinsamen
Eingabegeräts der Zugangskontrolleinrichtung und der Alarmeinrichtung auszuschließen,
ist die Scharf-/Unscharfschalteinrichtung der Alarmeinrichtung mit einer Schnittstelle
ausgestattet, die sowohl mit dem Auswerte- und Steuergerät als auch dem Eingabegerät
der Zugangskontrolleinrichtung gekoppelt ist. Durch diese Schnittstelle wird die Scharf-/Unscharfschalteinrichtung
von vordefinierten unzulässigen Ein- und Ausgangssignalen geblockt.
[0009] Vorzugsweise entspricht die Alarmeinrichtung dem aktuellen Regelwerk der VdS Schadenverhütung
GmbH in Deutschland oder in einem anderen Staat dem Regelwerk einer vergleichbaren
Organisation, wobei Ein- und Ausgangssignale der Scharf-/Unscharfschalteinrichtung
auf im Regelwerk festgelegte Statusmeldungen, Schaltbefehle und Programmierbefehle
beschränkt sind und die Scharf-/Unscharfschalteinrichtung durch die Schnittstelle
von anderen Ein- und Ausgangssignalen, die inkompatibel mit denen im Regelwerk festgelegten
Statusmeldungen, Schaltbefehlen und Programmierbefehlen sind, geblockt ist.
[0010] Alarmeinrichtungen zum Schutz vor Brand- und Einbruchsschäden müssen in Deutschland
bei höherwertigen Objekten dem Regelwerk der VdS Schadenverhütung GmbH entsprechen
und von diesem Unternehmen zertifiziert sein, damit bei einem bestehenden Versicherungsschutz
im Schadensfall die zuständige Versicherung vertragsgemäß den finanziellen Schaden
ausgleicht. Das Regelwerk ist sehr umfangreich, damit einerseits eine hohe Zuverlässigkeit
und Sicherheit der Alarmeinrichtung gewährleistet ist und andererseits bei einzelnen
Abweichungen vom Regelwerk die Versicherung eine einfache Möglichkeit hat, sich auf
Leistungsfreiheit zu berufen. Um diesen Fall möglichst auszuschließen, liegt es im
Interesse des Versicherungsnehmers, das Regelwerk unbedingt einzuhalten.
[0011] Die Trennung der Eingabegeräte war in der Vergangenheit erforderlich, um eine mögliche
Verletzung des strengen Regelwerks der VdS Schadenverhütung GmbH nicht zu gefährden.
Zukünftig wird jedoch eine Kombination von Alarmeinrichtungen mit z. B. Zugangskontrolleinrichtungen
in Aussicht gestellt, wenn die Alarmeinrichtung weiterhin kompatibel mit dem Regelwerk
der VdS Schadenverhütung GmbH ist.
[0012] Die Entkopplungs- oder Blockfunktion der Schnittstelle bewirkt, dass weiterhin nur
die zugelassenen Zustände und Befehle von der Scharf-/Unscharfschalteinrichtung verarbeitet
werden können, wie sie auch vor der Kombination mit Teilen der Zugangskontrolleinrichtung
nur verarbeitet werden konnten. Eine störende Beeinflussung der Alarmanlage durch
die Kombination mit der Zugangskontrolleinrichtung wird so ausgeschlossen und die
Einhaltung des Regelwerks der VdS Schadenverhütung GmbH, sofern diese vorher gegeben
war, auch weiterhin sichergestellt.
[0013] Dafür kann jedoch auf die zweifache Ausführung des Eingabegeräts verzichtet werden
und dasselbe Eingabegerät sowohl für die Bedienung der Scharf-/Unscharfschalteinrichtung
als auch der Zugangskontrolleinrichtung benutzt werden. Entsprechende Statusmeldungen
oder Befehle, die zwischen dem Eingabegerät und dem Auswerte- und Steuergerät der
Zugangskontrolleinrichtung ausgetauscht werden, werden von der Schnittstelle nach
Art einer Weiche lediglich durchgeschleift aber nicht an die Scharf-/Unscharfschalteinrichtung
der Alarmeinrichtung weitergegeben. Dazu kann die Schnittstelle eine Logikschaltung
oder einen Rechner umfassen, der die eintreffenden Daten auf Muster prüft und nur
bei Erfüllung festgelegter Kriterien eine Weitergabe zur Scharf-/Unscharfschalteinrichtung
oder einen Empfang von dieser ermöglicht.
[0014] Mittels des Auswerte- und Steuergeräts der Zugangskontrolleinrichtung kann eine Prüfung
auf eine gültige Zugangsberechtigung vorgenommen werden und nur bei gültiger Zugangsberechtigung
werden Schaltbefehle über die Schnittstelle zur Scharf-/Unscharfschalteinrichtung
der Alarmeinrichtung übertragen.
[0015] Dadurch kann auf eine eigenständige Prüfung der Alarmeinrichtung auf Berechtigungen
zur Scharf-/Unscharfschaltung verzichtet werden. Ist keine Zugangsberechtigung für
die Zugangskontrolleinrichtung vorhanden, besteht auch kein Zugriff auf die Alarmeinrichtung.
Es wird so verhindert, dass ein Benutzer, der zwar keine Zugangsberechtigung hat,
trotzdem die Alarmeinrichtung scharf-/unscharf schalten kann.
[0016] Gemäß einer Weiterbildung können weitere Geräte der Zugangskontrolleinrichtung direkt
oder über einen Datenbus mit der Schnittstelle verbunden sein.
[0017] Hierbei kann es sich um Speicher, weitere Eingabegeräte, Melder, weitere Zugangskontrolleinrichtungen,
Rechner oder Schnittstellen handeln, die über einen gemeinsamen Datenbus oder ein
gemeinsames Kommunikationsnetz mit der vorgenannten Zugangskontrolleinrichtung verbunden
oder gekoppelt sind. Zwischen diesen Geräten ist eine ungehinderte Kommunikation möglich,
ohne dass dadurch die Alarmeinrichtung beeinflusst werden kann.
[0018] Weiterhin können Ein- und Ausgangssignale der weiteren Geräte der Zugangskontrolleinrichtung,
die identisch mit im Regelwerk der VdS Schadensverhütung GmbH festgelegten Statusmeldungen,
Schaltbefehlen und Programmierbefehlen sind, mittels der Schnittstelle von und zur
Scharf-/Unscharfschalteinrichtung durchlässig sein.
[0019] Bei den Ausgangssignalen kann es sich um Statusmeldungen handeln, wie Einbruch oder
Brand, welche auf diese Weise umfassender ausgewertet werden können. Bei den Eingangssignalen
kann es sich um Programmierbefehle handeln, mit denen neue Benutzer-Transponder zugefügt
oder bisherige Benutzer Transponder gelöscht werden können. Es ist in diesem Fall
einfacher möglich, eine Vielzahl solcher Programmierbefehle zentral von einem Rechner
gesteuert vorzunehmen, als jedes Mal umständlich dies mittels eines Programmier-Transponders
am Eingabegerät durchführen zu müssen. Da die Durchlässigkeit der Schnittstelle zur
Scharf-/Unscharfschalteinrichtung aber nur auf solche Eingangs- und Ausgangssignale
beschränkt ist, die mit der Alarmeinrichtung kompatibel sind, wird im Übrigen die
Sicherheit der Alarmeinrichtung gegen Sabotage und Hackerangriffe der Scharf-/Unscharfschalteinrichtung
nicht beeinträchtigt.
[0020] Bei einer Weiterbildung sind in einem Speicher eines übergeordneten Steuergeräts
aktuelle Zugangsdaten, bestehend aus Identifikationsdaten und Berechtigungsdaten für
Zugangsorte und Zugangszeiten gespeichert und mittels eines Ein-/Ausgabegeräts einer
über ein Netzwerk online verbundenen Zugangskontrolleinrichtung werden in festgelegten
Zeitabständen aktuelle Zeitmarken oder Zeitstempel, die ein aktuelles Zeitfenster
mit einer Verfallszeit umfassen und bedarfsweise aktuelle Zugangsdaten auf Benutzer-Transponder
geschrieben, während diese zur Scharf-/Unscharfschaltung und zum Zwecke eines Zugangsbegehrens
mit dem Ein-/Ausgabegerät gekoppelt sind. Bei der Zeitmarke oder dem Zeitstempel,
die ein aktuelles Zeitfenster mit einer Verfallszeit umfassen, handelt es sich um
Daten, die die zeitliche Gültigkeit des Benutzer-Transponders angeben. Diese Gültigkeit
kann auf einige Minuten, Stunden oder einen oder mehrere Tage beschränkt sein. Der
Benutzer-Transponder ist dann nur in dem durch die Zeitmarke oder den Zeitstempel
festgelegten Zeitfenster gültig und damit automatisch zu anderen Zeiten ungültig.
[0021] Hierdurch ist es möglich, anstelle einer Aktualisierung der Zugangsdaten und ihrer
zeitlichen Gültigkeit in sämtlichen Alarmeinrichtungen und Zugangskontrolleinrichtungen,
die gemeinsam verwaltet werden, diese Angaben auf den Benutzer-Transpondern selbst
zu speichern. Geänderte Zugangsdaten können so in einem einzigen Aktualisierungsvorgang
gespeichert werden und gelten dann automatisch bei sämtlichen der gemeinsamen Verwaltung
zugeordneten Alarmeinrichtungen und Zugangskontrolleinrichtungen. Benutzer-Transponder
mit veralteten Zeitmarken oder Zeitstempeln verlieren automatisch ihre Gültigkeit,
ohne dass die Alarmeinrichtungen und Zugangskontrolleinrichtungen gezielt aktualisiert
werden müssen. Dadurch können sowohl verlorene, entwendete oder als ungültig erklärte
Benutzer-Transponder von missbräuchlicher Benutzung ausgeschlossen werden.
[0022] Mittels der Scharf-/Unscharfschalteinrichtungen der Alarmanlage oder weiterer zur
gemeinsamen Verwaltung gehörender online oder offline zugeordneter Alarmanlagen und/oder
dem Auswerte- und Steuergerät der Zugangskontrolleinrichtung oder weiterer zur gemeinsamen
verwaltungsgehörender online oder offline zugeordneter Zugangskontrolleinrichtungen
können bei jedem Lesevorgang der Benutzer-Transponder durch ein zugeordnetes Ein-/Ausgabegerät
die Gültigkeit der Zugangsdaten anhand der vom Benutzer-Transponder gelesenen Zeitmarken
überprüft werden und nur bei Gültigkeit Schaltvorgänge und/oder Zugangsfreigaben erteilt
werden.
[0023] Durch die Prüfung der Zeitmarken oder Zeitstempel auf den Benutzer-Transpondern können
gültige Benutzer-Transponder von sämtlichen dem Netzwerk zugeordneten Alarmeinrichtungen
und Zugangskontrolleinrichtungen akzeptiert werden, gleichgültig, ob sie online oder
offline sind.
[0024] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, das in
der Zeichnung dargestellt ist. Darin zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild einer Sicherheitseinrichtung, bestehend aus online und offline
geschalteten Alarmeinrichtungen und Zugangskontrolleinrichtungen sowie einem übergeordneten
Steuergerät,
- Fig. 2
- ein weiteres Blockschaltbild mit einer Sicherheitseinrichtung bestehend ausschließlich
aus einer online geschalteten Alarmeinrichtung und einer Zugangskontrolleinrichtung
sowie einem Steuergerät.
[0025] Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild einer Sicherheitseinrichtung, bestehend aus einer
Alarmeinrichtung und einer Zugangskontrolleinrichtung mit einem übergeordneten Steuergerät,
dem auch weitere online- oder offlinegeschaltete Sicherheitseinrichtungen zugeordnet
sind.
[0026] Die Alarmeinrichtung umfasst eine Alarmanlage 10 mit mehreren Meldern 12, einer Scharf-/Unscharfschalteinrichtung
14, einem Blockschloss 16 und einem Ein-/Ausgabegerät 20, das gemeinsam auch zur Zugangskontrolleinrichtung
gehört. Die Zugangskontrolleinrichtung umfasst weiter ein Auswerte- und Steuergerät
32, ein Türfreigabegerät 24 und einen Türsensor 26. Das gemeinsame Ein-/Ausgabegerät
20 ist über eine Schnittstelle 18 mit der Scharf-/Unscharfschalteinrichtung 14 verbunden.
Auch das Auswerte und Steuergerät 32 der Zugangskontrolleinrichtung sowie ein übergeordnetes
Steuergerät 30 sind ebenfalls mit der Schnittstelle 18 verbunden und zwar über einen
gemeinsamen Datenbus 28 oder Netzwerk. Dem übergeordneten Steuergerät 30 können gemeinsam
verwaltete weitere Alarmeinrichtungen und Zugangskontrolleinrichtungen online oder
offline zugeordnet sein.
[0027] Über das gemeinsame Ein-/Ausgabegerät 20 können Statusmeldungen der Alarmeinrichtung
empfangen und Schaltbefehl zur Scharf-/Unscharfschalteinrichtung 14 übermittelt werden.
Außerdem können über dasselbe Ein-/Ausgabegerät 20 Zugangsbegehren an die Zugangskontrolleinrichtung
übermittelt werden und aktuelle Zugangsdaten empfangen und zusammen mit einer Zeitmarke
oder einem Zeitstempel auf einen Benutzer-Transponder geschrieben und dort gespeichert
werden. Dazu kann ein gemeinsamer Benutzer-Transponder verwendet werden, der vor ein
Schreib-/Lesegerät 34 im Ein-/Ausgabegerät 20 gehalten wird. Statusmeldungen der Alarmeinrichtung
und der Zugangskontrolleinrichtung werden über Signalgeber 36 angezeigt. Eine Vorauswahl
gewünschter Schaltbefehle wird mittels Tasten 38 getroffen. Durch eine solche Vorauswahl
können Schaltbefehle einfacher durch einmaliges Vorhalten des Transponders an das
Schreib-/Lesegerät 34 erteilt werden. Programmierbefehle lassen sich anstelle eines
Programmier-Transponders einfacher mittels des Rechners 30 eingeben.
[0028] Bei der bisher üblichen Bedienung der Sicherheitseinrichtung, bei der die Alarmeinrichtung
und die Zugangskontrolleinrichtung vollkommen separat vorhanden waren, musste ein
früh am Objekt eintreffender Benutzer zunächst einen Benutzer-Transponder einmal kurz
vor das Lesegerät des Eingabegerät halten und die Statusmeldung abwarten. Es wäre
ja möglich, dass die Alarmanlage noch "scharf" geschaltet war und ein sofortiger Zugang
verhindert würde.
[0029] Angenommen, die Alarmanlage wäre noch "scharf" geschaltet, hätte der Benutzer durch
erneutes Vorhalten des Benutzer-Transponders vor das Lesegerät der Scharf-/Unscharfschalteinrichtung
14 den Befehl zur Unscharfschaltung erteilen müssen. Nach Öffnen des Blockschlosses
16 und Abwarten der Statusmeldung "unscharf" hätte der Benutzer dann über ein getrenntes
Eingabegerät für die Zugangskontrolleinrichtung ein Zugangsbegehren eingeben müssen,
ehe nach positiver Prüfung endlich der Zugang durch Betätigen des Türfreigabegeräts
24 möglich würde.
[0030] Wäre die Alarmanlage bereits "unscharf" geschaltet gewesen, dürfte der Benutzer den
Benutzer-Transponder nicht noch ein zweites Mal vor das Lesegerät halten, da in dem
Falle die Anlage eventuell wieder "scharf" geschaltet worden wäre. Es sei denn, einer
der Melder 12 hätte ein offenes Fenster oder eine offene Tür oder eine anwesende Person
ermittelt und zusammen mit der Meldung dieses Ereignisses als Status die Scharfschaltung
verhindert.
[0031] Ist das zweimalige Vorhalten des Benutzer-Transponders versehentlich aus Routine
erfolgt, so wird der Zugang nochmals verzögert, da die Scharfschaltung der Alarmeinrichtung
erst wieder rückgängig gemacht werden muss.
[0032] Die neuerungsgemäße Sicherheitseinrichtung vereinigt nicht nur das Eingabegerät sowohl
für die Alarmeinrichtung als auch für die Zugangseinrichtung in Verbindung mit der
Schnittstelle 18, sondern vereinfacht dessen Bedienung. Zusätzlich wird durch eine
Schreibfunktion auch das Beschreiben der Benutzer-Transponder mit aktuellen Zugangsdaten
aus Identifikationsdaten und Berechtigungsdaten und ergänzenden Zeitmarken oder Zeitstempel
ermöglicht.
[0033] Berechtigungsdaten beinhalten Zugangsorte und Zugangszeiten, die generell für einen
Benutzer-Transponder gelten, es also erlauben, einem Benutzer mittels seines Benutzer-Transponders
den Zugang zu ausgewählten Orten und zu ausgewählten Zeiten zu ermöglichen, sofern
als weitere Voraussetzung der Benutzer-Transponder noch gültig ist. Zeitmarken oder
Zeitstempel umfassen ein aktuelles Zeitfenster mit einer Verfallszeit und bilden die
weitere Voraussetzung für die Gültigkeit des Benutzer-Transponders. Sie können Zeitfenster
von mehreren Minuten, Stunden oder einem Tag oder mehreren Tagen umfassen und müssen
nach Ablauf der Verfallszeit des Zeitfensters wieder erneuert werden, wenn der Benutzer-Transponder
mit seinen sonstigen Zugangsdaten weiterhin Gültigkeit erhalten soll. Dazu muss der
Benutzer-Transponder zu Beginn eines neuen Zeitfensters, in der Regel also bei einem
mit einem Kalendertag übereinstimmenden Zeitfenster morgens zunächst ein Ein-/Ausgabegerät
20 aufsuchen, das mit einem Auswerte- und Steuergerät 32 verbunden ist und Schreibbefehle
über das Ein-/Ausgabegerät 20 ausführen kann. Dieses Ein-/Ausgabegerät 20 muss online
mit dem übergeordneten Steuergerät 30 verbunden sein, denn von diesem Steuergerät
30 werden sämtliche Zugangsberechtigungen verwaltet und neue Zeitmarken oder Zeitstempel
erteilt. Vorzugsweise befindet sich ein solches Ein-/Ausgabegerät 20 an einem Grundstück-
oder Gebäudeeingang, den ein Benutzer als erstes passieren muss, ehe er weitere gesicherte
Bereiche oder Räume aufsuchen kann. Diese Bereiche oder Räume können durch weitere
Alarmeinrichtungen und Zugangskontrolleinrichtungen geschützt sein und ebenfalls die
Bedienung eines Ein-/Ausgabegeräts erfordern. In Fig. 1 sind solche weiteren abgesetzten
Sicherheitseinrichtungen 40 vorhanden und dargestellt.
[0034] Bei jedem Vorhalten eines Benutzer-Transponders an das Schreib-/Lesegerät 34 eines
Ein-/Ausgabegeräts 20 wird zuerst mittels des jeweiligen Auswerte- und Steuergeräts
32 die zeitliche Gültigkeit der Zeitmarke oder des Zeitstempel auf dem Benutzer-Transponder
überprüft und bei zeitlichem Ablauf gegebenenfalls aktualisiert, wenn das Auswerte-
und Steuergerät 32 online mit dem übergeordneten Steuergerät 30 verbunden ist und
das Steuergerät 30 die Aktualisierung der Zeitmarke oder des Zeitstempel autorisiert.
Besteht keine online-Verbindung zum übergeordneten Steuergerät 30, so kann nur eine
Überprüfung der zeitlichen Gültigkeit der Zeitmarke oder das Zeitstempels, aber keine
Aktualisierung vorgenommen werden. Sofern die Zeitmarke oder der Zeitstempel aber
bereits aktualisiert wurden und gültig sind, kann der Benutzer-Transponder im Rahmen
seiner Berechtigungen eingesetzt werden.
[0035] Ehe ein Zugriff über die Schnittstelle 18 auf die Scharf-/Unscharfschalteinrichtung
14 der Alarmanlage 10 erfolgen kann, wird stets zuerst geprüft, ob gültige Zugangsdaten,
also gültige Identifikationsdaten und Berechtigungsdaten für Zugangsorte und Zugangszeiten
vorhanden sind und ob das durch die Zeitmarke oder den Zeitstempel festgelegte Zeitfenster
noch gültig oder bereits verfallen ist. Nur wenn sämtliche Merkmale noch gültig sind,
wird nachfolgend ein Zugriff über die Schnittstelle 18 auf die Scharf-/Unscharfschalteinrichtung
14 der Alarmanlage 10 erlaubt. Nachfolgend wird davon ausgegangen, dass der Benutzer-Transponder
gültige Zugangsdaten und eine gültige Zeitmarke oder einen gültigen Zeitstempel trägt.
[0036] Zur Vorauswahl von Befehlen sind Tasten 38 und zur Anzeige von Meldungen sind Signalgeber
36 am Ein-/Ausgabegerät 20 angeordnet. Mittels einer der Tasten 38 kann eine Vorauswahl
in Form von "Kommen" oder "Gehen" getroffen werden und anschließend durch einmaliges
Vorhalten des Benutzer-Transponders an das Schreib-/Lesegerät 34 die komplette Befehlsabfolge
veranlasst werden. Bei der Vorauswahl "Kommen" und Vorhalten des Benutzer-Transponders
wird zuerst über die Schnittstelle 18 die Scharf-/Unscharfschalteinrichtung 14 nach
dem Status befragt, im Falle des Status "scharf" wird der Schaltbefehl "unscharf"
erteilt und nach Öffnen des Blockschlosses 16 oder im Falle des bereits vorhandenen
Status "unscharf" über die Schnittstelle 18 das Auswerte- und Steuergerät 32 mit der
Prüfung des Zugangsbegehrens und bei positivem Prüfungsergebnis mit der Aktivierung
des Türfreigabegeräts 24 beauftragt.
[0037] Bei der Vorauswahl "Gehen" und anschließendem einmaligen Vorhalten des Benutzer-Transponders
an das Schreib-/Lesegerät 34 wird über einen Türsensor 26 der Schließzustand der Zugangstür
durch das Auswerte und Steuergerät 32 verifiziert und bei geschlossenem Zustand die
Scharf-/Unscharfschalteinrichtung 14 angewiesen, die Alarmanlage 10 in den Zustand
"scharf" zu schalten. Nach Abfrage des Zustands der Melder 12 und Feststellung, dass
alle Fenster und Türen geschlossen sind und sich keine Person mehr in den zu schützenden
Räumen aufhält, wird die Alarmanlage 10 "scharf" geschaltet, ohne dass der Benutzer
noch weitere Aktionen vornehmen muss. Anderenfalls wird über einen der Signalgeber
36 angezeigt, dass die Alarmanlage 10 nicht "scharf" geschaltet werden kann und einen
Eingriff durch den Benutzer erforderlich macht.
[0038] Die Schnittstelle 18 umfasst eine Logikschaltung oder einen Rechner, der Ein- und
Ausgangssignale oder Signalfolgen oder Datenwörter auf Zulässigkeit oder Unzulässigkeit
hinsichtlich von im Regelwerk der VdS Schadenverhütung GmbH festgelegten Statusmeldungen,
Schaltbefehlen und Programmierbefehlen überwacht, zulässige Ein- und Ausgangssignale
oder Signalfolgen oder Datenwörter von und zur Scharf-/Unscharfschalteinrichtung 14
zulässt und unzulässige sperrt und auf diese Weise die Scharf-/Unscharfschalteinrichtung
14 für unzulässige Ein- und Ausgangssignale oder Signalfolgen oder Datenwörter von
der Zugangskontrolleinrichtung und dem übergeordneten Steuergerät 30 sowie vom Ein-/Ausgabegerät
20 entkoppelt. Damit erfüllt die Alarmeinrichtung trotz der Verbindung mit der Zugangskontrolleinrichtung
dieselben Anforderungen und Eigenschaften, die sie auch als eigenständige autarke
Alarmeinrichtung gehabt hätte.
[0039] Alle anderen Ein- und Ausgangssignale oder Signalfolgen oder Datenwörter die zwischen
Teilen der Zugangskontrolleinrichtung und/oder Peripheriegeräten und/oder dem Ein-/Ausgabegerät
20 ausgetauscht werden, werden hingegen unbehindert durchgeschleift.
[0040] Bei der Darstellung in Fig. 2 entspricht die Sicherheitseinrichtung weitgehend derjenigen
aus Fig. 1, allerdings ist sie in Bezug zum Steuergerät 30 aus Fig. 1 stets online
geschaltet. Das Auswerte- und Steuergerät 22 erhält stets aktualisierte Zugangsdaten
vom Steuergerät 30, so dass Benutzer-Transponder keine Zeitmarke oder Zeitstempel
benötigen.
1. Sicherheitseinrichtung, bestehend aus einer Alarmeinrichtung und einer Zugangskontrolleinrichtung,
wobei die Alarmeinrichtung eine Alarmanlage, eine Scharf-/Unscharfschalteinrichtung,
ein Eingabegerät, wenigstens einen vom Eingabegerät lesbaren Benutzertransponder und
ein Blockschloss umfasst und die Zugangskontrolleinrichtung ein Auswerte- und Steuergerät,
ein Türentriegelungsgerät, ein Eingabegerät oder Ein-/Ausgabegerät und wenigstens
einen vom Eingabegerät lesbaren oder vom Ein-/Ausgabegerät lesbaren und beschreibbaren
Benutzertransponder umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Scharf-/Unscharfschalteinrichtung der Alarmeinrichtung eine Schnittstelle umfasst,
die sowohl mit dem Auswerte- und Steuergerät als auch dem Eingabegerät der Zugangskontrolleinrichtung
gekoppelt ist, dass das Eingabegerät oder Ein-/Ausgabegerät der Zugangskontrolleinrichtung
mit dem Eingabegerät der Alarmeinrichtung vereint ist, aber die Scharf-/Unscharfschalteinrichtung
durch die Schnittstelle von vordefinierten unzulässigen Ein- und Ausgangssignalen
entkoppelt ist und dass der wenigstens eine Benutzertransponder einen Speicher umfasst,
in dem Zugangsdaten der Alarmeinrichtung und der Zugangskontrolleinrichtung gespeichert
sind.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Alarmeinrichtung dem aktuellen Regelwerk der VdS Schadenverhütung GmbH in Deutschland
oder in einem anderen Staat dem Regelwerk einer vergleichbaren Organisation entspricht,
dass Ein- und Ausgangssignale der Scharf-/Unscharfschalteinrichtung auf im Regelwerk
festgelegte Statusmeldungen, Schaltbefehle und Programmierbefehle beschränkt sind
und dass die Scharf-/Unscharfschalteinrichtung durch die Schnittstelle von anderen
Ein- und Ausgangssignalen, die inkompatibel mit denen im Regelwerk festgelegten Statusmeldungen,
Schaltbefehlen und Programmierbefehlen sind, geblockt ist.
3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Auswerte- und Steuergeräts der Zugangskontrolleinrichtung eine Prüfung
auf eine gültige Zugangsberechtigung vorgenommen wird und nur bei gültiger Zugangsberechtigung
Schaltbefehle über die Schnittstelle zur Scharf-/Unscharfschalteinrichtung der Alarmeinrichtung
übertragen werden.
4. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass weitere Geräte der Zugangskontrolleinrichtung direkt oder über einen Datenbus mit
der Schnittstelle verbunden sind.
5. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Ein- und Ausgangssignale der weiteren Geräte der Zugangskontrolleinrichtung, die
identisch oder kompatibel mit im Regelwerk der VdS Schadensverhütung GmbH in Deutschland
oder in einem anderen Staat dem Regelwerk einer vergleichbaren Organisation festgelegten
Statusmeldungen, Schaltbefehlen und Programmierbefehlen sind, mittels der Schnittstelle
von und zur Scharf-/Unscharfschalteinrichtung durchlässig sind.
6. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Speicher eines übergeordneten Steuergeräts aktuelle Zugangsdaten, bestehend
aus Identifikationsdaten und Berechtigungsdaten für Zugangsorte und Zugangszeiten
gespeichert sind und mittels eines Ein-/Ausgabegeräts einer über ein Netzwerk online
verbundenen Zugangskontrolleinrichtung in festgelegten Zeitabständen Zeitmarken oder
Zeitstempel, die ein aktuelles Zeitfenster mit einer Verfallszeit umfassen, und bedarfsweise
aktuelle Zugangsdaten auf Benutzertransponder geschrieben werden, während diese zur
Scharf-/Unscharfschaltung und zum Zwecke eines Zugangsbegehrens mit dem Ein-/Ausgabegerät
gekoppelt sind.
7. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Scharf-/Unscharfschalteinrichtungen der Alarmanlage oder weiterer zu
einer gemeinsamen Verwaltung gehörender online oder offline zugeordneter Alarmanlagen
und/oder dem Auswerte- und Steuergerät der Zugangskontrolleinrichtung oder weiterer
zur gemeinsamen Verwaltung gehörender online oder offline zugeordneter Zugangskontrolleinrichtungen
bei jedem Lesevorgang der Benutzer-Transponder durch ein zugeordnetes Ein-/Ausgabegerät
die Gültigkeit der Zugangsdaten anhand der vom Benutzer-Transponder gelesenen Zeitmarken
oder Zeitstempel überprüft werden und nur bei Gültigkeit Schaltvorgänge und/oder Zugangsfreigaben
erteilt werden.