[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektronisches Zutrittskontrollsystem für
ein Gebäude mit mehreren entfernt zueinander liegenden Zutrittskontrollstellen, insbesondere
Türen, wobei den Zutrittskontrollstellen batteriebetriebene elektronische Zutrittskontrollkomponenten,
insbesondere Türöffnungskomponenten, zugeordnet sind. Das Zutrittskontrollsystem umfasst
ein Funknetzwerk mit mehreren Netzknoten, wobei wenigstens ein Netzknoten durch eine
batteriebetriebene Zutrittskontrollkomponente mit einer Kommunikationseinrichtung
und einer Steuerungseinrichtung gebildet ist. Zutrittskontrollstellen können allgemein
auch Tore, Schranken, Vereinzelungsanlagen oder dergleichen sein, wobei eine zugeordnete
Zutrittskontrollkomponente einen elektronischen Aktor, insbesondere einen elektronischen
Schließzylinder, umfassen kann, der z.B. mit einem Verriegelungsmechanismus der Zutrittskontrollstelle
zusammenwirkt. Die Zutrittskontrollkomponente kann aber auch einen elektronischen
Wandleser oder dergleichen umfassen.
[0002] Batteriebetriebene Zutrittskontrollkomponenten, wie z.B. ein elektronischer Schließzylinder,
besitzen den Vorteil, dass auf einen aufwändigen kabelgebundenen Anschluss dieser
Zutrittskontrollkomponenten an eine Netzspannung verzichtet werden kann. Andererseits
ergeben sich erhöhte Anforderungen an einen möglichst geringen Energieverbrauch der
Zutrittskontrollkomponente, sodass ein Batteriewechsel nicht unnötig häufig vorgenommen
werden muss. Ein Batteriewechsel stellt besonders bei Zutrittskontrollkomponenten
ein Problem dar, einerseits weil dieser oftmals nur von speziell qualifizierten Personen
durchgeführt werden kann, andererseits weil der Batteriewechsel stets rechtzeitig
durchgeführt werden muss, um eine Fehlfunktion der Zutrittskontrollkomponente zu vermeiden.
In der Praxis gestaltet sich der rechtzeitige Batteriewechsel gerade bei größeren
Gebäuden, z.B. öffentlichen Verwaltungsgebäuden oder Firmengebäuden, mit vielen batteriebetriebenen
Zutrittskontrollkomponenten schwierig, da zuständiges Personal nicht jederzeit vor
Ort sein kann, um notwendige Batteriewechsel rechtzeitig durchzuführen. Hierdurch
besteht das Risiko, dass einzelne Zutrittskontrollkomponenten ausfallen und die betreffenden
Türen über einen längeren Zeitraum nicht benutzt werden können, was zu signifikanten
Beeinträchtigungen des Betriebsablaufs führen kann.
[0003] Um die Notwendigkeit von Batteriewechseln zu reduzieren, kann eine batteriebetriebene
Zutrittskontrollkomponente in einem Ruhezustand betrieben werden, in dem die Zutrittskontrollkomponente
einen verringerten Energieverbrauch aufweist und auf eventuelle Steuerbefehle wartet.
Die Verringerung des Energieverbrauchs kann im Wesentlichen dadurch erzielt werden,
dass die betreffende Kommunikationseinrichtung lediglich zeitweise, d.h. nicht dauerhaft
aktiviert ist. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die Zutrittskontrollkomponente
nur zeitweise, d.h. während des aktiven Zustands, einen sogenannten Aufweckbefehl
empfangen kann, durch den die Zutrittskontrollkomponente für einen regulären Betrieb
eingestellt wird ("Wake-On-Radio"-Verfahren). Beispielsweise wird die Kommunikationseinrichtung
der Zutrittskontrollkomponente in regelmäßigen Horchintervallen aktiviert, um zu prüfen,
ob auf der in Europa gültigen Kommunikationsfrequenz von 868 MHz ein Aufweckbefehl
(Burst von ca. 1 Sekunde Dauer) eines in Reichweite angeordneten Netzknotens empfangen
wird, wobei zutreffendenfalls die Zutrittskontrollkomponente vollständig aufgeweckt,
d.h. aktiviert wird. Ein Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, dass sich durch die
Zeitintervalle, in denen die Zutrittskontrollkomponente keinen Aufweckbefehl empfangen
kann (d.h. inaktiv ist), entsprechend längere Reaktionszeiten (so genannte Latenzzeiten)
ergeben, bis die Zutrittskontrollkomponente aktiviert ist und einen Steuerbefehl umsetzen
kann. Falls das Horchintervall, d.h. der inaktive Zeitraum zwischen zwei aktiven Phasen,
relativ lange gewählt wird, verringert sich zwar der Energieverbrauch, jedoch verlängert
sich die Reaktionszeit entsprechend (und umgekehrt). Ein weiterer Problemfaktor liegt
in der bei dem Wake-On-Radio-Verfahren erforderlichen relativ langen Signalsequenz
für den Aufweckbefehl. Die effiziente Nutzung des betreffenden Funkkanals wird hierdurch
unerwünscht stark eingeschränkt.
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein elektronisches Zutrittskontrollsystem der
eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die batteriebetriebenen Zutrittskontrollkomponenten
sowohl einen geringen Energieverbrauch als auch eine kurze Reaktionszeit aufweisen.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch ein elektronisches Zutrittskontrollsystem mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, dass die Steuerungseinrichtung des jeweiligen
Netzknotens dazu angepasst ist, die Zutrittskontrollkomponente wahlweise in einem
Vollbetriebsmodus zu betreiben oder in einen Bereitschaftsbetriebsmodus zu versetzen,
wobei die Kommunikationseinrichtung einen ersten Signalzweig mit einem Sende- und
Empfangsmodul sowie einen zweiten Signalzweig mit einem Empfangsmodul aufweist, wobei
der erste Signalzweig auf eine erste Modulationsfrequenz und der zweite Signalzweig
auf eine zweite Modulationsfrequenz ausgelegt ist, welche geringer ist als die erste
Modulationsfrequenz. In dem Vollbetriebsmodus ist die Kommunikationseinrichtung dazu
angepasst, ein Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignal mit der ersten Modulationsfrequenz
drahtlos über den ersten Signalzweig zu empfangen und/oder zu senden, wobei die Steuerungseinrichtung
aktiviert ist. In dem Bereitschaftsbetriebsmodus ist die Kommunikationseinrichtung
dazu angepasst, ein Netzknoten-Aktivierungssignal mit der zweiten Modulationsfrequenz
drahtlos über den zweiten Signalzweig zu empfangen, wobei der erste Signalzweig und
die Steuerungseinrichtung deaktiviert sind.
[0006] Die Kommunikationseinrichtung zeichnet sich durch zwei separate Signalzweige aus,
die auf unterschiedliche Frequenzen ausgelegt sind. Je geringer die Frequenz ist,
desto geringer kann der Energieverbrauch des betreffenden Netzknotens sein, da z.B.
ein zum Betreiben des Signalzweigs notwendiger Oszillator einen zur Frequenz proportionalen
Energieverbrauch aufweist. Der erste Signalzweig ist beispielsweise auf eine standardisierte
Funkfrequenz, insbesondere 868 MHz, ausgelegt. Auf dieser Kommunikationsfrequenz werden
im Vollbetriebsmodus Zutrittskontroll-Kommunikationssignale zwischen Netzknoten übertragen,
wobei die Kommunikation vorzugsweise bidirektional ist. Der zweite Signalzweig ist
auf einen Empfang auf einer geringeren Funkfrequenz, insbesondere 15 kHz, ausgelegt,
wodurch der entsprechende Energieverbrauch deutlich reduziert werden kann. Der zweite
Signalzweig ist in dem Bereitschaftsbetriebsmodus aktiviert und dazu angepasst, das
Netzknoten-Aktivierungssignal zu empfangen. Aufgrund des geringeren Energieverbrauchs
des zweiten Signalzweigs, kann der Signalzweig in relativ kurzen Horchintervallen
oder sogar dauerhaft betrieben werden, ohne dass dies zu einem signifikanten Mehrverbrauch
von Energie führt. Die Reaktionszeit der Zutrittskontrollkomponente kann somit trotz
eines geringen Energieverbrauchs sehr kurz sein, sodass die Zutrittskontrollkomponente
bei einem Benutzer einen hochwertigen Qualitätseindruck hervorruft. In dem Bereitschaftsbetriebsmodus
ist zusätzlich zu dem ersten Signalzweig auch die Steuerungseinrichtung deaktiviert,
wodurch der Energieverbrauch noch weiter reduziert ist.
[0007] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen sowie
der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
[0008] Die einer jeweiligen Zutrittskontrollstelle zugeordnete Zutrittskontrollkomponente
des Zutrittskontrollsystems kann beispielsweise einen elektronischen Schließzylinder,
einen elektronischen Türbeschlag, einen elektronischen Wandleser oder dergleichen
umfassen. Hierbei handelt es sich elektronische Komponenten eines Zutrittskontrollsystems,
für die ein Batteriebetrieb besonders vorteilhaft sein kann und deshalb eine Verringerung
des Energieverbrauchs wichtig ist. Ferner kann wenigstens einer der mehreren Netzknoten
des Netzwerks eine Komponente einer Einbruchmeldeanlage umfassen oder durch eine zentrale
Steuerungskomponente des Netzwerks gebildet sein.
[0009] Das Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignal kann z.B. einen für die Zutrittskontrollkomponente
bestimmten Steuerbefehl, einen von der Zutrittskontrollkomponente erzeugten und für
einen anderen Netzknoten bestimmten Steuerbefehl, oder eine von der Zutrittskontrollkomponente
erzeugte und/oder für einen anderen Netzknoten bestimmte Zustandsinformation umfassen.
[0010] Gemäß einer Ausführungsform ist das Empfangsmodul des Netzknotens dazu angepasst,
(i) von einem anderen Netzknoten des Zutrittskontrollsystems ein Netzknoten-Aktivierungssignal
mit der zweiten Modulationsfrequenz zu empfangen, (ii) zu detektieren, ob das empfangene
Netzknoten-Aktivierungssignal eine dem Netzknoten zugeordnete Signalcharakteristik
enthält, und (iii) im Falle einer Detektion der zugeordneten Signalcharakteristik
ein Betriebsumschaltsignal an die Steuerungseinrichtung zu übermitteln, wobei die
Steuerungseinrichtung dazu angepasst ist, in Ansprechen auf das Betriebsumschaltsignal
die Zutrittskontrollkomponente von dem Bereitschaftsbetriebsmodus in den Vollbetriebsmodus
umzuschalten. Hierdurch ist ein schnelles Umschalten von dem Bereitschaftsbetriebsmodus
in den Vollbetriebsmodus der Zutrittskontrollkomponente bei geringem Energieverbrauch
möglich. Insbesondere kann die Steuerungseinrichtung des Netzknotens in dem Bereitschaftsbetriebsmodus
deaktiviert sein, wobei die Prüfung des empfangenen Netzknoten-Aktivierungssignals
durch das Empfangsmodul des zweiten Signalzweigs erfolgt, welches im Übrigen relativ
einfach aufgebaut sein kann und einen entsprechend geringen Energieverbrauch aufweist.
Erst wenn ein positives Prüfergebnis vorliegt, veranlasst das Empfangsmodul des zweiten
Signalzweigs ein Aktivieren der Steuerungseinrichtung (durch Übermitteln des Betriebsumschaltsignals).
Die genannte, dem Netzknoten zugeordnete Signalcharakteristik kann insbesondere eine
Adressinformation der Zutrittskontrollkomponente bzw. des Netzknotens umfassen.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Sende- und Empfangsmodul des Netzknotens
dazu angepasst, nach dem Umschalten von dem Bereitschaftsbetriebsmodus in den Vollbetriebsmodus
infolge einer Detektion der zugeordneten Signalcharakteristik ein Bestätigungssignal
mit der ersten Modulationsfrequenz an den anderen Netzknoten zu senden, welches die
zugeordnete Signalcharakteristik enthält. Hierdurch kann der andere Netzknoten darüber
informiert werden, dass der Netzknoten erfolgreich aufgeweckt worden ist. Alternativ
kann auf das Senden eines Bestätigungssignals verzichtet werden, um die Kommunikation
schlank zu gestalten und den Energieverbrauch weiter zu senken. Beispielsweise kann
der andere Netzknoten nach dem Senden des Netzknoten-Aktivierungssignals unmittelbar
ein Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignal senden. Die Reaktionszeit des Netzknotens
bzw. der Zutrittskontrollkomponente kann hierdurch noch weiter verringert werden.
[0012] Ferner kann das Sende- und Empfangsmodul des Netzknotens dazu angepasst sein, nach
dem Umschalten von dem Bereitschaftsbetriebsmodus in den Vollbetriebsmodus infolge
einer Detektion der zugeordneten Signalcharakteristik ein Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignal
mit der ersten Modulationsfrequenz zu empfangen und dieses zu verarbeiten. Dies kann
insbesondere nach einem vorherigen Senden eines Bestätigungssignals erfolgen.
[0013] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuerungseinrichtung dazu angepasst,
die Zutrittskontrollkomponente von dem Vollbetriebsmodus in den Bereitschaftsbetriebsmodus
umzuschalten, wenn für eine vorbestimmte Dauer nach dem Umschalten von dem Bereitschaftsbetriebsmodus
in den Vollbetriebsmodus kein Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignal mit der
ersten Modulationsfrequenz empfangen worden ist. Alternativ oder zusätzlich kann ein
derartiges Umschalten von dem Vollbetriebsmodus in den Bereitschaftsbetriebsmodus
vorgesehen sein, wenn nach dem Umschalten von dem Bereitschaftsbetriebsmodus in den
Vollbetriebsmodus und einem nachfolgenden Empfang eines Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignals
für eine vorbestimmte Dauer kein weiteres Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignal
mit der ersten Modulationsfrequenz empfangen worden ist. Mit anderen Worten wird die
Zutrittskontrollkomponente automatisch zurück in den Bereitschaftsbetriebsmodus versetzt,
wenn sie nicht benötigt wird bzw. über eine vorbestimmte Dauer inaktiv ist. Hierdurch
kann sichergestellt werden, dass die Zutrittskontrollkomponente nicht unnötig lange
im Vollbetriebsmodus mit dem höheren Energieverbrauch verbleibt. Zudem kann auf einen
separaten Kommunikationsbeendigungsbefehl seitens des das Zutrittskontroll-Kommunikationssignal
sendenden Netzknotens verzichtet werden, um den Kommunikationsaufwand und den damit
einhergehenden Energieverbrauch weiter zu senken.
[0014] Nach einer Ausführungsform umfasst die dem Netzknoten zugeordnete Signalcharakteristik
zumindest ein Rechtecksignal, das eine Adressinformation der Zutrittskontrollkomponente
des Netzknotens repräsentiert. Das Rechtecksignal kann durch abwechselndes Ein- und
Ausschalten eines elektronischen Senders sehr einfach erzeugt werden, wobei die Adressinformation
z.B. als digitale Bitfolge auf an sich bekannte Weise durch das Rechtecksignal physikalisch
kodiert werden kann. Es versteht sich, dass die Signalcharakteristik noch weitere
Signaltypen bzw. Signalabschnitte aufweisen kann, welche von dem empfangenen Netzknoten
ausgewertet werden können, um zu entscheiden, ob ein Umschalten von dem Bereitschaftsbetriebsmodus
in den Vollbetriebsmodus erforderlich ist. Beispielsweise kann die Signalcharakteristik
Signalabschnitte aufweisen, die einen zusätzlichen Nachweis über die Autorisierung
des sendenden Netzknotens (z.B. in Form elektronischer Schlüssel bzw. Identitätsnachweise)
erbringen oder die Robustheit und Zuverlässigkeit des elektronischen Zutrittskontrollsystems
insbesondere in Bezug auf übertragungsbedingte Signalveränderungen erhöhen. Es ist
beispielsweise denkbar, dass ein Netzknoten mit verschiedenen Netzknoten unterschiedlicher
Hierarchie kommunizieren soll, welche nicht in gleicher Weise zur Ansteuerung der
Zutrittskontrollkomponente berechtigt sein sollen. Eine entsprechende Steuerungsselektivität
kann durch Signalanteile erzielt werden, welche dem Netzknoten-Aktivierungssignal
zusätzlich zu der Adressinformation hinzugefügt werden und durch den empfangenen Netzknoten
ausgewertet werden.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Sende- und Empfangsmodul des ersten
Signalzweigs der jeweiligen Zutrittskontrollkomponente dazu angepasst, ein Netzknoten-Aktivierungssignal
mit der zweiten Modulationsfrequenz in dem ersten Signalzweig zu erzeugen. Hierdurch
kann eine Kommunikation mit einem anderen Netzknoten aufgebaut werden. Dies kann insbesondere
auch geschehen, um ein empfangenes Netzknoten-Aktivierungssignal zu reproduzieren
und weiterzuleiten. Für ein derartiges Initiieren einer Kommunikation mit einem anderen
Netzknoten muss der zweite Signalzweig der jeweiligen Zutrittskontrollkomponente somit
nicht unbedingt ein eigenes Sendemodul aufweisen, sondern es kann das Sende- und Empfangsmodul
des ersten Signalzweigs verwendet werden, der für eine höhere Modulationsfrequenz
ausgelegt ist als der zweite Signalzweig.
[0016] Bezogen auf das bereits erwähnte Kommunikationsszenario zwischen einem ersten Netzknoten
und einem zweiten Netzknoten des Funknetzwerks kann also der erste Signalzweig des
zweiten Netzknotens das von dem ersten Netzknoten empfangene Netzknoten-Aktivierungssignal
zumindest teilweise erzeugen bzw. reproduzieren. Hierbei können das empfangene Netzknoten-Aktivierungssignal
und das reproduzierte Netzknoten-Aktivierungssignal sich allein durch eine darin enthaltene
Adressinformation voneinander unterscheiden. Durch diese Fähigkeit kann ein Netzknoten
insbesondere als sogenannter "Repeater" fungieren, d.h. der erste Netzknoten (Ursprungsnetzknoten)
sendet ein Netzknoten-Aktivierungssignal, welches von dem empfangenden (zweiten) Netzknoten
durch erneutes Erzeugen und Senden an einen weiteren (dritten) Netzknoten "weitergeleitet"
wird, welcher sich nicht innerhalb der Funkreichweite des Ursprungsnetzknotens befindet.
Hierzu kann vorgesehen sein, dass der weiterleitende (zweite) Netzknoten nicht nur
seine eigene Adresse, sondern auch die jeweilige Adresse der weiteren Netzknoten kennt,
die sich innerhalb seiner Reichweite aber nicht innerhalb der Reichweite des Ursprungsnetzknotens
befinden. Alternativ kann der weiterleitende (zweite) Netzknoten nur seine eigene
Adresse kennen, wobei der Ursprungsnetzknoten zunächst den weiterleitenden (zweiten)
Netzknoten aufweckt und diesen danach durch ein Zutrittskontroll-Kommunikationssignal
(welches die Adresse des weiteren Netzknotens enthält) instruiert, den weiteren, entfernt
liegenden dritten Netzknoten aufzuwecken. Auf diese Weise können also einerseits außerhalb
der Funkreichweite einzelner Netzknoten liegende (entfernte) Netzknoten aufgeweckt
werden und andererseits nachfolgende Zutrittskontroll-Kommunikationssignale zur Ansteuerung
einer Zutrittskontrollkomponente des entfernten Netzknotens übertragen werden.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform ist das Sende- und Empfangsmodul der Zutrittskontrollkomponente
dazu angepasst, (i) das Netzknoten-Aktivierungssignal mit der ersten Modulationsfrequenz
als Trägerfrequenz zu erzeugen, oder (ii) das Netzknoten-Aktivierungssignal mit einer
Trägerfrequenz zu erzeugen, die von der ersten Modulationsfrequenz geringfügig verschieden
ist. "Geringfügig" verschieden bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Trägerfrequenz
zwar von der ersten Modulationsfrequenz signaltechnisch verschieden ist, aber das
jeweilige Signal gleichwohl noch über denselben Signalzweig (hier: erster Signalzweig
der Kommunikationseinrichtung) geführt (d.h. gesendet bzw. empfangen) werden kann.
Insbesondere kann der Unterschied zwischen der Trägerfrequenz und der ersten Modulationsfrequenz
geringer, vorzugsweise deutlich geringer, sein als der Unterschied zwischen der zweiten
Modulationsfrequenz und der ersten Modulationsfrequenz. Der Unterschied zwischen der
Trägerfrequenz und der ersten Modulationsfrequenz kann etwa im Bereich von 1 Prozent
der ersten Modulationsfrequenz liegen, z.B. im Bereich 0,01 bis 1,5 Prozent.
[0018] Das Netzknoten-Aktivierungssignal und das Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignal
können also auf der Grundlage verschiedener, insbesondere geringfügig verschiedener,
Quellsignale erzeugt werden. Insbesondere können hierfür unterschiedliche Trägerfrequenzen
vorgesehen sein, und das Sende- und Empfangsmodul des ersten Signalzweigs der Kommunikationseinrichtung
kann dazu ausgebildet sein, die erste Modulatonsfrequenz geringfügig zu variieren
und hierdurch sozusagen zwei verschiedene "erste Modulationsfrequenzen" zu erzeugen.
So kann beispielsweise für das Quellsignal des Netzknoten-Aktivierungssignals eine
etwas höhere Modulationsfrequenz vorgesehen sein als für das Quellsignal des Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignals.
Auf diese Weise kann z.B. eine höhere Sendeleistung (höherer Tastgrad) für das Netzknoten-Aktivierungssignal
vorgesehen werden, die aus regulatorischen oder standardisierungsrechtlichen Gründen
nicht exakt mit der ersten Modulationsfrequenz übertragen werden darf.
[0019] Nach einer weiteren Ausführungsform kann das Sende- und Empfangsmodul des ersten
Signalzweigs des Netzknotens das Netzknoten-Aktivierungssignal erzeugen, indem zunächst
ein Quellsignal generiert wird, welches vorzugsweise die genannte Trägerfrequenz (erste
Modulationsfrequenz oder hiervon geringfügig verschiedene Frequenz) aufweist. Das
Quellsignal kann insbesondere ein harmonisches Signal sein, z.B. sin(2π*f
1*t), wobei f
1 die Trägerfrequenz und t die Zeit ist. Das Quellsignal wird sodann mit einem ersten
Rechtecksignal multipliziert, welches die zweite Modulationsfrequenz aufweist. Beispielsweise
kann das erste Rechtecksignal eine endliche Summe aus rect((t/T
0)- 2*k*T
0) Termen sein, wobei T
0 die Dauer eines Rechteckpulses und k der Summenindex ist. Die zweite Modulationsfrequenz
f
2 = 1/(2T
0) entspricht dann der Frequenz des ersten Rechtecksignals (Frequenz mit der sich die
einzelnen Rechteckpulse wiederholen). Ferner kann das Quellsignal, welches bereits
mit dem ersten Rechtecksignal multipliziert worden ist, mit einem zweiten Rechtecksignal
multipliziert werden, welches eine Adressinformation einer Zutrittskontrollkomponente
repräsentiert, die dem Netzknoten-Aktivierungssignal zugeordnet ist. Beispielsweise
kann die Adressinformation aus einer Bitfolge bestehen, wobei jedes Bit (0 oder 1)
der Bitfolge mit einem zugeordneten Rechteckpuls einer Rechteckfolge multipliziert
wird. Die Dauer eines zugeordneten Rechteckpulses des zweiten Rechtecksignals kann
größer sein als die Dauer der Rechteckpulse des ersten Rechtecksignals. Da die Bitfolge
typischerweise Nullen und Einsen umfasst, welche nicht notwendigerweise abwechselnd
aufeinander folgen, kann das resultierende zweite Rechtecksignal eine unregelmäßige
(nicht-periodische) Folge von Rechteckpulsen umfassen. Als Kodierschema kann beispielsweise
eine Phasenmodulation, insbesondere gemäß der Manchester-Kodierung vorgesehen werden.
Es versteht sich, dass das Netzknoten-Aktivierungssignal auch auf andere Weise erzeugt
werden kann und nicht notwendigerweise nur ein Produkt aus einem Quellsignal und zwei
unterschiedlichen Rechtecksignalen umfasst. Beispielsweise kann das Netzknoten-Aktivierungssignal
am Beginn stets einen sogenannten Burst einer vorbestimmten Länge umfassen, der insbesondere
aus dem Quellsignal selbst generiert wird. Ferner können redundante oder kryptographische
Signalelemente, insbesondere elektronische Schlüssel, dem Netzknoten-Aktivierungssignal
hinzugefügt werden.
[0020] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist in dem Vollbetriebsmodus der zweite Signalzweig
deaktiviert. Hierdurch kann der Energieverbrauch nochmals weiter reduziert werden.
[0021] Ferner ist es bevorzugt, wenn der zweite Signalzweig kein Sendemodul aufweist. Hierdurch
ergibt sich ein einfacher Aufbau der Kommunikationseinrichtung.
[0022] Die Kommunikationseinrichtung kann eine Antenne mit einer Schalteinrichtung umfassen,
welche mit der Steuerungseinrichtung verbunden ist. Die Schalteinrichtung kann insbesondere
dazu angepasst sein, (i) die Antenne mit dem ersten Signalzweig zu verbinden und von
dem zweiten Signalzweig zu trennen, wenn die Steuerungseinrichtung die Zutrittskontrollkomponente
in dem Vollbetriebsmodus betreibt und (ii) die Antenne mit dem zweiten Signalzweig
zu verbinden und von dem ersten Signalzweig zu trennen, wenn die Steuerungseinrichtung
die Zutrittskontrollkomponente in den Bereitschaftsbetriebsmodus versetzt. Auf diese
Weise kann sichergestellt werden, dass von der Antenne empfangene Signale in Abhängigkeit
des aktuellen Betriebsmodus ausschließlich an den gewünschten Signalzweig geleitet
werden, wodurch unnötige Signalverluste und Störanfälligkeiten reduziert werden können.
[0023] Vorzugsweise werden sowohl das Netzknoten-Aktivierungssignal als auch das Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignal
in dem ersten Signalzweig auf der Grundlage eines Quell- bzw. Trägersignals erzeugt,
das eine Trägerfrequenz im Bereich der ersten Modulationsfrequenz aufweist. Nachfolgend
aufmodulierte Signale, insbesondere ein Signal mit der zweiten Modulationsfrequenz,
begründen lediglich zusätzliche Signalanteile, d.h. die erste Modulationsfrequenz
bleibt erhalten. Vor diesem Hintergund kann die Kommunikationseinrichtung eine Antennenanpassungsschaltung
aufweisen, die zusammen mit der Antenne einen Schwingkreis bildet. Dieser kann derart
als Bandpass fungieren, dass lediglich Signalanteile in dem interessierenden Frequenzbereich,
insbesondere in dem Bereich der ersten oder der ersten und zweiten Modulationsfequenz,
durchgelassen und in Abhängigkeit von der Schalteinrichtung entweder an den ersten
oder zweiten Signalzweig geleitet werden.
[0024] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Bandpass der Antennenanpassungsschaltung
dazu angepasst, lediglich Signalanteile im Bereich der ersten Modulationsfrequenz
durchzulassen, d.h. die Antennenanpassungsschaltung ist zumindest im Wesentlichen
auf die erste Modulationsfrequenz ausgelegt. Der Bereich der ersten Modulationsfrequenz
kann hierbei neben der ersten Modulationsfrequenz auch die oben genannte von der ersten
Modulationsfrequenz geringfügig verschiedene Trägerfrequenz des Netzknoten-Aktivierungssignals
umfassen. Das Netzknoten-Aktivierungssignal kann also in jedem Fall die Antennenanpassungsschaltung
passieren, wenn es wie oben beschrieben aus einem Quellsignal mit der Trägerfrequenz
im Bereich der ersten Modulationsfrequenz erzeugt wird, welches mit einem Rechtecksignal
der zweiten Modulationsfrequenz moduliert wird ("On-Off-Keying").
[0025] Nach einer weiteren Ausführungsform weist der zweite Signalzweig eine analoge Filtereinrichtung
auf, welche insbesondere eine Impedanzanpassung an eine Antenne der Kommunikationseinrichtung
umfasst, insbesondere an die vorstehend genannte Antenne. Somit können Signalreflexionen
und hieraus resultierende Verluste wirksam unterbunden werden. Ferner kann die analoge
Filtereinrichtung eine Demodulationsschaltung, insbesondere einen Spannungsverdoppler,
umfassen. Beispielsweise können zwei Demodulationsdioden vorgesehen werden, um eine
Gleichrichtung des modulierten Empfangssignals zu bewirken. Ferner kann die analoge
Filtereinrichtung wenigstens einen Tiefpassfilter oder Bandpassfilter aufweisen, insbesondere
um hochfrequente Störanteile aus dem Empfangssignal zu entfernen und auf diese Weise
die Zuverlässigkeit des elektronischen Zutrittskontrollsystems zu erhöhen. Die analoge
Filtereinrichtung kann insbesondere zur Entfernung von Signalanteilen oberhalb der
zweiten Modulationsfrequenz vorgesehen sein, d.h. zur Bestimmung einer mit der zweiten
Modulationsfrequenz korrespondierenden Einhüllenden des modulierten Empfangssignals.
Auf dieser Weise kann der zweite Signalzweig auf die zweite Modulationsfrequenz ausgelegt
werden.
[0026] Wie bereits weiter oben erwähnt, liegt ein Vorteil der Erfindung darin, dass der
zweite Signalzweig, insbesondere das Empfangsmodul des zweiten Signalzweigs, in dem
Bereitschaftsbetriebsmodus in regelmäßigen zeitlichen Abständen oder dauerhaft aktiviert
sein kann, ohne dass hierdurch ein relevanter Mehrverbrauch an Energie verursacht
wird. Es versteht sich, dass die Aktivierung des zweiten Signalzweigs durch intelligente
Aktivierungsschemata des Empfangsmoduls gesteuert werden kann. Beispielsweise kann
die Aktivierungsfrequenz nach einer erfolgreichen Ansteuerung der Zutrittskontrollkomponente
und nachfolgendem Rückumschalten in den Bereitschaftsbetriebsmodus bis zu einer vorbestimmten
Mindestfrequenz graduell abnehmen. So kann der Energieverbrauch insbesondere während
einer längeren Nichtbenutzung des Netzknotens, z.B. über Nacht, noch weiter reduziert
werden.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft anhand der Zeichnungen beschrieben,
in denen:
- Fig. 1
- ein elektronisches Zutrittskontrollsystem mit mehreren Netzknoten ist,
- Fig. 2
- eine Kommunikationseinrichtung eines Netzknotens des Zutrittskontrollsystems von Fig.
1 ist, und
- Fig. 3
- ein schematisches Signaldiagramm zur Erzeugung eines Netzknoten-Aktivierungssignals
ist.
[0028] Das Zutrittskontrollsystem 10 von Fig. 1 umfasst fünf Netzknoten 12, die ein Funknetzwerk
bilden. Die Anzahl der Netzknoten 12 ist rein beispielhaft und kann bedarfsgerecht
beliebig, jedoch mindestens zwei sein. Die Netzknoten 12a, 12b und 12c sind jeweils
durch batteriebetriebene Zutrittskontrollkomponenten, hier konkret Türöffnungskomponenten
14 einer jeweiligen Zutrittskontrollkontrollstelle, hier einer Tür 16 eines nicht
gezeigten Gebäudes gebildet. Die Türöffnungskomponente 14a des Netzknotens 12a umfasst
einen Wandleser. Die Türöffnungskomponente 14b des Netzknotens 12b umfasst einen elektronischen
Türbeschlag. Die Türöffnungskomponente 14c des Netzknotens 12c umfasst einen elektronischen
Schließzylinder. Jeder Netzknoten 12 (vgl. beispielhaft Netzknoten 12c) umfasst eine
Batterieanordnung 18, eine Kommunikationseinrichtung 20 sowie eine Steuerungseinrichtung
22. Der Netzknoten 12d ist durch eine Einbruchmeldeanlage 24 zur Überwachung der Außenhaut
des Gebäudes gebildet. Der Netzknoten 12e ist durch eine zentrale Steuerungskomponente
26 des Zutrittskontrollsystems 10 gebildet.
[0029] In Fig. 2 sind Details zu der Kommunikationseinrichtung 20 und der Steuerungseinrichtung
22 in einer schematischen Blockschaltansicht dargestellt. Eine Antenne 28 ist mit
einer Schalteinrichtung 30 verbunden, welche von der Steuerungseinrichtung 22 gesteuert
wird. Die Antenne 28 ist in Abhängigkeit der Schalterstellung der Schalteinrichtung
30 entweder mit einem ersten Signalzweig 32 oder mit einem zweiten Signalzweig 34
verbunden. Der ersten Signalzweig 32 umfasst ein Sende- und Empfangsmodul 36, welches
auf eine erste Modulationsfrequenz ausgelegt ist, d.h. der erste Signalzweig 32 ist
dazu angepasst, Funksignale mit der ersten Modulationsfrequenz zu senden und zu empfangen.
Der zweite Signalzweig 34 ist auf eine zweite Modulationsfrequenz ausgelegt und umfasst
eine analoge Filtereinrichtung 38 (Tiefpassfiler oder Bandpassfilter für die zweite
Modulationsfrequenz) und ein Empfangsmodul 40. Die Steuerungseinrichtung 22 ist mit
einer mechatronischen Schließeinheit 50 der Türöffnungskomponente 14 verbunden und
kann diese insbesondere in Ansprechen auf ein empfangenes Zutrittskontroll-Kommunikationssignal
ansteuern, wie nachfolgend noch erläutert wird.
[0030] Zwischen der Antenne 28 und der Schalteinrichtung 30 ist eine Antennenanpassungsschaltung
60 geschaltet, die zusammen mit der Antenne 28 einen Schwingkreis bildet. Dieser kann
derart als Bandpass fungieren, dass lediglich Signalanteile in dem interessierenden
Frequenzbereich, insbesondere in dem Bereich der ersten Modulationsfequenz, durchgelassen
und in Abhängigkeit von der Schalteinrichtung 30 entweder an den ersten Signalzweig
32 oder den zweiten Signalzweig 34 geleitet werden.
[0031] In Fig. 2 verbindet die Schalteinrichtung 30 die Antenne 28 mit dem zweiten Signalzweig
34, wobei sich die betreffende Türöffnungskomponente 14 in einem Bereitschaftsbetriebsmodus
befindet, in dem der erste Signalzweig 32 sowie die Steuerungseinrichtung 22 deaktiviert
sind. Der zweite Signalzweig 34 ist auf den Empfang eines Netzknoten-Aktivierungssignals
42 ausgelegt, welches eine dem betreffenden Netzknoten 12 zugeordnete Adressinformation
enthält. Hierbei ist die in dem Netzknoten-Aktivierungssignal 42 enthaltene Information,
obgleich das Netzknoten-Aktivierungssignal 42 über die Antenne 28 mit der ersten Modulationsfequenz
als Trägerfrequenz empfangen wird, mit der zweiten Modulationsfequenz (als Einhüllende)
kodiert.
[0032] Das Netzknoten-Aktivierungssignal 42 kann in dem Ursprungsnetzknoten 12 wie in Fig.
3 dargestellt erzeugt werden. Zunächst wird ein harmonisches Quellsignal 44 mit der
ersten Modulationsfrequenz erzeugt. Das Quellsignal 44 wird mit einem periodischen
Rechtecksignal 46 multipliziert, welches die zweite Modulationsfrequenz aufweist.
Das resultierende Signalprodukt wird dann mit einem zweiten Rechtecksignal 48 multipliziert,
wodurch eine Adressbitfolge zur Identifikation des betreffenden Netzknotens 12 bzw.
der zugrundeliegenden Türöffnungskomponente 14 aufmoduliert wird. Es versteht sich,
dass diese Signalverarbeitungsschritte zur Erzeugung des Netzknoten-Aktivierungssignals
42 nicht notwendigerweise abschließend sind und dass noch weitere oder abweichende
Signalverarbeitungsschritte vorgesehen werden können.
[0033] Der zweite Signalzweig 34 gemäß Fig. 2 ist dazu ausgebildet, das Netzknoten-Aktivierungssignal
42 gemäß Fig. 3 zu empfangen und insbesondere auf die in dem Netzknoten-Aktivierungssignal
42 kodierte Adressinformation hin auszuwerten. Hierzu kann das Empfangsmodul 40 entsprechende
Auswertemittel, insbesondere eine Logikeinheit (nicht gezeigt), aufweisen. Sofern
das Empfangsmodul 40 ein Netzknoten-Aktivierungssignal 42 (mit der zweiten Modulationsfrequenz)
detektiert, das zumindest die Adressinformation der Türöffnungskomponente 14 des zugrundeliegenden
Netzknotens 12 umfasst, sendet das Empfangsmodul 40 ein Betriebsumschaltsignal an
die deaktivierte Steuerungseinrichtung 22, um die Türöffnungskomponente 14 "aufzuwecken",
d.h. in den Vollbetriebsmodus umzuschalten. Hierzu steuert die durch das Betriebsumschaltsignal
aktivierte Steuerungseinrichtung 22 die Schalteinrichtung 30 dazu an, die Antenne
28 von dem zweiten Signalzweig 34 zu trennen mit dem ersten Signalzweig 32 zu verbinden.
Ferner aktiviert die Steuerungseinrichtung 22 das Sende- und Empfangsmodul 36 des
ersten Signalzweigs 32. Vorzugsweise wird gleichzeitig das Empfangsmodul 40 des zweiten
Signalzweigs 34 deaktiviert. Das Aktivieren der Steuerungseinrichtung 22 kann auch
durch ein separates Aktivierungssignal erfolgen, welches unmittelbar vor dem Senden
des Betriebsumschaltsignals an die Steuerungseinrichtung 22 gesendet wird.
[0034] Nachdem die Türöffnungskomponente 14 in den Vollbetriebsmodus umgeschaltet worden
ist, ist diese bereit, ein oder mehrere Zutrittskontroll-Kommunikationssignale über
den ersten Signalzweig 32 zu empfangen. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass unmittelbar
nach dem Umschalten in den Vollbetriebsmodus ein Bestätigungssignal mit der ersten
Modulationsfrequenz gesendet wird, um insbesondere denjenigen Netzknoten 12, von dem
das empfangene Netzknoten-Aktivierungssignal 42 ausgesendet wurde, über das erfolgreiche
Umschalten und den neuen Betriebszustand zu informieren. Der betreffende Ursprungsnetzknoten
12 kann nun ein Zutrittskontroll-Kommunikationssignal an die Türöffnungskomponente
14 senden, welcher einen Steuerbefehl für diese Türöffnungskomponente 14 oder für
einen anderen Netzknoten 12 umfasst.
[0035] In dem ersten Fall kann die Steuerungseinrichtung 22 den in dem Zutrittskontroll-Kommunikationssignal
enthaltenen Steuerbefehl ausführen, beispielsweise indem die zugeordnete Schließeinheit
50 der Türöffnungskomponente 14 entsprechend angesteuert wird.
[0036] In dem zweiten Fall kann das empfangene Zutrittskontroll-Kommunikationssignal den
Steuerbefehl kombiniert mit einer Adressinformation des anderen Netzknotens 12 umfassen,
wobei das Sende- und Empfangsmodul 36 des ersten Signalzweigs 32 und die Steuerungseinrichtung
22 dazu angepasst sind, ein Netzknoten-Aktivierungssignal 42 mit der Adressinformation
des anderen Netzknotens 12 zu erzeugen und auszusenden, um den anderen Netzknoten
12 aufzuwecken. Dieses von dem Sende- und Empfangsmodul 36 erzeugte Netzknoten-Aktivierungssignal
42 kann die zweite Modulationsfrequenz aufweisen, indem ein die erste Modulationsfrequenz
aufweisendes Quellsignal mit einem periodischen Rechtecksignal der zweiten Modulationsfrequenz
multipliziert wird und ferner mit einem nicht-periodischen Rechtecksignal multipliziert
wird, welches den erwünschten Signalinhalt enthält (insbesondere die Adressinformation
des anderen Netzknotens 12). Nachfolgend können Zutrittskontroll-Kommunikationssignale
über den ersten Signalzweig 32 empfangen, erneut erzeugt und an den anderen Netzknoten
12 ausgesendet werden. Auf diese Weise kann beispielsweise die Steuerungskomponente
26 zunächst den Netzknoten 12c aktivieren und dazu ansteuern, den außerhalb der Funkreichweite
der Steuerungskomponente 26 liegenden Netzknoten 12b zu aktivieren. Sodann können
auf gleichem Wege Steuerungsbefehle an den Netzknoten 12b übertragen werden, wobei
der Netzknoten 12c lediglich als Repeater fungiert.
[0037] Nachdem die Steuerungsbefehle durch entsprechende Zutrittskontroll-Kommunikationssignale
übertragen worden sind, können sich die beteiligten Netzknoten 12 durch ihre jeweilige
Steuerungseinrichtung 22 wieder automatisch in den Bereitschaftsbetriebsmodus versetzen,
in dem der jeweilige Energieverbrauch der Netzknoten 12 deutlich reduziert ist. Dies
kann z.B. nach Ablauf einer vorbestimmten Dauer nach einem letztmaligen Empfangen
oder Senden eines Zutrittskontroll-Kommunikationssignals erfolgen. In dem Bereitschaftsbetriebsmodus
kann jeder Netzknoten 12 wiederum durch Empfang eines Netzknoten-Aktivierungssignals
42 aktiviert werden, welches die dem Netzknoten 12 zugeordnete Adressinformation enthält.
Dies kann sehr zügig geschehen, wenn das Empfangsmodul 40 des zweiten Signalzweigs
34 in dem Bereitschaftsbetriebsmodus dauerhaft aktiviert ist, wodurch sich sehr kurze
Latenzzeiten bis zum Verarbeiten von nach der Übermittlung eines Netzknoten-Aktivierungssignals
42 übertragenen Steuerbefehlen ergeben. Alternativ kann der das Empfangsmodul 40 des
zweiten Signalzweigs 34 auch lediglich zeitweise, insbesondere intervallbasiert, aktiviert
werden. Der Energieverbrauch kann hierdurch abermals gesenkt werden, wodurch insbesondere
auch die Lebensdauer der Batterieanordnung 18 gesteigert wird.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 10
- Elektronisches Zutrittskontrollsystem
- 12
- Netzknoten
- 14
- Türöffnungskomponente
- 16
- Tür
- 18
- Batterieanordnung
- 20
- Kommunikationseinrichtung
- 22
- Steuerungseinrichtung
- 24
- Einbruchmeldeanlage
- 26
- Steuerungskomponente
- 28
- Antenne
- 30
- Schalteinrichtung
- 32
- erster Signalzweig
- 34
- zweiter Signalzweig
- 36
- Sende- und Empfangsmodul
- 38
- analoge Filtereinrichtung
- 40
- Empfangsmodul
- 42
- Netzknoten-Aktivierungssignal
- 44
- Quellsignal
- 46
- erstes Rechtecksignal
- 48
- zweites Rechtecksignal
- 50
- Schließeinheit
- 60
- Antennenanpassungsschaltung
1. Elektronisches Zutrittskontrollsystem (10) für ein Gebäude mit mehreren entfernt zueinander
liegenden Zutrittskontrollstellen (16), wobei den Zutrittskontrollstellen (16) batteriebetriebene
elektronische Zutrittskontrollkomponenten (14) zugeordnet sind,
mit einem Funknetzwerk, das mehrere Netzknoten (12) umfasst, wobei wenigstens ein
Netzknoten (12) durch eine batteriebetriebene Zutrittskontrollkomponente (14) mit
einer Kommunikationseinrichtung (20) und einer Steuerungseinrichtung (22) gebildet
ist,
wobei die Steuerungseinrichtung (22) dazu angepasst ist, die Zutrittskontrollkomponente
(14) wahlweise in einem Vollbetriebsmodus zu betreiben oder in einen Bereitschaftsbetriebsmodus
zu versetzen,
wobei die Kommunikationseinrichtung (20) einen ersten Signalzweig (32) mit einem Sende-
und Empfangsmodul (36) sowie einen zweiten Signalzweig (34) mit einem Empfangsmodul
(40) aufweist, wobei der erste Signalzweig (32) auf eine erste Modulationsfrequenz
und der zweite Signalzweig (34) auf eine zweite Modulationsfrequenz ausgelegt ist,
welche geringer ist als die erste Modulationsfrequenz;
wobei in dem Vollbetriebsmodus die Kommunikationseinrichtung (20) dazu angepasst ist,
ein Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignal mit der ersten Modulationsfrequenz
drahtlos über den ersten Signalzweig (32) zu empfangen und/oder zu senden, wobei die
Steuerungseinrichtung (22) aktiviert ist;
wobei in dem Bereitschaftsbetriebsmodus die Kommunikationseinrichtung (20) dazu angepasst
ist, ein Netzknoten-Aktivierungssignal (42) mit der zweiten Modulationsfrequenz drahtlos
über den zweiten Signalzweig (34) zu empfangen, wobei der erste Signalzweig (32) und
die Steuerungseinrichtung (22) deaktiviert sind.
2. Elektronisches Zutrittskontrollsystem (10) nach Anspruch 1,
wobei die Zutrittskontrollkomponente (14) einen elektronischen Schließzylinder, einen
elektronischen Türbeschlag oder einen elektronischen Wandleser umfasst.
3. Elektronisches Zutrittskontrollsystem (10) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei wenigstens einer der mehreren Netzknoten (12) des Funknetzwerks eine Komponente
einer Einbruchmeldeanlage (24) umfasst oder durch eine zentrale Steuerungskomponente
(26) gebildet ist.
4. Elektronisches Zutrittskontrollsystem (10) nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
wobei das Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignal einen für die Zutrittskontrollkomponente
(14) bestimmten Steuerbefehl, einen von der Zutrittskontrollkomponente (14) erzeugten
und für einen anderen Netzknoten (12) bestimmten Steuerbefehl, oder eine von der Zutrittskontrollkomponente
(14) erzeugte und/oder für einen anderen Netzknoten bestimmte Zustandsinformation
umfasst.
5. Elektronisches Zutrittskontrollsystem (10) nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
wobei das Empfangsmodul (40) des Netzknotens (12) dazu angepasst ist:
- von einem anderen Netzknoten (12) des Zutrittskontrollsystems (10) ein Netzknoten-Aktivierungssignal
(42) mit der zweiten Modulationsfrequenz zu empfangen,
- zu detektieren, ob das empfangene Netzknoten-Aktivierungssignal (42) eine dem Netzknoten
(12) zugeordnete Signalcharakteristik enthält, und
- im Falle einer Detektion der zugeordneten Signalcharakteristik ein Betriebsumschaltsignal
an die Steuerungseinrichtung (22) zu übermitteln;
wobei die Steuerungseinrichtung (22) dazu angepasst ist, in Ansprechen auf das Betriebsumschaltsignal
die Zutrittskontrollkomponente (14) von dem Bereitschaftsbetriebsmodus in den Vollbetriebsmodus
umzuschalten.
6. Elektronisches Zutrittskontrollsystem (10) nach Anspruch 5,
wobei das Sende- und Empfangsmodul (36) des Netzknotens (12) dazu angepasst ist, nach
dem Umschalten von dem Bereitschaftsbetriebsmodus in den Vollbetriebsmodus infolge
einer Detektion der zugeordneten Signalcharakteristik ein Bestätigungssignal mit der
ersten Modulationsfrequenz an den anderen Netzknoten (12) zu senden, welches die zugeordnete
Signalcharakteristik enthält;
und/oder
wobei das Sende- und Empfangsmodul (36) des Netzknotens (12) dazu angepasst ist, nach
dem Umschalten von dem Bereitschaftsbetriebsmodus in den Vollbetriebsmodus infolge
einer Detektion der zugeordneten Signalcharakteristik ein Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignal
mit der ersten Modulationsfrequenz zu empfangen und dieses zu verarbeiten.
7. Elektronisches Zutrittskontrollsystem (10) nach zumindest einem der Ansprüche 5 oder
6,
wobei die Steuerungseinrichtung (22) dazu angepasst ist, die Zutrittskontrollkomponente
(14) von dem Vollbetriebsmodus in den Bereitschaftsbetriebsmodus umzuschalten, wenn
für eine vorbestimmte Dauer nach dem Umschalten von dem Bereitschaftsbetriebsmodus
in den Vollbetriebsmodus kein Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignal mit der
ersten Modulationsfrequenz empfangen worden ist oder wenn nach dem Umschalten von
dem Bereitschaftsbetriebsmodus in den Vollbetriebsmodus und einem nachfolgenden Empfang
eines Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignals für eine vorbestimmte Dauer kein
weiteres Zutrittskontrollsystem-Kommunikationssignal mit der ersten Modulationsfrequenz
empfangen worden ist;
und/oder
wobei die zugeordnete Signalcharakteristik zumindest ein Rechtecksignal (48) umfasst,
das eine Adressinformation der Zutrittskontrollkomponente (14) des Netzknotens (12)
repräsentiert.
8. Elektronisches Zutrittskontrollsystem (10) nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
wobei das Sende- und Empfangsmodul (36) der Zutrittskontrollkomponente (14) dazu angepasst
ist, ein Netzknoten-Aktivierungssignal (42) mit der zweiten Modulationsfrequenz in
dem ersten Signalzweig (32) zu erzeugen.
9. Elektronisches Zutrittskontrollsystem (10) nach Anspruch 8,
wobei das Sende- und Empfangsmodul (36) der Zutrittskontrollkomponente (14) dazu angepasst
ist,
- das Netzknoten-Aktivierungssignal (42) mit der ersten Modulationsfrequenz als Trägerfrequenz
zu erzeugen, oder
- das Netzknoten-Aktivierungssignal (42) mit einer Trägerfrequenz zu erzeugen, die
von der ersten Modulationsfrequenz geringfügig verschieden ist.
10. Elektronisches Zutrittskontrollsystem (10) nach Anspruch 9,
wobei das Sende- und Empfangsmodul (36) der Zutrittskontrollkomponente (14) das Netzknoten-Aktivierungssignal
(42) erzeugt, indem ein Quellsignal (44) generiert wird, welches die Trägerfrequenz
aufweist, wobei das Quellsignal (44) mit einem ersten Rechtecksignal (46) multipliziert
wird, welches die zweite Modulationsfrequenz aufweist, wobei das Quellsignal (44)
ferner mit einem zweiten Rechtecksignal (48) multipliziert wird, welches eine Adressinformation
einer Zutrittskontrollkomponente (14) repräsentiert, die dem Netzknoten-Aktivierungssignal
(42) zugeordnet ist.
11. Elektronisches Zutrittskontrollsystem (10) nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
wobei in dem Vollbetriebsmodus der zweite Signalzweig (34) deaktiviert ist.
12. Elektronisches Zutrittskontrollsystem (10) nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
wobei die Kommunikationseinrichtung (20) eine Antenne (28) mit einer Schalteinrichtung
(30) umfasst, wobei die Schalteinrichtung (30) mit der Steuerungseinrichtung (22)
verbunden ist, wobei die Schalteinrichtung (30) dazu angepasst ist:
- die Antenne (28) mit dem ersten Signalzweig (32) zu verbinden und von dem zweiten
Signalzweig (34) zu trennen, wenn die Steuerungseinrichtung (22) die Zutrittskontrollkomponente
(14) in dem Vollbetriebsmodus betreibt; und
- die Antenne (28) mit dem zweiten Signalzweig (34) zu verbinden und von dem ersten
Signalzweig (32) zu trennen, wenn die Steuerungseinrichtung (22) die Zutrittskontrollkomponente
(14) in den Bereitschaftsbetriebsmodus versetzt.
13. Elektronisches Zutrittskontrollsystem (10) nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
wobei eine für den ersten Signalzweig (32) und den zweiten Signalzweig (34) gemeinsame
Antennenanpassungsschaltung (60) einen Bandpassfilter für die erste Modulationsfrequenz,
oder für die erste Modulationsfrequenz und eine hiervon verschiedene Trägerfrequenz
des Netzknoten-Aktivierungssignals (42), bildet.
14. Elektronisches Zutrittskontrollsystem (10) nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
wobei der zweite Signalzweig (34) eine analoge Filtereinrichtung (38) aufweist, welche:
- eine Impedanzanpassung an eine Antenne (28), und/oder
- eine Demodulationsschaltung, insbesondere einen Spannungsverdoppler, und/oder
- einen Tiefpassfilter oder Bandpassfilter für die zweite Modulationsfrequenz umfasst.
15. Elektronisches Zutrittskontrollsystem (10) nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
wobei das Empfangsmodul (40) des Netzknotens (12) in dem Bereitschaftsbetriebsmodus
in regelmäßigen zeitlichen Abständen oder dauerhaft aktiviert ist;
und/oder
wobei die erste Modulationsfrequenz ein Vielfaches der zweiten Modulationsfrequenz
ist;
und/oder
wobei die erste Modulationsfrequenz größer als 400 MHz und die zweite Modulationsfrequenz
kleiner als 200 kHz ist.