[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Sicherung eines geknoteten Schnürsenkels
mit mindestens einer Nut oder einer Anlagefläche zum Einlegen eines Knotens, wobei
die Vorrichtung durch den Knoten und den Schnürsenkel auf einem Schuh zu befestigen
und zwischen dem Knoten und dem Schuh positionierbar ist.
[0002] Es ist bereits eine gattungsgemäße Vorrichtung aus der
GB 2 447 314 A bekannt, die durch einen Schnürsenkel auf einem Schuh befestigt wird. Diese Vorrichtung
weist eine Aufnahme mit einer Seilbremse mit zwei gegenüberliegenden Verzahnungen
auf. Durch die Seilbremse Nut wird ein Raum begrenzt, in dem die zwei Schnürsenkelenden
verknotet werden können, wobei die Schnürsenkel in der Bremse geklemmt sind.
[0003] Aus der
WO 2008/007855 A1 ist eine weitere gattungsgemäße Vorrichtung zur Sicherung eines geknoteten Schnürsenkels
bekannt, die durch einen Schnürsenkel auf einem Schuh befestigt wird. Diese umfasst
eine Aufnahme mit seitlichen Löchern, durch die die Schnürsenkelenden nach oben auf
die Vorrichtung geführt werden. Zwei an der Aufnahme vorgesehene Backen bilden eine
nutförmige Seilbremse, in der der Knoten des Schnürsenkels durch entsprechende Verzahnungen
an den Backen verklemmt wird.
[0004] Im relevanten Stand der Technik sind auch Mittel zur Sicherung eines Schnürsenkels
beschrieben, die nicht gattungsgemäß beim Knoten des Schürsenkels auf einem Schuh
befestigt werden und bei denen auch nicht der Knoten gesichert wird. Aus der
US 1,544,225 A ist ein Mittel zur Sicherung eines Schnürsenkels bekannt, bei dem die losen, vom
Knoten abstehenden Enden und Schleifen des Schnürsenkels in dem am Schuh separat befestigten
Mittel fixiert werden. Die Mittel sind zum Klemmen der vom Knoten abstehenden Enden
und Schleifen innen mit einem elastischen Kunststoffmaterial besetzt. Nach den Entgegenhaltungen
CH 410 549 A und
AU 657 361 B2 wird der Schnürsenkel nicht geknotet. Die Enden des nicht geknoteten Schnürsenkels
werden in elastischen Aufnahmen reibschlüssig fixiert, sodass diese Befestigung einen
Knoten ersetzt. In der Entgegenhaltung
US 3,276,083 A wird ein Mechanismus beschrieben, in den die Enden des Schnürsenkel eingefädelt werden
und in dem durch Verdrehen einzelner Teile des Mechanismus zueinander der Schnürsenkel
reib- und formschlüssig befestigt wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung derart auszubilden und
anzuordnen, dass der Schnürsenkel wie üblich zu knoten ist und gleichzeitig der Knoten
unabhängig von der Dicke und der Materialeigenschaft des Schnürsenkels vor dem Lösen
gesichert wird, ohne den Schnürsenkel mechanisch mehr zu beanspruchen als üblich.
[0006] Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass die Vorrichtung mindestens
ein Kissen aus einem weichen und elastischen Kunststoff aufweist, wobei das Kissen
die Nut oder die Anlagefläche für den Schnürsenkel und für den Knoten aufweist. Dabei
werden sich einerseits die weichen und elastischen Eigenschaft des Kunststoffs und
andererseits die durch die Eigenschaft des Kunststoffs erhöhte Gleit- und Haftreibung
zu eigen gemacht. Ein solches Kissen hat weiche und elastische Eigenschaften wie Gummi,
das aufgrund seiner stark haftreibenden Oberfläche die Relativbewegung eines Schnürsenkels
hemmt. Im Gegensatz zu Seilbremsen kommt es dabei nicht darauf an, wie dick der Schnürsenkel
ist. Je fester der Schnürsenkel gebunden ist oder je mehr Anpressdruck vom Schnürsenkel
auf das Kissen erzeugt wird, desto höher ist Reibung und umso geringer ist die Relativbewegung
zwischen Schnürsenkel und Kissen. Durch die Elastizität des Materials und dem beim
Schnüren erzeugten Druck zwischen Schnürsenkel und Kissen, sind die Gleiteigenschaften
des Schnürsenkels auf dem Kissen stark herabgesetzt. Beim Schnüren bewirkt der Zug
am Schnürsenkel, dass der Schnürsenkel mit dem Knoten in die elastische Nut eindringt,
dabei das elastische Material des Kissens verdrängt und in dessen Folge teilweise
durch das elastische Material nahezu vollständig umschlossen wird. Dadurch wird eine
relative Bewegung der einzelnen, in der Nut im Kissen angeordneten Abschnitte des
Schnürsenkels, die den Knoten bilden, zueinander gebremst, was das Lösen des Knotens
verhindert.
[0007] Das Kissen bildet eine Reibfläche für den Schnürsenkel und den Knoten. Das Kissen
ist aus einem weichen und elastischen, durch Polykondensation hergestellten Kunststoff
hergestellt, der eine hohe Rückstellkraft aufweist, wobei aufgrund eines beim Schnüren
des Knotens erzeugbaren Drucks vom Schnürsenkel auf das Kissen in einer Richtung Y
auf den Schuh zu, die Reibfläche durch Eindringen des Schnürsenkels in das Kissen
vergrößert wird. Je mehr der Schnürsenkel in den weichen und elastischen Kunststoff
eindringt, desto mehr umgibt ihn das Kissen. Mit dem Anpressdruck steigt die Eindringtiefe.
Dies führt dazu, dass die Oberfläche mit der sich Schnürsenkel und Kissen berühren
größer wird, je tiefer der Schnürsenkel in das Kissen eindringt. Auf diese Weise nimmt
die Reibfläche und damit die Reibung zwischen dem Schnürsenkel und dem Kissen zu.
[0008] Vorteilhaft kann es hierzu auch sein, wenn die Vorrichtung eine formstabile Auflage
als Lager für ein einteiliges oder ein mindestens zweiteiliges Kissen aufweist, wobei
die Auflage in einer Richtung Y unter dem Kissen angeordnet ist und das Kissen oder
die beiden Kissenteile form- und/oder stoff- und/oder kraftschlüssig mit der Auflage
verbunden sind. Durch die Auflage wird das jeweilige Kissen stabilisiert, weil sich
das Kissen im Bereich der Auflage nicht verformen kann. Gleichzeitig wird auch die
Möglichkeit begrenzt, dass sich das Kissen übermäßig zur Seite ausdehnen kann, da
das Kissen zumindest teilweise an der formstabilen Auflage befestigt ist. Zudem wird
das Kissen durch die Auflage geschont, da es nun nur noch mittelbar über die Auflage
an dem Schuh aufliegt und so zum Beispiel beim Laufen nicht mehr direkt an dem Schuh
reibt.
[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn auf der Auflage ein zweiteiliges Kissen mit einer
Nut zwischen den beiden Kissenteilen angeordnet ist. Dabei ist die Nut schmaler als
der Schnürsenkel oder der Knoten, wodurch der Schnürsenkel und der Knoten zwischen
die beiden Kissenteilen geklemmt wird. Der Knoten und der Schnürsenkel liegen dabei
auf der Auflage auf, die die beiden Kissenteile verbindet. Dabei kann der Boden der
Nut durch eine Auflagefläche der Auflage oder durch einen zusätzlichen Abschnitt aus
dem elastischen Kunststoff der Kissen gebildet beziehungsweise mit elastischem Kunststoff
beschichtet sein. Für diese zweiteilige Ausführungsform ist es besonders vorteilhaft,
wenn das Kissen an der Auflage befestigt ist. Hierzu können an der Auflage Haken,
Anker und Ösen oder sonstige Profile an der Auflage vorgesehen sein, die in das jeweilige
Kissen eingegossen werden. Dabei weist die Nut eine Länge auf, die der gesamten Länge
des Kissens entspricht.
[0010] Es kann ebenfalls vorteilhaft sein, wenn das einteilige Kissen im Bereich der Anlagefläche
eine linienförmige Vertiefung aufweist, wobei die Vertiefung eine Länge aufweist,
die der gesamten Länge des Kissens entspricht. Die Vertiefung dient als Positionierhilfe
für einen Schnürsenkel.
[0011] Auch ist es vorteilhaft, wenn sich die Nut und/oder die Vertiefung in einer Richtung
Y und/oder in einer zur Richtung Y rechtwinkligen Richtung Z verjüngen oder die Nut
unterschiedliche Breiten in Richtung X aufweist. Aufgrund der Verjüngung ist der Schnürsenkel
leichter von einer Seite in die Nut einzulegen, wenn die Nut sehr schmal gewählt wird,
um mehr Druck auf den Schnürsenkel zu erzeugen. Unterschiedliche Breiten haben den
Vorteil, dass der Schnürsenkel unterschiedlich fest geklemmt werden kann.
[0012] Bezüglich des Verknotens ist es vorteilhaft, wenn in dem Kissen oder zwischen den
zwei Teilen des Kissens eine Ausnehmung vorgesehen ist, die in einer Richtung X breiter
ist als die Nut. In der Ausnehmung wird der Knoten des Schnürsenkels platziert. Je
nach Stärke des Schnürsenkels, ist die Ausnehmung größer oder kleiner
[0013] Hinsichtlich eines universellen Einsatzes für verschieden dicke Schnürsenkel ist
es vorteilhaft, dass die Ausnehmung eine Tiefe in Richtung Y zwischen 5 mm und 14
mm oder von 9 mm sowie eine Breite in Richtung X zwischen 3 mm und 11 mm oder von
7 mm sowie eine Länge in Richtung Z zwischen 4 mm und 12 mm oder von 8 mm aufweist.
Die Ausnehmung kann in Richtung Y das gesamte Kissen durchdringen.
[0014] Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der Kunststoff für das Kissen mit einer Reißdehnung
bis 400% und/oder einer Shore-Härte D nach Norm DIN ISO 7619-1 zwischen 6 und 90 und/oder
einer Shore-Härte A nach Norm DIN ISO 7619-1 zwischen 25 und 95 gebildet ist und/oder
das Kompressionsmodul des Kunststoffs größer ist als 10
8 Pa und/oder die Querkontraktion nach der Norm DIN EN ISO 527-1 kleiner ist als 0,7.
Die Shore-Härte D nach Norm DIN ISO 7619-1 variiert je nach Kunststoffzusammensetzung
zwischen 6 und 90, insbesondere zwischen 8 und 29 und bevorzugt in Schritten von jeweils
drei Punkten beginnend mit dem Wert 8 und endend im letzten Schritt mit 29. Die Shore-Härte
A nach Norm DIN ISO 7619-1 variiert je nach Kunststoffzusammensetzung zwischen 25
und 95, insbesondere zwischen 40 und 80 und bevorzugt in Schritten von jeweils fünf
Punkten, beginnend mit dem Wert 40 und endend im letzten Schritt mit 80.
[0015] Durch den Druck des Schnürsenkels kann es zu einer starken Dehnung im Bereich des
Kunststoffs kommen, indem der Schnürsenkel am Kunststoff aufliegt. Eine Reißdehnung
bis zu 400% ist insofern vorteilhaft, als dass diese Eigenschaft verhindert, dass
der Kunststoff an besagter Stelle reißt. Es kann aber auch vorteilhaft sein, wenn
der Kunststoff eine Reißdehnung bis 200% aufweist. In einer weiteren vorteilhaften
Ausführung weist der Kunststoff eine Reißdehnung bis 300% auf. In einer besonders
vorteilhaften Ausführung weist der Kunststoff eine Reißdehnung bis 500% auf.
[0016] Damit der Schnürsenkel ausreichend tief in den Kunststoff eindringen kann, darf dieser
nicht zu hart sein. Umso tiefer der Schnürsenkel in den Kunststoff eindringt, umso
größer wird die Reibungsfläche zwischen dem Schnürsenkel und dem Kunststoff. Weiterhin
darf der Kunststoff aber auch nicht zu weich sein, da die Klemmwirkung bei einem weicheren
Kunststoff reduziert ist. Aus diesem Grund ist es vorteilhaft, wenn der Kunststoff
mit einer Shore-Härte D zwischen 5 und 40 gebildet ist. Besonders vorteilhaft ist
es, wenn die Shore-Härte D des Kunststoffs zwischen 5 und 30 liegt. Am vorteilhaftesten
ist es, wenn die Shore-Härte D des Kunststoffs zwischen 10 und 40 liegt. Es kann aber
auch vorteilhaft sein, wenn die Shore-Härte D des Kunststoffs zwischen 10 und 30 liegt.
[0017] Ein möglichst starker Klemmeffekt wird gewährleistet, wenn das Volumen des Kissens
bei Druck möglichst konstant bleibt. Auf diese Weise wird verhindert, dass der Kunststoff
dem äußeren Druck entgegenwirkt, indem sein Volumen größer wird. Das Kompressionsmodul
K des Kunststoffs ist definiert als

wobei dp die Druckänderung ist und dV/V die relative Volumenänderung darstellt. Ein
Kompressionsmodul größer als 10
8 Pa ist insofern vorteilhaft. Besonders vorteilhaft kann aber auch ein Kompressionsmodul
über 10
7 Pa sein. Am vorteilhaftesten ist ein Kompressionsmodul über 10
9 Pa. Am aller vorteilhaftesten ist ein Kompressionsmodul über 10
10 Pa.
[0018] Um den Klemmeffekt und gleichzeitig die Oberfläche zwischen dem Schnürsenkel und
dem Kissen zu vergrößern ist es vorteilhaft, wenn der Kunststoff der Druckbelastung
möglichst nicht in orthogonale Richtung ausweicht. Dies ist gewährleistet, wenn die
Querkontraktion q des Kunststoffs kleiner als 0,7 ist, wobei die Querkontaktion q
definiert ist durch die Gleichung

mit der relativen Höhenänderung des Kissens dh/h und der relativen Längenänderung
des Kissens dl/l. Es kann vorteilhaft sein, wenn die Querkontraktion des Kunststoffs
kleiner als 0,6 ist. Vorteilhafter ist es, wenn die Querkontraktion des Kunststoffs
kleiner als 0,5 ist. Am vorteilhaftesten ist es, wenn die Querkontraktion des Kunststoffs
kleiner als 0,4 ist.
[0019] Vorteilhaft kann es auch sein, wenn eine Haube für das Kissen vorgesehen ist, wobei
die Haube neben der Auflage zumindest teilweise mittel- oder unmittelbar form-, kraft-
und/oder stoffschlüssig an dem Kissen und/oder der Auflage befestigt ist. Dabei kann
es vorgesehen sein, dass die Haube mit einem der Form des Kissens entsprechenden Hohlraum
vorgesehen ist und das Haftkissen zumindest teilweise im Hohlraum positioniert ist,
wobei die Auflage den Hohlraum zumindest teilweise verschließt. Durch die Haube kann
das Kissen dem Druck des Schnürsenkels nur innerhalb des durch den Hohlraum begrenzten
Volumens ausweichen. Dies verstärkt zum einen den Klemmeffekt und zum anderen wird
zusätzlich sichergestellt, dass die Oberfläche zwischen Schnürsenkel und Kissen möglichst
groß ist. Es ist von Vorteil, wenn die Haube einen Schlitz aufweist, wobei der Schlitz
eine Länge aufweist, die der gesamten Länge der Haube entspricht, wobei die Nut und
der Schlitz parallel übereinander verlaufen, sodass der Schnürsenkel durch den Schlitz
in die Nut einführbar ist.
[0020] Ferner kann es vorteilhaft sein, wenn ein Haftreibungskoeffizient zwischen der Oberfläche
des Schnürsenkels und der Oberfläche des Kissens größer als 0,7 und/oder der Gleitreibungskoeffizient
größer als 0,3 ist. Dies wird mit thermoplastischen Elastomeren erreicht.
[0021] Dabei kann es von Vorteil sein, wenn ein System aus einer Vorrichtung und einem Schnürsenkel
und/oder einem Transponder und/oder einem Schuh besteht.
[0022] Transponder werden zum Beispiel bei Rennen verwendet, um die Zeit des Athleten zu
messen. Denkbar ist es aber auch Sensoren zum Beispiel an oder in der Vorrichtung
zu platzieren. Diese können zum Beispiel Daten wie Schrittfrequenz, Temperatur oder
Luftfeuchtigkeit auslesen und gegebenenfalls an ein Smartphone oder einen beliebigen
anderen Empfänger, der diese Daten auswertet und darstellt, senden um so den Athleten
mit Informationen zu versorgen.
[0023] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprüchen und
in der Beschreibung erläutert und in den Figuren dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1a
- eine Prinzipskizze einer Vorrichtung zur Sicherung eines geknoteten Schnürsenkels,
die an einem Schuh festgebunden ist;
- Figur 1b
- eine Schnittansicht eines zweiteiligen Kissens mit verknoteten Schnürsenkeln im Schnitt
X-Y;
- Figur 1c
- eine Schnittansicht eines einteiligen Kissens mit Nut mit verknoteten Schnürsenkeln
im Schnitt X-Z;
- Figur 1d
- ein Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 a ohne Schuh in perspektivischer Ansicht;
- Figur 2
- eine Schnittansicht eines einteiligen Kissens im Schnitt X-Y.
[0024] In Figur 1a ist ein System bestehend aus einer Vorrichtung 1 und einem Schuh 2 mit
Schnürsenkeln 21 dargestellt, bei dem die Vorrichtung 1 durch das Knoteten des Schnürsenkels
21 auf dem Schuh 2 befestigt wird. Die Vorrichtung 1 weist ein zweiteiliges Kissen
3 auf, sodass zwischen den beiden Kissenteilen 3 eine Nut 32 gebildet wird. Das Material
des Kissens 3 weist ähnliche gummiartige Eigenschaften wie ausgehärtetes Silikon auf.
Das Kissen 3 ist dazu vorgesehen, mit dem Schnürsenkel 21 auf einem Schuh 2 verknotet
zu werden, um den Knoten 22 und den Schnürsenkel 21 zu fixieren und das Lösen des
Knotens 22 zu verhindern.
[0025] Wie in Figur 1b näher dargestellt ist, sind die zwei Kissenteile 3 nebeneinander
auf der Auflage 4 angeordnet. Die Vorrichtung 1 liegt mit der Auflage 4 auf dem Schuh
2 auf. Der Schnürsenkel 21 dringt aufgrund des beim Schnüren erzeugten Drucks mit
seinem Knoten 22 in die Nut 32 ein und liegt auf der Auflagefläche 41 der Auflage
4 auf. Durch die Elastizität der Kissen 3 wird ein mit Pfeilen angedeuteter Gegendruck
61 auf den Knoten 22 ausgeübt. Dadurch entsteht Reibung zwischen den äußeren Teilen
des Schnürsenkels 21, die den Knoten formen, und dem Kissen 3.
[0026] Zur Befestigung des Kissens 3 kann auf der Auflage 4 eine nicht dargestellte Struktur
geschaffen sein, auf die das Kissen 3 aufgegossen und eingegossen wird. Solche Strukturen
der Auflage 4 können aus Haken, Anker und Ösen bestehen, durch die ein Formschluss
mit den Kissen 3 gewährleistet ist. Abgesehen von einem möglichen Formschluss ist
das Kissen 3 durch Klebekräfte an der Auflage 4 befestigt, die beim Kaschieren der
Auflage 4 mit dem Kissen 3 erzeugt werden.
[0027] Die zweiteiligen Kissen 3 bestehen aus zwei in einer zur Richtung Y orthogonalen
Richtung X eng nebeneinander angeordneten Teilen. Die zwischen den beiden Kissen 3
gebildete Nut 32 kann sich in einer besonderen Ausführungsform in Richtung Y zur Auflage
4 hin verjüngen. Die Länge der Nut 32 entspricht im Wesentlichen der Länge der Kissen
3. Wird der Schnürsenkel 21 in der Richtung Y vollständig zwischen die beiden Kissen
3 eingeführt, wird der Druck 6 und damit die Gleit- und Haftreibung der Kissen 3 auf
den Schnürsenkel 21 maximal. Gleichzeitig liegt der Schnürsenkel 21 an der Auflagefläche
41 direkt auf der Auflage 4 auf.
[0028] Nach Figur 1c weist die Vorrichtung 1 ein einteiliges Kissen 3 auf, das zwischen
dem Schuh 2 und dem geknoteten Schnürsenkel 21 positioniert ist. Das einteilige Kissen
3 ist ähnlich aufgebaut wie das zweiteilige Kissen 3. Im Unterschied zu dem einteiligen
Kissen 3 ist eine Verbindung zwischen den beiden Kissenteilen im Grund der Nut 32
vorgesehen, sodass das Kissen 3 ein im Schnitt X-Y u-förmiges Profil (nicht dargestellt)
aufweist. Der Vorteil gegenüber dem zweiteiligen Kissen 3 ist, dass unterhalb des
Schnürsenkels 21 und unterhalb des Knotens 22, zwischen der Auflage 4 und dem Schnürsenkel
21 auch weiches und elastisches Material vorhanden ist, das den Knoten 22 besser fixiert.
Der Knoten 22 des Schnürsenkels 21 ist gemeinsam mit dem Schnürsenkel 21 zwischen
den beiden Kissenteilen 3 eingeklemmt.
[0029] In Figur 1d ist die in Fig. 1a dargestellte Vorrichtung 1 vergrößert dargestellt.
Hier ist wie auch Fig. 1c erkennen lässt, zusätzlich zu der Nut 32 noch eine Ausnehmung
33 in der Nut 32 vorgesehen, in die beim Schnüren des Schnürsenkels 21 der Knoten
22 eingebunden wird. Durch die Ausnehmung 33 sind im Wesentlichen vier umlaufende
Seitenflächen gebildet, die in Kontakt mit dem Knoten 22 und den, den Knoten 22 umgebenden
Teilen des Schnürsenkels 21 stehen. Dadurch, dass das einteilige Kissen 3 auch unterhalb
des Knotens 22 angeordnet ist, steht eine fünfte Fläche, nämlich der Boden der Ausnehmung
33, zur Erzeugung der Reibung zur Verfügung.
[0030] In Figur 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 1 mit einem einteiligen
Kissen 3 in geschnürtem Zustand dargestellt. Das Kissen 3 weist anstatt einer Nut
32 eine Anlagefläche 31 für den Schnürsenkel 21 auf. Hierdurch ist die Position des
Schnürsenkels 21 auf dem Kissen 3 variabel, weil die Anlagefläche 31 sich in ihrer
Geometrie nicht oder nicht wesentlich von der Geometrie der übrigen Oberfläche des
Kissens 3 im Bereich der Anlagefläche 31 unterscheidet. Der Bereich des Kissens 3
unterhalb des Schnürsenkels 21 ist ebenso wie die Auflage 4 im Schnitt X-Y dargestellt.
Aufgrund eines beim Schnüren erzeugten Drucks 6 vom Schnürsenkel 21 auf das Kissen
3 in einer Richtung Y von oben dringt der Schnürsenkel 21 an der Anlagefläche 31 des
Kissens 3 in das Kissen 3 oder nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1b bis 1d
in die Nut 32 ein. Das elastische Kissen 3 wirkt der Verformung durch den Schnürsenkel
entgegen. Dabei vergrößert sich die Reibfläche und der Druck 6 zwischen dem Kissen
3 und dem Schnürsenkel 21. Gleichzeitig übt das Kissen 3 einen Gegendruck 61 auf den
Schnürsenkel 21 und auf den Knoten 22 aus und klemmt den Schnürsenkel 21 und den Knoten
22 fest. Die dabei entstehende Gleit- und Haftreibung wächst mit der Zunahme des vom
Schnürsenkel 21 erzeugten Drucks 6.
1. Vorrichtung (1) zur Sicherung eines geknoteten Schnürsenkels (21) mit mindestens einer
Nut (32) oder einer Anlagefläche (31) zum Einlegen eines Knotens (22), wobei die Vorrichtung
(1) durch den Knoten (22) und den Schnürsenkel (21) auf einem Schuh (2) zu befestigen
und zwischen dem Knoten (22) und dem Schuh (2) positionierbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (1) mindestens ein Kissen (3) aus einem weichen und elastischen Kunststoff
aufweist, wobei das Kissen (3) die Nut (32) oder die Anlagefläche (31) für den Schnürsenkel
(21) und für den Knoten (22) aufweist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (1) eine formstabile Auflage (4) als Lager für ein einteiliges oder
ein mindestens zweiteiliges Kissen (3) aufweist, wobei die Auflage (4) in einer Richtung
Y unter dem Kissen (3) angeordnet ist und das Kissen (3) form- und/oder stoff- und/oder
kraftschlüssig mit der Auflage (4) verbunden ist.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Auflage (4) ein zweiteiliges Kissen (3) mit einer Nut (32) zwischen den beiden
Kissenteilen (3) angeordnet ist.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Nut (32) in einer Richtung Y und/oder in einer zur Richtung Y rechtwinkligen
Richtung Z verjüngt oder die Nut (32) unterschiedliche Breiten in Richtung X aufweist.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Kissen (3) oder zwischen den zwei Teilen des Kissens (3) eine Ausnehmung (33)
vorgesehen ist, die in einer Richtung X breiter ist als die Nut (32).
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausnehmung (33) eine Tiefe in Richtung Y zwischen 5 mm und 14 mm oder von 9 mm
sowie eine Breite in Richtung X zwischen 3 mm und 11 mm oder von 7 mm sowie eine Länge
in Richtung Z zwischen 4 mm und 12 mm oder von 8 mm aufweist.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kunststoff für das Kissen (3) mit einer Reißdehnung bis 400% und/oder einer Shore-Härte
D nach Norm DIN ISO 7619-1 zwischen 6 und 90 und/oder einer Shore-Härte A nach Norm
DIN ISO 7619-1 zwischen 25 und 95 gebildet ist und/oder das Kompressionsmodul des
Kunststoffs größer ist als 108 Pa und/oder die Querkontraktion nach der Norm DIN EN ISO 527-1 kleiner ist als 0,7.
8. System bestehend aus einer Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche
und einem Schnürsenkel (21) und/oder einem Transponder und/oder einem Schuh (2).
9. System nach Anspruch 8, wobei ein Haftreibungskoeffizient zwischen der Oberfläche
des Schnürsenkels (21) und der Oberfläche des Kissens (3) größer als 0,7 und/oder
der Gleitreibungskoeffizient größer als 0,3 ist.
10. Verwendung einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Anordnung zwischen
einem Schnürsenkel (21) und einem Schuh (2).
11. Vorrichtung (1) zur Befestigung eines mit einem Knoten (22) gebundenen Schnürsenkels
(21) eines Schuhs (2), wobei die Vorrichtung (1) mindestens eine Aufnahme (3) und/oder
eine Auflage (4) aufweist, die in einer Richtung Y zwischen dem Knoten (22) und dem
Schuh (2) auf dem Schuh (2) auflegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahme (3) eine Anlagefläche (31) für den Schnürsenkel (21) aufweist und in
Form eines Kissens aus einem weichen und elastischen, durch Polykondensation hergestellten
Kunststoff gebildet ist, der eine hohe Rückstellkraft aufweist, wobei aufgrund eines
beim Schnüren des Knotens (22) erzeugbaren Drucks (6) vom Schnürsenkel (21) auf das
Kissen (3) in der Richtung Y die Anlagefläche (31) durch Eindringen des Schnürsenkels
(21) in das Kissen (3) vergrößerbar ist.