[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Steuerung des hydraulischen Antriebs
eines Pressbalkens und/oder eines Antriebs eines Messerbalkens einer Papierschneidemaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine Verfahren zur Steuerung des hydraulischen Antriebs des Pressbalkens und des
Antriebs des Messerbalkens einer Papierschneidemaschine der eingangs genannten Art
ist aus der
DE 100 41 261 A bekannt. Die Vorrichtung zur Durchtührung des Verfahrens umfasst eine erste Pumpe,
die über eine erste Arbeitsleitung und ein steuerbares Sperrventil mit dem Arbeitsbaum
eines einseitig federbetätigten Stellzylinders für den Pressbalken verbunden ist,
mindestens ein steuerbares Umlaufventil, dessen einer Eingang mit der ersten Arbeitsleitung
und dessen einer Ausgang über eine Rücklaufleitung mit dem Tank verbunden ist und
das eine Stellungsüberwachung aufweist, eine zweite Arbeitsleitung zwischen der Pumpe
oder einer zweiten Pumpe und einer hydraulisch betätigbaren Kupplung für den Antrieb
des Messerbalkens sowie ein weiteres Umlaufventil, dessen Eingang mit der zweiten
Arbeitsleitung und dessen Ausgang über eine Rücklaufleitung mit dem Tank verbunden
ist und einer dritten Leitung zwischen der zweiten Arbeitsleitung und einem weiteren
Eingang des Umlaufventils.
[0003] Bei der bekannten Vorrichtung wird eine Redundanz erzeugt, indem ein zweites Umlaufventil
mit Stellungsüberwachung dem ersten Umlaufventil parallelgeschaltet wird. Bleibt eines
der Überlaufventile hängen, wird zum einen eine entsprechende Anzeige vorgenommen,
zum anderen kann über das noch funktionierende Umlaufventil eine Umlenkung des Hydraulikmediums
von der Pumpe zum Tank bewerkstelligt werden.
[0004] Bei der bekannten Vorrichtung wird zwar ein "Hängenbleiben" eines der Umlaufventile
für den Antrieb des Messerbalkens erkannt, jedoch besteht keine Möglichkeit, während
des Betriebs der Papierschneidemaschine eine Überprüfung der Funktionsfähigkeit der
Umlaufventile für den Pressbalken sowie der Umlaufventile für den Messerbalken vorzunehmen.
[0005] Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfndung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass eine Überprüfung der Funktionsfähigkeit
der Ventile während eines Press-Schneid-Zyklus ermöglicht wird.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 dadurch gelöst, dass die Pressen-Ventile und/oder die Schneiden-Ventile zum Start
des Press- oder Schneid-Zyklus zeitverzögert angesteuert und/oder zur Beendigung des
Press- oder Schneid-Zyklus zeitverzögert abgeschaltet werden und dass während eines
Test-Zyklus, bei dem nur eines der Pressen-Ventile bzw. Kupplungs-Ventile angesteuert
ist, das Eintreten bzw. Nicht-Eintreten einer erwarteten Reaktion überwacht wird.
[0007] Gemäß der Erfindung erfolgt während des Betriebs der Planschneidemaschine eine Überprüfung
der Funktionsfähigkeit der redundanten Pressen-Ventile für den Pressbalken und/oder
der redundanten Kupplungs-Ventile für den Schneidbalken. Dieser Vorgang wird nachfolgend
Ventilcheck genannt.
[0008] Mit Hilfe des Ventilchecks wird sichergestellt, dass ein Betrieb der Planschneidemaschine
ausschließlich mit einwandfrei funktionsfähigen, sicherheitsrelevanten Hydraulikventilen
möglich ist. Der Ventilcheck wird vorzugsweise durch eine Sicherheitsteuerung ausgeführt.
[0009] Das Prinzip des Ventilchecks besteht darin, jeweils eines der redundanten Pressen-Ventile
für den Pressbalken und/oder eines der redundanten Kupplungs-Ventile für den Schneidbalken
direkt anzusteuern und dabei das Eintreten oder Nichteintreten einer erwarteten Reaktion
der Planschneidemaschine zu überwachen.
[0010] Im Falle eines festgestellten ersten Fehlers in einem der Ventile besteht jeweils
durch Nutzung des anderen Ventils weiterhin die Möglichkeit, eine gefahrbringende
Bewegung bzw. deren Fortsetzung zu unterbinden. Dabei wird das Ziel verfolgt, den
Ventilcheck derart in den Ablauf eines Press-Schneid-Zyklus einzubinden, dass eine
Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit der Papierschneidemaschine vermieden wird.
[0011] Der Ventilcheck wird mit jedem neuen Press-Schneid-Zyklus abwechselnd für eines der
redundanten Ventile des jeweiligen Hydraulikkreises durchgeführt. Das Versagen eines
Ventils wird damit abhängig vom zuletzt getesteten Ventil, spätestens beim zweiten
auf den Fehlereintritt folgenden Press-Schneid-Zyklus erkannt.
[0012] Da für das Zustandekommen einer gefahrbringenden Bewegung grundsätzlich beide Ventile
des betrachteten Hydraulikkreises in der eingeschalteten Stellung stehen müssen, erfolgt
der Ventilcheck so, dass ein fehlerhaft dauerhaft eingeschaltetes Ventil erkannt wird.
Von einem fehlerhaft dauerhaft ausgeschalteten Ventil geht keine Gefahr aus, da dann
keine Bewegung ausgelöst werden kann.
[0013] Vorzugsweise erfolgt eine Überprüfung des ersten oder zweiten Pressen-Ventils dadurch,
dass das erste oder zweite Pressen-Ventil zeitlich vor dem Start des Press-Zyklus
angesteuert wird, wobei zum Start des Press-Zyklus ergänzend das nicht angesteuerte
erste oder zweite Pressen-Ventil angesteuert wird und/oder dass zur Beendigung des
Press-Zyklus nur das erste oder zweite Pressen-Ventil abgeschaltet wird, wobei das
verbleibende angesteuerte zweite oder erste Pressen-Ventil zeitverzögert abgeschaltet
wird und/oder
[0014] Vorzugsweise erfolgt eine Überprüfung der Funktionsfähigkeit des ersten oder zweiten
Kupplungs-Ventils dadurch, dass das zweite oder erste Kupplungs-Ventil zeitlich vor
dem Start des Schneid-Zyklus angesteuert wird, wobei zum Start des Schneid-Zyklus
ergänzend das nicht angesteuerte erste oder zweite Kupplungs-Ventil angesteuert wird
und/oder dass das zweite oder erste Kupplung-Ventil vor Beendigung des Schneid-Zyklus
vorzeitig ausgeschaltet wird.
[0015] Eine weitere bevorzugte Verfahrensweise zeichnet sich dadurch aus, dass zum Start
des Press-Zyklus das erste und zweite Pressen-Ventil sowie vorgezogen das erste oder
das zweite Kupplungs-Ventil angesteuert werden, dass zum Start des Schneiden-Zyklus
das zweite oder erste Kupplungs-Ventil zur Einleitung der Bewegung des Schneidbalkens
ergänzend zu dem bereits angesteuerten ersten oder zweiten Schneiden-Ventil angesteuert
wird, dass zur Beendigung des Press-Schneid-Zyklus das erste oder zweite Pressen-Ventil
sowie das erste und zweite Schneiden-Ventil abgeschaltet werden und dass das zweite
oder erste Pressen-Ventil bezogen auf den Abschaltzeitpunkt des ersten oder zweiten
Pressen-Ventils zeitverzögert abgeschaltet wird.
[0016] Bei Ausbleiben einer erwarteten Reaktion, dh. im Falle eines Fehlers in einem der
Press-Ventile bzw. Kupplungs-Ventile wird jeweils durch die Nutzung des anderen Pressen-Ventils
bzw. Kupplungs-Ventils eine gefahrbringende Bewegung des Pressbalkens bzw. des Schneidbalkens
bzw. deren Fortsetzung unterbunden.
[0017] Vorzugsweise wird eine Bewegung des Messerbalkens vorzugsweise mittels eines Sensors
überwacht, wobei beim Verlassen des Messerbalkens aus einem oberen Totpunkt ein Fehler
erkannt und gespeichert wird und wobei die Bewegung des Messerbalkens mittels Abschaltung
des verbleibenden Kupplungs-Ventils, dessen Einschalten aufgrund des zuvor ausgefallenen
Kupplungs-Ventils erst die Bewegung ausgelöst hat, die begonnene Bewegung sofort wieder
abgebrochen. Ein erneutes Auslösen des Press-Schneid-Zyklus kann dauerhaft gesperrt
werden.
[0018] Bei jedem Press-Zyklus wird vorzugsweise nur ein Pressen-Ventil zum regulären Abschaltzeitpunkt
abgeschaltet oder eingeschaltet.
[0019] Eine fehlerhafte Aufrechterhaltung der Pressung, beispielsweise durch eine fehlerhafte
Dauer-Ein-Stellung eines der Pressen-Ventile, kann mittels einer Drucküberwachung
durch vorzugsweise einen Sensor wie Drucksensor erkannt werden. Vorzugsweise wird
dies als Fehler gespeichert die fehlerhaft aufrechterhaltene Pressung wird mittels
Abschaltung des anderen Pressen-Ventils abgebrochen.
[0020] Die Sicherheitssteuerung wird bei einem Fehler in einen sicheren Zustand versetzt,
in dem eine erneute Abschaltung des Press-Schneid-Zyklus dauerhaft gesperrt ist.
[0021] Vorzugsweise wird zur Beendigung des Press-Zyklus der angestrebte Drucksollwert zumindest
auf ein Druckniveau abgesenkt, welches bei voll geöffneten Ventilen deutlich über
Leerlaufdruck liegt, vorzugsweise auf ein Druckniveau zwischen 20 und 40 bar.
[0022] Die Überprüfung der Funktionsfähigkeit der ersten und zweiten Pressen-Ventile wird
vorzugsweise durchgeführt, wenn der Messerbalken kurz vor dem oberen Totpunkt angekommen
ist und die Pressung abgeschaltet werden soll.
[0023] Weitere Einzelheiten, Vorteil und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus
den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination-,
sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines den Zeichnungen zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1a
- einen Pressen-Hydraulikkreis einer Schaltungsanordnung zur Steuerung des hydraulischen
Antriebs des Pressbalkens einer Papierschneidemaschine,
- Fig. 1b
- einen Schneiden-Hydraulikkreis der Schaltungsanordnung zur Steuerung des hydraulischen
Antriebs des Messerbalkens einer Papierschneidemaschine und
- Fig. 2
- ein Zeitdiagramm des Verlaufs der Position des Pressbalkens, des Verlaufs des Fluiddrucks
in dem Pressbalkenzylinder sowie des Verlaufs der Schaltstellungen der redundanten
Pressen-Ventile für den Pressbalkenzylinder sowie den Verlauf der Schaltstellungen
der Kupplungs-Ventile für die Kupplung des Antriebsmotors des Messerbalkens.
[0025] Die Figuren 1a und 1b zeigen eine Schaltungsanordnung 10 zur Steuerung eines hydraulischen
Antriebs 12 eines Pressbalkens (nicht dargestellt) sowie zur Steuerung eines Antriebs
14 für einen Messerbalken (nicht dargestellt) einer Papierschneidemaschine (nicht
dargestellt).
[0026] Die Schaltungsanordnung 10 umfasst einen ersten, in Fig. 1a dargestellten Pressen-Hydraulikkreislauf
16 zur Steuerung des hydraulischen Antriebs 12 sowie einen zweiten, in Fig. 1b dargestellten
Schneiden-Hydraulikkreislauf 18 zur Steuerung des Antriebs 14.
[0027] Der Pressen-Hydraulikkreislauf 16 umfasst eine Pumpe 20, die strömungstechnisch mit
einem Tank 22 gekoppelt ist. Die Pumpe 20 ist über eine Leitung 24, ein erstes Rückschlagventil
26 sowie ein zweites Rückschlagventil 28 mit einem Eilgang-Pressraum 30 verbunden,
der in Längsrichtung in einem Pressbalkenkolben 32 des Pressbalkenantriebs 12 ausgebildet
ist.
[0028] Eine Verbindungsstelle 34 zwischen den Rückschlagventilen 26, 28 ist über eine Leitung
36 mit einem ersten Eingang eines ersten Pressen-Ventils Y60 verbunden, dessen Ausgang
über eine Leitung 38 mit einer ersten Tankleitung 40 verbunden ist, die strömungstechnisch
mit dem Tank 22 gekoppelt ist.
[0029] Parallel zu dem ersten Pressen-Ventil Y60 ist ein zweites, redundantes Pressen-Ventil
Y61 geschaltet, dessen Eingang über eine Leitung 42 mit der Verbindungsstelle 34 und
dessen Ausgang über eine Leitung 44 mit der ersten Tankleitung 40 verbunden ist.
[0030] Im Verlauf der ersten Tankleitung 40 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel optional
ein Drosselventil 46 vorgesehen. Parallel zu dem Drosselventil ist ein mittels Fußschalter
48 betätigbares Schnittandeuter-Ventil 50 geschaltet. Des Weiteren ist im Verlauf
der ersten Tankleitung 40 vorzugsweise ein Filter 52 vorgesehen, wobei parallel zu
dem Filter 52 ein Rückschlagventil 54 geschaltet ist.
[0031] Der erste Ausgang der Pressen-Ventile Y60, Y61 ist des Weiteren über parallel geschaltete
Druckbegrenzungsventile 56, 58 mit einer zweiten Tankleitung 60 mit dem Fluidreservoir
22 gekoppelt.
[0032] Die Verbindungsstelle 34 zwischen dem ersten Rückschlagventil 26 und dem zweiten
Rückschlagventil 28 ist ferner mit einem Eingang eines Proportionalventils Y62 verbunden,
dessen Ausgang über eine Leitung 62 mit dem Eingang eines Koppelventils Y63 verbunden
ist. Der Ausgang des Koppelventils Y63 ist über eine Leitung 64 mit einer Arbeitsleitung
66 verbunden, die in einen Haupt-Pressraum 68 des Pressbalkenzylinders 70 des Antriebs
12 mündet. Die Arbeitsleitung 66 ist über ein drittes Pressen-Steuerventil Y64 mit
der zweite Tankleitung 60 verbunden.
[0033] Ein zweiter Eingang des Koppelventils Y63 ist über eine Leitung 72 mit der Verbindungsstelle
34 verbunden. Ein zweiter Ausgang des Koppelventils Y63 ist über eine Leitung 74 mit
der zweiten Tankleitung 60 verbunden.
[0034] Die Pressen-Ventile Y60, Y61 weisen jeweils zweite Ausgänge auf, die über Leitungen
76, 78 mit der zweiten Tankleitung 60 und über Leitungen 80, 82 mit der Arbeitsleitung
66 verbunden sind.
[0035] Des Weiteren ist zu erwähnen, dass die Verbindungsstelle 34 über einen Druckbegrenzungsventil
84 mit der zweiten Tankleitung 60 verbunden ist.
[0036] Die Pumpe 20 ist des Weiteren über ein Drosselventil 86 und eine Leitung 88 mit einem
Steuereingang eines Nachsaugventils 90 verbunden. Das Nachsaugventil 90 umfasst einen
Steuerzylinder 92 mit einem federvorgespannten Kolben 94, der über eine Kolbenstange
96 mit einem Verschlusselement wie Kugel 98 eines Rückschlagventils 100 gekoppelt
ist. Ein zweiter Steuereingang des Steuerzylinders 92 ist über eine Leitung 102 mit
einer dritten Tankleitung 104 verbunden. Das Rückschlagventil 100 ist eingangsseitig
über eine Leitung 106 mit der Arbeitsleitung 66 und somit mit dem Hauptpressraum 68
gekoppelt. Der Ausgang des Rückschlagventils 100 ist über eine Leitung 108 mit der
dritten Tankleitung 104 gekoppelt.
[0037] Fig. 1b zeigt rein schematisch den Schneiden-Hydraulikkreislauf 18 zur Steuerung
des Antriebs 14 des Messerbalkens. Der Antrieb 14 umfasst eine hydraulische Kupplung
110 zur Steuerung eines Antriebsmotors 112 für den Messerbalken (nicht dargestellt).
Die Kupplung 110 umfasst einen Hydraulikzylinder 114, eine Kupplungsscheibe 116, die
über eine Feder 118 federvorgespannt gegen eine Bremsscheibe 120 gedrückt und gehalten
wird.
[0038] Der Hydraulikkreislauf 18 umfasst des Weiteren eine Pumpe 122, die über eine Arbeitsleitung
124 mit einem Eingang eines ersten Kupplungs-Ventils Y50 verbunden ist. Des Weiteren
ist die Pumpe 122 über die Arbeitsleitung 124 und ein Rückschlagventil 126 mit einem
Arbeitsraum 128 des Hydraulikzylinders 114 verbunden. Parallel zu dem Rückschlagventil
126 ist ein Drosselventil 130 geschaltet.
[0039] Ein Ausgang des ersten Kupplungs-Ventils Y50 ist über eine Tankleitung 132 mit dem
Tank 22 gekoppelt. Parallel zu dem ersten Kupplung-Ventil Y50 ist ein zweites Kupplung-Ventil
Y51 als redundantes Ventil geschaltet. Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Ausgänge
der Kupplungs-Ventile Y50, Y51 über ein Druckbegrenzungsventil 134 mit der Arbeitsleitung
124 verbunden sind.
[0040] Die gezeigten Schaltungsanordnungen 12 und 18 arbeiten wie folgt. In einem Leerlaufbetrieb
sind die Ventile Y60, Y61, Y62, Y63, Y64, Y65 nicht angesteuert, so dass bei eingeschalteter
Pumpe 20 Hydrauliköl über die Leitung 24, das Rückschlagventil 26, die nicht angesteuerten,
parallel geschalteten Pressen-Ventile Y60, Y61 sowie die die Tankleitung 40 im Kreis
gefördert wird. Im Leerlaufbetrieb wird das Nachsaugventil 90 durch den mittels Feder
92 federvorgespannten Kolben 94 offengehalten.
[0041] Durch das Koppelventil Y63 ist der Haupt-Pressraum 68 von dem Eilgang-Pressraum 30
getrennt, da eine Verbindung nur über das Proportionalventil Y62 besteht, welches
nicht angesteuert ist.
[0042] Der Haupt-Pressraum ist durch das geöffnete Nachsaugventil 90 sowie über die Ventile
Y60, Y61, Y64 drucklos mit dem Tank 22 verbunden. Da sich über einen verschmutzen
Filter 52 ein Staudruck aufbauen könnte, wird der Filter 52 von einem Druckschalter
überwacht. Würde die Filterverschmutzung von einem Bediener ignoriert und/oder der
Druckschalter wäre defekt, würde bei einem weiteransteigende-n Staudruck das parallel
zu dem Filter 52 verschaltete Rückschlagventil 54 öffnen.
[0043] Die dargestellte Schaltungsanordnung 12 weist eine Schnittandeuter-Funktion auf.
Bei dieser Funktion wird das Schnittandeuter-Ventil 50 mittels des Fußpedals 48 betätigt,
so dass das Ventil 50 angesteuert ist. Die Ventile Y60, Y61, Y62, Y63, Y64, Y65 sind
weiterhin nicht angesteuert. Die Pumpe 20 ist eingeschaltet und fördert Öl.
[0044] Durch Betätigen des Fußpedals 48 und Ansteuerung des Schnittandeuter-Ventils 50 wird
der ungehinderte Ölkreislauf unterbrochen, so dass sich ein Staudruck aufbaut, der
durch die beiden Druckbegrenzungsventile 56, 58 auf einen Maximaldruck, vorzugsweise
30 bar begrenzt wird.
[0045] Da das Umschaltventil Y63 nicht betätigt, also in Grundstellung ist, wirkt der sich
einstellende Systemdruck des Eilgang-Raums 30 auf den Pressbalkenkolben 32. Um die
Geschwindigkeit des Eilgang-Kolbens 32 zu begrenzen wird ein Teil des Volumenstroms
über das parallel zu dem Schnittandeuter-Ventil 50 geschaltete Drosselventil bzw.
Blende 46 an dem Schnittandeuter-Ventil 50 vorbeigeleitet.
[0046] Optional kann die Geschwindigkeit des Pressbalkens weiter reduziert werden, in dem
das Proportionalventil Y62 angesteuert wird. In diesem Fall wird ein weiterer Teilvolumenstrom
über das Umschaltventil Y63 sowie die Pressen-Ventile Y60 und Y61 abgeleitet. Der
Haupt-Pressraum 68 des Pressbalkenzylinders 70 ist über die beiden nicht geschalteten
ersten und zweiten Pressen-Ventile Y60, Y61 sowie das dritte Pressen-Ventil Y64 über
die zweite Tankleitung 60 mit dem Tank 22 verbunden.
[0047] Erfolgt z. B. eine Abmeldung eines Benutzers an der Bedienoberfläche der Papierschneidmaschine,
können über einen Steuerrechner alle Bewegungen an der Papierschneidmaschine deaktiviert
werden. Hierzu gehört auch die Deaktivierung der Schnittandeutung bei laufendem Hauptantrieb,
der die gekoppelten Pumpen 20, 122 antreibt.
[0048] Durch Ansteuerung des Koppelventils Y63 wird der Haupt-Pressraum 68 mit dem Eilgang-Pressraum
30 verbunden. Daraus folgt, dass sich bei Betätigung des Schnittandeuter-Ventils 50
ein Druck im Eilgang-Pressraum nicht aufbauen kann, da das Öl über das Koppelventil
Y63 und anschließend über das erste Pressen-Ventil Y60 und/oder das zweite Pressen-Ventil
Y61 und/oder das dritte Pressen-Ventil Y64 zum Tank 22 abfließen kann. Folglich setzt
sich der Pressbalkenkolben 32 nicht in Bewegung. Der Haupt-Pressraum 68 ist über das
erste und zweite Pressen-Ventil Y60, Y61 und über das geöffnete Nachsaugventil 90
mit dem Tank 22 verbunden und daher drucklos.
[0049] Zum Schutz empfindlicher Materialien kann das Pressen nur mit dem Eilgang-Pressraum
30, der in dem Pressbalkenkolben 32 ausgebildet ist, erfolgen. Aufgrund der kleinen
Kolbenfläche im Eilgang-Pressraum wird die Presskraft gegenüber einer größeren Kolbenfläche
im Haupt-Pressraum beim normalen Pressen deutlich reduziert.
[0050] Die Einleitung der Pressung erfolgt durch den Sicherheitsrechner durch Schließen
der ersten und zweiten Pressen-Ventile Y60, Y61. Dadurch wird der Ölkreislauf unterbrochen
und es baut sich ein Staudruck entsprechend der Ansteuerung des Proportionalventils
Y62 auf. Dadurch setzt sich der Pressbalkenkolben 32 und somit der Pressbalken in
Bewegung.
[0051] Nach dem Auftreffen des Pressbalkens steigt der Druck in dem Hydraulikkreislauf,
der durch Öffnen oder Schließen des Proportionalventils Y62 geregelt werden kann.
Bei dieser Betriebsart bleiben das Umschaltventil Y63 sowie das dritte Pressen-Ventil
Y64 in Grundstellung, wodurch der Haupt-Pressraum 68 über das dritte Pressen-Ventil
Y64 mit dem Tank 22 über die zweite Tankleitung 60 drucklos verbunden ist. Bei voll
geschlossenem Proportionalventil Y62 stellt sich ein Druck ein, der dem maximalen
Systemdruck entspricht, der durch das Druckbegrenzungsventil 84 vorgegeben ist.
[0052] Gemäß Fig. 2 ist ein Press-Schneid-Zyklus in drei Abschnitte unterteilt, nämlich
die Eilgang-Pressung, die Haupt-Pressung mit Schneiden sowie die Dekompression. Für
den normalen Pressvorgang, d.h. die Haupt-Pressung werden die Pressen-Ventile Y60,
Y61 sowie Y64 angesteuert, wie dies zum Zeitpunkt t1 in Fig. 2 dargestellt ist. Das
Proportionalventil Y62 wird proportional angesteuert. Hiermit wird ein Teil des Öls
über das Proportionalventil Y62 über die Leitungen 62, 64 und die Arbeitsleitung 66
in den Haupt-Pressraum 68 des Zylinders 70 geleitet, wodurch die Geschwindigkeit des
Pressbalkens reduziert werden kann.
[0053] Bereits während der Abwärtsbewegung des Pressbalkens zum Zeitpunkt t2 wird der Kolben
94 des Nachsaugventils 90 nach unten gedrückt. Dadurch wird die Zwangsöffnung des
Nachsaugventils deaktiviert.
[0054] In der Abwärtsbewegung des Pressbalkenkolbens zum Zeitpunkt t2 wird Öl über das Nachsaugventil
90 aus dem Tank 22 gesaugt. Nach Aufsetzten des Pressbalkens zum Zeitpunkt wird die
Kugel 98 des Nachsaugventils 90 durch Federkraft in ihren Sitz gedrückt. Folglich
sind Eilgang-Pressraum 30 und Haupt-Pressraum 68 über das Proportionalventil Y62 miteinander
verbunden, so dass Öl über das Proportionalventil Y62 von dem Eilgang-Pressraum in
den Haupt-Pressraum fließt.
[0055] Da in diesem Schaltzustand keine Verbindung der Eilgang-Kreise und des Haupt-Kreises
zu dem Tank 22 besteht, steigt der Druck zum Zeitpunkt t3 zwangsläufig an.
Übersteigt der Druck zum Zeitpunkt t4 einen voreingestellten Wert, wird das Umschaltventil
Y63 geschaltet. Durch das Schalten des Umschaltventils Y63 wird die Verbindung des
Eilgang-Pressraums 30 und des Haupt-Pressraums 68 über das Proportionalventil Y62
getrennt. Gleichzeitig wird eine neue Verbindung zwischen Eilgang-Pressraum und Haupt-Pressraum
68 über das Koppelventil Y63 hergestellt.
Durch Schalten des Koppelventils Y63 wird der Ausgang von dem Proportionalventil Y62
zum Tank 22 hergestellt.
[0056] Zum Zeitpunkt t5 kann über das Proportionalventil Y62 der Druck im Eilgang-Pressraum
sowie im Haupt-Pressraum geregelt werden. Die Pressung kann zu jeder Zeit durch Abschalten
des ersten Pressen-Ventils Y60 und/oder des zweiten Pressen-Ventils Y61 abgeschaltet
werden.
[0057] Bei einem regulären Ende der Pressung, der durch den Zeitpunkt t6 markiert wird,
wird der Druck durch Ansteuern des Proportionalventils Y62 auf einen niedrigen Wert
abgesenkt. Dieser Vorgang wird als Dekompression bezeichnet. Dieser Schritt erfolgt
um einen lauten "Druckschlag" bei einer anschließenden erfindungsgemäßen Überprüfung
der Funktionsfähigkeit der Pressen-Ventile zu reduzieren. Nach Absenken des Druckes
erfolgt die erfindungsgemäße Überprüfung der Ventilstellung zum Zeitpunkt t7 durch
anschließendes zeitversetztes Öffnen der Pressen-Ventile Y60, Y61.
[0058] Wenn der Pressbalken nach unten bewegt wurde, unabhängig davon, ob durch die Schnittandeutung
oder die Pressung, kann eine Aufwärtsbewegung des Pressbalkens durch ein Hubstopp-Ventil
Y65 gestoppt werden. Das Hubstopp-Ventil Y64 ist parallel zu dem zweiten Rückschlagventil
28 geschaltet. Durch Schalten des Hubstopp-Ventils Y65 in Verbindung mit dem Rückschlagventil
28 wird das Ausströmen des Öls aus dem Eilgang-Pressraum 30 verhindert.
[0059] Fig. 1b zeigt rein schematisch den Hydraulikkreislauf 18 zur Steuerung der Kupplung
110 des Antriebs 14 für den nicht gezeigten Messerbalken der Papierschneidemaschine.
Im drucklosen Zustand wird die Kupplungsscheibe 116 mittels Feder 118 gegen die Bremsscheibe
120 gedrückt und gehalten. Bei eingeschaltetem Hauptmotor wird Öl mittels der Pumpe
122 drucklos über die Kupplungs-Ventile Y50, Y51 im Kreislauf gefördert.
[0060] Die Kupplungs-Ventile Y50, Y51, das Rückschlagventil 126, das Drosselventil 130 sowie
das Druckbegrenzungsventil 134 sind über einen Steuerblock 136 verschaltet. Der Steuerblock
136 ist direkt an den Hydraulikzylinder 114 der Kupplung 110 angeflanscht, so dass
eine Stichleitung zwischen Steuerblock und Hydraulikzylinder 114 kurz gehalten werden
kann. Dadurch erfolgt ein besserer Ölaustausch im Hydraulikzylinder und Stichleitung.
Außerdem ergibt sich ein besseres Aufheizverhalten.
[0061] Vor der eigentlichen Schnittauslösung folgt die erfindungsgemäße Ventilstellungsüberwachung
(Ventilcheck). Beim Schneiden erfolgt die Ventilstellungsüberwachung der Schneid-Ventile
Y50, Y51 beim Einschalten des Press-Schneid-Zyklus, d.h. im Zeitraum während der die
Pressung aufgebaut wird. Zu diesem Zweck wird wahlweise bei jedem Press-Schneid-Zyklus
nur ein Kupplungs-Ventil Y50, Y51 bereits zu Beginn des Zyklus, d.h. sobald eine Sperrklinke
eine entsperrte Stellung eingenommen hat, vorzeitig eingeschaltet, wie dies in Fig.
2 am Beispiel des Kupplungs-Ventils Y51 zum Zeitpunkt t1 dargestellt ist.
[0062] Damit wird das redundante Partnerventil, im dargestellten Ausführungsbeispiel das
Kupplungs-Ventil Y50 getestet, da dieses nun allein den Bewegungsbeginn des Messers
verhindern muss. Käme es durch einen vorangegangenen gefährlichen Ausfall des getesteten
Kupplungs-Ventils Y50 aufgrund einer fehlerhaften Dauer-Ein-Stellung zu einem ungewollten
Beginn der Messerbewegung, würde das beim Verlassen des oberen Totpunktes vorzugsweise
mittels eines Sensors erkannt, als Fehler gespeichert und mittels Abschalten des anderen
Kupplungs-Ventils Y51, dessen Einschalten aufgrund des zuvor ausgefallenen Kupplungs-Ventils
erst die Bewegung ausgelöst hat, die begonnene Bewegung sofort wieder abgebrochen.
Durch den ggf. erkannten und nicht rucksetzbar gespeicherten Fehler wird die Sicherheitssteuerung
in den sicheren Zustand versetzt, in dem das erneute Auslösen von Pressung und Schnitt
dauerhaft gesperrt ist.
[0063] Während der Absenkbewegung des Pressbalkens und des darauffolgenden Pressdruckaufbaus
auf dem Schneidgut vergeht ein mehrfaches der Zeit die erforderlich ist, um das Messer
nach dem Einschalten der Kupplungs-Ventile Y50, Y51 in Bewegung zu setzen. Somit kann,
wenn es bis zum abgeschlossenen Pressdruckaufbau nicht zu einer Messerbewegung gekommen
ist, daraus gefolgert werden, dass das bisher nicht eingeschaltete der beiden redundanten
Kupplungs-Ventile bis zu diesem Zeitpunkt korrekt funktioniert.
[0064] Abweichend von der allgemeinen Beschreibung der Funktion der Schaltungsanordnung
besteht im Fall der Ventilstellungsüberwachung der für das Schneiden zuständigen Kupplungs-Ventile
Y50, Y51 im Ausnahmefall die Möglichkeit, dass ein gefährlicher Ausfall eines Kupplungs-Ventils
erst beim dritten Start eines Press-Schneid-Zyklus erkannt wird. Voraussetzung dafür
wäre, dass die Schneidemaschine in einem Zustand eingeschaltet wird, in dem sich der
Messerträger bereits außerhalb des oberen Totpunktes befindet, bspw. durch Ausschalten
während einer laufenden Messerbewegung oder nach der Erkennung eines gefährlichen
Ventilversagens in einem der Kupplungs-Ventile Y50, Y51 beim letzten Startversuch
eines Press-Schneid-Zyklus mit daraus resultierenden Schnittabbruch vor dem Ausschalten.
[0065] Beim ersten Start eines Press-Schneid-Zyklus nach dem erneuten Einschalten würde
der Schnitt zwar sofort mit der vorzeitigen Einschaltung des nicht getesteten Ventils
gestartet, ein Fehler würde jedoch nicht erkannt werden, da es wegen des bereits vor
dem Ausschalten verlassenen oberen Totpunktes jetzt nicht mehr möglich ist, ein ungewolltes
Verlassen des oberen Totpunktes zu erkennen. Beim zweiten Start eines Press-Schneid-Zyklus
wäre das korrekt funktionierende Kupplungs-Ventil ergebnislos getestet und der Schnitt
korrekt zu Ende geführt. Erst beim dritten Start eines Press-Schneid-Zyklus würde
wieder das von Beginn an defekte Kupplungs-Ventil getestet werden, es käme zum überwachten,
vorzeitigen Verlassen des oberen Totpunktes und der Fehler würde erkannt.
[0066] In den Diagrammen gemäß Fig. 2 ist beispielhaft der Ablauf einer erfolgreichen Ventilstellungsüberwachung
für das Kupplungs-Ventil Y50 dargestellt. Zu Beginn des Press-Schneid-Zyklus (Zeitpunkt
t1) wird das Kupplungs-Ventil Y51 eingeschaltet. Parallel wird die Pressung durch
Einschalten der Pressen-Ventile Y60, Y61 eingeschaltet und die Beaufschlagung des
Presszylinders mit Öl ermöglicht.
[0067] Ab dem Zeitpunkt t1 steigt der Pressdruck im Eingang-Pressraum 30 an, bis der Pressbalken
beginnt sich in Bewegung zu setzen, wie dies dem Druckverlauf D bzw. dem Pressbalkenpositionsverlauf
PP zu entnehmen ist.
[0068] Während sich der Pressbalken Richtung Schneidgut bewegt, aufsetzt und den erforderlichen
Pressdruck auch im Haupt-Pressraum 68 aufbaut, hätte das Messer Zeit, sich in Bewegung
zu setzen und den oberen Totpunkt zu verlassen. Da dies nicht geschieht, ist also
zu diesem Zeitpunkt (Zeitpunkt t3) das getestete Kupplung-Ventil Y50 alleine in der
Lage, die Beaufschlagung des Kupplungszylinders 112 mit Öl zu unterbinden und es folglich
noch immer funktionsfähig. Damit liegt kein Fehlerfall vor. Und das zweite Kupplung-Ventil
Y51 kann zum Zeitpunkt t4 zugeschaltet und der Schnitt tatsächlich ausgeführt werden,
da sowohl das Kupplungs-Ventil Y50 als auch das Kupplungs-Ventil Y51 angesteuert sind.
[0069] Nach erfolgreicher Ventilstellungsüberwachung werden die beiden redundanten Kupplungs-Ventil
Y50, Y51 durch Ansteuerung geschlossen. Dadurch baut sich ein Staudruck vor den beiden
Kupplungs-Ventilen Y50, Y51 auf. Die Kupplungs-Ventile Y50, Y51 sind derart dimensioniert,
dass durch Öffnen eines der Kupplungs-Ventile Y50, Y51 der Druck auf Leerlaufdruck
abgebaut wird. Die Abschaltung der Kupplungs-Ventile Y50, Y51 kann jederzeit erfolgen,
z.B. bei einem Lichtschrankeneingriff.
[0070] Der maximale Druck in dem Hydraulikkreislauf kann durch das Überdruckventil 134 eingestellt
werden.
Ein zu hoher Druck erhöht die Einkuppelkraft, wodurch die Fähigkeit der Kupplung durchrutschen
zu können, z. B. bei Sperrklinkeneingriff, reduziert würde. Dies könnte zu Schädigung
der Kupplung führen. Ein zu niedriger Druck könnte zum Durchrutschen der Kupplung
14 im normalen Betrieb führen.
[0071] Beim Einkuppeln muss das Öl durch das Drosselventil 130 strömen, wodurch ein sanfteres
Anlaufen der Maschine realisiert werden kann.
[0072] Um ein schnelles Auskuppeln und damit verbundenen Stopp der Maschine zu gewährleisten
befindet sich parallel zu dem Drosselventil 130 ein federrückstellbares Rückschlagventil
126 das einen schnellen Druckabbau in dem Kupplungszylinder 114 gewährleistet.
[0073] Die erfindungsgemäße Ventilstellungsüberprüfung der Pressen-Ventile Y60, Y61 erfolgt
beim Abschalten der Pressung zum Zeitpunkt t7.
[0074] Zu diesem Zweck wird wechselweise zu jedem Presszyklus nur ein Pressen-Ventil Y60,
Y61 zum regulären Abschaltzeitpunkt t7 abgeschaltet. Damit das abgeschaltete Pressen-Ventil
im vorliegenden Fall Y60, wird dadurch getestet, da dieses Ventil nun allein einen
signifkanten Druckabfall bewirken muss.
[0075] Käme es durch einen vorangegangenen Ausfall des getesteten Pressen-Ventils Y60 hin
zu einer fehlerhaften Dauer-Ein-Stellung zu einer ungewollten Aufrechterhaltung der
Pressung, würde das durch die Drucküberwachung nach kurzer Zeit erkannt, als Fehler
gespeichert und mittels Abschalten des zweiten Pressen-Ventils Y61 die bisher ungewollt
aufrechterhaltene Pressung sofort abgebrochen. Durch den ggf. erkannten und nicht
rücksetzbar gespeicherten Fehler wird die Sicherheitssteuerung in den sicheren Zustand
versetzt, indem das neuerliche Auflösen von Pressung und Schnitt dauerhaft gesperrt
ist. Aus diesem Zustand kann die Sicherheitssteuerung nur durch Unterbrechung der
Spannungsversorgung befreit werden.
[0076] Wenn die Pressung beendet werden soll, wird grundsätzlich zunächst der angestrebte
Drucksollwert abgesenkt, um eine unnötige Geräuschentwicklung beim Abschalten der
Pressen-Ventile Y60, Y61 zu vermeiden. Das dabei erreichte Druckniveau liegt dann
mit 20 bis 40 bar immer noch deutlich über den Umlaufruhedruck von weniger als 10
bar. Somit kann, wenn es nach dem Abschalten des zu testenden Pressen-Ventils zu einer
Druckreduzierung auf weniger als 10 bar gekommen ist, kann geschlussfolgert werden,
dass das getestete der beiden redundanten Pressen-Ventile bis zu diesem Zeitpunkt
korrekt funktioniert hat.
[0077] In Fig. 2 ist beispielhaft eine erfolgreiche Ventilstellungsüberwachung für das Pressen-Ventil
Y60 dargestellt. Zu Beginn des Press-Schneid-Zyklus wird die Pressung durch einschalten
der Pressen-Ventile Y60, Y61 und die Beaufschlagung des Pressbalkenzylinders 70 mit
Öl ermöglicht. Der Pressdruck im Eilgang-Pressraum 30 steigt gemäß Druckverlauf D
an, bis der Pressbalken beginnt, sich in Bewegung zu setzen. Der Pressdruck erreicht
einen Sollwert und der Schnitt wird gestartet. Nach dem das Messer den oberen Totpunkt
erreicht hat, wird der Sollpressdruck zum Zeitpunkt t6 reduziert. Die eigentliche
Ventilstellungsüberwachung geschieht dann, wenn das Messer kurz vor dem oberen Totpunkt
angekommen ist und Pressung abgeschaltet werden soll (Zeitpunkt t7). Hierzu wird das
Pressen-Ventil Y60 zuerst abgeschaltet und muss allein den Druckabbau im Presszylinder
70 erreichen. Bejahendenfalls ist also zu diesem Zeitpunkt das getestete Press-Ventil
Y60 allein in der Lage, die Beaufschlagung des Presszylinders 70 mit Öl zu unterbinden
und ist folglich noch immer funktionsfähig. Damit liegt kein Fehlerfall vor.
1. Verfahren zur Steuerung eines hydraulischen Antriebs eines Pressbalkens und/oder eines
Antriebs eines Messerbalkens einer Schneidemaschine wie Papierschneidemaschine, wobei
in einem Pressen-Hydraulikkreislauf ein Fluid wie Öl mittels einer ersten Pumpe über
ein erster Pressen-Ventil und ein zu dem ersten Pressen-Ventil parallel geschaltetes
zweites Pressen-Ventil in einen Kreislauf geführt wird und/oder wobei in einem Schneiden-Hydraulikkreislauf
ein Fluid wie Öl mittels einer zweiten Pumpe über ein erstes Kupplungs-Ventil und
ein zu dem ersten Kupplungs-Ventil parallel geschaltetes zweites Kupplungs-Ventil
in einen Kreislauf geführt wird, wobei zum Start eines Press-Zyklus das erste Pressen-Ventil
und das zweite Pressen-Ventil angesteuert werden, um einen Pressdruck in einem Pressraum
des hydraulischen Antriebs zum Antrieb des Pressbalken zur erzeugen und wobei zum
Start eines Schneid-Zyklus die Schneiden-Ventile angesteuert werden, um einen Pressdruck
in einem mit dem Antrieb des Messerbalkens gekoppelten hydraulischen Kupplungszylinder
zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressen-Ventile und/oder die Schneiden-Ventile zum Start des Press-oder Schneid-Zyklus
zeitverzögert angesteuert und/oder zur Beendigung des Press- oder Schneid-Zyklus zeitverzögert
abgeschaltet werden und dass während eines Test-Zyklus, bei dem nur eines der Pressen-Ventile
bzw. Kupplungs-Ventile angesteuert ist, das Eintreten bzw. Nicht-Eintreten einer erwarteten
Reaktion überwacht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Überprüfung des ersten oder zweiten Pressen-Ventils dadurch erfolgt, dass das
erste oder zweite Pressen-Ventil zeitlich vor dem Start des Press-Zyklus angesteuert
wird, wobei zum Start des Press-Zyklus ergänzend das nicht angesteuerte erste oder
zweite Pressen-Ventil angesteuert wird und/oder dass zur Beendigung des Press-Zyklus
nur das erste oder zweite Pressen-Ventil abgeschaltet wird, wobei das verbleibende
angesteuerte zweite oder erste Pressen-Ventil zeitverzögert abgeschaltet wird und/oder
dass eine Überprüfung der Funktionsfähigkeit des ersten oder zweiten Kupplungs-Ventils
dadurch erfolgt, dass das zweite oder erste Kupplungs-Ventil zeitlich vor dem Start
des Schneid-Zyklus angesteuert wird, wobei zum Start des Schneid-Zyklus ergänzend
das nicht angesteuerte erste oder zweite Kupplungs-Ventil angesteuert wird und/oder
dass das zweite oder erste Kupplung-Ventil vor Beendigung des Schneid-Zyklus vorzeitig
ausgeschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Start des Press-Zyklus das erste und zweite Pressen-Ventil sowie vorgezogen das
erste oder das zweite Kupplungs-Ventil angesteuert werden, dass zum Start des Schneiden-Zyklus
das zweite oder erste Kupplungs-Ventil zur Einleitung der Bewegung des Schneidbalkens
ergänzend zu dem bereits angesteuerten ersten oder zweiten Schneiden-Ventil angesteuert
wird, dass zur Beendigung des Press-Schneid-Zyklus das erste oder zweite Pressen-Ventil
sowie das erste und zweite Schneiden-Ventil abgeschaltet werden und dass das zweite
oder erste Pressen-Ventil bezogen auf den Abschaltzeitpunkt des ersten oder zweiten
Pressen-Ventils zeitverzögert abgeschaltet wird.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Pressen-Ventile und/oder Kupplungs-Ventile
mit jedem neuen Press-Schneid-Zyklus abwechselnd für eines der Pressen-Ventile bzw.
Kupplungs-Ventile des jeweiligen Hydraulikkreises durchgeführt wird.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Ausbleiben einer erwarteten Reaktion, d.h. im Falle eines Fehlers in einem der
Press-Ventile bzw. Kupplungs-Ventile jeweils durch die Nutzung des anderen Pressen-Ventils
bzw. Kupplungs-Ventils eine gefahrbringende Bewegung des Pressbalkens bzw. des Schneidbalkens
bzw. deren Fortsetzung unterbunden wird.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Bewegung des Messerbalkens vorzugsweise mittels eines Sensors überwacht wird,
wobei beim Verlassen des Messerbalkens aus einem oberen Totpunkt ein Fehler erkannt
und gespeichert wird und dass die Bewegung des Messerbalkens mittels Abschaltung des
verbleibenden Kupplungs-Ventils, dessen Einschalten aufgrund des zuvor ausgefallenen
Kupplungs-Ventils erst die Bewegung ausgelöst hat, die begonnene Bewegung sofort wieder
abgebrochen wird.
7. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erneutes Auslösen des Press-Schneid-Zyklus dauerhaft gesperrt wird.
8. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei jedem Press-Zyklus nur ein Pressen-Ventil zum regulären Abschaltzeitpunkt abgeschaltet
oder eingeschaltet wird.
9. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekenntzeichnet
dass bei einer fehlerhaften Aufrechterhaltung der Pressung, beispielsweise durch eine
fehlerhafte Dauer-Ein-Stellung eines der Pressen-Ventile, mittels einer Drucküberwachung
durch vorzugsweise einen Sensor wie Drucksensor erkannt und als Fehler gespeichert
wird und dass die fehlerhaft aufrechterhaltene Pressung mittels Abschaltung des anderen
Pressen-Ventils abgebrochen wird.
10. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherheitssteuerung bei einem Fehler in einen sicheren Zustand versetzt wird,
in dem eine erneute Abschaltung des Press-Schneid-Zyklus dauerhaft gesperrt ist.
11. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Beendigung des Press-Zyklus der angestrebte Drucksollwert zumindest auf ein Druckniveau
abgesenkt wird, welches bei voll geöffneten Ventilen deutlich über Leerlaufdruck liegt,
vorzugsweise auf ein Druckniveau zwischen 20 und 40 bar abgesenkt wird.
12. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überprüfung der Funktionsfähigkeit der ersten und zweiten Pressen-Ventile durchgeführt
wird, wenn der Messerbalken kurz vor dem oberen Totpunkt angekommen ist und die Pressung
abgeschaltet werden soll.
13. Verfahren zur Steuerung eines hydraulischen Antriebs eines Pressbalkens einer Schneidmaschine
wie Papierschneidmaschine, wobei ein Fluid mittels einer Pumpe über ein erstes Pressen-Ventil
und ein dazu parallel geschaltetes zweites Pressen-Ventil in einem Kreislauf geführt
wird, wobei zum Start eines Press-Zyklus die Pressen-Ventile angesteuert werden, um
einen Pressdruck in einem Pressraum des hydraulischen Antriebs zum Antrieb des Pressbalkens
zu erzeugen und wobei zur Beendigung des Press-Zyklus die Pressen-Ventile abgeschaltet
werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Überprüfung des ersten oder zweiten Pressen-Ventils dadurch erfolgt, dass das
erste oder zweite Pressen-Ventil zeitlich vor dem Start des Press-Zyklus angesteuert
wird, wobei zum Start des Press-Zyklus ergänzend das nicht angesteuerte erste oder
zweite Pressen-Ventil angesteuert wird und/oder dass zur Beendigung des Press-Zyklus
nur das erste oder zweite Pressen-Ventil abgeschaltet wird, wobei das verbleibende
angesteuerte zweite oder erste Pressen-Ventil zeitverzögert abgeschaltet wird.
14. Verfahren zur Steuerung eines hydraulischen Antriebs eines Messerbalkens einer Schneidmaschine
wie Papierschneidmaschine, wobei ein Fluid mittels einer Pumpe über ein erstes Kupplungs-Ventil
und ein dazu parallel geschaltetes, redundantes zweites Kupplungs-Ventil in einem
Kreislauf geführt wird, wobei zum Start eines Schneid-Zyklus die Kupplungs-Ventile
angesteuert werden, um einen Arbeitsdruck in einem Kupplungszylinder des hydraulischen
Antriebs zum Antrieb des Schneidbalkens zu erzeugen und wobei zur Beendigung des Schneid-Zyklus
die Schneiden-Ventile abgeschaltet werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Überprüfung der Funktionsfähigkeit des ersten oder zweiten Kupplungs-Ventils
dadurch erfolgt, dass das zweite oder erste Kupplungs-Ventil zeitlich vor dem Start
des Schneid-Zyklus angesteuert wird, wobei zum Start des Schneid-Zyklus ergänzend
das nicht angesteuerte erste oder zweite Kupplungs-Ventil angesteuert wird oder dass
das zweite oder erste Kupplung-Ventil vor Beendigung des Schneid-Zyklus vorzeitig
ausgeschaltet wird.