HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Scharnieranordnung zur beweglichen
Abstützung einer Komponente, insbesondere eines Verkleidungselements, an einem Fahrzeug,
mit einem komponentenseitigen ersten Scharnierteil und einem fahrzeugseitigen zweiten
Scharnierteil. Der erste Scharnierteil und der zweite Scharnierteil dazu sind ausgebildet,
zusammenzuwirken, um eine erste Endposition und eine von der ersten Endposition verschiedene
zweite Endposition der Komponente zu definieren. Der erste Scharnierteil und der zweite
Scharnierteil sind weiterhin dazu ausgebildet, eine Momentandrehachse der Komponente
bei einer Bewegung zwischen der ersten Endposition und der zweiten Endposition zu
definieren. Der erste Scharnierteil weist einen ersten Gelenkabschnitt auf, der in
einer Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse hakenförmig ausgebildet ist, wobei
der erste Gelenkabschnitt eine erste Außenfläche und eine erste Innenfläche aufweist,
die eine erste Kavität bildet. Der erste Gelenkabschnitt ist in der ersten Endposition
derart in eine zweite Kavität des zweiten Scharnierteils eingesetzt, dass eine die
zweite Kavität bildende zweite Innenfläche des zweiten Scharnierteils den ersten Scharnierteil
entgegen der Richtung der Gewichtskraft über die erste Außenfläche des ersten Gelenkabschnitts
abstützt. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Fahrzeug, insbesondere ein Schienenfahrzeug
mit einer derartigen Scharnieranordnung.
[0002] Bei Schienenfahrzeugen werden typischerweise eine Reihe von Fahrzeugkomponenten,
beispielsweise Komponenten der Antriebsausrüstung, der Klimaanlage oder anderer Hilfsbetriebe,
in separaten Geräteabteilen des Fahrzeugs untergebracht. In vielen Fällen erfolgt
dies in so genannten Unterflurcontainern, welche zum Schutz der Fahrzeugkomponenten
vor unbefugtem Zugriff, Beschädigung und Verschmutzung verschlossen sein müssen, jedoch
beispielsweise zur Wartung der Fahrzeugkomponenten zugänglich sein müssen. Ähnliches
gilt aber auch für derartige Geräteabteile im Inneren des Fahrzeugs.
[0003] Solche Geräteabteile sind folglich häufig durch verschließbare und schwenkbare Klappen
bzw. Verkleidungselemente abgeschlossen, deren Bewegung durch entsprechende Scharnieranordnungen
geführt wird. Solche Scharnieranordnungen umfassen oft ein zylindrisches Achsenelement,
welches die Drehachse des Verkleidungselements definiert, wie dies beispielsweise
aus der
FR 2.140.938 A bekannt ist. Nachteilig ist hierbei, dass im Bereich der solcher Scharnieranordnungen
typischerweise ein vergleichsweise großer Spalt zwischen dem Verkleidungselement und
dem angrenzenden Teil des Fahrzeugs vorhanden ist, der meist eine zusätzliche Abdichtung
erfordert. Zudem lassen sich derartige Scharnieranordnungen nur vergleichsweise aufwändig
lösen, um das Verkleidungselement bei Bedarf vom Fahrzeug zu entfernen.
[0004] Bei anderen Fahrzeugen, beispielsweise den elektrischen Triebzügen der Baureihe "Regina"
der Anmelderin, kommen für die seitlichen Verschlussklappen der Unterflurcontainer
gattungsgemäße Scharnieranordnungen zum Einsatz. Bei diesen Scharnieranordnungen ist
an der Unterkante der Verschlussklappe ein Steg mit (in der Ebene senkrecht zur Momentandrehachse)
vergleichsweise geringer Höhe und leicht bogenförmigem Querschnitt in eine entsprechend
angepasste Nut einer Schiene an der Fahrzeugstruktur eingesetzt. Der Steg und die
zugehörige Schiene definieren dabei als erster und zweiter Scharnierteil die Momentandrehachse
der Verschlussklappe. Durch die Anpassung der Kontaktflächen von Steg und Schiene
ergibt sich zudem ein labyrinthartiger Spalt, der bereits eine gewisse Abdichtung
in diesem Bereich realisiert. Bereits bei einem relativ kleinen Öffnungswinkel der
Verschlussklappe (etwa in der Größenordnung von 45° bis 60°) aus ihrer geschlossenen,
ersten Endposition heraus ist der Steg schon so weit außer Eingriff mit der Nut gelangt,
dass er nur noch lose auf dem an die Nut angrenzenden Teil der Schiene aufliegt. Bei
einem Öffnungswinkel über 90° hinaus löst sich die Klappe unter Einwirkung ihrer Gewichtskraft
vom Fahrzeug, sofern nicht durch zusätzliche Hilfsmittel eine entsprechende Haltekraft
erzeugt wird. Hiermit ist es zwar möglich, die Klappe einfach vom Fahrzeug zu entfernen.
Nachteilig ist jedoch, dass dies jedoch tatsächlich auch nahezu jedes Mal geschehen
muss, um ungehinderten Zugang zu Inneren des Unterflurcontainers zu erhalten.
[0005] Eine weitere Scharnieranordnung ist aus der
FR 1.158.092 bekannt. Bei dieser Anordnung ist ein Fenster eines Wohnwagens an seiner Oberkante
am Wagenkasten des Wohnwagens aufgehängt, indem ein hakenförmiger erster Scharnierteil
des Fensters in einen hakenförmigen fahrzeugseitigen zweiten Scharnierteil eingehängt
ist.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Scharnieranordnung der eingangs genannten
Art zur Verfügung zu stellen, welche die oben genannten Nachteile nicht oder zumindest
zu einem geringeren Grad aufweist und insbesondere bei einfacher Gestaltung einen
großen Schwenkwinkel zwischen der ersten Endposition und einer zweiten, geöffneten
Endposition zu erzielen, in der die angelenkte Komponente noch alleine über die Scharnieranordnung
selbst am Fahrzeug gehalten wird.
[0007] Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe ausgehend von den Merkmalen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale.
[0008] Die vorliegende Erfindung basiert auf der technischen Lehre, dass man bei einfacher
Gestaltung einer gattungsgemäßen Scharnieranordnung einen großen Schwenkwinkel zwischen
der ersten Endposition und einer zweiten, geöffneten Endposition erzielen kann, in
der die angelenkte Komponente alleine über die Scharnieranordnung selbst am Fahrzeug
gehalten wird, wenn die beiden Scharnierteile jeweils derart ausgebildet sind, dass
sie beim Verschwenken der Komponente in einen ineinander verhakten Zustand überführt
werden, in dem die Scharnierteile jeweils in die Kavität des anderen Scharnierteils
eingreifen. Über diesen wechselseitigen Eingriff kann die Gewichtskraft der Komponente
in der zweiten Endposition ohne zusätzlichen Kraftaufwand durch den Bediener und/oder
weitere Hilfsmittel (beispielsweise zusätzliche Halteelemente oder dergleichen) alleine
durch die beiden Scharnierteile aufgenommen werden. Mit anderen Worten wird eine Gestaltung
realisiert, bei welcher die Komponente über den ersten Scharnierteil in den zweiten
Scharnierteil eingehakt ist und somit an diesem aufgehängt ist.
[0009] Die Scharnierteile können dabei so gestaltet sein, dass das Einhaken selbsttätig,
d.h. ohne zusätzliche Hilfsmittel oder zusätzlichen Kraftaufwand durch den Bediener,
einfach beim Verschwenken der Komponente erfolgt. Der Bediener muss dabei gegebenenfalls
lediglich durch eine maßvolle Geschwindigkeit der Komponente beim Verschwenken dafür
sorgen, dass sich die Komponente nicht allzu schnell von der ersten Endposition in
die zweite Endposition bewegt, um dynamische Kräfte, die aus allzu hohen Beschleunigungen
der Komponente resultieren, zu vermeiden, aufgrund derer sich der wechselseitige Eingriff
der Scharnierteile lösen könnte.
[0010] Mit einer solchen Gestaltung können mehrere Vorteile erzielt werden. Zum einen kann
im Bereich der ersten Endposition über die Kontaktflächenpaarung zwischen der ersten
Außenfläche des ersten Scharnierteils und der zweiten Innenfläche das zweiten Scharnierteils
einfache Abdichtung der Scharnieranordnung (gegebenenfalls ohne weitere Dichtungseinrichtungen)
realisiert werden. Zudem ist es dank des großen Schwenkwinkels möglich, die Komponente
in einem Zustand zu bringen, in der sie selbst oder (im Fall eines Verkleidungselements)
der durch sie verschlossene Raum einfach zugänglich ist. Der Schwenkwinkel zwischen
den beiden Endpositionen beträgt vorzugsweise 90° bis 220°, weiter vorzugsweise 120°
bis 180°, weiter vorzugsweise 140° bis 160°. Die Komponente kann in der zweiten Endposition
zudem am Fahrzeug verbleiben und muss nicht zusätzlich (durch den Bediener oder weitere
Hilfsmittel) gehalten werden.
[0011] Bei der ersten Endposition handelt es sich typischerweise um eine Position, in der
sich die Komponente in einer Normalposition während des Betriebs des Fahrzeugs befindet,
während es sich bei der zweiten Endposition typischerweise um eine Zugangsposition
oder Wartungsposition handelt, in welcher die Komponente selbst und/oder ein durch
sie verschlossener Raum, beispielsweise für eine Wartung oder dergleichen, frei zugänglich
ist.
[0012] Gemäß einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung daher eine Scharnieranordnung
zur beweglichen Abstützung einer Komponente, insbesondere eines Verkleidungselements,
an einem Fahrzeug, mit einem komponentenseitigen ersten Scharnierteil und einem fahrzeugseitigen
zweiten Scharnierteil. Der erste Scharnierteil und der zweite Scharnierteil dazu sind
ausgebildet, zusammenzuwirken, um eine erste Endposition und eine von der ersten Endposition
verschiedene zweite Endposition der Komponente zu definieren. Der erste Scharnierteil
und der zweite Scharnierteil sind weiterhin dazu ausgebildet, eine Momentandrehachse
der Komponente bei einer Bewegung zwischen der ersten Endposition und der zweiten
Endposition zu definieren. Der erste Scharnierteil weist einen ersten Gelenkabschnitt
auf, der in einer Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse hakenförmig ausgebildet
ist, wobei der erste Gelenkabschnitt eine erste Außenfläche und eine erste Innenfläche
aufweist, die eine erste Kavität bildet. Der erste Gelenkabschnitt ist in der ersten
Endposition derart in eine zweite Kavität des zweiten Scharnierteils eingesetzt, dass
eine die zweite Kavität bildende zweite Innenfläche des zweiten Scharnierteils den
ersten Scharnierteil entgegen der Richtung der Gewichtskraft über die erste Außenfläche
des ersten Gelenkabschnitts abstützt. Der erste Scharnierteil und der zweite Scharnierteil
sind dazu ausgebildet, in der zweiten Endposition der Komponente über die erste Kavität
und die zweite Kavität derart verhakt ineinander einzugreifen, dass sie die Komponente
gegen die Gewichtskraft der Komponente in der zweiten Endposition halten.
[0013] Die erste Außenfläche des ersten Scharnierteils und die zweite Innenfläche des zweiten
Scharnierteils können grundsätzlich in beliebiger Form gepaart sein, um die Abstützung
der Komponente in der ersten Endposition zu gewährleisten. Hierbei kann zum Beispiel
abschnittsweise ein im Wesentlichen punktförmiger und/oder linienförmiger Kontakt
vorliegen. Bei bevorzugten Varianten sind die erste Außenfläche des ersten Scharnierteils
und die zweite Innenfläche des zweiten Scharnierteils derart aneinander angepasst,
dass sie einander flächig kontaktieren. Hiermit kann beispielsweise über die Flächenpressung
zwischen den beiden Flächen bereits eine gute Abdichtung der Scharnieranordnung erreicht
werden. Zudem kann eine vergleichsweise verschleißarme Konfiguration erzielt werden.
[0014] Der bei Auslenkung der Komponente aus der ersten Endposition erfolgende Kontakt zwischen
den beiden Scharnierteilen kann dann beliebig gestaltet sein, beispielsweise bei dieser
Auslenkung dann zumindest zunächst eine Rollbewegung und/oder eine Wälzbewegung zwischen
den Scharnierteilen erfolgen. Vorzugsweise gleiten die erste Außenfläche des ersten
Scharnierteils und die zweite Innenfläche des zweiten Scharnierteils bei einer Auslenkung
der Komponente aus der ersten Endposition unter Einwirken der Gewichtskraft der Komponente
über einen ersten Schwenkwinkelbereich der Komponente unter im Wesentlichen flächigem
Kontakt aufeinander ab. Hiermit kann unter anderem in einfacher Weise eine genau definierte
Führung der Komponente durch die Scharnieranordnung erzielt werden, bei welcher die
Momentandrehachse der Komponente über diesen ersten Schwenkwinkelbereich stets exakt
definiert ist.
[0015] Bevorzugt beträgt der erste Schwenkwinkelbereich 40° bis 70°, vorzugsweise 45° bis
60°, weiter vorzugsweise 50° bis 55°, sodass über einen vergleichsweise großen anfänglichen
Schwenkwinkelbereich eine präzise Führung der Komponente erzielt wird, ohne dass der
Bediener hierauf besonderes Augenmerk richten müsste.
[0016] Die Anpassung der ersten Außenfläche und der zweiten Innenfläche kann beliebig gestaltet
sein. Bei besonders einfachen Varianten weisen zumindest ein Teil der ersten Außenfläche
und ein Teil der zweiten Innenfläche in einer Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse
eine im Wesentlichen identische Krümmung auf. Hiermit ist es in einfacher Weise möglich,
eine exakte Führung der Komponente mit definierter Momentandrehachse zu erzielen.
[0017] Die Krümmung beiden Flächen muss dabei nicht zwingend konstant sein, sondern kann
zumindest abschnittsweise variieren. Bei besonders einfachen Varianten weist jedoch
zumindest ein Teil der ersten Außenfläche und ein Teil der zweiten Innenfläche in
einer Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse eine im Wesentlichen konstante Krümmung
auf. Bevorzugt beträgt der Krümmungsradius dabei 5 mm bis 20 mm, vorzugsweise 6 mm
bis 15 mm, weiter vorzugsweise 8 mm bis 12 mm, da hiermit hinsichtlich Bauraum, Abdichtung
und Bewegungsverlauf besonders günstige Ergebnisse erzielt werden können.
[0018] Vorzugsweise sind die erste Außenfläche und die zweite Innenfläche derart ausgebildet,
dass sie zumindest über einen Teilbereich des ersten Schwenkwinkelbereichs eine im
Wesentlichen ortsfeste Momentandrehachse definieren, wobei der Teilbereich des ersten
Schwenkwinkelbereichs insbesondere 50° bis 65°, vorzugsweise 50° bis 60°, weiter vorzugsweise
50° bis 55°, beträgt und/oder der Teilbereich des ersten Schwenkwinkelbereichs insbesondere
die erste Endposition einschließt. Auch hiermit können hinsichtlich Bauraum, Abdichtung
und Bewegungsverlauf besonders günstige Ergebnisse erzielt werden.
[0019] Das automatische Überführen des anfänglichen Kontakts zwischen dem ersten Scharnierteil
und dem zweite Scharnierteil über die erste Außenfläche und die zweite Innenfläche
in den verhakten Eingriff des ersten Scharnierteils und des zweiten Scharnierteils
über die erste und zweite Kavität (bei dem dann gegebenenfalls die erste Innenfläche
des ersten Scharnierteils involviert ist, welche die erste Kavität begrenzt) kann
grundsätzlich auf beliebige Weise erfolgen.
[0020] Vorzugsweise sind der erste Scharnierteil und der zweite Scharnierteil derart ausgebildet,
dass bei einem Verschwenken der Komponente um einen ersten Schwenkwinkel ausgehend
von der ersten Endposition ein erster Kontaktabschnitt des ersten Scharnierteils mit
einem zweiten Kontaktabschnitt des zweiten Scharnierteils in Kontakt gelangt. Die
erste Außenfläche und die zweite Innenfläche sowie der erste Kontaktabschnitt und
der zweite Kontaktabschnitt sind dann zum Erzielen des verhakten Eingriffs des ersten
Scharnierteils und des zweiten Scharnierteils in der zweiten Endposition derart ausgebildet,
dass bei einem weiteren Verschwenken der Komponente über den ersten Schwenkwinkel
hinaus ein die zweite Kavität begrenzender Hakenabschnitt des zweiten Scharnierteils
in die erste Kavität des ersten Scharnierteils eingeführt wird. Der Kontakt im Bereich
des ersten und zweiten Kontaktabschnitts kann dann mit anderen Worten in vorteilhafter
Weise als Auslöser für das Überführen in den verhakten Eingriff dienen.
[0021] Der Hakenabschnitt des zweiten Scharnierteils kann dabei grundsätzlich an beliebiger
geeigneter Stelle angeordnet sein, an welcher ein zuverlässiges, vorzugsweise selbsttätiges
Verhaken beim weiteren Verschwenken der Komponente gesichert ist. Besonders einfach
lässt sich dies realisieren, wenn der Hakenabschnitt von einem dem Fahrzeug abgewandten
freien Ende des zweiten Scharnierteils gebildet wird.
[0022] Der zweite Kontaktabschnitt kann ebenfalls grundsätzlich an beliebiger geeigneter
Stelle angeordnet sein, an welcher er insbesondere ein zuverlässiges Auslösen für
das Überführen in den verhakten Eingriff gewährleistet. Vorzugsweise ist der zweite
Kontaktabschnitt in der Nähe der miteinander verhakenden Bereiche angeordnet. Besonders
vorteilhafte Varianten zeichnen sich dadurch aus, dass der zweite Kontaktabschnitt
an dem Hakenabschnitt des zweiten Scharnierteils ausgebildet ist. Hiermit kann das
Auslösen für das Überführen in den verhakten Eingriff bereits in unmittelbarer Nähe
der miteinander verhakenden Bereiche erfolgen.
[0023] Um ein besonders einfaches, zuverlässiges und vorzugsweise selbsttätiges Überführen
in den verhakten Eingriff zu erzielen, sind der erste Kontaktabschnitt und der zweite
Kontaktabschnitt bevorzugt als Führungsflächen zum gleitenden Einführen des Hakenabschnitts
des zweiten Scharnierteils in die erste Kavität des ersten Scharnierteils beim weiteren
Verschwenken der Komponente ausgebildet.
[0024] Bei besonders vorteilhaften Varianten, bei denen anfänglich gegebenenfalls eine Zwangsführung
der ersten und zweiten Scharnierteile vorliegt, kontaktieren die erste Außenfläche
und die zweite Innenfläche einander bei dem ersten Schwenkwinkel über einen Flächenkontaktbereich
kontaktieren, der sich in einer Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse zwischen
einem ersten äußersten Kontaktpunkt und einem zweiten äußersten Kontaktpunkt erstreckt,
wobei der erste äußerste Kontaktpunkt einem freien Ende des ersten Gelenkabschnitts
zugeordnet ist und der zweite äußerste Kontaktpunkt einem komponentenseitigen Ende
des ersten Gelenkabschnitts zugeordnet ist.
[0025] Vorzugsweise verläuft dann eine Verbindungslinie zwischen dem ersten äußersten Kontaktpunkt
und dem zweiten äußersten Kontaktpunkt auf einer dem Flächenkontaktbereich zugewandten
Seite der Momentandrehachse. Ist dies der Fall, kann sich der großflächige Kontakt
(der bis zu diesem Zeitpunkt die Momentandrehachse definiert) dann beim weiteren Verschwenken
über den ersten Schwenkwinkel hinaus auflösen, wobei dann der erste äußerste Kontaktpunkt
am freien Ende des ersten Gelenkabschnitts als anfänglicher Drehpunkt fungiert, durch
welchen die Momentandrehachse verläuft. Mit anderen Worten kann die Momentandrehachse
dann in einfacher Weise sprungartig ihre Position ändern, um das Überführen in den
verhakten Eingriff zu erzielen.
[0026] Vorzugsweise wirkt bei dem ersten Schwenkwinkel zwischen dem ersten Kontaktabschnitt
und dem zweiten Kontaktabschnitt in der Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse eine
Kontaktkraft auf den ersten Scharnierteil, die eine senkrecht zu einer Verbindungslinie
zwischen dem ersten äußersten Kontaktpunkt und dem zweiten äußersten Kontaktpunkt
verlaufende Kraftkomponente aufweist, die von der zweiten Innenfläche zu der ersten
Außenfläche weist. Eine solche Kontaktkraft kann dann in vorteilhafter Weise das Überführen
in den verhakten Eingriff zusätzlich unterstützen.
[0027] Die zweite Endposition der Komponente kann grundsätzlich ausschließlich durch die
Wirkung der Gewichtskraft der Komponente definiert sein. Mithin kann die Komponente
also in der zweiten Endposition frei über die Scharnieranordnung an dem Fahrzeug hängen.
Vorzugsweise ist jedoch wenigstens ein Anschlag vorgesehen, welcher die zweite Endposition
definiert. Dieser wenigstens eine Anschlag kann grundsätzlich an beliebiger geeigneter
Stelle wirken, insbesondere kann er separat von der Scharnieranordnung vorgesehen
sein.
[0028] Bei vorteilhaften, weil einfachen und kompakten Varianten umfasst der erste Scharnierteil
ein erstes Anschlagelement, wobei das erste Anschlagelement dazu ausgebildet ist,
in der zweiten Position zur Begrenzung einer Bewegung der Komponente mit einem zweiten
Anschlagelement zusammenzuwirken, insbesondere um ein weiteres Verschwenken der Komponente
über die zweite Endposition hinaus im Wesentlichen zu verhindern.
[0029] Vorzugsweise ist das zweite Anschlagelement an dem zweiten Scharnierteil angeordnet,
wodurch eine besonders einfache und kompakte Gestaltung realisiert wird. Zusätzlich
oder alternativ kann das erste Anschlagelement einem freien Ende des ersten Gelenkabschnitts
benachbart angeordnet sein. Auch hieraus ergibt sich eine besonders kompakte, einfach
zu realisierende Gestaltung.
[0030] Bei bevorzugten Varianten ist das erste Anschlagelement einem freien Ende des ersten
Gelenkabschnitts derart räumlich zugeordnet, dass ein Spalt zwischen dem freien Ende
des ersten Gelenkabschnitts und dem ersten Anschlagelement gebildet ist, in den ein
die zweite Kavität begrenzendes freies Ende des zweiten Scharnierteils beim Verschwenken
der Komponente zwischen der ersten Endposition unter zweiten Endposition eintaucht.
Gerade hiermit lassen sich besonders günstige und kompakte Gestaltungen realisieren,
in denen der Bereich der Scharnieranordnung insbesondere gegen Verschmutzung geschützt
ist.
[0031] Besonders kompakte und günstige Gestaltungen ergeben sich, wenn das erste Anschlagelement
eine äußere Deckfläche der Komponente im Wesentlichen knickfrei fortsetzt und/oder
wenn das erste Anschlagelement einen Randabschluss einer äußeren Deckfläche der Komponente
bildet.
[0032] Der erste Scharnierteil und der zweite Scharnierteil können grundsätzlich so gestaltet
sein, dass der erste Scharnierteil ab einem beliebigen Schwenkwinkel aus der ersten
Endposition heraus, insbesondere aber bei jedem Schwenkwinkel, aus dem zweiten Scharnierteil
gelöst werden kann. Vorzugweise sind der erste Scharnierteil und der zweite Scharnierteil
derart ausgebildet, dass der erste Scharnierteil über einen Fixierungsschwenkwinkelbereich,
insbesondere ausgehend von der ersten Endposition, gegen ein Herausnehmen aus der
zweiten Kavität fixiert ist. Hierdurch kann ein Lösen der Komponente vom Fahrzeug
für einen bestimmten Schwenkwinkelbereich verhindert werden. Der Fixierungsschwenkwinkelbereich
beträgt dabei bevorzugt 0° bis 70°, vorzugsweise 0° bis 60°, weiter vorzugsweise 0°
bis 45°,
[0033] Weiterhin kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass die Komponente bei bzw. ab einem
bestimmten Schwenkwinkel vom Fahrzeug gelöst werden kann, insbesondere ohne nennenswerten
zusätzlichen Kraftaufwand zum Lösen der Verbindung (über die Aufnahme der Gewichtskraft
der Komponente hinaus) gelöst werden kann. Vorzugsweise sind daher der erste Scharnierteil
und der zweite Scharnierteil derart ausgebildet, dass der erste Scharnierteil über
einen Entnahmeschwenkwinkelbereich, insbesondere im Wesentlichen zwangsfrei, aus der
zweiten Kavität entnehmbar ist. Der Entnahmeschwenkwinkelbereich kann grundsätzlich
an beliebiger Position beginnen. Vorzugsweise erstreckt sich der Entnahmeschwenkwinkelbereich
über einen Schwenkwinkel von 80° bis 120°, vorzugsweise 85° bis 110°, weiter vorzugsweise
90° bis 100°, ausgehend von der ersten Endposition. Zusätzlich oder alternativ kann
der Entnahmeschwenkwinkelbereich die zweite Endposition einschließen.
[0034] Je nach Anwendungsgebiet kann eine Abdichtung der Scharnieranordnung entfallen. Bei
vorteilhaften Varianten mit entsprechendem Anwendungsgebiet ist jedoch eine Dichtungseinrichtung
zum zumindest teilweisen Abdichten eines Kontaktspalts zwischen der ersten Außenfläche
des ersten Scharnierteils und der zweiten Innenfläche des zweiten Scharnierteils in
der ersten Endposition vorgesehen.
[0035] Die Dichtungseinrichtung kann grundsätzlich an beliebiger geeigneter Stelle wirken.
Vorzugsweise umfasst die Dichtungseinrichtung ein zwischen dem ersten Scharnierteil
und dem zweiten Scharnierteil wirkendes Dichtungselement.
[0036] Bei bestimmten Varianten umfasst die Dichtungseinrichtung einen im Bereich der ersten
Endposition wirksam werdenden Dichtkrafterhöhungsabschnitt umfasst, der in der ersten
Endposition eine Kontaktkraft zwischen der ersten Außenfläche und der zweiten Innenfläche
gegenüber der Kontaktkraft vor dem Wirksamwerden des Dichtkrafterhöhungsabschnitts
erhöht. Dies kann grundsätzlich auf beliebige geeignete Weise geschehen. Bei besonders
einfachen Varianten ist der Dichtkrafterhöhungsabschnitt durch ein Untermaß der zweiten
Innenfläche gegenüber der ersten Außenfläche realisiert, das in der ersten Endposition
im Bereich eines freien Endes des ersten Gelenkabschnitts vorliegt.
[0037] Bei bestimmten Varianten weist die Komponente entlang der Momentandrehachse eine
Längenabmessung auf, während sich der der erste Scharnierteil und/oder der zweite
Scharnierteil entlang der Momentandrehachse über 20% bis 100%, vorzugsweise 50% bis
100%, weiter vorzugsweise 80% bis 100%, der Längenabmessung der Komponente erstrecken.
Dabei kann vorgesehen sein, dass der erste Scharnierteil und/oder der zweite Scharnierteil
in Form es einzigen, durchgehenden Bauteils ausgebildet sind. Bei bestimmten Varianten
kann der erste Scharnierteil und/oder der zweite Scharnierteil jedoch entlang der
Momentandrehachse wenigstens zwei durch einen Spalt räumlich voneinander getrennte
Segmente umfassen.
[0038] Bei besonders einfach gestalteten Varianten ist die erste Kavität und/oder die zweite
Kavität entlang der Momentandrehachse rinnenförmig ausgebildet. Zusätzlich oder alternativ
kann die erste Kavität und/oder die zweite Kavität nach Art eines Kreiszylindersegments
ausgebildet sein. Hierdurch vereinfacht sich der Herstellung der Kavität. Gleiches
gilt, wenn die erste Außenfläche und/oder die erste Innenfläche des ersten Scharnierteils
und/oder die zweite Innenfläche des zweiten Scharnierteils nach Art einer Kreiszylinderfläche
ausgebildet ist.
[0039] Die Bestandteile der Scharnieranordnung können grundsätzlich auf beliebige geeignete
Weise mittels beliebiger Herstellungsverfahren hergestellt sein. Besonders einfach
gestaltet sich die Herstellung, wenn der erste Scharnierteil ein erstes Strangpressprofil
umfasst, welches die erste Kavität ausbildet und/oder der zweite Scharnierteil ein
zweites Strangpressprofil umfasst, welches die zweite Kavität ausbildet.
[0040] Der erste Scharnierteil kann grundsätzlich monolithisch mit der Komponente ausgeführt
sein. Gleiches gilt für den zweiten Scharnierteil, der monolithisch mit der Fahrzeugstruktur
verbunden sein kann. Besonders einfach herzustellende und flexible Varianten zeichnen
sich jedoch dadurch aus, dass der erste Scharnierteil durch wenigstens ein lösbar
mit der Komponente verbindbares Element gebildet ist und/oder der zweite Scharnierteil
durch wenigstens ein lösbar mit dem Fahrzeug verbindbares Element gebildet ist.
[0041] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Fahrzeug, insbesondere ein Schienenfahrzeug,
mit einer erfindungsgemäßen Scharnieranordnung. Hiermit lassen sich die oben im Zusammenhang
mit der Scharnieranordnung beschriebenen Varianten und Vorteile in demselben Maße
realisieren, sodass insoweit lediglich auf die obigen Ausführungen Bezug genommen
wird.
[0042] Wie bereits erwähnt, kann es sich bei der Komponente um eine beliebige Komponente
des Fahrzeugs handeln. Die Vorteile der Erfindung kommen besonders gut zum Tragen,
wenn die Komponente ein Verkleidungselement einer Außenhaut des Fahrzeugs ist und/oder
die Komponente eine Verschlussklappe für ein Abteil, insbesondere ein Geräteabteil,
des Fahrzeugs ist. Bei dem Geräteabteil kann es sich insbesondere um ein Unterflurabteil,
insbesondere einen Unterflurcontainer, eines Schienenfahrzeugs handeln.
[0043] Weitere bevorzugte Ausführungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele,
welche auf die beigefügten Figuren Bezug nimmt.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0044]
- Figur 1
- ist ein schematischer Schnitt (entlang Linie 1-1 aus Figur 6) durch ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Scharnieranordnung in einer ersten Endposition,
die an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs
zum Einsatz kommt.
- Figur 2
- ist ein schematischer Schnitt durch die Scharnieranordnung aus Figur 1 bei einem ersten
Schwenkwinkel.
- Figur 3
- ist ein schematischer Schnitt durch die Scharnieranordnung aus Figur 1 bei einem zweiten
Schwenkwinkel.
- Figur 4
- ist ein schematischer Schnitt durch die Scharnieranordnung aus Figur 1 bei einem dritten
Schwenkwinkel.
- Figur 5
- ist ein schematischer Schnitt durch die Scharnieranordnung aus Figur 1 bei einem vierten
Schwenkwinkel, welcher einer zweiten Endposition entspricht.
- Figur 6
- eine schematische perspektivische Ansicht eines Teils des Schienenfahrzeugs mit der
Scharnieranordnung aus den Figuren 1 bis 5.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0045] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 6 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Scharnieranordnung anhand eines Schienenfahrzeugs 101 beschrieben.
Bei dem Schienenfahrzeug 101 handelt es sich um einen Wagen eines Triebzugs, dessen
Nennbetriebsgeschwindigkeit oberhalb von 180 km/h, nämlich bei v
n = 200 km/h, liegt.
[0046] Das Fahrzeug 101 umfasst einen Wagenkasten 102, der im Bereich seiner beiden Enden
in herkömmlicher Weise jeweils auf einer Fahrwerkseinheit in Form eines Drehgestells
mit zwei Radeinheiten abgestützt ist. Es versteht sich jedoch, dass die vorliegende
Erfindung auch in Verbindung mit anderen Konfigurationen eingesetzt werden kann, bei
denen der Wagenkasten lediglich unmittelbar auf einem Fahrwerk abgestützt ist.
[0047] Zum einfacheren Verständnis der nachfolgenden Erläuterungen ist in den Figuren ein
(durch die Radaufstandsebene des Drehgestells vorgegebenes) Fahrzeug-Koordinatensystem
x,y,z angegeben, in dem die x-Koordinate die Fahrzeuglängsrichtung, die y-Koordinate
die Fahrzeugquerrichtung und die z-Koordinate die Fahrzeughöhenrichtung des Schienenfahrzeugs
101 bezeichnen.
[0048] Bei dem Fahrzeug 101 handelt es sich um ein Fahrzeug zur Personenbeförderung, wobei
im Inneren des Wagenkastens 102 oberhalb eines Fußbodenniveaus (nicht dargestellte)
Einrichtungen zum Passagiertransport (wie eine Bestuhlung etc.) vorgesehen sind. Unterhalb
des Fußbodenniveaus sind ein oder mehrere Geräteabteile in Form von so genannten Unterflurcontainern
103 vorgesehen, die von der Außenseite des Fahrzeugs 101 an einer oder beiden Fahrzeugseiten
zugänglich sind. Die Unterflurcontainer 103 sind im Betrieb des Fahrzeugs 101 über
ein oder mehrere seitliche Verkleidungselemente in Form von Klappen 104 verschlossen.
[0049] Die Klappen 104 sind im Bereich ihrer Unterkante 104.1 über ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Scharnieranordnung 105 an der Struktur des Wagenkastens 102
angelenkt. Die jeweilige Klappe 104 stellt mithin eine Komponente im Sinne der vorliegenden
Anmeldung dar, welche über die Scharnieranordnung 105 beweglich an der Struktur des
Wagenkastens 102 abgestützt ist.
[0050] Die Klappe 104 ist in den Figuren 1 und 6 in ihrer geschlossenen, ersten Endposition
EP1 dargestellt, in welcher sie sich (im Normalbetrieb) während der Fahrt des Fahrzeugs
101 befindet und in welcher der Zugang zum Inneren 103.1 des Unterflurcontainers 103
verschlossen ist. Die Klappe 104 kann in dieser ersten Endposition EP1 beispielsweise
über (nicht dargestellte) Verriegelungseinrichtungen im Bereich ihrer Oberkante 104.2
und/oder der Seitenkanten 104.3 verriegelt sein, um ein unbeabsichtigtes Öffnen bzw.
Verschwenken aus der ersten Endposition EP1 zu verhindern.
[0051] Wie insbesondere der Figur 1 zu entnehmen ist, umfasst die Scharnieranordnung 105
dabei einen der Klappe zugeordneten komponentenseitigen ersten Scharnierteil 106 und
einen fahrzeugseitigen zweiten Scharnierteil 107. Der erste Scharnierteil 106 ist
im vorliegenden Beispiel monolithisch bzw. einstückig an einem Teil der Klappe 104
angeformt. Es kann bei anderen Varianten aber auch vorgesehen sein, dass er als separates
Bauteil ausgeführt ist, welches mit dem Rest der Klappe 104 verbunden wird (wie dies
in Figur 1 schematisch durch die gestrichelte Kontur 104.4 angedeutet ist.
[0052] Wie nachfolgend noch näher erläutert wird, wirken der erste Scharnierteil 106 und
der zweite Scharnierteil 107 zusammen, um neben der ersten Endposition EP1 (siehe
Figur 1 und 6) unter anderem auch eine von der ersten Endposition EP1 verschiedene
zweite Endposition EP2 der Klappe 104 zu definieren, wie sie in Figur 5 dargestellt
ist. Der erste Scharnierteil 106 und der zweite Scharnierteil 107 definieren dabei
jeweils eine Momentandrehachse 105.1 der Klappe bei einer Bewegung zwischen der ersten
Endposition EP1 und der zweiten Endposition EP2. Wie nachfolgend noch näher erläutert
wird, ist die Momentandrehachse 105.1 im vorliegenden Beispiel während der Bewegung
zwischen den Endpositionen EP1 und EP2 nicht ortsfest, sondern ändert aufgrund der
Gestaltung der der Scharnierteile 106 und 107 ihre Lage.
[0053] Der erste Scharnierteil 106 weist einen ersten Gelenkabschnitt 106.1 auf, der in
einer Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse 105.1 hakenförmig mit einem freien
Ende 106.2 ausgebildet ist. Mithin bildet der erste Gelenksabschnitt 106.1 also einen
ersten Hakenabschnitt 106.1 im Sinne der vorliegenden Anmeldung. Der erste Gelenkabschnitt
106.1 weist hierbei eine erste Außenfläche 106.3 und eine erste Innenfläche 106.4
auf, die eine entlang der Momentandrehachse 105.1 rinnenförmige erste Kavität 106.5
des ersten Scharnierteils 106 bildet.
[0054] Der zweite Scharnierteil 107 weist einen zweiten Gelenkabschnitt 107.1 auf, der in
einer Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse 105.1 ebenfalls hakenförmig mit einem
freien Ende 107.2 ausgebildet ist. Mithin bildet also der zweite Gelenksabschnitt
107.1 einem zweiten Hakenabschnitt 107.1 im Sinne der vorliegenden Anmeldung. Der
zweite Gelenkabschnitt 107.1 weist hierbei eine zweite Außenfläche 107.3 und eine
zweite Innenfläche 107.4 auf, die eine entlang der Momentandrehachse 105.1 rinnenförmige
zweite Kavität 107.5 des zweiten Scharnierteils 107 bildet.
[0055] Wie insbesondere der Figur 1 zu entnehmen ist, ist der erste Gelenkabschnitt in der
ersten Endposition EP1 derart in die zweite Kavität 107.5 des zweiten Scharnierteils
107 eingesetzt, dass die zweite Innenfläche 107.4 des zweiten Scharnierteils 107 (welche
die zweite Kavität 107.5 begrenzt bzw. bildet) den ersten Scharnierteil 106 entgegen
der Richtung der Gewichtskraft über die erste Außenfläche 106.3 des ersten Gelenkabschnitts
106.1 abstützt.
[0056] Wie der Figur 5 zu entnehmen ist, greifen der erste Scharnierteil 106 und der zweite
Scharnierteil 107 in der zweiten Endposition EP2 der Klappe 104 über die erste Kavität
106.5 und die zweite Kavität 107.5 derart verhakt ineinander ein, dass sie die Klappe
104 gegen die Gewichtskraft der Klappe 104 in der zweiten Endposition EP2 halten.
Die Klappe 104 kann mithin also ohne zusätzlichen Kraftaufwand durch den Bediener
der Klappe 104 und/oder weitere Hilfsmittel (beispielsweise zusätzliche Halteelemente
oder dergleichen) alleine durch die beiden Scharnierteile 106, 107 in der zweiten
Endposition EP2 gehalten sein.
[0057] Hierbei wird eine Gestaltung realisiert, bei welcher die Klappe 104 über den ersten
Scharnierteil 106 in den zweiten Scharnierteil 107 eingehakt ist und somit an diesem
aufgehängt ist. Die Klappe 104 kann in der zweiten Endposition EP2 somit am Fahrzeug
101 verbleiben und muss nicht zusätzlich (durch den Bediener oder weitere Hilfsmittel)
gehalten werden.
[0058] Wie der Figur 5 zu entnehmen ist, ist die Klappe 104 in der zweiten Endposition EP2
bezüglich der ersten Endposition EP1 (in einer Ebene senkrecht zur jeweiligen Momentandrehachse
105.1) um einen vergleichsweise großen, maximalen Öffnungswinkel MOW von etwa 150°
verschwenkt. Dank dieses großen maximalen Öffnungswinkels MOW ist es in einfacher
Weise möglich, die Klappe 104 in einem Zustand zu bringen, in welchem der Innenraum
103.1 des Unterflurcontainers 103 einfach zugänglich ist. Es versteht sich, dass der
maximale Öffnungswinkel MOW bei anderen Varianten auch einen beliebigen anderen Wert
annehmen kann. Vorzugsweise beträgt der maximale Öffnungswinkel MOW 90° bis 220°,
weiter vorzugsweise 120° bis 180°, weiter vorzugsweise 140° bis 160°.
[0059] Wie nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 5 erläutert wird, sind die beiden Scharnierteile
106, 107 im vorliegenden Beispiel so gestaltet, dass sie beim Bewegen bzw. Verschwenken
der Klappe 104 zwischen der ersten (geschlossenen) Endposition EP1 und der zweiten
(geöffneten) Endposition EP2 in den ineinander verhakten Zustand überführt werden,
in dem ihre Kavitäten 106.5, 107.5 ineinander eingreifen.
[0060] Die Scharnierteile 106, 107 sind im vorliegenden Beispiel so gestaltet, dass das
Einhaken bzw. Verhaken selbsttätig, d.h. ohne zusätzliche Hilfsmittel oder zusätzlichen
Kraftaufwand durch den Bediener, einfach beim Verschwenken der Klappe 104 erfolgt.
Der Bediener muss dabei gegebenenfalls lediglich durch eine maßvolle Geschwindigkeit
der Klappe beim Verschwenken (Öffnen bzw. Schließen) dafür sorgen, dass sich die Klappe
104 nicht allzu schnell von der einen Endposition (EP1 bzw. EP2) in die andere Endposition
(EP2 bzw. EP1) bewegt, um dynamische Kräfte zu vermeiden, die aus allzu hohen Beschleunigungen
der Klappe 104 resultieren. Solche dynamischen Kräfte könnten andernfalls zum Beispiel
dazu führen, dass sich der wechselseitige Kontakt bzw. Eingriff der Scharnierteile
löst.
[0061] Die erste Außenfläche 106.3 und die zweite Innenfläche 107.4 sind derart aneinander
angepasst, dass sie einander in der ersten Endposition EP1 flächig kontaktieren. Im
vorliegenden Beispiel wir dies einfach dadurch realisiert, dass sie jeweils als Segmente
eines Kreiszylindermantels (mit im Wesentlichen identischem Radius und einem Segmentwinkel
von etwa 230° bzw. 250°) gestaltet sind. Hiermit kann alleine über den vergleichsweise
großflächigen Kontakt zwischen den beiden Flächen 106.3, 107.4 auch bei vergleichsweise
geringer Flächenpressung bereits eine gute Abdichtung der Scharnieranordnung 105 erreicht
werden. Die vergleichsweise geringe Flächenpressung ermöglicht dabei zudem eine relativ
verschleißarme Konfiguration.
[0062] Der bei Auslenkung der Klappe 104 aus der ersten Endposition EP1 erfolgende Kontakt
bzw. Bewegungsablauf zwischen den beiden Scharnierteilen 106, 107 ergibt sich aus
der Gestaltung (insbesondere der Krümmung) der jeweiligen Fläche 106.3, 107.4 im Kontaktbereich.
Besitzen die Flächen 106.3, 107.4 beispielsweise unterschiedliche Krümmung, kann es
bei der Auslenkung aus der ersten Endposition EP1 dann zumindest zunächst eine Rollbewegung
und/oder eine Wälzbewegung zwischen den Scharnierteilen kommen.
[0063] Im vorliegenden Beispiel weisen die erste Außenfläche 106.3 und die zweite Innenfläche
107.4 in einer Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse 105.1 über einen Umfangswinkel
von etwa UW1 = 230° (erste Außenfläche 106.3) bzw. UW2 = 250° (zweite Innenfläche
107.4) im Wesentlichen konstante und aneinander angepasste (hier: im Wesentlichen
identische) Krümmung K1 bzw. K2 auf. Dabei versteht es sich jedoch insbesondere, dass
sich die angepasste Krümmung bei anderen Varianten auch über abweichende Umfangswinkel
erstrecken kann. Bevorzugt erstreckt sich die Krümmung K1 der ersten Außenfläche und
die angepasste Krümmung K2 der zweiten Innenfläche über Umfangswinkel UW1 bzw. UW2
von wenigstens 160° bis 270°, vorzugsweise von 180° bis 250°.
[0064] Bei einer Auslenkung der Klappe 104 aus der ersten Endposition EP1 gleiten die erste
Außenfläche 106.3 und die zweite Innenfläche 107.4 dank der im Wesentlichen identischen
Krümmung (unter dem Einfluss der der Gewichtskraft der Klappe 104) über einen ersten
Schwenkwinkelbereich SWB1 der Klappe 104 unter im Wesentlichen flächigem Kontakt aufeinander
ab. Hierbei ist neben der günstigen Abdichtung in einfacher Weise auch eine genau
definierte Führung der Klappe 104 durch die Scharnieranordnung 105 erzielt. So ist
die Momentandrehachse 105.1 der Klappe 104 über diesen ersten Schwenkwinkelbereich
SWB1 stets exakt definiert (nämlich durch den Krümmungsmittelpunkt der ersten Außenfläche
106.3 bzw. der zweiten Innenfläche 107.4).
[0065] Im vorliegenden Beispiel beträgt der erste Schwenkwinkelbereich SWB1 etwa 40°. Bei
anderen Varianten kann der erste Schwenkwinkelbereich SWB1 40° bis 70°, vorzugsweise
45° bis 60°, weiter vorzugsweise 50° bis 55°, betragen, sodass über einen vergleichsweise
großen anfänglichen Schwenkwinkelbereich SWB1 eine präzise Führung der Klappe 104
erzielt wird, ohne dass der Bediener hierauf besonderes Augenmerk richten müsste.
[0066] Wie erwähnt kann die Anpassung der ersten Außenfläche 106.3 und der zweiten Innenfläche
107.4 beliebig gestaltet sein. Die Krümmung K1 bzw. K2 der beiden Flächen 106.3 und
107.4 muss dabei nicht zwingend identisch (d.h. K1 = K2) und/oder konstant sein, sondern
kann zumindest abschnittsweise variieren. Bei besonders einfachen Varianten wie der
vorliegenden weist jedoch zumindest ein Teil der ersten Außenfläche und ein Teil der
zweiten Innenfläche in einer Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse eine im Wesentlichen
konstante Krümmung K1 bzw. K2 auf, wobei der Krümmungsradius dabei bevorzugt 5 mm
bis 20 mm beträgt, vorzugsweise 6 mm bis 15 mm, weiter vorzugsweise 8 mm bis 12 mm,
da hiermit hinsichtlich Bauraum, Abdichtung und Bewegungsverlauf besonders günstige
Ergebnisse erzielt werden können.
[0067] Wie beschrieben definieren die erste Außenfläche 106.3 und die zweite Innenfläche
107.4 über den gesamten ersten Schwenkwinkelbereich SWB1 eine im Wesentlichen ortsfeste
Momentandrehachse 105.1. Bei anderen Varianten liegt diese ortsfeste Momentandrehachse
zumindest über einen Teilbereich des ersten Schwenkwinkelbereichs SWB1 vor, wobei
der Teilbereich des ersten Schwenkwinkelbereichs insbesondere 50° bis 65°, vorzugsweise
50° bis 60°, weiter vorzugsweise 50° bis 55°, beträgt. Zusätzlich oder alternativ
kann der Teilbereich des ersten Schwenkwinkelbereichs SWB1 die erste Endposition EP1
einschließen. Auch hiermit können hinsichtlich Bauraum, Abdichtung und Bewegungsverlauf
besonders günstige Ergebnisse erzielt werden.
[0068] Wie nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 5 erläutert wird, erfolgt das Überführen
des anfänglichen Kontakts zwischen dem ersten Scharnierteil 106 und dem zweite Scharnierteil
107 über die erste Außenfläche 106.3 und die zweite Innenfläche 107.4 in den verhakten
Eingriff über die erste Kavität 106.5 und die zweite Kavität 107.5 automatisch bzw.
selbsttätig beim Bewegen der Klappe 104 von der ersten Endposition EP1 in die zweite
Endposition EP2.
[0069] Wie insbesondere der Figur 2 zu entnehmen ist, gelangt bei einem Verschwenken bzw.
Bewegen der Klappe 104 um einen ersten Schwenkwinkel SW1 ausgehend von der ersten
Endposition EP1 ein erster Kontaktabschnitt 106.6 des ersten Scharnierteils 106 mit
einem zweiten Kontaktabschnitt 107.6 des zweiten Scharnierteils 107 in Kontakt. Der
erste Kontaktabschnitt 106.6 ist dabei an der ersten Innenfläche 106.4 am klappenseitigen
(bzw. komponentenseitigen) Ende des ersten Hakenabschnitts 106.1 angeordnet, während
der zweite Kontaktabschnitt 107.6 am freien Ende 107.2 des zweiten Hakenabschnitts
107.1 (am Übergang zwischen der zweiten Außenfläche 107.3 und der zweiten Innenfläche
107.4) angeordnet ist.
[0070] Der erste Kontaktabschnitt 106.6 und der zweite Kontaktabschnitt 107.6 sind im vorliegenden
Beispiel als Führungsflächen ausgebildet. Diese Führungsflächen bewirken, dass der
zweite Hakenabschnitt 107.1 (des zweiten Scharnierteils 107) bei einem weiteren Verschwenken
der Klappe 104 (über den ersten Schwenkwinkel hinaus) in die erste Kavität 106.5 des
ersten Scharnierteils 106 gleitend eingeführt wird. Der Kontakt im Bereich des ersten
und zweiten Kontaktabschnitts 106.6, 107.6 dient folglich als Auslöser für das Überführen
in den verhakten Eingriff. Hierdurch wird ein besonders einfaches, zuverlässiges und
selbsttätiges Überführen in den verhakten Eingriff der beiden Scharnierteile 106 und
107 erzielt.
[0071] Dabei ist insbesondere die Anordnung des zweiten Kontaktabschnitts 107.6 am freien
Ende 107.2 des zweiten Hakenabschnitts 107.1 von Vorteil, da hiermit das Auslösen
für das Überführen in den verhakten Eingriff bereits in unmittelbarer Nähe der miteinander
verhakenden Bereiche erfolgt.
[0072] Wie der Figur 2 zu entnehmen ist, kontaktieren die erste Außenfläche 106.3 und die
zweite Innenfläche 107.4 einander bei dem ersten Schwenkwinkel SW1 über einen Flächenkontaktbereich
FKB, der sich in einer Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse 105.1 zwischen einem
ersten äußersten Kontaktpunkt KP1 und einem zweiten äußersten Kontaktpunkt KP2 erstreckt.
Der erste äußerste Kontaktpunkt KP1 ist dem freien Ende 106.2 des ersten Gelenkabschnitts
106.1 zugeordnet, während der zweite äußerste Kontaktpunkt KP2 einem klappenseitigen
(bzw. komponentenseitigen) Ende des ersten Gelenkabschnitts 106.1 zugeordnet ist.
[0073] Hierbei verläuft die Verbindungslinie VL zwischen dem ersten äußersten Kontaktpunkt
KP1 und dem zweiten äußersten Kontaktpunkt KP2 auf einer dem Flächenkontaktbereich
FKB zugewandten Seite der Momentandrehachse 105.1. Wie insbesondere der Figur 3 zu
entnehmen ist, löst sich hierdurch der großflächige Kontakt über den Flächenkontaktbereich
FKB (der bis zu diesem Zeitpunkt, also bis zum ersten Schwenkwinkel SW1, die Momentandrehachse
105.1 definiert) dann beim weiteren Verschwenken über den ersten Schwenkwinkel SW1
hinaus auf. Hierbei fungiert dann der erste äußerste Kontaktpunkt KP1 am freien Ende
106.2 des ersten Gelenkabschnitts 106.1 als anfänglicher Drehpunkt, durch welchen
die Momentandrehachse 105.1 verläuft. Mit anderen Worten kann die Momentandrehachse
105.1 dann in einfacher Weise sprungartig ihre Position ändern, um das (in den Figuren
3 und 4 erkennbare) Überführen in den verhakten Eingriff der beiden Scharnierteile
106, 107 zu erzielen.
[0074] Im vorliegenden Beispiel wirkt bei dem ersten Schwenkwinkel SW1 zwischen dem ersten
Kontaktabschnitt 106.6 und dem zweiten Kontaktabschnitt 107.6 in der Ebene senkrecht
zu der Momentandrehachse 105.1 eine Kontaktkraft FK auf den ersten Scharnierteil 106,
die eine senkrecht zu der Verbindungslinie VL (der Kontaktpunkte KP1, KP2) verlaufende
Kraftkomponente FKP aufweist, die von der zweiten Innenfläche 107.4 zu der ersten
Außenfläche 106.3 weist. Diese Ausrichtung der Kontaktkraft FK unterstützt dabei in
vorteilhafter Weise das Überführen in den verhakten Eingriff der beiden Scharnierteile
106, 107.
[0075] Die in Figur 5 dargestellte zweite Endposition EP2 der Klappe 104 wird im vorliegenden
Beispiel durch einen Anschlag definiert. Hierzu umfasst der erste Scharnierteil 106
ein erstes Anschlagelement 106.7, das in der zweiten Endposition EP2 zur Begrenzung
einer Bewegung der Klappe 104 mit einem zweiten Anschlagelement 107.7 des zweiten
Scharnierteils 107 zusammenwirkt, um ein weiteres Verschwenken der Klappe 104 über
die zweite Endposition EP2 hinaus im Wesentlichen zu verhindern.
[0076] Wie insbesondere der Figur 5 zu entnehmen ist, ist das erste Anschlagelement 106.7
dem freien Ende 106.2 des ersten Gelenkabschnitts 106.1 derart benachbart bzw. räumlich
zugeordnet, dass ein Spalt 106.8 zwischen dem freien Ende 106.2 des ersten Gelenkabschnitts
106.1 und dem ersten Anschlagelement 106.7 gebildet ist. Wie aus den Figuren 1 bis
5 ersichtlich wird, taucht beim Verschwenken der Klappe 104 (in die zweite Endposition
EP2) das freie Ende 107.2 des zweiten Gelenksabschnitts 107.1 in diesen Spalt 106.8
ein.
[0077] Der Spalt 106.8 ist (in der Ebene senkrecht zu Momentandrehachse 105.1) vorzugsweise
möglichst schmal, um zum einen den Bereich der Scharnieranordnung 105 im Betrieb des
Fahrzeugs 101 (mithin also in der ersten Endposition EP1) gegen Verschmutzung zu schützen.
Zudem ist ein möglichst schmaler Spalt im Hinblick auf die aerodynamischen Eigenschaften
des Fahrzeugs 101, insbesondere die Geräuschentwicklung, von Vorteil.
[0078] Wie insbesondere den Figuren 1 und 6 zu entnehmen ist, setzt das erste Anschlagelement
106.7 die äußere Deckfläche 104.5 der Klappe 104 im Wesentlichen knickfrei fort, wobei
das erste Anschlagelement 106.7 einen Randabschluss äußeren Deckfläche 104.5 am unteren
Rand 104.1 der Klappe 104 bildet. Auch dies ist insbesondere unter aerodynamischen
Gesichtspunkten von Vorteil.
[0079] Wie insbesondere den Figuren 1 und 2 zu entnehmen ist, ist die Öffnung 107.8 der
zweiten Kavität 107.5 so groß gewählt, dass der erste Scharnierteil 106 ausgehend
von der ersten Endposition EP1 über einen Fixierungsschwenkwinkelbereich FWB, gegen
ein Herausnehmen aus der zweiten Kavität 107.5 fixiert ist. Hierdurch kann ein Lösen
der Klappe 104 vom Fahrzeug 101 für einen bestimmten Schwenkwinkelbereich, nämlich
den Fixierungsschwenkwinkelbereich FWB, verhindert werden. Der Fixierungsschwenkwinkelbereich
FWB beträgt im vorliegenden Beispiel etwa 0° bis 75°. Bei anderen Varianten kann der
der Fixierungsschwenkwinkelbereich FWB 0° bis 70° betragen, vorzugsweise 0° bis 60°,
weiter vorzugsweise 0° bis 45°,
[0080] Wie insbesondere den der Figur 3 (aber auch den Figuren 4 und 5) zu entnehmen ist,
kann die Klappe 104 bei bzw. ab einem bestimmten Schwenkwinkel, nämlich einem Entnahmewinkel
EW, der das Ende des Fixierungsschwenkwinkelbereichs FWB markiert (mithin also etwa
75° beträgt), vom Fahrzeug 101 gelöst werden. Dieses Lösen kann ohne nennenswerten
zusätzlichen Kraftaufwand zum Lösen der Verbindung (über die Aufnahme der Gewichtskraft
der Klappe 104 hinaus) erfolgen.
[0081] Im vorliegenden Beispiel kann folglich der erste Scharnierteil 106 über einen Entnahmeschwenkwinkelbereich
EWB im Wesentlichen zwangsfrei aus der zweiten Kavität 107.5 entnommen werden. Im
vorliegenden Beispiel liegt der Entnahmeschwenkwinkelbereich EWB zwischen dem Entnahmewinkel
EW und der zweiten Endposition EP2. Bei anderen Varianten kann Entnahmeschwenkwinkelbereich
EWB grundsätzlich an beliebiger Position beginnen. Vorzugsweise erstreckt sich der
Entnahmeschwenkwinkelbereich EWB (ausgehend von der ersten Endposition) über einen
Schwenkwinkel von 80° bis 120°, vorzugsweise 85° bis 110°, weiter vorzugsweise 90°
bis 100°.
[0082] Je nach Anwendungsgebiet kann eine weitere Abdichtung der Scharnieranordnung 105
entfallen. Bei anderen Varianten kann jedoch auch eine Dichtungseinrichtung zum zumindest
teilweisen Abdichten eines Kontaktspalts zwischen der ersten Außenfläche 106.3 und
der zweiten Innenfläche 107.4 in der ersten Endposition EP1 vorgesehen sein, wie dies
in Figur 1 durch die Kontur 108 angedeutet ist. Die Dichtungseinrichtung 108 kann
grundsätzlich an beliebiger geeigneter Stelle wirken. Vorzugsweise umfasst die Dichtungseinrichtung
108 ein zwischen dem ersten Scharnierteil 106 und dem zweiten Scharnierteil 107 wirkendes
Dichtungselement 108.
[0083] Bei bestimmten Varianten umfasst die Dichtungseinrichtung 108 einen im Bereich der
ersten Endposition EP1 wirksam werdenden Dichtkrafterhöhungsabschnitt, der in der
ersten Endposition EP1 eine Kontaktkraft zwischen der ersten Außenfläche 106.3 und
der zweiten Innenfläche 107.4 gegenüber der Kontaktkraft vor dem Wirksamwerden des
Dichtkrafterhöhungsabschnitts erhöht. Dies kann grundsätzlich auf beliebige geeignete
Weise geschehen. Bei besonders einfachen Varianten ist der Dichtkrafterhöhungsabschnitt
durch ein Untermaß der zweiten Innenfläche 107.4 gegenüber der ersten Außenfläche
106.3 realisiert, das in der ersten Endposition EP1 im Bereich eines freien Endes
106.2 des ersten Gelenkabschnitts 106.1 vorliegt.
[0084] Im vorliegenden Beispiel weist die Klappe 104 im Bereich der Scharnieranordnung 105
entlang der Momentandrehachse 105.1 eine Längenabmessung L auf, während sich der erste
Scharnierteil 106 und der zweite Scharnierteil 107 entlang der Momentandrehachse 105.1
über im Wesentlichen die gesamte Länge der Klappe 104, mithin also über im Wesentlichen
100% der Länge L erstrecken. Bei bevorzugten Varianten erstreckt sich der erste Scharnierteil
106 und/oder der zweite Scharnierteil 107 über 20% bis 100%, vorzugsweise 50% bis
100%, weiter vorzugsweise 80% bis 100%, der Längenabmessung der Komponente erstrecken.
[0085] Dabei kann vorgesehen sein, dass der erste Scharnierteil 106 und/oder der zweite
Scharnierteil 107 in Form es einzigen, durchgehenden Bauteils ausgebildet sind. Bei
bestimmten Varianten kann der erste Scharnierteil 106 und/oder der zweite Scharnierteil
107 jedoch entlang der Momentandrehachse 105.1 wenigstens zwei durch einen Spalt räumlich
voneinander getrennte Segmente umfassen.
[0086] Die Bestandteile der Scharnieranordnung 105 können grundsätzlich auf beliebige geeignete
Weise mittels beliebiger Herstellungsverfahren aus beliebigen geeigneten Materialien,
typischerweise Metall oder Verbundmaterialien, hergestellt sein. Im vorliegenden Beispiel
gestaltet sich die Herstellung besonders einfach, da der erste Scharnierteil 106 ein
erstes Strangpressprofil umfasst, welches die erste Kavität 106.5 ausbildet und der
zweite Scharnierteil 107 ein zweites Strangpressprofil umfasst, welches die zweite
Kavität 107.5 ausbildet.
[0087] Der erste Scharnierteil 106 kann wie im vorliegenden Beispiel monolithisch mit einem
Teil der Klappe 104 ausgeführt sein. Gleiches gilt für den zweiten Scharnierteil,
der gegebenenfalls monolithisch mit der Struktur des Wagenkastens 102 verbunden sein
kann. Bei anderen Varianten kann der erste Scharnierteil 106 durch wenigstens ein
lösbar mit dem Rest der Klappe 104 verbindbares Element gebildet sein, welches beispielsweise
im Bereich der Trennfuge 104.4 (siehe Figur 1) an der Klappe 104 angebunden ist. Im
vorliegenden Beispiel ist weiterhin der zweite Scharnierteil 107 durch ein lösbar
mit der Struktur des Wagenkastens 102 verbindbares Element gebildet.
[0088] Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend ausschließlich anhand eines Unterflurcontainers
eines Schienenfahrzeugs beschrieben wurde versteht es sich, dass sie sich auch bei
anderen Abteilen eines Schienenfahrzeugs, insbesondere Abteilen im Innenraum des Fahrzeugs
einsetzen lässt, bei denen ein entsprechendes Verkleidungselement zum Einsatz kommt,
beispielsweise kann es sich bei der Komponente um eine Verschlussklappe für ein Geräteabteil
oder dergleichen im Innenraum des Fahrzeugs handeln.
[0089] Ebenso kann die Komponente eine beliebige andere passive Komponente des Fahrzeugs
oder aber auch selbst eine aktive Komponente des Fahrzeugs sein (beispielsweise eine
elektrische, und/oder hydraulische und/oder pneumatische Komponente des Fahrzeugs),
welche zwischen den beiden Endpositionen bewegt werden muss.
1. Scharnieranordnung zur beweglichen Abstützung einer Komponente (104), insbesondere
eines Verkleidungselements, an einem Fahrzeug (101), mit
- einem komponentenseitigen ersten Scharnierteil (106) und
- einem fahrzeugseitigen zweiten Scharnierteil (107),
wobei
- der erste Scharnierteil (106) und der zweite Scharnierteil (107) dazu ausgebildet
sind, zusammenzuwirken, um eine erste Endposition und eine von der ersten Endposition
verschiedene zweite Endposition der Komponente (104) zu definieren,
- der erste Scharnierteil (106) und der zweite Scharnierteil (107) dazu ausgebildet
sind, eine Momentandrehachse (105.1) der Komponente (104) bei einer Bewegung zwischen
der ersten Endposition und der zweiten Endposition zu definieren,
- der erste Scharnierteil (106) einen ersten Gelenkabschnitt (106.1) aufweist, der
in einer Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse (105.1) hakenförmig ausgebildet
ist, wobei der erste Gelenkabschnitt (106.1) eine erste Außenfläche (106.3) und eine
erste Innenfläche (106.4) aufweist, die eine erste Kavität (106.5) bildet, und
- der erste Gelenkabschnitt (106.1) in der ersten Endposition derart in eine zweite
Kavität (107.5) des zweiten Scharnierteils (107) eingesetzt ist, dass eine die zweite
Kavität (107.5) bildende zweite Innenfläche (107.4) des zweiten Scharnierteils (107)
den ersten Scharnierteil (106) entgegen der Richtung der Gewichtskraft über die erste
Außenfläche (106.3) des ersten Gelenkabschnitts (106.1) abstützt,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der erste Scharnierteil (106) und der zweite Scharnierteil (107) dazu ausgebildet
sind, in der zweiten Endposition der Komponente (104) über die erste Kavität (106.5)
und die zweite Kavität (107.5) derart verhakt ineinander einzugreifen, dass sie die
Komponente (104) gegen die Gewichtskraft der Komponente (104) in der zweiten Endposition
halten.
2. Scharnieranordnung nach Anspruch 1, wobei
- die erste Außenfläche (106.3) des ersten Scharnierteils (106) und die zweite Innenfläche
(107.4) des zweiten Scharnierteils (107) derart aneinander angepasst sind, dass sie
einander flächig kontaktieren, wobei
- erste Außenfläche (106.3) des ersten Scharnierteils (106) und die zweite Innenfläche
(107.4) des zweiten Scharnierteils (107) bei einer Auslenkung der Komponente (104)
aus der ersten Endposition unter Einwirken der Gewichtskraft der Komponente (104)
insbesondere über einen ersten Schwenkwinkelbereich der Komponente (104) unter im
Wesentlichen flächigem Kontakt aufeinander abgleiten.
3. Scharnieranordnung nach Anspruch 2, wobei
- der erste Schwenkwinkelbereich 40° bis 70°, vorzugsweise 45° bis 60°, weiter vorzugsweise
50° bis 55°, beträgt
und/oder
- zumindest ein Teil der ersten Außenfläche (106.3) und ein Teil der zweiten Innenfläche
(107.4) in einer Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse (105.1) eine im Wesentlichen
identische Krümmung aufweisen
und/oder
- zumindest ein Teil der ersten Außenfläche (106.3) und ein Teil der zweiten Innenfläche
(107.4) in einer Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse (105.1) eine im Wesentlichen
konstante Krümmung aufweisen, wobei der Krümmungsradius insbesondere 5 mm bis 20 mm,
vorzugsweise 6 mm bis 15 mm, weiter vorzugsweise 8 mm bis 12 mm, beträgt
und/oder
- die erste Außenfläche (106.3) und die zweite Innenfläche (107.4) derart ausgebildet
sind, dass sie zumindest über einen Teilbereich des ersten Schwenkwinkelbereichs eine
im Wesentlichen ortsfeste Momentandrehachse (105.1) definieren, wobei der Teilbereich
des ersten Schwenkwinkelbereichs insbesondere 50° bis 65°, vorzugsweise 50° bis 60°,
weiter vorzugsweise 50° bis 55°, beträgt und/oder der Teilbereich des ersten Schwenkwinkelbereichs
insbesondere die erste Endposition einschließt.
4. Scharnieranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei
- der erste Scharnierteil (106) und der zweite Scharnierteil (107) derart ausgebildet
sind, dass bei einem Verschwenken der Komponente (104) um einen ersten Schwenkwinkel
ausgehend von der ersten Endposition ein erster Kontaktabschnitt (106.6) des ersten
Scharnierteils (106) mit einem zweiten Kontaktabschnitt (107.6) des zweiten Scharnierteils
(107) in Kontakt gelangt, und
- die erste Außenfläche (106.3) und die zweite Innenfläche (107.4) sowie der erste
Kontaktabschnitt (106.6) und der zweite Kontaktabschnitt (107.6) zum Erzielen des
verhakten Eingriffs des ersten Scharnierteils (106) und des zweiten Scharnierteils
(107) in der zweiten Endposition derart ausgebildet sind, dass bei einem weiteren
Verschwenken der Komponente (104) über den ersten Schwenkwinkel hinaus ein die zweite
Kavität (107.5) begrenzender Hakenabschnitt des zweiten Scharnierteils (107) in die
erste Kavität (106.5) des ersten Scharnierteils (106) eingeführt wird.
5. Scharnieranordnung nach Anspruch 4, wobei
- der Hakenabschnitt des zweiten Scharnierteils (107) von einem dem Fahrzeug (101)
abgewandten freien Ende des zweiten Scharnierteils (107) gebildet wird
und/oder
- der zweite Kontaktabschnitt (107.6) an dem Hakenabschnitt des zweiten Scharnierteils
(107) ausgebildet ist
und/oder
- der erste Kontaktabschnitt (106.6) und der zweite Kontaktabschnitt (107.6) als Führungsflächen
zum gleitenden Einführen des Hakenabschnitts des zweiten Scharnierteils (107) in die
erste Kavität (106.5) des ersten Scharnierteils (106) beim weiteren Verschwenken der
Komponente (104) ausgebildet sind.
6. Scharnieranordnung nach Anspruch 4 oder 5, wobei
- die erste Außenfläche (106.3) und die zweite Innenfläche (107.4) einander bei dem
ersten Schwenkwinkel über einen Flächenkontaktbereich kontaktieren, der sich in einer
Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse (105.1) zwischen einem ersten äußersten Kontaktpunkt
und einem zweiten äußersten Kontaktpunkt erstreckt, wobei der erste äußerste Kontaktpunkt
einem freien Ende des ersten Gelenkabschnitts (106.1) zugeordnet ist und der zweite
äußerste Kontaktpunkt einem komponentenseitigen Ende des ersten Gelenkabschnitts (106.1)
zugeordnet ist,
wobei
- eine Verbindungslinie zwischen dem ersten äußersten Kontaktpunkt und dem zweiten
äußersten Kontaktpunkt auf einer dem Flächenkontaktbereich zugewandten Seite der Momentandrehachse
(105.1) verläuft
und/oder
- bei dem ersten Schwenkwinkel zwischen dem ersten Kontaktabschnitt (106.6) und dem
zweiten Kontaktabschnitt (107.6) in der Ebene senkrecht zu der Momentandrehachse (105.1)
eine Kontaktkraft auf den ersten Scharnierteil (106) wirkt, die eine senkrecht zu
einer Verbindungslinie zwischen dem ersten äußersten Kontaktpunkt und dem zweiten
äußersten Kontaktpunkt verlaufende Kraftkomponente aufweist, die von der zweiten Innenfläche
(107.4) zu der ersten Außenfläche (106.3) weist.
7. Scharnieranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei
- der erste Scharnierteil (106) ein erstes Anschlagelement (106.7) umfasst, wobei
- das erste Anschlagelement (106.7) dazu ausgebildet ist, in der zweiten Position
zur Begrenzung einer Bewegung der Komponente (104) mit einem zweiten Anschlagelement
(107.7) zusammenzuwirken, insbesondere um ein weiteres Verschwenken der Komponente
(104) über die zweite Endposition hinaus im Wesentlichen zu verhindern.
8. Scharnieranordnung nach Anspruch 7, wobei
- das zweite Anschlagelement (107.7) an dem zweiten Scharnierteil (107) angeordnet
ist
und/oder
- das erste Anschlagelement (106.7) einem freien Ende des ersten Gelenkabschnitts
(106.1) benachbart angeordnet ist
und/oder
- das erste Anschlagelement (106.7) einem freien Ende des ersten Gelenkabschnitts
(106.1) derart räumlich zugeordnet ist, dass ein Spalt zwischen dem freien Ende des
ersten Gelenkabschnitts (106.1) und dem ersten Anschlagelement (106.7) gebildet ist,
in den ein die zweite Kavität (107.5) begrenzendes freies Ende des zweiten Scharnierteils
(107) beim Verschwenken der Komponente (104) zwischen der ersten Endposition und der
zweiten Endposition eintaucht,
und/oder
- das erste Anschlagelement (106.7) eine äußere Deckfläche der Komponente (104) im
Wesentlichen knickfrei fortsetzt
und/oder
- das erste Anschlagelement (106.7) einen Randabschluss einer äußeren Deckfläche der
Komponente (104) bildet.
9. Scharnieranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei
- der erste Scharnierteil (106) und der zweite Scharnierteil (107) derart ausgebildet
sind, dass der erste Scharnierteil (106) über einen Fixierungsschwenkwinkelbereich,
insbesondere ausgehend von der ersten Endposition, gegen ein Herausnehmen aus der
zweiten Kavität (107.5) fixiert ist, wobei Fixierungsschwenkwinkelbereich insbesondere
0° bis 70°, vorzugsweise 0° bis 60°, weiter vorzugsweise 0° bis 45°, beträgt,
und/oder
- der erste Scharnierteil (106) und der zweite Scharnierteil (107) derart ausgebildet
sind, dass der erste Scharnierteil (106) über einen Entnahmeschwenkwinkelbereich,
insbesondere im Wesentlichen zwangsfrei, aus der zweiten Kavität (107.5) entnehmbar
ist, wobei sich der Entnahmeschwenkwinkelbereich insbesondere über einen Schwenkwinkel
von 80° bis 120°, vorzugsweise 85° bis 110°, weiter vorzugsweise 90° bis 100°, ausgehend
von der ersten Endposition erstreckt und/oder der Entnahmeschwenkwinkelbereich insbesondere
die zweite Endposition einschließt.
10. Scharnieranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei
- eine Dichtungseinrichtung (108) zum zumindest teilweisen Abdichten eines Kontaktspalts
zwischen der ersten Außenfläche (106.3) des ersten Scharnierteils (106) und der zweiten
Innenfläche (107.4) des zweiten Scharnierteils (107) in der ersten Endposition vorgesehen
ist,
wobei
- die Dichtungseinrichtung (108) insbesondere ein zwischen dem ersten Scharnierteil
(106) und dem zweiten Scharnierteil (107) wirkendes Dichtungselement umfasst
und/oder
- die Dichtungseinrichtung (108) insbesondere einen im Bereich der ersten Endposition
wirksam werdenden Dichtkrafterhöhungsabschnitt umfasst, der in der ersten Endposition
eine Kontaktkraft zwischen der ersten Außenfläche (106.3) und der zweiten Innenfläche
(107.4) gegenüber der Kontaktkraft vor dem Wirksamwerden des Dichtkrafterhöhungsabschnitts
erhöht, wobei der Dichtkrafterhöhungsabschnitt insbesondere durch ein Untermaß der
zweiten Innenfläche (107.4) gegenüber der ersten Außenfläche (106.3) realisiert ist,
das in der ersten Endposition im Bereich eines freien Endes des ersten Gelenkabschnitts
(106.1) vorliegt.
11. Scharnieranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei
- die Komponente (104) entlang der Momentandrehachse (105.1) eine Längenabmessung
aufweist und sich der erste Scharnierteil (106) und/oder der zweite Scharnierteil
(107) entlang der Momentandrehachse (105.1) über 20% bis 100%, vorzugsweise 50% bis
100%, weiter vorzugsweise 80% bis 100%, der Längenabmessung der Komponente (104) erstrecken,
und/oder
- der erste Scharnierteil (106) und/oder der zweite Scharnierteil (107) entlang der
Momentandrehachse (105.1) wenigstens zwei durch einen Spalt räumlich voneinander getrennte
Segmente umfasst
und/oder
- die erste Kavität (106.5) und/oder die zweite Kavität (107.5) entlang der Momentandrehachse
(105.1) rinnenförmig ausgebildet ist
und/oder
- die erste Kavität (106.5) und/oder die zweite Kavität (107.5) nach Art eines Kreiszylindersegments
ausgebildet ist
und/oder
- die erste Außenfläche (106.3) und/oder die erste Innenfläche (106.4) des ersten
Scharnierteils (106) und/oder die zweite Innenfläche (107.4) des zweiten Scharnierteils
(107) nach Art einer Kreiszylinderfläche ausgebildet ist.
12. Scharnieranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei
- der erste Scharnierteil (106) ein erstes Strangpressprofil umfasst, welches die
erste Kavität (106.5) ausbildet
und/oder
- der zweite Scharnierteil (107) ein zweites Strangpressprofil umfasst, welches die
zweite Kavität (107.5) ausbildet.
13. Scharnieranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei
- der erste Scharnierteil (106) durch wenigstens ein lösbar mit der Komponente (104)
verbindbares Element gebildet ist
und/oder
- der zweite Scharnierteil (107) durch wenigstens ein lösbar mit dem Fahrzeug (101)
verbindbares Element gebildet ist.
14. Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug, mit einer Scharnieranordnung nach einem der
Ansprüche 1 bis 13.
15. Fahrzeug nach Anspruch 14, wobei
- die Komponente (104) ein Verkleidungselement einer Außenhaut des Fahrzeugs (101)
ist
und/oder
- die Komponente (104) eine Verschlussklappe für ein Abteil (103), insbesondere ein
Geräteabteil, des Fahrzeugs (101) ist.