[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Arbeitssicherheitsgerüst zum sicheren Arbeiten
auf Dachkonstruktionen, insbesondere auf zumindest teilweise verglasten Dachkonstruktionen,
beispielsweise auf Glasdächern von Gewächshäusern, oder auf Industriedächern, mit
wenigstens zwei einander gegenüberliegenden und sich quer zur Firstrichtung eines
Dachfirstes der Dachkonstruktion erstreckenden Laufstegen und mit wenigstens einem
Fortbewegungssystem zum Verfahren und/oder Verschieben des Arbeitssicherheitsgerüstes
in Firstrichtung, wobei zwischen den Laufstegen ein Arbeitsbereich mit einer Zugangsöffnung
zur Dachkonstruktion gebildet ist und wobei ein Fallsicherungssystem zur Absicherung
einer Person vorgesehen ist und wobei die Person im Sicherungsfall mit dem Fallsicherungssystem
an einem Aufhängungspunkt gegen ein weiteres Abstürzen gehalten ist.
[0002] Im Unterschied zu herkömmlichen Dachkonstruktionen bestehen verglaste Dachkonstruktionen,
beispielsweise Glasdächer von Gewächshäusern, zumindest teilweise aus transparenten
bzw. lichtdurchlässigen Eindeckungen, beispielsweise Glasplatten. Damit sind typische
Wartungsarbeiten verbunden, beispielsweise eine regelmäßige Reinigung der verglasten
Bereiche und/oder ein Austausch defekter Glasplatten. Ähnliche Probleme treten auch
bei Industriedächern auf, die beispielsweise mit Solarmodulen bestückt sein können.
[0003] Verwendungszweck des Gegenstands der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise die
sichere Durchführung von Wartungsarbeiten auf Satteldächern, insbesondere von Gewächshäusern.
Dabei besteht ein Satteldach aus zwei entgegengesetzt geneigten Dachflächen, die an
einem Dachfirst - einer höchsten, waagerecht verlaufenden Kante der Dachkonstruktion
- aufeinandertreffen. Dieser Dachfirst erstreckt sich zwischen zwei Stirnseiten bzw.
Giebeln des Satteldaches. Das Satteldach liegt in Form eines Dreiecks auf dem Gebäude
auf.
[0004] Bei Wartungsarbeiten auf Dachkonstruktionen sind gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitsanforderungen
bzw. Industriestandards einzuhalten. Diese sind bei verglasten Dachkonstruktionen
besonders hoch, da die betreffenden Personen neben der Gefahr eines Absturzes in die
Tiefe auch einem erheblichen Verletzungsrisiko infolge freigesetzter Glassplitter
ausgesetzt sind.
[0005] Darüber hinaus ist bei Gewächshausdächern zu beachten, dass diese üblicherweise aus
einer Strebenkonstruktion bestehen. Diese weist Längsstreben auf, die sich von einer
Dachtraufe bzw. seitlichen Tropfkante der Dachkonstruktion bis zum Dachfirst erstrecken.
Darüber hinaus sind Querstreben vorgesehen, die transversal bzw. quer zu den Längsstreben
verlaufen. Bei einer genormten Dachkonstruktion kann der Abstand zwischen zwei Längsstreben
zwischen 60 bis 73 cm betragen, wohingegen die Breite der Quer- und Längsstreben selbst
lediglich wenige Millimeter beträgt. Daraus resultiert die Problematik, dass zur Aufnahme
von Lasten, beispielsweise auf der Dachkonstruktion arbeitenden Personen, lediglich
eine geringe belastbare Auflagefläche zur Verfügung steht. Der Großteil der Dachfläche
besteht aus den vergleichsweise dünnen Glasplatten, die jedoch aufgrund ihrer geringen
Belastbarkeit nicht zur Aufnahme von Lasten geeignet sind.
[0006] Aus der Praxis ist ein Arbeitssicherheitsgerüst der Firma Van der Waay, NL, mit der
Produktbezeichnung "Repair Shuttle" bekannt, das zum Auswechseln defekter Glasplatten
von Gewächshausdächern eingesetzt wird. Dieses bekannte Arbeitssicherheitsgerüst weist
zwei gegenüberliegende Laufstege auf, die sich quer zu einer Firstrichtung des Dachfirstes
erstrecken. Zwischen den Laufstegen ist eine Zugangsöffnung zur Dachkonstruktion gebildet.
Das Arbeitssicherheitsgerüst kann in Firstrichtung verfahren werden. Zudem ist ein
Fallsicherungssystem vorgesehen, durch das die Person im Sicherungsfall gegen ein
weiteres Abstürzen gehalten ist. Der "Sicherungsfall" beschreibt die Situation, in
der die Fallbewegung der Person - die zuvor den Halt auf dem Arbeitssicherheitsgerüst
verloren und unkontrolliert stürzt - über das Fallsicherungssystem gestoppt ist und
die Person an einem Aufhängungspunkt gehalten und gegen einen weiteren Absturz gesichert
ist.
[0007] Bei dem bekannten Arbeitssicherheitsgerüst wird eine Person über einen Fallschutzgurt
im Sicherungsfall gehalten. Der Fallschutzgurt ist über ein Sicherungsseil oder ein
Sicherungsband an einer Sicherungsschiene befestigt, die außerhalb von dem zwischen
den Laufschienen gebildeten Arbeitsbereich angeordnet ist. Um ein Arbeiten der Person
im Arbeitsbereich zwischen den Laufstegen zu ermöglichen, ist eine vergleichsweise
große Seil- oder Bandlänge erforderlich. Kommt es zu einem Personenabsturz, wird durch
die große Seil- oder Bandlänge eine vergleichsweise große Falltiefe bedingt, wobei
eine abgestürzte und über den Fallschutzgurt gehaltene Person seitlich in Richtung
zur Sicherungsschiene schwingt. Hiermit ist ein hohes Verletzungsrisiko der Person
verbunden. Durch die seitliche Befestigung des Sicherungsseils oder des Sicherungsbandes
an der Sicherungsschiene außerhalb des Arbeitsbereichs wird die Bergung der abgestützten
Person erschwert.
[0008] Im Ergebnis kann das bekannte Arbeitssicherheitsgerüst hohe Sicherheitsanforderungen
nicht erfüllen.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Arbeitssicherheitsgerüst
der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, das die Einhaltung hoher Sicherheitsanforderungen
im Sicherungsfall ermöglicht, insbesondere einen ungehinderten Zugang zum Arbeitsbereich
zwischen den Laufstegen bei gleichzeitig geringem Verletzungsrisiko und insbesondere
verringerter Falltiefe im Absturzfall gewährleistet. Weiterhin soll die Bergung bzw.
Erreichbarkeit der abgestürzten Person in einfacher Weise ohne das Risiko weiterer
Verletzungen der Person möglich sein.
[0010] Die vorgenannten Aufgaben werden durch ein Arbeitssicherheitsgerüst mit den Merkmalen
von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0011] Der Erfindung liegt der Grundgedanke zugrunde, dass ein Aufhängungspunkt der Person
im Sicherungsfall im mittleren Bereich zwischen den Laufstegen liegt.
[0012] Der Ort bzw. die Stelle, an dem die Last - d.h. die Gewichtskraft der Person - im
Sicherungsfall gehalten ist, wird im Sinne der vorliegenden Erfindung dabei als "Aufhängungspunkt"
bezeichnet. Durch den Aufhängungspunkt ist die Position der abgestürzten Person zwischen
den Laufstegen vorgegeben. Im Ergebnis wird die Person im Sicherungsfall über bzw.
an dem Aufhängungspunkt im Wesentlichen mittig zwischen den Laufstegen gehalten. Der
Aufhängungspunkt im Sinne der Erfindung ist die Stelle, an der die Gewichtskraft der
abgestürzten Person in das Arbeitsgerüst eingeleitet bzw. gehalten wird oder um den
die Gewichtskraft der Person umgelenkt wird zu einem Befestigungspunkt am Arbeitsgerüst.
[0013] Aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung des Aufhängungspunktes im mittleren Bereich
zwischen den Laufstegen wird ein ungehinderter bzw. komfortabler Zugang zum Arbeitsbereich
auch bei einer vergleichsweise kurzen Verbindung zwischen der Person und dem Aufhängungspunkt
ermöglicht. Kommt es zu einem Personenabsturz, reduziert sich im Vergleich zum bekannten
Arbeitssicherheitsgerüst aufgrund der kurzen Verbindung auch die Falltiefe der Person
entsprechend, so dass das Verletzungsrisiko der Person infolge Absturzfall deutlich
reduziert ist. Darüber hinaus vereinfacht die erfindungsgemäße Lösung auch die Bergung
der abgestürzten Person, da diese im mittleren Bereich der Zugangsöffnung zwischen
den Laufstegen gehalten ist. Auf diese Weise ist eine sichere bzw. einfache Bergung
über die Zugangsöffnung auch dann möglich, wenn die betroffene Person das Bewusstsein
verloren hat und sich nicht aktiv an den Rettungsmaßnahmen beteiligen kann.
[0014] Im Ergebnis gestattet die erfindungsgemäße Lösung einen ungehinderten Zugang zur
Dachkonstruktion, wobei mit Arbeiten auf wenig belastbaren Glasdächern verbundene
hohe Sicherheitsstandards eingehalten werden können.
[0015] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Fallsicherungssystem wenigstens einen vorzugsweise
mittig zwischen den Laufstegen angeordneten und sich parallel zu den Laufstegen und/oder
quer zur Firstrichtung erstreckenden Sicherungsträger, insbesondere eine Sicherungsschiene,
aufweist und dass die Lage des Aufhängungspunktes durch den Sicherungsträger vorgegeben
ist. Gegenüber dem bekannten Stand der Technik verlagert der Sicherungsträger die
Position der abgestützten Person im Sicherungsfall in den mittleren Bereich der Zugangsöffnung
zwischen den Laufstegen, wobei die Person an dem Sicherungsträger gehalten ist oder
wobei die Gewichtskraft der Person über den Sicherungsträger zu einem Bereich außerhalb
des Arbeitsbereichs umgelenkt wird.
[0016] Weiter vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Aufhängungspunkt im Bereich zwischen
den die Erstreckung des Sicherungsträgers in Firstrichtung, d.h. seitlich, begrenzenden
Außengrenzen des Sicherungsträgers liegt und/oder dass der Sicherungsträger und, vorzugsweise,
der Aufhängungspunkt, über Kopfhöhe angeordnet ist. Dabei kann der Sicherheitsträger
in einer Höhe von wenigstens 1,80 m, vorzugsweise wenigstens 2 m, weiter vorzugsweise
wenigstens 2,20 m über den Laufstegen angeordnet sein. Hierdurch werden eine Kollision
des Kopfes der Person mit der Sicherheitsschiene und damit verbundene Verletzungen
vermieden.
[0017] Es ist zweckmäßig, wenn das Fallsicherungssystem derart angeordnet und ausgebildet
ist, dass eine Person im Sicherungsfall über der Dachkonstruktion gehalten ist und
somit insbesondere gegen ein vollständiges Eintauchen in die Dachkonstruktion gesichert
ist. Besonders bevorzugt ist, dass das Fallsicherungssystem derart angeordnet und
ausgebildet ist, dass die Person im Sicherungsfall bereits beim oder sogar schon vor
dem Auftreffen auf die Dachfläche gegen ein weiteres Abstürzen gehalten wird. Dadurch
wird jegliches Eintauschen der Person, auch mit den Schuhen, verhindert. Auf diese
Weise wird die Freisetzung von Glassplittern und das damit verbundene Verletzungsrisiko
bereits im Vorfeld eliminiert. Das Fallsicherungssystem kann derart ausgebildet sein,
dass die Eintauchtiefe der Person im Sicherungsfall, d.h. die maximale Höhendifferenz
zwischen der Position der Sohlenfläche eines Schuhwerks der Person vor dem Sicherungsfall
und im Sicherungsfall, weniger als 50 cm, vorzugsweise weniger als 20 cm, weiter vorzugsweise
weniger als 10 cm beträgt.
[0018] Die Falltiefe bzw. Absturztiefe entspricht der Höhendifferenz zwischen einem Befestigungspunkt,
an der die Person beispielsweise mit einem Fallschutzgurt verbunden ist, vor dem Sicherungsfall
und im Sicherungsfall, wenn die Person über den Fallschutzgurt gehalten ist. Vorzugsweise
befindet sich der Befestigungspunkt der Person im Sicherungsfall stets oberhalb der
Dachfläche.
[0019] Das Fallsicherungssystem kann wenigstens ein an dem Sicherungsträger befestigtes
Aufhängungsmittel für eine Fallschutzeinrichtung aufweisen, wobei die Fallschutzeinrichtung
an dem Aufhängungspunkt mit dem Aufhängungsmittel verbunden ist und wobei eine mit
der Fallschutzeinrichtung verbundene Person im Sicherungsfall über die Fallschutzeinrichtung
und das Aufhängungsmittel an dem Sicherungsträger gehalten ist. Bei der Fallschutzeinrichtung
kann es sich um einen Auffanggurt handeln, der über ein Sicherungsseil, ein Sicherungsband
oder eine - kette oder dgl. an dem Aufhängungsmittel gehalten ist. Das freie Ende
des Sicherungsseils kann mit dem Aufhängungsmittel befestigt sein, so dass die Gewichtskraft
der Person im Sicherungsfall in vertikaler Richtung direkt in den Sicherungsträger
eingeleitet wird. Das freie Ende des Seils kann aber auch an einem von dem Sicherungsträger
entfernten Bauteil des Arbeitssicherheitsgerüstes befestigt bzw. gehalten sein; das
Seil wird dann von dem Bauteil über den Sicherungsträger zur Person geführt und an
dem Aufhängungsmittel umgelenkt.
[0020] Bei dem Aufhängungsmittel kann es sich im einfachsten Fall um eine Öse oder Haken
oder dgl. handeln, an dem die Fallschutzeinrichtung vorzugsweise lösbar befestigt
und gehalten ist. Das Aufhängungsmittel kann in Längsrichtung des Sicherungsträgers
verfahrbar oder verschiebbar gehalten bzw. gelagert sein, insbesondere über eine Rollen
oder einen Schlitten, um eine frie Zugänglichkeit des Arbeitsbereiches und ein Mitwandern
des Aufhängungspunktes beim Arbeiten der Person im Arbeitsbereich zu ermöglichen.
[0021] Das Sicherungsseil kann durch entsprechende Spannmittel des Fallsicherungssystems
automatisch gespannt und eingezogen werden, so dass sich das Sicheurngsseil stets
in einem gestrafften Zustand befindet. Hierdurch wird die Bildung eines Schlappseils
verhindert, welches im Sicherungsfall zu einer Streckenverlängerung bzw. einer Erhöhung
der Falltiefe führen würde. Zudem geht die Bildung eines Schlappseils mit einer Vergrößerung
des Kraftstoßes am Ende des Auffangvorgangs einher. Allerdings kann zur Erleichterung
der Bewegung die Bildung eines Schlappseils in begrenzten Bereichen vorgesehen sein.
Zudem kann das Fallsicherungssystem mit einem Blockiermechanismus ausgestattet sein,
der den weiteren Fall im Sicherungsfall blockiert bzw. aufhält.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Arbeitssicherheitsgerüstes
sind die Laufstege im Bereich des Dachfirstes über wenigstens einen sich in Firstrichtung
erstreckenden und auf dem Dachfirst abgestützten Firstträger miteinander verbunden.
Dies ermöglicht ein besonders sicheres Arbeiten auf der Dachkonstruktion, da die Laufstege
über den Firstträger sicher zueinander fixiert sind. Der Firstträger ist in Firstrichtung
verfahrbar oder verschiebbar auf der Dachkonstruktion angeordnet.
[0023] Es ist zweckmäßig, wenn zwei firstseitig miteinander verbundene Laufstegpaare mit
jeweils wenigstens zwei Laufstegen vorgesehen sind zum Arbeiten auf zwei entgegengesetzt
geneigten Dachflächen der Dachkonstruktion, wobei auf entgegengesetzt geneigten Dachflächen
angeordnete Laufstege im Bereich des Dachfirstes über wenigstens einen in Firstrichtung
verfahrbar oder verschiebbar auf der Dachkonstruktion angeordneten gemeinsamen Firstträger
miteinander verbunden sind und wobei der Firstträger auf dem Dachfirst abgestützt
ist. Dadurch wird eine hohe Stabilität und sichere Abstützung des Sicherheitsgerüstes
auf der Dachkonstruktion erreicht.
[0024] Besonders bevorzugt ist es, wenn der Firstträger über eine Mehrzahl von Abstützelementen,
insbesondere Abstützwalzen, und/oder vollflächig auf dem Dachfirst abgestützt ist.
Bei den Abstützelementen handelt es sich vorzugsweise um Abstützwalzen, die in vorzugsweise
gleichbleibenden Abständen in Längserstreckung des Firstträgers angeordnet sind. Auf
diese Weise erfolgt eine gleichmäßige Krafteinleitung über den Firstträger auf den
Dachfirst, wodurch die Beschädigung des Dachfirstes infolge lokal auftretender Spannungsspitzen
vermieden wird. Alternativ zu der Mehrzahl von Abstützelementen kann die Abstützung
über den Firstträger auch vollflächig erfolgen. In diesem Fall ist der Firstträger
vorzugsweise als Schlitten ausgebildet.
[0025] Zudem können an dem Firstträger wenigstens zwei seitlich gegen den Dachfirst wirkende
Führungselemente, insbesondere Führungswalzen, zur seitlichen Führung des Arbeitssicherheitsgerüstes
beim Verfahren und/oder Verschieben des Arbeitssicherheitsgerüstes in Firstrichtung
vorhanden sein. Auf diese Weise wird eine besonders robuste Lagerung bzw. Abstützung
des Firstträgers beim Verfahren und/oder Verschieben des Arbeitssicherheitsgerüstes
gewährleistet, und zwar auch unter Einwirkung von Kräften quer zur Firstrichtung.
[0026] Vorzugsweise sind die Laufstege auf wenigstens einer auf einer Dachfläche der Dachkonstruktion
angeordneten und sich in Firstrichtung erstreckenden Laufschiene abgestützt. Hierzu
weisen die Laufstege vorzugsweise entsprechende Laufstegrollen auf, über welche die
Laufstege in Firstrichtung auf der Laufschiene verfahrbar und/oder verschiebbar sind.
Die zusätzliche Abstützung verhindert insbesondere eine Durchbiegung der Laufstege
und somit eine Berührung mit der Dachfläche.
[0027] Besonders bevorzugt ist das Arbeitssicherheitsgerüst über den Firstträger einerseits
und den Traufenträger andererseits auf der Dachkonstruktion abgestützt, insbesondere
derart, dass die Laufstege in einem ausreichenden Abstand, beispielsweise von 20 cm,
gegenüber der Dachfläche der Dachkonstruktion abgehoben sind. Auf diese Weise lässt
sich ein besonders komfortabler Austausch der defekten Glasplatten ermöglichen, wobei
gleichzeitig eine ausreichende Lüftung bzw. Luftzirkulation zwischen der Dachfläche
einerseits und den Laufstegen andererseits gewährleistet ist.
[0028] In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig, wenn die Laufstege in einem Abstand von
höchstens 20 cm, vorzugsweise höchstens 15 cm, weiter vorzugsweise höchstens 10 cm,
gegenüber der Dachfläche der Dachkonstruktion abgehoben sind. Dies gestattet ein komfortables
Arbeiten, da die vergleichsweise schweren Glasplatten beim Einsetzen nur über eine
kurze Distanz von den Laufstegen in die Dachkonstruktion bzw. Dachfläche abgelassen
werden müssen.
[0029] Um die Fixierung der Laufstege zueinander weiterführend zu verbessern, können die
Laufstege traufenseitig über wenigstens einen auf der Dachtraufe abgestützten Traufenträger
miteinander verbunden sind. Dabei kann der Traufenträger in Traufenrichtung verfahrbar
oder verschiebbar auf der Dachkonstruktion angeordnet sein. Damit wird eine stabile
Befestigung der Laufstege im gesamten Bereich zwischen der Dachtraufe und dem Dachfirst
sichergestellt.
[0030] Vorzugsweise weist der Traufenträger wenigstens ein höhenverstellbares und/oder in
vertikaler Richtung federnd gelagertes Rad auf. Hierdurch werden Unebenheiten im Bereich
der Dachtraufe und/oder im Bereich des Dachfirstes kompensiert und eine gute Fahrdynamik
des erfindungsgemäßen Arbeitssicherheitsgerüstes ermöglicht. Besonders bevorzugt ist
das Rad lösbar bzw. abnehmbar mit dem Traufenträger verbunden. Vorzugsweise ist die
Rolle innerhalb einer Dachrinne der Dachkonstruktion in Firstrichtung verfahrbar und/oder
verschiebbar. Prinzipiell ist jedoch auch ein Einsatz auf Dachkonstruktionen ohne
Dachrinne möglich.
[0031] Im Übrigen kann bzw. können das Rad und/oder die Abstützelemente und/oder die Führungselemente
motorisch, beispielsweise über einen Elektromotor, angetrieben werden.
[0032] Vorzugsweise weist das Arbeitssicherheitsgerüst wenigstens eine die Dachtraufe überragende
Trittstufe auf, vorzugsweise wobei die Trittstufe lösbar an einer Außenseite des Traufenträgers
befestigt ist.
[0033] Darüber hinaus können an dem erfindungsgemäßen Arbeitssicherheitsgerüst, insbesondere
an wenigstens einem Laufsteg, noch ein oder mehrere nützliche Hilfseinrichtungen in
Form von Werkzeughalterungen und/oder Materialablagen angebracht sein. Darüber hinaus
kann das Arbeitssicherheitsgerüst mit einer Transporteinrichtung zur Zuführung für
den Austausch vorgesehener Glasplatten verbunden sein.
[0034] Des Weiteren kann zur Reinigung der Dachkonstruktion wenigstens eine Reinigungseinrichtung
vorgesehen sein. Insbesondere ist Reinigungseinrichtung an einem Laufsteg montierbar.
Auf diese Weise wird ein schnelles und/oder sicheres Reinigen der Dachkonstruktion
durch das erfindungsgemäße Arbeitssicherheitsgerüst ermöglicht.
[0035] Um ein Abstürzen des Arbeitssicherheitsgerüstes infolge eines Überfahrens der Stirnseite
bzw. des Giebels der Dachkonstruktion zu verhindern, kann ein automatischer Abschaltmechanismus
vorgesehen sein. Dieser unterbindet rechtzeitig die Bewegung des Arbeitssicherheitsgerüstes
in Firstrichtung.
[0036] Im Übrigen kann das erfindungsgemäße Arbeitssicherheitsgerüst aus einem beliebigen
Material oder einer beliebigen Materialkombination hergestellt sein. Besonders bevorzugt
sind Werkstoffe mit einer ausreichenden Festigkeit und einem geringen Gewicht. In
diesem Zusammenhang sind Werkstoffe wie Metall, Holz oder Kunststoff sowie eine Kombination
daraus bevorzugt. Darüber hinaus ist auch der Einsatz von Verbundwerkstoffen, beispielsweise
Faserverbundwerkstoffen, möglich.
[0037] Um ein sicheres Arbeiten auch unter schwierigen Wetterbedingungen und/oder bei hoher
Feuchtigkeit zu gewährleisten, können die Laufstege des erfindungsgemäßen Arbeitssicherheitsgerüstes
rutschfest ausgebildet sein.
[0038] Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass das erfindungsgemäße Arbeitssicherheitsgerüst
zuerst zusammengebaut und anschließend, beispielsweise mit einem Kran, auf die Dachkonstruktion
gesetzt werden kann. Ebenso ist es möglich, das Arbeitssicherheitsgerüst direkt auf
der Dachkonstruktion zusammenzubauen.
[0039] Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Übergabegerüst zum einfachen
und/oder schnellen Versetzen des Arbeitssicherheitsgerüstes von einer Dachkonstruktion
zu wenigstens einer weiteren Dachkonstruktion. Damit werden lange Aufbauzeiten des
Arbeitssicherheitsgerüstes vermieden und es ist ein wirtschaftlicher Betrieb auch
bei der Wartung mehrerer nebeneinander liegender Dachkonstruktionen möglich.
[0040] Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus den Ansprüchen und der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
anhand der Zeichnung. Die beschriebenen und/oder gezeigten Vorteile, Merkmale, Eigenschaften
und Aspekte der vorliegenden Erfindung lassen sich bedarfsweise miteinander kombinieren,
auch wenn diese nicht im Einzelnen beschrieben und/oder gezeigt ist.
[0041] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer Dachkonstruktion mit einem erfindungsgemäßen
Arbeitssicherheitsgerüst zum sicheren Arbeiten auf der Dachkonstruktion;
- Fig. 2
- eine stirnseitige Ansicht der in Fig. 1 gezeigten Dachkonstruktion;
- Fig. 3
- eine erste ausschnittsweise Vergrößerung aus der in Fig. 2 gezeigten Darstellung im
Bereich einer Dachtraufe der Dachkonstruktion;
- Fig. 4
- eine zweite ausschnittsweise Vergrößerung der in Fig. 2 gezeigten Dachkonstruktion
im Bereich eines Dachfirstes der Dachkonstruktion;
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung eines Firstträgers des erfindungsgemäßen Arbeitssicherheitsgerüstes;
und
- Fig. 6
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Übergabegerüstes zur Übergabe
des Arbeitssicherheitsgerüstes von einer Dachkonstruktion zu einer weiteren Dachkonstruktion.
[0042] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Arbeitssicherheitsgerüst 1 in perspektivischer
Darstellung zum sicheren Arbeiten auf einer Dachkonstruktion 2 gezeigt. Vorzugsweise
handelt es sich bei der Dachkonstruktion 2 um ein Satteldach, insbesondere ein Glasdach
eines Gewächshauses. Es versteht sich jedoch, dass das erfindungsgemäße Arbeitssicherheitsgerüst
1 auch auf anderen Dachkonstruktionen, beispielsweise Pult- oder Schleppdächern und/oder
sonstigen Industriedächern einsetzbar ist.
[0043] Das Arbeitssicherheitsgerüst 1 weist wenigstens zwei sich gegenüberliegende Laufstege
3 auf. Die Laufstege 3 erstrecken sich quer zu einer Firstrichtung eines Dachfirstes
4 der Dachkonstruktion 2. Wie sich aus der Fig. 1 weiterhin ergibt, ist zwischen den
Laufstegen 3 ein Arbeitsbereich mit einer Zugangsöffnung 5 gebildet. Hierdurch wird
der Zugang zu einer Dachfläche 6 der Dachkonstruktion 2 ermöglicht.
[0044] Um eine (nicht dargestellte) Person im Absturzfall gegen ein weiteres Abstürzen zu
halten, weist das Arbeitssicherheitsgerüst 1 ein Fallsicherungssystem 7 auf, wobei
die Person im Sicherungsfall an einem Aufhängungspunkt A gegen ein weiteres Abstürzen
gehalten ist.
[0045] Erfindungswesentlich ist, dass der Aufhängungspunkt A im mittleren Bereich zwischen
den Laufstegen 3 liegt, sodass die Person im Sicherungsfall im mittleren Bereich zwischen
den Laufstegen 3 gehalten ist.
[0046] Das Fallsicherungssystem 7 weist wenigstens einen vorzugsweise mittig zwischen den
Laufstegen 3 angeordneten und sich parallel zu den Laufstegen 3 und/oder quer zur
Firstrichtung erstreckenden Sicherungsträger 8 auf, insbesondere eine Sicherungsschiene,
auf. In diesem Fall ist die Lage des Aufhängungspunktes A durch den Sicherungsträger
8 vorgegeben.
[0047] Beim Darstellungsbeispiel liegt der Aufhängungspunkt A im Bereich zwischen den die
Erstreckung des Sicherungsträgers 8 in Firstrichtung begrenzenden Außengrenzen des
Sicherungsträgers 8, wobei der Sicherungsträger 8 und der Aufhängungspunkt A über
Kopfhöhe angeordnet sind.
[0048] Das Fallsicherungssystem 7 ist derart ausgebildet, dass eine Person im Sicherungsfall
gegen ein Eintauchen, insbesondere ein vollständiges Eintauchen, in die Dachfläche
6 gesichert ist.
[0049] Das Fallsicherungssystem 7 weist wenigstens ein an dem Sicherungsträger 8 befestigtes
Aufhängungsmittel 9 für eine Fallschutzeinrichtung 10 auf, wobei die Fallschutzeinrichtung
10 an dem Aufhängungspunkt A mit dem Aufhängungsmittel 9 verbunden ist. Somit ist
eine mit der Fallschutzeinrichtung 10 verbundene Person im Sicherungsfall über die
Fallschutzeinrichtung 10 und das Aufhängungsmittel 9 an dem Sicherungsträger 8 gehalten.
Die Fallschutzeinrichtung 10 ist schematisch dargestellt und weist einen Auffanggurt
bzw. ein Geschirr für eine Person auf, der über ein Sicherungsband an dem Aufhängungsmittel
9 gehalten und befestigt ist. Die Länge des Sicherungsbandes lässt sich vorzugsweise
über entsprechende Auf- und Abwickelmittel bedarfsweise verändern, um einer Person
das Arbeiten in einer Hockstellung und im aufrechten Stand gleichermaßen bei stets
straffem Sicherungsband zu ermöglichen. Die Fallschutzeinrichtung 10 kann nicht dargestellte
Spannmittel aufweisen, um das Sicherungsband stets in einem gestrafften Zustand zu
halten und/oder einen Blockiermechanismus, um im Falle eines Absturzes automatisch
das Abwickeln des Sicherungsbandes zu stoppen und damit die Falltiefe zu begrenzen.
[0050] Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist das
Aufhängungsmittel 9 als Ösenhalterung ausgebildet. Hier sind jedoch auch andere konstruktive
Lösungen, beispielsweise eine hakenförmige Ausbildung, möglich.
[0051] Nicht dargestellt ist im Übrigen, dass die Fallschutzeirichtung 10 auch über ein
Befestigungsmittel gehalten werden kann, das außerhalb der Zugangsöffnung 5, beispielsweise
im Bereich eines Laufsteges 3, angeordnet ist.
[0052] Das Aufhängungsmittel 9 ist beim Darstellungsbeispiel quer zur Firstrichtung entlang
einer Mittellängsachse X des Sicherungsträgers 8 verfahrbar und/oder verschiebbar.
Auf diese Weise wird eine Veränderung der Position des Aufhängungspunktes A quer zur
Firstrichtung realisiert.
[0053] Das Arbeitssicherheitsgerüst 1 weist einen Firstträger 11 auf, der auf dem Dachfirst
4 abgestützt ist und über den die Laufstege 3 firstseitig verbunden sind. Der Firstträger
11 ist in Firstrichtung verfahrbar oder verschiebbar auf der Dachkonstruktion 2 abgestützt.
[0054] Wie sich insbesondere aus Fig. 2 ergibt, weist das Arbeitssicherheitsgerüst 1 zwei
firstseitig miteinander verbundene Laufstegpaare 12 mit jeweils wenigstens zwei Laufstegen
3 auf. Dies ermöglicht das Arbeiten auf den zwei entgegengesetzt geneigten Dachflächen
6 der Dachkonstruktion 2. Dabei sind die Laufstegpaare 12 im Bereich des Dachfirstes
4 über den gemeinsamen Firstträger 11 miteinander verbunden.
[0055] Darüber hinaus weist das Arbeitssicherheitsgerüst 1 einen Traufenträger 13 auf, der
sich ebenfalls in Firstrichtung erstreckt und über den die Laufstege 3 im Bereich
einer Dachtraufe 14 der Dachkonstruktion 2 miteinander verbunden sind. Auf diese Weise
sind die Laufstege 3 zwischen dem Dachfirst 4 und der Dachtraufe 14 zuverlässig zueinander
fixiert.
[0056] Wie sich insbesondere aus Fig. 2 ergibt, weist das Arbeitssicherheitsgerüst 1 zwei
einander gegenüberliegende Traufenträger 13 auf, über die das Arbeitssicherheitsgerüst
1 auf beiden Dachtraufen 14 der Dachkonstruktion 2 abgestützt ist. Zwischen jedem
Traufenträger 13 und dem Firstträger 11 erstreckt sich dabei ein Laufstegpaar 12.
Auf diese Weise ist ein gleichzeitiges Arbeiten auf beiden der zueinander geneigten
Dachflächen 6 möglich.
[0057] Der Firstträger 11 und der Traufenträger 13 weisen sich vertikal nach oben erstreckende
Stützelemente 15, 16 zur Abstützung des Sicherungsträgers 8 auf. Die Stützelemente
15, 16 sind an ihren freien Enden mit dem Sicherungsträger 8 verbunden.
[0058] Nachfolgend wird auf eine (nicht dargestellte) Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Arbeitssicherheitsgerüstes 1 eingegangen, die sich insbesondere zum Einsatz auf Glasdächern
von Gewächshäusern mit wenigstens einer Belüftungsklappe eignet. Derartige Belüftungsklappen
sind üblicherweise firstseitig schwenkbar gelagert und bilden im aufgestellten Zustand
eine sich in Firstrichtung erstreckende Belüftungsöffnung, sodass die Dachkonstruktion
2 bzw. das Glasdach quer zur Firstrichtung entsprechend stufenförmig ausgebildet ist.
[0059] Vorzugsweise sind die Laufstege 3 wenigstens eines Laufstegpaares 12 quer zur Firstrichtung
ebenfalls stufenförmig ausgebildet. Insbesondere weisen die Laufstege 3 jeweils einen
unteren Stufenabschnitt und einen oberen Stufenabschnitt auf, wobei ein Steigungselement,
vorzugsweise eine Stufe, am Übergang vom unteren Stufenabschnitt zum oberen Stufenabschnitt,
insbesondere im Bereich der Belüftungsöffnung, vorgesehen ist. Besonders bevorzugt
weist das Steigungselement wenigstens ein vorzugsweise plattenförmiges Trittelement,
insbesondere eine Trittstufe, zur Erleichterung des Aufstiegs vom unteren Stufenabschnitt
zum oberen Stufenabschnitt auf. Vorzugsweise ist der untere Stufenabschnitt traufenseitig
und der obere Stufenabschnitt firstseitig befestigt bzw. gelagert, insbesondere wobei
die Länge des oberen Stufenabschnitts im Wesentlichen der Länge der Belüftungsklappe
quer zur Firstrichtung entspricht. Die Länge des unteren Stufenabschnitts quer zur
Firstrichtung beträgt vorzugsweise wenigstens 200 %, insbesondere wenigstens 250 %,
besonders bevorzugt wenigstens 300 %, der Länge des oberen Stufenabschnitts quer zur
Firstrichtung. Der obere Stufenabschnitt ist vorzugsweise relativ zum unteren Stufenabschnitt
insbesondere stufenlos höhenverstellbar und/oder verschwenkbar, insbesondere zum Einstellen
der Höhe des Steigungselements. Insbesondere ist bzw. sind die Höhe und/oder die Steigung
des oberen Stufenabschnitts derart einstellbar, dass der Abstand zwischen der Belüftungsklappe
und dem oberen Stufenabschnitt einerseits und der Dachfläche 6 und dem unteren Stufenabschnitt
andererseits im Wesentlichen gleich ist.
[0060] Wie sich insbesondere aus den Fig. 1 und 3 ergibt, sind die Laufstege 3 auf zwei
auf der Dachfläche 6 und sich in Firstrichtung erstreckende Laufschienen 17 abgestützt.
Darüber hinaus sind Laufstegrollen 18 vorgesehen, die seitlich und/oder unterhalb
der Laufstege 3 angeordnet und/oder befestigt sind. Die Laufstege 3 sind somit über
die Laufstegrollen 18 auf den Laufschienen 17 abgestützt und in Firstrichtung verfahrbar.
[0061] Darüber hinaus weist der Traufenträger 13 vorzugsweise an seiner Unterseite wenigstens
zwei Traufenrollen 19 auf, über die der Traufenträger 13 innerhalb der Dachtraufe
14 verfahrbar ist (Fig. 3).
[0062] Die Traufenrollen 19 sind vorzugsweise in Längserstreckung des Traufenträgers 13
beabstandet zueinander angeordnet. Vorzugsweise sind die Traufenrollen 19 in Längserstreckung
des Traufenträgers 13 insbesondere zumindest paarweise jeweils im Bereich eines freien
Endes Traufenträgers 13 angeordnet, wie in Fig. 1 schematisch angedeutet ist. Auf
diese Weise wird eine Dreh- bzw. Kippbewegung des Traufenträgers 13 wirksam vermeiden.
Dadurch wird ein Absinken eines Laufsteges 3 zur Dachfläche 6 bzw. eine Kollision
des Laufsteges 3 mit der Dachfläche 6 wirksam verhindert.
[0063] Wie sich weiterhin aus Fig. 3 ergibt, weist der Traufenträger 13 eine die Dachtraufe
14 überragende Trittstufe 20 auf. Die Trittstufe ist dabei lösbar mit dem Traufenträger
13 verbunden.
[0064] In Fig. 4 ist die Abstützung bzw. Lagerung des Arbeitssicherheitsgerüstes 1 über
den Firstträger 11 im Bereich des Dachfirstes 4 dargestellt. Beim Darstellungsbeispiel
weist der Dachfirst 4 einen sich in Firstrichtung erstreckenden Träger 21 auf.
[0065] Der Träger 21 weist vorzugsweise ein Oberteil 21A und zwei vom Oberteil 21A nach
unten abstehende Schenkel 21B auf, wobei das Oberteil 21A die Schenkel 21B miteinander
verbindet und/oder zwischen den Schenkeln 21B angeordnet ist. Der Träger 21 ist beim
Darstellungsbeispiel im Querschnitt U-förmig mit zwei senkrecht nach unten gerichteten
Schenkeln 21B ausgebildet. Allerdings ist auch eine (nicht dargestellte) Ausbildung
des Trägers 21 möglich, bei der die Schenkel 21B in Firstrichtung nach innen zueinander
geneigt sind.
[0066] Zur Befestigung des Trägers 21 auf dem Dachfirst 4 sind vorzugsweise plattenförmige
oder stegförmige Befestigungsmittel 4A vorgesehen. Die Befestigungsmittel 4A stehen
vorzugsweise senkrecht nach oben vom Dachfirst 4 ab und sind in Firstrichtung insbesondere
in regelmäßigen Abständen angeordnet. Das Oberteil 21A des Trägers 21 ist vorzugsweise
mittig, insbesondere kraft- und/oder formschlüssig, mit den Befestigungsmitteln 4A
verbunden, insbesondere verschraubt.
[0067] Der Firstträger 11 ist über eine Mehrzahl von Abstützelementen 22 auf dem Träger
21 abgestützt. Die Abstützelemente 22 sind vorzugsweise als liegend angeordnete Abstützwalzen
ausgebildet, über die der Firstträger 11 auf dem Oberteil 21A des Trägers 21 abgestützt
und auf dem Oberteil 21A in Firstrichtung verfahrbar ist. Der Firstträger 11 weist
darüber hinaus wenigstens zwei walzenförmige Führungselemente 23 auf, die zur seitlichen
Führung des Arbeitssicherheitsgerüstes 1 seitlich gegen die Schenkel 21B des Trägers
21 einwirken. Die Rotationsachen der Führungselemente 23 verlaufen beim Darstellungsbeispiel
im Wesentlichen vertikal.
[0068] Nicht dargestellt ist, dass die Rotationsachsen der Führungselemente 23 nach innen
zueinander geneigt sein können, vorzugsweise zum seitlichen Einwirken auf die Schenkel
21B, die insbesondere im Wesentlichen unter demselben Winkel in Firstrichtung nach
innen zueinander geneigt sind. Die Führungselemente 23 können schwenkbar am Firstträger
11 gelagert sein, vorzugsweise zur Einstellung und/oder Festlegung des Winkels, unter
dem die Neigung der Rotationsachsen der Führungselemente 23 nach innen zueinander
erfolgt. Auf diese Weise wird ein Abheben des Firstträgers 11 vom Träger 21 wirksam
verhindert.
[0069] Wie sich weiter aus Fig. 5 ergibt, ist der Firstträger 11 entlang seiner Längserstreckung
an einer Mehrzahl von Abstützstellen auf dem Träger 21 abgestützt. Dabei ist jede
Abstützstelle durch ein Paar von Führungselementen 23 und ein Abstützelement 22 gebildet.
[0070] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein in Fig. 6 dargestelltes
Übergabegerüst 24 zur Übergabe des Arbeitssicherheitsgerüstes 1 von der Dachkonstruktion
2 zu wenigstens einer weiteren Dachkonstruktion 2. Die Dachkonstruktionen 2 sind beim
Darstellungsbeispiel nebeneinander angeordnet und über eine (in Fig. 6 verdeckte)
Verbindungsdachtraufe miteinander verbunden. Das Übergabegerüst 24 weist eine Tragkonstruktion
25 auf, die sich quer zur Firstrichtung entlang der Stirnseiten der Dachkonstruktionen
2 erstreckt.
[0071] Das Übergabegerüst 24 kann eine Zustellkonstruktion 26 aufweisen, die auf der Tragkonstruktion
25 abgestützt und quer zur Firstrichtung verfahrbar und/oder verschiebbar ist. Die
Zustellkonstruktion 26 weist zwei Traufenverlängerungen 27 und eine Firstverlängerung
28 auf. Das Arbeitssicherheitsgerüst 1 (in Fig. 6 nicht dargestellt) ist mit dem Firsträger
11 auf die Firstverlägerung 28 und mit den Traufenträgern 13 auf die Traufenverlängerungen
27 verfahrbar und/oder verschiebbar. Nach dem vollständigen Passieren der Dachkonstruktion
2 ist das Arbeitssicherheitsgerüst 1 auf der Tragkonstruktion 25 zusammen mit der
Zustellkonstruktion 26 quer zur Fristrichtung zu der weiteren Dachkonstruktion 2 verfahrbar
und/oder verschiebbar. Nachdem eine Position erreicht ist, in der die Firstverlängerung
28 mit dem Träger 21 des benachbarten Dachfirstes 4 und die Traufenverlängerungen
27 mit den Dachtraufen 14 der benachbarten Dachkonstruktion 2 ausgefluchtet sind,
ist das Arbeitssicherheitsgerüst 1 in Firstrichtung von der Zustellkonstruktion 26
auf die benachbarte Dachkonstruktion 2 verfahrbar und/oder verschiebbar.
[0072] Es versteht sich, dass die Zustellkonstruktion 26 auch von der in Fig. 6 gezeigten
dachförmigen Ausführungsvariante abweichend ausgebildet sein kann. Beispielsweise
kann die Zustellkonstruktion 26 als Plattform ausgebildet sein, auf die sich das Arbeitssicherheitsgerüst
1 in Firstrichtung auffahren und mit der Plattform quer zur Firstrichtung verschieben
lässt. Eine Firstverlängerung 28 ist dann aufgrund einer selbsttragenden Konstruktion
des Arbeitssicherheitsgerüstes 1 nicht nötig.
Bezugszeichenliste:
[0073]
- 1
- Arbeitssicherheitsgerüst
- 2
- Dachkonstruktion
- 3
- Laufstege
- 4
- Dachfirst
- 4A
- Befestigungsmittel
- 5
- Zugangsöffnung
- 6
- Dachfläche
- 7
- Fallsicherungssystem
- 8
- Sicherungsträger
- 9
- Aufhängungsmittel
- 10
- Fallschutzeinrichtung
- 11
- Firstträger
- 12
- Laufstegpaar
- 13
- Traufenträger
- 14
- Dachtraufe
- 15
- Stützelement
- 16
- Stützelement
- 17
- Laufschiene
- 18
- Laufstegrolle
- 19
- Traufenrolle
- 20
- Trittstufe
- 21
- Träger
- 21A
- Oberteil
- 21B
- Schenkel
- 22
- Abstützelement
- 23
- Führungselement
- 24
- Übergabegerüst
- 25
- Tragkonstruktion
- 26
- Zustellkonstruktion
- 27
- Traufenverlängerung
- 28
- Firstverlängerung
- A
- Aufhängungspunkt
- X
- Mittellängsachse
1. Arbeitssicherheitsgerüst (1) zum sicheren Arbeiten auf Dachkonstruktionen (2), insbesondere
auf zumindest teilweise verglasten Dachkonstruktionen, beispielsweise auf Glasdächern
von Gewächshäusern, oder auf Industriedächern, mit wenigstens zwei einander gegenüberliegenden
und sich quer zur Firstrichtung eines Dachfirstes (4) der Dachkonstruktion (2) erstreckenden
Laufstegen (3) und mit wenigstens einem Fortbewegungssystem zum Verfahren und/oder
Verschieben des Arbeitssicherheitsgerüstes (1) in Firstrichtung, wobei zwischen den
Laufstegen (3) ein Arbeitsbereich mit einer Zugangsöffnung (5) zur Dachkonstruktion
(2) gebildet ist und wobei ein Fallsicherungssystem (7) zur Absicherung einer Person
vorgesehen ist und wobei die Person im Sicherungsfall mit dem Fallsicherungssystem
(7) an einem Aufhängungspunkt (A) gegen ein weiteres Abstürzen gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufhängungspunkt (A) im mittleren Bereich zwischen den Laufstegen (3) liegt,
so dass die Person im Sicherungsfall im mittleren Bereich zwischen den Laufstegen
(3) gehalten ist.
2. Arbeitssicherheitsgerüst (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fallsicherungssystem (7) wenigstens einen vorzugsweise mittig zwischen den Laufstegen
(3) angeordneten und sich parallel zu den Laufstegen (3) und/oder quer zur Firstrichtung
erstreckenden Sicherungsträger (8), insbesondere eine Sicherungsschiene, aufweist
und dass die Lage des Aufhängungspunktes (A) durch den Sicherungsträger (8) vorgegeben
ist.
3. Arbeitssicherheitsgerüst (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufhängungspunkt (A) im Bereich zwischen den die Erstreckung des Sicherungsträgers
(8) in Firstrichtung begrenzenden Außengrenzen des Sicherungsträgers (8) liegt und/oder
dass der Sicherungsträger (8) und, vorzugsweise, der Aufhängungspunkt (A), über Kopfhöhe
angeordnet ist.
4. Arbeitssicherheitsgerüst (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fallsicherungssystem (7) derart ausgebildet ist, dass eine Person im Sicherungsfall
gegen ein Eintauchen, insbesondere ein vollständiges Eintauchen, in die Dachfläche
(6) gesichert ist.
5. Arbeitssicherheitsgerüst (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Fallsicherungssystem (7) wenigstens ein an dem Sicherungsträger (8) befestigtes
Aufhängungsmittel (9) für eine Fallschutzeinrichtung (10) aufweist, wobei die Fallschutzeinrichtung
(10) an dem Aufhängungspunkt (A) mit dem Aufhängungsmittel (9) verbunden ist und wobei
eine mit der Fallschutzeinrichtung (10) verbundene Person im Sicherungsfall über die
Fallschutzeinrichtung (10) und das Aufhängungsmittel (9) an dem Sicherungsträger (8)
gehalten ist.
6. Arbeitssicherheitsgerüst (1) einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufstege (3) firstseitig über wenigstens einen auf dem Dachfirst (4) abgestützten
Firstträger (11) miteinander verbunden sind und dass der Firstträger (11) in Firstrichtung
verfahrbar oder verschiebbar auf der Dachkonstruktion (2) angeordnet ist.
7. Arbeitssicherheitsgerüst (1) einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei firstseitig miteinander verbundene Laufstegpaare (12) mit jeweils wenigstens
zwei Laufstegen (3) vorgesehen sind zum Arbeiten auf zwei entgegengesetzt geneigten
Dachflächen (6) der Dachkonstruktion (2), wobei auf entgegengesetzt geneigten Dachflächen
(6) angeordnete Laufstege (3) im Bereich des Dachfirstes (4) über wenigstens einen
in Firstrichtung verfahrbar oder verschiebbar auf der Dachkonstruktion (2) angeordneten
gemeinsamen Firstträger (11) miteinander verbunden sind und wobei der Firstträger
(11) auf dem Dachfirst (4) abgestützt ist.
8. Arbeitssicherheitsgerüst (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Firstträger (11) über eine Mehrzahl von Abstützelementen (22), insbesondere Abstützwalzen,
und/oder vollflächig auf dem Dachfirst (4), vorzugsweise einem Oberteil (21A) eines
Trägers (21) des Dachfirstes (4), abgestützt ist und/oder dass an dem Firstträger
(11) wenigstens zwei seitlich gegen den Dachfirst (4), vorzugsweise gegen nach unten
vom Oberteil (21A) abstehende Schenkel (21B), wirkende Führungselemente (23), insbesondere
Führungswalzen, zur seitlichen Führung des Arbeitssicherheitsgerüstes (1) beim Verfahren
und/oder Verschieben des Arbeitssicherheitsgerüstes (1) in Firstrichtung vorhanden
sind.
9. Arbeitssicherheitsgerüst (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufstege (3) auf wenigstens einer auf einer Dachfläche (6) der Dachkonstruktion
(2) angeordneten und sich in Firstrichtung erstreckenden Laufschiene (17) abgestützt
sind.
10. Arbeitssicherheitsgerüst (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufstege (3) traufenseitig über wenigstens einen auf der Dachtraufe (14) abgestützten
Traufenträger (13) miteinander verbunden sind und dass der Traufenträger (13) in Traufenrichtung
verfahrbar oder verschiebbar auf der Dachkonstruktion (2) angeordnet ist, wobei, vorzugsweise,
an dem Traufenträger (13) wenigstens zwei vorzugsweise höhenverstellbare und/oder
in vertikaler Richtung federnd gelagerte Traufenrollen (19) vorgesehen sind und/oder
wobei wenigstens eine die Dachtraufe (14) überragende Trittstufe (20) vorgesehen ist,
die vorzugsweise lösbar mit dem Traufenträger (13) verbunden ist.