[0001] Die Erfindung betrifft einen Tresor, bestehend aus einem Tresordeckel, sowie einem,
einen einseitig offenen Innenraum bildenden Gehäuse, wobei der Tresor einen offenen
und einen geschlossenen Zustand einnehmen kann, wobei im geschlossenen Zustand des
Tresors der Tresordeckel den Innenraum des Gehäuses verschließt, wobei der Tresordeckel
eine Außenfläche und eine Innenfläche aufweist, welche Innenfläche im geschlossenen
Zustand des Tresors im Innenraum positioniert ist, wobei der Tresordeckel weiters
einen ersten Schließzylinder mit einem ersten Schlüsselschlitz und mit einem zugehörigen
ersten Schlüssel aufweist, und der erste Schließzylinder, mit jener Seite des ersten
Schließzylinders an welcher der erste Schlüsselschlitz positioniert ist im Wesentlichen
mit der Außenfläche des Tresordeckels abschließend, von der Außenfläche des Tresordeckels
ausgehend in Richtung der Innenfläche des Tresordeckels verläuft, wobei sich der erste
Schließzylinder im geschlossenen Zustand des Tresors bei abgezogenem erstem Schlüssel
in einer ersten Neutralstellung befindet, in welcher der erste Schlüssel in den ersten
Schließzylinder einführbar und von diesem abziehbar ist, wobei der Tresordeckel des
Weiteren einen zweiten Schließzylinder mit einem zweiten Schlüsselschlitz und einem
zugehörigen zweiten Schlüssel aufweist, wobei der zweite Schließzylinder derart angeordnet
ist, dass jene Seite des zweiten Schließzylinders, an welcher der zweite Schlüsselschlitz
positioniert ist im geschlossenen Zustand des Tresors im Innenraum angeordnet ist,
wobei der zweite Schließzylinder eine zweite Neutralstellung einnehmen kann in welcher
der zweite Schlüssel in den zweiten Schließzylinder einführbar und von diesem abziehbar
ist, und der erste Schließzylinder und der zweite Schließzylinder mittels eines Verbindungselements
drehfest miteinander verbunden und nur dann gemeinsam drehbar sind, wenn der erste
Schlüssel in dem ersten Schließzylinder und der zweite Schlüssel in dem zweiten Schließzylinder
eingeführt sind, wobei jeweils entweder der erste Schließzylinder in der ersten Neutralstellung
oder der zweite Schließzylinder in der zweiten Neutralstellung positionierbar ist.
[0002] Ein derartiger Tresor dient als versperrbare Ablage für Wertgegenstände oder diverse
andere Objekte. Es ist möglich, einen wie oben beschriebenen Tresor in eine Wand mittels
Einmauern oder Umgießen mit Beton zu integrieren. Hierdurch kann der Tresor als Hinterlegungsort,
beispielsweise für Schlüssel, Zugangskarten und dergleichen dienen. In dieser Ausführungsform
werden derartige Tresore als Rohrtresore bezeichnet, wobei sich der Name auf die am
weitest verbreitete Form des Gehäuses bezieht.
[0003] Der Tresor wird im oben beschriebenen Fall verwendet, um einer Anzahl an Personen,
welche einen passenden ersten Schlüssel für den Tresor besitzen, Zugang zu dessen
Innenraum zu ermöglichen. Der Tresor befindet sich zu diesem Zweck an einem, für diese
Personen zugänglichen, Ort. Oft werden derartige Tresore als Aufbewahrungsort für
einen oder mehrere zweite Schlüssel verwendet, welche beispielsweise bei Mehrparteienhäusern
Zugang zum Haus selbst oder zu Anlagen der Haustechnik wie beispielsweise Heizungsräumen,
Elektroinstallationen, etc. gewähren. Bei einer derartigen Verwendung sind beispielsweise
Servicetechniker und sonstige Servicedienstleister in Besitz eines ersten Schlüssels,
welcher mehrere gleichartige Tresore an verschiedenen Orten sperrt, um jeweils Zugang
zu den hinterlegten zweiten Schlüsseln zu erlangen.
[0004] Rohrtresore gemäß Stand der Technik besitzen einen Tresordeckel, welcher zum Verschließen
des Tresors mittels des ersten Schlüssels in das Gehäuse eingesetzt und in diesem
arretiert wird. Beim Öffnen des Tresors wird der Tresordeckel vom Gehäuse entfernt,
wodurch Zugang zum Hohlraum, bzw. Innenraum und somit dem zweiten Schlüssel gewährt
wird. Bei der Verwendung derartiger Tresore durch Servicetechniker oder Servicedienstleister
hat sich in der Praxis gezeigt, dass diese oftmals lange Wegstrecken zwischen dem
Ort an dem die Dienstleistung vollbracht wird und dem Tresor zurücklegen müssen. Dies
führt dazu, dass oft vergessen wird, den entnommenen zweiten Schlüssel zum Tresor
zu retournieren.
[0005] EP 0 668 421 A1 zeigt einen Tresor mit einem Gehäuse und einem Tresordeckel, welcher einen ersten
Schließzylinder und einen dem ersten Schließzylinder gegenüberliegenden zweiten Schließzylinder
aufweist, und mit einem Kabel, welches den Tresordeckel an dem Gehäuse beim Öffnen
des Tresors zurückhält. Der erste Schließzylinder und der zweite Schließzylinder sind
durch ein Verbindungselement mechanisch gekoppelt, und der erste Schlüssel ist nur
abziehbar wenn sich der erste Schließzylinder in einer ersten Neutralstellung befindet
und der zweite Schlüssel ist nur abziehbar wenn sich der zweite Schließzylinder in
einer zweiten Neutralstellung befindet. Somit wird gewährleistet, dass immer ein Schlüssel
am Tresordeckel verbleiben muss. Durch die Anordnung des zweiten Schließzylinders
im Innenraum des Tresors im geschlossenen Zustand, ist dieser von außen nicht zugänglich.
Hierdurch wird eine Entnahme des zweiten Schlüssels nur im offenen Zustand des Tresors
ermöglicht.
[0006] Derartige Tresore weisen den Nachteil auf, dass durch die Verbindung des Tresorgehäuses
mit dem Tresordeckel über das Kabel der Bedienkomfort des Tresors negativ beeinflusst
wird, da die Bewegungsfreiheit des Tresordeckels durch die Länge des Kabels eingeschränkt
wird und der zweite Schlüssel somit oftmals schwer entfernbar ist. Bei längeren Kabeln
mit großer Bewegungsfreiheit für den Tresordeckel kann dieser am Gehäuse im offenen
Zustand des Tresors unkontrolliert herunterhängen, wodurch die Gefahr besteht den
ersten oder den zweiten Schlüssel zu beschädigen.
[0007] Es ist die Aufgabe der Erfindung einen Tresor zu bilden, der die oben angeführten
Nachteile überwindet.
[0008] Erfindungsgemäß wird die vorliegende Aufgabe dadurch gelöst, dass der Tresordeckel
mit einem Anschlagelement verbunden ist, welches den Tresordeckel mit dem Gehäuse
verbindet, und das Anschlagelement im Innenraum des Gehäuses verschiebbar angeordnet
und mittels eines Knickgelenks mit dem Tresordeckel verbunden ist, wobei das Anschlagelement
im geöffneten Zustand des Tresors in das Gehäuse, das Anschlagelement im Gehäuse zurückhaltend,
eingreift.
[0009] Durch das Knickgelenk in Zusammenwirkung mit dem Anschlagelement wird ein Verkippen
des Tresordeckels um einen Winkel gegen die Auszugsrichtung aus dem Gehäuse in einem
vordefinierten Ablauf gewährleistet. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Endposition
des Tresordeckels beim Öffnungsvorgang vordefiniert ist. Der zweite Schlüssel wird
somit bei geöffnetem Tresor für den Benutzer besonders einfach zugänglich gemacht.
Zusätzlich wird gewährleistet, dass der erste Schlüssel und der zweite Schlüssel keine
weiteren Bauteile des Tresors oder eine Wand in die der Tresor eingebaut ist berühren
kann, wodurch der Vorteil erreicht wird, dass verhindert wird, dass der erste Schlüssel
oder der zweite Schlüssel durch Berührung dieser Elemente beschädigt wird.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Tresors, sowie alternative Ausführungsvarianten
werden in weiterer Folge anhand der Figuren näher erläutert.
Figur 1 zeigt einen Schnitt in Längsrichtung durch die Mittelebene eines erfindungsgemäßen
Tresors in der bevorzugten Ausführungsvariante im geschlossenen Zustand.
Figur 2 zeigt einen Schnitt in Längsrichtung durch die Mittelebene des erfindungsgemäßen
Tresors gemäß Figur 1 im geöffneten Zustand.
[0011] Figur 1 zeigt einen Schnitt in Längsrichtung durch die Mittelebene eines erfindungsgemäßen
Tresors 1 in der bevorzugten Ausführungsvariante im geschlossenen Zustand. Der Tresor
1 besteht aus einem einseitig offenen Gehäuse 2, welches im in Figur 1 dargestellten
geschlossenen Zustand des Tresors 1 durch einen Tresordeckel 3 verschlossen ist. Das
Gehäuse 2 definiert in seinem Inneren einen zylindrischen Innenraum 4, in welchem
der Tresordeckel 3 im Bereich der Öffnung des Gehäuses 2 angeordnet ist. Eine Innenfläche
5 des Tresordeckels 3 grenzt an den verbleibenden Teil des Innenraums 4 an, und eine
Außenfläche 6 des Tresordeckels 3 verbleibt von außerhalb des Tresors 1 durch einen
Benutzer zugänglich.
[0012] Der Tresordeckel 3 beinhaltet einen ersten Schließzylinder 7, sowie einen zweiten
Schließzylinder 8. Der erste Schließzylinder 7 weist einen ersten Schlüsselschlitz
10 auf, in welchen ein erster Schlüssel 11 eingesetzt ist, und der zweite Schließzylinder
8 weist einen zweiten Schlüsselschlitz 12 auf, in welchen ein zweiter Schlüssel 13
eingesetzt ist. Die Schließzylinder 7 und 8 sind durch ein Verbindungselement 9 an
ihrem dem jeweiligen Schlüsselschlitz 10 und 12 gegenüberliegenden Ende der Schließzylinder
7 und 8 drehfest miteinander verbunden.
[0013] Der erste Schließzylinder 7 ist im Tresordeckel 3 derart positioniert, dass der erste
Schlüsselschlitz 10 im Wesentlichen in der Ebene der Außenfläche 6 des Tresordeckels
3 liegt. Durch diese Anordnung verbleibt der erste Schlüsselschlitz 10 im geschlossenen
Zustand des Tresors 1 von außen zugänglich. Der zweite Schlüsselschlitz 12 liegt,
wie in Figur 1 dargestellt, in der Ebene der Innenfläche 5 des Tresordeckels 3. Somit
umschließt das Gehäuse 2 im geschlossenen Zustand des Tresors 1 den zweiten Schließzylinder
8, mitsamt dem darin eingesetzten zweiten Schlüssel 13. Hierdurch ist dieser von außerhalb
des Tresors 1 nicht zugänglich.
[0014] In alternativen Ausführungsformen ragt der zweite Schließzylinder 8 aus der Ebene
der Innenfläche 5 des Tresordeckels 3 hervor in den Innenraum 4 hinein. Dies ist vor
allem bei Tresoren 1 mit größeren Abmessungen als in Figur 1 und Figur 2 dargestellt
denkbar.
[0015] In der in Figur 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsvariante sind der erste Schlüsselschlitz
10 und der zweite Schlüsselschlitz 12 in einer Achse liegend, um 90° verdreht zueinander
angeordnet. Der erste Schließzylinder 7 ist hierbei in einer ersten Neutralstellung
dargestellt, in welcher der erste Schlüssel 11 in den ersten Schlüsselschlitz 10,
und somit den ersten Schließzylinder 7, einsetzbar und von diesem abziehbar ist. Der
zweite Schließzylinder 8 ist durch die Verbindung mittels des Verbindungselements
9 um 90° aus einer zweiten Neutralstellung verdreht. In der zweiten Neutralstellung
ist der zweite Schlüssel 13, analog zum ersten Schlüssel 11, aus dem zweiten Schließzylinder
8 entfernbar und in diesen einsetzbar.
[0016] In alternativen Ausführungsvarianten sind von einem Winkelversatz von 90° abweichende
Winkel realisierbar, solange diese ungleich 0° betragen.
[0017] Durch die drehfeste Verbindung des ersten 7 und des zweiten Schließzylinders 8 mittels
des Verbindungselements 9 wird gewährleistet, dass bei einer Drehung des ersten Schließzylinders
7 der zweite Schließzylinder 8 der Drehbewegung des ersten Schließzylinders 7 zwangsgeführt
folgt. Dies bewirkt, dass eine gleichzeitige Positionierung in der jeweiligen Neutralstellung
des ersten Schließzylinders 7, sowie des zweiten Schließzylinders 8, verhindert wird.
Hierdurch wird der Vorteil erreicht, dass der erste Schlüssel 11 und der zweite Schlüssel
13 nicht gleichzeitig aus ihren jeweiligen Schließzylindern entfernt werden können.
[0018] Besonders Vorteilhaft ist hierbei, dass die zwangsgeführte Drehung der beiden Schließzylinder
7 und 8 nur erfolgen kann, wenn beide Schlüssel 11 und 13 in ihren jeweiligen Schließzylindern
7 und 8 angeordnet sind. Die Drehbewegung der Schließzylinder 7 und 8 wird andernfalls
durch die interne Mechanik jenes Schließzylinders 7 oder 8 blockiert, in welchem kein
Schlüssel 11 oder 13 eingesetzt ist. Es ist somit, auch bei geöffnetem Tresor 1 (siehe
Figur 2), nicht möglich, zuerst den zweiten Schließzylinder 8 in die zweite Neutralposition
zu drehen, um den zweiten Schlüssel 13 zu entfernen, und anschließend den ersten Schließzylinder
7 in die erste Neutralposition zu drehen, um den ersten Schlüssel 11 zu entfernen.
[0019] Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass, durch eine entsprechende Anpassung
des Verbindungselements 9, die Verwendung von Schließzylindern unterschiedlichen Typs
als ersten Schließzylinder 7 und zweiten Schließzylinder 8 ermöglicht wird.
[0020] Das in Figur 1 dargestellte Verbindungselement 9 ist in der dargestellten, bevorzugten
Ausführungsvariante derart gestaltet, dass es im geschlossenen Zustand des Tresors
1 in eine entsprechende Ausnehmung 14 einer, an den Innenraum 4 grenzenden, Innenwand
15 des Gehäuses 2 eingreift. Dies bewirkt eine Arretierung des Tresordeckels 3 im
Gehäuse 2. Zu diesem Zweck ist das Verbindungselement 9 als Verbindungsachse mit integriertem
Schließnocken ausgeführt. Hierdurch wird erreicht, dass das Verbindungselement 9 zugleich
die Funktion einer Verriegelung erfüllt, wodurch vorteilhafterweise die Notwendigkeit
eines zusätzlichen Verriegelungsmechanismus entfällt.
[0021] In einer alternativen Ausführungsvariante greift das Verbindungselement 9 beispielsweise
in eine Nut, oder einen Vorsprung des Gehäuses 2 ein. Weitere Ausführungsvarianten
des Verbindungselements 9 und dessen Zusammenwirkung mit dem Gehäuse ergeben sich
für den Fachmann aus diesem beispielhaften Verweis.
[0022] Im Zuge des Öffnungsvorganges des Tresors 1 wird das Verbindungselement 9 gemeinsam
mit den damit verbundenen Schließzylindern 7 und 8 gedreht, wodurch das Verbindungselement
9 nicht mehr in das Gehäuse 2 eingreift. Hierdurch wird die Arretierung des Tresordeckels
3 gelöst, und dieser ist aus dem Gehäuse 2 entfernbar, wodurch der Benutzer Zugang
zum zweiten Schlüssel 13 erlangt.
[0023] In der bevorzugten Ausführungsvariante des Tresors 1 ist an dem, dem Tresordeckel
3, im geschlossenen Zustand des Tresors 1, gegenüberliegenden Ende des Innenraums
4 des Gehäuses 2, wie in Figur 1 dargestellt, ein Anschlagelement 16 angeordnet. Das
Anschlagelement 16 ist über ein Knickgelenk 17 mit dem Tresordeckel 3 verbunden und
innerhalb des Innenraums 4 des Tresors 1 verschiebbar. Beim Öffnungsvorgang des Tresors
1 wird das Anschlagelement 16 aus der Position am Ende des Innenraumes 4 hin zur Öffnung
des Innenraumes 4 verschoben. Das Anschlagelement 16 beinhaltet ein Federelement 18,
sowie einen Anschlagzapfen 19, welcher auf dem Federelement 18 gelagert ist. Die Federkraft
des Federelements 18 presst den Anschlagzapfen 19 gegen die Innenwand 15 des Gehäuses
2. Dieser gleitet beim Öffnungsvorgang an der Innenwand 15 des Gehäuses 2 entlang,
bis das Anschlagelement 16 in einer vorderen Endposition angelangt ist. Hierbei gleitet
der Anschlagzapfen 19 in der bevorzugten Ausführungsvariante des Tresors 1 in jene
Ausnehmung 14 des Gehäuses 2, welche im geschlossenen Zustand des Tresors 1 mit dem
Verbindungselement 9 zur Arretierung des Tresordeckels 3 zusammenwirkt.
[0024] Hierdurch wird der Vorteil erhalten, dass der Tresordeckel 3 nicht mehr durch den
Benutzer entfernt werden kann, und somit auch ein Verlust des Tresordeckels 3 verhindert
wird.
[0025] Ein weiterer Vorteil durch das gefederte Anschlagelement 16 ist, dass diese Lösung
an bestehenden Rohrtresoren nachgerüstet werden kann.
[0026] In einer alternativen Ausführungsvariante kann hierfür auch eine weitere Ausnehmung,
eine Nut oder ein Vorsprung im Gehäuse 2 vorgesehen sein. Dies verhindert ein weiteres
Herausziehen des Anschlagelements 16 über die vordere Endposition hinaus, und somit
die vollständige Trennung des mit diesem über das Knickgelenk 17 verbundenen Tresordeckels
3 vom Gehäuse 2.
[0027] Es sind alternative Ausführungsvarianten realisierbar, in welchen das Anschlagelement
16 als mit dem Gehäuse 2 fix verbundene Kette, Seil oder ähnliches ausgeführt ist.
Weitere Ausführungsvarianten des Anschlagelements ergeben sich für den Fachmann aus
diesem beispielhaften Verweis.
[0028] Figur 2 zeigt einen Schnitt durch die Mittelebene des erfindungsgemäßen Tresors 1
in der bevorzugten Ausführungsvariante gemäß Figur 1, im geöffneten Zustand, wobei
der Tresordeckel 3 am Knickgelenk 17 verkippt aus dem Innenraum 4 entfernt ist. Im
geöffneten Zustand des Tresors 1 befindet sich das Anschlagelement 16 in der vorderen
Endposition, wobei der Anschlagzapfen 19 in das Gehäuse 2 eingreift.
[0029] Das Knickgelenk 17, in Zusammenwirkung mit dem, wie oben in der bevorzugten Ausführungsvariante
beschrieben ausgeführten, Anschlagelement 16, ermöglicht das Verkippen des Tresordeckels
3 um einen Winkel gegen die Auszugsrichtung aus dem Gehäuse 2 in einem durch die beschriebene
Mechanik vordefinierten Ablauf. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Endposition
des Tresordeckels 3 beim Öffnungsvorgang vordefiniert ist. Der zweite Schlüssel 13
wird somit bei geöffnetem Tresor 1 für den Benutzer besonders einfach zugänglich gemacht.
[0030] Im dargestellten geöffneten Zustand des Tresors 1 befindet sich der zweite Schließzylinder
8 in der zweiten Neutralstellung. Der zweite Schlüssel 13 ist vom zweiten Schließzylinder
8 abgezogen dargestellt. Die Entnahme des zweiten Schlüssels 13 hat, wie zuvor dargelegt,
zur Folge, dass der erste Schließzylinder 7, welcher in diesem Zustand um 90° aus
der ersten Neutralstellung verdreht ist, nicht in die erste Neutralstellung zurückgedreht
werden kann. Hierdurch wird der Vorteil erhalten, dass der erste Schlüssel 11 nicht
vom Tresordeckel 3 entfernbar ist, und durch den Benutzer des Tresors 1 an diesem,
als Pfand für den zweiten Schlüssel 13, zurückgelassen werden muss.
[0031] Der Benutzer des Tresors ist somit gezwungen, den zweiten Schlüssel 13 wieder zum
Tresor zu retournieren um den ersten Schlüssel 11 entfernen zu können.
[0032] In der bevorzugten Ausführungsvariante weist das Gehäuse 2 eine hohlzylindrische
Form, und der Tresordeckel 3 eine mit dieser korrespondierende zylindrische Form auf.
[0033] Dies bietet den Vorteil einer besonders widerstandsfähigen, und einfach in eine Wand
zu integrierenden Konstruktion.
[0034] In alternativen Ausführungsvarianten sind allerdings jegliche andere Querschnittsformen
des Tresors 1 realisierbar ohne von der Erfindung abzuweichen.
1. Tresor (1), bestehend aus einem Tresordeckel (3), sowie einem, einen einseitig offenen
Innenraum (4) bildenden Gehäuse (2), wobei der Tresor (1) einen offenen und einen
geschlossenen Zustand einnehmen kann, wobei im geschlossenen Zustand des Tresors (1)
der Tresordeckel (3) den Innenraum (4) des Gehäuses (2) verschließt, wobei der Tresordeckel
(3) eine Außenfläche (6) und eine Innenfläche (5) aufweist, welche Innenfläche (5)
im geschlossenen Zustand des Tresors (1) im Innenraum (4) positioniert ist, wobei
der Tresordeckel (3) weiters einen ersten Schließzylinder (7) mit einem ersten Schlüsselschlitz
(10) und mit einem zugehörigen ersten Schlüssel (11) aufweist, und der erste Schließzylinder
(7), mit jener Seite des ersten Schließzylinders (7) an welcher der erste Schlüsselschlitz
(10) positioniert ist im Wesentlichen mit der Außenfläche (6) des Tresordeckels (3)
abschließend, von der Außenfläche (6) des Tresordeckels (3) ausgehend in Richtung
der Innenfläche (5) des Tresordeckels (3) verläuft, wobei sich der erste Schließzylinder
(7) im geschlossenen Zustand des Tresors (1) bei abgezogenem erstem Schlüssel (11)
in einer ersten Neutralstellung befindet, in welcher der erste Schlüssel (11) in den
ersten Schließzylinder (7) einführbar und von diesem abziehbar ist, wobei der Tresordeckel
(3) des Weiteren einen zweiten Schließzylinder (8) mit einem zweiten Schlüsselschlitz
(12) und einem zugehörigen zweiten Schlüssel (13) aufweist, wobei der zweite Schließzylinder
(8) derart angeordnet ist, dass jene Seite des zweiten Schließzylinders (8), an welcher
der zweite Schlüsselschlitz (12) positioniert ist im geschlossenen Zustand des Tresors
(1) im Innenraum (4) angeordnet ist, wobei der zweite Schließzylinder (8) eine zweite
Neutralstellung einnehmen kann in welcher der zweite Schlüssel (13) in den zweiten
Schließzylinder (8) einführbar und von diesem abziehbar ist, und der erste Schließzylinder
(7) und der zweite Schließzylinder (8) mittels eines Verbindungselements (9) drehfest
miteinander verbunden und nur dann gemeinsam drehbar sind, wenn der erste Schlüssel
(11) in dem ersten Schließzylinder (7) und der zweite Schlüssel (13) in dem zweiten
Schließzylinder (8) eingeführt sind, wobei jeweils entweder der erste Schließzylinder
(7) in der ersten Neutralstellung oder der zweite Schließzylinder (8) in der zweiten
Neutralstellung positionierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Tresordeckel (3) mit einem Anschlagelement (16) verbunden ist, welches den Tresordeckel
(3) mit dem Gehäuse (2) verbindet, und das Anschlagelement (16) im Innenraum (4) des
Gehäuses (2) verschiebbar angeordnet und mittels eines Knickgelenks (17) mit dem Tresordeckel
(3) verbunden ist, wobei das Anschlagelement (16) im geöffneten Zustand des Tresors
(1) in das Gehäuse (2), das Anschlagelement (16) im Gehäuse (2) zurückhaltend, eingreift.
2. Tresor (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungselement (9) im geschlossenen Zustand des Tresors (1) in das Gehäuse
(2), den Tresordeckel (3) im Gehäuse (2) arretierend, eingreift.
3. Tresor (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Anschlagelement (16) ein Federelement (18), sowie einen Anschlagzapfen (19) beinhaltet,
wobei der Anschlagzapfen (19) auf dem Federelement (18) gelagert ist, und das Federelement
(18) eine Kraft auf den Anschlagzapfen (19) ausübt, welche diesen gegen eine an den
Innenraum (4) grenzende Innenwand (15) des Gehäuses (2) presst.
4. Tresor (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (2) eine im Wesentlichen hohlzylindrische Form, und der Tresordeckel (3)
eine mit dem Gehäuse (2) korrespondierende zylindrische Form aufweist.