[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen beziehungsweise Verfahren zur Einäscherung
von organischen Körpern, insbesondere auf Kremationsöfen wie diese zur Feuerbestattung
von Leichen zur Anwendung gelangen.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Kremationsöfen mit elektrischer oder gasbetriebener
Beheizung bekannt. Es ist ein übliches Vorgehen, solche Kremationsöfen vor der eigentlichen
Einäscherung vorzuheizen.
[0003] Aus der Veröffentlichung
CH 584 866 A5 ist ein Kremationsofen mit Nachverbrennungskanälen bekannt, der mit in die Ofenwände
eingebauten elektrischen Heizkörpern versehen ist.
Aus der
EP 0 636 838 A2 ist ein Ofen mit einem im Ofengewölbe ausgebildeten Hauptverbrennungsraum und einem
Nachverbrennungsraum bekannt, wobei die elektrischen Heizelemente in dafür vorgesehenen
Heizkanälen in der tragenden Struktur des Ofengewölbes angeordnet sind.
Weiter ist aus der
EP 1 002 994 A1 eine Vorrichtung zur Feuerbestattung mit einer Einäscherungskammer bekannt, in der
die Einäscherungskammer mit Hilfe einer elektrisch oder mit Erdgas betriebenen Heizvorrichtung
von aussen beheizt wird und wo als Frischgas Sauerstoff in hoher Konzentration in
die Einäscherungskammer und Nachverbrennung getrennt zugeführt wird. Dabei wird die
Einäscherungskammer vor der Beschickung vorgewärmt.
Es ist dabei ein Nachteil, dass eine ausserhalb der Einäscherungskammer in die Schamottierung
eingelegte elektrische Widerstandsheizung den Innenraum der Nachverbrennungskanäle
aufgrund des Temperaturabfalls in der Schamottierung nur bis ca. 700°C erwärmen kann,
ohne dass die Heizaggregate übermässig altern. Insbesondere bei der ersten Einäscherung
nach einer Betriebspause, in der sich die Nachverbrennungskanäle auf unter 700°C abgekühlt
haben, muss alleine mit elektrischer Heizenergie eine Zündtemperatur von 700°C erst
wieder hergestellt werden.
Nachteilig ist dabei weiter, dass eine Oberflächentemperatur der Schamottierung der
Prozesskammer, insbesondere an der inneren Oberfläche der Nachverbrennungskanäle,
von idealerweise über 800°C nicht erreicht werden kann. Um diese Oberflächentemperatur
erreichen zu können, müssten sich die Heizelemente direkt in der der Prozesskammer
befinden und würden während dem Prozess vom Feuer direkt berührt, was die Lebensdauer
stark reduzieren würde.
Auch ist die Möglichkeit, kurzfristig zusätzliche Energie in die Nachverbrennung einzubringen
nicht gegeben, da die Schamottierung den Energieübergang vom Heizwendel in die Prozesskammer
verzögert und begrenzt. Dies erschwert eine sichere Prozessführung und kann zumindest
zeitweise zu unvollständiger Verbrennung und unerwünschter Belastung der Abgase mit
Schadstoffen führen.
Im Stand der Technik werden wendelförmige Heizstäbe in Langlöcher der Schamottierung
oder in spezielle Formsteine eingeschoben. Im Betrieb kann es zu Defekten der Heizwendel
kommen. Beim Bruch oder Zerfall entstehen Lichtbögen, deren hohe Temperatur dazu führen
kann, dass der Heizwendel mit der Schamottierung verbackt bzw. verklebt und sich nicht
mehr auswechseln lässt. Sind mehrere Heizstäbe ausgefallen und können nicht mehr getauscht
werden, muss in der Regel der Ofen oder ein Teil davon abgebrochen und kostspielig
neu auf- bzw. ausgemauert werden.
Nachteilig ist auch der erhöhte Wärmeverlust während der oft lange dauernden Aufheizphase,
da sich die heisseste Stelle im Innern der wärmespeichernden Auskleidung und nicht
an ihrer prozesskammerseitigen Oberfläche befindet. Unerwünscht ist im Stand der Technik
auch, dass sich in die Auskleidung eingelegte Heizelemente durch die Prozesswärme
erhitzen und dabei Temperaturen erreichen welche sich negativ auf die Standzeit auswirken.
Heizelemente sind Verschleissteile. Ein Austausch defekter Heizelemente erfordert
ein Abkühlen des Ofens, das wiederum hat einen mehrtägigen Betriebsunterbruch zur
Folge.
Heizelemente können durch fortschreitende Erosion der Ofeninnenwand freigelegt werden.
Dann entsteht eine erhöhte Gefährdung des Bedienpersonals durch Stromschlag. Die relativ
hohe elektrische Leitfähigkeit der Schamottierung lässt dabei keinen Personenschutz
mittels Fehlerstromschutzschaltern zu. Um die Heizelemente in die Schamottierung einlegen
zu können bedarf es teurer Formsteinen in feuerfester Ausführung.
[0004] Bekannterweise treten während Einäscherungen in den aus dem Stand der Technik bekannten
Kremationsöfen oft auch unerwünschte Prozessphasen auf, welche ungünstige Abgaszusammensetzungen
oder/und unvollständige Mineralisierung und Hauptverbrennung zu Folge haben können.
Es kann vorkommen, dass bei einer Einäscherung die Hauptverbrennung zwar zündet, aber
wieder erlöscht, bevor sich einzelne Glutstücke bilden. Ursache ist oft ein reduzierter
Brennwert oder eine reduzierte Entflammbarkeit der Charge. Dabei ist nachteilig, dass
nicht kurzfristig zusätzliche Energie in die Zone der Hauptverbrennung eingebracht
werden kann. In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird dies mit aufheizbarer
Primärluft gelöst. Nach einer ersten, auch Rauchphase genannten Einäscherungsphase,
etwa ab der zweiten halben Stunde einer Einäscherung, herrscht im Ofen überall Sauerstoffüberschuss
(Sauerstoffgehalt > 15%). Trotzdem kann wegen sinkender Temperatur in der Folge sogenannt
"kaltes CO" entstehen. Gemäss einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann durch
aufheizbare Aschenplattenluft die Temperatur im Bereich der Mineralisierung angehoben
und damit die Emissionen reduziert werden.
Die aus dem Stand der Technik bekannten gasbeheizten Kremationsöfen weisen hohe Wärmeverluste
über die laufend abzuführenden Aufheiz-Abgase bzw. die sicherheitstechnisch nötige
Zwangslüftung auf und diese können nicht als geschlossenes System aufgeheizt oder
in Bereitschaft gehalten werden können. Aus diesem Grund erfordert der wirtschaftliche
Betrieb von gasbeheizten Öfen ein kontinuierliches Aufheizen mit hohen Leistungen
in kurzer Zeit. Demgegenüber erlauben Anlagen welche als geschlossenes System aufgeheizt
werden können eine diskontinuierliche Aufheizung mit variablen und auch mit vergleichsweise
geringen Leistungen, welche dem aktuell verfügbaren Leistungsangebot des Netzbetreibers
und/oder von autarken Quellen wie Wasserkraftstationen, Windgeneratoren oder Fotovoltaik
angepasst werden können. Entsprechende Einäscherungsanlagen mit Vorrangschaltung sind
aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2015 105 885 U1 bekannt.
[0005] Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde aus dem Stand der Technik bekannte
Nachteile zu überwinden und eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren zur Verfügung zu stellen,
welches die Einäscherung von organischen Körpern sicher, vollständig, umweltfreundlich
und wirtschaftlich erlaubt.
Die Aufgabe wird durch die angegebenen unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und weiter aus der Beschreibung
und den Figuren.
[0006] Gemäss einem ersten Aspekt bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Einäscherung
von organischen Körpern mit verbesserter Aufheizung. Die erfindungsgemässe Vorrichtung
in einer ersten Ausführungsform enthält eine Verbrennungskammer gebildet aus zumindest
einem Werkstoff mit wärmespeichernden Eigenschaften wobei die Verbrennungskammer zumindest
einen ersten und einen zweiten Abschnitt oder Zone aufweist. Der erste Abschnitt der
Verbrennungskammer, auch Hauptverbrennungskammer genannt dient zur Aufnahme des organischen
Körpers, insbesondere von Leichen in brennbaren Särgen, Körperteilen oder tierischen
Kadavern in geeigneter Verpackung. Im Betrieb werden die organischen Körper im ersten
Abschnitt der Verbrennungskammer unterstöchiometrisch verbrannt, wobei die dazu nötige
Luft über zumindest einen Zulufteingang, welcher am ersten Abschnitt der Verbrennungskammer
vorgesehen zugeführt wird. In der Hauptverbrennungskammer fallen Glutteile durch einen
Gitterrost, der deren Grösse begrenzt, in einen Aschenkanal oder Aschenausbrennbereich,
wo diese unter geregelter Zugabe von bedarfsweise auch aufgeheizter Frischluft (Aschenplattenluft)
vollständig mineralisiert werden. Alternativ - sofern kein Rost vorhanden ist - bleiben
die Glutstücke auf der Herdplatte der Hauptverbrennungskammer liegen.
Die so entstehenden Schwelgase strömen in den zweiten Abschnitt oder Zone, auch Nachverbrennungskammer
genannt der Verbrennungskammer und werden dort unter weiterer Luftzufuhr vollständig
verbrannt. Über einen Ofenabgang, welcher am oder nach dem zweiten Abschnitt der Verbrennungskammer
vorgesehen ist verlassen die Abgase die Vorrichtung. Die Verbrennung wird in der Regel
chargenweise durchgeführt und ist abgeschlossen, wenn eine Charge vollständig eingeäschert
ist. Vor jeder Beschickung mit einer Charge, zumindest vor einer ersten Charge oder
nach Betriebsunterbrüchen muss die Vorrichtung auf die richtigen Betriebsparameter
aufgeheizt werden. Die Temperatur der inneren Oberfläche der Auskleidung der Verbrennungskammer
muss genügend hoch sein, damit die Verschwelung im ersten Abschnitt der Verbrennungskammer
zügig in Gang kommt und das Gas-, Luftgemisch im zweiten Abschnitt der Verbrennungskammer
sicher zündet und schadstoffarm verbrennt. Weiter ist der Auskleidungswerkstoff, beispielsweise
Schamotte, so dimensioniert, dass genügend Wärmeenergie gespeichert werden kann, damit
nach einer Beschickung die Betriebstemperatur, insbesondere die Temperatur der inneren
Oberfläche im vorgesehenen Bereich gehalten wird. Für diese Aufheizung in einer Aufheizphase
oder Nachheizphase weist die Vorrichtung weiter zumindest ein Heizelement und einen
ersten Ventilator auf. Erfindungsgemäss weist die Vorrichtung ausserhalb der Verbrennungskammer
angeordnet eine gasführende Verbindung auf, welche mit einem ersten Ende mit dem ersten
Abschnitt der Verbrennungskammer und mit einem zweiten Ende mit dem zweiten Abschnitt
der Verbrennungskammer verbindbar oder verbunden ist und wobei der erste Ventilator
und das zumindest eine Heizelement in der gasführenden Verbindung angeordnet sind.
Derart kann bei laufendem Ventilator durch die gasführende Verbindung und die Verbrennungskammer
eine geschlossene Luftzirkulation erfolgen, wobei der vom Heizelement erhitzte zirkulierende
Luftstrom einen Teil seiner Energie in der und an die Verbrennungskammer, insbesondere
an deren innere Oberfläche und Auskleidung abgibt. So stellt sich erfindungsgemäss
in der Auskleidung ein Wärmegefälle von innen nach aussen ein, d.h. die Temperatur
an einem bestimmten inneren Oberflächenbereich der Brennkammer ist höher als in den
darunter liegenden Zonen der Auskleidung und Dämmung. Dadurch werden die Standzeit
der Auskleidung und die Wärmeverluste positiv beeinflusst. Weiter ist es ein Vorteil
der vorliegenden Erfindung, dass Heizelement und Ventilator ausserhalb der Auskleidung
vorgesehen sind und deshalb leicht zugänglich revidiert oder ausgetauscht werde können.
[0007] Vorteilhaft bildet dabei die Zugseite des ersten Ventilators das erste Ende der gasführenden
Verbindung oder weist zu diesem hin und die Druckseite des ersten Ventilators weist
zum zweiten Ende der gasführenden Verbindung. Dadurch wird erreicht, dass der aufgeheizte
Gasstrom, zuerst in den zweiten Abschnitt der Verbrennungskammer strömt, wo die hohe,
zur Schwelgaszündung notwendige Temperatur erreicht werden muss. Diese beträgt mindestens
650°C - 800°C, bevorzugt 750°C- 850°C noch bevorzugter 850°C - 900°C.
[0008] Bevorzugt ist das zumindest eine Heizelement in der gasführenden Verbindung zwischen
dem ersten Ventilator und dem zweiten Ende der gasführenden Verbindung angeordnet.
So wird in die thermische Last auf die Bauteile des ersten Ventilators verringert
und die aufgeheizte Zirkulationsluft kann auf kürzestem Weg in die Verbrennungskammer
strömen. Die gasführende Verbindung weist eine thermische Dämmung auf und ein schöpfender
Teil, beispielsweise ein Rotor des ersten Ventilators ist innerhalb und eine Lagerung
des ersten Ventilators ist ausserhalb der thermischen Dämmung vorgesehen. Alternativ
oder zusätzlich können Lager und Welle des Ventilators auch mit einer Kühlung versehen
sein, insbesondere kommen druckluftgekühlte Antriebswellen zum Einsatz. Zumindest
der schöpfende Teil des ersten Ventilators ist aus einem hochhitzefesten Werkstoff
gebildet und weist insbesondere Metall, eine Superlegierung oder Keramik, vorzugsweise
Titan oder eine Titanlegierung oder eine Nickelbasis-Superlegierung auf. Vorteilhaft
kommt ein Titan-stabilisierter Chrom-Nickel-Stahl mit Molybdän zum Einsatz.
[0009] Das zumindest eine Heizelement wird mit elektrischem Strom betrieben wird und weist
insbesondere Heizdrähte oder Wendel aus einer Eisen-Chrom-Aluminium-Legierung auf.
Alternativ oder zusätzlich können auch Heizelemente vorgesehen sein, welche durch
einen gasförmigen, flüssigen oder festen Brennstoff betrieben werden. Solche Heizelemente
geben die Wärmeenergie bevorzugt indirekt an den zirkulierenden Luftstrom ab.
[0010] Weiter kann die erfindungsgemässe Vorrichtung einen zweiten Ventilator aufweisen,
welcher Frischluft durch einen Zulufteingang in den ersten Abschnitt der Verbrennungskammer
fördern kann. Diese auch Primärluft genannte Frischluft speist die Hauptverbrennung,
welche in vorzugsweise im unterstöchiometrischen Bereich geführt wird. Eine Regelung
der Hauptverbrennung erfolgt über die Drehzahl des zweiten Ventilators und/oder über
eine beispielsweise mittels einem Stellantrieb proportional verstellbare Klappe oder
Schieber im Zulufteingang. Diese Klappe oder Schieber kann den Zulufteingang in der
Aufheizphase oder nach einer Einäscherung dicht abschliessen.
[0011] Weiter kann an der erfindungsgemässen Vorrichtung eine Klappe oder ein verstellbarer
Schieber vorgesehen sein, welcher das erste Ende der gasführenden Verbindung insbesondere
mit dem ersten Abschnitt der Verbrennungskammer verbindbar macht. Eine Variation der
Luftströmung in der gasführenden Verbindung erfolgt über die Drehzahl des ersten Ventilators
und/oder über die beispielsweise mittels einem Stellantrieb proportional verstellbare
Klappe oder Schieber vor oder an dem erste Ende der gasführenden Verbindung. Diese
Klappe oder Schieber kann den Anschluss der gasführenden Verbindung an die Verbrennungskammer
während einer Einäscherungsphase oder nach einer Einäscherung dicht abschliessen.
[0012] In einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung kann zusätzlich
eine zweite Klappe oder ein zweiter verstellbarer Schieber vorgesehen sein, welcher
das erste Ende der gasführenden Verbindung oder die Zugseite des ersten Ventilators
mit einer weiteren insbesondere ofenabgangsseitig gelegenen Öffnung der Verbrennungskammer
verbindbar macht. Eine Variation der Luftströmung in der gasführenden Verbindung erfolgt
über die Drehzahl des ersten Ventilators und/oder über die beispielsweise mittels
einem Stellantrieb proportional verstellbare zweite Klappe oder Schieber. Dadurch
und zusammen mit der Klappe oder Schieber welche das erste Ende der gasführenden Verbindung
mit insbesondere dem ersten Abschnitt der Verbrennungskammer verbindbar macht kann
der vom Heizelement erhitzte zirkulierende Luftstrom variabel durch den zweiten Abschnitt
oder den ersten Abschnitt oder durch beide Abschnitte gleichzeitig geleitet werden.
Diese zweite Klappe oder Schieber kann den Anschluss der gasführenden Verbindung an
die weitere insbesondere ofenabgangsseitig gelegene Öffnung der Verbrennungskammer
während einer Einäscherungsphase oder nach einer Einäscherung dicht abschliessen.
[0013] Gemäss einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur
Einäscherung von organischen Körpern mit verbesserter Aufheizung und optimierter Nachverbrennung.
Dazu kann die erfindungsgemässe Vorrichtung einen dritten Ventilator aufweisen, welcher
Frischluft durch einen Zulufteingang in den zweiten Abschnitt oder eine Nachverbrennungszone
der Verbrennungskammer fördern kann. Diese auch Sekundärluft genannte Frischluft speist
die Nachverbrennung, welche vorzugsweise im überstöchiometrischen Bereich geführt
wird. Eine Regelung der Nachverbrennung erfolgt über die Drehzahl des dritten Ventilators
und/oder über eine beispielsweise mittels einem Stellantrieb proportional verstellbare
Klappe oder Schieber am Zulufteingang in den zweiten Abschnitt der Verbrennungskammer.
Diese Klappe oder Schieber kann den Zulufteingang in den zweiten Abschnitt oder die
Nachverbrennungszone der Verbrennungskammer während einer Aufheizphase oder nach einer
Einäscherung dicht abschliessen.
[0014] Erfindungsgemäss kann zusätzlich oder alternativ zur beschriebenen Sekundärluftförderung
eine dritte Klappe oder ein dritter verstellbarer Schieber vorgesehen sein, welcher
das erste Ende der gasführenden Verbindung oder die Zugseite des ersten Ventilators
mit einem Frischluftzugang verbindbar macht. Dadurch kann während einer Einäscherungsphase
Sekundärluft mit dem ersten Ventilator durch das zweite Ende der gasführenden Verbindung
in den zweiten Abschnitt oder die Nachverbrennungszone der Verbrennungskammer eingeblasen
werden. Vorteilhaft kann die Sekundärluft durch das Heizelement bei Bedarf zusätzlich
erhitzt werden, um die Nachverbrennung feuerungstechnisch durch Energiezufuhr im gewünschten
Bereich zu halten oder um beispielsweise kurzfristig eine erneute Zündung auszulösen,
was den Schadstoffausstoss auch bei ausserordentlichen Verbrennungsereignissen minimiert.
Diese dritte Klappe oder Schieber welcher das erste Ende der gasführenden Verbindung
oder die Zugseite des ersten Ventilators mit einem Frischluftzugang verbindbar macht,
kann den Frischluftzugang während einer Aufheizphase oder nach einer Einäscherung
dicht abschliessen.
[0015] Nach Bedarf oder um höhere Leistungen zu erreichen können in einer erfindungsgemässen
Vorrichtung an der Verbrennungskammer auch mehrere, insbesondere parallel arbeitende
gasführende Verbindungen mit den genannten Aggregaten vorgesehen sein. Dies erlaubt
auch die erfindungsgemässe Ausführung in zwei- oder mehrzügigen Vorrichtungen.
[0016] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung gemäss einer dritten Ausführungsform
können weitere Abschnitte oder Zonen der Vorrichtung, insbesondere die drei Zonen
in den die Prozessphasen Hauptverbrennung, Mineralisierung und Nachverbrennung ablaufen
mit je einem Heissluftgebläse aufweisend einen Ventilator und ein Heizelement ausgestattet
werden, um während dem Aufheizen im Zirkulationsbetrieb und/oder während dem Einäscherungsprozess
mittels Heissluft zusätzliche Energie bei Bedarf einzubringen. Entsprechend kann die
gasführende Verbindung dreifach oder mehrfach vorgesehen sein oder sich in drei oder
mehr Verbindungen verzweigen, welche je ein Heissluftgebläse sowie Schieber oder Klappen
enthalten.
[0017] In den gasführenden Verbindungen können Entstaubungsmittel, beispielsweise keramische
oder elektrostatische Filter, Zyklonabscheider, Schikanen vorgesehen sein, damit die
ordnungsgemässe Funktion der Vorrichtung, insbesondere der Ventilatoren und Heizelemente
nicht durch Ablagerungen von Staub und Asche gestört wird.
[0018] Weiter bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Vorbereiten und Durchführen
einer Einäscherung von organischen Körpern enthaltend die Schritte:
- Zirkulieren von Heissluft während einer Vorwärmphase durch eine gasführende Verbindung
und durch eine Verbrennungskammer, wobei die in einer gasführenden Verbindung durch
eine Heizung laufend erhitzte Heissluft Energie an ein wärmespeicherndes Material
der Verbrennungskammer abgibt.
- Einbringen des/der organischen Körper in die Verbrennungskammer.
- Zündung der Schwelgase und Einäscherung des/der organischen Körper unter Zufuhr von
Frischluft in die Verbrennungskammer und Abfuhr der Rauchgase aus der Verbrennungskammer
in einer Einäscherungsphase.
[0019] Vorteilhaft an einem so durchgeführten Verfahren ist die Tatsache, dass die Luft
zum Aufheizen in einer nach aussen dicht abgeschlossen Vorrichtung zirkuliert werden
kann, wodurch bei entsprechender thermischer Dämmung die Wärmeverluste gering bleiben.
Dies erlaubt auch einen Unterbruch oder Variation der Zirkulation und/oder eine Taktung/Steuerung
der Heizung um das aktuell verfügbaren Leistungsangebot des Netzbetreibers und/oder
von autarken Quellen wie Wasserkraftstationen, Windgeneratoren oder Fotovoltaik angepasst
zu nutzen.
[0020] Das Zirkulieren der Heissluft durch die gasführende Verbindung und durch die Verbrennungskammer
kann während einem Teil der Vorwärmphase durch einen ersten Abschnitt der Verbrennungskammer
und während einem anderen Teil der Vorwärmphase durch einen zweiten Abschnitt der
Verbrennungskammer erfolgen. So kann beispielsweise der erste Abschnitt der Verbrennungskammer
zuerst auf die gewünschte Betriebstemperatur und unmittelbar vor der Einäscherung
bzw. Beschickung im zweiten Abschnitt der Verbrennungskammer die Oberfläche auf die
nötige Zündtemperatur aufgeheizt werden. Zusätzlich kann als weiterer Verfahrensschritt
durch Verringerung des Volumenstroms der Zirkulation bei gleichbleibender Heizleistung
die Gastemperatur der Heissluft erhöht werden.
[0021] Das Zirkulieren der Heissluft durch die gasführende Verbindung und durch die Verbrennungskammer
kann zumindest während einem Teil der Vorwärmphase gleichzeitig durch einen ersten
Abschnitt oder Zone der Verbrennungskammer und durch einen zweiten Abschnitt oder
Zone der Verbrennungskammer erfolgen.
[0022] Eine Optimierung insbesondere der Nachverbrennung und der Mineralisierung wird im
erfindungsgemässen Verfahren erreicht durch den Schritt:
- Einblasen von durch die Heizung erhitzter Frischluft in die Verbrennungskammer vor
oder während der Einäscherungsphase.
Vorteilhaft wird dieser Schritt durchgeführt, indem die selben Aggregate welche während
der Vorwärmphase zum Zirkulieren und Aufheizen Heizungsluft dienen in der Einäscherungsphase
die Frischluft erhitzen und in einen oder mehrere Abschnitte oder Zonen der Verbrennungskammer
einblasen.
Vorteilhaft kann durch Einblasen von durch die Heizung erhitzter Frischluft in die
Zone der Aschenplatte die Mineralisierung gefördert werden.
Vorteilhaft kann durch Einblasen von durch die Heizung erhitzter Frischluft in die
Hauptverbrennungskammer die Hauptverbrennung gezündet, in Gang gehalten, beschleunigt
oder wieder gezündet werden.
[0023] Das erfindungsgemässe Verfahren kann vorteilhaft mittels einer erfindungsgemässen
Vorrichtung durchgeführt werden, ist aber ausdrücklich nicht auf eine solche beschränkt.
Beispielsweise kann durch geeignete strömungstechnische Anordnung und thermische Dimensionierung
einer Verbrennungskammer, einer gasführenden Verbindung ausserhalb der Verbrennungskammer
und einer Heizung durch Konvektion eine selbsttätige Zirkulation erreicht werden,
welche die Verbrennungskammer auf eine vorgesehene Temperatur bringt und die erfindungsgemässen
Verfahrensschritte realisiert bzw. ermöglicht. Dabei tritt die Konvektion an Stelle
des Ventilators.
[0024] Auch kann eine erfindungsgemässe Vorrichtung durch Nachrüstung bzw. Umbau bestehender
Kremationsöfen ausgeführt werden. Dabei kann die erfindungsgemässe Zirkulationsheizung
eine bestehende konventionelle Heizung vollständig ersetzen oder auch unterstützen
oder ergänzen.
[0025] Vorteilhaft werden die Stellungen der Klappen oder Schieber, die Drehzahl der Ventilatoren
und die Leistung der Heizelemente für die Aufheizphase und die Einäscherungsphase
programmiert gesteuert. Dabei ermöglichen verschiedene Sensoren insbesondere für Temperatur,
lambda-Wert und weitere Rauchgasparameter und geeignete Regelungsprogramme eine verbesserte
Prozessführung.
[0026] Es zeigen:
- Fig. 1
- Schematische Schnittansicht eines Kremationsofens wie bekannt aus dem Stand der Technik
- Fig. 2
- Schematische Schnittansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung
- Fig. 3
- Schematische Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung
- Fig. 4
- Schematische Schnittansicht einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung
Bezugszeichen:
[0027]
- 1
- Vorrichtung zur Einäscherung
- 2
- erster Abschnitt, Zone der Verbrennungskammer
- 3
- zweiter Abschnitt, Zone der Verbrennungskammer
- 4
- Zulufteingang, Hauptverbrennungslufteingang (Primärluft)
- 5
- Ofenabgang
- 6
- Heizelement
- 7
- Erster Ventilator
- 8
- Gasführende Verbindung erstes Ende
- 9
- Gasführende Verbindung zweites Ende
- 10
- Thermische Dämmung
- 11
- Erste Klappe, Schieber
- 12
- Zweite Klappe, Schieber
- 13
- Dritte Klappe, Schieber
- 14
- Vierte Klappe, Schieber
- 15
- Frischluftzugang
- 16
- Dritter Ventilator
- 17
- Zweiter Ventilator
- 18
- Druckseite
- 19
- Zugseite
- 20
- Weitere Öffnung der Verbrennungskammer
- 21
- Ofenabgangsklappe, Schieber
- 22
- Beschickungstüre
- 23
- Auskleidung, Schamottierung
- 24
- Organischer Körper, Charge
- 25
- Fünfte Klappe, Schieber
- 26
- Sechste Klappe, Schieber
- 27
- Nachverbrennungslufteingang (Sekundärluft)
- 28
- Gasführende Verbindung
- 29
- Weitere gasführende Verbindung
- 30
- Ventilator Aschenplattenluft
- 31
- Heizelement Aschenplattenluft
- 32
- Ventilator Hauptverbrennungsluft (Primärluft)
- 33
- Heizelement Hauptverbrennungsluft (Primärluft)
- 34
- Klappe, Schieber Aschenplattenluft
- 35
- Klappe, Schieber Hauptverbrennungsluft (Primärluft)
- 36
- Zone, Abschnitt der Hauptverbrennung
- 37
- Zone, Abschnitt der Aschenplatte (Mineralisierungszone)
- 38
- Zone, Abschnitt der Nachverbrennung
- 100
- Kremationsofen
- 101
- Hauptverbrennungskammer
- 102
- Nachverbrennungskammer
- 103
- Heizstäbe
- 104
- Hauptverbrennungsventilator
- 105
- Nachverbrennungsventilator
- 106
- Ofenabgang
- 107
- Charge
- 108
- Beschickungstüre
- 109
- Isolation
- 110
- Ausmauerung
[0028] Fig. 1 zeigt schematisch im Längsschnitt einen Kremationsofen 100, wie er aus dem
Stand der Technik bekannt ist. Der Ofenkörper ist mit einer Isolation 109 versehen
und bildet durch eine Ausmauerung 110 eine Hauptverbrennungskammer 101 und eine Nachverbrennungskammer
102. In diese Ausmauerung 110 sind an mehreren Stellen elektrische Heizstäbe 103 eingebaut,
welche die Ausmauerung 110 von Innen erhitzen und die Brennkammern 101,102 auf eine
Betriebstemperatur bringen. Eine Charge 107 kann über die Beschickungstüre 108 in
die Hauptverbrennungskammer 101 eingebracht werden, wodurch die Hauptverbrennung einsetzt,
welche über den Hauptverbrennungsventilator 104 mit Luft versorgt wird. Eine Nachverbrennung
wird durch Einblasen von weiterer Luft mit dem Nachverbrennungsventilator 105 in der
Nachverbrennungskammer 102 erreicht. Die Verbrennungsgase verlassen den Kremationsofen
100 den Ofenabgang 106.
[0029] Fig. 2 zeigt schematisch im Längsschnitt einen Kremationsofen 1 in einer ersten möglichen
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Eine Verbrennungskammer weist einen ersten
Abschnitt 2 und einen zweiten Abschnitt 3 auf. Die Verbrennungskammer mit ihren Abschnitten
ist gebildet durch eine Ausmauerung oder Auskleidung 23 mit wärmespeichernden Eigenschaften,
beispielsweise aus einer Schamotte. Am ersten Abschnitt 2 der Verbrennungskammer ist
ein Zulufteingang 4 vorgesehen, in welchen durch einen zweiten Ventilator 17 stellbar
und/oder absperrbar über einen fünften Schieber 25 Prozessluft, insbesondere Hauptverbrennungsluft
eingeblasen werden kann. Weiter ist am oder vor dem ersten Abschnitt 2 eine Beschickungstüre
22 vorgesehen. Am zweiten Abschnitt 3 der Verbrennungskammer ist ein Nachverbrennungslufteingang
27 vorgesehen, in welchen durch einen dritten Ventilator 16 stellbar und/oder absperrbar
über einen Schieber 26 Prozessluft, insbesondere Nachverbrennungsluft eingeblasen
werden kann. Am oder nach dem zweiten Abschnitt 3 der Verbrennungskammer ist weiter
ein Ofenabgang 5 vorgesehen, welcher über eine Ofenabgangsklappe oder Schieber 21
stellbar und/oder dicht absperrbar ist. Verbrennungsgase können vom ersten Abschnitt
2 der Verbrennungskammer in den zweiten Abschnitt 3 der Verbrennungskammer strömen
und können die Vorrichtung 1 über den Ofenabgang 5 verlassen.
[0030] Erfindungsgemäss ist an der Vorrichtung 1 ausserhalb der Verbrennungskammern zumindest
eine gasführende Verbindung 28 angeordnet mit einem ersten Ende 8 und einem zweiten
Ende 9. Das erste Ende 8 ist über einen stellbaren ersten Schieber oder Klappe 11
mit dem ersten Abschnitt der Verbrennungskammer 2 verbindbar und/oder absperrbar.
Das zweite Ende 9 der gasführenden Verbindung ist über einen stellbaren vierten Schieber
oder Klappe 14 mit dem zweiten Abschnitt 3 der Verbrennungskammer verbindbar oder
absperrbar. Die gasführende Verbindung 28 verläuft vorteilhaft innerhalb der thermischen
Dämmung 10 der Vorrichtung 1 und ist aus einem hitzebeständigen, gasdichten Material
gefertigt. In der gasführenden Verbindung 28 ist ein erster Ventilator 7, insbesondere
der schöpfende Teil des Ventilators und ein oder mehrere Heizelemente 6 vorgesehen.
Eine Zugseite 19 des ersten Ventilators 7 weist zum ersten Ende 8 der gasführenden
Verbindung 28 bzw. zum ersten Abschnitt 2 der Verbrennungskammer. Eine Druckseite
18 des ersten Ventilators 7 weist zum zweiten Ende 9 der gasführenden Verbindung 28
bzw. zum zweiten Abschnitt 3 der Verbrennungskammer. Der erste Ventilator 7 kann bei
offenem ersten Schieber 11 und offenem vierten Schieber 14 Luft aus dem ersten Abschnitt
2 der Verbrennungskammer absaugen und über die Heizung 6 in den zweiten Abschnitt
3 der Verbrennungskammer fördern, von wo sie unter Wärmeabgabe in den ersten Abschnitt
2 der Verbrennungskammer strömt und damit als Heizluft zirkuliert. Dabei sind der
Zulufteingang 4, der Nachverbrennungslufteingang 27 und der Ofenabgang 5 vorteilhaft
dicht geschlossen.
[0031] An der Zugseite 19 des ersten Ventilators kann eine zweite oder weitere gasführende
Verbindung 29 vorgesehen sein, welche über einen stellbaren zweiten Schieber oder
Klappe 12 mit einer insbesondere ofenabgangsseitigen gelegenen Öffnung 20 an der Verbrennungskammer
verbindbar oder absperrbar ist. Die gasführende Verbindung 29 verläuft vorteilhaft
innerhalb der thermischen Dämmung 10 der Vorrichtung 1 und ist aus einem hitzebeständigen,
gasdichten Material gefertigt. Der erste Ventilator 7 kann über diese Verbindung 29
bei offenem zweiten Schieber 12 und offenem vierten Schieber 14 Luft aus dem zweiten
Abschnitt 3 der Verbrennungskammer ofenabgangsseitig absaugen und über die Heizung
6 zurück in den zweiten Abschnitt 3 der Verbrennungskammer fördern, von wo sie unter
Wärmeabgabe zumindest durch einen Teil des zweiten Abschnitts 3 der Verbrennungskammer
zur Öffnung 20 strömt und damit als Heizluft zirkuliert. Der erste Schieber/Klappe
11, der zweite Schieber/Klappe 12 und der vierte Schieber/Klappe14 können dabei so
gestellt werden, dass die Zirkulation der Heizluft nur über die gasführende Verbindung
28 oder nur über die zweite gasführende Verbindung 29 oder gleichzeitig variabel über
beide gasführenden Verbindungen 28, 29 erfolgt.
[0032] In der ersten Ausführungsform wird durch Zirkulation von durch die Heizelemente 6
aufgeheizter Luft mittels Ventilator 7 die nach aussen dicht abgeschieberte Verbrennungskammer
2, 3 in einer Aufheizphase auf Betriebstemperatur gebracht. Durch Schliessen der Schieber/Klappen
11, 12, 14 und Öffnen der Zuluftklappen 25, 26 wird die Einäscherungsphase eingeleitet.
Dabei kann eine Charge 24, insbesondere ein organischer Körper durch die Beschickungstür
22 in den ersten Abschnitt 2 der Verbrennungskammer eingebracht werden, wodurch die
Hauptverbrennung einsetzt, welche über den zweiten Ventilator 17, dem Hauptverbrennungsventilator
mit Luft versorgt wird. Eine Nachverbrennung wird durch Einblasen von weiterer Luft
mit dem dritten Ventilator 16, dem Nachverbrennungsventilator in den zweiten Abschnitt
3 der Verbrennungskammer erreicht. Die Verbrennungsgase verlassen die Vorrichtung
1 über den Ofenabgang 5.
[0033] Fig. 3 zeigt schematisch im Längsschnitt einen Kremationsofen 1 in einer zweiten,
weitergebildeten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Diese zweite Ausführungsform
entspricht strukturell und funktional weitgehend der ersten Ausführungsform weshalb
bis auf die nachfolgenden Weiterbildungen auf obige Beschreibung (zu Fig. 2) verwiesen
wird. An der Zugseite 19 des ersten Ventilators 7 ist zusätzlich ein Frischluftzugang
15 vorgesehen, welcher über eine dritte Klappe oder Schieber 13 stellbar und/oder
absperrbar ist. So kann der erste Ventilator insbesondere bei geschlossener erster
Klappe/Schieber 11 und geschlossener zweiter Klappe/Schieber 12 Prozessluft, insbesondere
Nachverbrennungsluft in den zweiten Abschnitt 3 der Verbrennungskammer einblasen.
Damit kann in der zweiten Ausführungsform auf einen separaten Nachverbrennungslufteingang,
Ventilator und Schieber verzichtet werden. Vorteilhaft und bei Bedarf kann die Nachverbrennungsluft
mit dem Heizelement 6 vorgewärmt werden.
[0034] In der zweiten Ausführungsform wird durch Zirkulation von durch die Heizelemente
6 aufgeheizter Luft mittels Ventilator 7 die nach aussen dicht abgeschieberte Verbrennungskammer
2,3 in einer Aufheizphase auf Betriebstemperatur gebracht. Durch Schliessen der Schieber/Klappen
11, 12 und Öffnen der Zuluftklappen 25, 13 wird die Einäscherungsphase eingeleitet.
Dabei kann eine Charge 24, insbesondere ein organischer Körper durch die Beschickungstür
22 in den ersten Abschnitt 2 der Verbrennungskammer eingebracht werden, wodurch die
Hauptverbrennung einsetzt, welche über den zweiten Ventilator 17, dem Hauptverbrennungsventilator
mit Luft versorgt wird. Eine Nachverbrennung wird durch Einblasen von weiterer Luft
mit dem ersten Ventilator 7, dem Zirkulations- bzw. Nachverbrennungsventilator in
den zweiten Abschnitt 3 der Verbrennungskammer erreicht. Vorteilhaft kann diese Nachverbrennungsluft
zeitweise oder dauernd durch das Heizelement 6 aufgeheizt werden. Die Verbrennungsgase
verlassen die Vorrichtung 1 über den Ofenabgang 5.
[0035] Fig. 4 zeigt schematisch im Längsschnitt einen Kremationsofen 1 in einer dritten,
weitergebildeten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Diese dritte Ausführungsform
ist strukturell und funktional aus der ersten und zweiten Ausführungsform entwickelt
weshalb bis auf die nachfolgenden Weiterbildungen analog auf obige Beschreibung (zu
Fig. 2 und Fig. 3) verwiesen wird. An der Zugseite 19 des ersten Ventilators ist ein
Frischluftzugang 15 vorgesehen, welcher über eine dritte Klappe oder Schieber 13 stellbar
und/oder absperrbar ist. So kann der erste Ventilator 7 insbesondere bei geschlossener
zweiter Klappe/Schieber 12 in der gasführenden Verbindung 28 und offener Klappe 13
und offenem Schieber/Klappe 14 Prozessluft, insbesondere Nachverbrennungsluft oder
Sekundärluft genannte Prozessluft in die Nachverbrennungszone 38 der Verbrennungskammer
einblasen. Damit kann wie in der zweiten Ausführungsform auf einen separaten Nachverbrennungslufteingang,
Ventilator und Schieber verzichtet werden. Vorteilhaft und bei Bedarf kann die Nachverbrennungsluft
mit dem Heizelement 6 vorgewärmt werden.
[0036] Die dritte Ausführungsform weist einen Ventilator 30 auf, welcher auf seiner Zugseite
mit dem Frischluftzugang 15 und der gasführenden Verbindung 28 verbunden ist. Auf
der Druckseite des Ventilators 30 ist ein Heizelement 31 sowie eine stellbare und
/oder absperrbare Klappe oder Schieber 34 vorgesehen. So kann der Ventilator 30 insbesondere
bei geschlossener zweiter Klappe/Schieber 12 und offener Klappe 13 und offenem Schieber/Klappe
34 Prozessluft, insbesondere Aschenplattenluft in die Mineralisierungszone 37 der
Verbrennungskammer einblasen. Vorteilhaft und bei Bedarf kann diese auch Aschenplattenluft
genannte Prozessluft mit dem Heizelement 31 vorgewärmt werden.
[0037] Die dritte Ausführungsform weist weiter einen Ventilator 32 auf, welcher auf seiner
Zugseite mit dem Frischluftzugang 15 und der gasführenden Verbindung 28 verbunden
ist. Auf der Druckseite des Ventilators 32 ist ein Heizelement 33 sowie eine stellbare
und /oder absperrbare Klappe oder Schieber 35 vorgesehen. So kann der Ventilator 32
insbesondere bei geschlossener zweiter Klappe/Schieber 12 und offener Klappe 13 und
offenem Schieber/Klappe 35 Prozessluft, insbesondere Hauptverbrennungsluft in die
Hauptverbrennungszone 36 der Verbrennungskammer einblasen. Vorteilhaft und bei Bedarf
kann diese auch Hauptverbrennungsluft oder Primärluft genannte Prozessluft mit dem
Heizelement 33 vorgewärmt werden. In der dritten Ausführungsform wird in der Aufheizphase
durch Zirkulation von durch die Heizelemente 6, 31, 33 aufgeheizter Luft mittels Ventilatoren
7, 30, 32 die nach aussen dicht abgeschieberte Verbrennungskammer in einer Aufheizphase
auf Betriebstemperatur gebracht. Dabei kann die Luft ofenabgangsseitig an der Öffnung
20 bei geöffnetem Schieber 12 durch die gasführende Verbindung 28 abgesaugt und parallel
bzw. gleichzeitig in alle, eine oder mehrere Zonen oder Abschnitte der Verbrennungskammer
eingeleitet werden. Vorzugsweise in die Hauptverbrennungszone 36, in die Mineralisierungszone
37 und in die Nachverbrennungszone 38. Dazu verzweigt sich die gasführende Verbindung
28 dreifach. Alternativ können auch drei oder mehrere getrennt geführte gasführende
Verbindungen mit den genannten Aggregaten versehen vorgesehen sein.
[0038] Die Verteilung der Luftströmung und die Energieverteilung in der Aufheizphase oder
in der Einäscherungsphase kann dabei mittels Stellen der Schieber 14, 34, 35 sowie
durch Steuerung der Leistung der Heizelemente 6, 31, 33 sowie durch Drehzahlsteuerung
der Ventilatoren 7, 30, 32 bedarfsgerecht eingestellt bzw. automatisch auf Prozesssollwerte
oder optimal geregelt werden.
1. Vorrichtung zur Einäscherung von organischen Körpern enthaltend eine Verbrennungskammer
(2,3) gebildet aus zumindest einem Werkstoff (23) mit wärmespeichernden Eigenschaften
wobei die Verbrennungskammer zumindest einen ersten (2) und einen zweiten Abschnitt
(3) aufweist,
einen Zulufteingang (4) welcher an der Verbrennungskammer vorgesehen ist,
einen Ofenabgang (5) welcher an der Verbrennungskammer vorgesehen ist,
zumindest ein Heizelement (6) und einen ersten Ventilator (7)
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (1) ausserhalb der Verbrennungskammer angeordnet eine gasführende
Verbindung (28) aufweist, welche mit einem ersten Ende (8) mit dem ersten Abschnitt
(2) der Verbrennungskammer oder mit einem Frischluftzugang (15) verbindbar oder verbunden
ist und mit einem zweiten Ende (9) mit dem zweiten Abschnitt (3) der Verbrennungskammer
verbindbar oder verbunden ist und wobei der erste Ventilator (7) und das zumindest
eine Heizelement (6) in der gasführenden Verbindung (28) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 wobei die Zugseite (19) des ersten Ventilators (7) das
erste Ende (8) der gasführenden Verbindung (28) bildet oder zu diesem weist und die
Druckseite (18) des ersten Ventilators (7) zum zweiten Ende (9) der gasführenden Verbindung
(28) weist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche wobei das zumindest eine Heizelement
(6) in der gasführenden Verbindung (28) zwischen dem ersten Ventilator (7) und dem
zweiten Ende (9) der gasführenden Verbindung (28) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3 wobei die gasführende Verbindung (28) eine thermische
Dämmung (10) aufweist und ein schöpfender Teil des ersten Ventilators (7) innerhalb
und eine Lagerung des ersten Ventilators (7) ausserhalb der thermischen Dämmung (10)
vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4 wobei zumindest der schöpfende Teil des ersten Ventilators
(7) ein hitzefestes Metall, eine Superlegierung oder Keramik, vorzugsweise Titan oder
eine Titanlegierung oder eine Nickelbasis-Superlegierung, insbesondere einen Titan-stabilisierten
Chrom-Nickel-Stahl mit Molybdän aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche wobei das zumindest eine Heizelement
(6) mit elektrischem Strom betrieben wird und insbesondere eine Eisen-Chrom-Aluminium-Legierung
aufweist oder wobei das zumindest eine Heizelement (6) durch einen gasförmigen, flüssigen
oder festen Brennstoff betrieben wird.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche wobei die Vorrichtung einen zweiten
Ventilator (17) aufweist, welcher Frischluft in den ersten Abschnitt (2) der Verbrennungskammer
fördern kann und/oder einen dritten Ventilator (16) aufweist, welcher Frischluft in
den zweiten Abschnitt (3) der Verbrennungskammer (2,3) fördern kann.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche wobei eine erste Klappe (11) oder
ein erster verstellbarer Schieber vorgesehen ist, welcher das erste Ende (8) der gasführenden
Verbindung (28) mit dem ersten Abschnitt (2) der Verbrennungskammer verbindbar macht.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche wobei eine zweite Klappe (12)
oder ein zweiter verstellbarer Schieber vorgesehen ist, welcher das erste Ende (8)
der gasführenden Verbindung (28) oder die Zugseite (19) des ersten Ventilators (7)
mit einer Öffnung (20) der Verbrennungskammer (2,3) verbindbar macht oder/und wobei
eine dritte Klappe (13) oder ein dritter verstellbarer Schieber vorgesehen ist, welcher
das erste Ende (8) der gasführenden Verbindung (28) oder die Zugseite (19) des ersten
Ventilators (7) mit dem Frischluftzugang (15) verbindbar macht.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche wobei die gasführende Verbindung
(28) in mehrere Äste verzweigt welche mit je einem Ventilator (7,30,32) und Heizelement
(6,31,33) versehen sind und in verschiedene Zonen der Verbrennungskammer (36,37,38)
führen oder wobei mehrere getrennt geführte gasführende Verbindungen (28) vorgesehen
sind, welche mit je einem Ventilator (7,30,32) und Heizelement (6,31,33) versehen
sind und in verschiedene Zonen der Verbrennungskammer (36,37,38) führen.
11. Verfahren zum Vorbereiten und Durchführen einer Einäscherung von organischen Körpern
enthaltend die Schritte:
a) Einblasen oder Zirkulieren von Heissluft während einer Vorwärmphase durch eine
gasführende Verbindung und durch eine Verbrennungskammer, wobei die in der gasführenden
Verbindung durch eine Heizung laufend erhitzte Heissluft Energie an ein wärmespeicherndes
Material der Verbrennungskammer abgibt.
b) Einbringen des/der organischen Körper in die Verbrennungskammer.
c) Zündung der Schwelgase und Einäscherung des/der organischen Körper unter Zufuhr
von Frischluft in die Verbrennungskammer und Abfuhr der Rauchgase aus der Verbrennungskammer
in einer Einäscherungsphase.
12. Verfahren nach Anspruch 11 wobei das Zirkulieren der Heissluft durch die gasführende
Verbindung und durch die Verbrennungskammer während einem Teil der Vorwärmphase durch
einen ersten Abschnitt der Verbrennungskammer und während einem anderen Teil der Vorwärmphase
durch einen zweiten Abschnitt der Verbrennungskammer erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12 wobei das Zirkulieren der Heissluft durch die gasführende
Verbindung und durch die Verbrennungskammer zumindest während einem Teil der Vorwärmphase
gleichzeitig durch einen ersten Abschnitt der Verbrennungskammer und durch einen zweiten
Abschnitt der Verbrennungskammer erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 11, 12 oder 13 enthaltend weiter den Schritt:
a) Einblasen von durch die Heizung erhitzter Frischluft in die Verbrennungskammer
vor oder während der Einäscherungsphase.
15. Verfahren nach Anspruch 11 bis 14 unter Verwendung einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 10.