[0001] Die Erfindung betrifft einen Eisenkern für ein induktives Bauelement, wobei der Eisenkern
eine Vielzahl von parallel angeordneten Eisenblechen umfasst, wobei der Eisenkern
zumindest abschnittsweise mit mindestens einer Wicklung umwickelt ist. Die Erfindung
betrifft weiter eine Drossel, einen Transformator und einen Pulswechselrichter mit
einem solchen Eisenkern. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Kühlen eines
solchen Eisenkerns.
[0002] Induktive Bauelemente, auch als Induktivitäten bezeichnet. Die Gruppe dieser Bauelemente
umfasst Bauelemente, die einen magnetischen Fluss erzeugen. Eine Vielzahl dieser Bauelemente
führt diesen magnetischen Fluss in einem Eisenkern. Der Eisenkern ist aus einem magnetisch
gut leitenden Material wie beispielsweise einem Ferrit aufgebaut. Der Eisenkern umfasst
dabei häufig Joche und Schenkel. Um den magnetischen Fluss innerhalb des Eisenkerns
zu erzeugen, werden Wicklungen um den Eisenkern angeordnet. Mit Hilfe des Magnetfeldes,
d.h. dem magnetischen Fluss, ist es auch möglich, Energie zwischen unterschiedlichen
Wicklungen oder auch Teilen von Wicklungen auszutauschen. Dieses Prinzip nutzen beispielsweise
Transformatoren.
[0003] Induktivitäten werden insbesondere dann benötigt, wenn Spannungsquellen mit unterschiedlichen
Augenblickswerten elektrisch verbunden werden sollen. Dies trifft beispielsweise zu,
wenn mit Hilfe von Pulswechselrichtern, auch als Stromrichter bezeichnet, Leistung
aus einem Energieversorgungsnetz bezogen oder in dieses Netz eingespeist werden soll.
[0004] Pulswechselrichter erzeugen dabei annähernd rechteckförmige Spannungen, bei denen
sich lediglich der zeitliche Mittelwert kontinuierlich verstellen lässt, während die
Netzspannung stetig (meist annähernd sinusförmig) verläuft. Als Induktivität werden
meist Drosseln eingesetzt, die einen oder mehrere stromdurchflossenen Wicklungen auf
einem ferromagnetischen Kern aufweisen.
[0005] Im Betrieb entstehen in der Wicklung bzw. den Wicklungen und in dem Kern Verluste,
die an ein Kühlmittel, meist Luft, abgeführt werden müssen, damit die maximal zulässige
Temperatur der verwendeten Materialien, wie zum Beispiel der elektrischen Isolierung
der Wicklung, nicht überschritten wird. Amplitude und Frequenz des Stromes sind die
dominanten Größen für die Verluste einer Drossel. Diese müssen abgeführt werden und
bestimmen damit maßgeblich die Größe der Drossel.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein induktives Bauelement hinsichtlich
seiner Kühlung zu verbessern.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Eisenkern für ein induktives Bauelement gelöst, wobei
der Eisenkern eine Vielzahl von parallel angeordneten Eisenblechen umfasst, wobei
der Eisenkern zumindest abschnittsweise mit mindestens einer Wicklung umwickelt ist,
wobei die Eisenbleche in mindestens zwei Teilpaketen angeordnet sind, wobei die Eisenbleche
der jeweiligen Teilpakete geschichtet angeordnet sind, wobei die unterschiedlichen
Teilpakete zueinander einen Abstand aufweisen, wobei durch den Abstand ein Zwischenraum
zwischen den Teilpaketen ausgebildet wird, wobei der Zwischenraum von einem Kühlmittel
durchströmbar ist. Ferner wird die Aufgabe durch eine Drossel oder einem Transformator
mit einem solchen Eisenkern gelöst. Weiter wird die Aufgabe durch Pulswechselrichter
mit einem solchen Eisenkern oder mit einer solchen Drossel oder mit einem solchen
Transformator gelöst, wobei der Stromrichter ein Mittel zur Erzeugung einer Kühlmittelströmung,
insbesondere einen Lüfter oder eine Kühlmittelpumpe, aufweist. Ferner wird die Aufgabe
durch ein Verfahren zum Kühlen eines solchen Eisenkerns oder einer solchen Drossel
oder eines solchen Transformators gelöst, wobei mittels eines Mittels zur Erzeugung
einer Kühlmittelströmung, insbesondere mittels eines Lüfters oder einer Kühlmittelpumpe,
eine Strömung des Kühlmittels in dem Zwischenraum erzeugt wird.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0009] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich die Kühlung eines induktiven
Bauelements durch eine Veränderung des Eisenkerns verbessern lässt. Ein Hauptaspekt
liegt dabei darauf, dem Magnetkreis, der durch den Eisenkern gebildet wird, eines
induktiven Bauteils eine größere Oberfläche zu geben, sodass die im Volumen entstehenden
Verluste leichter an ein Kühlmittel abgegeben werden können. Besonders vorteilhaft
wirkt sich die Erfindung bei zunehmender Größe induktiver Bauteile aus, weil ansonsten
die Verlustleistung mit dem Volumen stärker wächst als die Oberfläche zur Abgabe dieser
Verlustleistung an ein Kühlmittel.
[0010] Dabei wird das Blechpaket des Eisenkerns in mehrere Teilpakete aufgeteilt. Die Teilpakete
werden in einem Abstand zueinander angeordnet. Der durch den Abstand gebildete Zwischenraum
bzw. die gebildeten Zwischenräume zwischen den Teilpaketen werden von Kühlmittel durchströmt.
Dabei kann es sich um ein gasförmiges Kühlmedium wie beispielsweise Luft handeln,
welches mittels eines Lüfters in Strömung versetzt wird. Alternativ kann als Kühlmittel
auch eine Kühlflüssigkeit zum Einsatz kommen, die mit Hilfe einer Kühlmittelpumpe
in Zirkulation und damit in eine Strömung versetzt wird. Dabei kann das Kühlmittel
direkt entlang der Teilpakete strömen oder es kann ein Kühlkörper, insbesondere ein
Flüssigkeitskühlkörper oder ein Luftkühlkörper, zwischen den Teilpaketen angeordnet
werden. Mit diesem Aufbau bleibt der magnetisch wirksame Kernquerschnitt erhalten,
während sich die für die Kühlung maßgebliche Oberfläche deutlich erhöht.
[0011] Durch die signifikante Vergrößerung der Oberfläche, über die die Eisenverluste abgegeben
werden, können Menge und/oder Geschwindigkeit des benötigten Kühlmediums, insbesondere
Kühlluft deutlich reduziert werden. Die für die Erzeugung einer Strömung des Kühlmediums
notwendige Leistung reduziert sich also. Ebenso ist es möglich, die Kühlung derart
zu vereinfachen, dass in Fällen, in denen früher eine Flüssigkeitskühlung erforderlich
war, nun auch eine weniger leistungsfähige Kühlung mit Luft ausreichend ist.
[0012] Durch die verbesserte Kühlung sind höhere Flussdichten (d.h. Ströme) und/oder Frequenzen
in der Wicklung möglich. Nicht nur die Verluste des Kerns können besser abgeführt
werden, auch die Verluste der Wicklung können durch die vorhandenen Zwischenräume
im Kern besser an das Kühlmedium abgegeben werden. Dadurch entsteht eine bessere Kühlung,
die bei gleicher Temperatur eine höhere Belastung durch größere Ströme oder höhere
Frequenzen ermöglicht.
[0013] Der Weg zwischen dem heißesten Punkt im Inneren des Teilpaketes und dessen Oberfläche
wird kürzer. Dadurch reduziert sich die maximal auftretende Temperatur innerhalb des
Eisenkerns. Ebenso kann bei vorgegebener Maximaltemperatur im Eisenkern eine höhere
Temperatur an der Oberfläche des Teilpakets erreicht werden. Mit dieser höheren Temperatur
kann die Wärme besser an das Kühlmedium abgegeben werden. Die Kühlwirkung steigt damit
und es lassen sich höhere Ströme und/oder Frequenzen in der Wicklung erzielen. Ebenso
können damit hohe elektrische Leistungen bei geringer Baugröße und geringem Gewicht
realisiert werden.
[0014] Diese Effekte können insbesondere für Drosseln und Transformatoren genutzt werden,
die im Betrieb ein magnetisches Feld im Innern ihres Eisenkerns erzeugen. Bei der
Herstellung von Pulswechselrichter steht oftmals nur ein geringer Bauraum zur Verfügung.
Der Einsatz von Drosseln bzw. Transformatoren mit einem erfindungsgemäßen Eisenkern
ist dann besonders vorteilhaft, da entsprechend kleine Drosseln und Transformatoren
eingesetzt werden können, die aufgrund der guten Kühleigenschaften nicht überlastet
werden. Darüber hinaus nimmt auch der Aufwand für die Kühlung ab. Dadurch lässt sich
auch Gewicht sparen, so dass das Gehäuse des Stromrichters entsprechend einfacher
konstruiert werden kann. Ebenso ist ein Austausch von Komponenten im Wartungsfall
bei geringem Gewicht deutlich einfacher möglich.
[0015] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in dem Zwischenraum ein Kühlkörper,
insbesondere ein Flüssigkeitskühlkörper, angeordnet. Der Kühlkörper kann so ausgestaltet
sein, dass er die wirksame Oberfläche weiter vergrößert. Bei einem Kühlkörper für
das Kühlmedium Luft kann dies beispielsweise durch Kühlrippen geschehen. Damit kann
die Kühlleistung noch weiter gesteigert werden. Ebenso ist die Verwendung eines Flüssigkeitskühlkörpers
möglich. Mit diesem und weiteren Verbindungsteilen wie Schläuchen wird ein definierter
Kühlmittelkreislauf erzeugt. In diesem Kühlkreislauf kann die Kühlflüssigkeit beispielsweise
von einer Pumpe in Zirkulation versetzt zirkulieren und von dem Eisenkern und/oder
der Wicklung Wärme aufnehmen und an die Umgebung, beispielsweise mittels eines Wärmetauschers,
abgeben. Auch durch diese Ausgestaltung lässt sich die elektrische Leitungsfähigkeit
des Kerns und damit auch der entsprechenden Drossel oder des Transformators weiter
erhöhen.
[0016] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind zwischen den Teilpaketen
Abstandshalter angeordnet. Diese Abstandshalter gewährleisten, dass der Zwischenraum
über die Lebensdauer erhalten bleibt und sich nicht verändert. Darüber hinaus geben
die Abstandshalter dem Aufbau des Eisenkerns eine hohe Stabilität.
[0017] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Abstandshalter
durch eine Isolierstoffleiste, einem aufgeschweißtem U-Profil oder einem Abstandsbolzen
gebildet. Diese Ausgestaltungsformen des Abstandshalters haben sich als besonders
kostengünstig und/oder langlebig erwiesen.
[0018] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Abstandshalter
durch ein weiteres Eisenblech gebildet, wobei das weitere Eisenblech baugleich mit
einem der parallel angeordneten Eisenbleche ist, wobei das weitere Eisenblech zumindest
abschnittsweise eine Aufkantung aufweist. Bei dieser Ausgestaltung kann als Abstandshalter
das gleiche Eisenblech verwendet werden wie es auch bei den Teilpaketen zur Anwendung
kommt. Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass dieses die gleichen magnetischen
wie auch thermischen Eigenschaften hat wie die Eisenbleche der Teilpakete. Daher trägt
der Abstandshalter zum Führen des magnetischen Flusses bei. Durch die gleichen thermischen
Eigenschaften werden Spannungen aufgrund unterschiedlicher Temperaturausdehnungen
vermieden. Die Abkantungen entstehen vorzugsweise durch ein Umbiegen der Ränder des
Eisenblechs in der Umgebung der Schenkel. Dabei können diese Aufkantungen sich über
Teile der Außenkante oder über die volle Länge des Eisenblechs erstrecken. Es hat
sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn im Bereich der Aufkantung Schnitte in
das Eisenblech eingebracht sind, um ein Aufkanten durch Umbiegen auf besonders einfache
Weise durchführen zu können. Damit lässt sich die Aufkantung auf besonders einfache
Weise ohne großen Kraftaufwand herstellen.
[0019] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Eisenkern
drei Schenkel auf. Induktive Bauelemente für den Anschluss an ein dreiphasiges Energieversorgungsnetz
bzw. an ein Drehstromnetz weisen oftmals drei Schenkel auf. Die drei Schenkel werden
dabei zumeist nicht nur parallel sondern auch in einer Ebene angeordnet. Das ergibt
bei einem konventionellen Aufbau für den mittleren Schenkel im Vergleich zu den äußeren
Schenkeln thermisch deutliche ungünstigere Verhältnisse. Dies betrifft sowohl die
Entwärmung, d.h. Kühlung, des Eisenkerns wie auch der Wicklung. Durch den neuen Aufbau
lassen sich durch die Zwischenräume zwischen den einzelnen Teilpaketen die thermischen
Eigenschaften aller drei Schenkel aneinander derart anpassen, dass gleiche, zumindest
nahezu gleiche, thermische Verhältnisse vorliegen. Damit wird der mittlere Schenkel
im Betrieb nicht wesentlich stärker erwärmt als die außenliegenden.
[0020] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- FIG 1, FIG 2
- den Aufbau einer Drossel aus dem Stand der Technik,
- FIG 3
- den Querschnitt durch einen Eisenkern mit voneinander beabstandeten Teilpaketen,
- FIG 4, FIG 5
- den Aufbau eines Eisenkerns mit Teilpaketen,
- FIG 6, FIG 7
- jeweils ein Ausführungsbeispiel einer Dreischenkeldrossel,
- FIG 8 bis FIG 13
- Beispiele unterschiedlicher Abstandshalter zwischen den Teilpaketen,
- FIG 14
- ein Flüssigkeitskühlkörper in einem Zwischenraum
[0021] Die FIG 1 und die FIG 2 zeigen jeweils einen Aufbau einer bereits bekannten Drossel
7 mit drei Schenkeln 9, an denen Wicklungen 8 angebracht sind. Eine Drossel 7 mit
drei Schenkeln 9 wird auch als Dreischenkeldrossel bezeichnet. In der Realität würden
die drei Schenkel 9 gleichartig aufgebaut, nur aus Gründen der Übersichtlichkeit werden
die unterschiedlichen Methoden zur Kühlung an einer Drossel 7 hier in nur einer Figur
gezeigt. Dabei zeigt die FIG 1 eine Vorderansicht der Drossel 7, während die FIG 2
die Drossel in einem Schnitt durch die Ebene II der FIG 1 darstellt.
[0022] Die Drossel 7 umfasst im Wesentlichen den Magnetkreis, der auch als Kern oder Eisenkern
1 bezeichnet wird, und die Wicklungen 8. Der Eisenkern 1 umfasst dabei Schenkel 9
und Joche 10, welche die Schenkel 9 miteinander verbinden. Dadurch kann sich ein geschlossener
Magnetkreis durch die Schenkel 9 über die Joche 10 ausbilden. Die Wicklung 8 kann
dabei den Kern ohne Abstand umschließen (linker Schenkel 9), mit Abstand zum Kern
aufgebracht sein (mittlerer Schenkel 9), die beispielsweise durch Wicklungsabstandshalter
30 realisiert werden, oder in mehreren Lagen mit dazwischenliegenden Kühlkanälen aufgeteilt
sein (rechter Schenkel 9), wobei auch hier weitere Wicklungsabstandshalter 30 zwischen
den einzelnen Wicklungen 8 zur Stabilisierung zum Einsatz kommen können.
[0023] Die kühlbare Oberfläche der Wicklung 8 nimmt von links nach rechts zu. Damit steigt
das Vermögen der Wicklung, Verlustleistung in Form von Wärme an die Umgebung abzugeben.
Da die rechte Wicklung besser mit dem Kühlmedium durchströmbar ist, sind hier mehr
Pfeile dargestellt.
[0024] Der Eisenkern 1 kann dabei Verluste abgeben über die Joche 10 und durch die Wicklung
8 hindurch, sofern die Wicklung am Eisenkern anliegt (linker Schenkel 9), über die
Joche 10 und die unbedeckten Flächen des Eisenkerns 1 unter der Wicklung 8 (mittlerer
und rechter Schenkel 9). Die übrigen Flächen sind durch die Joche 10 abgeschattet
und eignen sich daher nur bedingt zur Kühlung. Der in der Mitte dargestellte Schenkel
9 besitzt daher nur die zwei in FIG 2 waagrecht dargestellten freien Flächen unter
der Wicklung, die nicht von den Jochen verschattet sind und sich damit für die Kühlung
besser eignen als die in FIG 2 senkrecht dargestellten Flächen des Eisenkerns 1, die
von den Jochen verschattet sind. Diese waagerechten Flächen eignen sich damit im Besonderen
für die Kühlung von Eisenkern 1 und/oder Wicklung 8.
[0025] FIG 3 zeigt einen Schnitt durch einen Eisenkern 1, der drei Teilpakete 3 aufweist.
Dabei ist der gesamte Eisenkern 1 einschließlich der Joche 10 in diese drei Teilpakete
3 aufgeteilt. Auf die Darstellung des Jochs 10 wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit
verzichtet. Für die Darstellung des Jochs wird auf FIG 7 verwiesen. Zu erkennen sind
dabei auch die einzelnen Eisenbleche 2, die geschichtet jeweils ein Teilpaket 3 bilden.
Zwischen den Teilpaketen 3 befindet sich ein Zwischenraum 4, durch den das Kühlmedium,
insbesondere Luft, strömen kann. In diesem Ausführungsbeispiel sind drei Teilpakete
3 vorhanden. Die Anzahl der Teilpakete 3 kann, beispielsweise in Abhängigkeit von
der Verlustleistung des Kerns oder der Wicklung, beliebig gewählt werden. Um den Eisenkern
1 herum ist eine Wicklung 8 angeordnet. Diese Darstellung zeigt nur einen Schenkel
9 und gilt analog für mögliche weitere Schenkel eines geschlossenen Eisenkerns 1.
Das Kühlmedium, insbesondere Kühlluft, strömt in der Querschnittdarstellung in vorteilhafter
Weise senkrecht zur Zeichenebene. Da auch die Joche 10 in Teilpaketen 3 aufgeteilt
sind, wird die für die Kühlung besonders wirksame Oberfläche 31 im Vergleich zu einer
Anordnung ohne einzelne Teilpakete 3 vergrößert. Dabei ist auch eine Aufteilung der
Wicklung 8 in getrennt gekühlte Lagen möglich. Der Übersichtlichkeit halber sind in
diese Figur keine Wicklungsabstandshalter 30 eingezeichnet, obwohl sich diese positiv
auf die Stabilität des Aufbaus auswirken können. Während bei einem Kern aus dem Stand
der Technik sich die kühlbare Oberfläche aus dem Umfang des Kerns ergibt, vergrößert
sich die für die Kühlung wirksame Oberfläche 31 durch die Aufteilung des Kerns 1 auf
Teilpakete 3.
[0026] Die FIG 4 zeigt den Eisenkern 1 in perspektivischer Darstellung, bei dem kein Abstand
zwischen einzelnen Teilpaketen 3 existiert. Bei dieser aus dem Stand der Technik bekannten
Anordnung sind insbesondere die Mitten der Seitenflächen des Kerns schlecht belüftet
und damit nur unzureichend gekühlt (schraffiert dargestellte Flächen). Durch die Aufteilung
auf Teilpakete 3 gemäß FIG 5 kann das Kühlmedium, insbesondere Luft, zwischen den
Teilpaketen 3 durchtreten und sowohl den Eisenkern 1 wie auch die hier nicht dargestellten
Wicklungen 8 kühlen. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die Beschreibung zu
den Figuren 1 bis 3 sowie auf die dort eingeführten Bezugszeichen verwiesen. Exemplarisch
sind vier Strömungsfäden der Kühlmittelströmung 32 eingezeichnet. Man erkennt, dass
die im Stand der Technik als schraffiert dargestellten Seitenflächen durch die Realisierung
der Teilpakete 3 und deren Beabstandung zueinander deutlich besser gekühlt werden
können. Darüber hinaus sind die an dem Zwischenraum 4 angrenzenden Oberflächen für
eine Kühlung besser zugänglich. FIG 6 zeigt den Schnitt durch das Ausführungsbeispiel
einer Dreischenkeldrossel. Auf die Darstellung des Jochs 10 wurde aus Gründen der
Übersichtlichkeit verzichtet. Diese weist einen Strömungsbereich 33 auf (strichpunktiert
umrandet), in dem eine zufriedenstellende Kühlwirkung durch das strömende Kühlmedium
erreichbar ist. Dies wird ausführlicher noch anhand FIG 7 erläutert. Um den Durchtritt
des Kühlmediums, wie beispielsweise Luft, durch die Wicklung 8 nicht zu versperren,
werden vorzugsweise die Wicklungsabstandshalter 30 in der Wicklung 8 dort angeordnet,
wo sie sich in Deckung mit dem Teilpaket 3 des Eisenkerns 1 befinden. Damit wird der
Kühlmitteldurchtritt gerade im Bereich der Zwischenräume 4, der sich durch die Wicklung
8 fortsetzt, am wenigsten behindert. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die
Beschreibung zu den Figuren 1 bis 5 und die dort eingeführten Bezugszeichen verwiesen.
[0027] In FIG 7 ist im Unterschied zu den Figuren 3 und 6 auch das Joch 10 dargestellt.
Zur Vermeidung von Wiederholung wird auf die Beschreibung zu diesen Figuren sowie
auf die dort eingeführten Bezugszeichen verwiesen. Die Wicklung 8 kann dabei wie in
FIG 3 (einlagige Wicklung) oder wie in FIG 6 (mehrlagige/zweilagige Wicklung) ausgeführt
sein. An dieser Figur wird deutlich, dass die Aufteilung des Eisenkerns 1 in Teilpakete
3 sich auch über die Joch 10 fortsetzt und auch im Bereiche der Joche 10 Vorteile
bringt. Durch die Zwischenräume im Bereich des Jochs 10 kann die Kühlluft hier besser
durchströmen, so dass auch im Bereich der Schenkel 9 eine bessere Kühlwirkung erzielt
werden kann. Der Strömungsbereich 33 entsteht dadurch, dass sich die Anordnung in
Teilpaketen sowohl über Schenkel 9 als auch Joch 10 erstreckt. Die Zwischenräume im
Eisenkern im Bereich des Jochs 10 ermöglichen eine bessere Kühlströmung in diesem
Bereich, so dass dieser als Strömungsbereich 33 in der FIG 7 gekennzeichnet (strichpunktiert
umrandet) ist. Im Falle ohne Zwischenräume 4 zwischen den Teilpaketen 3 wäre die Kühlmittelströmung
durch das Joch 10, insbesondere durch die dortigen Jochbleche, derart abgeschattet,
dass die Strömungsgeschwindigkeit dort allenfalls sehr gering ausfallen würde. Durch
die Kühlschlitze, d.h. Zwischenräume 4 im Eisenkern 1, die sich in den Jochen 10 fortsetzen,
gelangt jetzt auch an diese Stellen das Kühlmedium, insbesondere die Kühlluft. Damit
kann sowohl insbesondere an den Schenkeln 9 des Eisenkerns 1 als auch an einer auf
mehrere Lagen aufgeteilte Wicklung 8, wie beispielsweise in FIG 6 dargestellt, eine
bessere Kühlwirkung erzeugt und erreicht werden.
[0028] Die Figuren 8 bis 13 zeigen mehrere Ausführungsbeispiele der Abstandshalter 6, die
zwischen den Teilpaketen 3 angeordneten sind und somit die dauerhafte Bildung der
Zwischenräume 4 sicherstellen. Die einzelnen Teilpakete 3 umfassen auch hier wieder
vorteilhafterweise eine Vielzahl von Eisenbleche 2. Im ersten Ausführungsbeispiel
der FIG 8 ist als Abstandshalter 6 eine Isolierstoffleiste 61 vorgesehen. Durch einen
Druck der jeweiligen Teilpakete 3 bleibt die Isolierstoffleiste in ihrer Position.
Ergänzend oder alternativ ist es möglich, die Isolierstoffleiste mittels eines Klebers
auf den Teilpaketen 3 zu fixieren.
[0029] Das Ausführungsbeispiel der FIG 9 zeigt ein U-Profil 62 vorzugsweise aus Metall,
insbesondere Eisen, um den Zwischenraum 4 herzustellen. Dabei kann das U-Profil 62
mit einem oder mit beiden angrenzenden Teilpaketen verschweißt werden um eine dauerhafte
und kraftschlüssige Verbindung herzustellen.
[0030] Im Ausführungsbeispiel der FIG 10 dient ein Abstandsbolzen 63 zur Herstellung des
Zwischenraums 4 zwischen den Teilpaketen 3. Dieser Abstandsbolzen 63 kann vorzugsweise
derart mit einer Bohrung ausgeführt sein, so dass eine Schraubverbindung durch den
Abstandsbolzen 63 die Teilpakete 3 mit einem dazwischenliegenden Zwischenraum 4 in
Position hält.
[0031] Die FIG 11 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Abstandshalter aus einem weiteren
Eisenblech 21 geformt wird. Das weitere Eisenblech 21 entspricht dem Eisenblech 2,
welches jedoch mindestens einem weiteren Bearbeitungsschritt unterworfen wird. Dazu
wird der Rand des weiteren Eisenblechs 21 aufgekantet, d.h. umgebogen. Die Figuren
12 und 13 zeigen Darstellungen, die einer Draufsicht auf das weitere Eisenblech 21
aus FIG 11 entsprechen. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die zuvor erläuterten
Figuren sowie auf die dort eingeführten Bezugszeichen verwiesen.
[0032] Durch das Umbiegen des weiteren Eisenblechs 21 ergibt sich an den Rändern die Aufkantung
22. Um diese einfach herstellen zu können, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, Einschnitte
in dem weiteren Eisenblech vorzusehen, die in den Figuren 12 und 13 als Schnittkanten
40 sichtbar sind. Dadurch lässt sich die Aufkantung 22 besonders einfach mit geringerem
Kraftaufwand aus einem Eisenblech 2 herstellen. Die Aufkantung 22 kann dabei über
eine komplette Seitenlänge ausgebildet sein, wie in FIG 13 dargestellt, oder auch
nur abschnittsweise ausgeführt sein, wie in FIG 12 dargestellt.
[0033] Die FIG 14 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein Kühlkörper 5 im Zwischenraum
4 zwischen zwei der Teilpakete 3 angeordnet ist. Seitlich befinden sich Zu- und Ablauf
so dass das flüssige Kühlmedium im Kühlkreislauf zirkulieren kann und dabei Wärme
von dem Eisenkern 1 und/oder den Wicklungen 8 wegtransportieren kann. Der hier dargestellten
Kühlkörper für eine Flüssigkeitskühlung wird oftmals auch als Kühltasche bezeichnet.
Neben einem Kühlkörper für eine Flüssigkeitskühlung kann auch ein Kühlkörper für Luftkühlung,
beispielsweise mit Kühlrippen im Zwischenraum 4 zwischen den Teilpaketen 3 angeordnet
werden und so eine Luftkühlung hinsichtlich ihrer Wirkung (Kühlverhalten) auch bei
kleinen Strömungsgeschwindigkeiten des Kühlmediums und/oder hohen Temperaturen des
Kühlmediums verbessern.
[0034] Zusammenfassend betrifft die Erfindung einen Eisenkern für ein induktives Bauelement,
wobei der Eisenkern eine Vielzahl von parallel angeordneten Eisenblechen umfasst,
wobei der Eisenkern zumindest abschnittsweise mit mindestens einer Wicklung umwickelt
ist. Zur Verbesserung der Kühlwirkung wird vorgeschlagen, die Eisenbleche in mindestens
zwei Teilpaketen anzuordnen, wobei die Eisenbleche der jeweiligen Teilpakete geschichtet
angeordnet sind, wobei die unterschiedlichen Teilpakete zueinander einen Abstand aufweisen,
wobei durch den Abstand ein Zwischenraum zwischen den Teilpaketen ausgebildet wird,
wobei der Zwischenraum von einem Kühlmittel durchströmbar ist. Weiter betrifft die
Erfindung eine Drossel und einen Transformator mit einem solchen Eisenkern. Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Kühlen eines solchen Eisenkerns wobei mittels
eines Mittels zur Erzeugung einer Kühlmittelströmung, insbesondere eines Lüfter oder
einer Kühlmittelpumpe, eine Strömung des Kühlmittels in dem Zwischenraum erzeugt wird.
1. Eisenkern (1) für ein induktives Bauelement, wobei der Eisenkern (1) eine Vielzahl
von parallel angeordneten Eisenblechen (2) umfasst, wobei der Eisenkern zumindest
abschnittsweise mit mindestens einer Wicklung (8) umwickelt ist, wobei die Eisenbleche
(2) in mindestens zwei Teilpaketen (3) angeordnet sind, wobei die Eisenbleche (2)
der jeweiligen Teilpakete (3) geschichtet angeordnet sind, wobei die unterschiedlichen
Teilpakete zueinander einen Abstand aufweisen, wobei durch den Abstand ein Zwischenraum
(4) zwischen den Teilpaketen (3) ausgebildet wird, wobei der Zwischenraum (4) von
einem Kühlmittel durchströmbar ist.
2. Eisenkern (1) nach Anspruch 1,
wobei in dem Zwischenraum (4) ein Kühlkörper (5), insbesondere ein Flüssigkeitskühlkörper,
angeordnet ist.
3. Eisenkern (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
wobei zwischen den Teilpaketen Abstandshalter (6) angeordnet sind.
4. Eisenkern (1) nach Anspruch 3,
wobei der Abstandshalter durch eine Isolierstoffleiste (61), einem aufgeschweißtem
U-Profil (62) oder einem Abstandsbolzen (63) gebildet wird.
5. Eisenkern (1) nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
wobei der Abstandshalter durch ein weiteres Eisenblech (21) gebildet wird, wobei das
weitere Eisenblech (21) baugleich mit einem der parallel angeordneten Eisenbleche
(2) ist, wobei das weitere Eisenblech (21) zumindest abschnittsweise eine Aufkantung
(22) aufweist.
6. Eisenkern (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei der Eisenkern drei Schenkel (9) aufweist.
7. Drossel (7) mit einem Eisenkern (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
8. Transformator mit einem Eisenkern (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
9. Pulswechselrichter mit einem Eisenkern (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, oder
einer Drossel (7) nach Anspruch 7 oder einem Transformator nach Anspruch 8,
wobei der Stromrichter ein Mittel zur Erzeugung einer Kühlmittelströmung, insbesondere
einen Lüfter oder eine Kühlmittelpumpe, aufweist.
10. Verfahren zum Kühlen eines Eisenkerns nach einem der Ansprüche 1 bis 6 oder einer
Drossel (7) nach Anspruch 7 oder eines Transformators nach Anspruch 8,
wobei mittels eines Mittels zur Erzeugung einer Kühlmittelströmung, insbesondere mittels
eines Lüfters oder einer Kühlmittelpumpe, eine Strömung des Kühlmittels in dem Zwischenraum
(4) erzeugt wird.