[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Helmgurt zur Befestigung eines Helmes an
einem Kopf, einen Helm mit einem solchen Helmgurt sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Helmgurts.
[0002] Ein Helmgurt zur Befestigung eines Helmes an einem Kopf kann ein Gurtband mit einer
Y-Form umfassen, die einen ersten Schenkel, einen zweiten Schenkel und einen dritten
Schenkel aufweist, um mit zwei der Schenkel an einer jeweiligen Helmseite an dem Helm
befestigt sein und sich mit dem übrigen Schenkel bis zu einem Kinnbereich des Kopfes
erstrecken zu können. Beispielsweise kann das Gurtband so an dem Helm angeordnet sein
oder werden, dass die beiden an dem Helm befestigten Schenkel unterhalb eines Ohres
des den Helm tragenden Kopfes in einem Gabelungspunkt zusammentreffen, so dass das
Ohr von den beiden Schenkeln sowie dem Helm umschlossen wird. Der weitere Schenkel
kann sich dann von dem Gabelungspunkt aus zu dem Kinnbereich erstrecken.
[0003] Typischerweise umfasst ein Helmgurt zwei derartige Gurtbänder, die an entgegengesetzten
Helmseiten, der eine links, der andere rechts, vorgesehen sind. Die Enden der beiden
sich zu dem Kinnbereich erstreckenden Schenkel beider Gurtbänder können dann dort,
etwa mittels einer Schnalle oder einer sonstigen Verschlussvorrichtung, lösbar miteinander
verbunden werden, so dass der Helm zuverlässig am Kopf gehalten wird, solange die
Verschlussvorrichtung geschlossen ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass zumindest
einer der miteinander verbundenen Schenkel der beiden Gurtbänder in seiner effektiven,
das heißt zur Anbindung des Helmes an den Kopf beitragenden, Länge verstellbar ist,
etwa indem die Lage der Verschlussvorrichtung an zumindest einem der Schenkel veränderbar
ist.
[0004] Insbesondere zur Erzeugung der genannten Y-Form kann das jeweilige Gurtband ein erstes
Teilband und ein zweites Teilband umfassen. Beispielsweise kann das erste Teilband
mit seinen beiden Enden am Helm befestigt sein und so die beiden mit dem Helm verbundenen
Schenkel der Y-Form bilden. Das zweite Teilband kann dann in einem mittleren Bereich
des ersten Teilbands, etwa mittels einer Schelle oder einer Klemme oder durch einen
Knoten, eine Schlaufe oder einfaches Annähen, mit dem ersten Teilband verbunden sein
und sich von dort aus als der weitere Schenkel zum Kinnbereich erstrecken. Alternativ
dazu können beispielsweise sowohl das erste als auch das zweite Teilband jeweils an
dem Helm befestigt sein und sich bis zum Kinnbereich erstrecken, wobei eine Schelle,
eine Klemme oder ein sonstiges Verbindungselement vorgesehen ist, welches das erste
und das zweite Teilband am Gabelungspunkt zusammenhält, so dass sich die beiden Teilbänder
vom Gabelungspunkt aus im Wesentlichen parallel zueinander bis zum Kinnbereich erstrecken.
[0005] Die Y-Form des Gurtbandes auf eine solche oder ähnliche Weise aus zwei Teilbändern
zu bilden, ist konstruktiv vergleichsweise einfach, erfordert aber üblicherweise ein
zusätzliches Verbindungselement im Bereich des Gabelungspunkts. Zudem besteht bei
einer derartigen Ausbildung, bei der die Teilbänder zur Ausbildung der Y-Form mittels
eines Verbindungelements oder etwa durch einen Knoten, eine Schlaufe oder durch einfaches
Annähen aneinander befestigt werden, die Gefahr, dass sich die Verbindung bei hohen
Kräften, die insbesondere im Falle eines Sturzes auftreten, lösen kann, so dass die
Sicherheit des Helmträgers gefährdet ist. Beispielsweise kann das jeweilige Verbindungselement
brechen oder die Verbindung reißen. Für die zuverlässige Befestigung des Helmes an
dem Kopf ist es aber wichtig, dass die Y-Form des jeweiligen Gurtbandes, insbesondere
beider Gurtbänder, erhalten bleibt.
[0006] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Helmgurt zur Befestigung eines Helmes an
einem Kopf mit verbesserter Sicherheit, einen Helm mit einem derart verbesserten Helmgurt
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derart verbesserten Helmgurtes bereitzustellen.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch einen Helmgurt mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0008] Dabei trägt zur verbesserten Sicherheit insbesondere bei, dass sich das erste Teilband
unterbrechungsfrei entlang des ersten und des dritten Schenkels erstreckt und dass
sich das zweite Teilband unterbrechungsfrei entlang des zweiten und des dritten Schenkels
erstreckt, wobei das erste und das zweite Teilband entlang des dritten Schenkels fest
miteinander verbunden oder stoffschlüssig integral ausgebildet sind. Bei einem solchen
Helmgurt sind für ein jeweiliges Gurtband also weiterhin ein erstes und ein zweites
Teilband vorgesehen. Diese erstrecken sich zunächst separat voneinander entlang unterschiedlicher
Schenkel, nämlich das erste Teilband entlang des ersten Schenkels und das zweite Teilband
entlang des zweiten Schenkels, werden dann aber zur Ausbildung der Y-Form nicht einfach
lediglich im Bereich der Gabelung mittels eines Verbindungselements oder auf andere
Weise miteinander verbunden. Vielmehr ist vorgesehen, dass das erste und das zweite
Teilband entlang des dritten Schenkels fest miteinander verbunden sind, wobei sie
für eine noch verbesserte Festigkeit sogar stoffschlüssig integral ausgebildet sein
können.
[0009] Es findet also keine punktuelle Verbindung der beiden Teilbänder statt, sondern die
Teilbänder sind über eine gewisse Strecke hinweg, nämlich entlang des dritten Schenkels,
fest miteinander verbunden. Die Verbindung erstreckt sich folglich zumindest linear
entlang des dritten Schenkels. Vorzugsweise sind die beiden Teilbänder darüber hinaus
flächig, vorzugsweise über ihre gesamte gemeinsame Breite, fest miteinander verbunden.
Auf diese Weise kann jeweils eine gegenüber einer punktuellen Verbindung besonders
hohe Stabilität der Verbindung erreicht werden, die zur Sicherheit des Helmgurtes
beiträgt. Insbesondere können der erste, der zweite und der dritte Schenkel dieselbe
Breite aufweisen.
[0010] Besonders bevorzugt ist es, wenn die beiden Teilbänder entlang der gesamten Länge
des dritten Schenkels fest miteinander verbunden oder stoffschlüssig integral ausgebildet
sind. Grundsätzlich kann es aber ausreichen, wenn sich die Verbindung oder integrale
Ausbildung über einen wesentlichen Teil, beispielsweise von zumindest etwa 2 cm, vorzugsweise
von zumindest etwa 5 cm Länge, insbesondere über einen überwiegenden Teil, des dritten
Schenkels erstreckt.
[0011] Die feste Verbindung des ersten und des zweiten Teilbands miteinander kann grundsätzlich
auf verschiedene Weisen, beispielsweise durch Verkleben, Vernähen oder Vernieten oder
auch durch eine formschlüssige Verbindung erfolgen. Dabei erstreckt sich die feste
Verbindung entlang des dritten Schenkels, etwa entlang einer Linie oder über eine
Fläche hinweg, und ist insbesondere insofern fest, als das erste und das zweite Teilband
über den Bereich ihrer festen Verbindung hinweg nicht ohne Beschädigung oder Zerstörung
der Verbindung voneinander gelöst werden können.
[0012] Eine besonders zuverlässige Verbindung ergibt sich, wenn das erste und das zweite
Teilband entlang des dritten Schenkels stoffschlüssig integral ausgebildet sind. Mit
anderen Worten ist das Gurtband im Bereich der stoffschlüssig integralen Ausbildung
des ersten und zweiten Teilbands einteilig ausgebildet, da das erste und das zweite
Teilband in diesem Bereich nicht länger als zwei grundsätzlich separate (wenn auch
miteinander verbundene) Elemente erscheinen, sondern eine prinzipiell unlösbare Einheit
bilden. Der Stoffschluss kann dabei auf molekularer Ebene vorliegen, etwa wenn das
erste und das zweite Teilband miteinander verschweißt oder verschmolzen sind, oder
auch auf makroskopischer Ebene, beispielsweise wenn das erste und das zweite Teilband
miteinander verwebt oder verflochten sind.
[0013] Zur Stabilität des Gurtbandes trägt ferner bei, dass sich das erste und das zweite
Teilband jeweils unterbrechungsfrei entlang des ersten bzw. zweiten Schenkels und
des dritten Schenkels erstrecken. Die Teilbänder sind also kontinuierlich ausgebildet
und insbesondere auch nicht im Bereich der Gabelung unterbrochen. Insbesondere bildet
jedes der Teilbänder für sich eine stoffschlüssig kontinuierliche Einheit, die nicht
ohne weiteres, insbesondere nicht ohne Beschädigung des jeweiligen Teilbandes, aufgelöst
werden kann. Beispielsweise können die Teilbänder jeweils ein Gewebe aufweisen, dessen
Kettfäden das jeweilige Teilband kontinuierlich von dessen einem Ende entlang des
ersten bzw. zweiten Schenkels und entlang des dritten Schenkels bis zum entgegengesetzten
Ende durchziehen. Durch eine jeweils unterbrechungsfreie Ausbildung des ersten und
des zweiten Teilbandes kann eine besonders hohe Reißfestigkeit des jeweiligen Teilbandes
und somit auch des Gurtbandes insgesamt erreicht werden.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind der erste und der zweite Schenkel
zur Befestigung an dem Helm vorgesehen. Folglich ist der dritte Schenkel, entlang
dessen das erste und das zweite Teilband fest miteinander verbunden oder stoffschlüssig
integral ausgebildet sind, derjenige, welcher sich vom Gabelungspunkt der Y-Form zum
Kinnbereich erstreckt. Somit können Zugkräfte zwischen dem Helm und dem Kinnbereich
besonders gleichmäßig vom Gurtband aufgenommen werden, da sie helmseitig auf den ersten
und zweiten Schenkel verteilt werden, entlang deren sich jeweils lediglich eines der
Teilbänder erstreckt, und kinnseitig im dritten Schenkel zusammengeführt werden, entlang
dessen sich dafür beide Teilbänder erstrecken.
[0015] Bezüglich der Anordnung des ersten und des zweiten Schenkels relativ zueinander ist
dabei insbesondere vorgesehen, dass der erste Schenkel relativ zu dem zweiten Schenkel
in Fahrtrichtung angeordnet ist. Mit anderen Worten ist der erste Schenkel bei üblicher
Anordnung des Helmes auf dem Kopf eines jeweiligen Helmträgers bezogen auf eine Blickrichtung
des Helmträgers vor dem zweiten Schenkel angeordnet. Der erste Schenkel ist somit
näher an einer Vorderseite des Helmes an dem Helm befestigt als der zweite Schenkel.
Insbesondere verläuft bei aufgesetztem Helm der erste Schenkel vor einem jeweiligen
Ohr, also im Bereich einer Schläfe, des Helmträgers, während der zweite Schenkel dahinter
verläuft.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das erste Teilband ein erstes Teilgewebe,
das sich unterbrechungsfrei entlang des ersten Schenkels und des dritten Schenkels
erstreckt, und das zweite Teilband ein zweites Teilgewebe, das sich unterbrechungsfrei
entlang des zweiten Schenkels und des dritten Schenkels erstreckt, wobei das erste
und das zweite Teilgewebe entlang des dritten Schenkels miteinander verwebt sind.
Die Verwendung von Gewebe hat den Vorteil, dass sich daraus herstellungstechnisch
vergleichsweise einfach Bänder fertigen lassen. Zudem können Gewebe eine hohe Stabilität,
insbesondere Reißfestigkeit aufweisen und zugleich dennoch die erforderliche Flexibilität
für eine gute Anpassung an die jeweilige Kopfform bieten.
[0017] Dabei soll die Bezeichnung des ersten und des zweiten Teilgewebes als Teilgewebe
jeweils ähnlich wie die Bezeichnung des ersten und des zweiten Teilbandes als Teilbänder
lediglich zum Ausdruck bringen, dass sie jeweils einen Teil zum gesamten Gurtband
beitragen. Die Vorsilbe "Teil-" ist dagegen nicht so zu verstehen, dass es sich bei
einem Teilgewebe oder einem Teilband um ein unvollständiges Gewebe bzw. um ein unvollständiges
Band handelt.
[0018] Ferner ist nicht ausgeschlossen, dass ein jeweiliges Teilband über das jeweilige
Teilgewebe hinaus weitere Elemente umfasst. Beispielsweise können in einem Teilband
Kunststoffeinlagen zur Verstärkung des Teilbandes vorgesehen sein, die etwa von einem
jeweiligen Teilgewebe umgeben sein können. Oder das jeweilige Teilgewebe kann z.B.
eine Beschichtung aufweisen, die dem jeweiligen Teilband bestimmte Oberflächeneigenschaften
verleihen kann.
[0019] Die stoffschlüssig integrale Ausbildung des ersten und zweiten Teilbandes entlang
des dritten Schenkels kann bei einer solchen Ausführungsform in einfacher Weise durch
Verweben des ersten und des zweiten Teilgewebes miteinander erfolgen. Die Teilgewebe
bilden dann im Bereich ihrer Verwebung ein einheitliches Gewebe, das dann den dritten
Schenkel des Gurtbandes oder zumindest einen wesentlichen Teil davon bilden kann.
Dabei können sich im Bereich der Verwebung jeweilige Anteile (zum Beispiel jeweilige
parallel zur Längserstreckung eines jeweiligen Teilbandes verlaufende Kettfäden) identifizieren
lassen, die dem einen oder dem anderen Teilgewebe zuzuordnen sind. Diese Anteile sind
jedoch alternierend oder auf andere Weise gemischt oder verschlungen angeordnet und
aufgrund der Verwebung derart miteinander verbunden, dass dies der Einheitlichkeit
des Gewebes im Bereich des dritten Schenkels nicht entgegensteht. Am Gabelungspunkt
der Y-Form des Gurtbandes laufen die Teilgewebe dann separat voneinander auseinander
und erstrecken sich entlang eines jeweils anderen des ersten und des zweiten Schenkels.
[0020] Eine solche Ausführungsform ermöglicht insbesondere, eine einteilige Fertigung des
Gurtbandes. Denn es brauchen dann nicht zunächst das erste Teilband und das zweite
Teilband separat voneinander hergestellt und anschließend miteinander verbunden zu
werden. Vielmehr können das erste und das zweite Teilband gemeinsam kontinuierlich
gewebt werden, wobei sie zunächst als ein gemeinsames Gewebe gewebt werden und anschließend
als zwei separate Teilgewebe gewebt werden können und/oder umgekehrt, wie nachfolgend
in Bezug auf das Verfahren zur Herstellung eines Gurtbandes noch erläutert wird. Die
einteilige Fertigung hat insbesondere den Vorteil, dass kein Schritt zum Verbinden
des ersten und zweiten Teilbandes miteinander erforderlich ist und dass das Gurtband
als einteilig ausgebildetes Element besonders stabil und reißfest ist, da es keine
Verbindung aufweist, die sich lösen könnte.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform weist das erste Teilband über seine gesamte Erstreckung
entlang des ersten und des dritten Schenkels hinweg einen zumindest im Wesentlichen
geraden Verlauf auf. Der gerade Verlauf ist auf eine flache und entspannte Anordnung
des ersten Teilbandes bezogen zu verstehen. Die Bandform des ersten Teilbandes weist
also keine Kurven oder Biegungen auf, und das erste Teilband ist auch nicht in definierter
Weise geknickt oder umgefaltet. Dem steht nicht entgegen, dass das erste Teilband
aufgrund seiner Flexibilität grundsätzlich biegbar, knickbar und/oder faltbar sein
kann. Der gerade Verlauf ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das erste Teilband
wie vorstehend erläutert bezogen auf eine Fahrt- oder Blickrichtung bzw. auf eine
Vorderseite des Helmes vor dem zweiten Teilband angeordnet ist. Dann kann sich das
erste Teilband zumindest im Wesentlichen entlang eines geraden Verlaufs von dem Helm
aus an einer Schläfe des Kopfes vorbei bis unter den Unterkiefer zum Kinnbereich erstrecken.
Der gerade Verlauf trägt dabei zu einem straffen Sitz des Helmes auf dem Kopf bei.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das zweite Teilband einen im Bereich eines
Übergangs zwischen dem zweiten und dem dritten Schenkel gewinkelten Verlauf, insbesondere
mit einem Winkel in einem Winkelbereich von etwa 30° bis 50°, auf. Der gewinkelte
Verlauf des zweiten Teilbandes kann, insbesondere wenn das erste Teilband einen gerade
Verlauf aufweist, dem Zweck dienen, dass der erste und der zweite Schenkel der Y-Form
des Gurtbandes vom Gabelungspunkt, an dem die Schenkel zusammentreffen, aus auseinanderlaufen,
so dass sie bei auf dem Kopf aufgesetztem Helm beidseitig eines jeweiliges Ohrs des
Kopfes verlaufen können. Der übrige Verlauf des zweiten Teilbandes ist dabei vorzugweise
zumindest im Wesentlichen gerade, was wiederum zu einem straffen Sitz des Helmes beitragen
kann.
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist das zweite Teilband im Bereich des Übergangs
zwischen dem zweiten und dem dritten Schenkel zur Erzeugung des gewinkelten Verlaufs
entlang einer Faltkante umgefaltet. Bei dieser Ausführungsform ist der gewinkelte
Verlauf des zweiten Teilbandes also nicht strukturell durch die Form des Teilbandes
bedingt. Vielmehr kann das zweite Teilband prinzipiell, d.h. wenn es nicht umgefaltet
wäre, eine Bandform mit geradem Verlauf aufweisen. Allerdings ist ein definiertes
Umfalten des Teilbandes vorgesehen, durch das der gewinkelte Verlauf erzeugt wird.
Die Faltkante, an der das zweite Teilband umgefaltet wird, ist zur Erzeugung eines
bestimmten Winkels insbesondere in einem Winkel von etwa der Hälfe dieses bestimmten
Winkels bezogen auf den Verlauf des ungefalteten Teilbandes ausgerichtet, also beispielsweise
zur Erzeugung eines Winkels von etwa 45° insbesondere in einem Winkel von etwa 22,5°
bezogen auf den Verlauf des ungefalteten Teilbandes ausgerichtet.
[0024] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind einander aufgrund des Umfaltens
überlappende Abschnitte des zweiten Teilbandes, insbesondere mittels zumindest einer
Naht und/oder durch Verkleben oder Verschweißen, aneinander befestigt. Die Befestigung
der einander überlappenden Abschnitte des umgefalteten Teilbandes aneinander sorgt
vorteilhaft dafür, dass der gewinkelte Verlauf des zweiten Teilbandes stets in definierter
Weise aufrechterhalten bleibt. Dabei kann eine einzelne Naht ausreichen, die überlappenden
Abschnitte zumindest im Wesentlichen aneinander anliegend zu halten. Eine flächige
Verbindung, etwa durch Vernähen, Verkleben oder Verschweißen, kann demgegenüber einen
verbesserten Halt bieten. Da das Zusammenhalten der überlappenden Abschnitte jedoch
in der Regel nicht sicherheitskritisch ist, sondern lediglich der Grundausrichtung
der Y-Form dient, damit sich diese geeignet an eine Kopfseite anlegen lässt, kann
eine einfache Naht aus Gründen der einfacheren Herstellung vorzuziehen sein.
[0025] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist zumindest eines der Teilbänder zumindest
abschnittsweise, insbesondere das erste Teilband zumindest entlang des ersten Schenkels
und/oder das zweite Teilband zumindest entlang des zweiten Schenkels, eine variierende
Dicke auf. Als Band weist ein jeweiliges Teilband insbesondere eine flache längliche
Form mit zwei einander entgegengesetzten sich längserstreckenden Flachseiten auf,
die quer zur Längserstreckung über eine jeweilige Längskante - die je nach Ausdehnung
auch als jeweilige Schmalseite aufgefasst werden kann - verbunden sind. Die Dicke
eines jeweiligen Teilbandes entspricht dann zumindest im Wesentlichen der Ausdehnung
des Teilbandes in zu den Flachseiten senkrechter Richtung. Die Breite des jeweiligen
Teilbandes, die vorzugsweise für das erste und/oder das zweite Teilband zumindest
im Wesentlichen konstant ist, ist dann in entsprechender Weise durch den jeweiligen
Abstand der Längskanten voneinander definiert.
[0026] Beispielsweise kann das jeweilige Teilband in einem mittleren Bereich seiner jeweiligen
Breite eine größere oder geringere Dicke aufweisen als zu den Rändern hin, also als
im Bereich einer oder beider Längskanten. Dabei weist das jeweilige Teilband nicht
zwangsläufig über seine gesamte Längserstreckung eine variierende Dicke auf, sondern
die variierende Dicke kann sich auch lediglich über einen Abschnitt der Längserstreckung
des jeweiligen Teilbandes erstrecken. Insbesondere kann beispielsweise die Dicke des
ersten und des zweiten Teilbandes entlang des dritten Schenkels zumindest im Wesentlichen
konstant sein, während sie entlang des, insbesondere gesamten, ersten bzw. des zweiten
Schenkels variiert. Eine Verdickung kann beispielsweise dazu beitragen, das Teilband
etwas steifer zu machen. Dadurch kann etwa eine geringere Steifigkeit des ersten und
des zweiten Schenkels, entlang deren sich jeweils lediglich ein Teilband erstreckt,
im Vergleich zum dritten Schenkel, entlang dessen sich sowohl das erste als auch das
zweite Teilband erstrecken, ausgeglichen werden.
[0027] Vorzugsweise variiert die Dicke des jeweiligen Teilbandes insofern, als eine Längskante
des jeweiligen Teilbandes gegenüber einer entgegengesetzten Längskante, insbesondere
gegenüber dem übrigen jeweiligen Teilband, verdickt ist. Beispielsweise kann eine
der beiden Längskanten des jeweiligen Teilbandes als ein Wulst ausgebildet sein. Eine
solche Verdickung kann, wenn das Teilband gewebt ist, insbesondere webtechnisch erzeugt
sein. Die Verdickung kann aber alternativ oder zusätzlich beispielsweise auch dadurch
hervorgerufen sein, dass im Bereich der Verdickung eine Kunststoffeinlage das Teilband
durchzieht.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist zumindest eines der Teilbänder in diejenige
Richtung zumindest abschnittsweise verdickt ausgebildet und weist insbesondere eine
in diejenige Richtung ausgerichtete zumindest abschnittsweise verdickte Längskante
auf, in welcher der erste Schenkel relativ zu dem zweiten Schenkel angeordnet ist.
Wenn der erste Schenkel relativ zu dem zweiten Schenkel wie vorstehend erläutert in
Fahrtrichtung angeordnet ist, ist das jeweilige Teilband folglich in Fahrtrichtung
verdickt. Insbesondere ist die in Fahrtrichtung weisende Längskante des jeweiligen
Teilbandes gegenüber der entgegengesetzten, also entgegen der Fahrtrichtung ausgerichteten,
Längskante verdickt.
[0029] Eine solche Ausbildung kann insbesondere aerodynamische Vorteile aufweisen. Denn
durch die in Fahrtrichtung ausgerichtete Verdickung kann eine Verstärkung des jeweiligen
Teilbandes erreicht werden, durch die insbesondere die Tendenz des Teilbandes reduziert
sein kann, im Fahrtwind, der das jeweilige Teilband entgegen der Fahrrichtung umströmt,
zu flattern. Ein Flattern des Teilbandes kann dabei nicht nur vom Helmträger als störend
wahrgenommen werden, sondern führt in der Regel auch zu einer Erhöhung des Luftwiderstands.
Insbesondere für Helme, die ihm Rahmen sportlicher Wettkämpfe mit hohen Geschwindigkeiten,
wie etwa Zeitfahren, eingesetzt werden, kann daher durch die in Fahrtrichtung verdickte
Ausbildung des Gurtbandes bzw. der einzelnen Teilbänder eine vorteilhafte Reduzierung
des Luftwiderstands erreicht werden.
[0030] Die eingangs genannte Aufgabe wird zudem gelöst durch einen Helm mit einem wie vorstehend
beschriebenen Helmgurt zur Befestigung des Helmes an einem jeweiligen Kopf, insbesondere
gemäß einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen. Vorzugsweise umfasst der
Helmgurt dabei zwei zumindest im Wesentlichen gleichartige Gurtbänder, die jeweils
derart mit dem ersten und dem zweiten Schenkel ihrer jeweiligen Y-Form an einer jeweiligen
Helmseite des Helms befestigt sind, dass jeweils der erste Schenkel in Bezug auf eine
Vorderseite des Helmes vor dem zweiten Schenkel angeordnet ist. Die insbesondere durch
die feste Verbindung oder stoffschlüssig integrale Ausbildung der beiden Teilbänder
entlang des dritten Schenkels eines jeweiligen Gurtbandes bewirkte verbesserte Sicherheit
des Helmgurts führt dabei zu einer entsprechend verbesserten Sicherheit des einen
solchen Helmgurt umfassenden Helmes. Auch die Vorteile der beschriebenen einzelnen
Ausführungsformen des Helmgurts lassen sich auf einen jeweiligen Helm mit einem entsprechenden
Helmgurt in entsprechender Weise übertragen.
[0031] Die eingangs genannte Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung
eines wie vorstehend beschriebenen Helmgurts, insbesondere gemäß einer der vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen. Vorzugsweise umfasst das Verfahren das Weben eines
Bandes, wobei das Weben als Schritte umfasst: Weben eines einstreifigen ersten Abschnitts;
Weben eines zweistreifigen zweiten Abschnitts; und Weben eines einstreifigen dritten
Abschnitts. Dabei schließen die genannten Abschnitte bevorzugt unmittelbar oder durch
Übergangsbereiche verbunden in der genannten Reihenfolge aneinander an. Vorzugsweise
erfolgt das Weben des ersten, des zweiten und des dritten Abschnitts hierzu unterbrechungsfrei
über die Abschnitte hinweg.
[0032] Das Zwischenergebnis eines solchen Webens ist also ein Band, das in einem mittleren,
nämlich dem genannten zweiten, Abschnitt zweistreifig ist, also zwei voneinander grundsätzlich
separat ausgebildete Teilbänder umfasst, die allerdings an ihren beiden Enden mit
dem jeweiligen anderen Teilband zusammenlaufen und insofern von dort an entlang des
ersten bzw. dritten Abschnitts miteinander verwebt sind, so dass das Band entlang
des ersten bzw. dritten Abschnitts einstreifig ausgebildet ist. Da die Abschnitte
aneinander anschließen, erstrecken sich die im zweistreifigen zweiten Abschnitt separaten
Teilbänder jeweils beide auch in die einstreifigen Abschnitte, wo sie zu einem einheitlichen
Gewebe verwebt sind.
[0033] Das Verfahren umfasst als weiteren Schritt vorzugsweise ferner das Zerteilen des
zweiten Abschnitts zur Erzeugung zweier, insbesondere zueinander zumindest im Wesentlichen
spiegelsymmetrischer, Gurtbänder mit einer Y-Form, deren erster und zweiter Schenkel
durch einen jeweiligen Teil des zerteilten zweistreifigen zweiten Abschnitts gebildet
werden und deren dritter Schenkel durch den einstreifigen ersten bzw. dritten Abschnitt
gebildet wird. Der herzustellende Helmgurt kann dann beide Gurtbänder umfassen, um
mit zwei Schenkeln des einen Gurtbandes an der einen Helmseite und mit zwei Schenkeln
des anderen Gurtbandes an der anderen Helmseite befestigt zu werden, so dass die Gurtbänder
insgesamt den Kopf des jeweiligen Helmträgers von Helmseite zu Helmseite umgreifen
können, wenn sie mit ihrem jeweiligen weiteren Schenkel im Kinnbereich miteinander
verbunden werden. Hierdurch kann ein sicherer Halt des Helmes an dem Kopf erreicht
werden.
[0034] An das Weben eines solchen Bandes kann sich unmittelbar das Weben eines nächsten
solchen Bandes anschließen und so weiter. Dabei können sich dann einstreifige Abschnitte
und zweistreifige Abschnitte kontinuierlich abwechseln. Auf diese Weise kann ein grundsätzlich
endloses Band, insbesondere unterbrechungsfrei, herstellt werden, das dann lediglich
jeweils zumindest im Wesentlichen in der Mitte der einstreifigen und der zweistreifigen
Abschnitte zerteilt werden muss, um Gurtbänder mit Y-Form zu erhalten, die insbesondere
alternierend spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet sind und paarweise für einen
jeweiligen Helmgurt verwendet werden können.
[0035] Ferner kann insbesondere vorgesehen sein, dass der erste, der zweite und der dritte
Abschnitt unterbrechungsfrei gewebt werden, so dass sich dieselben Kettfäden des Bandes
durch den ersten, den zweiten und den dritten Abschnitt erstrecken. Somit ist das
gewebte Band trotz des jeweiligen zweistreifigen Abschnitts ein stoffschlüssig einteiliges
Element, das daher eine vergleichsweise hohe Reißfestigkeit und Trennfestigkeit der
beiden Teilbänder aufweist, insbesondere im Vergleich zu zwei miteinander lediglich
vernähten oder mittels eines Verbindungselements verbundenen Teilbändern.
[0036] Auf den Schritt des Zerteilens des Bandes in Gurtbänder kann dann noch das Umfalten
eines der beiden Streifen des jeweiligen zerteilten zweistreifigen zweiten Abschnitts
folgen, um einen gewinkelten Verlauf diese Streifens zu erzeugen, so dass der erste
und der zweite Schenkel der resultierenden Y-Form des jeweiligen Gurtbandes vom Gabelungspunkt
aus auseinanderlaufen. Ferner kann das Umfalten anschließend noch fixiert werden,
indem die aufgrund des Umfaltens einander überlappenden Abschnitte des Gurtbandes,
insbesondere mittels zumindest einer Naht und/oder durch Verkleben oder Verschweißen,
aneinander befestigt werden.
[0037] Insgesamt können somit auf vergleichsweise einfache Weise und insbesondere bei kontinuierlich
hohen Prozessgeschwindigkeiten die Gurtbänder für die zu erzeugenden Helmgurte hergestellt
werden.
[0038] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die Figuren
näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt einen Ausschnitt eines schematisch dargestellten Gurtbandes einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Helmgurtes sowie jeweilige Querschnitte durch die Schenkel der
Y-Form des Gurtbandes.
- Fig. 2
- zeigt ein zur erfindungsgemäßen Herstellung eines Helmgurtes gewebtes Band in schematischer
Darstellung.
[0039] Von einem insgesamt zwei zueinander spiegelsymmetrische Gurtbänder 11 umfassenden
Helmgurt ist in Fig. 1 lediglich das eine Gurtband 11 gezeigt. Dabei ist das Gurtband
11 nicht vollständig dargestellt, sondern es ist lediglich ein mittlerer Ausschnitt
des Gurtbandes 11 gezeigt, in dem der erste Schenkel 13, der zweite Schenkel 15 und
der dritte Schenkel 17 der Y-Form des Gurtbandes 11 zusammenlaufen. Die Schenkel 13,
15, 17 erscheinen daher verkürzt und die von dem Bereich des Übergangs 19 zwischen
den Schenkeln 13, 15, 17 weg weisenden Enden der Schenkel 13, 15, 17 sind nicht dargestellt.
[0040] Das Gurtband 11 ist dazu ausgebildet, mit dem jeweiligen Ende des ersten und des
zweiten Schenkels 13, 15 an einer jeweiligen Helmseite an dem Helm, für den der Helmgurt
vorgesehen ist, befestigt zu werden. Von dort erstrecken sich der erste und der zweite
Schenkel 13, 15 zu dem genannten Übergangsbereich 19, der einen Gabelungspunkt der
Y-Form bildet und an dem der erste und der zweite Schenkel 13, 15 zusammenlaufen.
Von dem Übergangsbereich 19 aus erstreckt sich dann der dritte Schenkel 17 derart
weiter von dem Helm weg, dass sein Ende in einem Kinnbereich, insbesondere unterhalb
des Kinns, des Helmträgers mit dem entsprechenden Ende des dritten Schenkels des anderen
Gurtbandes verbunden werden kann, um den Helm sicher an dem Kopf zu halten. Dabei
sind der erste Schenkel 13 und der dritte Schenkel 17, zumindest wenn das Gurtband
wie dargestellt flach und unverzerrt ausgebreitet ist, derart parallel zueinander
ausgerichtet, dass der dritte Schenkel 17 eine bündige Verlängerung des ersten Schenkels
13 darstellt. Der zweite Schenkel 15 ist dagegen gegenüber dem dritten Schenkel 17
gewinkelt ausgerichtet, wobei der Winkel bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel etwa
45° beträgt.
[0041] Das Gurtband 11 umfasst ein erstes Teilband 21 und ein zweites Teilband 23. Das erste
Teilband 21, das ein erstes Teilgewebe 25 umfasst, erstreckt sich mit geradem Verlauf
unterbrechungsfrei entlang des gesamten ersten Schenkels 13 über den Übergangsbereich
19 hinweg und weiter entlang des gesamten dritten Schenkels 17. Das zweite Teilband
23, das ein zweites Teilgewebe 27 umfasst, erstreckt sich unterbrechungsfrei entlang
des gesamten zweiten Schenkels 15 über den Übergangsbereich 19 und weiter entlang
des gesamten dritten Schenkels 17, wobei der Verlauf des zweiten Teilbandes 23 im
Übergangsbereich 19 gewinkelt ist. Entlang des dritten Schenkels 17 sind das erste
und das zweite Teilband 21, 23 dabei zu einem einheitlichen Gewebe 29 verwebt, so
dass sie stoffschlüssig integral ausgebildet sind. Dabei durchziehen Kettfäden des
ersten Teilbandes 21 den ersten und den dritten Schenkel 13, 17, während Kettfäden
des zweiten Teilbandes 23 den zweiten und den dritten Schenkel 15, 17 der Y-Form des
Gurtbandes 11 durchziehen.
[0042] Der jeweilige Abschnitt des ersten und des zweiten Teilbandes 21, 23, in dem das
erste und das zweite Teilband 21, 23 miteinander verwebt sind, und der jeweilige Abschnitt
des ersten und des zweiten Teilbandes 21, 23, in dem das erste und das zweite Teilband
21, 23 separat voneinander sind, schließen entlang einer Faltkante 31 aneinander an.
An dieser Faltkante 31 ist der von dem ersten Teilband 21 separate Abschnitt des zweiten
Teilbandes 23 gegenüber dem übrigen zweiten Teilband 23 umgefaltet. Durch dieses Umfalten
ergibt sich der gewinkelte Verlauf des zweiten Teilbandes 23, wobei der Winkel dem
vorstehend bezüglich der gezeigten Ausführungsform genannten Winkel von etwa 45° zwischen
dem zweiten und dem dritten Schenkel 15, 17 entspricht, entlang derer sich das zweite
Teilband 23 erstreckt. Zur Erzeugung dieses Winkels ist die Faltkante 31 bei der gezeigten
Ausführungsform dementsprechend in einem Winkel von etwa 22,5° relativ zur Längserstreckung
des ersten bzw. des dritten Schenkels 13, 17 ausgerichtet.
[0043] Um das Teilband 23 umgefaltet zu halten, ist eine Naht 33 vorgesehen, die parallel
zur Ausrichtung des ersten bzw. des dritten Schenkels 13, 17 verläuft. Durch die Anordnung
der Naht 33 relativ nah der Längskante 35' des ersten Teilbandes 21, von der aus sich
der zweite Schenkel 15 weg erstreckt, reicht die einzelne Naht 33 aus, die einander
aufgrund des Umfaltens überlappenden Abschnitte des zweiten Teilbandes 23 hinreichend
flächig aneinander anliegend zu halten, so dass die gewinkelte Ausrichtung des zweiten
Schenkels 15 relativ zu dem ersten bzw. dritten Schenkel 13, 17 zuverlässig aufrechterhalten
wird.
[0044] In jeweiliger Verlängerung der verkürzt dargestellten Schenkel 13, 15, 17 des Gurtbandes
11 sind schematische Querschnitte durch den jeweiligen Schenkel 13, 15, 17 dargestellt.
An den Querschnitten ist zu erkennen, dass alle drei Schenkel 13, 15, 17 eine zumindest
im Wesentlichen flache Form mit zwei einander entgegengesetzten Flachseiten 37, 37'
aufweisen, die beidseitig über eine jeweilige Längskante 35, 35' verbunden sind.
[0045] Während der dritte Schenkel 17 eine zumindest im Wesentlichen konstante Dicke, d.h.
einen zumindest im Wesentlichen konstanten Abstand zwischen den Flachseiten 37, 37',
aufweist, variiert bei dem ersten und dem zweiten Schenkel 13, 15 die Dicke insofern,
als die eine Längskante 35 gegenüber dem übrigen Teilband 21, 23 und insbesondere
gegenüber der entgegengesetzten Längskante 35' verdickt ist. Dadurch wird entlang
der Längskante 35 - die nicht auf den absoluten Rand des jeweiligen Teilbandes 21,
23 beschränkt ist, sondern sich wie dargestellt über einen Teil der Breite des Teilbandes
21, 23, insbesondere über zumindest ein Sechstel und/oder höchstens die Hälfte der
Breite, vorzugsweise über höchstens ein Drittel der Breite, erstreckt - ein Wulst
39 ausgebildet.
[0046] Der Wulst 39 ist dabei an derjenigen Längskante 35 ausgebildet, die in die Richtung
weist, in der der erste Schenkel 13 relativ zu dem zweiten Schenkel 15 angeordnet
ist und die der Fahrtrichtung F bei aufgesetztem Helm und nach vorne, d.h. in Blickrichtung,
fahrendem Helmträger entspricht. Das hat zur Folge, dass beim Fahren Fahrtwind auf
die verdickte und folglich verstärkte Längskante 35 trifft, so dass das Gurtband 11
kaum Luftwiderstand erzeugt, insbesondere da es nicht zu flattern anfängt.
[0047] Dadurch, dass beim dritten Schenkel 17 das erste und das zweite Teilband 21, 23 miteinander
verwebt sind, ist der dritte Schenkel 17, wie auch ein Vergleich der Querschnitte
zeigt, insgesamt dicker und somit steifer als die separaten Teilbänder 21, 23 entlang
des ersten bzw. zweiten Schenkels 13, 15 - zumindest dort, wo nicht der Wulst 39 ausgebildet
ist. Daher ist am dritten Schenkel 17 keine entsprechend variierende Dicke vorgesehen.
Grundsätzlich kann aber auch die Dicke des dritten Schenkels 17 in entsprechender
oder zumindest ähnlicher Weise variierend ausgebildet sein.
[0048] In Fig. 2 ist ein Band 41 gezeigt, das gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren gewebt
ist. Das Band 41 weist einen ersten Abschnitt 43 (in Fig. 2 links), einen zweiten
Abschnitt 45 (Mitte) und einen dritten Abschnitt 47 (rechts) auf, die unterbrechungsfrei
unmittelbar aneinander anschließen. Dabei unterscheidet sich der zwischen dem ersten
und dem dritten Abschnitt 43, 47 angeordnete zweite Abschnitt 45 vor allem dadurch
von den beiden anderen, dass er nicht einstreifig (durchgehend schwarz dargestellt),
sondern zweistreifig (gestreift dargestellt) ausgebildet ist. Dabei kann das gesamte
Band 41 über die genannten Abschnitte 43, 45, 47 hinweg kontinuierlich gewebt sein.
[0049] Die Aufteilung des Bandes 41 in zwei Streifen beim Übergang zwischen dem ersten Abschnitt
43 und dem zweiten Abschnitt 45 kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass
mit Beginn des zweiten Abschnitts 45 die Hälfte der Kettfäden des Gewebes (z.B. jeder
zweite oder bündelweise abwechselnd) gegenüber der anderen Hälfte angehoben wird,
so dass die beiden Hälften in unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind und mit jeweils
verschiedenen Schussfäden (oder jeweils unterschiedlichen Teilen des gegebenenfalls
im ersten Abschnitt 43 mehrfädigen Schussfadens) gewebt werden können. Um die beiden
Streifen des zweiten Abschnitts 45 mit Beginn des dritten Abschnitts 47 wieder zu
einem Streifen zusammenzuführen, können die Kettfäden dann wieder in einer Ebene angeordnet
und durch einen oder mehrere Schussfäden gemeinsam gewebt werden.
[0050] Aus einem so erzeugten Band 41 können dann Gurtbänder 11 für den herzustellenden
Helmgurt erzeugt werden, indem das Band 41 in der Mitte des zweistreifigen zweiten
Abschnitts 45 entlang der strichpunktiert gezeigten Linie zerteilt wird. Die beiden
Teile des Bandes 41 bilden dann jeweils ein erfindungsgemäßes Gurtband 11 mit einer
Y-Form, deren erster und zweiter Schenkel 13, 15 durch die beiden Streifen des zerteilten
zweistreifigen zweiten Abschnitts 45 gebildet werden und deren dritter Schenkel 17
durch den einstreifigen ersten bzw. dritten Abschnitt 43, 37 gebildet wird. Die beiden
so erzeugten Gurtbänder 11 können somit bezüglich ihrer Form, gegebenenfalls auch
bezüglich ihrer Webstruktur, nahezu identisch, jedenfalls aber spiegelsymmetrisch
zueinander ausgebildet sein.
[0051] Nach dem Weben des dritten Abschnitts 47 braucht das Weben nicht beendet oder unterbrochen
zu werden. Vielmehr können sich einstreifige und zweistreifige Abschnitte 43, 45,
47 grundsätzlich über eine beliebige Länge kontinuierlich abwechseln. Aus einem derart
gewebten Band 41 können dann mehrere Gurtbänder 11 durch Zerteilen der sich abwechselnden
einstreifigen und zweistreifigen Abschnitte, insbesondere jeweils in der Mitte ihrer
jeweiligen Längserstreckung, erzeugt werden.
[0052] Auf diese Weise ist nicht nur die Stabilität, insbesondere die Reißfestigkeit und
Trennfestigkeit, eines derart erzeugten Gurtbandes 11 gegenüber einem aus mehreren
Teilen zusammengesetzten Gurtband verbessert, sondern es ist auch die Herstellung
vereinfacht, zumal auf Verbindungsschritte oder -elemente, die zur Verbindung jeweiliger
Teile eines mehrteiligen Gurtbandes erforderlich wären, verzichtet werden kann.
Bezugszeichen
[0053]
- 11
- Gurtband
- 13
- erster Schenkel
- 15
- zweiter Schenkel
- 17
- dritter Schenkel
- 19
- Übergangsbereich
- 21
- erstes Teilband
- 23
- zweites Teilband
- 25
- erstes Teilgewebe
- 27
- zweites Teilgewebe
- 29
- einheitliches Gewebe
- 31
- Faltkante
- 33
- Naht
- 35,35'
- Längskante
- 37,37'
- Flachseite
- 39
- Wulst
- 41
- Band
- 43
- erster Abschnitt
- 45
- zweiter Abschnitt
- 47
- dritter Abschnitt
- F
- Fahrtrichtung
1. Helmgurt zur Befestigung eines Helmes an einem Kopf, umfassend zumindest ein Gurtband
(11) mit einer Y-Form, die einen ersten Schenkel (13), einen zweiten Schenkel (15)
und einen dritten Schenkel (17) aufweist, um mit zwei der Schenkel an einer jeweiligen
Helmseite an dem Helm befestigt sein und sich mit dem übrigen Schenkel bis zu einem
Kinnbereich des Kopfes erstrecken zu können, wobei das Gurtband (11) ein erstes Teilband
(21) und ein zweites Teilband (23) umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das erste Teilband (21) unterbrechungsfrei entlang des ersten und des dritten
Schenkels (13, 17) erstreckt und sich das zweite Teilband (23) unterbrechungsfrei
entlang des zweiten und des dritten Schenkels (15, 17) erstreckt, wobei das erste
und das zweite Teilband (21, 23) entlang des dritten Schenkels (17) fest miteinander
verbunden oder stoffschlüssig integral ausgebildet sind.
2. Helmgurt nach Anspruch 1,
wobei der erste und der zweite Schenkel (13, 15) zur Befestigung an dem Helm vorgesehen
sind, wobei insbesondere der erste Schenkel (13) relativ zu dem zweiten Schenkel (15)
zur Anordnung in Fahrtrichtung (F) vorgesehen ist.
3. Helmgurt nach Anspruch 1 oder 2,
wobei das erste Teilband (21) ein erstes Teilgewebe (25) umfasst, das sich unterbrechungsfrei
entlang des ersten Schenkels (13) und des dritten Schenkels (17) erstreckt, und das
zweite Teilband (23) ein zweites Teilgewebe (27) umfasst, das sich unterbrechungsfrei
entlang des zweiten Schenkels (15) und des dritten Schenkels (17) erstreckt, wobei
das erste und das zweite Teilgewebe (25, 27) entlang des dritten Schenkels (17) miteinander
verwebt sind.
4. Helmgurt nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das erste Teilband (21) über seine gesamte Erstreckung entlang des ersten und
des dritten Schenkels (13, 17) hinweg einen zumindest im Wesentlichen geraden Verlauf
aufweist.
5. Helmgurt nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das zweite Teilband (23) einen im Bereich eines Übergangs (19) zwischen dem
zweiten und dem dritten Schenkel (15, 17) gewinkelten Verlauf, insbesondere mit einem
Winkel in einem Winkelbereich von etwa 30° bis etwa 50°, aufweist.
6. Helmgurt nach Anspruch 5,
wobei das zweite Teilband (23) im Bereich des Übergangs (19) zwischen dem zweiten
und dem dritten Schenkel (15, 17) zur Erzeugung des gewinkelten Verlaufs entlang einer
Faltkante (31) umgefaltet ist.
7. Helmgurt nach Anspruch 6,
wobei einander aufgrund des Umfaltens überlappende Abschnitte des zweiten Teilbandes
(23), insbesondere mittels zumindest einer Naht (33) und/oder durch Verkleben oder
Verschweißen, aneinander befestigt sind.
8. Helmgurt nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei zumindest eines der Teilbänder (21, 23) zumindest abschnittsweise, insbesondere
das erste Teilband (21) zumindest entlang des ersten Schenkels (13) und/oder das zweite
Teilband (23) zumindest entlang des zweiten Schenkels (15), eine variierende Dicke
aufweist.
9. Helmgurt nach Anspruch 8,
wobei die Dicke insofern variiert, als eine Längskante (35) des jeweiligen Teilbandes
(21, 23) gegenüber einer entgegengesetzten Längskante (35'), insbesondere gegenüber
dem übrigen jeweiligen Teilband (21, 23), verdickt ist.
10. Helmgurt nach Anspruch 8 oder 9,
wobei zumindest eines der Teilbänder (21, 23) in diejenige Richtung zumindest abschnittsweise
verdickt ausgebildet ist, insbesondere eine in diejenige Richtung ausgerichtete zumindest
abschnittsweise verdickte Längskante (35) aufweist, in welcher der erste Schenkel
(13) relativ zu dem zweiten Schenkel (15) angeordnet ist.
11. Helm mit einem Helmgurt nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche zur Befestigung
des Helmes an einem Kopf.
12. Helm nach Anspruch 11,
wobei der Helmgurt zwei zumindest im Wesentlichen gleichartige Gurtbänder (11) umfasst,
die jeweils derart mit dem ersten und dem zweiten Schenkel (13, 15) ihrer jeweiligen
Y-Form an einer jeweiligen Helmseite des Helms befestigt sind, dass jeweils der erste
Schenkel (13) in Bezug auf eine Vorderseite des Helmes vor dem zweiten Schenkel (15)
angeordnet ist.
13. Verfahren zur Herstellung eines Helmgurts nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis
10,
gekennzeichnet durch Weben eines Bandes (41), welches die folgenden Schritte umfasst:
- Weben eines einstreifigen ersten Abschnitts (43),
- Weben eines zweistreifigen zweiten Abschnitts (45),
- Weben eines einstreifigen dritten Abschnitts (47),
wobei die Abschnitte (43, 45, 47) unmittelbar oder durch Übergangsbereiche verbunden
in dieser Reihenfolge aneinander anschließen; ferner
gekennzeichnet durch Zerteilen des zweiten Abschnitts (45) zur Erzeugung zweier, insbesondere zueinander
zumindest im Wesentlichen spiegelsymmetrischer, Gurtbänder (11) mit einer Y-Form,
deren erster und zweiter Schenkel (13, 15) durch einen jeweiligen Teil des zerteilten
zweistreifigen zweiten Abschnitts (45) gebildet werden und deren dritter Schenkel
(17) durch den einstreifigen ersten bzw. dritten Abschnitt (13, 17) gebildet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
wobei der erste, der zweite und der dritte Abschnitt (43, 45, 47) unterbrechungsfrei
gewebt werden, insbesondere so dass sich dieselben Kettfäden des Bandes (41) durch
den ersten, den zweiten und den dritten Abschnitt (43, 45, 47) erstrecken.