[0001] Die Erfindung betrifft eine Zuführung für Toilettenpapier sowie ein Möbelelement
hiermit.
[0002] Bekannte Halter für Toilettenpapier sehen zumeist vor, dass eine Toilettenpapierrolle
frei zugänglich gehalten ist, so dass Toilettenpapier direkt von der Toilettenpapierrolle
abgerollt und entnommen werden kann.
[0003] Die
DE 1 817 884 beschreibt einen Toilettenpapierspender, der als Kasten mit einem selbstständig schließenden
Deckel ausgeführt ist und einen Schlitz aufweist, durch welchen das freie Ende der
Toilettenpapierrolle austreten kann. Der Toilettenpapierspender kann vollständig in
die Wand eingelassen werden. Die Toilettenpapierrolle wird in den Kasten eingelegt
und das freie Ende der Rolle durch den Schlitz herausgeführt.
[0004] Es kann als Aufgabe angesehen werden, eine Zuführung für Toilettenpapier sowie ein
Möbelelement hiermit vorzuschlagen, mit denen eine gute Handhabung auch bei verdeckter
Anordnung einer Toilettenpapierrolle ermöglicht wird.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Zuführung gemäß Anspruch 1 und durch ein Möbelelement
gemäß Anspruch 11. Abhängige Ansprüche beziehen sich auf vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
[0006] Die erfindungsgemäße Zuführung weist zunächst eine Aufnahme für eine Toilettenpapierrolle
auf. Hierbei kann es sich um eine reine Auflage handeln, bei der die Toilettenpapierrolle
auf eine Aufnahme aufgestellt bzw. aufgelegt wird. Ebenso kann die Aufnahme einen
Eingriff in die innere Hülse der Rolle umfassen, so dass die Rolle bspw. auf einen
Dorn oder sonstigen Halter aufgesteckt wird. Die Rolle kann in der Aufnahme in horizontaler
Ausrichtung ihrer Achse angeordnet sein, bevorzugt ist allerdings eine aufrechte,
d. h. vertikale Anordnung.
[0007] Erfindungsgemäß ist eine Führung für von der Toilettenpapierrolle abgerolltes Toilettenpapier
vorgesehen. Die Führung weist zwei fluchtend zueinander angeordnete Dorne auf, deren
freie Enden in einem Abstand voneinander gegenüberliegend angeordnet sind.
[0008] Die Dorne können zur Führung des abgerollten Toilettenpapiers dienen. Dabei ist der
Papierstreifen durch den freien Bereich zwischen den Enden der Dornen sehr leicht
einzusetzen und muss nicht umständlich durch einen engen Schlitz gefädelt werden.
[0009] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Führungsfläche vorgesehen, die parallel zur Längsrichtung
der Dorne verläuft, allerdings in Querrichtung in einem gewissen Abstand zu diesen
angeordnet ist. Somit können Schlitze zwischen den Dornen und der Führungsfläche gebildet
werden, so dass eine beidseitige Führung des abgerollten Papierstreifens möglich ist.
Der Schlitz ist dabei allerdings nicht rundum geschlossen, sondern weist eine Öffnung
zwischen den freien Enden der Dorne auf, so dass das Einlegen des Papierstreifens
in die Führung einfach möglich ist. Der Abstand zwischen den Dornen und der Führungsfläche
kann bspw. 5 mm oder weniger, bevorzugt 2 mm oder weniger, besonders bevorzugt 1 mm
oder weniger betragen.
[0010] Die Dorne können an Wangen angeordnet sein, die sich von der Führungsfläche aus in
Querrichtung erstrecken, d.h. mindestens im Wesentlichen rechtwinklig zur Längsrichtung
der Dorne. Dabei können die Wangen den Bereich zwischen den Dornen und der Führungsfläche
gebildeten Schlitze seitlich begrenzen und so ebenfalls zur Führung beitragen.
[0011] Der Abstand zwischen den Dornen beträgt bevorzugt weniger als die Breite des abgerollten
Papierstreifens, um eine gute beidseitige Führung zu ermöglichen. Bei der üblichen
Breite des Toilettenpapiers von 100 mm beträgt der Abstand bevorzugt etwa 20 bis 60
mm, besonders bevorzugt 25 bis 45 mm. Verglichen mit der Länge der Dornen ist es bevorzugt,
dass der Abstand 20 % bis 100 % der Summe der Längen beider Dornen beträgt, besonders
bevorzugt 30 % bis 70 %.
[0012] Die Dorne können unterschiedliche Längen aufweisen. Bevorzugt ist allerdings eine
symmetrische Anordnung, bei der die Dorne mindestens im Wesentlichen gleich lang sind,
d.h. bspw. sich ihre Längen um nicht mehr als +/- 10% unterscheiden.
[0013] In bevorzugten Ausführungsformen können die Dorne aus Metall bestehen, ebenso sind
aber andere Materialien wie Kunststoff möglich. Die Oberfläche kann besonders glatt
sein, so dass eine leichtgängige Führung erreicht wird. Die Führungsfläche sowie die
Wangen können bspw. aus Kunststoff gebildet sein, auch hier sind aber andere Materialien
verwendbar.
[0014] In bevorzugten Ausführungsformen können die freien Enden der Dorne abgerundet sein,
um so ein leichtes Einlegen des Papiers zu ermöglichen.
[0015] Während die erfindungsgemäße Zuführung auch verwendet werden kann bei freier Anordnung
der Toilettenpapierrolle, erweist sie sich als besonders sinnvoll im Zusammenhang
mit einer in einem Aufnahmeraum mindestens teilweise von einer Wandung oder einem
Gehäuse umschlossenen Aufnahme. Gemäß einer Weiterbildung kann ein Aufnahmeraum zur
Aufnahme der Toilettenpapierrolle mit mindestens einer Wand zur Begrenzung des Aufnahmeraums
vorgesehen sein. Die Führung kann dann an der Wand angeordnet werden. Insbesondere
ist es bevorzugt, wenn der Aufnahmeraum Seitenwände aufweist, zwischen deren frontseitigen
Kanten eine Öffnung gebildet ist und die Führung an der frontseitigen Kante einer
Seitenwand angeordnet ist. Sofern eine Tür zur mindestens teilweisen Abdeckung einer
Öffnung des Aufnahmeraums vorgesehen ist, bspw. als Klappe, Schiebetür etc., so ist
es bevorzugt, die Führung an einer Öffnungsseite der Tür vorzusehen, d.h. gegenüberliegend
einer Anschlagseite der Tür. So kann der Papierstreifen auch bei geschlossener Tür
durch deren Öffnungsseite, d.h. insbesondere zwischen der Tür und einer Begrenzung
der Öffnung, durchgeführt werden.
[0016] Das erfindungsgemäße Möbelelement sieht einen Aufnahmeraum für eine Toilettenpapierrolle
vor, der innerhalb eines kastenförmigen Korpus gebildet ist. Der Korpus weist frontseitig
mindestens einen Flansch zur Auflage auf einer Wand auf, wenn das Möbelelement versenkt
in einer Ausnehmung der Wand angeordnet ist. Bei einem solchen Möbelelement erweist
sich die Verwendung der erfindungsgemäßen Zuführung als besonders günstig, weil eine
verdeckte Anordnung der Toilettenpapierrolle bei gleichzeitig besonders einfacher
Bedienung erreicht werden kann.
[0017] Nachfolgend wird eine Ausführungsform anhand von Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1, 2, 3
- perspektivische Ansichten eines Möbelelements mit geschlossener Tür (Fig. 1), ohne
Tür mit in einer Zuführung eingesetzter Toilettenpapierrolle (Fig. 2) und ohne Tür
und ohne Toilettenpapierrolle (Fig. 3);
- Fig. 4
- eine vergrößerte Darstellung einer Führung aus Fig. 3;
- Fig. 5
- eine Ansicht der Führung aus Fig. 4 im Längsschnitt.
[0018] Figur 1 zeigt in perspektivischer Darstellung ein Möbelelement 10, das zur versenkten
Anordnung in einer Ausnehmung einer Wand (nicht dargestellt) vorgesehen ist. Das Möbelelement
10 umfasst einen Korpus 12 mit Seitenwänden, Boden (siehe Figur 2, Figur 3) und Rückwand.
An der Forderseite des Korpus 12 ist ein umlaufender Flansch 26 vorgesehen, der bei
in der Wandausnehmung versenktem Einbau des Möbelelements 10 auf der Wandfläche aufliegt.
[0019] Frontseitig ist eine durchgehende Tür 14 vorgesehen, die mehrere durch Böden getrennte
Fächer (Figur 2, Figur 3) überdeckt.
[0020] Davon ist das oberste Fach als Aufnahmeraum 16 zur Aufnahme einer Toilettenpapierrolle
18 vorgesehen. Die Rolle 18 kann auf einen am Boden des Fachs vorgesehenen Halter
22 aufgesteckt oder alternativ auch frei auf den Boden des Fachs gestellt werden.
[0021] Ein von der Rolle 18 abgerollter Streifen Papier 24 wird wie dargestellt in aufrechter
Ausrichtung durch eine an einer Seitenwand des Fachs vorgesehene Führung 20 geführt.
[0022] Die in Figur 1 dargestellte Tür 14 des Möbelelements 10 ist durch Scharniere (nicht
dargestellt) auf der linken Seite angeschlagen, so dass sie auf der rechten Seite
ihren Öffnungsbereich hat. Der durch die Führung 20 geführte Papierstreifen 24 wird
auf der Öffnungsseite der Tür 14 nach außen geführt. Die Führung 20 ist in Figur 4,
Figur 5 näher dargestellt. Sie umfasst zwei gegenüberliegend angeordnete zylindrische
Dorne 30, zwischen deren abgerundeten Enden 32 ein freier Zwischenraum 34 gebildet
ist. Die Dorne 30 sind in ihrer Längsrichtung fluchtend in vertikaler Ausrichtung
angeordnet.
[0023] Im gezeigten Beispiel weisen die Dorne 30 jeweils eine Länge von ca. 35mm auf. Zwischen
den Enden 32 beträgt der Abstand 33 mm.
[0024] Die Führung 20 umfasst im dargestellten Ausführungsbeispiel weiter ein Kunststoffteil,
bestehend aus einem parallel zu den Dornen 30 angeordneten Steg 36 und beidseits daran
angeordneten Wangen 38. An dem Steg 36 ist den Dornen 30 gegenüberliegend parallel
im Abstand angeordnet eine Führungsfläche 40 gebildet.
[0025] Die Wangen 38 erstrecken sich vom Steg 36 in Querrichtung, d.h. quer zur Längsrichtung
der Dorne 30. Die Dorne 30 sind an den Wangen 38 mit Schrauben 42 befestigt.
[0026] Die Führung 20 dient wie insbesondere aus der Darstellung in Figur 5 ersichtlich
ist zur Führung des abgerollten Papierstreifens 24. Zwischen den Dornen 30 und der
Führungsfläche 40 sind jeweils Schlitze gebildet, durch die der Papierstreifen 24
geführt wird. Der seitliche Abstand zwischen den Dornen 30 und der Führungsfläche
40 beträgt im gezeigten Beispiel nur etwa 1 mm. So wird der Papierstreifen 24 gut
geführt. Seitlich begrenzen die Wangen 38 die Führung des Papierstreifens 24.
[0027] Dabei ist aber der Aufnahmebereich für den Papierstreifen 24 nicht rundum abgeschlossen,
sondern durch den freien Bereich 34 zwischen den Enden 32 der Dorne 30 geöffnet. Somit
kann der Papierstreifen 24 trotz des nur geringen Abstandes zwischen den Dornen 30
und der Führungsfläche 40 besonders einfach in die Führung 20 eingesetzt werden.
1. Zuführung für Toilettenpapier, mit
- einer Aufnahme (16) für eine Toilettenpapierrolle (18) und
- einer Führung (20) für von der Toilettenpapierrolle (18) abgerolltes Toilettenpapier
(24),
- wobei die Führung (20) zwei fluchtend angeordnete Dorne (30) aufweist, deren freie
Enden (32) in einem Abstand voneinander gegenüberliegend angeordnet sind.
2. Zuführung nach Anspruch 1, bei der
- eine Führungsfläche (40) vorgesehen ist, die parallel zur Längsrichtung der Dorne
(30) verläuft,
- wobei die Führungsfläche (40) in Querrichtung in einem Abstand von den Dornen (30)
angeordnet ist.
3. Zuführung nach Anspruch 2, bei der
- Wangen (38) vorgesehen sind, die sich von der Führungsfläche (40) in Querrichtung
erstrecken,
- wobei die Dorne (30) an den Wangen (38) angeordnet sind.
4. Zuführung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der
- der Abstand zwischen den Dornen (30) geringer ist als die Breite des abgerollten
Toilettenpapiers (24).
5. Zuführung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der
- der Abstand zwischen den Dornen (20) 20-60 mm beträgt.
6. Zuführung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der
- der Abstand zwischen den Dornen (30) 20-100% der Summe der Längen der Dorne (30)
beträgt.
7. Zuführung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der
- die Dorne (30) mindestens im Wesentlichen gleich lang sind.
8. Zuführung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der
- die freien Enden (32) der Dorne (30) abgerundet sind.
9. Zuführung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der
- die Dorne (30) aus Metall bestehen.
10. Zuführung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der
- ein Aufnahmeraum (16) zur Aufnahme der Toilettenpapierrolle (18) mit mindestens
einer Wand zur Begrenzung des Aufnahmeraums (16) vorgesehen ist,
- und die Führung (20) an der Wand angeordnet ist.
11. Zuführung nach Anspruch 10, bei der
- der Aufnahmeraum (16) Seitenwände aufweist, zwischen deren frontseitigen Kanten
eine Öffnung gebildet ist
- wobei die Führung (20) an der frontseitigen Kante einer Seitenwand angeordnet ist.
12. Zuführung nach Anspruch 10 oder 11, bei der
- der Aufnahmeraum (16) eine frontseitige Öffnung aufweist, die durch eine Tür (14)
abgedeckt ist,
- wobei die Führung (20) an einer Öffnungsseite der Tür (16) vorgesehen ist.
13. Möbelelement (10), mit
- Zuführung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
- wobei die Aufnahme als Aufnahmeraum (16) innerhalb eines kastenförmigen Korpus (12)
gebildet ist, wobei an dem Korpus (12) mindestens ein Flansch (26) zur Auflage an
einer Wand bei Montage in einer Ausnehmung der Wand vorgesehen ist.