[0001] Die Erfindung betrifft eine Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung zum Pressen eines
Rohlings, insbesondere eine Faserkuchens, mit einer Kontrollvorrichtung, die an einem
Einlaufbereich mit der Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung angeordnet ist und ausgebildet
ist zum Ausgeben eines Signals im Fall einer Störung und/oder zum überwachen des Rohlings
im Einlaufbereich. Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Überwachen einer Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung zum Pressen eines Rohlings,
insbesondere eines Faserkuchens, zu einer Holzwerkstoffplatte.
[0002] Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtungen werden verwendet, um Faserkuchen zu verdichten
oder zu Holzwerkstoffplatten zu verpressen. Die Erfindung betrifft insbesondere kontinuierlich
arbeitende Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtungen, bei denen der Faserkuchen kontinuierlich
gestreut und gepresst und/oder verpresst wird. Es ist wünschenswert, eine derartige
Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung mit einer möglichst hohen Geschwindigkeit zu
betrieben. Allerdings führen hohe Vorschubgeschwindigkeiten, mit denen der Rohling
durch die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung bewegt wird, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit
zu Materialfehlern. So muss der Rohling beim Pressen verdichtet werden. Das aber setzt
voraus, dass Luft aus dem Rohling herausgepresst wird. Geschieht das zu schnell, kann
die austretende Luft Fasern des Faserkuchens mit sich reißen, was zu kraterartigen
Ausbrüchen führt. Derartige Ausbrüche, die auch Ausbläser genannt werden, führen in
aller Regel dazu, dass die hergestellte Holzwerkstoffplatte in dem Bereich des Ausbruchs
nicht verwendet werden kann, sodass Ausschuss entsteht.
[0003] Eine weitere Fehlerquelle ist eine Schwankung des Faserkuchens über ein vorgegebenes
Toleranzmaß hinaus.
[0004] Aus der
DE 196 22 712 B4 ist bekannt, dünne Metalldrähte über den Faserkuchen schleifen zu lassen, die einen
elektrischen Kontakt mit einem Pressblech der einer Pressvorrichtung herstellen, wenn
die Dicke des Faserkuchens eine vorgegebene Höchst-Dicke überschreitet. Nachteilig
an diesem System ist, dass lediglich eine binäre Überwachung möglich ist, nämlich
ob die Höchst-Dicke überschritten ist. Nachteilig ist zudem, dass Ausbrüche, wie sie
oben beschrieben sind, nur dann detektiert werden, wenn sie unmittelbar unter einem
Draht auftreten.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Nachteile im Stand der Technik zu vermindern.
[0006] Die Erfindung löst das Problem durch eine gattungsgemäße Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung,
bei der die Kontrollvorrichtung eine Kamera und eine Kontrollvorrichtung aufweist,
und wobei die Kontrollvorrichtung ausgebildet zum automatischen Durchführen eines
Verfahrens mit den Schritten (i) kontinuierliches Aufnehmen von Bildern des Einlaufbereichs,
(ii) kontinuierliches Erfassen von Messdaten für Auswertebereich-Pixel von Bildern,
die zu einem vorgegebenen Auswerte-Bereich gehören, der zumindest einen Bereich umfasst,
der nach oben an einen Soll-Horizont des Rohlings angrenzt, sodass Auswertedaten erhalten
werden, und (iii) Ausgeben eines Signals, wenn sich die Auswertedaten um mehr als
einen vorgegebenen Toleranzwert ändern.
[0007] Gemäß einem zweiten Aspekt löst die Erfindung das Problem durch ein Verfahren zum
Überwachen einer Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung zum Pressen eines Rohlings,
insbesondere eines Faserkuchens, beispielsweise zu einer Holzwerkstoffplatte mit den
oben genannten Schritten.
[0008] Vorteilhaft an der Erfindung ist, dass eine Überwachung quasi in Echtzeit möglich
ist. In anderen Worten ist eine Zeitspanne zwischen dem Auftreten eines Fehlers und
dem Erkennen des Fehlers sehr klein und kann beispielsweise weniger als eine Sekunde
betragen. Das ermöglicht eine schnelle Reaktion, sodass beispielsweise Verfahrensparameter
so geändert werden können, dass der Fehler in Zukunft vermieden wird.
[0009] Es ist ein weiterer Vorteil, dass diese Überwachung mit sehr geringem Aufwand möglich
ist. So sind die notwendigen Komponenten wie die Kamera und die Auswerteeinheit in
Form von Auswerteelektronik Standard-Produkte, die einfach beschafft werden können.
[0010] Dass die Prozessüberwachung mittels Kamera überhaupt funktioniert, war als nicht
realistisch eingestuft werden, da derartige Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtungen
stark stauben können. Es war daher zu befürchten, dass Späne zu Fehlalarmen und/oder
zu einer schnellen Verschmutzung der Kamera führen. Zudem existieren auf der Einlaufseite
von Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtungen in der Regel Sprühvorrichtungen, mittels
denen eine Flüssigkeit, beispielsweise tensidhaltiges Wasser, auf den Faserkuchen
aufgesprüht werden kann. Eine Positionierung der Kamera, sodass sie ihren Zweck erfüllen
kann, setzt daher in der Regel einen Umbau dieser Vorrichtungen voraus.
[0011] Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter einer Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung
beispielsweise eine Vorrichtung verstanden, mittels der der Rohling kontinuierlich
zu einer Holzwerkstoffplatte verpressbar ist. Dazu weist die die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung
vorzugsweise ein umlaufendes Pressblech auf, das beheizt und auf den Rohling gepresst
wird. Bei der Holzwerkstoffplatte handelt es sich vorzugsweise um eine HDF-, eine
MDF- oder eine OSB-Platte. Alternativ ist die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung
eine Vorpresse, die Teil einer Anlage zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten ist
weist ein Presselement in Form eines Presstuchs auf.
[0012] Unter der Kontrollvorrichtung wird insbesondere eine Vorrichtung verstanden, die
es einem Anlagenführer erlaubt, den Zustand der Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung
zu erfassen. Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass die Kontrollvorrichtung mit
einer Maschinensteuerung verbunden ist, sodass das Signal ohne menschliche Einwirkung,
also direkt, zu einer Änderung zumindest eines Maschinenparameters führt. Unter einem
Maschinenparameter wird ein Parameter verstanden, der die Produktionsbedingungen der
Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung bestimmt, beispielsweise Pressdruck, Temperatur
oder Einlaufwinkel. Der Einlaufwinkel ist derjenige Winkel, unter dem ein Presselement
an der Einlaufseite relativ zur Horizontalen orientiert ist, unmittelbar bevor das
Presselement den Faserkuchen kontaktiert und verdichtet.
[0013] Unter dem kontinuierlichen Aufnehmen der Bilder des Einlaufbereichs wird insbesondere
verstanden, dass in regelmäßigen Zeitabständen Bilder aufgenommen werden. Es ist möglich
und bevorzugt, dass die Bilder in zeitlich äquidistanten Zeitabständen aufgenommen
werden, das ist aber nicht notwendig. Insbesondere wird zumindest alle drei Sekunden
ein Bild aufgenommen, vorzugsweise zumindest einmal pro Sekunde. Besonders günstig
ist es, wenn mehrfach pro Sekunde ein Bild aufgenommen wird. Kameras haben in der
Regel eine Bildaufnahmefrequenz von mehr als 10 Bildern pro Sekunde. Es ist möglich,
in der Regel aber nicht notwendig, dass mehr als 20 Bilder pro Sekunde aufgenommen
werden.
[0014] Unter dem Auswerte-Bereich wird ein Bereich der Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung
verstanden, insbesondere der Abschnitt des Presselements, der zu einem gegebenen Zeitpunkt
einen vorbestimmten Abstand zum Soll-Horizont des Rohlings besitzt. Der Soll-Horizont
des Rohlings ist diejenige gedachte Linie, die im Blickfeld der Kamera die Oberseite
des Faserkuchens an der Stelle beschreibt, wo die Oberseite in Kontakt mit dem Pressblech
kommt. Unter idealen Produktionsbedingungen ist der Soll-Horizont eine, insbesondere
horizontal verlaufende, Gerade, die sich in ihrer Lage nicht ändert.
[0015] Die Messdaten sind insbesondere diejenigen Daten, die die Kamera in jedem Aufnahmezyklus
für jedes Pixel erfasst. In der Regel sind die Messdaten Spannungen oder elektrische
Ströme, die eine Farbe und eine Helligkeit des Lichts kodieren, das auf das entsprechende
Pixel fällt.
[0016] Unter dem Abgeben eines Signals wird insbesondere verstanden, dass ein vom Menschen
wahrnehmbares oder nicht wahrnehmbares Zeichen abgegeben wird, beispielsweise eine
Änderung einer Spannung oder ein digital kodiertes Signal. Selbstverständlich ist
es möglich, dass kontinuierlich Signale abgegeben werden, auch wenn die Auswertedaten
sich nicht um mehr als einen vorgegebenen Toleranzwert ändern. Maßgeblich ist lediglich,
dass dann, wenn die Abweichung größer ist als der Toleranzwert, ein Signal abgegeben
wird oder ein ansonsten abgegebenes Signal, das einen störungsfreien Zustand anzeigt,
unterbleibt.
[0017] Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass dieses Signal an eine Maschinensteuerung
weitergeleitet wird, die automatisch zumindest einen Produktionsparameter ändert.
Es ist vielmehr auch möglich, dass das Signal für einen Maschinenbediener optisch
und/oder akustisch dargestellt wird, sodass dieser geeignete Maßnahmen ergreifen kann.
[0018] Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass zusätzliche Pixel ausgewertet werden,
die keine Auswertebereich-Pixel sind. Beispielsweise kann die Kontrollvorrichtung
so ausgebildet sein, dass sie kontinuierlich eine Hintergrund-Helligkeit erfasst,
sodass Schwankungen der Helligkeit, die beispielsweise durch sich ändernde Lichtverhältnisse
hervorgerufen werden, nicht zu einem Fehlalarm führen.
[0019] Unter dem Merkmal, dass sich die Auswertedaten um mehr als den vorgegebenen Toleranzwert
ändern, wird insbesondere auch verstanden, dass aus den Auswertedaten abgeleitete
Daten oder Größen, beispielsweise zeitliche Änderungen (also die erste zeitliche Ableitung)
oder die Änderung von Änderungen (also die zweite zeitliche Ableitung) oder sonstige
aus den Messdaten errechnete Größen oder Größenverläufe erfasst bzw. berechnet werden
und mit dem vorgegebenen Toleranzwert verglichen werden.
[0020] Unter dem Presselement wird insbesondere ein Pressblech oder ein Presstuch verstanden.
Ein Pressblech ist insbesondere ein umlaufendes Blech, mittels dem der Rohling zu
einer Holzwerkstoffplatte verpresst wird .Unter einem Presstuch wird insbesondere
ein luftdurchlässiges Element verstanden, das Teil einer Vorpresse ist und dazu dient,
Luft aus den Faserkuchen herauszudrücken. Bei dem Presstuch kann es sich um ein Textil
handeln. Es ist aber auch möglich, dass es sich bei dem Presstuch um ein sonstiges
luftdurchlässiges Element handelt, beispielsweise ein Drahtgewebe oder ein Lochblech.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die Messdaten für eine Vielzahl an
Bereichen erfasst, die aneinander angrenzen und gemeinsam eine volle Breite des Rohlings
abdecken. In anderen Worten wird der Rohling über eine volle Breite von der Kamera
erfasst und die entsprechenden Messdaten ausgewertet.
[0022] Vorzugsweise besitzt die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung ein umlaufendes Presselement,
das auch als Pressblech bezeichnet werden kann, wenn die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung
eine Heißpresse ist, wobei die Kontrollvorrichtung ausgebildet ist zum automatischen
Durchführen eines Verfahrens, das den Schritt eines kontinuierlichen Erfassens von
Messdaten für Referenzbereich-Pixel umfasst, wobei die Referenzbereich-Pixel zu zumindest
einem vorgegebenen Referenz-Bereich gehören und wobei jedem Auswertebereich genau
ein Referenz-Bereich zugeordnet ist, der bezüglich einer Presselement-Bewegungsrichtung
vor dem Auswertebereich liegt, umfasst. Das kontinuierliche Erfassen von Messdaten
für Auswertebereich-Pixel umfasst dann vorzugsweise ein Berechnen einer Abweichung
zwischen den Messdaten der Auswertebereich-Pixel und den um eine Zeitverzögerung verschobenen
Messdaten der Referenzbereich-Pixel, wobei die Zeitverzögerung diejenige Zeit ist,
die ein Abschnitt des Presselements vom Referenzbereich zum Auswertebereich benötigt.
Das hat den Vorteil, dass etwaige Inhomogenitäten des Presselements, insbesondere
des Pressblechs, nicht zu Fehlalarmen führen. Der Hintergrund ist, dass das Pressblech
bei Beschädigungen häufig dadurch repariert wird, dass die beschädigte Stelle herausgeschnitten
wird. In das entstehende Loch wird ein geeignetes Stück Blech eingesetzt. Insbesondere
an den Fügestellen zwischen dem eingesetzten Blech und der Umgebung kann es zu Farbveränderungen
kommen, die wiederum Fehlalarme auslösen können. Durch die angegebenen Verfahrensschritte
wird das vermieden. Erfindungsgemäß ist zudem ein erfindungsgemäßes Verfahren, das
diese Schritte aufweist.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung
eine Heißpresse, das heißt eine Presse, an deren Auslaufseite eine formstabile Holzwerkstoffplatte
ausläuft. Unter einer formstabilen Holzwerkstoffplatte wird eine Holzwerkstoffplatte
verstanden, die ihr eigenes Gewicht trägt, wenn sie auf eine Seitenkante gestellt
wird.
[0024] Alternativ ist die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung eine Vorpresse, an deren
Auslaufseite ein Faserkuchen ausläuft, der nicht formstabil ist.
[0025] Erfindungsgemäß ist zudem eine Holzwerkstoffplatten-Pressanlage, die zumindest eine
Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung aufweist. Vorzugsweise handelt es sich bei einer
dieser Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtungen um eine Vorpresse, die die oben genannte
Kontrollvorrichtung aufweist, wobei in Materialflussrichtung hinter dieser Vorpresse
eine zweite Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung in Form einer Heißpresse zum Verpressen
des aus der Vorpresse auslaufenden Rohlings zu einer Holzwerkstoffplatte angeordnet
ist.
[0026] Vorzugsweise weist die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung eine Beleuchtungsvorrichtung
zum Beleuchten des Einlaufbereichs auf. Das hat den Vorteil, dass etwaige externe
Schwankungen der Lichtverhältnisse in einer Umgebung des Einlaufbereichs zu prozentual
kleineren Schwankungen der Messergebnisse führen.
[0027] Vorzugsweise ist die Kontrollvorrichtung ausgebildet zum automatischen Durchführen
eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Hierunter wird insbesondere verstanden, dass die
Kontrollvorrichtung auch ohne Eingriff eines Bedieners die angegebenen Schritte ausführt.
[0028] Vorzugsweise umfasst das Verfahren die Schritte (i) Gruppieren von Auswertebereich-Pixeln
zu einem ersten Gebiet und zumindest einem zweiten Gebiet und (ii) für alle Gebiete
Erfassen derjenigen Pixel, bei denen sich eine Eigenschaft, insbesondere die Farbe,
die Helligkeit und/oder der Kontrast zu zumindest einem Nachbar-Pixel, stärker ändert
als ein Schwellenwert, und (iii) Berechnen eines Änderungsparameters aus der Zahl
dieser Pixel und Vergleichen des Änderungsparameters mit dem Toleranzwert.
[0029] Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass die Änderung der Eigenschaft aus zeitlich
unmittelbar aufeinander folgenden Messergebnissen berechnet wird. Es ist auch möglich,
dass über zwei, drei oder mehr zeitlich nacheinander folgende Messwerte gemittelt
oder aus diesen Messergebnissen ein anderweitiger verarbeiteter Messwert berechnet
wird.
[0030] In einem idealen Prozess ändern sich die Messdaten der Pixel mit der Zeit nicht.
In einem störungsfreien Betrieb schwanken die Messdaten, beispielsweise aufgrund statistischer
Messfehler oder sich zufällig ändernder Umweltbedingungen. Tritt eine Störung auf,
beispielsweise ein oben geschilderter Ausbruch einer Gasblase, ändert sich die Eigenschaft
zeitlich stärker.
[0031] Der Schwellenwert wird dadurch bestimmt, dass die zeitliche Schwankung der Eigenschaft
im störungsfreien Betrieb erfasst wird. Der Schwellenwert wird beispielsweise so gewählt,
dass er im störungsfreien Betrieb pro Minute und Pixel höchstens einmal durch zufällige
Fluktuation überschritten wird.
[0032] Der Toleranzwert für den Änderungsparameter wird dadurch bestimmt, dass der Änderungsparameter
zunächst im störungsfreien Betrieb über eine vorgegebene Zeit von beispielsweise einer
Stunde ermittelt wird. Danach wird die Vorschubgeschwindigkeit und/oder der Einlaufwinkel
α solange vergrößert, bis es zu den oben geschilderten Ausbrüchen oder Ausbläsern
kommt, die zu Ausschuss führen. Gleichzeitig wird der Änderungsparameter ermittelt.
Der Toleranzwert wird so gewählt, dass er unterhalb desjenigen Änderungswerts liegt,
bei dem Ausschuss auftritt.
[0033] Vorzugsweise werden die Auswertebereich-Pixel in zumindest 20 Gebieten gruppiert.
Günstig ist es, wenn diese Gebiete aneinander angrenzen. Das heißt, dass zwischen
zwei Gebieten keine Pixel oder so wenige Pixel liegen, dass Ausbläser dennoch sicher
erkannt werden können. Besonders günstig ist es, wenn die Gebiete aneinander unmittelbar
angrenzen, da so die höchste Erkennwahrscheinlichkeit von Fehlern erreicht wird.
[0034] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform bewirkt das Abgeben des Signals ein Verändern
des Einlaufwinkels, wobei der Einlaufwinkel der Winkel zwischen der Horizontalebene
und einer Ausgleichsgeraden durch das Presselement ist. Alternativ oder zusätzlich
bewirkt das Abgeben des Signals ein Verringern der Vorschubgeschwindigkeit. Um dies
zu erreichen, kann die Kontrollvorrichtung direkt mit einer Maschinensteuerung verbunden
sein. Beispielsweise wird die Vorschubgeschwindigkeit zwischen 3 % und 5 % reduziert,
wenn der Toleranzwert überschritten wird.
[0035] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren die Schritte eines
Berechnens eines Ist-Horizonts des Rohlings und eines Ausgebens eines Signals, wenn
der Ist-Horizont vom Soll-Horizont um mehr als einen Niveaufehler-Schwellenwert abweicht.
Übersteigt der Ist-Horizont den Soll-Horizont um mehr als einen Alarmwert, wird die
Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung vorzugsweise automatisch stillgelegt, um einen
Schaden an der Presse zu vermeiden
[0036] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigt
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung,
- Figur 2a
- eine perspektivische Detailansicht des Einlaufbereichs der Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung
gemäß Figur 1 und
- Figur 2b
- ein Bild des Einlaufbereichs, in dem die Gebiete, die zur Auswertung verwendet werden,
eingezeichnet sind.
- Figur 3
- zeigt eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung,
die eine Vorpresse aufweist.
[0037] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Holzwerkstofifplatten-Pressvorrichtung 10 in
Form einer Heißpresse zum Pressen eines Rohlings 12 in Form eines Faserkuchens zu
einer Holzwerkstoffplatte 14. Die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung besitzt eine
Streuvorrichtung 16 zum Streuen des Faserkuchens 12 auf einen Förderer 18.
[0038] Die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung 10 besitzt eine Kontrollvorrichtung 20,
die eine Kamera 22 und eine mit dieser verbundene Auswerteeinheit 24 aufweist. Eine
optische Achse A ist unter einem Achswinkel α zur Horizontalen H ausgerichtet, der
im Allgemeinen zwischen 0° und 45° liegt und im vorliegenden Fall α = 10° beträgt.
Ein positiver Achswinkel bedeutet, dass die Kamera nach unten blickt.
[0039] Die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung 10 besitzt ein Presselement 26 in Form
eines Pressblechs, das eine geschlossene Schlaufe bildet und mittels Walzen 28.1,
28.2, ... mit einer Presskraft F auf den Faserkuchen 12 gepresst wird. Über eine schematisch
eingezeichnete Heizung 29 wird das Presselement 26 zudem mittels heißem Thermöl auf
eine vorgegebene Temperatur T
26 temperiert. Im vorliegenden Fall besitzt die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung
10 zudem ein zweites Presselement 26', das über Walzen 28'.1, 28'.2, ... von unten
gegen den Faserkuchen 12 gedrückt wird. Das zweite Presselement 26' ist ebenfalls
durch Heizelemente 29' beheizt.
[0040] Das Presselement 26 verläuft in dem Bereich, in dem es erstmalig Kontakt mit dem
Faserkuchen 10 bekommt, unter einem Einlaufwinkel
ε zur Horizontalen H. Der Einlaufwinkel
ε ist einstellbar, wie durch das gestrichelt gezeichnete Pressblech angedeutet ist.
[0041] Die Kamera 22 nimmt Bilder eines Einlaufbereichs 30 auf, in dem der Faserkuchen 12
erstmalig in Kontakt mit dem Presselement 26 kommt. Im Innenbereich hat der Faserkuchen
12 einen Ist-Horizont auf einer Höhe h
ist, der in der in Figur 1 gezeigten Situation einer Sollhöhe h
soll entspricht. Ein Niveaufehler Δh liegt unterhalb eines Niveaufehler-Schwellenwert
Δh
S.
[0042] Im Betrieb bewegt sich der Faserkuchen 12 in eine Materialflussrichtung M mit einer
Vorschubgeschwindigkeit v. In Materialflussrichtung 12 hinter der Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung
ist beispielsweise eine Besäumanlage 32 und/oder weitere Verarbeitungsvorrichtungen
angeordnet, beispielsweise eine Digitaldruckvorrichtung zum Bedrucken der Holzwerkstoffplatte
14.
[0043] Figur 2a zeigt eine perspektivische Ansicht des Einlaufbereichs 30 der Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung.
Zu erkennen ist der Faserkuchen 12, das Presselement 26, eine Beleuchtungsvorrichtung
34, im vorliegenden Fall in Form einer LED-Lampe, der Kamera 22 sowie eine Befeuchtungsanlage
36. Mittels der Befeuchtungsanlage 36 kann ein Flüssigkeitsnebel, insbesondere aus
tensidhaltigem Wasser, auf den Faserkuchen 12 aufgesprüht werden.
[0044] Figur 2b zeigt ein Bild B des Einlaufbereichs 30, das mit der Kamera 22 aufgenommen
wurde. Ein auf der Höhe h
ist liegender Ist-Horizont H
ist des Faserkuchens 12 ist im unteren Bildteil zu erkennen. Eingezeichnet ist zudem
ein Auswerte-Bereich 37, der nach oben an den auf der Höhe h
istsoll liegenden Soll-Horizont H
soll des Rohlings (12) angrenzt, wobei im vorliegenden Fall h
ist = h
soll gilt.
[0045] Der Auswerte-Bereich 37 ist aufgeteilt in N Gebiete G
i (i = 1, 2, ..., N), die jeweils mehrere Pixel P besitzen. Die Gebiete G
i könnten auch als Cluster bezeichnet werden.
[0046] Jedes Gebiet G
i betrifft ein Bild eines Bereichs Bi des Auswerte-Bereichs 37. In anderen Worten bezeichnen
Bereiche Abschnitte der Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung, beispielsweise des
Presselements 26, wohingegen die Gebiete G
i Gruppen von Pixeln P
n,m sind, wobei n und m die Zählindices der Pixel der Kamera 22 sind.
[0047] Für jeden Pixel P
n,m wird in regelmäßigen Zeitabständen tj (j = 1, 2, ...) ein Messwert P
n,m(t
j) aufgenommen, insbesondere die Helligkeit b
n,m(t
j) und die Farbe f
n,m(t
j). Zudem werden der Helligkeitskontrast, zum Beispiel K
n,m(t
j) = b
n,m(t
j) - b
n-1,m(t
j) sowie der Farbkontrast k
n,m(t
j) = f
n,m(t
j) - f
n-1,m(t
j) berechnet. Alternativ kann der Helligkeitskontrast anders definiert sein, zum Beispiel
K
n,m(t
j) = b
n,m(t
j) - b
n+1,m(t
j) oder K
n,m(t
j) = b
n,m(t
j) - b
n,m-1(t
j) oder K
n,m(t
j) = b
n,m(t
j) - b
n,m+1(t
j) oder ein Mittelwert aus diesen Werten. Gleiches gilt für den Farbkontrast k
n,m(t
j). Die Messdaten der Auswertebereich-Pixel werden Auswertedaten genannt, da vorzugsweise
nur sie an der Auswertung teilnehmen.
[0048] Für die Auswertedaten b
n,m(t
j), f
n,m(t
j), K
n,m(t
j) und k
n,m(t
j) bestimmt die Auswerteeinheit 24 zu jedem Zeitpunkt t
j und für jedes Gebiet i ein Änderungsparameter D
i, ob sie jeweils größer sind als ein vorgegebener Schwellenwert. Es wird also für
alle n und m, für die der Pixel P
n,m im Gebiet i liegt, geprüft, ob b
n,m(t
j) > b
max, f
n,m(t
j) > f
max, K
n,m(t
j) > K
max und k
n,m(t
j) > k
max. Es werden für jedes Gebiet G
i die Pixel gezählt, für die zumindest eine der Bedingungen erfüllt ist, die entsprechende
Zahl ist der Änderungsparameter D. Überschreitet der Änderungsparameter D
i für zumindest ein Gebiet G
i einen Toleranzwert D
T, wird ein Signal ausgegeben.
[0049] Alternativ wird aus den zeitlichen Änderungen b(t
j) - b(t
j-1), f(t
j) - f(t
j-1), K(t
j) - K(t
j-1), k(t
j) - k(t
j-1) von der Auswerteeinheit 24 zu jedem Zeitpunkt t
j und für jedes Gebiet i ein Änderungsparameter D
i bestimmt zu

[0050] Die Parameter
α,
β, γ, δ sind reelle Zahlen, die in Vorversuchen ermittelt werden. Überschreitet der Änderungsparameter
D
i in zumindest einem Gebiet G
i betragsmäßig einen Toleranzwert D
T also D
i > D
T, wird ein Signal abgegeben.
[0051] Figur 2b zeigt zudem, dass im Bild B Referenz-Bereiche R
i erfasst werden. Vorzugsweise sind die Referenz-Bereiche R
i genauso viele Pixel breit wie die Gebiete G
i. Das Presselement 26 bewegt sich mit der Vorschubgeschwindigkeit v. Um externe Einflüsse
auf das Messergebnis möglichst klein zu halten, wird vor vorzugsweise der absoluten
Helligkeit B die relative Helligkeit
b̃ verwendet, die den Unterschied zu dem gleichen Bereich auf dem Presselement 26 beim
Durchlaufen des Referenz-Bereichs R
i angibt.
[0052] Alternativ wird der Änderungsparameter D wie oben beschrieben berechnet, vor dem
Vergleich mit dem Toleranzwert T
t jedoch ein Referenz-Änderungsparameter D
R abgezogen, der aus den entsprechenden Pixeln des Referenz-Bereichs R
i zu einem Zeitpunkt berechnet wird, zu dem das entsprechende Areal des Presselements
26 den Referenz-Bereich R
i passiert hat.
[0053] Figur 3 zeigt eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Holzwerkstoffplatten-Pressanlage
42, bei der vor einer Heißpresse 38, wie sie oben beschrieben ist, eine Vorpresse
40 angeordnet ist, die den Faserkuchen 12 verdichtet, bevor dieser in die Heißpresse
38 einläuft. Das Presselement 26 der Vorpresse 40 ist als Presstuch ausgebildet.
Bezugszeichenliste
10 |
Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung |
hist |
Ist-Höhe |
hsoll |
Soll-Höhe |
12 |
Rohling, Faserkuchen |
Δh |
Niveaufehler |
14 |
Holzwerkstoffplatte |
Δhs |
Niveaufehler-Schwellenwert |
16 |
Streuvorrichtung |
H |
Horizont |
18 |
Förderer |
|
|
|
|
i |
Laufindex i = 1,2,.. N |
20 |
Kontrollvorrichtung |
j |
Zählindex |
22 |
Kamera |
K |
Helligkeitskontrast |
24 |
Auswerteeinheit |
k |
Farbkontrast |
26 |
Presselement |
M |
Materialflussrichtung |
28 |
Walze |
N |
Zahl der Gebiete |
29 |
Heizelemente |
Pn,m(tj) |
Messwert |
|
|
R |
Referenz-Bereich |
30 |
Einlaufbereich |
t |
Zeit |
32 |
Besäumanlage |
v |
Vorschubgeschwindigkeit |
34 |
Beleuchtungsvorrichtung |
|
|
36 |
Beleuchtungsanlage |
α |
Achswinkel |
38 |
Heißpresse |
β |
Einlaufwinkel |
40 |
Vorpresse |
|
|
A |
optische Achse |
|
|
B |
Bild |
|
|
b |
Helligkeit |
|
|
DR |
Referenz-Änderungsparameter |
|
|
Dr |
Toleranzwert |
|
|
D |
Änderungsparameter |
|
|
F |
Presskraft |
|
|
f |
Farbe |
|
|
Gi |
Gebiet |
|
|
H |
Horizontale |
|
|
1. Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung zum Pressen eines Rohlings (12), insbesondere
eines Faserkuchens (12), zum Herstellen einer Holzwerkstoffplatte (14), mit
(a) einer Kontrollvorrichtung (20), die
- an einem Einlaufbereich (30) der Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung (10) angeordnet
ist und
- ausgebildet ist zum Ausgeben eines Signals im Fall einer Störung,
dadurch gekennzeichnet, dass
(b) die Kontrollvorrichtung (20) eine Kamera (22) und eine Auswerteeinheit (24) aufweist
und
(c) die Auswerteeinheit (24) ausgebildet ist zum automatischen Durchführen eines Verfahrens
mit den Schritten:
(i) kontinuierliches Aufnehmen von Bildern (B) des Einlaufbereichs (30),
(ii) kontinuierlich Erfassen von Messdaten für Auswertebereich-Pixel von Bildern (B),
die zu einem vorgegebenen Auswerte-Bereich gehören, der zumindest einen Bereich umfasst,
der nach oben an einen Soll-Horizont des Rohlings (12) angrenzt, sodass Auswertedaten
erhalten werden, und
(iii) Abgeben eines Signals, wenn sich die Auswertedaten um mehr als einen vorgegebenen
Toleranzwert (DT) ändern.
2. Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- Messdaten für eine Vielzahl an Bereichen (Bi) erfasst werden,
- wobei die Bereiche (Bi) aneinander angrenzen und gemeinsam eine volle Breite (B)
des Rohlings (12) abdecken.
3. Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
(a) ein umlaufendes Presselement (26) zum Pressen des Rohlings (12),
(b) wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist
- kontinuierlich Erfassen von Messdaten für Referenzbereich-Pixel, die zu zumindest
einem vorgegebenen Referenz-Bereich (Ri) gehören, wobei jedem Auswerte-Bereich genau ein Referenz-Bereich (R) zugeordnet
ist, der bezüglich einer Presselement-Bewegungsrichtung vor dem Auswerte-Bereich liegt,
und
(c) wobei das kontinuierliche Erfassen von Messdaten für Auswertebereich-Pixel, die
zu zumindest einem vorgegebenen Auswerte-Bereich gehören, ein Berechnen einer Abweichung
zwischen
- den Messdaten der Auswertebereich-Pixel und
- den um eine Zeitverzögerung verschobenen Messdaten der Referenzbereich-Pixel
umfasst,
wobei die Zeitverzögerung diejenige Zeit ist, die ein Abschnitt des Presselements
vom Referenz-Bereich zum Auswertebereich benötigt.
4. Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung (10) eine Heißpresse (38) ist und das
Presselement (26) ein Pressblech ist oder
- die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung (10) eine Vorpresse ist und das Presselement
(26) ein Presstuch ist.
5. Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Beleuchtungsvorrichtung (34) zum Beleuchten des Einlaufbereichs (30).
6. Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrollvorrichtung (20) ausgebildet ist zum automatischen Durchführen eines
Verfahrens nach einem der Ansprüche 8 bis 13.
7. Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine optische Achse (A) der Kamera (22) einen Achswinkel (α) mit der Horizontalen
(H) bildet, der zwischen 0° und 20° liegt.
8. Verfahren zum Überwachen einer Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung (10) zum Pressen
eines Rohlings (12), insbesondere eines Faserkuchens (12), zu einer Holzwerkstoffplatte
(14), mit den Schritten:
(i) kontinuierliches Aufnehmen von Bildern (B) des Einlaufbereichs (30),
(ii) kontinuierlich Erfassen von Messdaten für Auswertebereich-Pixel, die zu zumindest
einem vorgegebenen Auswerte-Bereich gehören, der nach oben an einen Soll-Horizont
des Rohlings (12) angrenzt, sodass Auswertedaten erhalten werden, und
(iii) Abgeben eines Warnsignals, wenn sich die Auswertedaten um mehr als einen vorgegebenen
Toleranzwert (DT) ändern.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch die Schritte:
(i) Gruppieren von Auswertebereich-Pixeln zu einem ersten Gebiet (G1) und zumindest einem zweiten Gebiet (G2), und
(ii) für alle Gebiete (Gi)
- Erfassen derjenigen Pixel, bei denen sich eine Eigenschaft (Farbe, Helligkeit, Kontrast
zu zumindest einem Nachbar-Pixel) stärker ändert als ein Schwellenwert,
- Berechnen eines Änderungsparameters (D) aus der Zahl dieser Pixel und
- Vergleichen des Änderungsparameters (D) mit dem Toleranzwert (DT).
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertebereich-Pixel zu zumindest 20 Gebieten (G) gruppiert werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Abgeben des Warnsignals ein Verändern eines Einlaufwinkels bewirkt,
- wobei der Einlaufwinkel (β) der Winkel zwischen der Horizontalebene und dem Presselement (26) der Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung
(10) ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Abgeben des Warnsignals ein Verändern einer Vorschubgeschwindigkeit (v) bewirkt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
gekennzeichnet durch die Schritte:
(i) Berechnen einer Lage des Ist-Horizonts des Rohlings und
(ii) Ausgeben eines Signals, wenn der Ist-Horizont vom Soll-Horizont um mehr als einen
Niveaufehler-Schwellenwert (ΔhS) abweicht.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung zum Pressen eines Faserkuchens (12) zum Herstellen
einer Holzwerkstoffplatte (14), mit
(a) einer Kontrollvorrichtung (20), die
- an einem Einlaufbereich (30) der Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung (10) angeordnet
ist und
- ausgebildet ist zum Ausgeben eines Signals im Fall einer Störung,
dadurch gekennzeichnet, dass
(b) die Kontrollvorrichtung (20) eine Kamera (22) und eine Auswerteeinheit (24) aufweist
und
(c) die Auswerteeinheit (24) ausgebildet ist zum automatischen Durchführen eines Verfahrens
mit den Schritten:
(i) kontinuierliches Aufnehmen von Bildern (B) des Einlaufbereichs (30),
(ii) kontinuierlich Erfassen von Messdaten für Auswertebereich-Pixel von Bildern (B),
die zu einem vorgegebenen Auswerte-Bereich gehören, der zumindest einen Bereich umfasst,
der nach oben an einen Soll-Horizont des Faserkuchens (12) angrenzt, sodass Auswertedaten
erhalten werden, und
(iii) Abgeben eines Signals, wenn sich die Auswertedaten um mehr als einen vorgegebenen
Toleranzwert (DT) ändern.
2. Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Streuvorrichtung (16) zum Streuen des Faserkuchens (12) auf einen Förderer (18).
3. Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- Messdaten für eine Vielzahl an Bereichen (Bi) erfasst werden,
- wobei die Bereiche (Bi) aneinander angrenzen und gemeinsam eine volle Breite (B) des Faserkuchens (12) abdecken.
4. Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
(a) ein umlaufendes Presselement (26) zum Pressen des Faserkuchens (12),
(b) wobei das Verfahren den folgenden Schritt aufweist:
kontinuierlich Erfassen von Messdaten für Referenzbereich-Pixel, die zu zumindest
einem vorgegebenen Referenz-Bereich (Ri) gehören,
wobei jedem Auswerte-Bereich genau ein Referenz-Bereich (R) zugeordnet ist, der bezüglich
einer Presselement-Bewegungsrichtung vor dem Auswerte-Bereich liegt, und
(c) wobei das kontinuierliche Erfassen von Messdaten für Auswertebereich-Pixel, die
zu zumindest einem vorgegebenen Auswerte-Bereich gehören, ein Berechnen einer Abweichung
zwischen
- den Messdaten der Auswertebereich-Pixel und
- den um eine Zeitverzögerung verschobenen Messdaten der Referenzbereich-Pixel
umfasst,
wobei die Zeitverzögerung diejenige Zeit ist, die ein Abschnitt des Presselements
vom Referenz-Bereich zum Auswertebereich benötigt.
5. Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung (10) eine Heißpresse (38) ist und das
Presselement (26) ein Pressblech ist oder
- die Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung (10) eine Vorpresse ist und das Presselement
(26) ein Presstuch ist.
6. Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Beleuchtungsvorrichtung (34) zum Beleuchten des Einlaufbereichs (30).
7. Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrollvorrichtung (20) ausgebildet ist zum automatischen Durchführen eines
Verfahrens nach einem der Ansprüche 9 bis 14.
8. Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine optische Achse (A) der Kamera (22) einen Achswinkel (α) mit der Horizontalen
(H) bildet, der zwischen 0° und 20° liegt.
9. Verfahren zum Überwachen einer Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung (10) zum Pressen
eines Faserkuchens (12) zu einer Holzwerkstoffplatte (14), mit den Schritten:
(i) kontinuierliches Aufnehmen von Bildern (B) des Einlaufbereichs (30),
(ii) kontinuierlich Erfassen von Messdaten für Auswertebereich-Pixel, die zu zumindest
einem vorgegebenen Auswerte-Bereich gehören, der nach oben an einen Soll-Horizont
des Faserkuchens (12) angrenzt, sodass Auswertedaten erhalten werden, und
(iii) Abgeben eines Warnsignals, wenn sich die Auswertedaten um mehr als einen vorgegebenen
Toleranzwert (DT) ändern.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch die Schritte:
(i) Gruppieren von Auswertebereich-Pixeln zu einem ersten Gebiet (G1) und zumindest einem zweiten Gebiet (G2), und
(ii) für alle Gebiete (Gi)
- Erfassen derjenigen Pixel, bei denen sich eine Eigenschaft (Farbe, Helligkeit, Kontrast
zu zumindest einem Nachbar-Pixel) stärker ändert als ein Schwellenwert,
- Berechnen eines Änderungsparameters (D) aus der Zahl dieser Pixel und
- Vergleichen des Änderungsparameters (D) mit dem Toleranzwert (DT).
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertebereich-Pixel zu zumindest 20 Gebieten (G) gruppiert werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Abgeben des Warnsignals ein Verändern eines Einlaufwinkels bewirkt,
- wobei der Einlaufwinkel (β) der Winkel zwischen der Horizontalebene und dem Presselement (26) der Holzwerkstoffplatten-Pressvorrichtung
(10) ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Abgeben des Warnsignals ein Verändern einer Vorschubgeschwindigkeit (v) bewirkt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
gekennzeichnet durch die Schritte:
(i) Berechnen einer Lage des Ist-Horizonts des Faserkuchens und
(ii) Ausgeben eines Signals, wenn der Ist-Horizont vom Soll-Horizont um mehr als einen
Niveaufehler-Schwellenwert (ΔhS) abweicht.