Gebiet der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Erreichen eines Schutzes eines
für sich flexiblen und schneidbaren Trägerelementes in einer Bauwerksinstallation
gegen Beschädigung bei Einsatz eines scharfen Gegenstandes.
[0002] Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein in einer Bauwerksinstallation vorgesehenes,
gegen Beschädigung bei Einsatz eines scharfen Gegenstandes geschütztes und für sich
flexibles und schneidbares Trägerelement.
[0003] Die Erfindung betrifft weiter ein Set zur Verlegung eines Trägerelementes in einer
Bauwerksinstallation, wobei das verlegte Trägerelement einen Schutz gegen Beschädigungen
bei Einsatz eines scharfen Gegenstandes aufweist, wobei weiter das Set ein Trägerelement
aufweist.
[0004] Das hier angesprochene Trägerelement ist im Sinne eines Bandelementes zu verstehen.
Es handelt sich um eine Grundlage oder eine Grundkomposition von Lagen eines Bandelementes,
wie es insbesondere als Dichtband oder Fugentrennband im Bauwerkswesen bekannt ist.
Stand der Technik
[0005] Trägerelemente der in Rede stehenden Art sind also insbesondere in Form von Dichtbändern,
Folien- oder Vliesbändern, oder Kombinationen hiervon, bekannt. Diese finden bspw.
Einsatz im Sanitärbereich, etwa zur Abdichtung von Fugen. Sie können auch zwischen
Bauwerksflächen, wie zwischen Wänden und Böden und/oder zwischen Wänden und Sanitärgegenständen,
wie bspw. Dusch- oder Badewannen, insbesondere auch bodenebene Duschelemente, allgemein
eingesetzt werden. Als Trägerelemente, die nach dem Einbau nicht weiterbehandelt werden,
sind auch solche Trägerelemente bekannt, die in Trennfugen eingesetzt werden, bspw.
zwischen aufgeteilten Beton- oder Estrichflächen.
[0006] Es besteht das Bedürfnis, ein verlegtes Trägerelement gegen Beschädigung, insbesondere
durch scharfe Gegenstände, wie bspw. Fugenmesser, zu schützen. Solche scharfen Gegenstände
können bspw. im Zuge einer Entfernung einer im Fugenbereich vorgesehenen Silikonraupe
eingesetzt werden. Auch besteht ein Bedürfnis, ein Bandelement anzugeben, das mit
einer entsprechenden Schutzschicht bereits herstellungsmäßig ausgebildet ist.
[0007] In diesem Zusammenhang sind Dichtbänder bekannt, die mit einem integrierten Schnittschutz
versehen sind. Es wird bspw. auf die
DE 40 02 032,
DE 94 21 024,
DE 101 05 096 A1 oder
DE 299 08 603 verwiesen. Solche Dichtbänder weisen bspw. integriert ein Glasfasergewebe oder ein
Glasgittergewebe auf. Auch kann ein Stützgewebe aus Aramidfasern vorgesehen sein,
welches Schnittschutzwirkung aufweisen kann.
[0008] Aus der nicht vorveröffentlichten
EP 3138 452 A1 ist ein Schnittschutzstreifen bekannt, der als vorgefertigte Metall-Gitterstruktur
gebildet ist und in bauseitiger Anordnung zusätzlich zu einem verlegten Dichtband
angeordnet wird. Er kann auch selbst ein Kunststoffverbundmaterial aufweisen. Einen
vergleichbaren Stand der Technik zeigt auch die
DE 10 2010 050 752 A1. Auch hier wird ein gesondert vorgefertigtes Schnittschutzband in Zuordnung zu einem
üblichen Dichtband verlegt. Aus der
DE 37 35 305 A1 ist es bekannt, einen Belag auf Basis einer Polyurethan-Vergussmasse unmittelbar
vor Ort herzustellen.
Zusammenfassung der Erfindung
[0009] Ausgehend von dem dargelegten Stand der Technik stellt sich der Erfindung die Aufgabe,
ein vorteilhaftes Verfahren zum Schutz eines Trägerelementes gegen Beschädigungen,
insbesondere durch eine Schnitteinwirkung anzubieten. Darüber hinaus besteht die Aufgabe,
ein verlegtes Bandelement, das vorteilhaft hinsichtlich einer Anfälligkeit gegen Beschädigungen,
wie bspw. durch Schneideinwirkung, ausgebildet ist, anzugeben. Schließlich besteht
die Aufgabe darin ein verbessertes Set zur Verlegung eines Trägerelementes anzugeben.
[0010] Eine mögliche Lösung der Aufgabe ist nach einem ersten Erfindungsgedanken bei einem
Verfahren gegeben, wobei darauf abgestellt ist, dass ein verlegtes Trägerelement mit
einer flüssigen, verfestigbaren Schutzmasse als Schutzschicht versehen wird, wobei
die Schutzmasse eine Flüssigkomponente und eine Schutzkomponente aufweist.
[0011] Bezüglich eines verlegten Trägerelementes wird in einer möglichen Lösung vorgeschlagen,
dass das Trägerelement mit einer flüssig aufgetragenen, verfestigten Schutzmasse als
Schutzschicht versehen ist, wobei die Schutzmasse eine Schutzkomponente aufweist,
die aus einer Vielzahl untereinander lediglich durch die Schutzmasse verbundener Einzel-Festteilen
besteht. Das Trägerelement kann hier erst nach einer Verlegung mit dem Schnittschutz
ausgestattet worden sein. Es kann aber auch bereits mit einem aufgebrachten Schnittschutz
verlegt sein, wobei das Trägerelement im Rahmen der Erfindung, soweit der Schnittschutz
nicht erst vor Ort aufgebracht wird (siehe auch nachstehende Ausführungen zu "Set")
auch als Bandelement angesprochen ist.
[0012] Ein gebrauchsvorteilhaftes Set kann dadurch gegeben sein, dass das Set eine Schutzmasse
zur Ausbildung einer Schutzschicht auf dem Trägerelement aufweist, wobei die Schutzmasse
eine Schutzkomponente in Form einer Vielzahl von untereinander unverbundenen Einzel-Festteilen
aufweist.
[0013] Zufolge der vorgeschlagenen Ausgestaltung des Schnittschutzes für das Trägerelement
in Form einer auf das Trägerelement aufzutragenden Schutzmasse können entsprechend
übliche Dichtbänder ohne integrierten Schnittschutz als Trägerelement verwendet werden.
Dies erweist sich zunächst und im Wesentlichen als kostengünstig bezüglich der Herstellung
des Trägerelementes. Darüber hinaus können sich auch handhabungstechnische, insbesondere
verlegetechnische Vorteile ergeben.
[0014] Die wirksame Schutzschicht kann, wie auch bevorzugt, nur auf den durch bspw. scharfe
Gegenstände erreichbaren Bereich des Trägerelementes aufgetragen werden. Nicht durch
solche Gegenstände erreichbare Abschnitte des Trägerelementes können, wie auch bevorzugt,
bezüglich des Auftrages der Schutzschicht freibleiben. Bspw. sind Bereiche, die nach
Abschluss der Arbeiten durch Fliesen oder dergleichen überdeckt sind, Bereiche, die
durch einen scharfen Gegenstand nicht mehr erreicht werden können. Die Schutzschicht
erstreckt sich entsprechend bevorzugt im Wesentlichen in dem schnittgefährdeten Bereich
des Trägerelementes. Eine Gefahr durch eine Verletzung mit scharfen Gegenständen ist
bspw. in der Praxis gegeben, wenn vorhandene Silikondichtungen erneuert werden sollen.
Diese werden meistens mit einem scharfen Gegenstand, wie einem Messer, herausgeschnitten.
[0015] Die zunächst flüssige bis pastöse, bspw. streichbare oder verstreichbare Schutzmasse
kann nach einer Festlegung des Trägerelementes oder auch im Zuge einer Festlegung
des Trägerelementes an einer Wand und/oder einem Boden und/oder eines Sanitärteiles
mittels eines Werkzeugs, wie bspw. einem Pinsel, einer Rolle, einem Spachtel oder
eine Kelle, aufgetragen werden.
[0016] Im Zuge einer Festlegung bzw. im Zuge einer Verlegung des Trägerbandes kann das Versehen
mit der Schutzmasse vor Ort, an einem Einbau- oder Verlegeort, erfolgen. Ein Nutzer
kann eine fertige Schutzmasse auf das Trägerband auftragen oder das Trägerband auch
durch die fertige Schutzmasse, zur Versehung des Trägerbandes mit der Schutzmasse,
hindurchziehen. Das Hindurchziehen kann durch einfaches Eintauchen in ein Behältnis,
etwa einen Eimer, mit Schutzmasse erfolgen. Es kann aber auch derart vorgenommen werden,
dass das Trägerelement zwischen zwei jeweils mit Schutzmasse getränkten Auftragsrollen
hindurchgezogen oder hindurchgedrückt wird. Darüber hinaus, und dies wird in der Praxis
der häufigste Fall sein, kann die Schutzmasse zunächst auf eine Wand oder einen Boden,
etwa mit einem Pinsel oder einem Spachtel, aufgetragen werden, dann das Trägerband
hineingelegt werden und schließlich vorderseitig auf das Trägerband auch die Schutzmasse,
etwa in der beschriebenen Weise, aufgebracht werden.
[0017] In diesem Fall kommt es zu einem Auftrag der Schutzmasse auf beiden Seiten des Trägerbandes,
obwohl in der Regel nur auf einer Seite der Auftrag der Schutzmasse erforderlich ist.
Hierdurch ist aber einerseits die Möglichkeit ausgeschlossen, dass das mit der Schutzmasse
versehene Trägerband seitenverkehrt eingebaut wird, andererseits ist hierdurch ein
rationelles Verfahren gegeben, das den Mehrverbrauch an Schutzmasse rechtfertigt.
Auch kann derart vorgegangen werden, um mit nur einer Masse arbeiten zu können, da
die Schutzmasse, insbesondere die Flüssigkomponente der Schutzmasse, wie weiter auch
beschrieben, bevorzugt so eingestellt bzw. gewählt ist, dass sie zugleich die Funktion
einer Abdichtmasse übernimmt.
[0018] Die Flüssigkomponente sorgt für die günstige Verarbeitbarkeit der Schutzmasse. Die
in der Flüssigkomponente aufgenommene Schutzkomponente dient dem Schnittschutz nach
Verfestigung der Schutzmasse, die insbesondere zufolge einer Trocknung erreichbar
ist.
[0019] Die Schutzmasse kann zum Auftrag bereits vorbereitet vorliegen, d.h. bspw. als unmittelbar
auftragbare Masse dem Set beiliegen. Auch können die Flüssig- und Schutzkomponenten
vor einem Auftrag zunächst als Einzelkomponenten vorliegen, die entsprechend vor einem
beabsichtigten Auftrag in einem bevorzugt vorgegebenen Mengenverhältnis vermengt werden
müssen.
[0020] Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend, auch in der Figurenbeschreibung
und der Zeichnung, oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zu dem bereits vorstehend
erläuterten Konzept beschrieben bzw. dargestellt, sie können aber auch in einer Zuordnung
zu nur einem oder mehreren einzelnen Merkmalen, die beschrieben oder zeichnerisch
dargestellt sind, oder unabhängig oder in einem anderen Gesamtkonzept, von Bedeutung
sein.
[0021] So kann auch vorgesehen sein, dass das Set eine Flüssigkeit zur Verbindung des Trägerelementes
mit einer Wand und/oder einem Boden und/ oder einem Sanitärgegenstand aufweist, wobei
die Flüssigkeit vor- und nachstehend auch als Abdichtmasse bezeichnet ist.
[0022] Hierbei kann es sich um eine zunächst flüssige Abdichtmasse handeln, die auch als
Haftvermittlerschicht dienen kann. Es kann sich hierbei weiter um eine Polymer-Dispersion
handeln, z.B. eine Acrylat-Dispersion. Diese kann auch ggf. mit organischen und/oder
mineralischen Füllstoffen angereichert sein. Sie kann aber auch aus einer Kunststoff-Mörtelkombination
bestehen. Hierunter werden insbesondere Gemische aus hydraulisch abbindenden Bindemitteln
(z.B. Portland-Zement) und Zuschlagstoffen verstanden. Diese Gemische können mineralische
Zuschläge und/ oder organische Zusätze und/ oder Polymer-Dispersionen als Anteil aufweisen.
Unter ein solches Gemisch fällt auch eine Dichtschlämme. Es kann sich weiter um ein
MS-Polymer handeln (silanmodifizierte Polymere). Es kann sich aber auch um ein Reaktionsharz
handeln. Darüber hinaus kann es sich hierbei auch um Bitumen oder Butyl handeln, auch
um einen Acrylatkleber.
[0023] Nach einem Versehen des Trägerelementes mit der flüssigen Dispersion oder flüssigen
Suspension kommt es natürlich zu einem Austrocknen der Dispersion oder Suspension,
sodass letztlich diesbezüglich eine Festmasse, gegeben als erstarrte, wie wohl gleichwohl
bevorzugt flexible, Dispersion oder Suspension, vorliegt.
[0024] Die zur Verbindung des Trägerelementes mit der Wand vorgesehene Flüssigkeit, die
Abdichtmasse, kann zugleich die Flüssigkomponente zur Bildung der Schutzmasse bilden,
wobei die Schutzkomponente für einen zweiten Auftrag dieser Flüssigkeit nach Festlegung
des Trägerelementes als Teilmenge der Flüssigkomponente hinzugegeben wird.
[0025] Die Schutzmasse kann eine Dispersion sein mit einer flüssigen oder pastösen Komponente
zur Aufnahme bspw. eines Schnittschutzgranulates oder Schnittschutzfasern.
[0026] Die Flüssigkomponente kann aus einer Dispersion und/oder einer mineralischen Dichtschlämme
und/oder einem Reaktions-Harz und/oder MS-Polymere und/oder Silikone und/oder Kleber
bestehen.
[0027] In weiterer Ergänzung der schon beschriebenen möglichen Schutzkomponenten sind materialmäßig
eine große Vielzahl von Einzelmaterialien oder auch Kombinationen möglich. Die Schutzkomponente
kann bestehen aus Edelstahlgranulat und/ oder Steingranulat und/ oder Glasgranulat
und/oder Kunststoffgranulat und/oder Kunststofffasern und/ oder Glasfasern oder vergleichbare
Materialien. Im Falle eines Granulats ist eine Körnung bevorzugt mit einer Kornstärke
von etwa 0,5 bis 1, 5 mm, bspw. 0,7 bis 1, 2 mm.
[0028] Die Schutzkomponente kann Festteile aufweisen, die aus Metall, einem keramischen
Werkstoff, einem mineralischen Werkstoff und/oder aus Kunststoff bestehen. Die Festteile
können in einer Granulatform, in Form von im Wesentlichen flachen Körpern, wie geschlossenen
Plättchen, oder in Form von Körpern, die Durchgangsöffnungen aufweisen, auch etwa
Plättchen oder Siebteile, vorliegen. Die Festteile können auch in einer Stäbchenform,
einer Fadenform oder einer Faserform vorliegen.
[0029] Es kann sich auch hinsichtlich Metallen um Metalllegierungen, wie etwa Messing, handeln.
Hinsichtlich keramischen oder mineralischen Materialien kommt übliches Steinmaterial
in Frage, aber auch Korund, Glas oder in Form eines Gels auskristallisierende mineralische
Materialien.
[0030] Hinsichtlich Kunststoffen können insbesondere Polyamid, PVC, ABS, Polypropylen, Polyethylen,
Polystyrol oder auch in Form eines Gels auskristallisierende Kunststoffe zur Anwendung
kommen.
[0031] Insbesondere können auch hinsichtlich Festteilen solche Festteile vorgesehen sein,
die aus sich heraus zu einer gegenseitigen Verhakung oder Verkettung neigen. Es kann
sich also um Festteile handeln, die Abwinklungen oder Ösenbereiche aufweisen, die
teilweise offen sind.
[0032] Hinsichtlich der Festteile können Abmessungen von 0,3 bis 5 mm als Größtabmessung
gegeben sein. Bei Plättchen können Dicken von 0,5 bis 2 mm gegeben sein; bei Größtabmessungen
in Flächenrichtung von 0,5 bis 30 mm. Gleiche Maße können auch bei netzartigen Plättchenteilen
gegeben sein. Die Stäbchen können bei einer Dicke von 0,1 bis 1 mm bspw. Längen von
0,5 bis 30 mm aufweisen. Gleiches gilt für Fasern oder Fäden.
[0033] Der Auftrag der Schutzmasse erfolgt in ausreichender Dicke, die nach Aushärtung der
Schutzmasse einen sicheren Schnittschutz bietet. So kann die Dicke der Schutzschicht
einem zwei- oder mehrfachen der Korngröße eines Schutzgranulates entsprechen, bis
hin zu dem 10- bis 20-Fachen.
[0034] Das Trägerelement kann auf Basis einer Kautschuk- und/oder Kunststofffolie, ggf.
mit einer Vlieslage, ausgebildet und insgesamt flexibel sein.
[0035] So kann weiter die Dichtbahn oder ein Trägerelement auch aus einem mehrlagigen Material
zusammengesetzt sein, bspw. einem drei-lagigen Verbund. So kann eine innere Kunststofflage
mit zwei beidseitig aufgebrachten Vlieslagen versehen sein. Die Kunststofflage kann
aus einem thermoplastischen Elastomer bestehen. Es kann sich auch um ein NBR-Material
handeln.
[0036] Die Gesamtdicke eines solchen Trägerelementes kann 2,5 mm oder weniger, bspw. 1 mm
bis 2 mm, aber auch 0,1 mm bis 1 mm, bevorzugt etwa 0,5 mm bis 0,9 mm, betragen.
[0037] Der Begriff Dichtbahn oder Trägerelement umfasst im Sinne der Erfindung auch bspw.
vorgeformte Dichtelemente, wie bspw. Dichtecken, mit zumindest annähernd gleichen
Eigenschaften und Aufbau wie die vorbeschriebene Dichtbahn oder ein vorbeschriebenes
Trägerelement.
[0038] Ein in einer Bauwerksinstallation eingesetztes Trägerelement mit einem hier beschriebenen
Schnittschutz ist, wie bereits angegeben, flexibel. Auch ein zum Einsatz in einer
Bauwerksinstallation vorgesehenes, mit dem Schnittschutz schon versehenes Trägerelement
ist weiterhin flexibel. Die Flexibilität ist erwünscht und entsprechend eingestellt,
insbesondere in der Hinsicht, dass eine möglichst geringe Übertragung von Körperschall
über die "Brücke" eines Trägerelementes stattfindet. Das so ausgerüstete Trägerelement
ist entsprechend nicht biegesteif, wie es bspw. bei einem reinen Mörtelauftrag gegeben
wäre. Es ist nicht spröde, sondern kann gewisse Bewegungen der Bauteile zueinander
ohne sichtbare Beschädigung und insbesondere Risse oder dergleichen aufnehmen. Hierbei
können bei einem 10 cm breiten, entsprechend einer der Ausführungsformen, die hier
beschrieben sind, beschichtetem Trägerband durchaus Bewegungen von bis zu 5 mm in
der Breite oder auch in Bezug auf eine Dehnung quer zur Breite auftreten.
[0039] Die Schichtdicke der verfestigten Schutzmasse auf dem Trägerelement kann bspw. 0,5
bis 2 mm betragen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0040] Nachstehend ist die Erfindung weiter anhand der beigefügten Zeichnung erläutert,
die aber lediglich ein Ausführungsbeispiel und eine beispielhafte Einbausituation
darstellt. Hierbei zeigt:
- Fig. 1
- in schematischer perspektivischer Schnittdarstellung einen Gebäude-Eckbereich zwischen
einer Wand und einem Boden nach Überbrückung und Abdichtung des Eckbereiches mittels
eines verlegten und befestigten Trägerelementes;
- Fig. 2
- eine der Figur 1 entsprechende Darstellung, nach Auftrag einer Schutzschicht auf das
verlegte Trägerelement;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Herausvergrößerung des Bereiches III in Figur
2;
- Fig. 4
- eine der Figur 2 entsprechende Darstellung nach Fertigstellung des Eckbereiches;
- Fig. 5
- den Schnitt gemäß dem Bereich V in Figur 4;
- Fig. 6
- eine Darstellung entsprechend Figur 5, jedoch einer weiteren Ausführungsform, bei
welcher die Abdichtmasse 4 im Wesent-lichen nur rückseitig des Trägerelementes gegeben
ist;
- Fig. 7
- eine weitere Darstellung gemäß Figur 5 bzw. Figur 6, bei welcher die Schutzmasse beidseitig
des Trägerelementes 3 gegeben ist; und
- Fig. 8
- einen Querschnitt durch ein mit einem Schnittschutz versehenes Bandelement.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0041] Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu Figur 1 ein abzudichtender
Eckbereich einer Bauwerksinstallation, hier eine sich zwischen einer Wand 1 und einem
Boden 2 bzw. einem Duschwannenaufbau oder dergleichen ergebende Ecke.
[0042] Zur Abdichtung ist zunächst und im Wesentlichen ein Trägerelement 3 vorgesehen. Das
Trägerelement 3 kann aus einer oder mehreren, bspw. zwei Vlieslagen und einer bevorzugt
mittigen Dichtlage, insbesondere einer Kunststofflage bestehen.
[0043] Das Trägerelement 3 ist insgesamt flexibel, kann bspw. zu Verpackungszwecken aufeinander
gefaltet oder gerollt werden.
[0044] Das Trägerelement 3 wird den Eckbereich überspannend angelegt, wonach zufolge der
gegebenen Flexibilität ein Schenkelabschnitt des Trägerelementes 3 zur Anlage an der
Wand 1 kommt und der im Querschnitt betrachtete andere, etwa rechtwinklig abragende
Schenkelabschnitt des Trägerelementes 3 an dem Boden 2 bzw. an dem gegenüber der Wand
1 abzudichtenden Sanitärteil.
[0045] Wie weiter ersichtlich, ist das Trägerelement 3 mit einer Abdichtmasse 4, die auch
als Haftvermittlerschicht dient, sowohl an der Wand 1 als auch an dem Boden 2 bzw.
dem Sanitärteil befestigt.
[0046] Die Abdichtmasse 4 wird in der Regel zunächst auf die Wand 1 und den Boden 1 aufgebracht,
wonach das Trägerelement 3 eingelegt bzw. eingearbeitet wird. Die Einarbeitung der
Abdichtmasse 4 kann auch dazu führen, dass das Trägerelement 3 auch vorderseitig mit
Abdichtmasse beschichtet ist.
[0047] Auf die Abdichtmasse 4 bzw. ggf. auch teilweise unmittelbar auf die diesbezügliche
Vorderseite des Trägerelementes 3 wird ein Fliesenkleber 5 (vgl. auch Fig. 4) aufgebracht,
mit Hilfe dessen dann Fliesen 6 weiter vorderseitig befestigt sein können.
[0048] Eine wandseitig unterste Fliese 6 ist bevorzugt mit einem vertikalen Abstand zu der
Oberfläche der unmittelbar zugeordneten, auf dem Boden 2 verlegten Fliese 6 angeordnet.
Hierdurch ist es ermöglicht, abschließend eine Silikonraupe 7 in den verbleibenden
Zwickelbereich 9 einzubringen.
[0049] Es kann der Bedarf vorliegen, eine solche Silikonraupe 7 wieder zu entfernen, um
bspw. eine neue Silikonraupe zu legen. Das Entfernen einer solchen Silikonraupe 7
erfolgt in der Regel mit einem scharfen Gegenstand, bspw. einem Messer. Hierbei besteht
die Gefahr, dass im Zuge der Abtrennung der Silikonraupe 7 das dahinter in dem Zwickelbereich
9 im Wesentlichen freiliegende, ggf. allein durch die Abdichtmasse 4 abgedeckte Trägerelement
3 beschädigt werden kann.
[0050] Dieser Gefahr ist begegnet durch einen Schnittschutz S, vgl. Figuren 2-8.
[0051] Der Schnittschutz S ist eine bevorzugt gesondert aufgetragene Schutzmasse 8, die
insbesondere den Zwickelbereich 9 im Eckbereich das Trägerelement 3 ggf. zusätzlich
überdeckt. Die Schutzmasse 8 ist im Nutzungszustand so ausgelegt, dass diese von einem
scharfen Gegenstand, wie bspw. einem Messer, nicht durchsetzt werden kann.
[0052] Bei der Schutzmasse 8, vgl. auch Figur 3, kann es sich um eine Dispersion handeln,
aufweisend eine Flüssigkomponente 10 und eine Schutzkomponente 11. Bei der Flüssigkomponente
10 kann es sich um die Abdichtmasse 4 handeln, die zur Bildung der Schutzmasse 8 in
einem bevorzugt gesonderten Arbeitsgang mit einer Schutzkomponente 11 vermengt und
aufgetragen wird. Es kann aber auch eine gesonderte Flüssigkomponente 10 vorliegen.
[0053] Die Schutzkomponente 11 besteht aus einer Vielzahl von Einzel-Festteilen 12, bevorzugt
in Form von Fasern oder Granulat.
[0054] Der Auftrag der Schutzmasse 8 kann mittels Pinsel, Rolle, Spachtel oder Kelle erfolgen.
Nach Trocknung der Schutzmasse 8 ist deren Schnittschutzwirkung erreicht.
[0055] Die Schutzmasse 8 kann einem Set zur Verlegung eines Trägerelementes als Fertigmasse
beigefügt sein. Alternativ kann die Schutzmasse 8 auch erst vor Ort bei Bedarf gemischt
werden, wobei in diesem Fall die Flüssigkomponente 10 und die Schutzkomponente 11
getrennt vorliegen.
[0056] Der Auftrag der Schutzmasse 8 auf das Trägerelement 3 erfolgt derart, dass mit Bezug
auf einen Querschnitt gemäß den Figuren 4-7 der Eckbereich bspw. hohlkehlartig von
der Schutzmasse 8 überdeckt ist, wobei jeweils ausgehend von der Ecke eine Erstreckung
entlang der Wand 1 und des Bodens 2 gegeben ist, die sicherstellt, dass ein zum Zwecke
der Entfernung einer Silikonraupe 7 eingesetztes scharfes Werkzeug bei Durchtritt
des Zwickelbereiches 9 stets auf den Schnittschutz S trifft. Dies kann dadurch erreicht
sein, dass sich die Schutzmasse 8 - im Querschnitt ausgehend von der Ecke entlang
der Wand 1 und des Bodens 2 - so weit erstreckt, dass die Schutzmasse 8 von den aufeinander
zu weisenden, den Zwickelbereich 9 begrenzenden Endbereichen der Fliesen 6 überdeckt
ist (vgl. Figuren 4-7).
[0057] Bezüglich eines Einbaus bzw. einer Verlegung des Trägerelementes 3 kann hinsichtlich
des Aufbringens der Schutzmasse 8 unterschiedlich vorgegangen werden.
[0058] Zunächst kann das Trägerelement 3 schon werkseitig mit der Schutzmasse 8 versehen
sein. Hierbei wird die Schutzmasse 8 gewöhnlich dann unmittelbar auf dem Trägerband,
ggf. nur einseitig aufgebracht sein. Es kann sich eine Einbausituation gemäß Figur
6 ergeben, wobei im Zuge des Einbaus bzw. der Verlegung zunächst auf die Wand und/oder
den Boden die Abdichtmasse 4 aufgebracht wurde und das Trägerelement mit der schon
aufgebrachten Schutzmasse 8 dann aufgelegt und hierdurch, durch die Abdichtmasse 4
mit der Wand und/oder dem Boden verhaftet wird.
[0059] Das Trägerelement kann aber auch zunächst - und bevorzugt vor Ort vorgenommen - nur
mit der Abdichtmasse 4 versehen sein und dann in diesem Zustand an die Wand und/ oder
den Boden verlegt sein. Auf die Abdichtmasse 4 ist dann bevorzugt vorderseitig die
Schutzmasse S aufgebracht sein. Es kann sich eine Konstellation gemäß Figur 5 ergeben.
[0060] Nicht zuletzt kann aber auch das Trägerelement 3 in die Schutzmasse 8 eingetaucht
sein und somit vorder- und rückseitig die Schutzmasse 8 aufweisen und, bevorzugt dann
im noch feuchten Zustand der Schutzmasse 8, verlegt sein. Hierdurch kann sich dann
eine Konstellation gemäß Figur 7 ergeben.
[0061] Die Schutzmasse 8, ggf. auch die Abdichtmasse 4, kann zur Abdeckung und/oder Anhaftung
des Trägerbandes entsprechend sowohl auf einen Sanitärgegenstand wie etwa eine Bade-
oder Duschwanne, einen Boden und/ oder eine Wand aufgetragen sein bzw. jedenfalls
nach Anbringung des Trägerbandes sich hierauf befinden.
[0062] Mit Bezug zu der Figur 8 ist ein Trägerelement 3, wie es bevorzugt als Bandelement
13 vorliegend zum Einsatz kommt, im Querschnitt dargestellt. Das Bandelement 13 ist
bereits mit einem Schnittschutz S herstellungsmäßig versehen. Der Schnittschutz S
ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel an einer der beiden Breitseiten aufgebracht.
Der Schnittschutz S kann auch an beiden Breitseiten bereits herstellungsmäßig aufgebracht
sein. Das Bandelement 13 ist hier nur beispielhaft dreilagig dargestellt, mit einer
ersten Vlieslage 14, einer mittigen Kunststofflage 15 als Dichtlage und einer weiteren,
hier unterhalb des Schnittschutzes S verlaufenden Vlieslage 16. Es kann insbesondere
auch zweilagig ausgebildet sein.
[0063] Das Trägerelement 3 bzw. das Bandelement 13 ist, wie bereits ausgeführt, für sich
flexibel und schneidbar. Auch bei aufgebrachtem Schnittschutz S ist weiter bevorzugt
noch eine Flexibilität, insbesondere auch zum Zwecke einer herstellungsmäßigen Aufwicklung
in Form einer Rolle, gegeben. Die Schneidbarkeit ist entsprechend durch den Schnittschutz
nicht mehr oder nur noch unter Aufbringung großer Mühe und Kraft gegeben.
[0064] Es versteht sich, dass zur Deutlichkeit die einzelnen Lagen und Schichten in den
Figuren übertrieben dick dargestellt sind.
Liste der Bezugszeichen
| 1 |
Wand |
S |
Schnittschutz |
| 2 |
Boden |
|
|
| 3 |
Trägerelement |
|
|
| 4 |
Abdichtmasse |
|
|
| 5 |
Fliesenkleber |
|
|
| 6 |
Fliese |
|
|
| 7 |
Silikonraupe |
|
|
| 8 |
Schutzmasse |
|
|
| 9 |
Zwickelbereich |
|
|
| 10 |
Flüssigkomponente |
|
|
| 11 |
Schutzkomponente |
|
|
| 12 |
Einzel-Festteil |
|
|
| 13 |
Bandelement |
|
|
| 14 |
Vlieslage |
|
|
| 15 |
Kunststofflage |
|
|
| 16 |
Vlieslage |
|
|
1. Verfahren zum Erreichen eines Schutzes eines für sich flexiblen und schneidbaren Trägerelementes
(3) in einer Bauwerksinstallation gegen Beschädigung bei Einsatz eines scharfen Gegenstandes,
dadurch gekennzeichnet, dass ein verlegtes Trägerelement (3) mit einer flüssigen, verfestigbaren Schutzmasse (8)
als Schutzschicht (S) versehen wird, wobei die Schutzmasse (8) eine Flüssigkomponente
(10) und eine Schutzkomponente (11) aufweist.
2. In einer Bauwerksinstallation vorgesehenes, gegen Beschädigung bei Einsatz eines scharfen
Gegenstandes geschütztes und für sich flexibles und schneidbares Trägerelement (3),
dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (3) mit einer flüssig aufgetragenen, verfestigten Schutzmasse (8)
als Schutzschicht (S) versehen ist, wobei die Schutzmasse (8) eine Schutzkomponente
(11) aufweist, die aus einer Vielzahl von Einzel-Festteilen (12) besteht.
3. Set zur Verlegung eines Trägerelementes (3) in einer Bauwerksinstallation, wobei das
verlegte Trägerelement (3) einen Schutz gegen Beschädigungen bei Einsatz eines scharfen
Gegenstandes aufweist, wobei weiter das Set ein Trägerelement (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Set eine Schutzmasse (8) zur Ausbildung einer Schutzschicht (S) auf dem Trägerelement
(3) aufweist, wobei die Schutzmasse (8) eine Schutzkomponente (11) in Form einer Vielzahl
von Einzel-Festteilen (12) aufweist.
4. Verfahren, Trägerelement oder Set nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzkomponente Festteile aufweist, die aus Metall, einem keramischen Werkstoff,
einem mineralischen Werkstoff und/oder Kunststoff bestehen.
5. Verfahren, Trägerelement oder Set nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Festteile in einer Granulatform, in Form von im Wesentlichen flachen Körpern
wie geschlossenen Plättchen oder Durchgangsöffnungen aufweisenden Plättchen wie etwa
Siebteilen, in einer Stäbchenform, einer Fadenform oder einer Faserform vorliegen.
6. Verfahren, Trägerelement oder Set nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkomponente aus einem Reaktionsharz, einer Polymerdispersion, einer mineralischen
Dichtschlämme, einem MS-Polymer, einem Silikondichtstoff, einem Acryldichtstoff, einem
Klebstoff, einer Butylmasse und/oder einer gelartigen Masse besteht.
7. Verfahren, Trägerelement oder Set nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Festteil einen Verhakungsfortsatz aufweist.
8. Verfahren, Trägerelement oder Set nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Flüssigkeit, gegebenenfalls als Abdichtmasse (4) und/oder Schutzmasse (8) ausgebildet,
zur Verbindung des Trägerelementes (3) mit einer Wand (1) aufgebracht wird oder das
Trägerelement (3) dieses aufweist.
9. Verfahren, Trägerelement oder Set nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzmasse (8) eine Flüssigkomponente (10) und eine Schutzkomponente (11) aufweist.
10. Verfahren, Trägerelement oder Set nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzmasse (8) eine Suspension oder eine Dispersion ist.
11. Verfahren, Trägerelement oder Set nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkomponente (10) aus einer Suspension oder Dispersion und/ oder einem Reaktions-Harz
und/ oder Silikone und/ oder Kleber besteht.
12. Verfahren, Trägerelement oder Set nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzkomponente (11) aus Edelstahlgranulat und/ oder Steingranulat und/ oder
Glasgranulat und/oder Kunststoffgranulat und/ oder Kunststofffasern und/oder Glasfasern
besteht.
13. Verfahren, Trägerelement oder Set nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Verbindung des Trägerelementes mit der Wand vorgesehene Flüssigkeit zugleich
die Flüssigkomponente zur Bildung der Schutzmasse ist.