[0001] Die Erfindung betrifft ein Schlüsselprofil für Flachschlüssel, das an den Seitenflächen
des Schlüsselschaftes ausgebildet ist und mit einer korrespondierenden Profilierung
im Schlüsselkanal eines im Schließzylindergehäuse drehbar gelagerten Zylinderkerns
zusammenwirkt.
[0002] Schlüsselprofile für Schließanlagen weisen meist unterschiedliche Profilmerkmale
auf, um Schießberechtigungen über eine Schließanlage zu verteilen. Um mit einem übergeordneten
Schlüssel in alle untergeordneten Schließzylinder schließen zu können ist es erforderlich,
dass die fixen Profilmerkmale über alle Schließzylinder dieser Anlage gleich sind.
Durch das Hinzunehmen oder Weglassen von sogenannten variablen Profilmerkmalen ergeben
sich Situationen, in denen der Schlüssel in den Schließkanal passt, oder sich gar
nicht einführen lässt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schlüsselprofil zu schaffen, das einen verbesserten
Kopierschutz bietet.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß bei einem Schlüsselprofil für Flachschlüssel,
das an den Seitenflächen des Schlüsselschaftes ausgebildet ist und mit einer korrespondierenden
Profilierung im Schlüsselkanal eines im Schließzylindergehäuse drehbar gelagerten
Zylinderkerns zusammenwirkt,
dadurch, dass die Profilierung variable und fixe Profilmerkmale aufweist und dass
die fixen Profilmerkmale gerade Profilflächen im Schlüsselgrund und die fixen und
variablen Profilflächen Radien an der Schlüsselaußenseite aufweisen.
[0005] Weitere Ausbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und werden nachfolgend
beschrieben.
[0006] Im Einzelnen sind dabei die Radien der variablen Profilmerkmale abhängig von der
Breite der Profilmerkmale an den jeweiligen Lagen, multipliziert mit einem Formfaktor.
Die Radien berechnen sich nach der folgenden Formel: r = a/2*f, wobei r der Radius
des Profilmerkmals ist, a die Breite des Profilmerkmals an der Stelle, an der der
Radius ansetzt und f der Formfaktor ist. Der Formfaktor f ist eine Konstante und beträgt
immer 1,1.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausbildung weisen dabei alle Profilmerkmale an der Außenfläche
eine konvexe Form und die variablen Profilmerkmale an der Innenfläche eine konkave
Form auf. Allen Profilmerkmalen an der Außenseite eine konvexe Form zu geben ist erforderlich,
um die Minimalprofilierung zu verschleiern .
[0008] Dabei sollten die Maxima der Radien - nach einer weiteren Ausgestaltung - zentrisch
zum jeweiligen Profilmerkmal ausgebildet sein. Alle Profilmerkmale sind so aufgebaut,
dass sie symmetrisch und bezogen zur Profil-Mittelachse im rechten Winkel auf die
gedachte Schlüsselmittenebene zulaufen. Alle Profilmerkmale haben aus fertigungstechnischen
Gründen einen Profilwinkel α von 3°. Dieser Profilwinkel ist ebenfalls symmetrisch
zur Profil-Mittelachse.
[0009] Bei variablen Profilmerkmalen, die ein angrenzendes, fixes Profilmerkmal haben welches
näher an der Schlüsselmittenebene liegt, wird der Radius als Viertelkreis ausgeführt,
wobei der Mittelpunkt des Radius auf der verlängerten Linie des fixen Profilmerkmals
liegt. Der Radius berechnet sich hier ebenfalls nach der Formel r = a/2*f; wobei hier
a = b*2 ist. Der Wert b bezeichnet den Abstand zwischen dem Übergang des variablen
Profilmerkmals in seinen Radius, und dem Schnittpunkt einer zur Schlüsselmittenebene
parallelen Linie, die die verlängerte Linie des fixen Profilmerkmals unter dem Profilwinkel
α ist.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform
erläutert.
[0011] Dabei zeigt:
- Fig. 1
- einen schematischen Querschnitt durch einen Schließzylinderkern mit im Schlüsselkanal
befindlichen, deckungsgleichen Schlüssel.,
- Fig. 2
- das Detail X und
- Fig. 3
- das Detail Y.
[0012] Der Zylinderkern ist in der Darstellung mit 1 bezeichnet. Die mit dem Bezugszeichen
2 versehenen Linien geben die maximale Schlüsselbreite wieder.
[0013] Der Schlüssel weist unterschiedliche Profilmerkmale auf, und zwar handelt es sich
dabei um variable Profilmerkmale 3 (vergrößert dargestellt im Detail X) und fixe Profilmerkmale,
die mit 4 bezeichnet und im Detail Y vergrößert dargestellt sind.
[0014] Die fixen Profilmerkmale 4 zeichnen sich durch gerade Profilflächen am Profilgrund
aus, wobei als Innenflächen der Profilgrund, also die Fläche, die sich nahe an der
Schlüsselmittenebene befindet, bezeichnet wird. Entsprechend ist die Außenfläche der
Wand des Schlüsselkanals zugeordnet.
[0015] Die weiteren Bezugszeichen betreffen:
5 - Symmetrielinie der Profilmerkmale; rechtwinklig zur Schlüsselmittenebene.
6 - Mittelpunkt des Radius liegt auf der Symmetrielinie des Profilmerkmals.
7 - variables Profilmerkmal, das ein fixes Profilmerkmal angrenzt.
8 - verlängerte, virtuelle Linie des fixen Profilmerkmals
9 - Schnittpunkt
[0016] Die Abtastung von Radien ist ungleich schwieriger als von geraden Flächen und bedarf
zumindest zusätzlicher Einstellungen oder Eingriffe per CAD oder an der Kopiermaschine,
wobei ohnehin die Erkennung von Radien problematisch ist und beim Kopieren leicht
zu fehlerhaften Schlüsseln führen kann.
1. Schlüsselprofil für Flachschlüssel, das an den Seitenflächen des Schlüsselschaftes
ausgebildet ist und mit einer korrespondierenden Profilierung im Schlüsselkanal eines
im Schließzylindergehäuse drehbar gelagerten Zylinderkerns (1) zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Profilierung variable (3) und fixe (4) Profilmerkmale aufweist und
dass die fixen Profilmerkmale (4) gerade Profilflächen im Schlüsselgrund und die fixen
(4) und variablen (3) Profilflächen Radien an der Schlüsselaußenseite aufweisen.
2. Schlüsselprofil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Radien der variablen Profilmerkmale (3) abhängig von der Breite der Profilmerkmale
an den jeweiligen Lagen, multipliziert mit einem Formfaktor sind, wobei sich die Radien
berechnen nach folgender Formel: r = a/2*f, wobei
r der Radius des Profilmerkmals ist,
a die Breite des Profilmerkmals an der Stelle, an der der Radius ansetzt und
f der Formfaktor ist, der eine Konstante ist und 1,1 beträgt.
3. Schlüsselprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Radien zentrisch zum jeweiligen Profilmerkmal ausgebildet sind, wobei sie symmetrisch
und bezogen zur Profil-Mittelachse im rechten Winkel auf die gedachte Schlüsselmittenebene
zulaufen.
4. Schlüsselprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei variablen Profilmerkmalen (7),die ein angrenzendes fixes Profilmerkmal haben,
welches näher an der Schlüsselmittenebene liegt, der Radius als Viertelkreis ausgeführt
ist, wobei der Mittelpunkt des Radius auf der verlängerten Linie (8) des fixen Profilmerkmals
(4) liegt, und der Radius sich ebenfalls nach der Formel r = a/2*f; wobei hier a =
b*2 ist, berechnet und wobei b den Abstand zwischen dem Übergang des variablen Profilmerkmals
(3) in seinen Radius und dem Schnittpunkt (9) einer zur Schlüsselmittenebene parallelen
Linie bezeichnet, die die verlängerte Linie des fixen Profilmerkmals (4) unter dem
Profilwinkel α ist.
5. Schlüsselprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Profilwinkel α = 3° beträgt.