[0001] Die Erfindung betrifft einen regenerativen Wärmetauscher.
[0002] Ein gattungsgemäßer regenerativer Wärmetauscher dient der Wärmeübertragung von wenigstens
einem Wärme abgebenden Gasvolumenstrom, beispielsweise Rauchgas (nachstehend auch
als Abluft bezeichnet), auf wenigstens einen Wärme aufnehmenden Gasvolumenstrom, beispielsweise
Verbrennungsluft (nachstehend auch als Zuluft bezeichnet). Wesentliches Element des
regenerativen Wärmetauschers ist hierbei ein sich um eine Rotationsachse drehender
Wärmespeicher in Form eines Rotors, der abwechselnd in die wenigstens beiden Gasvolumenströme
gedreht wird und sich dabei erwärmt und wieder abgekühlt, wodurch Wärmeenergie von
dem einen auf den anderen Gasvolumenstrom übertragen wird. Hierdurch kann einer der
Gasvolumenströme, beispielsweise eine Zuluft bzw. Verbrennungsluft einer Verbrennungsanlage,
aufgewärmt und ein anderer Gasvolumenstrom, beispielsweise eine Abluft bzw. ein Abgas
der Verbrennungsanlage, abgekühlt werden. Der, beispielsweise im Wesentlichen scheibenartig
ausgebildete, Rotor weist zwei Stirnseiten und einen im Wesentlichen zylinderförmigen
Außenmantel auf. Der Rotor kann segmentiert ausgebildet sein, um eine Vielzahl von
Wärmetauscherbereichen aufzuweisen. Es kann ferner vorgesehen sein, dass der Rotor
zusätzliche Wärmespeicherelemente aufweist oder aber die Wärmeübertragung allein durch
Aufheizen und Abkühlen von Wandelementen des Rotors erfolgt. Typischerweise ist der
Rotor um eine zentrale Rotationsachse drehbar gelagert, wobei diese Rotationsachse
in der Regel vertikal ausgerichtet ist. Der Rotor ist an einem Stator gelagert, der
den Rotor, abgesehen von den Fluidzu- und -abführungen, mit einem Gehäuse umgibt.
[0003] Zur Abdichtung der durch den regenerativen Wärmetauscher geführten Gasvolumenströme
gegeneinander und gegenüber der Außenumgebung sind üblicherweise unterschiedliche
Dichtungssysteme vorgesehen, die verschiedenen Abdichtungszwecken dienen und abhängig
von ihrem Einsatzort innerhalb des regenerativen Wärmeaustauschers speziellen Anforderungen
gewachsen sein müssen. Beispielsweise sollen Umfangsdichtungen, die einen Spalt zwischen
dem Rotor und einem den Rotor umgebenden ortsfesten Stator im Außenumfangsbereich
des Rotors abdichten, dafür sorgen, dass keine Bypass-Ströme vorbei an dem im Rotor
befindlichen Wärmespeicherelementen entstehen und dass keine Gasdurchmischungen der
beiden Gase/Fluide untereinander auftreten. Ferner sind Dichtplatten oberhalb und
unterhalb der Stirnseiten des Rotors bekannt, mit denen ebenfalls ein Gasaustausch
zwischen den beiden Gasvolumenströmen verhindert werden soll. Ein solcher gattungsgemäßer
regenerativer Wärmetauscher ist beispielsweise in der
EP 2 258 999 B1 der Anmelderin beschrieben.
[0004] Eine besondere Herausforderung zum Abdichten stellt der sogenannte Kernbereich für
den regenerativen Wärmetauscher dar. Der Kernbereich bezeichnete den in Bezug auf
die radiale Ausdehnung des Rotors innenliegenden Bereich des Rotors, an dem dieser
an einer Lager- und/oder Antriebseinrichtung, üblicherweise mit einer drehenden Welle,
konkrete einer Lager- oder Antriebswelle, gelagert ist. Im Kernbereich des regenerativen
Wärmetauschers ist der Rotor somit über diese Lagereinrichtung drehbar um die Rotationsachse
gelagert. Hierzu ist ein rotierender Teil der Lagereinrichtung, insbesondere eine
Welle, mit einem zentral im Rotor gelegenen Rotorkern drehfest verbunden. Der rotierende
Teil der Lagereinrichtung rotiert dabei um einen ortsfesten und starren Teil der Lagereinrichtung,
der wiederum mit dem Stator, insbesondere einem Gehäuseteil, verbunden ist. Dieses
Gehäuseteil des Stators schließt oberhalb und/oder unterhalb des Rotors unter Bildung
eines Spalts ab. Über diesen Spalt zwischen Rotor und Gehäuseteil im Kernbereich kann
Zuluft und/oder Abluft entweichen und im Innenbereich am Rotor unter Umgehung des
Wärmespeichers an diesem vorbei in den Bereich des jeweils anderen Fluids strömen.
Diese ungewünschte Vermischung der beiden Fluide miteinander vermindert die Effizienz
des Wärmetauschers. Um diese Leckageeffekte einzudämmen, wird eine sogenannte Kernabdichteinrichtung
bei solchen Wärmetauschern vorgesehen. Diese dient somit primär einer Abdichtung des
Rotors im Innenbereich zur Mitte hin und soll verhindern, dass es zu einer Vermischung
der beiden den Rotor durchströmenden Fluide kommt. Mit dieser Art der Abdichtung befasst
sich die vorliegende Erfindung.
[0005] Im Kernbereich der gesamten Vorrichtung ist ferner häufig eine sogenannte Wellenabdichtung
vorgesehen. Diese dichtet den Austauschraum von Zuluft und Abluft insgesamt im Bereich
der Welle zur Außenumgebung hin ab. Die vorliegende Erfindung befasst sich nicht mit
einer solchen Wellenabdichtung, sondern mit einer Abdichtung von Zuluft und Abluft
zueinander bzw. eine Abdichtung von den Wärmespeicher durchströmenden Fluiden gegenüber
dem zentralen Innenteil des Rotors bzw. im Kernbereich, d. h. im zur Rotationsachse
des Rotors hin gerichteten Innenbereich des Rotors.
[0006] Erschwert wird ein Abdichten im Kernbereich zusätzlich zur Bewegung des Rotors gegenüber
dem Stator des Wärmetauschers insbesondere dadurch, dass bei einer Abdichtung sowohl
eine nicht zu vernachlässigende thermische Ausdehnung des Rotorkerns entlang einer
parallel zur Rotationsachse verlaufenden Richtung als auch eine senkrecht zur Rotationsachse
erfolgende Verschiebung des Gehäuseteils gegenüber dem Rotorkern, verursacht durch
ein Temperaturgefälle zwischen den Gasvolumenströmen, berücksichtigt und durch die
Kernabdichtung möglichst optimal ausgeglichen werden müssen. Bisherige Lösungsansätze
hierzu sind jedoch insbesondere in Bezug auf die auftretenden Restleckagen unbefriedigend.
[0007] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen gattungsgemäßen regenerativen
Wärmetauscher dahingehend zu verbessern, dass eine wirkungsvolle Abdichtung im Kernbereich
zur Vermeidung eines Gasaustauschs zwischen der Zuluft und der Abluft, insbesondere
trotz der durch Temperaturdifferenzen veranlassten Bewegungen der einzelnen Bauteile
des regenerativen Wärmetauschers in unterschiedliche Richtungen zueinander, ermöglicht
wird.
[0008] Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einem regenerativem Wärmetauscher gemäß dem unabhängigen
Anspruch. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Der wesentliche Grundgedanke der Erfindung liegt darin, die Kernabdichtung mit einem
zusätzlichen bewegbaren Dichtelement zu versehen, über das aufgrund thermisch veranlasster
Verformungsprozesse des Rotors Änderungen im Dichtspalt im Kernbereich sowohl in Radialrichtung
als auch in Axialrichtung zur Rotationsachse des Rotors ausgeglichen werden können.
Das Dichtelement umfasst dazu in nachstehend näher beschriebener Weise insgesamt zwei
Dichtflächen, die in einem Winkel, insbesondere senkrecht, zueinander verlaufen und
somit einen optimalen Ausgleich auftretender Verformungen und damit Änderungen des
Dichtspaltes im Kernbereich ermöglichen. Konkret ist es vorgesehen, dass am Rotor
eine die Rotationsachse, insbesondere vollständig, umlaufende und sich in Radialrichtung
zur Rotationsachse erstreckende erste Abdichtfläche vorhanden ist. Eine Abdichtfläche
bezeichnet vorliegend im Wesentlichen eine Anlagefläche, an der das Dichtelement,
insbesondere zumindest in einer Raumrichtung verschiebbar, zu Dichtzwecken anliegt.
Ferner ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass am Stator eine zum Stator ortsfeste,
die Rotationsachse, ebenfalls insbesondere vollständig, umlaufende und sich in axialer
Richtung der Rotationsachse erstreckende zweite Abdichtfläche vorhanden ist. Die erste
Abdichtfläche am Rotor und die zweite Abdichtfläche am Stator verlaufen somit in einem
Winkel zueinander, insbesondere senkrecht zueinander, und liegen nicht unmittelbar
aneinander an. Die Abdichtung des Dichtspaltes im Kernbereich erfolgt erfindungsgemäß
über das Dichtelement, welches zur gleichzeitigen Anlage an der ersten und der zweiten
Abdichtfläche ausgebildet ist. Damit ermöglicht die Erfindung, in Radialrichtung auftretende
und in axialer Richtung auftretende Veränderungen des Dichtspalte, beispielsweise
aufgrund thermischer Verformungen des Rotor, separat zu einander allerdings mit ein
und demselben Dichtelement auszugleichen, wodurch die Dichtleistung der erfindungsgemäßen
Kernabdichteinrichtung erheblich gesteigert werden kann. Dazu ist das Dichtelement
erfindungsgemäß derart in der Kernabdichteinrichtung gelagert, dass es in axialer
Richtung relativ zum Stator und in Radialrichtung relativ zum Rotor innerhalb eines
Ausgleichsbereiches unter Aufrechterhaltung einer Dichtwirkung bewegbar ist. Das Dichtelement
verschafft der erfindungsgemäßen Kernabdichteinrichtung somit zwei, idealerweise senkrecht
zueinander orientierte, Bewegungsfreiheitsgrade, über die Änderungen des Dichtspaltes
zwischen dem Rotor und dem Stator im Kernbereich in Axialrichtung als auch in Radialrichtung
innerhalb eines Toleranzbereiches unter Aufrechterhaltung der Dichtfunktion" insbesondere
selbsttätig von der Kernabdichteinrichtung, ausgeglichen werden können. Die Ausbildung
der Abdichtflächen am Rotor und am Stator bzw. am Dichtelement ermöglichen somit eine
Anpassung der Relativlage des Dichtelements zum Stator und/oder Rotor unter Aufrechterhaltung
der Abdichtwirkung durch das an der ersten und der zweiten Abdichtfläche anliegende
Dichtelement. Das Ausmaß, wie weit hier ein Ausgleich in Radialrichtung und in axialer
Richtung durch die erfindungsgemäße kernabdichtet Einrichtung erfolgen kann, hängt
im Wesentlichen mit der Dimensionierung der ersten Abdichtfläche in Radialrichtung
und der zweiten Abdichtfläche in axialer Richtung bzw. der entsprechenden Gegenflächen
am Dichtelement ab. Hierbei gilt es zu beachten, dass von der Erfindung auch solche
Ausführungsformen mit umfasst sind, bei der die erste und/oder zweite Abdichtfläche
nahezu linienförmig und die entsprechenden Anlageflächen am Dichtelement mit der gewünschten
Breite streifenförmig ausgebildet sind oder umgekehrt. Besonders bevorzugt ist es
jedoch, wenn sowohl die erste und die zweite Abdichtfläche als auch die entsprechenden
Anlagegegenflächen am Dichtelement eine Breite von wenigstens mehreren Zentimetern
aufweisen, insbesondere im Bereich von 10 mm bis 200 mm, insbesondere im Bereich von
80 mm bis 100 mm.
[0010] Grundsätzlich ist es möglich, dass die erste Abdichtfläche unmittelbar vom Rotor
selbst, beispielsweise einem innenliegenden Zentralteil, gebildet wird. Da die erste
Abdichtfläche allerdings im Betrieb vom Dichtelement überglitten wird, kann hier vermehrter
Verschleiß auftreten. Ideal ist es daher, wenn die erste Abdichtfläche von einer am
Rotor gelagerten und insbesondere austauschbaren Gleitplatte gebildet wird. Die Gleitplatte
bezeichnet somit ein an den scheibenartig ausgebildeten Rotor in dessen Kernbereich
angesetztes Bauteil, welches speziell zur Anlage des Dichtelementes vorgesehen ist.
Die erste Abdichtfläche wird dann entsprechend von dieser Gleitplatte des Rotors gebildet.
[0011] Da die Gleitplatte und das Dichtelement im Arbeitsbetrieb aufeinander abgleiten,
treten an dieser Stelle zum Teil nicht unerhebliche Reibungserscheinungen auf. Um
den Reibungskräften entgegenzuwirken, ist es bevorzugt, wenn die Gleitplatte zumindest
teilweise, insbesondere im Bereich der ersten Dichtfläche, aus einem Gussmaterial
oder einem Kunststoff, insbesondere PTFE (Polytetrafluorethylen), besteht. Gleiches
gilt entsprechend für das Dichtelement.
[0012] Idealerweise ist die Gleitplatte als ein Gleitring ausgebildet. Die in Ihrer Gesamtheit
im Wesentlichen hohlzylindrische Gleitplatte weist somit einen Innendurchmesser, einen
Außendurchmesser sowie eine Höhe auf. Im praktischen Einsatz liegt die Höhe des Gleitrings
bevorzugt in einem Bereich von 5 mm bis 50 mm, insbesondere im Bereich von 10 mm bis
30 mm. Dies stellt im Hinblick auf Verschleiß und Fertigung, insbesondere im Hinblick
auf das Gewicht, eine optimale Größenordnung dar. Die Gleitplatte kann somit insbesondere
ein Hohlzylinder, insbesondere mit den vorstehend genannten Abmaßungen, sein. Die
Gleitplatte kann dabei einstückig, insbesondere auch materialeinheitlich, ausgebildet
sein. Um den Montage- und/oder Austauschvorgang jedoch zu erleichtern, ist es bevorzugt,
wenn die Gleitplatte in Form einzelner, insbesondere zu einander baugleicher, Segmente
ausgebildet ist.
[0013] Auch zur konkreten Ausbildung der zweiten Abdichtfläche kann grundsätzlich auf mannigfaltige
Variationen zurückgegriffen werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die zweite Abdichtfläche von einem vom Stator zum Rotor hin vorstehenden, insbesondere
die Rotationsachse, ganz besonders vollständig, umlaufenden Anlage- bzw. Abdichtblech
gebildet. Das Anlageblech bildet somit bevorzugt in seiner Gesamtheit ebenfalls, zumindest
im Bereich der zweiten Anlagefläche, einen Hohlzylinder und ist ortsfest mit dem Stator
verbunden. Dabei ist es ganz besonders bevorzugt, wenn bei der Ausbildung des Anlageblechs
dem Anlageblech eine gewisse Elastizität beigemessen wird, damit dieses Verstellbewegungen
des Dichtelements insbesondere in Radialrichtung ausgleichen bzw. diesen zumindest
in begrenztem Umfang folgen kann. Ein besonders bevorzugtes Material zur Ausbildung
der Anlagebleche ist beispielsweise Baustahl, insbesondere wetterfester Baustahl,
oder Edelstahl (jeweils insbesondere nach DIN EN 10025-5 und DIN EN 10020).
[0014] Wesentlich für die konkrete Ausbildung des Dichtelements ist dessen Eignung, gleichzeitig
an der ersten und der zweiten Abdichtfläche, insbesondere wie sie vorstehend beschrieben
worden sind, anzuliegen. Eine bevorzugte konkrete Umsetzung zeichnet sich dadurch
aus, dass das Dichtelement eine sich in Radialrichtung zur Rotationsachse erstreckende
erste Anlagefläche zur Anlage an die erste Abdichtfläche und eine sich in axialer
Richtung erstreckende zweite Anlagefläche zur Anlage an die zweite Abdichtfläche aufweist.
Die Anlageflächen des Dichtelements verlaufen somit bevorzugt parallel zu den jeweiligen
Gegenflächen (Abdichtflächen) am Rotor und am Stator, wodurch eine besonders effiziente
Abdichtung erreicht wird, da auch bei verschiedenen Relativlagen des Dichtelements
zum Rotor und/oder zum Stator jeweils eine flächige Anlagefläche zur Abdichtung erhalten
wird. Ideal ist es ergänzend oder alternativ ferner, wenn das Dichtelement derart
dimensioniert und ausgebildet ist, dass es von der Rotationsachse in Radialrichtung
aus gesehen mit einer seiner Außenflächen an der zweiten Abdichtfläche des Stators
anliegt. Die zweite Abdichtfläche des Stators umläuft mit anderen Worten das Dichtelement
in Radialrichtung gesehen außen und umgreift somit die zweite Abdichtfläche. Dies
ermöglicht eine besonders zuverlässige Lagerung des Dichtelements und optimale Ausgleichergebnisse
bei thermischen Verformungen.
[0015] Die aneinander anliegenden Abdichtflächen am Rotor und am Dichtelement sind ferner
bevorzugt als plane Flächen ausgebildet. Die aneinander anliegenden Abdichtflächen
am Stator und am Dichtelement sind dagegen bevorzugt als umlaufende Zylinderflächen
ausgebildet.
[0016] Das Dichtelement ist bevorzugt zweischenkelig ausgebildet, wobei die erste und die
zweite Anlagefläche jeweils von je einem der, insbesondere senkrecht aufeinander stehenden,
Schenkel gebildet werden. Im Querschnitt ist das Dichtelement somit in Form eines
Winkelelements ausgebildet, wobei sich die erste Anlagefläche und damit der erste
Schenkel im Wesentlichen in Radialrichtung und die zweite Anlagefläche und damit der
zweite Schenkel im Wesentlichen in axialer Richtung parallel zur Rotationsachse erstrecken.
Dabei setzt der zweite Schenkel ganz besonders bevorzugt am in Radialrichtung außen
liegenden Bereich des ersten, sich in Radialrichtung erstreckenden Schenkels an.
[0017] Konkret besteht das Dichtelement somit insbesondere aus einem Dichtring mit einer
besonders bevorzugt an der Außenmantelfläche liegenden zweiten Abdichtfläche, und
eine Dichtscheibe mit einer, insbesondere auf der dem Dichtring abgewandten Scheibenseite,
liegenden ersten Anlagefläche. Der Dichtring und die Dichtscheibe stoßen dabei bevorzugt
unmittelbar aneinander und sind ganz besonders bevorzugt materialeinheitlich ausgebildet.
[0018] Auch für die Ausbildung des Dichtelements ist es zwar grundsätzlich möglich, dass
dieses einstückig ausgebildet ist. Im Hinblick auf einen, beispielsweise verschleißbedingten,
Austausch des Dichtelements ist es jedoch vorteilhaft, wenn dieses aus mehreren, insbesondere
zueinander baugleichen, Einzelsegmenten besteht, die in ihrer Gesamtheit das Dichtelement
bilden.
[0019] Dadurch, dass die Relativlage des Dichtelementes durch dessen Anlage an der ersten
Abdichtfläche in axialer Richtung und an der zweiten Abdichtfläche in Radialrichtung
definiert ist, ist es für eine Ausführungsform, bei der der regenerative Wärmetauscher
eine vertikal verlaufende Rotationsachse aufweist, bevorzugt, wenn das auf der in
vertikaler Richtung gesehen oberhalb des Rotor positionierte Dichtelement gegenüber
dem Rotor und dem Stator schwimmend gelagert ist. Bei dieser Ausführungsform ist somit
eine zusätzliche Lagereinrichtung, über die das Dichtelement in einer gewünschten
Position gehalten wird, verzichtbar, da es allein aufgrund seiner eigenen Gewichtskraft
in Anlage am Rotor gehalten wird.
[0020] Die vorstehend beschriebene schwimmende Lagerung des Dichtelementes ist jedoch nicht
für sämtliche Positionierungen des Dichtelements möglich, beispielsweise bei einer
Positionierung des regenerativen Wärmetauschers mit horizontaler Rotationsachse oder,
bei vertikaler Rotationsachse in Bezug auf das in vertikaler Richtung unterhalb des
Rotors angeordnete Dichtelement. In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist daher
eine Lagereinrichtung für das Dichtelement vorgesehen, die bevorzugt ein Federelement
umfasst, mit dem insbesondere der Anlagedruck des Dichtelements am Rotor verstellbar
ist. Das Federelement kann dabei beispielsweise einen Anpressdruck in Richtung auf
den Rotor ausüben. Sofern eine solche Lagereinrichtung für einen in vertikaler Richtung
gesehen oberhalb des Rotor angeordnetes Dichtelement vorgesehen ist, kann es jedoch
auch sinnvoll sein, das Federelement auf Zug zu gestalten, sodass der gewichtskraftbedingte
Anlagedruck des Dichtelements an der ersten Abdichtfläche des Rotors über die Lagereinrichtung
vermindert wird. Neben der Funktion der Lagereinrichtung, eine definierte relative
Lage des Dichtelement gegenüber dem Rotor zu gewährleisten, kann mithilfe der Lagereinrichtung
somit auch der Anlagedruck des Dichtelementes insbesondere an der ersten Abdichtfläche
optimiert werden. Ein typisches Federelement kann beispielsweise eine Zug- oder Druckfeder
sein.
[0021] In diesem Zusammenhang sind auch weiterführende Weiterbildungen denkbar und von der
Erfindung mit umfasst. So kann beispielsweise ein Regelsystem vorgesehen sein, welches
den Anpressdruck beispielsweise in Abhängigkeit von einem Drehwiderstand des Rotors,
der unter anderem auf Reibungserscheinungen zwischen dem Dichtelement und dem Rotor
zurückgeht, regelt.
[0022] Die konkrete Ausgestaltung der Lagereinrichtung kann variieren. Bevorzugt ist die
Lagereinrichtung jedoch am Stator befestigt und umfasst in Richtung der Rotationsachse
vorstehende Haltearme, die mit dem Dichtelement verbunden sind. Um einen Verstellbereich
des Dichtelements in axialer Richtung zu ermöglichen, sind die Haltearme idealerweise
in ihrer Länge in Richtung der Rotationsachse verstellbar, beispielsweise über die
vorstehend bereits genannten Federelemente oder vergleichbare Einrichtungen. Um eine
stabile Positionierung des Dichtelement es zu ermöglichen, sind bevorzugt insgesamt
wenigstens drei, besonders bevorzugt wenigstens vier solcher Haltearme von der Lagereinrichtung
umfasst, insbesondere in in Umfangsrichtung zur Rotationsachse gleichen Winkelabständen,
um eine gleichmäßig verteilte Lagerung des Dichtelements zu ermöglichen.
[0023] Wie vorstehend bereits erwähnt, befasst sich die Erfindung durch die Bereitstellung
der erfindungsgemäßen Kernabdichteinrichtung mit der Kernabdichtung in einem regenerativen
Wärmetauscher. Bevorzugte Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen regenerativen
Wärmetauschers umfassen somit ergänzend zur erfindungsgemäßen Kernabdichteinrichtung
eine Wellenabdichtung, über die eine Abdichtung der den Wärmetauscher durchströmenden
Fluide zu einer Außenumgebung hin im Bereich der drehenden Lager- und/oder Antriebswelle
erfolgt, und/oder eine Axialdichtung, über die eine Abdichtung im Außenumfang des
Rotor gegen eine Vermischung der den Wärmetauscher durchströmenden Fluide erfolgt,
und/oder eine Radialabdichtung, mit der eine Vermischung der den Wärmetauscher durchströmenden
Fluide auf jeweils einer Stirnseite des Rotor erfolgt, und/oder eine Umfangsdichtung,
die einen Spalt zwischen dem Rotor und einem den Rotor umgebenden ortsfesten Stator
im Außenumfangsbereich des Rotors abdichtet und dafür sorgen soll, dass keine Bypass-Ströme
vorbei an den im Rotor befindlichen Wärmespeicherelemente auftreten und keine Gasdurchmischungen
der beiden Gase untereinander erfolgen, vorgesehen.
[0024] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in den Figuren schematisch angegebenen
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht eines regenerativen Wärmetauschers;
- Figur 2a
- Dichtungsplatten einer Radialrichtung für den regenerativen Wärmetauscher;
- Figur 2b
- Draufsicht auf den regenerativen Wärmetauscher;
- Figur 3
- einen Teil des Kernbereiches des regenativen Wärmetauschers;
- Figur 4
- ist eine Detailansicht des Kernbereiches des regenerativen Wärmetauschers;
- Figur 5
- ist eine weitere Detailansicht des regenerativen Wärmetauschers.
[0025] Gleiche Elemente sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Sich
wiederholende Elemente sind zum Teil nicht in jeder Figur gesondert bezeichnet.
[0026] Die Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines regenerativen Wärmetauschers
1. Solche regenerativen Wärmetauscher 1 werden beispielsweise in Verbrennungsanlagen,
wie z. B. einem Steinkohle-Dampfkraftwerk verwendet, und sollen Wärme von einem erhitzen
Abluftstrom 3, insbesondere einem Abgasstrom, auf einen zu erwärmenden Zuluftstrom
4, insbesondere eine Verbrennungsluft, übertragen. Wesentliches Merkmal des regenerativen
Wärmetauschers 1 ist ein als Rotor 10 ausgebildeter Wärmetauscher, der Wärme von wenigstens
einem durch den Rotor 10 tretenden Gasvolumenstrom, vorzugsweise der Abluft 3, auf
einen anderen durch den Rotor 10 tretenden weiteren Gasvolumenstrom, vorzugsweise
die Zuluft 4, überträgt. Hierzu ist es vorgesehen, dass die Abluft 3 den Rotor 10
in einem ersten Teilbereich des regenerativen Wärmetauchers 1 durchströmt und die
Zuluft 4 den Rotor 10 in einen zweiten Teilbereich durchströmt. In Figur 1 ist die
Abluft 3 als nach oben gerichteter Gasvolumenstrom und die Zuluft 4 als nach unten
gerichteter weiterer Gasvolumenstrom dargestellt. Die Rotationsachse R des Rotors
<10 verläuft in Vertikalrichtung. Zur Führung der Zuluft 4 und Abluft 3 sind jeweils
Kanäle 2 vorgesehen, die die Zuluft 4 und die Abluft 3, jeweils zum ersten Teilbereich
bzw. der zweiten Teilbereich des regenerativen Wärmetauschers 1 zuführen und nach
dem Durchtritt aus dem Rotor 10 wieder abführen. Zur Wärmeübertragung ist es für den
regenerativen Wärmetauscher 1 vorgesehen, dass der Rotor 10 im ersten Teilbereich
erwärmt wird (Rauchgassektor zur Abkühlung der Abluft) und anschließend der erwärmte
Rotorbereich durch eine Rotation um eine zentrale Rotationsachse R in den zweiten
Teilbereich (Luftsektor zur Erwärmung der Zuluft) überführt wird. Dadurch steht der
erwärmte Rotorbereich der Zuluft 4 als Wärmequelle zur Verfügung und überträgt entsprechend
die Wärme auf die Zuluft 4. Zur Effizienzsteigerung können Thermoelemente, beispielsweise
aus Keramik, oder ein System von entlang der Luftströme ausgerichteten Kanälen im
Rotor 10 vorgesehen. Zur weiteren Effizienzsteigerung ist es ferner wünschenswert,
dass Zuluft 4 und Abluft 3 auf ihren Seiten möglichst vollständig durch den Rotor
10 treten und zudem Leckagen zur Außenumgebung hin vermieden werden. Um zu vermeiden,
dass die Zuluft 4 bzw. die Abluft 3 durch einen sich radial zwischen der Rotor 10
und einem den Rotor 10 umgebenden Stator 20 erstreckenden Spalt 15 hindurchtritt,
ohne den Rotor 10 zu passieren, sind beispielsweise Axialdichtungen, Radialdichtungen
und Wellenabdichtungen (in Fig. 1 nicht dargestellt) in an sich bekannter Weise zwischen
dem Rotor 10 und dem den Rotor 10 umgebenden Stator 20 sowie einer drehenden Welle
(Lagerwelle oder Antriebswelle) des Rotors 10 vorgesehen.
[0027] Eine besondere Herausforderung für regenerative Wärmetauscher 1 besteht darin, auch
im Innenbereich eine möglichst vollständige Führung der Abluft 3 und der Zuluft 4
durch den Wärmespeicher des Rotors 10 zu ermöglichen und dabei ein Vermischen der
beiden Gasströme untereinander zu unterbinden. Dieser Kernbereich ist in Figur 1 mit
16 bezeichnet. Die vorliegende Erfindung befasst sich mit der Abdichtung dieses Bereiches,
um einen Übertritt des einen Fluids in den Bereich des anderen Fluids in diesem Kernbereich
zu verhindern.
[0028] Ein Beispiel einer weiteren Abdichteinrichtung, die nicht auf den Kernbereich 16
abzielt, ist in der Fig. 2a näher angegeben. Die dort gezeigte Radialdichtung umfasst
mehrere sich in Radialrichtung erstreckende Dichtungsplatten 7, die entlang einer
parallel zur Rotationsachse verlaufenden Richtung unterhalb und oberhalb des Rotors
10, insbesondere oberhalb und unterhalb der Stirnseiten des Rotors 10, angeordnet
sind. Diese Dichtplatten wirken jedoch nicht im Kernbereich 16.
[0029] Die Vermeidung eines Fluiddurchtritts im Kernbereich unter Umgehung des Wärmespeichers
des Rotors 10 wird zudem dadurch erschwert, dass der Rotor 10 sich wegen der systembedingten
Temperaturschwankungen im regenerativen Wärmetauscher 1 entlang einer parallel zur
Rotationsachse R verlaufenden Richtung ausdehnt und zusätzlich der zwischen Abluft
3 und Zuluft 4 bestehende Temperaturunterschied eine Verschiebung des im Kernbereich
16 angeordneten Gehäuseteils 12, wie es in Figur 2b illustriert ist, bedingt, die
zusätzliche Herausforderungen an eine effiziente Abdichtung in diesem Bereich darstellen.
[0030] Der Kernbereich 16 umfasst gemäß Fig. 1 neben einer Lagereinrichtung 6, die zur Rotation
des Rotors 10 vorgesehen ist, ein ortsfestes Gehäuseteil 12 des Stators 20, wobei
die Lagereinrichtung 6 zumindest teilweise innerhalb des Gehäuseteils 12 angeordnet
ist. Im Kernbereich 16 ist einerseits darauf zu achten, dass weder der Gasvolumenstrom
noch der weitere Gasvolumenstrom über ein vom Gehäuseteil 12 umschlossenen Innenraum
nach außen, d. h. in eine den regenerativen Wärmetauscher 1 umgebende Außenatmosphäre
5, ausweichen, und zum anderen, dass kein Gasaustausch zwischen dem Gasvolumenstrom
und dem weiteren Gasvolumenstrom erfolgt. Um ein Entweichen in die Atmosphäre 5 zu
verhindern, umfasst der Kernbereich 16 üblicherweise eine Wellendichtung 14 (in Fig.
3 näher dargestellt), die an der Lagereinrichtung 6, vorzugsweise innerhalb des Gehäuseteils
12, angeordnet ist. Insbesondere ist die Wellendichtung 16 an einem in den Innenraum
des Gehäuseteils 12 erstreckenden Vorsprung 13 statorseitig angeordnet und liegt abdichtend
an einer Welle 11 der Lagereinrichtung 6 an. Diese Wellendichtung 14 stellt daher
auch nicht die erfindungswesentliche Kernabdichtung dar, da sie hierzu weder von ihrer
Position noch ihrer funktionalen Auslegung geeignet ist. Die erfindungsgemäße Kernabdichteinrichtung
8 wirkt den mit den Pfeilen a und b in Fig. 3 angedeuteten Bypassströmungen entgegen,
bei denen die Fluide den Rotor 10 im Kernbereich aber außerhalb der Wärmespeicherrums
10' des Rotors 10 passieren
[0031] Die Figur 3 zeigt in einem Ausschnitt (Ausschnitt A aus Fig. 1) den in Vertikalrichtung
oberen Teil des Kernbereiches 16 des regenerativen Wärmetauschers 1 aus Fig. 1 im
Detail. Eine Ausschnittvergrößerung des Teilbereiches B ist in Fig. 4 und eine Ausschnittvergrößerung
des Teilbereiches C ist in Fig. 5 wiedergegeben. Nachstehend wir auf eine Zusammenschau
der Figuren 3 bis 5 zur näheren Erläuterung der erfindungsgemäßen Ausbildung des vorliegenden
Ausführungsbeispiels der Kernabdichteinrichtung 8 Bezug genommen.
[0032] Der Gehäuseteil 12 des Stators 20 erstreckt sich konzentrisch um die Rotationachse
R und ist über eine Stützplatte 17 mit dem ortsfesten Teil der Lagereinrichtung 6
verbunden. Die nachstehenden Ausführungen gelten sowohl für ein Gehäuseteil 12, das
in Richtung der Rotationsachse R gesehen oberhalb des Rotors 10 angeordnet ist, als
auch für ein solches, dass in Richtung der Rotationsachse R gesehen unterhalb des
Rotors 10 angeordnet ist. Aus Übersichtlichkeitsgründen wird im Folgenden lediglich
der Kernbereich 16 sowie die Ausgestaltung der Kernabdichteinrichtung 8 oberhalb des
Rotors 10 beschrieben. Sofern es nicht explizit erwähnt ist, lassen sich alle Aspekte,
insbesondere in Bezug auf die Ausgestaltung der Kernabdichteinrichtung 8, auch auf
den Kernbereich 16 unterhalb des Rotors 10 und insbesondere eine dort vorgesehene
weitere Kernabdichtung 8 übertragen (in der konkreten Ausgestaltung dann in um eine
senkrecht zur Rotationsachse verlaufende Ebene gespiegelt).
[0033] Erfindungsgemäß umfasst die Kernabdichteinrichtung 8 eine erste Abdichtfläche 21,
eine zweite Abdichtfläche 22 und ein Dichtelement 23.
[0034] Die erste Abdichtfläche 21 ist, wie insbesondere in Figur 5 ersichtlich, ortsfest
am Rotor 10 angeordnet. Im konkreten Ausführungsbeispiel bildet die erste Abdichtfläche
21 eine ringförmig ausgebildete Gleitplatte 18, die auf einer Stirnseite mit einer
Tragstruktur des Rotors 10 verbunden ist und auf ihrer gegenüberliegenden Stirnseite
die plan ausgebildete erste Abdichtfläche 21 aufweist. Die erste Abdichtfläche 21
weist dabei eine radiale Breite B1 auf, die die Radialerstreckung der Abdichtfläche
21 in Bezug auf die Rotationsachse R bezeichnet. Die Gleitplatte 18 ist als austauschbares
Verschleißelement konstruiert und beispielsweise aus einem Gussmaterial oder PTFE
gefertigt. Durch die spezielle Materialauswahl können Verschleißerscheinungen vermindert
werden, sodass die Standzeit der Gleitplatte 18 erheblich verlängert werden kann.
[0035] Die zweite Abdichtfläche 22 ist ortsfest am Stator und wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel
von einem in axialer Richtung der Rotationsachse R in Richtung des Rotors vorspringenden
Dichtblech 9 bzw. Abdichtblech gebildet. Konkret dient die im Bereich der der Befestigungsseite
des Dichtbleches 9 am Stator 20 gegenüberliegende Endseite liegende Innenfläche, die
sich somit in Richtung der Rotationsachse R erstreckt, als Anlagefläche für das nachstehend
noch näher beschriebene Dichtelement 23. Die aktuelle axiale Erstreckung der Abdichtfläche
22 ist mit B2 bezeichnet, erstreckt sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel allerdings
darüber hinaus in Richtung Stator 20.
[0036] Das Dichtelement 20 weist eine erste Anlage- bzw. Abdichtfläche 24 und gleichzeitig
eine zweite Anlage- bzw. Abdichtfläche 25 auf. Die erste Abdichtfläche 24 und die
zweite Abdichtfläche 25 verlaufen in einem senkrechten Winkel zueinander. Die erste
Abdichtfläche 24 erstreckt sich in Radialrichtung zur Rotationsachse R und die zweite
Abdichtfläche 25 erstreckt sich in axialer Richtung der Rotationsachse R. Das insgesamt
zweischenkelig ausgebildete Dichtelement 23 besteht somit aus einer Dichtscheibe 26
und einer Dichthülse 27, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel fest miteinander
verbunden sind, insbesondere materialeinheitlich.
[0037] Die mit dem Dichtelement 23 erreichte Dichtwirkung wird dadurch erreicht, dass dieses
mit seiner ersten Abdichtfläche 24 direkt auf der ersten Abdichtfläche 21 des Rotors
10 und mit seiner zweiten Abdichtfläche 25 direkt an der zweiten Abdichtfläche 22
des Stators 20 anliegt und dabei Verformungen des Rotor 10 bzw. Lageänderungen der
Dichtflächen 21 und 22 des Rotors 10 und des Stators 20, insbesondere in axialer Richtung
der Rotationsachse R sowie in Radialrichtung der Rotationsachse R des Rotors 10, ausgleichen
kann. Das Ausmaß, wie weit die Ausgleichfunktion des Dichtelements 23 aufrechterhalten
wird, hängt maßgeblich von der Ausgestaltung der breiten B1 und B2 und/oder der Radialerstreckung
der ersten Abdichtfläche 24 und der Axialerstreckung der zweiten Abdichtfläche 25
des Dichtelement 23 ab. Die konkreten Größenordnungen können hier in Abhängigkeit
vom praktischen Einsatzfall unter Aufrechterhaltung des vorstehend beschriebenen Ausgleichsprinzips
variieren.
[0038] Ein weiteres wesentliches Element der Kernabdichteinrichtung 8 ist eine Lagereinrichtung
28, die eine Lagerung des Dichtelements 23 am Stator 20 ermöglicht. Hierzu ist festzuhalten,
dass für die in den Figuren 3,4 und 5 gezeigte Ausbildung der Kernabdichteinrichtung
8 grundsätzlich eine schwimmende Lagerung des Dichtelements 23 möglich ist, da dieses
durch die Anlage am Stator 20 (über die zweite Abdichtfläche 25) sowie schwerkraftbedingt
auf dem Rotor 10 (über die erste Abdichtfläche 21) in Position gehalten wird. Eine
erfindungsgemäße Lagereinrichtung 28 kann allerdings dennoch verwendet werden, um
die Positionierung des Dichtelement 23 einerseits besser definieren zu können und
andererseits auch eine Positionierung des Dichtelement 23 in vertikaler Richtung gesehen
unterhalb des Rotors 10 (oder bei horizontaler Ausrichtung der Rotationsachse R des
Rotors 10 bei seitlicher Anordnung des Dichtelements 23) zu ermöglichen. Wesentliche
Elemente der Lagereinrichtung 28 sind ein am Stator befestigter Haltearm 29, umfassend
einen Befestigungsbolzen 30 mit entsprechenden Befestigungsmuttern 31, eine Abstandshülse
32 sowie einem endseitig zum Dichtelement 23 hin angeordneten Federelement 33, im
vorliegenden Beispiel eine Druckfeder, die über eine Federhülse 34 mit dem Dichtelement
23 auf der der zweiten Abdichtfläche 25 gegenüberliegenden Seite am Dichtring 26 angeordnet
ist.
[0039] Mit der vorliegend beschriebenen Anordnung kann der Anpressdruck des Dichtelements
23 auf die Gleitplatte 18 des Rotors 10 somit im Vergleich zum durch das Eigengewicht
des Dichtelements 23 hervorgerufenen Anpressdruck vermindert werden. Die zwischen
der Gleitplatte 18 und der ersten Abdichtfläche 24 des Dichtelements 23 auftretende
Reibung kann auf diese Weise vermindert werden.
[0040] Für die Ausbildung der Kernabdichteinrichtung 8 beispielsweise auf der im vorliegenden
Ausführungsbeispiel nicht gezeigten Unterseite des Rotors 10 kann anstelle der vorliegenden
Anordnung die Druckfeder so positioniert werden, dass sie das Dichtelement 23 in axialer
Richtung der Rotationsachse R gesehen an einen Gleitring 18 auf der Unterseite des
Rotors 10 andrückt.
[0041] Es ist ferner möglich, eine Regeleinrichtung vorzusehen, die den Anpressdruck, beispielsweise
in Abhängigkeit von der für die Rotationsbewegung des Rotors 10 erforderlichen Antriebsleistung,
regelt, beispielsweise über elektromotorische und/oder hydraulische Stelleinrichtungen
als Teil der Lagereinrichtung 28.
1. Regenerativer Wärmetauscher (1) mit einem als Rotor (10) ausgebildeten Wärmespeicher
und einen den Rotor (10) in seinem Außenumfang umgebenden Stator (20), wobei der Rotor
(10) zur Rotation um eine zentrale Rotationsachse (R) in einem Kernbereich (16) des
regenerativen Wärmetauschers (1) an einer Lagervorrichtung (6) gelagert ist, und wobei
eine die Rotationsachse (R) umlaufende Kernabdichteinrichtung (8) vorhanden ist, über
die Leckageströme zwischen einem Luftsektor und einem Rauchgassektor in einem Kernbereich
(16) des regenerativen Wärmetauschers (1) vermindert werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kernabdichteinrichtung (8)
- am Rotor (10) eine die Rotationsachse (R) umlaufende und sich in Radialrichtung
zur Rotationsachse (R) erstreckende erste Abdichtfläche (21) aufweist,
- am Stator (20) eine zum Stator (20) ortsfeste, die Rotationsachse (R) umlaufende
und sich in Axialrichtung der Rotationsachse (R) erstreckende zweite Abdichtfläche
(22) aufweist und
- ein Dichtelemente (23) umfasst, welches zur gleichzeitigen Anlage an der ersten
(21) und der zweiten (22) Abdichtfläche ausgebildet ist,
wobei das Dichtelement (23) derart ausgebildet ist, dass es in Axialrichtung relativ
zum Stator (20) und in Radialrichtung relativ zum Rotor (10) innerhalb eines Ausgleichsbereiches
unter Aufrechterhaltung seiner Dichtwirkung bewegbar ist.
2. Regenerativer Wärmetauscher (1) gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten Abdichtfläche (21) von einer am Rotor (10) gelagerten und insbesondere
austauschbaren Gleitplatte (18) gebildet wird.
3. Regenerativer Wärmetauscher (1) gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitplatte (18) zumindest teilweise, insbesondere im Bereich der ersten Dichtfläche
(21), aus einem Gussmaterial oder einem Kunststoff, insbesondere PTFE, besteht.
4. Regenerativer Wärmetauscher (1) gemäß einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das die Gleitplatte (18) ein, insbesondere einzelne Segmente umfassender, Gleitring
ist.
5. Regenerativer Wärmetauscher (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Abdichtfläche (22) von einem vom Stator (20) zum Rotor (10) hin vorstehenden,
die Rotationsachse (R) umlaufenden Abdichtblech (9) gebildet wird.
6. Regenerativer Wärmetauscher (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtelement (23) eine sich in Radialrichtung zur Rotationsachse (R) erstreckende
erste Anlagefläche (24) zur Anlage an die erste Abdichtfläche (21) und eine sich in
Axialrichtung zur Rotationsachse (R) erstreckende zweite Anlagefläche (25) zur Anlage
an die zweite Abdichtfläche (22) aufweist.
7. Regenerativer Wärmetauscher (1) gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtelement (23) zweischenkelig ausgebildet ist, wobei die erste und die zweite
Anlagefläche jeweils von je einem der insbesondere senkrecht aufeinander stehenden
Schenkel gebildet werden.
8. Regenerativer Wärmetauscher (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtelement (23) einen Dichtring (26) und eine Dichthülse (27) aufweist, die
miteinander verbunden sind.
9. Regenerativer Wärmetauscher (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtelement (23) aus mehreren, insbesondere zueinander baugleichen, Einzelsegmenten
besteht.
10. Regenerativer Wärmetauscher (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtelement (23) auf dem Rotor (10) schwimmend gelagert ist.
11. Regenerativer Wärmetauscher (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Lagereinrichtung (28) für das Dichtelement (23) mit einem Federelement (33)
vorhanden ist, mit der insbesondere der Anlagedruck des Dichtelements (23) am Rotor
verstellbar ist.
12. Regenerativer Wärmetauscher (1) gemäß Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagereinrichtung (28) am Stator (20) befestigt ist und wenigstens in ihrer Länge
in Richtung der Rotationsachse (R) verstellbare Haltearme (29) aufweist, die mit dem
Dichtelement (23) verbunden sind.
13. Regenerativer Wärmetauscher (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der
regenerative Wärmetauscher (1) ergänzend zur Kernabdichteinrichtung gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 12 wenigstens
- eine Wellenabdichtung (14), über die eine Abdichtung der den Wärmetauscher durchströmenden
Fluide zu einer Außenumgebung hin erfolgt, und/oder
- eine Axialdichtung, über die eine Abdichtung im Außenumfang des Rotors (10) gegen
einer Vermischung der den Wärmetauscher durchströmenden Fluide erfolgt, und/oder
- eine Radialdichtung, mit der eine Vermischung der den Wärmetauscher durchströmenden
Fluide auf der Ober- und der Unterseite des Rotors (10) erfolgt, und/oder
- und/oder eine Umfangsdichtung, die einen Spalt zwischen dem Rotor und einem den
Rotor umgebenden ortsfesten Stator im Außenumfangsbereich des Rotors abdichtet, aufweist.