[0001] Es ist bekannt, im Eisenbahnverkehr eine Sicherungseinrichtung in Form eines Altsystems
- wie beispielsweise INDUSI in Deutschland oder SIGNUM in der Schweiz - durch eine
andere Sicherungseinrichtung in Form eines ETCS (European Train Control System) zu
ersetzen.
[0002] So zeigt beispielsweise die Druckschrift
DE 10 2009 015 605 A1 ein Verfahren zur Kontaktabfrage, insbesondere für Relaiskontakte bei Streckenelementen
der Eisenbahnsicherungstechnik und eine Schaltungsanordnung zur Durchführung dieses
Verfahrens, mittels derer ein derartiger Ersatz eines Altsystems durch ETCS ermöglicht
wird. Dabei wird eine Anschlussverbindung des Relaiskontaktes geerdet und eine zweite
Anschlussverbindung des Relaiskontaktes an die Schaltungsanordnung angeschlossen,
wobei die Schaltungsanordnung den Kontaktzustand des Relaiskontaktes ermittelt und
an eine Zustandsausgabe, beispielsweise eine Eurobalise, weiterleitet.
[0003] Die Erfindung bezieht sich auf die Ergänzung einer Sicherheitsanordnung mit einer
einzigen Sicherheitseinrichtung durch eine zusätzliche Sicherheitseinrichtung.
[0004] Die Erfindung betrifft eine Sicherungsanordnung für den Eisenbahnverkehr mit einer
Anschlussverbindungen aufweisenden Sicherungseinrichtung und mit einer im Zuge der
Anschlussverbindungen angeordneten Zusatz-Schaltungsanordnung einer zusätzlichen Sicherungseinrichtung.
[0005] Eine solche Anordnung ist nötig, wenn eine bekannte Sicherheitsanordnung für den
Eisenbahnverkehr mit einer Sicherheitseinrichtung nach nationalem Standard beispielsweise
in Form der bekannten induktiven Zugsicherung (INDUSI) durch eine zusätzliche Sicherheitseinrichtung
gemäß einem übernationalen Standard beispielsweise in einer Ausführung als europäisches
Zugbeeinflussungssystem ETCS (European Train Control System) ergänzt worden ist, um
auf nationalen Bahnstrecken auch ausländischen Bahnbetreibern einen Zugverkehr mit
ihren Zügen zu ermöglichen.
[0006] Die Ergänzung einer Sicherheitsanordnung mit einer einzigen Sicherheitseinrichtung
durch eine zusätzliche Sicherheitseinrichtung führt zwangsläufig zu einer Absenkung
des Sicherheitsstandards der gesamten Sicherheitsanordnung und bereitet hinsichtlich
der Einhaltung von Sicherheitsvorschriften Probleme, so dass eine solche ergänzte
Sicherheitsanordnung nicht ohne weiteres in Betrieb genommen werden kann.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine oben genannte Sicherheitsanordnung
anzugeben, mit der sich eine Inbetriebnahme unter Einhaltung des Sicherheitsstandards
durchführen lässt.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch die Sicherheitsanordnung gemäß Patentanspruch 1.
[0009] Mit der erfindungsgemäßen Anordnung kann der Sicherheitsstandard der einen bisherigen
Sicherheitseinrichtung der Sicherungsanordnung, die um eine im Zuge der Verbindungsleitungen
angeordnete, zusätzliche Sicherheitseinrichtung ergänzt wurde, ohne Veränderungen
an der einen bisherigen Sicherheitseinrichtung durch die Isolationsüberwachung dieser
Anschlussverbindungen eingehalten werden.
[0010] Die erfindungsgemäße Lösung, bei der der Sicherheitsstand der einen Sicherungseinrichtung
durch die Isolationsüberwachung der Anschlussverbindungen erhöht wird, wird als vorteilhaft
angesehen, weil eine solche Überwachung mit relativ geringem Aufwand nachrüstbar ist.
[0011] Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherungsanordnung für den Eisenbahnverkehr
mit einer Anschlussverbindungen aufweisenden Sicherungseinrichtung und mit einer im
Zuge der Anschlussverbindungen angeordneten Zusatz-Schaltungsanordnung einer zusätzlichen
Sicherungseinrichtung.
[0012] Um bei einer solchen Sicherheitsanordnung den vorgegebenen Sicherheitsstandard auf
verhältnismäßig kostengünstige Weise wieder zu erreichen bzw. einzuhalten, ist erfindungsgemäß
an die Anschlussleitungen die Isolationsüberwachungseinrichtung angeschlossen.
[0013] Die Isolationsüberwachungseinrichtung kann in sehr unterschiedlicher Weise ausgebildet
sein; bekannt ist eine Vielzahl von solchen Einrichtungen.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die eine Sicherungseinrichtung einem nationalen
Standard und die zusätzliche Sicherungseinrichtung einem übernationalen Standard entspricht,
weil so auf relativ einfache Weise nationale Bahnstrecken im Sicherheitsstandard so
hochgerüstet werden können, dass sie sowohl nach nationalen als auch nach übernationalen
Sicherheitsstandard betrieben werden können.
[0015] Die erfindungsgemäße Sicherungsanordnung ist besonders vorteilhaft, wenn die eine
Sicherungseinrichtung nach nationalem Standard eine induktive Zugsicherungseinrichtung
und die zusätzliche Sicherungseinrichtung eine ETCS(European Train Control System)-
Sicherungseinrichtung ist.
[0016] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung ist in der Figur ein Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung gezeigt.
[0017] Die dargestellte Sicherungsanordnung 1 für den Eisenbahnverkehr weist eine Sicherungseinrichtung
2 in Form der bekannten induktiven Zugsicherung (INDUSI) mit einem Signalschaltkasten
3 und dem INDUSI-Gleismagnet 4 auf. Außerdem ist die Sicherungsanordnung 1 mit einer
zusätzlichen Sicherungseinrichtung versehen, bei der es sich in diesem Ausführungsbeispiel
um eine ETCS(European Train Control System)-Zugsicherung handelt; von der zusätzlichen
Sicherungseinrichtung ist nur eine Zusatzanschaltung 5 dargestellt.
[0018] Die eine Sicherungseinrichtung 2 enthält in ihrem Signalkasten 3 bekannte INDUSI-Anschaltkontakte
6 für 500 Hz, INDUSI-Anschaltkontakte 7 für 1000 Hz und INDUSI-Anschaltkontakte 8
für 2000 Hz, die über Leitungen 9, 10 und 11 in teilweiser nicht dargestellter Form
mit Abfrageeinrichtungen (im dargestellten Fall Abfragerelais) 12, 13 und 14 verbunden
sind. Diesen Abfragerelais 13 bis 15 ist eine Auswerteanordnung 16 nachgeschaltet,
die über eine Steuerleitung 17 mit einer nicht gezeigten zusätzlichen (ETCS) Sicherungseinrichtung
verbunden ist, welche die ETCS-Balisen ansteuert.
[0019] Zur einen Sicherungseinrichtung 2 gehören auch Kontakte k13, k14 und k15 der Abfragerelais
13 bis 15. Diese Kontakte liegen in Reihe und sind an Anschlussverbindungen 18 und
19 angeschlossen. Diese Anschlussverbindungen 18 und 19 sind gegenüber Erdpotential
isoliert zu dem INDUSI-Gleismagneten 4 geführt und dort mit dem INDUSI-Gleismagneten
4 verbunden, welcher den INDUSI-Schwingkreis aus Spulen und Kapazitäten enthält. Durch
Schalten der Kontakte k13 bis k15 wird der Gleismagnet 4 aktiviert bzw. deaktiviert.
[0020] Wie die Figur ferner zeigt, ist an die Anschlussverbindung 19 eine Isolationsüberwachungseinrichtung
23 bekannter Ausführung mit einem Eingang 25 angeschlossen.
[0021] Ein weiterer Eingang 29 der Isolationsüberwachungseinrichtung 23 ist an Erde 30 angeschlossen.
Der Ausgang 31 der Isolationsüberwachungseinrichtung 23 ist mit einer übergeordneten
Gleichspannungsquelle 32 verbunden, die bei einem signalisierten Erdschluss 33 zum
Beispiel an der Anschlussverbindung 18 in nicht gezeigter Weise die eine Sicherungseinrichtung
2 und die zusätzliche Sicherungseinrichtung mit der Zusatzanschaltung 5 abschaltet.
Außerdem wird der festgestellte Erdschluss in ebenfalls nicht dargestellter Weise
signalisiert. Diese Anordnung ist mehrfach angeordnet und somit für die INDUSI-Gleismagnete
500 Hz, 1000 Hz und 2000 Hz anzuwenden.
[0022] Auf diese Weise ist durch die Isolationsüberwachungseinrichtung 23 die Sicherheit
der gesamten Sicherheitsanordnung 1 soweit angehoben, dass die Sicherheitsanordnung
1 trotz der zusätzlichen Sicherheitseinrichtung dem Sicherheitsstandard entspricht,
wie er für eine Sicherheitsanordnung mit nur der einen Sicherheitseinrichtung vorgeschrieben
ist.
1. Sicherungsanordnung (1) für den Eisenbahnverkehr mit
• einer Anschlussverbindungen (18, 19) aufeisenden Sicherungseinrichtung und mit
• einer im Zuge der Anschlussverbindungen angeordneten Zusatz-Schaltungsanordnung
(5) einer zusätzlichen Sicherungseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass
• an die Anschlussverbindungen (18, 19) eine Isolationsüberwachungs-Einrichtung (23)
angeschlossen ist.
2. Sicherungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
• die eine Sicherungseinrichtung (2) einem nationalen Standard und die zusätzliche
Sicherungseinrichtung einem übernationalen Standard entspricht.
3. Sicherungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
• die eine Sicherungseinrichtung (2) nach nationalem Standard eine induktive Zugsicherungseinrichtung
und die zusätzliche Sicherungseinrichtung eine ETCS(European Train Control System)-
Sicherungseinrichtung ist.