[0001] Die Erfindung betrifft ein Paneel und eine mechanische Paneelverbindung.
[0002] Paneele sind oft als dekorative Elemente wie Wand-, Decken- und Bodenbeläge ausgeführt.
Solche Beläge sind zum Beispiel Fertigparkett, Laminatfußböden, elastische Beläge
aus Kunststoffen (z.B. LVT, PUR, WPC, PET, PVC), mineralbasierte Beläge in quadratischer,
rechteckiger oder 6-eckiger Form. In der Regel besitzen solche Elemente auf einer
Längsseite und auf einer Querseite durchgehende Nuten und auf den jeweils gegenüberliegenden
Seiten durchgehende Federn. Die einzelnen Elemente, auch als Paneele bezeichnet, werden
durch Nut und Feder miteinander verbunden.
[0003] Bekannt sind mechanische Verriegelungsmittel zur leimlosen Verlegung von Elementen
bzw. Paneelen mit Einrastprofilen zu einer Fläche. In der Regel werden Längs- und
Querseite ineinander geschwenkt oder längsseitig geschwenkt und querseitig horizontal
verschoben, damit eine Verriegelung der Elemente bzw. Paneele stattfinden kann.
[0004] In den vergangenen Jahren sind mehrere neue Systeme für die Querverbindung auf den
Markt gekommen, welche als Side-Push- oder Fold-Down-Systeme bezeichnet werden. Beim
Side-Push-System wird erst beim Verlegen der nächsten Reihe die Verriegelung aktiviert.
Durch eine Schiebefeder über eine oder mehrere Schrägen wird die Verriegelungsfeder
in die benachbarte Nut verschoben, so dass damit die vertikale Verriegelung, also
Verriegelung senkrecht zur Verlegeebene, aktiviert wird. Das Verriegelungselement
ist in dem abgelegten Teil vormontiert. Bei einem Fold-Down-System ragt ein Teil der
Verriegelungsfeder über der Gut-Kante vor. Das Verriegelungselement kann sowohl im
bereits abgelegten Teil als auch in dem abzulegenden Teil vormontiert sein. Beim Ablegen
eines zweiten Teils wird das frei vorstehende Verriegelungselement gegen eine Federkraft
zurückgedrückt und gehalten, bis das Verriegelungselement beim Erreichen der Endposition
zurückfedert und in die benachbarte Nut des zweiten Teils einrastet und damit die
vertikale Verriegelung aktiviert. Ein solches elastisches Verriegelungselement, welches
teilweise aus einer Haltenut vor der Gut-Kante vorsteht, wird beim Ablegen eines Teils
zuerst zurückgedrückt und federt nach Erreichen der Endposition wieder in ihre Ausgangsposition
zurück und aktiviert dadurch eine vertikale Verriegelung.
[0005] Unter Gut-Kante wird der Bereich eines Paneels bezeichnet, der mit der entsprechenden
Gut-Kante eines mit dem Paneel zu verbindenden weiteren Paneels auf der sichtbaren
Seite, also der Oberseite der Paneele, zusammenstößt. Die Gut-Kante ist also eine
Bezeichnung für eine für den Betrachter sichtbare Kante des Paneels nach Verlegung
der Paneele. Diese befindet sich in der Regel auf der Oberseite der Paneele, welche
auch die dekorative Fläche darstellt.
[0006] Die bekannten Verriegelungssysteme sind eigenständige Profile und teilweise sehr
aufwändig sowohl in der Herstellung als auch bei der Verlegung. Viele der bekannten
Systeme benötigen in zumindest eine horizontale Richtung, welche auch als Verlegerichtung
bezeichnet werden kann, über den Rand des anderen damit zu verbindenden Paneels hinaus
einen gewissen Platz, um in das zu verbindende andere Paneel eingeschoben oder eingeklickt
werden zu können. Danach werden sie in ihre Endposition verschoben. Horizontale Richtung
bedeutet also parallel zur Ebene, in der die Paneele verlegt werden.
[0007] Auch sind Verlegemuster nur eingeschränkt realisierbar, da das Einklicken der Paneele
durch die Anordnung des entsprechenden Verriegelungselements an einer der Seiten des
Paneels vorgegeben ist.
[0008] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Paneel sowie eine mechanische
Verbindung für elastische oder plattenförmige Paneele, welche als dekorative Elemente
ausgebildet sein können, aufzuzeigen, welche die oben genannten Probleme überwinden.
Insbesondere sind diese Paneele zu einem Boden-, Wand- oder Decken Belag miteinander
verbindbar.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Vorgeschlagen wird ein Paneel mit einem Einwinkelfederelement, das in einer der Seiten
des Paneels zur Verbindung mit einem korrespondierenden anderen Paneel dient. Durch
das Einwinkelfederelement werden zwei Horizontalverriegelungen und bis zu drei Vertikalverriegelungen
wie nachfolgend beschrieben bereitgestellt. Als Vertikalverriegelung und Horizontalverriegelung
ist die Richtung der Verriegelung mehrerer miteinander verbundener Paneele zueinander
zu verstehen. Die Paneele werden am Boden oder an der Decke in horizontaler Richtung
verlegt, also parallel zum Boden bzw. zur Decke. Die Paneele werden an der Wand in
horizontaler Richtung verlegt, also parallel zur Wand. Eine vertikale Verriegelung
ist eine Verriegelung, die ein vertikales Bewegen der verbundenen Paneele zueinander
verhindert. Eine horizontale Verriegelung ist eine Verriegelung, die eine horizontale
Bewegung der Paneele zueinander verhindert, d.h. z.B. ein Auseinanderrutschen der
miteinander verbundenen Paneele. Das Einwinkelfederelement ist an einer Seite eines
Paneels als Federprofil gebildet und passt in das Nutprofil, ist also korrespondierend
zu dem Nutprofil gebildet, das an den beiden Nut-Seiten des Paneels gebildet ist.
Die Nutseiten weisen dasselbe Nutprofil auf. Insofern ist im Vergleich zu bekannten
Paneelverbindungen eine deutlich flexiblere Verlegung möglich. Es kann also das Nutprofil
längs mit dem Federprofil längs und quer oder das Federprofil kann längs mit dem Nutprofil
quer und längs problemlos verlegt werden.
[0011] In einer Ausführung weist das Nutprofil der ersten und/oder der zweiten Seite eines
ersten Paneels eine Sperrnut mit einer Sperrnut-Oberkante und einer Sperrnut-Unterkante
auf, wobei die zweite Anschlagkante der Ausnehmung bezüglich der Oberseite des Paneels
tiefer angeordnet ist als die Sperrnut-Unterkante.
[0012] In einer Ausführung liegt ein Teilbereich des Einwinkelfederelements nach Montage
der Federzunge gegenüber und ist in einem Bereich zwischen dem dritten Abschnitt und
dem vierten Abschnitt oder zwischen dem vierten Abschnitt und einer Auflagekante des
Einwinkelfederelements angeordnet.
[0013] In einer Ausführung ist der Teilbereich des Einwinkelfederelements innerhalb vorgegebener
Grenzen elastisch verformbar.
[0014] In einer Ausführung liegt der Drehwinkel zwischen 0° und 90°, ist bevorzugt innerhalb
eines Bereiches um 26°.
[0015] In einer Ausführung ist das Kopfteil des Einwinkelfederelements und/oder der zweite
obere Bereich der Aufnahme und/oder der Abrollbereich zumindest abschnittsweise kreisförmig
oder annähernd kreisförmig und/oder umfasst Kreissegmente, Mehr- bzw. Vielecke, Kurvenabschnitte
und/oder Kreisbogenabschnitte.
[0016] In einer Ausführung weist das Einwinkelfederelement zusätzlich eine Nase an seinem
dem Kopfteil abgewandten Ende auf, und die vierte Seite des Paneels weist eine Federzungen-Verriegelungskante
zwischen der Oberseite des Paneels und der Federzunge auf, wobei die Federzungen-Verriegelungskante
derart gebildet ist, dass die Nase bei Montage zweier gleichartiger Paneele damit
in Eingriff bringbar ist.
[0017] In einer Ausführung ist das Einwinkelfederelement derart gebildet, dass der maximale
Abstand zwischen der ersten Vertikalverriegelung des ersten Abschnitts des Einwinkelfederelements
und dem Scheitelpunkt der Nase in der Grundposition größer ist und in der Endposition
nach Montage kleiner ist als die maximale Breite der Federzunge, und/oder wobei die
Nase nach Einwinkeln eine dritte Vertikalverriegelung in einem vorgegebenen zweiten
Winkel eingeht.
[0018] In einer Ausführung liegt der zweite Winkel zwischen 0° und 90°, ist bevorzugt 30°.
In einer Ausführung liegt der zweite Winkel zwischen 0° und 90°, ist bevorzugt 10°.
[0019] In einer Ausführung das Nutprofil der ersten und/oder der zweiten Seite eines ersten
Paneels ein erstes Doppel-Nut-Feder-Profil ist, das ein Verriegelungskante aufweist,
die mit einer in einem zweiten korrespondierenden Doppel-Nut-Feder-Profil der dritten
Seite (3) oder im zweiten korrespondierenden Doppel-Nut-Feder-Profil der vierten Seite
angeordneten Sperrausnehmung eines mit dem ersten Paneel zu verbindenden zweiten gleichartigen
Paneels nach Verbindung der Paneele in Kontakt ist.
[0020] In einer Ausführung weist jede Verriegelungskante eine nach oben zugewandte Federoberseite
auf, auf der die Ablagefläche der Sperrausnehmung nach Montage abgelegt ist.
[0021] Ferner wird eine mechanische Paneelverbindung vorgeschlagen, umfassend zumindest
zwei miteinander zu verbindende Paneele, wobei jedes Paneel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche gebildet ist, wobei die erste oder die zweite Seite eines ersten Paneels
mit der vierten Seite eines zweiten Paneels durch eine im Wesentlichen vertikale Fügebewegung
horizontal und vertikal miteinander verriegelbar ist.
[0022] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungsgemäße
Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung
verwirklicht sein. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand
der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Fig.en 1a bis 1c zeigen eine Draufsicht auf die Ober- bzw. Sichtseite O eines rechteckigen Paneels,
sowie einen Schnitt durch die Seite 1-3 für zwei zu verbindende Paneele.
Fig. 2a zeigt einen Vertikalschnitt durch eine Seite 1-4 für zwei zu verbindende Paneele
gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
Fig. 2b zeigt einen Vertikalschnitt eines Ablaufs der Verbindung von zwei in Figur 2a gezeigten
zu verbindenden Paneelen für Seiten 1-4 gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
Fig. 2c zeigt einen vergrößerten Vertikalschnitt einer Seite 4 nach der Montage.
Fig. 2d zeigt einen vergrößerten Vertikalschnitt einer Seite 4 vor der Montage.
Fig. 3a zeigt einen Vertikalschnitt durch eine Seite 1-4 für zwei in Figur 3a gezeigten,
zu verbindende Paneele gemäß einer alternativen Ausführung der vorliegenden Erfindung.
Fig. 3b zeigt einen Vertikalschnitt eines Ablaufs der Verbindung von zwei zu verbindenden
Paneelen für Seiten 1-4 gemäß einer alternativen Ausführung der vorliegenden Erfindung.
Figuren 4a und 5a zeigen jeweils einen Vertikalschnitt durch eine Seite 1-4 für zwei zu verbindende
Paneele gemäß alternativen Ausführungen der vorliegenden Erfindung.
Figuren 4b und 5b zeigen Vertikalschnitte eines Ablaufs der Verbindung von zwei zu verbindenden Paneelen
für Seiten 1-4 gemäß den in Figuren 4a und 5a gezeigten Ausführungen der vorliegenden
Erfindung.
[0023] In den nachfolgenden Figurenbeschreibungen sind gleiche Elemente bzw. Funktionen
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0024] Erfindungsgemäß werden die oben genannten Probleme durch eine Verriegelungsfeder
zum Einwinkeln bzw. ein Einwinkelfederelement 10, auch als "angling tongue" bezeichnet,
gelöst, wodurch ein variables Verlegen mit geringen Änderungen lediglich eines der
Profile des Paneels erreicht wird.
[0025] In Figur 1 ist eine Draufsicht auf eine Oberseite bzw. eine Sichtseite O eines rechteckig
ausgebildeten Paneels 100 mit zwei Längsseiten, der ersten Seite 1 und der dritten
Seite 3, und zwei Querseiten, der zweiten Seite 1 und der vierten Seite 4, gezeigt.
Zwei zueinander benachbarte Seiten, d.h. eine Längs- und eine Querseite, weisen hierbei
ein Nutprofil auf. In den nachfolgenden Figuren sind jeweils Vertikalschnitte entweder
durch die Längsseite 1-3 (Figuren 1b und 1c) oder durch die Querseite 1-4 (Figuren
2 ff.) gezeigt. Bei einem quadratisch ausgebildeten Paneel gilt die nachfolgende Beschreibung
ebenfalls, auch wenn in diesem Sonderfall eines Rechtecks alle Seiten gleich lang
sind.
[0026] Grundsätzlich können zwei gleichartig gebildete Paneele 100 zu einem Belag miteinander
verbunden werden. Der Belag kann ein Wand-, Decken- und Bodenbelag sein. Die Paneele
100 werden parallel zu einer in den Figuren mit VE bezeichneten Verlegerichtung verlegt.
Dabei verlaufen die Oberseite O, d.h. die Sichtseite bzw. Dekorseite, jedes der Paneele,
und die Unterseite U jedes der Paneele 100 im Wesentlichen parallel zueinander. Die
Unterseite U weist vorzugsweise in Richtung des Untergrunds U, ist also nach dem Verlegen
nicht mehr sichtbar.
[0027] Figuren 2a, 3a, 4a und 5a zeigen jeweils einen Vertikalschnitt durch die Querseite
1-4 eines Paneels 100 für unterschiedlich ausgeführte Paneele.
[0028] Die Längsseite 1-3 kann eine Standard-Längsseite mit bekanntem Nut-Federprofil sein,
wie sie bei vielen Herstellern üblich ist. Das Nutprofil der ersten Seite der Längsseite
1 bzw. der zweiten Seite der Querseite 1 weisen dasselbe Nutprofil auf, z.B. ein von
vielen Herstellern verwendetes Nutprofil. An diesem Profil wird erfindungsgemäß nichts
verändert. Im Gegenteil, vorhandene Nutprofile 1 können ohne Änderungen beibehalten
werden. Bei bisher bekannten Verriegelungskonzepten ist es bisher ansonsten immer
nötig gewesen, auch das Nutprofil anzupassen, damit das Einwinkelfederelement, wie
später genauer erläutert, einen entsprechenden verriegelnden Eingriff erreichen kann.
[0029] Die dritte Seite 3 des Paneels 100, also die Seite, die keine Nut aufweist, sondern
ein zu dem Nutprofil der ersten Seite 1 in Eingriff bringbares Federprofil, ist bei
einem rechteckigen Paneel 100 bevorzugt die längere Seite. Das heißt, dass jedes Paneel
100 mit einem anderen gleich aufgebauten Paneel 100 eine Nut-Feder-Verbindung zwischen
den Seiten 1 und 3 eingehen kann.
[0030] Für alle nachfolgend beschriebenen Ausführungen gilt, dass die Nutprofile der ersten
Seite bzw. der Längsseite 1 bzw. die gleichartig gebildeten Nutprofile der zweiten
Seite bzw. der Querseite 1 jeweils eine Gutkante 101 aufweisen, die mit einer entsprechenden
auf der Längsseite 3 und der Querseite 4, also dem jeweiligen Federprofil, vorhandenen
Gutkante 101 nach dem Verlegen aneinanderstoßen, so dass die Oberseite O, also die
Sichtseite oder Dekorseite, eine möglichst geschlossene Ebene darstellt.
[0031] Das Nutprofil 1 weist unterhalb der Gutkante 101 in einigen Ausführungen eine Verriegelungsfeder
104 mit einer Federoberseite 103 und einer Verriegelungskante der Feder-Unterseite
104a auf, mit der eine Auflagefläche 103a einer Sperrausnehmung 14 im Standard-Federprofil
3 in Eingriff bringbar ist.
[0032] Ferner kann das Nutprofil 1 eine Sperrnut 105 mit einer Sperrnut-Oberkante 105a und
einer Sperrnut-Unterkante 105b aufweisen, mit der mindestens ein Bereich des Einwinkelfederelements
10, z.B. eine in Fig. 2d gezeigte Auflagekante 10d, bzw. ein entsprechend geformter
Bereich des Standard-Federprofils 3 in Eingriff bringbar ist.
[0033] Das Nutprofil 1 weist ferner einen über die Gutkante 101 hinausragenden horizontalen
Verriegelungsvorsprung 102 mit einer Anschlagkante zur Horizontalverriegelung 102a
auf, die mit einem Verriegelungskanal 108 des Standard-Federprofils 3 in Eingriff
bringbar ist. Die Verriegelung erfolgt über das Verrasten bzw. Einklicken des Verriegelungsvorsprungs
102 in den Verriegelungskanal 108, indem die Anschlagkante zur Horizontalverriegelung
102a der Nutseite eines Paneels 100 mit einer entsprechenden Fläche des Verriegelungskanals
108, d.h. dem Übergang zwischen Federzunge 106 und Verriegelungskanal 108, der Federseite
des damit zu verbindenden Paneels 100 beim Absenken in Kontakt gebracht wird und damit
eine erste Horizontalverriegelung H1 eingeht.
[0034] Die Figuren 2b, 3b, 4b und 5b zeigen jeweils einen Ablauf der Montage der Seiten
1-4 unterschiedlicher Ausführungen eines Paneels 100.
[0035] Figuren 2c und 2d zeigen einen vergrößerten Vertikalschnitt durch die Seite 4 eines
Paneels, wobei diese Seite 4 das Einwinkelfederelement 10 aufweist. Die Aufnahme 11
ist nach unten hin offen, also zu der Unterseite U hin. Die Aufnahme 11 ist derart
gebildet, dass der Kopfteil 10a des nachher beschriebenen Einwinkelfederelements 10
darin befestigt und zum Einwinkeln gedreht werden kann, ohne an Kanten oder Vorsprüngen
hängen zu bleiben oder die Dreh- bzw. Einwinkelbewegung zu erschweren oder zu behindern.
Die Aufnahme 11 weist einen ersten oberen Endbereich 111 und einen zweiten oberen
Endbereich 112 auf, wobei die beiden Bereiche 111 und 112 über einen Bereich, der
als obere Anschlagfläche 113 bezeichnet wird, verbunden sind. Ferner weist die Aufnahme
11 einen an den zweiten oberen Endbereich 112 anschließenden Abrollbereich 131, und
eine an den ersten oberen Endbereich 111 anschließende Federzunge 106 auf. Ferner
weist die Aufnahme 11 ein darin angeordnetes und mit seinem Kopfteil 10a darin in
Eingriff gebrachtes Einwinkelfederelement 10 auf. Das Einwinkelfederelement 10, genauer
ein Teil seines Kopfteils 10a, ist in der Aufnahme 11 vormontiert, wobei es, wie in
Figur 2d gezeigt, an der oberen Anschlagfläche 113 der Aufnahme 11 in einer Grundposition
vor der Montage zumindest teilweise anliegt.
[0036] Ein erster Abschnitt 10b des Kopfteils 10a des Einwinkelfederelements 10 ist derart
geformt, dass es in dem ersten oberen Endbereich Bereich 111 derart verlagerbar ist,
dass es in einer Endposition nach Montage damit eine erste Vertikalverriegelung V1
in einem vorgegebenen ersten Winkel W1 eingeht. Ein zweiter Abschnitt 10c des Kopfteils
10a des Einwinkelfederelements 10 ist derart geformt, dass es aus dem zweiten oberen
Endbereich 112 der Aufnahme 11 derart in einem Drehwinkel W3 in den Abrollbereich
131 verlagerbar ist, dass es in der Endposition nach Montage mit einem Bereich davon
eine zweite Vertikalverriegelung V2 eingeht, wie in Figur 2c gezeigt.
[0037] Der Drehwinkel W3 liegt zwischen 0° und 90°, bevorzugt innerhalb eines Bereiches
um 26°.
[0038] Wie in Figuren 2a, 3a, 4a und 5a gezeigt, ist ein dritter Abschnitt H1 des Einwinkelfederelements
10 derart geformt, dass das Einwinkelfederelement 10 in der Endposition nach Montage
mit einer ersten Anschlagkante 102a des horizontalen Verriegelungsvorsprungs 102 einer
ersten oder zweiten Seite 1 eines mit dem Paneel 100 zu verbindenden weiteren gleichartigen
Paneels 100 eine erste Horizontalverriegelung H1 eingeht.
[0039] Ein Bereich eines vierten Abschnitts 16 des Einwinkelfederelements 10 ist ferner
derart geformt, dass das Einwinkelfederelement 10 in der Endposition nach Montage
mit einer zweiten Anschlagkante 102b, welche als eine Ausnehmung des horizontalen
Verriegelungsvorsprungs 102 gebildet sein kann, mit der ersten oder zweiten Seite
1 eines mit dem Paneel 100 zu verbindenden weiteren gleichartigen Paneels 100 eine
zweite Horizontalverriegelung H2 eingeht.
[0040] Die Form der Aufnahme 11 ist zumindest in dem Bereich, in den der Kopfteil 10a des
Einwinkelfederelements 10 eingedreht bzw. eingewinkelt wird, und dem Abrollbereich
131, vorteilhafterweise zumindest abschnittsweise oder annähernd kreisförmig, umfasst
also beispielsweise Kreissegmente, Mehr- bzw. Vielecke, Kurvenabschnitte, Kreisbogenabschnitte,
wobei der Übergang zwischen benachbarten Kurvenabschnitten glatt sein kann, so dass
die Kurvenabschnitte tangential aneinander anschließen. Der Übergang kann aber auch
in Sprüngen erfolgen, d.h. am Übergang sind Knickpunkte bzw. Sprünge vorhanden. Ferner
können sich gerade Abschnitte mit bogenförmigen Abschnitten, also Kurvenabschnitten
oder Kreissegmenten, abwechseln. Wichtig ist, dass ein annähernd runder Verlauf der
Aufnahme 11 zumindest in dem Bereich, in den der Kopfteil 10a des Einwinkelfederelements
10 eingedreht bzw. eingewinkelt wird, vorhanden ist.
[0041] Nach fertigem Einwinkeln dient der unterste Endbereich des Abrollbereichs 131 der
Aufnahme 11 als Vertikalverriegelung V2, wie in den Figuren gekennzeichnet.
[0042] Wie in Figuren 2a, 3a, 4a und 5a gezeigt, wirkt die Anschlagkante 102a des horizontalen
Verriegelungsvorsprungs 102 des Nutprofils 1 nach Einwinkeln des Einwinkelfederelements
10 als erste Horizontalverriegelung H1 zwischen Nutprofil 1 und Federprofil 4 zweier
miteinander zu verbindender Paneele 100. Dazu ist die entsprechende Kante des Einwinkelfederelements
10 derart geformt, dass sie nach Einwinkeln mit der Anschlagkante 102a des entsprechenden
Nutprofils einer Nut-Seite 1 eines Paneels 100 eine erste Horizontalverriegelung H1
eingeht. Die genaue Form, d.h. vor allem der Winkel, in welchem die Kanten aufeinander
treffen, die Länge etc. hängt dabei von der Neigung und Länge etc. der Anschlagkante
102a des Verriegelungsvorsprungs 102 des verwendeten Nutprofils ab. Zusätzlich zu
dieser ersten Horizontalverriegelung H1 geht das Einwinkelfederelement 10 eine zweite
Horizontalverriegelung H2 in einem weiteren Abschnitt des Einwinkelfederelements 10,
auch als vierter Abschnitt 16 bezeichnet, ein.
[0043] Dieser Abschnitt 16, in dem die zweite Horizontalverriegelung H2 erfolgt, kann von
der ersten Horizontalverriegelung H1 durch einen Teilbereich 10c des Einwinkelfederelements
10 getrennt sein, wie in Figuren 3a und 4a und 5a gezeigt, oder dicht daneben liegen,
wie in Figur 2a gezeigt. Wenn er dicht neben der ersten Horizontalverriegelung H1
liegt, weist das Einwinkelfederelement 10 vorteilhafterweise eine Auflagekante 10d
auf, auf der der Bereich des Einwinkelfederelements 10 nach der Montage aufliegt
[0044] Durch das Einwinkelfederelement 10 und die entsprechende Ausgestaltung des Federprofils
werden also zwei Horizontalverriegelungen H1 und H2 bereitgestellt.
[0045] Ferner ist das Einwinkelfederelement 10 derart geformt, dass bis zu drei Vertikalverriegelungen
V1, V2 und V3 bereitgestellt werden. Die erste Vertikalverriegelung V1 erfolgt zwischen
dem ersten oberen Endbereich 111 der Aufnahme 11 und dem ersten Abschnitt 10b des
Kopfteils 10a des Einwinkelfederelements 10. Der Winkel W1 der Vertikalverriegelung
V1, gemessen ab der Vertikalverriegelung V1, welche die hintere Kante der Federzunge
106 ist, ist dabei zwischen 0° und 90°, bevorzugt 10°.Die zweite Vertikalverriegelung
V2 erfolgt, wie oben beschrieben, nachdem das Kopfteil 10a des Einwinkelfederelements
10 in dem Abrollbereich 131 verlagert bzw. gedreht wurde, so dass es seine Endposition
nach der Montage erreicht und somit eine zweite Vertikalverriegelung V2 eingeht, wie
z.B. in Figuren 2a, 3a, 4a und 5a gezeigt.
[0046] Es erfolgt also eine Verriegelung des Einwinkelfederelements 10 im Federprofil 4
und im Nutprofil 1, d.h. beim Ablegen des Paneels 100 wird das Einwinkelfederelement
10 in eine passgenaue Aufnahme 11, welche nach unten geöffnet ist, eingedrückt, so
dass quasi ein Monolithen-Profil entsteht. Diese Aufnahme 11 kann als Nut für die
Fold-Down-Feder bzw. das Einwinkelfederelement 10 bezeichnet werden. Die Ausnehmung
11 kann unterschiedlichste Formen aufweisen. Wichtig ist, dass sie nach unten hin
geöffnet ist und einen Abrollbereich 131 aufweist, um dem Einwinkelfederelement 10
zu ermöglichen, bei der Montage entsprechend bewegt zu werden, so dass die gewünschten
Horizontal- und Vertikalverriegelungen entstehen.
[0047] Bei einer rechteckigen Form des Paneels 100 ist die vierte Seite 4 mit dem Einwinkelfederelement
10 bevorzugt die Querseite 4.
[0048] Das Einwinkelfederelement 10 ist bevorzugt starr ausgebildet, d.h. es federt nicht
oder nicht wesentlich, wenn die benötigten Einwinkelkräfte zum Einwinkeln darauf wirken.
Es kann allerdings in einem oben bereits erwähnten Teilbereich 10c davon innerhalb
vorgegebener Grenzen elastisch verformbar gebildet sein. Wichtig ist, dass es beim
Einwinkeln seine Form im Wesentlichen nicht verändert, so dass es auch nach dem Einwinkeln
eine feste Verbindung bzw. Verriegelung herstellt. Durch die starre Ausführung wird
also ermöglicht, dass das Einwinkelfederelement 10 Kräfte aufnimmt bzw. auf die entsprechenden
Verriegelungspunkte oder -flächen der Nutseite 1 und/oder der vierten Seite 4 des
Paneels ausübt. Diese Flächen sind in den Figuren mit den Bezugszeichen V1, V2 und
V3, H1 und H2 versehen, welche die Verriegelungsrichtung, V für vertikal und H für
horizontal, angeben. Vorteilhafterweise ist das Einwinkelfederelement 10 einstückig
hergestellt, kann aber auch aus zwei (oder mehr) an geeigneten Bereich ineinander
greifenden Teilen hergestellt sein, je nach Anwendung. Vorteilhafterweise ist es aus
einem Material hergestellt, das durch ein einfaches Verfahren, z.B. Extrudieren, hergestellt
und auch bearbeitet werden kann, z.B. Kunststoff.
[0049] Ferner kann das Einwinkelfederelement 10 aus anderen geeigneten Materialien hergestellt
sein, z.B. aus Metall, Legierungen, z.B. Aluminium- oder Eisenlegierungen, hier bevorzugt
Stahl, oder Holz oder Verbundstoffen, z.B. einem Holz- oder Kunststoffverbund. Auch
sind andere Materialien denkbar, die alleine oder in Kombination mit anderen Materialien
als Einwinkelfederelement 10 verwendet werden können. Beispielhaft sind hier Faserverbundstoffe
oder faserverstärke Kunststoffe genannt. Wichtig ist, dass das oder die verwendeten
Materialien die geforderten Eigenschaften erfüllen, also im Wesentlichen starr, d.h.
nicht federnd, und in der benötigten Form herstellbar sind. Das Einwinkelfederelement
10 bzw. dessen Oberfläche kann ferner auch beschichtet oder teilweise beschichtet
sein. Eine solche Beschichtung kann in bestimmten Bereichen vorgesehen sein, um die
Oberflächenrauhigkeit zu verringern und das Einwinkeln zu erleichtern. Diese Materialeigenschaften
können mit einer geeigneten Wahl der Form der Ausnehmung 11 kombiniert werden und
somit ein noch leichteres Einwinkeln des Einwinkelfederelements 10 ermöglichen. Um
das Profil herzustellen kann aber auch ein Verfahren verwendet werden, durch welches
Material entsprechend abgetragen wird, so dass das Einwinkelfederelement 10 dadurch
gebildet wird, z.B. durch Abfräsen, spanende Bearbeitung oder andere geeignete Verfahren.
[0050] Der Verriegelungsvorsprung 102 des Nutprofils, also der Nut-Seite 1 eines Paneels
100 ist federnd, d.h. dass er beim Einwinkeln des starren, also nicht-federnden Einwinkelfederelements
10 bis zu einem gewissen Grad nachgibt, um das Einwinkeln des Einwinkelfederelements
10 sicherzustellen.
[0051] Der Kopfteil 10a des Einwinkelfederelements 10 ist derart gebildet, dass es zum Einwinkeln
in der Aufnahme 11 gedreht werden kann.
[0052] Die oben aufgeführte Beschreibung kann auf unterschiedlichste Nutprofile angewendet
werden, wie in Figuren gezeigt. Auch für dünnere Profile kann der Erfindungsgedanke
entsprechend umgesetzt werden. Hier muss lediglich das Einwinkelfederelement 10 dem
Nutprofil angepasst werden.
[0053] Ferner kann ein Doppel-Nut-Feder-Profil, wie in Figuren gezeigt, verwendet werden.
Das Doppel-Nut-Feder-Profil ist durch die Verwendung von jeweils einer Nut bzw. Sperrnut
105 und einer Feder bzw. Verriegelungsfeder 104 bzw. Verriegelungskante Feder-Unterseite
104a am Nut-Profil 1 und einer Nut bzw. Führungsnut 107 und einer Feder bzw. Federzunge
106 bzw. Federzungen-Verriegelungskante 106a an der Federzungen-Oberseite am Federprofil
3 (in Figuren 1b und 1c dargestellt) bzw. 4 gekennzeichnet.
[0054] Zusätzlich kann das Einwinkelfederelement 10 eine Nase 15 aufweisen, die nach der
Montage bzw. dem Einwinkeln als dritte Vertikalverriegelung V3 dient und mit einer
entsprechenden Auflage 15a davon in eine korrespondierende Federzungen-Verriegelungskante
106a in dem Federprofil 4 in Eingriff gebracht wird. Die Nase 15 geht also nach Einwinkeln
eine dritte Vertikalverriegelung V3 in einem vorgegebenen zweiten Winkel W2 ein. Der
Winkel W2 der Vertikalverriegelung V3, gemessen ab einer oberen Kante der Federzunge
106 hin zur Sperrausnehmung 14, ist dabei zwischen 0° und 90°, bevorzugt 30°, wie
z.B. in Figur 4a oder 5a exemplarisch für alle Ausführungen dieser Art gezeigt.
[0055] Das Einwinkelfederelement 10 ist in einer Ausgestaltung derart gebildet, dass es
die Federzunge 106 nach der Montage sozusagen umklammert. Das heißt, dass der maximale
Abstand A1 zwischen den beiden Vertikalverriegelungen V1 und V3, wie z.B. in Figuren
2a, 2d, 4a oder 5a gezeigt, kleiner ist als die maximale Breite B der Federzunge 106.
Genauer ist der maximale Abstand A1 zwischen der ersten Vertikalverriegelung V1 des
ersten Abschnitts 10b des Einwinkelfederelements 10 und dem Scheitelpunkt der Nase
15 in der Grundposition größer und in der Endposition nach Montage kleiner als die
maximale Breite B der Federzunge 106.
[0056] Das gezeigte Einwinkelfederelement 10 kann beliebig oft ein- und wieder ausgewinkelt
werden, d.h. die Verbindung ist zerstörungsfrei lösbar.
[0057] Der Erfindungsgedanke, d.h. das Federprofil mit entsprechendem Einwinkelfederelement
10, kann, wie beschrieben und in den Figuren gezeigt, für jegliche Materialstärken
und Profilarten, also auch kurzen Profilen, angepasst werden. In den Figuren sind
abstrahierte bzw. vereinfacht dargestellte bzw. einfache Paneele gezeigt. Aber es
können auch beispielsweise Zwei-, Drei- oder Mehrschichtbeläge realisiert werden.
Auch können Paneele mit mehr als den vorher beschriebenen vier Seiten verwendet werden,
z.B. Paneele mit 6 Seiten.
[0058] Grundsätzlich muss zur Anwendung des Erfindungsgedankens lediglich eine Seite des
Paneels 100, die ein Federprofil 4 aufweist, angepasst werden, um mit dem Einwinkelfederelement
10, wie oben beschrieben, kompatibel zu sein. Das Nutprofil 1 sowie das andere Federprofil
3 bleiben unverändert. Durch die Erfindung können Standard-Nut-Profile mindestens
auf zwei Seiten eines Paneels sowie ein Standard-Federprofil auf mindestens einer
Seite des Paneels verwendet werden, d.h. es müssen keine separaten Werkzeuge für zwei
unterschiedliche Nutprofile bereitgestellt werden. Dies führt zu erheblichen Kosteneinsparungen.
Durch das Einwinkelfederelement erfolgen zwei Horizontalverriegelungen und bis zu
drei Vertikalverriegelungen. Wie oben beschrieben, kann das Einwinkelfederelement
für jedes existierende Klickprofil genutzt werden. Durch die Verwendung von zwei gleichartigen
Nuten kann eine hohe Anzahl an Verlege-Variationen realisiert werden, was bisher nicht
leicht realisierbar war. Es kann also das Nutprofil längs mit dem Federprofil längs
und quer oder das Federprofil kann längs mit dem Nutprofil quer und längs problemlos
verlegt werden.
[0059] Durch die Erfindung ist es nicht mehr nötig, miteinander zu verbindende Paneele von
der Seite her ineinander zu schieben. Die Verbindung kann vielmehr durch direktes
Übereinander anordnen und dann Einwinkeln von Nut-Feder-Profil erfolgen, d.h. durch
Anlegen des erfindungsgemäßen Federprofils mit dem Einwinkelfederelement von schräg
oben an das Nutprofil und danach nach unten drücken. Somit können auch schwer erreichbare
Stellen ohne zusätzlich benötigten Platz erreicht werden.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 100
- Paneel bzw. Element
- 1
- erste und/oder zweite Seite; Nut-Seite mit Nutprofil (Quer- und Längsseite)
- 3
- dritte Seite mit Federprofil (Längsseite)
- 4
- vierte Seite mit Federprofil (Querseite)
- 101
- Gutkante
- 102
- horizontaler Verriegelungsvorsprung
- 102a
- erste Anschlagkante zur Horizontalverriegelung = H1
- 102b
- zweite Anschlagkante zur Horizontalverriegelung = H2
- 103
- Feder-Oberseite
- 103a
- Auflagefläche
- 104
- Verriegelungsfeder
- 104a
- Verriegelungskante Feder-Unterseite
- 105
- Sperrnut
- 105a
- Sperrnut-Oberkante
- 105b
- Sperrnut-Unterkante
- 106
- Federzunge
- 106a
- Federzungen-Verriegelungskante
- 107
- Führungsnut
- 108
- Verriegelungskanal
- 10
- Einwinkelfederelement
- 10a
- Kopfteil des Einwinkelfederelements
- 10b
- erster Abschnitt des Kopfteils
- 10c
- zweiter Abschnitt des Kopfteils
- 10d
- Auflagekante
- 11
- Aufnahme
- 111
- erster Bereich der Aufnahme
- 112
- zweiter Bereich der Aufnahme
- 113
- obere Anschlagfläche
- 131
- Abrollbereich
- 14
- Sperrausnehmung
- 15
- Nase
- 15a
- Auflagefläche
- H1
- dritter Abschnitt des Einwinkelfederelements zur Horizontalverriegelung
- 16
- vierter Abschnitt
- H2
- Bereich des vierten Abschnitts des Einwinkelfederelements zur Horizontalverr.
- H
- Horizontalverriegelung
- V, V1-V3
- Vertikalverriegelung
- W1-W3
- Winkel
- A1
- max.Abstand
- B
- max. Breite Federzunge
- VE
- Verlegeebene
- O; U
- Oberseite, Sichtseite des Paneels; Unterseite, Bodenseite des Paneels
1. Paneel mit zumindest vier Seiten (1-4), wobei zumindest eine erste Seite (1) parallel
zu einer dritten Seite (3) angeordnet ist, und eine in einem vorgegebenen Winkel zu
der dritten Seite (3) angeordnete zweite Seite (1) parallel zu einer vierten Seite
(4) angeordnet ist, wobei die ersten bis vierten Seiten (1-4) Randbereiche des Paneels
(100) sind, und wobei die erste und die zweite Seite (1) ein Nutprofil (1) aufweisen,
und die dritte Seite (3) ein zu dem Nutprofil (1) korrespondierendes Federprofil (3)
aufweist,
wobei
die vierte Seite (4) ein Federprofil (4) mit einer nach unten hin geöffneten Aufnahme
(11) mit einer oberen Anschlagfläche (113) mit einem ersten oberen Endbereich (111)
und einem zweiten oberen Endbereich (112), sowie einem an den zweiten oberen Endbereich
(112) anschließenden Abrollbereich (131), und eine an den ersten oberen Endbereich
(111) anschießende Federzunge (106), und ein in der Aufnahme (11) angeordnetes und
mit seinem Kopfteil (10a) darin in Eingriff gebrachtes Einwinkelfederelement (10)
aufweist,
wobei das Kopfteil (10a) des Einwinkelfederelements (10) in einer Grundposition vor
der Montage an der oberen Anschlagfläche (113) der Aufnahme (11) zumindest teilweise
anliegt, und
wobei ein erster Abschnitt (10b) des Kopfteils (10a) des Einwinkelfederelements (10)
derart geformt ist, dass es in dem ersten oberen Endbereich (111) derart verlagerbar
ist, dass es in einer Endposition nach Montage damit eine erste Vertikalverriegelung
(V1) in einem vorgegebenen ersten Winkel (W1) eingeht, und
wobei ein zweiter Abschnitt (V2) des Kopfteils (10a) des Einwinkelfederelements (10)
derart geformt ist, dass es aus dem zweiten oberen Endbereich (112) derart in einem
Drehwinkel (W3) in den Abrollbereich (131) verlagerbar ist, dass es in der Endposition
nach Montage mit einem Bereich davon eine zweite Vertikalverriegelung (V2) eingeht,
und wobei ein dritter Abschnitt (H1) des Einwinkelfederelements (10) derart geformt
ist, dass das Einwinkelfederelement (10) in der Endposition nach Montage mit einer
ersten Anschlagkante (102a) eines horizontalen Verriegelungsvorsprungs (102) einer
ersten oder zweiten Seite (1) eines mit dem Paneel (100) zu verbindenden weiteren
gleichartigen Paneels (100) eine erste Horizontalverriegelung (H1) eingeht, und
wobei ein Bereich eines vierten Abschnitts (16) des Einwinkelfederelements (10) derart
geformt ist, dass das Einwinkelfederelement (10) in der Endposition nach Montage mit
einer zweiten Anschlagkante (H2) einer Ausnehmung (102b) des horizontalen Verriegelungsvorsprungs
(102) einer ersten oder zweiten Seite (1) eines mit dem Paneel (100) zu verbindenden
weiteren gleichartigen Paneels (100) eine zweite Horizontalverriegelung (H2) eingeht.
2. Paneel nach Anspruch 1, wobei das Nutprofil der ersten und/oder der zweiten Seite
(1) eines ersten Paneels (100) eine Sperrnut (105) mit einer Sperrnut-Oberkante (105a)
und einer Sperrnut-Unterkante (105b) aufweist, wobei die zweite Anschlagkante (H2)
der Ausnehmung (102b) bezüglich der Oberseite (O) des Paneels tiefer angeordnet ist
als die Sperrnut-Unterkante (105b).
3. Paneel nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein Teilbereich (10c) des Einwinkelfederelements
(10) nach Montage der Federzunge (106) gegenüber liegt und in einem Bereich zwischen
dem dritten Abschnitt (H1) und dem vierten Abschnitt (H2) oder zwischen dem vierten
Abschnitt (H2) und einer Auflagekante (10d) des Einwinkelfederelements (10) angeordnet
ist.
4. Paneel nach Anspruch 3, wobei der Teilbereich (10c) des Einwinkelfederelements (10)
innerhalb vorgegebener Grenzen elastisch verformbar ist.
5. Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Drehwinkel (W3) zwischen
0° und 90° liegt, bevorzugt innerhalb eines Bereiches um 26° ist.
6. Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Kopfteil (10a) des Einwinkelfederelements
(10) und/oder der zweite obere Bereich (112) der Aufnahme (11) und/oder der Abrollbereich
(131) zumindest abschnittsweise kreisförmig oder annähernd kreisförmig ist und/oder
Kreissegmente, Mehr- bzw. Vielecke, Kurvenabschnitte und/oder Kreisbogenabschnitte
umfasst.
7. Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Einwinkelfederelement (10)
zusätzlich eine Nase (15) an seinem dem Kopfteil (10a) abgewandten Ende aufweist,
und die vierte Seite (4) des Paneels eine Federzungen-Verriegelungskante (106a) zwischen
der Oberseite (O) des Paneels (100) und der Federzunge (106) aufweist, wobei die Federzungen-Verriegelungskante
(106a) derart gebildet ist, dass die Nase (15) bei Montage zweier gleichartiger Paneele
damit in Eingriff bringbar ist.
8. Paneel nach Anspruch 7, wobei das Einwinkelfederelement (10) derart gebildet ist,
dass der maximale Abstand (A1) zwischen der ersten Vertikalverriegelung (V1) des ersten
Abschnitts (10b) des Einwinkelfederelements (10) und dem Scheitelpunkt der Nase (15)
in der Grundposition größer ist und in der Endposition nach Montage kleiner ist als
die maximale Breite (B) der Federzunge (106), und/oder wobei die Nase (15) nach Einwinkeln
eine dritte Vertikalverriegelung (V3) in einem vorgegebenen zweiten Winkel (W2) eingeht.
9. Paneel nach Anspruch 8, wobei der zweite Winkel (W2) zwischen 0° und 90° liegt, bevorzugt
30° ist.
10. Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste Winkel (W1) zwischen
0° und 90° liegt, bevorzugt 10° ist.
11. Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Nutprofil der ersten und/oder
der zweiten Seite (1) eines ersten Paneels (100) ein erstes Doppel-Nut-Feder-Profil
ist, das ein Verriegelungskante (104) aufweist, die mit einer in einem zweiten korrespondierenden
Doppel-Nut-Feder-Profil der dritten Seite (3) oder im zweiten korrespondierenden Doppel-Nut-Feder-Profil
der vierten Seite (4) angeordneten Sperrausnehmung (14) eines mit dem ersten Paneel
(100) zu verbindenden zweiten gleichartigen Paneels (100) nach Verbindung der Paneele
(100) in Kontakt ist.
12. Paneel nach Anspruch 11, wobei jede Verriegelungskante (104) eine nach oben (O) zugewandte
Federoberseite (103) aufweist, auf der die Ablagefläche (103a) der Sperrausnehmung
(14) nach Montage abgelegt ist.
13. Mechanische Paneelverbindung, umfassend zumindest zwei miteinander zu verbindende
Paneele (100), wobei jedes Paneel (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche gebildet
ist, wobei die erste oder die zweite Seite (1) eines ersten Paneels (100) mit der
vierten Seite (4) eines zweiten Paneels (100) durch eine im Wesentlichen vertikale
Fügebewegung horizontal und vertikal miteinander verriegelbar ist.