[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gleitschuhs einer hydrostatischen
Verdrängermaschine, insbesondere einer Axialkolbenmaschine, der an einem druckbeaufschlagten
Kolben gelenkig befestigbar ist und den Kolben an einer huberzeugenden Lauffläche
abstützt, wobei der Gleitschuh aus einem Kugelgelenkkopf, mit dem der Gleitschuh an
dem Kolben gelenkig befestigt ist, einer Gleitschuhplatte, mit der der Gleitschuh
an der Lauffläche abgestützt ist, und einem Gleitschuhhals besteht, der zwischen dem
Kugelgelenkkopf und der Gleitschuhplatte ausgebildet ist.
[0002] Hydrostatische Verdrängermaschinen, insbesondere Axialkolbenmaschinen, weisen im
Bereich der Abstützung der Kolben an einer huberzeugenden Lauffläche eine Gleitlagerstelle
auf. Diese Abstützung der Kolben an einer huberzeugenden Lauffläche erfolgt über Gleitschuhe
als Abstützelemente. Die Gleitschuhe sind an den druckbeaufschlagten Kolben jeweils
mittels eines Kugelgelenks gelenkig befestigt. Aufgrund der hohen anpressenden und
aus der Druckbeaufschlagung der Kolben resultierenden Kräfte kann zusätzlich eine
hydrostatische Entlastung an der Gleitlagerstelle zwischen den Gleitschuhen und der
Lauffläche ausgebildet sein. Um die Gleiteigenschaften des Gleitschuhs bei der Relativbewegung
an der drehfesten Lauffläche zu verbessern und einen geringen Verschleiß zu erzielen,
vor allem in einer Anlaufphase bis zum Aufbau einer hydrostatischen Entlastung, ist
es bereits bekannt, an den Stirnflächen der Gleitschuhe, mit denen der entsprechende
Gleitschuh an der Lauffläche als Gegenpart abgestützt ist, eine tribologisch günstige
Schicht vorzusehen, die mit dem Werkstoff der Lauffläche eine für die Gleiteigenschaften
günstige Paarung bildet.
[0003] Bekannte Gleitschuhe bestehen aus einem Kugelgelenkkopf, mit dem der Gleitschuh an
dem Kolben gelenkig befestigt ist, einer Gleitschuhplatte, mit der der Gleitschuh
an der Lauffläche abgestützt ist und an der die tribologisch günstige Schicht aufgebracht
sein kann, und einem Gleitschuhhals, der zwischen dem Kugelgelenkkopf und der Gleitschuhplatte
ausgebildet ist. Bei bekannten Gleitschuhen ist der Kugelgelenkkopf, der Gleitschuhhals
und die Gleitschuhplatte von einem einteiligen Stahlkörper gebildet. Die Gleitschuhe
bestehen somit aus einem Vollmaterial. Sofern erforderlich, kann an der Stirnseite
der Gleitschuhplatte noch ein tribologisch günstiges Material auf den Stahlkörper
gefügt werden.
[0004] Derartige aus Vollmaterial bestehende und somit einteilige Gleitschuhe führen im
Betrieb der Verdrängermaschine bei einer rotierenden Zylindertrommel, in der die Kolben
mit den Gleitschuhen längsverschiebbar angeordnet sind, zu hohen Massenkräften. Aufgrund
der hohen Massenkräfte treten an den Gleitschuhen bei höheren Drehzahlen der Zylindertrommel
im Betrieb der Verdrängermaschine hohe Fliehkräfte auf, die zum Abkippen der Gleitschuhe
von der Lauffläche führen können. Das Abkippen der Gleitschuhe von der Lauffläche
kann zu Beschädigungen an der Verdrängermaschine führen. Die Massenkräfte der Gleitschuhe
können verringert werden, wenn der Gleitschuh aus einem Material mit geringerer Dichte
und geringerer Festigkeit hergestellt wird, beispielsweise Aluminium. Da jedoch an
dem Kugelgelenk zwischen Kolben und Gleitschuh aufgrund der Kräfte an den druckbeaufschlagten
Kolben hohe Belastungen auftreten, führt ein aus Aluminium hergestellter Gleitschuh
zu einer geringeren Leistungsdichte der Verdrängermaschine, da die Kolben nur von
geringeren Drücken beaufschlagt werden können.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
eines Gleitschuhs der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, mit dem
bei geringem Herstellaufwand ein Gleitschuh hergestellt werden kann, der bei hohen
Drehzahlen geringe Massenkräfte aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Gleitschuh von mehreren
Bauteilen unterschiedlicher Dichte gebildet wird, wobei die Bauteile durch Magnetpulsschweißen
zu dem Gleitschuh verbunden werden. Erfindungsgemäß wird somit der Gleitschuh, der
aus dem Kugelgelenkkopf, der Gleitschuhplatte und dem Gleitschuhhals besteht, von
mehreren und somit mindestens zwei Bauteilen gebildet, die unterschiedliche Dichte
aufweisen. Die Bauteile und somit Materialen unterschiedlicher Dichte werden erfindungsgemäß
durch Magnetpulsschweißen zu einem Gleitschuh verschweißt. Beim Magnetpulsumformen
wird ein magnetischer Puls erzeugt, durch dessen Energieeintrag Bauteile und somit
Materialen unterschiedlicher Dichte mit geringem Herstellaufwand miteinander verschweißt
werden können. Durch das Magnetpulsschweißen mehrerer Bauteile unterschiedlicher Dichte
zu einem Gleitschuh wird es ermöglicht, einen leichten Gleitschuh, auf den bei hohen
Drehzahlen nur geringe Massenkräfte und Fliehkräfte wirken, mit geringem Herstellaufwand
herzustellen. Bei dem erfindungsgemäßen Gleitschuh werden die bei hohen Drehzahlen
auf den Gleitschuh wirkenden Massenkräfte verringert, wodurch der Lauf der erfindungsgemäßen
Gleitschuhe auf der Lauffläche verbessert werden kann und ein Abkippen der Gleitschuhe
von der Lauffläche verhindert werden kann.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird der Gleitschuh aus einem
ersten Bauteil, an dem der Kugelgelenkkopf ausgebildet ist, und aus einem zweiten
Bauteil gebildet, an dem der Gleitschuhhals und die Gleitschuhplatte ausgebildet sind,
wobei das erste Bauteil und das zweite Bauteil durch Magnetpulsschweißen zu dem Gleitschuh
verbunden und somit verschweißt werden.
[0008] Gemäß einer alternativen und ebenfalls vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
wird der Gleitschuh aus einem ersten Bauteil, an dem der Kugelgelenkkopf und der Gleitschuhhals
ausgebildet sind, und aus einem zweiten Bauteil gebildet, an dem die Gleitschuhplatte
ausgebildet ist, wobei das erste Bauteil und das zweite Bauteil durch Magnetpulsschweißen
zu dem Gleitschuh verbunden und somit verschweißt werden.
[0009] Bei einem derartigen Gleitschuh, bei dem an dem zweiten Bauteil nur die Gleitschuhplatte
ausgebildet ist, kann das zweite Bauteil gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform
der Erfindung als kreisförmige Platte oder als ringförmige Scheibe ausgebildet sein.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform bestehen das erste Bauteil aus einem
Material höherer Festigkeit, insbesondere Stahl, und das zweite Bauteil aus einem
Material mit niedrigerer Festigkeit, insbesondere Messing oder Aluminium. An dem ersten
Bauteil, das mit dem Kugelgelenkkopf versehen ist und aus einem Material höherer Festigkeit
besteht, wird an dem Kugelgelenk zwischen Kolben und Gleitschuh eine hohe Festigkeit
erzielt, so dass die Kolben von hohen Drücken beaufschlagt werden können und somit
eine hohe Leistungsdichte der Verdrängermaschine erzielt werden kann. Mit dem zweiten
Bauteil, das aus einem Material mit niedrigerer Festigkeit und niedrigerer Dichte
besteht, wird es ermöglicht, die auf den Gleitschuh bei hohen Drehzahlen der Verdrängermaschine
wirkenden Massenkräfte zu verringern.
[0011] Die Aufgabe wird auch gelöst durch einen Gleitschuh für die Abstützung eines Kolbens
einer hydrostatischen Verdrängermaschine, insbesondere einer Axialkolbenmaschine,
gegenüber einer huberzeugenden Lauffläche, der nach einem zuvor beschriebenen Verfahren
hergestellt ist.
[0012] Weiterhin wird die Aufgabe auch gelöst durch eine hydrostatische Verdrängermaschine,
insbesondere eine Axialkolbenmaschine, mit einer um eine Drehachse drehbar angeordneten
Zylindertrommel, die mit mindestens einer Kolbenausnehmung versehen ist, in der jeweils
ein Kolben längsverschiebbar angeordnet ist und durch einen zuvor beschriebenen Gleitschuh
gegenüber einer huberzeugenden Lauffläche abgestützt ist.
[0013] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
- Figur 1
- eine hydrostatisches Verdrängermaschine des Standes der Technik in einem Längsschnitt,
- Figur 2
- eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäß hergestellten Gleitschuhs,
- Figur 3
- eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäß hergestellten Gleitschuhs und
- Figur 4
- eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäß hergestellten Gleitschuhs.
[0014] In der Figur 1 ist eine hydrostatische Verdrängermaschine 1 mit Gleitschuhen 6 des
Standes der Technik in einem Längsschnitt dargestellt. Das dargestellte Ausführungsbeispiel
zeigt eine Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauweise als Beispiel einer hydrostatischen
Verdrängermaschine 1.
[0015] Die Verdrängermaschine 1 weist eine um eine Drehachse 2 drehbar gelagerte Zylindertrommel
3 auf, die mit mehreren konzentrisch zur Drehachse 2 angeordneten Kolbenausnehmungen
4 versehen ist, die bevorzugt von Zylinderbohrungen gebildet sind und in denen jeweils
ein Kolben 5 längsverschiebbar gelagert ist.
[0016] Die Kolben 5 stützen sich in dem aus der Zylindertrommel 3 herausragenden Bereich
mittels jeweils eines Gleitschuhs 6 als Abstützelements auf einer huberzeugenden Lauffläche
7 ab, die von einer um die Drehachse 2 drehfest angeordneten Schrägscheibe 8 gebildet
ist.
[0017] Die Schrägscheibe 8 kann an einem Gehäuse 9 der Verdrängermaschine 1 - wie in der
Figur 1 dargestellt ist - angeformt oder drehfest befestigt sein, wobei die Verdrängermaschine
1 ein festes Verdrängungsvolumen aufweist.
[0018] Es ist alternativ möglich, die Schrägscheibe 8 in der Neigung verstellbar anzuordnen,
wodurch die Verdrängermaschine 1 ein veränderbares Verdrängungsvolumen aufweist.
[0019] Die Zylindertrommel 3 stützt sich in axialer Richtung der Verdrängermaschine 1 gegenüberliegend
zu der Lauffläche 7 an einem gehäuseseitigen Verteiler 10 ab, der eine Steuerfläche
11 bildet. Die Steuerfläche 11 ist mit nierenförmigen Steuerausnehmungen versehen,
die die Verbindung eines Einlasskanals 14 und eines Auslasskanals 13 im Gehäuse 9
mit den Kolbenausnehmungen 4 ermöglichen.
[0020] Der Verteiler 10 kann von einem scheibenförmigen Bauteil gebildet werden, das an
dem Gehäuse 9, beispielsweise einem Gehäusedeckel 9a des Gehäuses 9, drehfest befestigt
ist. Alternativ kann der Verteiler 10 an dem Gehäuse 9, beispielsweise einem Gehäusedeckel
9a des Gehäuses 9 einstückig angeformt werden, so dass die Funktion der Steuerfläche
11 in das Gehäuse 9, 9a integriert ist.
[0021] Die Steuerfläche 11 kann wie in der Figur 1 dargestellt eben oder auch sphärisch
sein.
[0022] Die Zylindertrommel 3 ist von einer zentrischen Bohrung durchsetzt, durch die eine
konzentrisch zur Drehachse 2 angeordnete Triebwelle 15 durch die Zylindertrommel 3
geführt ist. Die Triebwelle 15 ist mittels Lagerungen 16, 17 im Gehäuse 9, 9a drehbar
gelagert.
[0023] Die Zylindertrommel 3 ist mittels einer Mitnahmeverzahnung 18 mit der Triebwelle
15 drehfest, jedoch axial verschiebbar verbunden. Weiterhin dargestellt ist eine Anpressfeder
19, die die Zylindertrommel 3 in axialer Richtung an die Steuerfläche 11 anpresst
und abstützt.
[0024] Die Gleitschuhe 6 sind mittels eines als Kugelgelenk 25 ausgebildeten Gleitschuhgelenks
mit dem jeweiligen Kolben 5 gelenkig verbunden.
[0025] Das Kugelgelenk 25 zwischen dem Kolben 5 und dem Gleitschuh 6 besteht aus einer Kugel
26 und einer Kalotte 27. Die Befestigung der Kugel 26 in der Kalotte 27 erfolgt beispielsweise
durch eine formschlüssige Verbindung, in dem ein Randbereich der Kalotte 27 verformt
wird, um die Kugel 26 formschlüssig zu umschließen.
[0026] Die Gleitschuhe 6 bestehen aus einem Kugelgelenkkopf 6a, mit dem der Gleitschuh 6
an dem Kolben 5 gelenkig befestigt ist, einer Gleitschuhplatte 6b, mit der der Gleitschuh
6 an der Lauffläche 7 abgestützt ist, und einem Gleitschuhhals 6c, der zwischen dem
Kugelgelenkkopf 6a und der Gleitschuhplatte 6b ausgebildet ist. Bei bekannten Gleitschuhen
6 des Standes der Technik ist der Kugelgelenkkopf 6a, der Gleitschuhhals 6c und die
Gleitschuhplatte 6b von einem einteiligen Stahlkörper gebildet, so dass der Gleitschuh
6 aus einem Vollmaterial besteht.
[0027] Im Betrieb der Verdrängermaschine 1 bei rotierender Zylindertrommel 3 bilden die
Gleitschuhe 6 und die Lauffläche 7 eine Gleitlagerstelle, an der zwischen den mit
der Zylindertrommel 3 und den Kolben 5 mitrotierenden Gleitschuhen 6 und der drehfest
am Gehäuse 9 befestigten Lauffläche 7 eine Relativbewegung auftritt. Zur Verringerung
der Reibung und des Verschleißes kann an der der Lauffläche 7 zugewandten Stirnseite
der Gleitschuhplatte 6b jeweils eine Lagermetallschicht 28, beispielsweise eine Messingplatte,
als tribologisch günstiger Lagermetallwerkstoff gefügt werden. Zusätzlich sind die
Gleitschuhe 6 an der Lauffläche 7 hydrostatisch entlastet.
[0028] Ein Abheben und/oder Abkippen der Gleitschuhe 6 von der Lauffläche 7 wird durch eine
Niederhaltevorrichtung 20 vermieden. Die Niederhaltevorrichtung 20 ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel als Niederhaltescheibe ausgebildet, die mit Anlageflächen an dem
Gleitschuh 6 zusammenwirkt.
[0029] In den Figuren 2 bis 4 sind erfindungsgemäße Gleitschuhe 6 dargestellt.
[0030] Die erfindungsgemäßen Gleitschuhe 6 in den Figuren 2 bis 4 sind von mehreren, in
den dargestellten Ausführungsbeispielen von jeweils zwei Bauteilen B1, B2, unterschiedlicher
Dichte gebildet, die durch Magnetpulsschweißen zu dem Gleitschuh 6 verbunden und somit
verschweißt werden. Durch Magnetpulsschweißen werden die Bauteile B1, B2 durch Schweißnähte
SW miteinander verschweißt.
[0031] In dem Ausführungsbeispiel der Figur 2 ist an dem ersten Bauteil B1 der Kugelgelenkkopf
6a ausgebildet und sind an dem zweiten Bauteil B2 der Gleitschuhhals 6c und die Gleitschuhplatte
6b ausgebildet. Durch das Magnetpulsschweißen werden die beiden Bauteile B1, B2 mit
einer Schweißnaht SW, die an den zugewandten Stirnseiten zwischen dem Kugelgelenkkopf
6a und dem Gleitschuhhals 6c angeordnet ist, miteinander zu dem Gleitschuh 6 verbunden.
[0032] In den Ausführungsbeispielen der Figuren 3 und 4 sind an dem ersten Bauteil B1 der
Kugelgelenkkopf 6a und der Gleitschuhhals 6c ausgebildet und ist an dem zweiten Bauteil
B2 die Gleitschuhplatte 6b ausgebildet.
[0033] In dem Ausführungsbeispiel der Figur 4 ist das zweite Bauteil B2 als kreisförmige
Platte 30 ausgebildet. Durch das Magnetpulsschweißen werden die beiden Bauteile B1,
B2 mit einer Schweißnaht SW, die an den zugewandten Stirnseiten zwischen dem Gleitschuhhals
6c und der als kreisförmige Platte 30 ausgebildeten Gleitschuhplatte 6b angeordnet
ist, miteinander zu dem Gleitschuh 6 verbunden.
[0034] In dem Ausführungsbeispiel der Figur 3 ist das zweite Bauteil B2 als ringförmige
Scheibe 31 ausgebildet, die mit einer Bohrung 32 versehen ist, in die das erste Bauteil
B1 mit dem zapfenförmigen Gleitschuhhals 6c eingeschoben werden kann. Durch das Magnetpulsschweißen
werden die beiden Bauteile B1, B2 mit einer Schweißnaht SW, die zwischen der Mantelfläche
des Gleitschuhhalses 6c und der Innenwand der Bohrung 32 der als ringförmige Scheibe
31 ausgebildeten Gleitschuhplatte 6b angeordnet ist, miteinander zu dem Gleitschuh
6 verbunden.
[0035] Bei den Gleitschuhen der Figuren 2 bis 4 besteht das erste Bauteil B1 aus einem Material
höherer Festigkeit, beispielsweise Stahl, und das zweite Bauteil B2 aus einem Material
mit niedrigerer Festigkeit, beispielsweise Messing oder Aluminium.
[0036] In den Figuren 2 bis 4 ist der Kugelgelenkkopf 6a der Gleitschuhe 6 als Kugel 26
des Kugelgelenks 25 ausgeführt. Die Kalotte 27 des Kugelgelenks 25 ist dann wie in
der Figur 1 dargestellt, an dem Kolben 5 angeordnet. Die Erfindung ist jedoch nicht
auf diese Anordnung der Kugel 26 und Kalotte 27 beschränkt. Alternativ kann der Kugelgelenkkopf
6a der Gleitschuhe 6 als Kalotte 27 des Kugelgelenks 25 ausgeführt sein. Die Kugel
26 des Kugelgelenks 25 ist dann an dem Kolben 5 angeordnet.
[0037] An den zweiten Bauteilen B2, an denen die Gleitschuhplatte 6b ausgebildet ist, ist
in den Ausführungsbeispielen der Figuren 2 bis 4 weiterhin jeweils eine Anlagefläche
35 für eine Niederhaltevorrichtung 20 ausgebildet.
[0038] Bei den erfindungsgemäßen, bimetallischen Gleitschuhen 6, bei denen das erste Bauteil
B1, an dem der Kugelgelenkkopf 6a angeordnet ist, aus einem Material höherer Festigkeit
und höherer Dichte besteht, wird an dem Kugelgelenk 25 zwischen Kolben 5 und Gleitschuh
6 eine hohe Festigkeit erzielt, so dass die Kolben 5 von hohen Drücken beaufschlagt
werden können und somit eine hohe Leistungsdichte der Verdrängermaschine 1 erzielt
werden kann. Bei den erfindungsgemäßen, bimetallischen Gleitschuhe 6, bei denen das
zweiten Bauteil B2 aus einem Material mit niedrigerer Festigkeit und niedrigerer Dichte
besteht, wird es ermöglicht, die auf den Gleitschuh 6 bei hohen Drehzahlen der Verdrängermaschine
1 wirkenden Massenkräfte zu verringern. Durch die verringerten Massenkräfte an den
erfindungsgemäßen Gleitschuhen 6 kann der Lauf der Gleitschuhe 6 an der Lauffläche
7 verbessert werden und die Gefahr des Abkippens der Gleitschuhe 6 von der Lauffläche
7 verringert werden.
[0039] Durch Magnetpulsschweißen können die Bauteile B1, B2 unterschiedlicher Festigkeit
und unterschiedlicher Dichte mit geringem Herstellaufwand zu Gleitschuhen 6 verschweißt
werden, so dass erfindungsgemäße bimetallische und leichte Gleitschuhe 6 mit geringem
Herstellaufwand hergestellt werden können.
[0040] Die beiden Bauteile B1, B2 werden hierzu im Bereich der Fügestelle in eine ringförmige
Spule eingeführt, an der beim Magnetpulsschweißen ein Magnetfeld (elektromagnetischer
Puls) erzeugt wird. Durch Aufbringen des Magnetfeldes beim Magnetpulsumformen wird
die Schweißnaht SW zwischen den beiden Bauteilen B1, B2 erzeugt.
[0041] Erfindungsgemäß hergestellte Gleitschuhe 6 können ebenfalls bei Axialkolbenmaschine
in Schrägachsenbauweise oder bei Radialkolbenmaschinen Verwendung finden.
1. Verfahren zur Herstellung eines Gleitschuhs (6) einer hydrostatischen Verdrängermaschine
(1), insbesondere einer Axialkolbenmaschine, der an einem druckbeaufschlagten Kolben
(5) gelenkig befestigbar ist und den Kolben (5) an einer huberzeugenden Lauffläche
(7) abstützt, wobei der Gleitschuh (6) aus einem Kugelgelenkkopf (6a), mit dem der
Gleitschuh (6) an dem Kolben (5) gelenkig befestigt ist, einer Gleitschuhplatte (6b),
mit der der Gleitschuh (6) an der Lauffläche (7) abgestützt ist, und einem Gleitschuhhals
(6c) besteht, der zwischen dem Kugelgelenkkopf (6a) und der Gleitschuhplatte (6b)
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitschuh (6) von mehreren Bauteilen (B1, B2) unterschiedlicher Dichte gebildet
wird, wobei die Bauteile (B1, B2) durch Magnetpulsschweißen zu dem Gleitschuh (6)
verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitschuh (6) aus einem ersten Bauteil (B1), an dem der Kugelgelenkkopf (6a)
ausgebildet ist, und aus einem zweiten Bauteil (B2) gebildet wird, an dem der Gleitschuhhals
(6c) und die Gleitschuhplatte (6b) ausgebildet sind, wobei das erste Bauteil (B1)
und das zweite Bauteil (B2) durch Magnetpulsschweißen zu dem Gleitschuh (6) verbunden
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitschuh (6) aus einem ersten Bauteil (B1), an dem der Kugelgelenkkopf (6a)
und der Gleitschuhhals (6c) ausgebildet sind, und aus einem zweiten Bauteil (B2) gebildet
wird, an dem die Gleitschuhplatte (6b) ausgebildet ist, wobei das erste Bauteil (B1)
und das zweite Bauteil (B2) durch Magnetpulsschweißen zu dem Gleitschuh (6) verbunden
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Bauteil (B2) als kreisförmige Platte (30) oder als ringförmige Scheibe
(31) ausgebildet ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bauteil (B1) aus einem Material höherer Festigkeit, insbesondere Stahl,
und das zweite Bauteil (B2) aus einem Material mit niedrigerer Festigkeit, insbesondere
Messing oder Aluminium, besteht.
6. Gleitschuh (6) für die Abstützung eines Kolbens (5) einer hydrostatischen Verdrängermaschine
(1), insbesondere einer Axialkolbenmaschine, gegenüber einer huberzeugenden Lauffläche
(7), der nach einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellt
ist.
7. Hydrostatische Verdrängermaschine (1), insbesondere eine Axialkolbenmaschine, mit
einer um eine Drehachse (2) drehbar angeordneten Zylindertrommel (3), die mit mindestens
einer Kolbenausnehmung (4) versehen ist, in der jeweils ein Kolben (5) längsverschiebbar
angeordnet ist und durch einen Gleitschuh (6) nach Anspruch 6 gegenüber einer huberzeugenden
Lauffläche (7) abgestützt ist.