[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schichtaufbaus auf einem
Substrat unter Verwendung einer Paste auf Basis einer Widerstandslegierung, sowie
den erhaltenen Schichtaufbau und dessen Verwendung.
[0002] Insbesondere für die Herstellung von Präzisionswiderständen werden Legierungen mit
einem niedrigen Temperaturkoeffizient des elektrischen Widerstandes (TCR) eingesetzt.
Solche Legierungen mit einem niedrigen TCR-Wert werden im Rahmen der Erfindung als
Widerstandslegierungen bezeichnet. Eine typische Widerstandslegierung mit einem niedrigen
TCR-Wert ist z.B. ISOTAN® (auch bekannt als CuNi44, Werkstoffnr. 2.0842). Zur Herstellung
von Präzisionswiderständen werden die Legierungsschichten auf ein Substrat mit einer
Oberfläche aus einem gläsernen oder keramischen Material aufgetragen. Meistens werden
Widerstandslegierungen in Form von Folien oder Blechen, durch Walzplattieren oder
Laminieren mit in der Elektrotechnik üblichen Substratmaterialien verbunden. Es besteht
der Bedarf, Widerstandslegierungen als Paste mittels einfacher Drucktechniken, insbesondere
Siebdruck oder Schablonendruck, auf Substratmaterialien aufzubringen, da dadurch flexiblere
Schichtgeometrien ermöglicht werden. Dazu ist es erforderlich, Widerstandslegierungen
in Form von druckbaren Pasten bereitzustellen, die nach dem Aufbringen auf das Substrat
eingebrannt werden können. Solche Pasten bestehen zumindest aus einem Pulver der betreffenden
Widerstandslegierung und einem organischen Medium. Durch das Brennen verflüchtigen
sich die Bestandteile des organischen Mediums und das zusammengeschmolzene oder zusammengesinterte
Pulver der Widerstandslegierung bleibt zurück. Es steht eine große Auswahl an organischen
Medien zur Verfügung, in die Pulver dieser Widerstandslegierungen formuliert werden
können und die grundsätzlich eine Verdruckbarkeit gewährleisten. Allerdings hat sich
herausgestellt, dass Pasten, die nur aus Widerstandslegierungspulver und organischem
Medium bestehen, auf den verwendeten Keramiksubstraten nach dem Einbrennen nur eine
geringe Haftung zeigen. Eine verbesserte Haftung von gedruckten Widerstandslegierungen
auf Glas- oder Keramikoberflächen kann grundsätzlich dadurch erreicht werden, dass
einer Widerstandslegierungspaste eine Glasfritte zugesetzt wird. Schichtaufbauten
aus einem Keramiksubstrat und einer glashaltigen Widerstandslegierungspaste, beziehungsweise
die daraus resultierenden Schichtaufbauten nach dem Einbrennen, sind im Stand der
Technik bekannt. Die
EP0829886A2 lehrt beispielsweise eine Glasfritte enthaltende Widerstandslegierungspaste, die
auf ein Al
2O
3-Substrat aufgebracht wird. Wenn Widerstandslegierungspaste jedoch eine Glasfritte
zugesetzt wird, so hat dies den Nachteil, dass der TCR-Wert der nach dem Einbrennen
gebildeten Schicht von dem TCR-Wert der
Bulk-Widerstandslegierung abweichen kann, so dass die vorteilhaften elektrischen Eigenschaften
der Widerstandslegierung in dem so gebildeten Verbund nicht zum Tragen kommen können.
[0003] Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegt, besteht darin, ein Verfahren
zum Herstellen von Schichten von Widerstandslegierungen auf Glas- oder Keramikoberflächen
bereitzustellen, bei dem Widerstandslegierungen durch Drucken einer Paste aufgetragen
werden können und eine starke Haftung der Widerstandslegierungen auf dem Keramiksubstrat
ermöglichen, ohne dass die elektrischen Eigenschaften der Widerstandslegierungen im
erzeugten Schichtaufbau beeinträchtigt werden. Ferner besteht die Aufgabe, einen Schichtaufbau
bereitzustellen, in dem die Widerstandslegierung nach dem Einbrennen mechanisch stabil
mit der Glas- oder Keramikoberfläche eines Substrats verbunden ist.
[0004] Diese Aufgaben werden gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Schichtaufbaus
umfassend die aufeinanderfolgenden Schritte:
- a. Bereitstellung eines Substrats mit einer Glas - oder Keramikoberfläche,
- b. Aufbringen einer Paste A auf wenigstens einen Teil der Glas-oder Keramikoberfläche
des Substrats unter Erhalt einer Schicht aus Paste A, wobei Paste A folgende Bestandteile
enthält:
- I. eine Glasfritte, die wenigstens zwei voneinander verschiedene Elemente als Oxide
enthält und eine Transformationstemperatur Tg im Bereich von 600 bis 750°C aufweist und
- II. ein organisches Medium,
- c. Trocknen und gegebenenfalls Brennen der Schicht aus Paste A
- d. Aufbringen einer Paste B auf wenigstens einen Teil der Schicht aus Schritt c. unter
Erhalt eines Schicht aus Paste B, wobei Paste B folgende Bestandteile enthält:
- I. Ein Pulver einer Widerstandslegierung mit einem Temperaturkoeffizienten des elektrischen
Widerstandes von weniger als 150 ppm/K
- II. ein organisches Medium,
- III. 0 - 15 Gewichtsprozent Glasfritte, bezogen auf das Gesamtgewicht von Paste B,
und
- e. Brennen und optional vor dem Brennen Trocknen der Schichten aus Paste B.
[0005] Dem Fachmann ist anhand der vorangegangenen Formulierung klar, dass die Abfolge der
Schritte eingehalten werden muss, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass optional zwischen
den genannten Schritten jeweils auch weitere Schritte durchgeführt werden können,
solange die Reihenfolge nicht geändert wird.
[0006] Es wurde gefunden, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Schichtaufbau hergestellt
werden kann, der eine verbesserte mechanische Stabilität, insbesondere eine bessere
[0007] Langzeitstabilität aufweist, ohne dass dadurch der TCR der Widerstandslegierung im
Wesentlichen verändert würde.
[0008] Überraschender Weise wurde gefunden, dass besonders gute Schichtaufbauten hergestellt
werden können, wenn vor dem Aufbringen der Paste B auf der Glas- oder Keramikoberfläche
eines Substrats eine Paste A aufgebracht wird und gleichzeitig der Gewichtsanteil
an Glasfritte in Paste B so eingestellt wird, dass die Paste B nicht mehr als 15 Gewichtsprozent
enthält.
[0009] In Schritt a) wird ein Substrat mit einer Glas- oder Keramikoberfläche bereitgestellt.
Das Substrat hat also eine Oberfläche, die eine Keramik oder ein Glas aufweist, wobei
das keramische Material der Oberfläche bevorzugt ausgewählt sein kann aus der Gruppe
bestehend aus Oxidkeramiken, Nitridkeramiken und Carbidkeramiken. Bespiele für geeignete
Keramiken sind Forsterit, Mullit, Steatit, Aluminiumoxid, Aluminiumnitrid, Siliziumcarbid
und Hartporzellan. Insbesondere enthält die Keramikoberfläche Aluminiumoxid oder besteht
aus Aluminiumoxid. Das Glas der Glasoberfläche ist bevorzugt ein Silikatglas.
[0010] In Schritt b) wird eine Paste A auf wenigstens einen Teil der Glas- oder Keramikoberfläche
des Substrats aufgebracht. Das Aufbringen kann beispielsweise durch Siebdruck, Schablonendruck,
Rakeln oder Aufspritzen erfolgen. Durch das Aufbringen wird eine Schicht aus Paste
A erhalten. Paste A enthält mindestens eine Glasfritte und ein organisches Medium
oder besteht aus mindestens einer Glasfritte und einem organischen Medium. Bevorzugt
enthält Paste A 50 - 90 Gewichtsprozent Glasfritte und 10 - 50 Gewichtsprozent organisches
Medium, bezogen auf das Gesamtgewicht von Paste A.
[0011] Die Glasfritte der Paste A enthält wenigstens zwei voneinander verschiedene Elemente
als Oxide. Diese Elemente können ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend aus Li,
Na, K, Ca, Mg, Sr, Ba, B, Al, Si, Sn, Pb, P, Sb, Bi, Te, La, Ti, Zr, V, Nb, Mn, Fe,
Co, Ni, Cu, Ag, Zn, und Cd. Die Glasfritte kann hergestellt sein aus Oxiden, Fluoriden
oder sonstigen Salzen (z.B. Carbonaten, Nitraten, Phosphaten) dieser Elemente. Beispiele
für Ausgangsverbindungen zur Herstellung der Glasfritte können ausgewählt sein aus
der Gruppe bestehend aus B
2O
3, H
3BO
3, Al
2O
3, SiO
2, PbO, P
2O
5, Pb
3O
4, PbF
2, MgO, MgCO
3, CaO, CaCO
3, SrO, SrCO
3, BaO, BaCOs, Ba(NO
3)
2, Na
2B
4O
7, ZnO, ZnF
2, Bi
2O
3, Li
2O, Li
2CO
3, Na
2O, NaCO
3, NaF, K
2O, K
2CO
3, KF, TiO
2, Nb
2O
5, Fe
2O
3, ZrO
2 CuO,Cu
2O, MnO, MnO
2, Mn
3O
4, CdO, SnO
2, TeO
2, Sb
2O
3, Co
3O
4, Co
2O
3, CoO, La
2O
3, Ag
2O, NiO, V
2O
5, Li
3PO
4, Na
3PO
4, K
3PO
4, Ca
3(PO
4)
2, Mg
3(PO
4)
2, Sr
3(PO
4)
2, Ba
3(PO
4)
2 und komplexen Mineralien, wie z.B. Colemanit und Dolomit.
[0012] Die Transformationstemperatur T
g der Glasfritte der Paste A liegt im Bereich von 600 - 750°C, insbesondere im Bereich
von 690 - 740°C. Die Transformationstemperatur T
g kann für die Zwecke der Erfindung gemäß DIN ISO 7884-8:1998-02 bestimmt werden.
[0013] Bevorzugt umfasst die in Paste A enthaltene Glasfritte Silizium, Aluminium, Bor und
mindestens ein Erdalkalimetall jeweils als Oxid auf. Besonders bevorzugt ist das Erdalkalimetall
Calcium.
[0014] Um eine besonders gute Haftung zu erzielen, kann die Glasfritte in einer bevorzugten
Ausführungsform hergestellt sein aus:
- a. 25 - 55 Gewichtsprozent Siliziumoxid,
- b. 20 - 45 Gewichtsprozent Calciumcarbonat,
- c. 10 - 30 Gewichtsprozent Aluminiumoxid und
- d. 1 - 10 Gewichtsprozent Boroxid.
[0015] Das organische Medium kann mindestens ein organisches Lösungsmittel und mindestens
einen Binder enthalten. Das organische Lösungsmittel kann ausgewählt sein aus der
Gruppe bestehend aus Texanol, Terpineol und anderen hochsiedenden organischen Lösungsmitteln
mit einem Siedepunkt von mindesten 140°C. Der Binder kann ausgewählt sein aus Acrylatharzen,
Ethylcellulosen und anderen Polymeren wie z.B. Butyralen. Optional kann das organische
Medium der Paste A weitere Bestandteile enthalten, die ausgewählt sein können aus
der Gruppe bestehend aus Thixotropiemitteln, Stabilisatoren und Emulgatoren. Durch
Zugabe dieser Bestandteile können z.B. die Verdruckbarkeit oder Lagerstabilität von
Pasten verbessert werden.
[0016] In Schritt c) erfolgen ein Trocknungsschritt und gegebenenfalls ein Brennen der Schicht
aus Paste A. Das Trocknen kann bei Temperaturen im Bereich von 20 - 180°C, insbesondere
im Bereich von 120-180 °C erfolgen, z.B. in einem Trockenschank. Durch das Trocknen
kann die Schicht aus Paste A auf dem Substrat fixiert werden. Die getrocknete Schicht
aus Paste A kann bereits so mechanisch robust sein, dass direkt eine Schicht aus Paste
B aufgetragen werden kann.
[0017] Die Schicht aus Paste A kann nach dem Trocknen optional gebrannt werden. Das Brennen
kann bei Temperaturen im Bereich von 750 - 950°C erfolgen. Bevorzugt wird die Schicht
aus Paste A so gebrannt, dass das organische Medium im Wesentlichen entfernt wird
und die Glasfritte möglichst homogen zusammensintert. Die gebrannte Schicht aus Paste
A weist mindestens ein Glas auf oder besteht aus einem Glas. Die gebrannte Schicht
aus Paste A kann auch Schicht A genannt werden. Das Brennen kann entweder unter Atmosphärenbedingungen
oder unter Inertgasbedingungen (z.B. N
2-Atmosphäre) erfolgen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die
Schicht aus Paste A in Schritt c) zuerst getrocknet und anschließend gebrannt. Wenn
die Schicht aus Paste A in Schritt c) schon gebrannt wird, kann im darauf folgenden
Schritt d. Paste B möglicher Weise besser aufgetragen werden.
[0018] In Schritt d) wird Paste B unter Erhalt einer Schicht aus Paste B auf wenigstens
einen Teil der Schicht aus Schritt c. aufgebracht. Die Paste B der vorliegenden Erfindung
enthält mindestens ein Pulver einer Widerstandslegierung und ein organisches Medium.
Optional kann Paste B zusätzlich eine Glasfritte enthalten. Es kann jedoch auch bevorzugt
sein, dass Paste B keine Glasfritte enthält. Eine glasfreie Paste B kann den Vorteil
haben, dass die elektrischen Eigenschaften der Widerstandslegierung, insbesondere
der TCR-Wert, nicht negativ durch die Anwesenheit von Glas beeinflusst werden.
[0019] Um die Haftung von Schicht B auf Schicht A im fertigen Schichtaufbau weiter zu verbessern,
kann es auch bevorzugt sein, dass Paste B eine Glasfritte enthält. Paste B enthält
jedoch nicht mehr als 15 Gewichtsprozent, bevorzugt nicht mehr als 12 Gewichtsprozent
Glasfritte, bezogen auf das Gesamtgewicht von Paste B. Wie in Tabelle 5 zu erkennen
ist, kann durch eine Glasfritte in Paste B die Haftfestigkeit des Schichtaufbaus bei
häufigen Temperaturwechseln (T-Shock-Lagerung) verbessert werden. Bevorzugt enthält
Paste B mindestens 3 Gewichtsprozent Glasfritte, insbesondere mindestens 5 Gewichtsprozent
bezogen auf das Gesamtgewicht von Paste B. Besonders bevorzugt kann Paste B Glasfritte
in einer Menge von 3 - 15 Gewichtsprozent, ganze besonders bevorzugt in einer Menge
von 5 - 12 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht von Paste B enthalten. Der
Gehalt an Widerstandslegierung in Paste B kann bevorzugt im Bereich von 60 - 98 Gewichtsprozent
liegen und der Gehalt an organischem Medium kann im Bereich von 2 - 40 Gewichtsprozent,
insbesondere im Bereich von 2 - 37 Gewichtsprozent liegen, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht von Paste B.
[0020] Die für das Pulver verwendbaren Widerstandslegierungen weisen einen Temperaturkoeffizienten
des elektrischen Widerstandes von weniger als 150 ppm/K, bevorzugt von weniger als
100 ppm/K und besonders bevorzugt von weniger als 50 ppm/K, auf. Der im Rahmen der
Erfindung angegebene Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes bezieht
sich auf die Messung der Bulk-Legierung und kann im Rahmen der Erfindung an einem
Draht oder einer Folie der entsprechenden Legierung gemäß der Norm DIN EN 60115-1:2016-03
(mit Trocknungsverfahren I) bestimmt werden.
[0021] Die Widerstandslegierung kann beispielsweise Elemente enthalten, die ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Chrom, Aluminium, Silizium, Mangan, Eisen, Nickel und
Kupfer. Die Widerstandslegierung kann vorzugsweise ausgewählt sein aus der Gruppe
bestehend aus CuNi, CuNiMn, CuSnMn und NiCuAlSiMnFe. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform kann die Widerstandslegierung ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend
aus den Legierungen:
I.
| Kupfer |
53,0 - 57,0 Gewichtsprozent |
| Nickel |
42,0 - 46,0 Gewichtsprozent |
| Mangan |
0,5 - 1,2 Gewichtsprozent |
| sonstiger Elemente |
≤10000 Gew. ppm |
II.
| Kupfer |
83,0 - 89,0 Gewichtsprozent |
| Nickel |
1 - 3 Gewichtsprozent |
| Mangan |
10,0 - 14,0 Gewichtsprozent |
| sonstiger Elemente |
≤10000 Gew. ppm |
III.
| Kupfer |
88,0 - 93,0 Gewichtsprozent |
| Zinn |
2 - 3 Gewichtsprozent |
| Mangan |
5,0 - 9,0 Gewichtsprozent |
| sonstiger Elemente |
≤10000 Gew. ppm |
IV.
| Kupfer |
61,0 - 69,0 Gewichtsprozent |
| Nickel |
8 - 12 Gewichtsprozent |
| Mangan |
23,0 - 27,0 Gewichtsprozent |
| sonstiger Elemente |
≤10000 Gew. ppm |
oder
V.
| Nickel |
70,0 - 78,0 Gewichtsprozent |
| Chrom |
18,0 - 22,0 Gewichtsprozent |
| Aluminium |
3 - 4 Gewichtsprozent |
| Silizium |
,5 - 1,5 Gewichtsprozent |
| Mangan |
0,2 - 0,8 Gewichtsprozent |
| Eisen |
0,2 - 0,8 Gewichtsprozent |
| sonstiger Elemente |
≤10000 Gew. ppm |
[0022] Das Pulver der Widerstandslegierung kann durch dem Fachmann bekannte Verfahren, wie
z.B. Gasverdüsen unter Inertgas, Wasserverdüsen oder Mahlen, hergestellt werden. Die
mittlere Teilchendurchmesser d
50 des Pulvers der Widerstandslegierung beträgt vorzugsweise 0,2 µm-15 µm.
[0023] Neben dem Pulver der Widerstandslegierung enthält Paste B ein organisches Medium.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält Paste B das organische Medium in einer
Menge von 2 - 40 Gewichtsprozent. Das organische Medium der Paste B kann mindestens
ein organisches Lösungsmittel und mindestens einen Binder enthalten. Das organische
Lösungsmittel kann ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend aus Texanol, Terpineol,
iso-Tridecylalkohol oder anderen hochsiedenden organischen Lösungsmitteln mit einem
Siedepunkt von mindestens 140°C. Der Binder kann ausgewählt sein aus Acrylatharzen,
Ethylcellulosen oder anderen Polymeren. Optional kann das organische Medium der Paste
B weitere Bestandteile enthalten, die ausgewählt sein können aus der Gruppe bestehend
aus Thixotropiemitteln, Stabilisatoren und Emulgatoren. Durch Zugabe dieser Bestandteile
können z.B. die Verdruckbarkeit oder Lagerstabilität der Paste verbessert werden.
[0024] Die optional enthaltene Glasfritte der Paste B enthält wenigstens zwei voneinander
verschiedene Elemente als Oxide. Die Elemente können ausgewählt sein aus der Gruppe
bestehend aus Li, Na, K, Ca, Mg, Sr, Ba, B, Al, Si, Sn, Pb, P, Sb, Bi, Te, La, Ti,
Zr, V, Nb, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Ag, Zn, und Cd. Die Glasfritte kann hergestellt werden
aus Oxiden, Fluoriden oder sonstigen Salzen (z.B. Carbonaten, Nitraten, Phosphaten)
dieser Elemente. Beispiele für Ausgangsverbindungen für die Glasfritte können ausgewählt
sein aus der Gruppe bestehend aus B
2O
3, H
3BO
3, Al
2O
3, SiO
2, PbO, P
2O
5, Pb
3O
4, PbF
2, MgO, MnCO
3, CaO, CaCO
3, SrO, SrCO
3, BaO, BaCO
3, Ba(NO
3)
2, Na
2B
4O
7, ZnO, ZnF
2, Bi
2O
3, Li
2O, Li
2CO
3, Na
2O, NaCO
3, NaF, K
2O, K
2CO
3, KF, , TiO
2, Nb
2O
5, Fe
2O
3, ZrO
2 CuO, MnO, Mn
3O
4, MnO
2, CdO, SnO
2, TeO
2, Sb
2O
3, Co
3O
4, Co
2O
3, CoO, La
2O
3, Ag
2O, NiO, V
2O
5, Li
3PO
4, Na
3PO
4, K
3PO
4, Ca
3(PO
4)
2, Mg
3(PO
4)
2, Sr
3(PO
4)
2, Ba
3(PO
4)
2. und komplexen Mineralien, wie z.B. Colemanit und Dolomit.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Glasfritte der Paste B Silizium, Aluminium,
Bor und mindestens einem Erdalkalimetall jeweils als Oxid enthalten. Die Glasfritte
der Paste B kann gleich sein mit der Glasfritte der Paste A oder verschieden. Die
Glasfritte von Paste B kann wenigstens zwei Elemente als Oxide enthalten, die in der
Glasfritte von Paste A enthalten sind. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die
Glasfritten der Pasten A und B gleich, da dies die Kompatibilität der Schichten A
und B miteinander verbessern kann.
[0026] Für den Fall, das die Schicht aus Paste A in Schritt c) schon zur Schicht A gebrannt
wurde, wird die Schicht aus Paste B demgemäß auf Schicht A aufgebracht. Durch das
Aufbringen der Paste B auf die Schicht aus Schritt c) wird ein sogenannter
Precursor (dt. Vorläuferstruktur) hergestellt. Der
Precursor enthält somit ein Substrat, auf dem eine Schicht aus Paste A aufgebracht ist, die
optional bereits gebrannt sein kann (dann auch Schicht A genannt). Weiterhin enthält
der
Precursor eine Schicht aus Paste B auf der Schicht aus Paste A, wobei die Schicht aus Paste
B nicht gebrannt ist. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Paste B auf eine
bereits in Schritt c. gebrannte Schicht A aufgebracht. In einer Ausführungsform kann
der
Precursor so ausgeführt sein, dass die Schicht aus Paste B die Schicht aus Paste A vollständig
bedeckt.
[0027] In Schritt e) wird der
Precursor gebrannt und dadurch der erfindungsgemäße Schichtaufbau erhalten. Optional kann dem
Brennen ein Trockenschritt vorgelagert sein. Das Trocknen kann bei einer Temperatur
im Bereich von 20 - 180°C, insbesondere im Bereich von 120-180°C erfolgen, z.B. in
einem Trockenschank oder einem Infrarot-Bandtrockner.
[0028] Das Brennen des
Precursors geschieht bevorzugt bei einer Temperatur im Bereich von 700-1000°C, insbesondere
im Bereich von 850 - 900°C. Der Precursor wird vorzugsweise so gebrannt, dass sich
die im
Precursor befindlichen Bestandteile des organischen Mediums verflüchtigen und das Pulver der
Widerstandslegierung sowie die Glasfritte zusammensintern. Das Brennen kann entweder
unter Atmosphärenbedingungen in Anwesenheit von O
2 oder unter Inertgasbedingungen (z.B. N
2-Atmosphäre) erfolgen. Durch das Brennen der Schicht aus Paste A wird, wie weiter
oben erläutert, die Schicht A erhalten und durch das Brennen der Schicht aus Paste
B wird Schicht B erhalten. Für den Fall, dass die Schicht aus Paste A nicht bereits
in Schritt c) gebrannt wurde, werden durch das Brennen des
Precursors gleichzeitig die Schichten aus Paste A und Paste B gebrannt. Für den Fall, dass in
Schritt c) die Schicht aus Paste A schon gebrannt wurde, wird die Schicht A beim Brennen
der Schicht aus Paste B zwangsläufig erneut gebrannt.
[0029] Der erfindungsgemäße Schichtaufbau, der nach Schritt e) vorliegt, enthält:
- a. ein Substrat mit einer Glas- oder Keramikoberfläche,
- b. eine Schicht A, die die Glas- oder Keramikoberfläche des Substrats wenigstens teilweise
bedeckt, wobei Schicht A ein Glas aufweist, in dem wenigstens zwei voneinander verschiedene
Elemente als Oxide enthalten sind und eine Transformationstemperatur Tg im Bereich von 600 bis 750°C aufweist,
- c. eine Schicht B, die Schicht A wenigstens teilweise bedeckt, wobei Schicht B folgende
Bestandteile aufweist:
- I. eine Widerstandslegierung mit einem Temperaturkoeffizienten der elektrischen Widerstandes
weniger als 150 ppm/K, und
- II. optional ein Glas, das wenigstens zwei voneinander verschiedene Elemente als Oxide
enthält,
wobei Schicht B nicht mehr als 20 Gewichtsprozent Glas bezogen auf das Gesamtgewicht
der Schicht B enthält.
[0030] Schicht A, die die Glas- oder Keramikoberfläche des Substrats wenigstens teilweise
bedeckt, weist das Glas auf, dass durch Brennen der Glasfritte aus Paste A erhalten
wird. Typischer Weise enthält das Glas in Schicht A die zusammengesinterte Glasfritte
aus Paste A. Bevorzugt ist diese Glasfritte über die gesamte Ausdehnung der Schicht
A homogen zum Glas zusammengesintert und weist keine nicht-gesinterten Bereiche auf.
[0031] Im Schichtaufbau weist Schicht B die Widerstandslegierung aus Paste B auf und ist
mechanisch fest mit Schicht A verbunden. Die mechanische Festigkeit der Haftung kann
mittels verschiedener Tests bestimmt werden. Schicht B kann des Schichtaufbaus kann
einen TCR-Wert aufweisen, der dem
Bulk-Wert der Widerstandslegierung im Wesentlichen entspricht.
[0032] Die Haftfestigkeit kann durch folgende Tests überprüft werden: Auf den gebrannten
Schichtaufbau wird ein Streifen Klebefilm der Marke Scotch®- Magic (3M Deutschland
GmbH) aufgeklebt und zum Beispiel mit dem Fingernagel fest aufgestrichen. Anschließend
wird der Klebefilm wieder abgezogen. Widerstandslegierungsschichten mit geringer Haftfestigkeit
zur Glas- oder Keramikoberfläche des Substrats haften am Klebefilm. Schichtaufbauten
mit einer mittleren Haftfestigkeit verbleiben teilweise am Klebefilm und Schichtaufbauten
mit einer hohen Haftfestigkeit werden nicht vom Klebefilm abgelöst.
[0033] In dem Schichtaufbau kann Schicht A als Haftvermittler zwischen der Glas- oder Keramikoberfläche
des Substrats und der, die Widerstandslegierung enthaltenden, Schicht B wirken. Durch
die vorliegende Erfindung kann somit eine Schicht einer Widerstandslegierung erhalten
werden, die mechanisch stabil mit der Substratoberfläche verbunden ist. Die Schicht
B enthält, die Widerstandslegierung in der ursprünglich in Paste B eingesetzten Menge.
[0034] Für den optionalen Fall, dass Schicht B zusätzlich ein Glas aufweist, dass aus der
Glasfritte der Paste B hergestellt wurde, kann die Haftung der Schicht B auf der Schicht
A weiter verbessert werden. Der Glasgehalt der Schicht B bestimmt sich nach der eingesetzten
Menge an Glasfritte in Paste B. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Schicht
B nicht mehr als 20 Gewichtsprozent Glas, insbesondere nicht mehr als 15 Gewichtsprozent
Glas auf, bezogen auf das Gesamtgewicht der Schicht B.
[0035] Optional kann der Schichtaufbau im Anschluss an Schritt e) mit einer Versiegelung
(auch Schutzglasur, oder
Overglaze genannt) versehen werden. Typischer Weise besteht diese Versiegelung aus einem Glas.
Diese Versiegelung dient insbesondere dazu, den Schichtaufbau vor Umwelteinflüssen,
wie z.B. Feuchtigkeit, zu schützen.
[0036] Der erfindungsgemäße Schichtaufbau kann unter anderem dazu verwendet werden, Präzisionswiderstände
herzustellen.
Beispiele
Allgemeine Herstellung der Paste A
[0037] Pasten A wurde durch Mischen von 22 Gew.% organischem Medium (85 Gew.% Texanol, 15
Gew.% Ethylcellulose (75% N7, 25% N50)) und 78 Gew.% einer Glasfritte gemäß Tabelle
1 hergestellt. Die Pasten wurden mittels einem Drei-Walzen-Stuhl homogenisiert.
Tabelle 1: Verwendete Gläser
| |
Glasfritte 1 |
Glasfritte 2 |
Glasfritte 3 |
Glasfritte 4 |
Glasfritte 5 |
Glasfritte 6 |
Glasfritte 7 |
| |
Gew% |
Gew% |
Gew% |
Gew% |
Gew% |
Gew% |
Gew% |
| SiO2 |
43,0 |
50,0 |
48,0 |
16,8 |
43,0 |
57,0 |
42,0 |
| Al2O3 |
9,0 |
10,0 |
10,0 |
|
9,0 |
12,0 |
18,0 |
| MgO |
3,0 |
2,0 |
|
|
3,0 |
|
|
| CaO |
6,0 |
10,0 |
8,0 |
|
6,0 |
9,0 |
35,0 |
| SrO |
5,0 |
|
22,0 |
|
5,0 |
|
|
| BaO |
30,0 |
9,0 |
5,0 |
47,8 |
30,0 |
|
|
| Na2O |
|
|
1,0 |
|
|
|
|
| K2O |
2,0 |
4,0 |
2,0 |
|
2,0 |
5,0 |
|
| B2O3 |
2,0 |
15,0 |
4,0 |
35,5 |
2,0 |
17,0 |
5,0 |
| Summe |
100,0 |
100 |
100,0 |
100,0 |
100 |
100 |
100,0 |
Allgemeine Herstellung Pasten B
[0038] Ein Pulver der Widerstandslegierung Isotan (mittlerer Teilchendurchmesser d
50: 8 µm, hergestellt durch Gasverdüsen einer Schmelze unter N
2-Atmosphäre), ein organisches Medium (65 Gew.% Texanol und 35 Gew.% Acrylat-Binder)
und ggfs. eine Glasfritte wurden in den spezifizierten Mengen zusammengegeben und
mittels einem Drei-Walzen-Stuhl homogenisiert. Die hergestellten Pasten weisen eine
Viskosität von etwa 30-90 Pas bei 20-25°C auf.
Tabelle 2
| Gew. % |
Glasfritte 7 |
Isotanpulver |
Organisches Medium |
| Paste B1 |
6 |
84 |
10 |
Herstellung des Schichtaufbaus
[0039] Die Glaspasten A, enthaltend die Glasfritten aus Tabelle 1, wurden durch Siebdruck
auf Al
2O
3 Substraten mit einer Größe von 101,6 x 101,6 mm und einer Dicke von 0,63 mm (Rubalit
708 S, CeramTec) aufgebracht. Dafür wurde ein Sieb der Firma Koenen GmbH, Deutschland
mit einem EKRA Microtronic II Drucker (type M2H) verwendet. Die Emulsionsdicke betrug
etwa 50 µm (Siebparameter: 80 mesh und 65 µm Drahtdurchmesser (Edelstahl)). Druckparameter:
63 N Rakeldruck, Rakelgeschwindigkeit 100 mm/s und einem Absprung von 1.0 mm. Die
Schichtdicke nach dem Drucken (nass) betrug etwa 90 µm. 10 Minuten nach dem Drucken
wurden die Proben in einem Infrarot-Bandtrockner (BTU international, Type HHG-2) für
20 min bei 150°C getrocknet. Die Schichtdicke nach dem Trocknen betrug etwa 60 µm.
Die gedruckten Glasschichten wurden unter Stickstoffatmosphäre (N
2 5.0) in einem Ofen gebrannt (ATV Technologie GmbH, Typ PEO 603). Die Temperatur wurde
von 25°C auf 850°C erhöht, für 10 bei 850°C gehalten und anschließend innerhalb von
20 min auf 25°C abgekühlt. (Gesamtdurchlaufzeit 82 min) Die Schichtdicke nach dem
Brennen betrug etwa 50 µm. Die Widerstandslegierungspaste B wurden mittels Siebdruck
auf die zuvor hergestellte Schicht aufgebracht. Dafür wurde ein Sieb der Firma Koenen
GmbH, Deutschland mit einem EKRA Microtronic II Drucker (Typ M2H) verwendet. Die Emulsionsdicke
betrug etwa 50 µm, Siebparameter: 80 mesh und 65 µm Drahtdurchmesser (Edelstahl).
[0040] Die gedruckten Widerstandslegierungspasten (also auch der
Precursor) wurden unter Stickstoffatmosphäre (N
2 5.0) in einem Ofen gebrannt (ATV Technologie GmbH, Typ PEO 603). Die Temperatur wurde
von 25°C auf 900°C erhöht, für 10 min bei 900°C gehalten und innerhalb von 20 min
auf 25°C abgekühlt (Gesamtdurchlaufzeit 82 min). Die Schichtdicke nach dem Brennen
betrug etwa 50 µm.
Beispiel 1
[0041]
Tabelle 3: Haftungsversuche mit Glaspasten (Paste A) mit unterschiedlichen Glasfritten
| Schichtaufbau |
Substrat |
Glasfritte (Paste A) |
Isotan-Paste |
Haftung Isotan auf Substrat |
| |
|
|
|
+ = gut; o = mäßig; - = schlecht |
| 1 |
|
1 |
|
+ |
| 2 |
|
2 |
|
+ |
| 3 |
|
3 |
|
+ |
| 4 |
Al2O3 |
4 |
Paste B1 (6% Glas 7) |
+ |
| 5 |
5 |
+ |
| 6 |
|
6 |
|
+ |
| 7 |
|
7 |
|
+ |
| 8 |
|
kein Glas |
|
- |
Beispiel 2
[0042] Haftung Schichtaufbau in Abhängigkeit der Glasmenge in Paste B
Tabelle 4 Widerstandslegierungspasten (Paste B) mit unterschiedlichem Gehalt an Glasfritte
| [Gew.%] |
Glassfritte 7 |
Isotanpulver |
Organisches Medium |
| Paste B2 |
0 |
90 |
10 |
| Paste B3 |
3 |
87 |
10 |
| Paste B4 |
6 |
84 |
10 |
| Paste B5 |
9 |
81 |
10 |
Tabelle 5 Haftung Schichtaufbau in Abhängigkeit der Glasmenge in Paste B vor und nach
T-Shock Lagerung
| Schichtaufbau |
Substrat |
Glasschicht (Schicht A) |
Legierungsschicht (Schicht B) |
Haftung vor T-Shock Lagerung |
Ablösung nach T-Shock Lagerung |
| 9 |
Al2O3 |
Paste A aus Glas 7 |
Paste B2 |
gut |
20 Zyklen |
| 10 |
Paste B3 |
gut |
100 Zyklen |
| 11 |
Paste B4 |
gut |
>500 Zyklen |
| 12 |
Paste B5 |
gut |
>500 Zyklen |
T-Shock-Lagerung:
[0043] Die Hergestellten Schichtaufbauten wurden jeweils 15 min in einer Kammer mit einer
Temperatur von -40°C bzw. +150°C gelagert. Der Übergang von einer Kammer zur anderen
erfolgte automatisiert und dauerte ca. 4s. Ein Zyklus beinhaltet jeweils eine Lagerung
bei -40°C und eine bei +150°C. Die Haftung wurde nach verschiedenen Anzahlen von Zyklen
mit einem Klebestreifen, wie oben beschrieben, überprüft.
[0044] Für Schichtaufbau 9 und Schichtaufbau 12 wurden die TCR-Werte im Temperaturbereich
20-60°C gemäß der Norm DIN EN 60115-1:2016-03 (Trocknungsverfahren I) gemessen:
Tabelle 6
| Schichtaufbau |
Menge Glasfritte in Paste B |
TCR |
| 9 |
0 Gew.% |
-25 bis -14 ppm/K |
| 12 |
9 Gew.% |
-37 bis -21 ppm/K |
[0045] Zum Vergleich Der TCR
Bulk-Wert für Isotan (als Draht) liegt im Bereich von -80 bis +40 ppm/K.
1. Verfahren zur Herstellung eines Schichtaufbaus umfassend die aufeinander folgenden
Schritte:
a. Bereitstellung eines Substrats mit einer Glas - oder Keramikoberfläche,
b. Aufbringen einer Paste A auf wenigstens einen Teil der Glas-oder Keramikoberfläche
des Substrats unter Erhalt einer Schicht aus Paste A, wobei Paste A folgende Bestandteile
enthält:
I. eine Glasfritte, die wenigstens zwei voneinander verschiedene Elemente als Oxide
enthält und eine Transformationstemperatur Tg im Bereich von 600 bis 750°C aufweist und
II. ein organisches Medium,
c. Trocknen und gegebenenfalls Brennen der Schicht aus Paste A
d. Aufbringen einer Paste B auf wenigstens einen Teil der Schicht aus Schritt c. unter
Erhalt eines Schicht aus Paste B, wobei Paste B folgende Bestandteile enthält:
I. Ein Pulver einer Widerstandslegierung mit einem Temperaturkoeffizienten des elektrischen
Widerstandes von weniger als 150 ppm/K
II. ein organisches Medium,
III. 0 - 15 Gewichtsprozent Glasfritte, bezogen auf das Gesamtgewicht von Paste B,
und
e. Brennen und optional vor dem Brennen Trocknen der Schichten aus Paste B.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Paste B eine Glasfritte enthält, die wenigstens zwei voneinander verschiedene Elemente
als Oxide enthält.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Paste B nicht mehr als 12 Gewichtsprozent und vorzugsweise 5 - 12 Gewichtsprozent,
Glasfritte, bezogen auf das Gesamtgewicht von Paste B enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 3, wobei die Widerstandslegierung der Paste
B einen Temperaturkoeffizienten der elektrischen Widerstandes von weniger als 50 ppm/K
aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, wobei die Widerstandslegierung der Paste
B ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus :
Legierung I.
a. 53,0 - 57,0 Gewichtsprozent Kupfer,
b. 42,0 - 46,0 Gewichtsprozent Nickel,
c. 0,5 - 1,2 Gewichtsprozent Mangan und
d. Nicht mehr als 10000 Gew. ppm sonstiger Elemente.
Legierung II.
a. 83,0 - 89,0 Gewichtsprozent Kupfer,
b. 10,0 - 14,0 Gewichtsprozent Mangan,
c. 1 - 3 Gewichtsprozent Nickel und
d. Nicht mehr als 10000 Gew. ppm sonstiger Elemente.
Legierung III.
a. 88,0 - 93,0 Gewichtsprozent Kupfer,
b. 5,0 - 9,0 Gewichtsprozent Mangan,
c. 2 - 3 Gewichtsprozent Zinn und
d. Nicht mehr als 10000 Gew. ppm sonstiger Elemente.
Legierung IV.
a. 61,0 - 69,0 Gewichtsprozent Kupfer,
b. 23,0 - 27,0 Gewichtsprozent Mangan,
c. 8 - 12 Gewichtsprozent Nickel und
d. Nicht mehr als 10000 Gew. ppm sonstiger Elemente.
und
Legierung V.
a. 70,0 - 78,0 Gewichtsprozent Nickel,
b. 18,0 - 22,0 Gewichtsprozent Chrom,
c. 3 - 4 Gewichtsprozent Aluminium,
d. 0,5 - 1,5 Gewichtsprozent Silicium,
e. 0,2 - 0,8 Gewichtsprozent Mangan,
f. 0,2 - 0,8 Gewichtsprozent Eisen,
g. Nicht mehr als 10000 Gew. ppm sonstiger Elemente.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass Paste A 50 - 90 Gewichtsprozent Glasfritte und 10 - 50 Gewichtsprozent organisches
Medium, bezogen auf das Gesamtgewicht von Glasfritte und organischem Medium, enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasfritten von Paste A und/oder Paste B Silizium, Bor, Aluminium und ein Erdalkalimetall
jeweils als Oxid enthalten.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasfritte von Paste B wenigstens zwei Elemente als Oxide enthält, die in der
Glasfritte von Paste A enthalten sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass Paste B 60 - 95 Gewichtsprozent der Widerstandslegierung, 3 - 15 Gewichtsprozent
Glasfritte und 2 - 37 Gewichtsprozent organisches Medium, bezogen auf das Gesamtgewicht
von Paste B, enthält.
10. Schichtaufbau aufweisend:
a. ein Substrat mit einer Glas-oder Keramikoberfläche,
b. eine Schicht A, die die Glas- oder Keramikoberfläche des Substrats wenigstens teilweise
bedeckt, wobei Schicht A ein Glas aufweist, in dem wenigstens zwei voneinander verschiedene
Elemente als Oxide enthalten sind und das eine Transformationstemperatur Tg im Bereich von 600 bis 750°C aufweist,
c. eine Schicht B, die Schicht A wenigstens teilweise bedeckt, wobei Schicht B folgende
Bestandteile aufweist:
I. eine Widerstandslegierung mit einem Temperaturkoeffizienten der elektrischen Widerstandes
weniger als 150 ppm/K, und
II. optional ein Glas, das wenigstens zwei voneinander verschiedene Elemente als Oxide
enthält,
wobei Schicht B nicht mehr als 20 Gewichtsprozent Glas, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Schicht B enthält.
11. Paste aufweisend
a. Ein Pulver einer Widerstandslegierung mit einem Temperaturkoeffizienten der elektrischen
Widerstandes weniger als 150 ppm/K
b. eine Glasfritte aufweisend Silizium, Bor, Aluminium und ein Erdalkalimetall jeweils
als Oxid,
c. ein organisches Medium.
12. Paste nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Erdalkalimetall Calcium ist.
13. Paste nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Glasfritte hergestellt ist aus
a. 25 - 55 Gewichtsprozent Siliziumoxid,
b. 20 - 45 Gewichtsprozent Calciumcarbonat,
c. 10 - 30 Gewichtsprozent Aluminiumoxid und
d. 1 - 10 Gewichtsprozent Boroxid.
14. Verwendung des Schichtaufbaus gemäß Anspruch 10, zur Herstellung von Präzisionswiderständen.